DreamZone - Teil 2
von Das S-Team
Die Vorschläge für die gestresste Managerin waren fertig und an ihre Mailadresse geschickt. Den Zwischenfall mit dem Rassisten hatte ich protokolliert und abgespeichert.
Und Manfred? Na ja, er hatte die Titanic versenkt und meinte, der Trip wäre es wert, noch einmal angegangen zu werden. Er musste sich aber erst mithilfe seiner Literatur ein neues Szenarium ausdenken.
Radio SWR 3:
Hallo, hier ist SWR 3, Ihr Sender aus dem wilden Süden.
Der gestrige Richterspruch gegen den Pädophilen K.X. wurde vor allem von Frauen positiv aufgenommen. Laut einer Blitzumfrage befürworten 85 Prozent das energische Durchgreifen des Staates. DreamZone erstattete gegen den 44-jährigen Familienvater Anzeige, nachdem er wiederholt und unter wechselnden Namen während einer Traumreise Kinder missbrauchen wollte.
Bewährung lehnte der Richter G.E. Recht, selbst Vater von vier Söhnen und Opa mehrerer Enkelkinder, ab. Das Urteil ist bisher einzigartig in der Geschichte der Rechtsprechung, wurde aber weltweit befürwortet.
Nach den aktuellen Stau- und Verkehrsdurchsagen – ein Gespräch mit dem DreamZone Gründer Justus Häberle.
… Unfall auf der A 8 in Richtung … erhebliche Behinderung durch Gaffer … wird empfohlen das Frankfurter Kreuz weitgehend zu umfahren …
Neugierig drehte ich die Lautstärke des Radios ein wenig auf und erwartete das angekündigte Interview.
SWR 3: Ich begrüße den Erfinder der DreamZone, Dr. Justus Häberle. Einen wunderschönen guten Tag.
Dr. Häberle: Guten Tag, junger Mann. Heute bin ich besonders guter Dinge und freue mich, dass es Menschen gibt, die meine ethischen Maßstäbe ebenso schätzen, wie ich. Wir begrüßen die richterliche Entscheidung und werden weiterhin jeden Missbrauch von Kindern sofort an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
SWR 3: Finden Sie das Strafmaß angemessen?
Dr. Häberle: Mir geht es nicht darum, über Strafmaße zu urteilen. Es nützt auch nichts, diese zu erhöhen, wenn Gerichte heute noch nicht einmal die zur Verfügung stehende Bandbreite ausnutzen.
SWR 3: Wie meinen Sie das?
Dr. Häberle: Wenn ein dreifacher Mörder lebenslänglich bekommt, und nach 20 Jahren entlassen wird, sollte man das Wort lebenslang besser definieren. Aber um es einmal deutlich zu sagen. Ich entscheide nicht über Strafhöhe oder Resozialisierungsmaßnahmen, sondern mir geht es in erster Linie darum, die Schwächsten der Gesellschaft, unsere Kinder, zu schützen. Dazu wird DreamZone alles Menschenmögliche tun.
SWR 3: Herr Doktor, wie weit wollen Sie gehen, um die Gedanken der Menschen zu kontrollieren?
Dr. Häberle: Bei Kindern? Jeden Ansatz werden wir melden! Ansonsten - wenig! Das System ist sehr simpel. Alles beruht auf Freiwilligkeit. Kein Mensch kann in unserem Studio etwas erleben, das er innerlich ablehnt.
SWR 3: Ich würde gern einmal den Wilden Westen besuchen, obwohl ich jede Art von Waffen verabscheue.
Dr. Häberle: Selbst wenn Sie eine Abneigung gegen Pferde hätten, junger Mann, das ist einfach charakteristisch für diese Epoche und somit ein Faktum. Aber Waffen nicht zu mögen, ist nicht dasselbe, wie aktiv an einer Schießerei teilzunehmen. Ich lade Sie ein, wir werden speziell für Sie ein Szenario schreiben.
SWR 3: Das kann ich leider nicht annehmen …
Dr. Häberle: Papperlapap. Sehen Sie es als Praktikum an. Berichten Sie als Reporter von Ihren Eindrücken und fordern Sie mich heraus, jede Schwachstelle zu verbessern.
SWR 3: Unter diesem Aspekt kann ich wohl nur noch zusagen.
Dr. Häberle: Eben! Aber bedenken Sie, wenn Ihr Unterbewusstsein Ihnen einen Streich spielt, und Ihre Studienfahrt in einer Orgie endet, übernimmt DreamZone keine Haftung. (lacht)
SWR 3: Das Interview haben wir vor einer Stunde aufgezeichnet. Und jetzt weiter mit Platz 10 der aktuellen Musikcharts.
Ich drehte die Lautstärke wieder herunter und dachte nach. Viele Menschen kommen hier her, um einfach etwas Spaß und Abwechslung zu haben. Andere lesen vielleicht auch gern erotische Geschichten im Internet oder schreiben selbst welche. Das sind alles Dinge, die nicht jeder Freund oder Nachbar wissen muss, aber es ist auch nichts Verwerfliches dabei.
Ich war froh, dass seriöse Internetboards oder Firmen wie DreamZone mit Nachdruck dafür sorgen, dass kleine Minderheiten mit ihren abartigen Neigungen oder Fantasien keine Chance bekommen.
Erotik soll Freude machen und ein Bestandteil des Menschen sein – ihn aber nicht kontrollieren.
Der nächste Kunde unterbrach meine Gedanken und ich lächelte ihn freundlich an.
„Hallo!“
„Hallo. Das Westernszenario ist noch im Angebot?“
„Ja, den ganzen Monat noch!“
„Na dann – hier meine Chipkarte. Ich habe mir alles schon zusammengestellt.“
„Wunderbar. Ihre Lieblingskabine ist frei.“
„Super, dann will ich mal loslegen.“
„Viel Spaß“, wünschte ich ihm und schaltete das Programm frei.
*** Bonita und das Greenhorn von Leavenworth *** von Jeremy Kottan
Jedes Mal, wenn ich in die Gegend von Leavenworth, Kansas kam, stieg ich in der Herberge des Mexikaners Pacheco Houdrigu ab. Bei ihm bekam ich immer ein Bad, etwas zum Essen und ein Bett. Gern logierte ich bei Pacheco auch wegen seiner schönen Tochter Bonita, die von Jahr zu Jahr stetig hübscher und weiblicher wurde. Sie musste jetzt 21 Jahre alt sein und hatte bis heute noch keinen Mann an ihrer Seite.
In den Augen der Siedler, Cowboys und Goldsucher war ich ein waschechtes Greenhorn, weil ich mich als Händler betätigte und ziemlich alles auf meinem Planwagen hatte, was die Leute zum Leben brauchten. Nützliches wie: Töpfe, Pfannen, Blechgeschirr, Stoffe und Garne. Aber auch weniger Brauchbares wie Gesundheitstinkturen, Spielfiguren und Kitschartikel führte ich mit. Jedenfalls konnte ich einigermaßen davon leben und kam viel im Land herum. -
Die kleine Farm des Mexikaners, die einst schon Ned Buntline in einem seiner Groschenromane erwähnte, lag etwas außerhalb von Leavenworth. Umgeben von riesigen Weidelandflächen, die alle dem Großgrundbesitzer Horacio Brikks - einem der mächtigsten Männer von Leavenworth – gehörten.
Bonita lebte zusammen mit ihrem Vater und einem jüngeren Bruder auf dem Anwesen, bedroht von Brikks Gier nach Besitz und immer mehr Reichtum - und terrorisiert von den Cheyenne-Indianern, die dem Mexikaner noch immer übel nahmen, dass er dem legendären Buffalo Bill seiner Zeit beim Abschlachten ganzer Büffelherden geholfen hatte. In der Auseinandersetzung mit dem Indianerstamm verlor Pacheco seine Frau und zwei seiner Kinder. Dabei hatte er nichts anderes getan, als das Fleisch zu zerlegen, zu lagern und zu verteilen. Und selbst das nicht aus Eigennutz, sondern für die Arbeiter, die den Bau der transkontinentalen Eisenbahn unermüdlich vorantrieben, und die Buffalo Bill mit dem Büffelfleisch versorgte. Das war 1867, 20 lange Jahre her, doch die Indianer vergaßen nicht.
An den legendären Cody aber wagten sie sich nicht heran, zumal dieser immer wieder – besonders im Sommer - als Scout für die US-Armee arbeitete. Deshalb hatten sie es auf ihn, Pacheco Houdrigu abgesehen, ihn zum Feindbild erklärt und zwangen ihn damit, stets auf der Hut zu sein und das Leben seiner Familie und sein Hab und Gut zu beschützen. -
Ich saß mit geschlossenen Augen in dem Badebottich, den Pacheco eigens für mich gefüllt hatte, und ließ mir die warme Sommersonne aufs Gemüt scheinen. Das kühle, erfrischende Wasser hob meine Stimmung.
„Du bist und bleibst ein Greenhorn, Norman!“, hörte ich plötzlich eine Frauenstimme sagen. Die Stimme gehörte zu Arta Lucille Cody, der Tochter von Buffalo Bill.
Sie kam näher.
„Deine Kleider suchst du vergeblich“, begründete sie ihre Feststellung, „die hat der Taschenwolf vom „Isabell Inn“ zerfetzt. Dieser kleine aggressive Köter streunt überall herum – selbst hier. Er hat dein Hemd in Stücke gerissen. Die Hose auch - und deine Stiefel liegen verstreut irgendwo in der Prärie.“
„Du meinst, meine Kleider sind weg … kaputt?“, fragte ich mit besorgtem Gesicht.
Sie nickte.
„Jawohl Greenhorn. Ich befürchte ja. Alle.“
Arta lachte vergnügt.
„Und … und was mache ich jetzt bloß“, stotterte ich.
Sie hielt ein paar Stofffetzen in die Höhe. „Sieh nur! Das ist alles, was von deinen Sachen übrig geblieben ist.
Arta Cody blieb in sicherer Entfernung vor dem Wasserbottich stehen und hielt mir die Kleiderfetzen hin, so weit weg, dass ich niemals an sie herankommen konnte.
„Ich gebe sie dir“, versprach sie. Ihre Augen funkelten plötzlich überlegen und hinterlistig.
„Ich gebe sie dir, wenn du aufstehst. Du musst hochkommen und sie dir nehmen.“
Da packte mich das nackte Entsetzen.
„Du willst, dass ich mich erhebe?“
Sie nickte.
„Aber … aber. Ich bin nackt!“
Sie zuckte die Achseln.
„Wenn du die Sachen willst, musst du aufstehen.“
Ich wollte rebellieren. Dagegen, dass sie mich immer Greenhorn nannte, und dagegen, dass es ihr gelüstete, meine entblößte Männlichkeit zu sehen. Wie ich so etwas hasste. Zorn wollte über mich kommen, aber ich zwang mich zur Ruhe.
Meine Rettung war Pacheco. Er musste sie gesehen haben und kam aus dem Haus gerannt.
Laut und aufgeregt palaverte er: „Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich hier nicht herumtreiben darfst, Arta? Erst recht nicht, wenn meine Gäste baden.“
Er lief auf sie zu und gestikulierte aufgeregt mit den Händen, so als jagte er hinter Geiern her, um sie von seinem Sonntagsbraten zu vertreiben.
„Los! Los … weg. Na mach schon. Verschwinde!“
Die junge Frau warf die Überbleibsel meiner Kleider auf den Boden und ging lachend auf das Haus zu. Pacheco hob die Fetzen auf und brachte sie mir.
„Hör’ du mir gut zu, Senor Norman“, krächzte er mit drohendem Unterton in seiner Stimme, „mach’ der Arta ja keine schönen Augen; und fange auch nichts an mit der. Sie ist die Tochter des berühmten Buffalo Bill. Wenn der alte Cody Wind davon bekommt, haut er dir Phantombeulen in die Visage. Klar? Ein Gringo wie du ist nichts für die Tochter von Buffalo Bill.“
„Klar!“, erwiderte ich. „Aber sie wollte mir nur helfen. Der Köter von der Puffmutter aus dem „Isabell Inn“ hat meine Kleider zerfetzt und auf den umliegenden Weiden verstreut.“
Der mexikanische Farmer lachte meckernd.
„Das geschieht dir recht! Pass doch auf, dass niemand deine Hüllen wegtragen kann."
Kopfschüttelnd verschwand er ins Haus.
* * *
Nur wenig später saß ich am Esstisch des Mexikaners und aß mit einem Löffel direkt aus der Pfanne erhitzte Bohnen mit Pökelfleisch.
Arta saß mir gegenüber und sah zu, wie ich mit Heißhunger das Essen herunterschlang.
„Wo ist eigentlich Bonita?“, fragte ich kauend. „Ich habe sie noch nicht gesehen.“
„Sie ist nicht da“, brummte der Farmer kurz angebunden. Er sah zu Arta und versuchte, ihr mit den Augen Zeichen zu geben, dass sie schweigen solle. Aber die junge Frau deutete seine stille Warnung falsch.
„Horacio Brikks hält sie gefangen“, brach es aus ihr heraus. „Dieser Gauner hat meine Freundin entführt, um sich Pachecos Farm unter den Nagel zu reißen. Der will sie ihm aber nicht verkaufen. Und jetzt versucht Brikks es mit Erpressung. Seine Tochter gegen das Haus und das Land.“
Entsetzt schüttelte ich den Kopf.
„Wie scheußlich!“
Pacheco gab mir einen Teller und als er sah, dass ich schon mit dem Essen aus der Pfanne begonnen hatte, nahm er ihn wieder und stellte ihn zurück in den Schrank.
„Es ist grauenvoll, auf welche Ideen Typen wie Brikks kommen in ihrer Gier nach Vermögen“, sagte er. „Vor nichts machen diese Blutsauger Halt. Diese verbrecherischen Elemente suchen sich immer die Schwächsten – wie uns - heraus, diejenigen, die am wenigsten Schuld haben.“
„Und was gedenkt ihr dagegen zu tun?“, wollte ich wissen.
Arta zuckte mit den Schultern.
„Wir denken natürlich an eine Befreiung – was sonst könnten wir tun? Ein Verkauf der Farm kommt nicht in Frage“, sagte sie.
Pacheco strich Arta übers Haar.
„Schon gut“, meinte er milde. „Ich bin froh, dass Bonita eine so gute Freundin hat wie dich. Ich will ja nicht schwarzsehen, Arta, weil du Recht hast. Aber: Wie soll man das anstellen, bei der Übermacht der Banditen? Die Kerle sind gefährlich. Bevor einer auch nur in die Nähe von deren Lager kommt, ist er tot.“
Ich sah von Pacheco zu Arta und wieder zurück zum Mexikaner.
„Ihr wisst, wo Bonita festgehalten wird?“, fragte ich ungläubig.
Beide nickten fast synchron.
„Ja“, sagte Pacheco und Arta Cody fügte hinzu: „Sie haben ihr Camp unten am Schlicksee, keine zwei Meilen von hier.“
Ich bemerkte plötzlich ihren nackten Fuß auf meinem Stiefel. Ihre wasserblauen Augen funkelten in einer merkwürdigen Weise, die ich nicht von ihr kannte.
„Drei Männer, Louis, Bud und Trevor würden bei der Befreiung mitmachen. Und der Pawnee.“
Pacheco schüttelte den Kopf.
„Drei“, sagte er, „gegen eine Horde Gangster.“
„Es sind vier!“ stellte Arta richtig. „Der Indianer ist mit dabei.“
„Vielleicht kann ich euch auch helfen“, regte ich an, doch die beiden lächelten. Ein Greenhorn wie ich, das noch nicht einmal eine Waffe besaß, war in ihren Augen wohl eher hinderlich als nützlich. Und offenbar konnte nur ich mir ein Einsatzgebiet vorstellen.
„Ich könnte sie ablenken. Mit meinem Planwagen in das Lager fahren und ihnen meine Waren anbieten. Das würde sie für einen Moment von ihrer Aufgabe abhalten.“
Pacheco verzog skeptisch sein Gesicht und Artas hellte auf. Ihr schien der Vorschlag zu gefallen.
„Da ist was dran“, sagte sie. „Einem Neuling trauen sie bestimmt keinen Überfall zu. Hinzu kommt, dass sie dein Gesicht kaum kennen.“
„Die anderen Männer könnten sich im Planwagen verstecken und …“
„Nein! Das ist nicht gut“, unterbrach mich Buffalo Bills Tochter. „Da schauen sie zuerst nach. Aber die Idee, sie abzulenken, finde ich ausgezeichnet.“
* * *
Bei Einbruch der Dunkelheit starteten wir die Befreiungsaktion. Schweigend ritten Louis, Bud, Trevor, der Pawnee und ich in einem kleinen Verband in Richtung des Sees. Allmählich näherten wir uns dem Biwak der Bande.
Louis, der Anführer, hob den Arm und wir hielten auf einer kleinen Erhebung unter einer Gruppe von Bäumen an.
„Jetzt heißt es vorsichtig sein, Männer“, raunte er mit vor Aufregung zitternder Stimme.
„Ihr wisst, was ihr zu tun habt.“
Bud grinste. „Sicher“, brummte er, „und ich kaufe mir garantiert eine neue Hose und elegante Stiefel, wenn das hier vorbei ist.
„Meinetwegen kannst du dir kaufen, was du willst“, raunte Trevor dem alten Goldsucher zu, wohl wissend, dass jeder verfluchte Dollar in Form von Whisky seine Kehle herunter floss. Louis beschwichtigte die beiden. „Jetzt müssen wir auf der Hut sein. Das sind raffinierte Hunde und ich glaube kaum, dass sie Bonita eine Sekunde unbewacht lassen.“
Im letzten Schein des Tageslichtes schickte Louis den Pawnee zum Ausspähen der Umgebung allein vor und schon nach kurzer Zeit kam der Indianer zurück.
„Ich habe nur vier Wachen gesehen“, berichtete er mit unterdrückter Stimme. „Die anderen Kerle sind nicht im Lager. Und das Camp liegt ungünstig für die Halunken.“
„Ungünstig? Wieso ungünstig?“, wollte ich wissen.
„Sie können nicht nach hinten ausweichen. Da ist der See mit einem Grund aus Morast, wie ihn kein Mensch zuvor gesehen hat!“
Bedächtig und nicht ohne Angst, die uns zu äußerster Vorsicht veranlasste, setzten wir den Weg zum Lager fort. Kurz bevor unsere kleine Gruppe das Ziel erreichte, trennten wir uns. Das sah der Plan so vor. Allein sollte ich gut sichtbar in das Camp fahren und die Halunken in Verkaufsgespräche verwickeln. Louis und der Pawnee kamen von links, Bud und Trevor von der rechten Seite. So sollten die Kerle von allen Seiten überrumpelt werden. Eine andere Möglichkeit, die vielleicht aussichtsreicher wäre, gab es bei den Gegebenheiten nicht.
Also ließ ich langsam den Planwagen anrollen. Mein schwarz-weiß geflecktes Pferd schien den Weg zu kennen. Weit kam ich mit meinem Fuhrwerk allerdings nicht!
Plötzlich lautes Gebrüll.
„Alarm!“
Ein Schuss peitschte durch die Stille der Nacht.
Vor mir stand im Dämmerlicht ein Kerl, so groß wie ein Baum.
„Absteigen!“, brüllte er. „Los, sofort absteigen! Runter von der Kirchenbank, aber ein bisschen plötzlich!“
Mir blieb keine Wahl, deshalb gehorchte ich und stieg zögernd vom Kutschbock.
„Was hast du hier zu suchen?“, fragte mich das „Nutzholz“, ohne die Schärfe aus seiner Stimme zu nehmen. Keine Sekunde ließ er mich aus den Augen, die Hand am Abzug seiner Winchester.
„Was soll ich hier wollen?“, fragte ich zurück. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer unterwegs bin. Ich habe Waren auf dem Wagen, die ich zum Kauf anbiete. Töpfe, Pfannen, Stoffe, Garne …“
„Lügner!“ behauptete der Bewacher verächtlich. „Welchen Bären willst du alte Wanze mir da aufbinden? Wenn du ein Händler bist, weshalb treibst du dich hier an unserem Lager herum, anstatt nach Leavenworth zu fahren, um dort deine Geschäfte zu machen? Na los! Raus mit der Sprache.“
„Meine Wenigkeit ist immer unterwegs. Mal hier, mal da. Ich komme viel herum und wann immer ich auf Leute treffe, biete ich meine Waren feil.“
Der Lagerwächter machte einen Schritt auf mich zu. Er beäugte kritisch erst mich, dann meinen Planwagen. Und ohne es zu bemerken, kam er in meine Reichweite. Diese Chance ließ ich nicht ungenutzt verstreichen. Blitzschnell, ohne nachzudenken, packte ich den Lauf seines Gewehrs und drückte den Schießer hoch, ihm direkt unter das Kinn. Mit einem Überraschungsangriff hatte der Junge gar nicht gerechnet. Sein Kopf flog zurück und der „Baum“ strauchelte. Während er noch hilflos nach irgendeinem Halt suchte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, nahm ich ihm hilfsbereit die Flinte aus der Hand. Ohne den Lauf von seinem Kinn zu nehmen, fragte ich drohend: „Bonita. Wo ist sie?“
„Du verdammter Hurensohn! Bereuen wirst du das!“
Gerade wollte ich höflich meine Frage erneuern, da tönte es vom See her: „Indianer! Überall Rothäute!“
„Cheyenne!“, brüllte der Wächter mich entsetzt an und versuchte, mir die Waffe wieder zu entreißen. Doch schon prasselte eine Serie Pfeile heran und bohrte sich, haarscharf an meiner Schulter vorbei, in die Brust des Entführers. Das fegte ihn aus den Stiefeln.
Dann ging alles sehr schnell.
Meine Begleiter konnte ich in Sichtweite nirgends entdecken. Nur Schüsse hallten durch die Dunkelheit. Von allen Seiten flogen mir plötzlich Blei und Pfeile um die Ohren und ich konnte noch sehen, wie mein Planwagen sich in Bewegung setzte. Das Pferd bäumte sich auf vor Furcht, wieherte laut und riss den Wagen trotz angezogener Bremse in Richtung See. Geistesgegenwärtig sprang ich auf das Fuhrwerk und löste die Radsperre, um zu verhindern, dass das Gespann kippte und mein Hab und Gut dem Erdboden gleich gemacht wurde. Verzweifelt zerrte ich an den Zügeln und versuchte, das Amok laufende Pferd zu beruhigen. Es half nichts. Panisch galoppierte es weiter, schneller und schneller auf das Gewässer zu.
Im Vorbeirasen entdeckte ich Louis, wie er in die Richtung feuerte, aus der die Indianer kamen. Er schrie seinen Männern etwas zu, was ich nicht verstand. Wieder schoss der Cowboy. Er traf einen heranjagenden bunt bemalten Krieger aus nächster Nähe und holte ihn vom Pferd. Aber im nächsten Augenblick traf ihn von vorn ein Tomahawk mit tödlicher Sicherheit und spaltete seine Stirn. Ein hässliches, dumpfes und knirschendes Geräusch entstand, die Augen traten ihm aus den Höhlen, und noch bevor Louis den Boden erreichte, war er tot.
Verzweifelt riss ich immer wieder an den Zügeln, obwohl mein Pferd mir längst nicht mehr gehorchte und nur seinem Instinkt folgte. Aufgebracht vom Brüllen der Wilden, den Schüssen und der Atmosphäre des Todes, galoppierte es blind vor Angst - und der See kam immer näher.
Ich stand auf dem Kutschbock, die Kandare fest anziehend. Mit aller Kraft riss ich noch einmal am Bremshebel. Die Räder blockierten und zogen tiefe Furchen in den sandigen Boden. Der Planwagen begann von links nach rechts und wieder zurückzuschleudern. Über das Poltern und Rumpeln des Gespanns und das Scheppern meiner Ladung hinweg hörte ich das entsetzliche Kriegsgeschrei der Indianer, die über die anderen Schurken und meine Begleiter herfielen. Die Rothäute waren so von ihrem Vandalismus und ihrer Mordlust gefangen, dass sie mir samt dem durchgehenden Gespann kein Interesse schenkten.
Als ich wieder nach vorn sah, gab der Boden unter den Hufen meines Gefleckten nach. Entsetzt schrie ich auf und zerrte verzweifelt an der Bremse. Wasser spritzte nach allen Seiten.
Es war zu spät.
Das Pferd stürzte wiehernd in den See; und ich flog im hohen Bogen vom Kutschbock, überschlug mich mehrmals und knallte hart auf das Wasser. Für einen Moment schwanden meine Sinne. Ich tauchte ein in die Finsternis und sank in die schwarze Tiefe. Rote Flecken, vereinigt mit weißen Ringen, tanzten vor meinen Augen; das Gesicht begann mir zu kribbeln und durch meinen Körper huschte für Sekunden eine Lähmung, eine Beklemmung, ohne auch nur ein Glied zu bewegen. Noch bevor ich den Grund des Sees erreichte, trug mich das Wasser wieder nach oben, denn im nächsten Augenblick bemerkte ich das dämmerige Mondlicht und durchbrach die Oberfläche. Gierig sog ich die schwüle Luft ein. Schnell wurde mir dankbar bewusst, dass ich den Sturz überlebte.
Mein Pferd hatte kein Glück. Gluckernd und blubbernd versank der Planwagen mit allem was mir gehörte im See und zog das Tier unbarmherzig mit in die Tiefe.
Mit beiden Händen hielt ich mir die Ohren zu, während ich mich zum Ufer schleppte. Ich konnte das Schreien nicht mehr ertragen. Die Todesschreie meines Pferdes, das Kriegsgeschrei der Indianer, das Aufschreien meiner Kameraden und das der Erpresser, wenn die Kriegskeulen der „Wilden“ ihre Schädel zertrümmerten …
Totenstille.
Plötzlich herrschte Totenstille.
Ich konnte das alles nicht fassen. Die Männer, die noch vor wenigen Stunden neben mir geritten waren, gab es nicht mehr. Pferd, Planwagen, Existenz, alles hatte der Sumpf verschluckt. Wie ein Götze aus Granit stand ich da und starrte vor mich hin, als hinter mir jemand die Winchester durchlud. Das metallische Klicken fuhr mir durch Mark und Bein. Jetzt – ja, jetzt war auch meine letzte Stunde gekommen. Ich wagte es nicht, mich umzudrehen.
„Wenn du mich suchst – ich bin hier!“, hörte ich eine Stimme hinter mir. „Solltest du dich auch nur einmal falsch bewegen, ist es aus mit dir. Dann mache ich dich fertig, das schwöre ich!“
Langsam, mit erhobenen Händen, drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam.
„Bonita?“, fragte ich vorsichtig. Und gleich darauf: „Bonita! Ich bin es, Norman!“
„Senor Norman!“ Sie ließ den Lauf des Gewehrs sinken. Der Ausdruck ihres hübschen Gesichtes und der Augen verwandelte sich in ungetrübte Freude.
„Norman, du lebst! Wie hast du mich gefunden?“, stammelte sie mit fragendem Gesicht.
Ich erzählte ihr von Anfang an und sie hörte zu, ohne mich zu unterbrechen. Als ich ihr alles berichtet hatte, nahm sie mich in die Arme, sah mir in die Augen und drückte mich fest an sich. Ihre weichen Lippen fuhren küssend über mein Gesicht, als hätte sie eine Ahnung, dass ich in dieser schweren Stunde ihren Trost benötigte.
* * *
Niemand sonst aus der Bande, keiner der Cowboys und Indianer überlebte das Massaker. Die Nacht war schon weit fortgeschritten, als Bonita und ich den Ort des Gemetzels verließen. Gemeinsam gingen wir zurück bis zu den Baumgruppen, unter denen ich uns ein provisorisches Lager auf dem weichen Sandboden richtete. Die Mexikanerin ließ sich neben mich auf den Boden fallen.
„Ich lebe noch, weil ich mich unter einer abgestorbenen Baumwurzel versteckte“, sagte sie, eingeschüchtert von den Ereignissen. Und gleich darauf: „Das mit den Cowboys tut mir aufrichtig leid. Dass sie sterben mussten, wollte ich nicht. Aber die Männer haben es den roten Bastarden gezeigt, sie erledigt, allesamt. Und wir – du und ich - haben überlebt. Deshalb sind sie nicht umsonst gestorben.“
„Nein, das sind sie nicht“, gab ich ihr Recht, und fügte hinzu: „Wer konnte denn vorhersehen, dass wir es gleich mit zwei Feinden zu tun bekommen? Wer konnte ahnen, dass die wilden Rothäute in so einen Blutrausch geraten und alles niedermetzeln, was sich ihnen in den Weg stellt?“
Beide sagten wir nichts mehr.
Ich verschränkte meine Arme in den Nacken und starrte in den schwarzen Nachthimmel. Aber die Stille wirkte eher beklemmend als erholsam. Immer wieder schlichen sich die Rothäute in meine Gedanken, immer wieder sah ich die Cowboys sterben und immer wieder hatte ich Bonitas Gesicht vor Augen. Das breite, sonnengebräunte Antlitz. Den roten, vollen Kussmund und die großen braunen Augen. Auch mit geschlossenen Augen sah ich sie vor mir.
Ich sehnte mich plötzlich nach ihrer Nähe, obwohl Bonita neben mir saß. Es verlangte mir danach, ihr das zerzauste Haar aus dem Gesicht zu streichen, und ich wünschte mir plötzlich, ihren Hals und ihre Brüste zu küssen. Das Bedürfnis ließ mich nicht mehr los, ihr Gesicht zwischen den Händen zu halten und es zu busseln, sie einfach fest in die Arme zu nehmen. Ich träumte mit einem Mal davon, der Mexikanerin langsam die Kleider auszuziehen, ganz sachte, ab und an innehaltend, um ihren hüllenlosen Körper zu bewundern.
Und ich ging noch weiter. Ich stellte mir vor, wie es wäre mit ihr zu vögeln. Ich fantasierte, dass sie sich mir voll Verlangen und heißblütiger Inbrunst hingeben würde. Bedingungslos.
Ich wusste nicht, zum wievielten Male ich mich auf meinem Lager hin und her warf, mich auf den Bauch und Rücken drehte und wieder zur Seite. Es half nichts. Das Verlangen, die Lust hatte mich gepackt und ließ mich nicht aus ihren Fängen.
Aufgeschreckt von meiner plötzlichen Unruhe rückte die Mexikanerin von mir ab. Aber ich hielt sie fest. Wortlos nahm ich sie in den Arm, küsste sie auf die Stirn und wenig später wanderten meine Lippen zu ihrem feuchten Mund. Ich drückte Bonita in den Sand und presste meinen Unterkörper gegen ihren Schoß. Überrascht sah die junge Frau mich an, ließ es aber ohne Gegenwehr geschehen; und als meine Zärtlichkeiten heißblütiger und intensiver wurden, da nahm auch sie mich in den Arm und erwiderte meine Küsse.
„Du hast mich gerettet, Norman“, hauchte sie mir ins Ohr. „Du hast mich befreit aus den Krallen dieser wilden Bastarde. Dafür liebe ich dich!“
Diese Art von Dank mochte ich nicht sonderlich. Es befremdete mich, wenn sich jemand für etwas bedankte, das für mich selbstverständlich war, und das wollte ich der Mexikanerin auch sofort sagen. Doch sie ließ es nicht dazu kommen. Sie besaß dieses tiefgründige, tabulose Temperament jener Frauen, bei denen jeder Mann seine Beherrschung und alle moralischen Schranken gleich zu Anfang über Bord warf. Mein Vorstoß hatte das Feuermeer der Libido in ihr entfacht und griff auf sie über; und ohne dass sie es ersticken konnte, brannten wir beide lichterloh.
Gegenseitig halfen wir uns aus den Kleidern. Jeder wollte den anderen ganz nah fühlen, seinen nackten, schweißbenetzten Körper spüren.
Mit beiden Händen, die Finger auseinandergespreizt, strich Bonita über meine Brust. Langsam und zart.
Ihr Blut kochte.
Sie kniete sich zwischen meine Beine und senkte ihren Kopf über meine Schenkel.
O, lŕ, lŕ!
„Oh Norman!“, gurrte sie. Ein Hauch von wilder Seligkeit ergriff die junge Frau, machte aus ihr einen „Lustengel“, wovon ich die junge Mexikanerin nicht abhielt.
Im Gegenteil! Ich begann, ihre Liebe in vollen Zügen zu genießen.
Was für eine Frau!
Sie umfasste mein pralles Glied und massierte es mit leichtem Druck auf und ab. Und dann den Sack. Wie einen kleinen Ball nahm sie ihn in die Hand. Unterdrückt keuchend blickte sie mich bewundernd mit ihren feuchten Augen an.
„Wie groß er ist“, staunte Bonita. Ihr Gesicht bewegte sich auf meinen Penis zu, so nah, dass ich ihren heißen Atem spürte. Hingebungsvoll massierte sie meinen Schwanz, bis er in voller Größe stand. Ihre weichen Lippen schmiegten sich um meine Eichel und sie fuhr danach mit ihrer flinken Zunge über meinen Schaft.
Die hübsche Mex küsste mit ihrem feuchten Mund meine Eier. Gerade wollte ich sie wegdrücken, um dem intensiven Kribbeln zu entrinnen, da öffnete Bonita ihren Mund ganz weit und sog einen Hoden ein. Sie saugte, leckte und zog daran, bis meine Keimdrüse mit einem lauten „Plopp“ wieder ins Freie gelangte. Mit vor Leidenschaft verzerrtem Gesicht machte sie mit dem anderen Ei das Gleiche, während sie mit der Hand sanft meinen erigierten Schwanz massierte. Die Mexikanerin ließ nicht zu, dass ich aktiv werden konnte. Für einen Moment sah ich wirklich helle Sterne am Nachthimmel glühen. Ganz nah hörte ich im Geiste das Donnern einer Herde vorbeirasender Bisons, als die andere Hälfte meines Skrotums ihren Mund verließ.
Heiliger Strohsack!
Das angenehme Kribbeln an den Eiern verstärkte meine Erektion auf eine Weise, wie ich es bewusst noch nie erlebte. Nie hatte mir eine Frau so den Sack und die Eier geküsst, ihnen so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie Bonita.
„Magst du das?“ erkundigte sie sich keuchend.
Ich keuchte zurück. „Ja ... ja, das ist wirklich sehr schön.“
Ich strich über ihr schwarzes Haar und bat sie weiterzumachen.
„Si Seńor!“
Sie ließ meinen Penis in ihrem Mund verschwinden und fuhr sanft – mit zusammengepressten Lippen hoch und runter, saugte immer wieder und leckte mir die Eichel.
Ich umklammerte mit den Händen ihren Kopf und stieß sachte in ihren Mund, was Bonita mit einem lustvollen Seufzer quittierte; und mir den Verstand raubte.
„Du bist die heißeste Braut, mit der ich je zusammen war“, lobte ich sie. „Ich liebe es, so wie du es machst.“
Angefeuert von meinen Lobgesängen schlotzte sie immer heftiger meine volle Kuppe, während ich sie vorsichtig in den Mund fickte.
In Ekstase, nur wenige Augenblicke später, verkrallte ich meine Finger in ihr dichtes Haar und feuerte ihr meine Gabe tief in den Rachen.
* * *
Das Lodern der „Zauberflammen“ hielt uns wach. Kostbare Stunden der Liebe nahmen uns gefangen. Die Innigkeit zwei Liebender und die gegenseitige Verehrung unserer Körper machten die sexuelle Begegnung zu etwas Besonderem. Gleichzeitig lenkte das Liebesverlangen uns ab von den Problemen der vergangenen Stunden.
Nähe, sanfte Berührungen und zärtliches Streicheln halfen uns, die schrecklichen Bilder des Todes für einen Moment zu vergessen.
Bonita lag jetzt auf dem Rücken und genoss es, dass ich mich ihrem Körper zuneigte.
Ich strich ihr über den Bauch, kitzelte sie an der Taille. Dabei achtete ich sorgfältig darauf, dass ich weder ihre mir erwartungsvoll entgegengereckten Brüste, noch ihr dicht behaartes Dreieck berührte. Sie gurrte kaum hörbar, wenn es ihr besonders gefiel. Und als meine Hand noch einmal in Richtung ihrer Brust fuhr, hielt die Mexikanerin sie blitzschnell fest.
„Nimm meine Nippel. Drück sie zusammen … das mag ich sehr“, keuchte Bonita. „Und lecke sie!“
Ich setzte mich auf. Mit beiden Händen massierte ich hingebungsvoll ihre festen Brüste, sodass nach wenigen Sekunden die Warzen steif aus den Höfen traten und spitz gegen meine Handflächen drückten.
Bonita schloss die Augen, um sich ganz auf ihr Gefühl zu konzentrieren. Sie atmete schwer. Stöhnend befeuchtete sie mit der Zunge die Lippen und genoss mit halb geöffnetem Mund die Behandlung ihrer Titts.
Ich wechselte die Stellung, kniete mich jetzt hin und blies sachte die Warze der linken Brust an. Den Nippel der Rechten nahm ich zwischen Daumen und Zeigefinger, zwirbelte ihn so lange, bis er „heiß“ wurde. Mit der linken Hand fuhr ich gleichzeitig langsam hinunter zu ihrem Schoß. Dabei ertastete und umkreiste der Mittelfinger zärtlich die Klit.
„Oh Seńor Norman! Was machst du mit mir?“, röchelte die Mex erregt. „Ich bin ganz heiß geworden auf dich.“
Ich genoss ihr Werben mehr und mehr, deshalb verließ meine Hand den „Hügel“, um ins Tal der Lust zu gelangen.
Die Duftstoffe ihrer Vagina machten mich noch geiler. Vorsichtig zog ich die wulstigen Schamlippen auseinander und wie ein Forscher auf Entdeckungsreise ließ ich meine Zunge durch Bonitas rot glänzende Spalte fahren.
Die feuchte Muschi schmeckte salzig und das struppige Schamhaar hielt ungeahnte Gerüche bereit, die meine Sinne betörten. Angestachelt von diesem Duft bohrte ich meine Zunge tiefer in ihr Lustloch und leckte ihren wässrigen Liebessaft heraus.
„Oh … meine kleine Bonita ist gefüllt mit Freudenwasser, so voll wie der Schlicksee“, jammerte sie beglückt. Dass ich ihr Geschlecht mit dem Mund verwöhnte, erregte sie ungeheuer; so auffallend intensiv, dass ich den Verdacht hatte, kein Mann war bisher bereit gewesen, ihr dieses Glück zu schenken. Tief drückte ich noch einmal meine Zunge in ihre „Felsenhöhle“ und ließ sie vibrieren, schöpfte den klaren Geilsaft heraus. Mit der Breite meines „Waidlöffels“ leckte ich an ihren geschwollenen Schamlippen vom Damm hinauf zum Kitzler. Das brachte Bonita dazu, mit kleinen spitzen Schreien und konvulsivischen Zuckungen zum Höhepunkt zu kommen.
Es war nicht vorbei! Für mich nicht.
„Ich will dich ausfüllen Geliebte. Von hinten!“, hauchte ich ihr entgegen und sie stöhnte leise auf. Meine Berührungen lösten ein Verlangen in Bonita aus, das unaufhörlich nach Erfüllung drängte. Ich packte sie und drehte sie auf den Bauch. Bereitwillig ging Bonita auf alle viere und ich kniete mich hinter sie. Zärtlich zog ich weit ihren Po auseinander, stieß meinen Schwanz in ihre feuchte Höhle. Mit einem kräftigen Stoß versenkte ich meinen Freudenspender tief in die Vulva der Mexikanerin. Und als ich zum zweiten Mal in sie eindrang, nahm sie mich noch selbstloser in sich auf und ließ sich mit erregter Erwartung von meiner Härte ausfüllen. Selbst in der Dunkelheit erkannte ich ihre angeschwollenen Schamlippen, die leicht offen standen und bereitwillig meine Stöße entgegen nahmen. Ich liebte Bonita, berauscht und gefühlvoll zugleich. Noch einmal bäumten sich unsere Körper auf. Mit lautem Schrei spritzte ich das warme Sperma in die feuchte Tiefe meiner Angebeteten. Berauscht drängte Bonita sich gegen meinen pulsierenden Schwanz und pumpte meine Energie aus mir heraus in ihren heißen Frauenkörper. Jeden Tropfen!
* * *
Als wir am nächsten Morgen die Farm erreichten, erwartete uns niemand. Pacheco schien draußen auf den Weiden, ihr Bruder bei der Arbeit zu sein.
Bonita jauchzte vor Freude, als sie den gefüllten Badebottich aus Holz hinterm Haus erblickte. Nicht, dass sie sich in dem noch nie gewaschen hätte. Aber mit einem Mann stieg sie zum ersten Mal in ihrem Leben hinein.
Sie ergriff meine Hand zog mich einfach mit.
Im Laufen suchten meine Augen verstohlen die Gegend nach dem kleinen Hund des „Isabell Inn“ ab, denn alles was ich noch besaß trug ich am Leib.
Der enge Wasserbottich bot kaum Platz für uns beide. Deshalb setzte ich mich ganz an den Rand und die Mexikanerin kniete sich zwischen meine gespreizten und angewinkelten Beine. Sie wusch mich mit bloßer Hand. Überall! Eine Wohltat nach dem langen Marsch.
Wie durch einen Zauber traten ihre Brustwarzen aus den Vorhöfen und formierten sich zu kleinen Türmchen in klar umrissener Form, die mich einluden, sie zu liebkosen.
„Diesmal haben wir den Kampf gewonnen, Norman!“, hauchte sie.
Ich nickte.
„Diesmal“, sagte ich, denn jeder von uns wusste, dass der Streit mit unverminderter Härte weiterging. Aber daran wollten wir im Augenblick nicht denken.
Als ich meine Augen schloss, um mich von Bonita verwöhnen zu lassen, meinte ich für den Bruchteil von Sekunden, dass Arta Lucille Cody draußen vor der Tür stand. Sie sah garantiert zu uns herüber und sie wäre wohl gern an Bonitas Stelle gewesen. Aber es war die Mexikanerin, die ich bestimmt nicht so schnell vergessen würde.
*** by Jeremy Kottan ***
„Hallo? Ist alles in Ordnung?“, fragte ich den Mann, der immer noch auf der Liege lag, vor sich hin lächelte und auf mein Klopfen mit keiner Silbe reagierte. Er sah mich verschwitzt an und sagte nur: „Bonita.“ Dann zeigte er mit erhobenem Daumen, dass alles in Ordnung war und ich zog mich leise zurück. Es kam öfter vor, dass unsere Kunden noch minutenlang dalagen und ihre Eindrücke verarbeiteten.
Viele tranken „danach“ auch noch einen Kaffee an der Theke und erzählten mir von ihren Empfindungen oder machten Vorschläge. Ein Thema wurde immer wieder angesprochen.
Wieso kann ich nicht als Padawan von Luke Skywalker die Ehre der Jedi verteidigen? Ich wäre so gern Captain Picard und würde den Borgs gern mal zeigen, wo der Hammer hängt. Ich stehe auf klingonische Frauen, wieso kann ich nicht mit einer Sex haben? Wieso …? Warum …? Weshalb …?
Die Fragen unserer Kunden nach Science Fiktion Abenteuern häuften sich, und mehr als die Zusage, es an unsere Entwicklungsabteilung weiterzuleiten, konnte ich nicht geben.
„… Come and take a trip with me … to Future World. And if you're running through your life. And you don't know what the sense is. Come and look how it could be, in Future World.”
Schnell drehte ich die Lautstärke auf und genoss den alten “Helloween” Song.
“Cause we all live in Future World. A world that's full of love. Our future life will be glorious. Come with me - Future World.”
Das wäre mal echt geil! Ein Trip in die Zukunft. Den vielen Anfragen auf der DreamZone Homepage konnte sich Dr. Häberle nun nicht mehr verwehren. Ich klickte auf den Internet Explorer und überflog die neuen Einträge im Besucherforum. Sogar ein Star Trek Fanklub hatte ein Statement abgegeben. Leider in klingonischer Sprache!
Ich musste lachen. Der Webmaster, ein enger Freund Häberles, antwortete ebenfalls – in klingonisch. Am Ende des Textes war ein Link und der Text konnte übersetzt werden.
Immerhin! DreamZone versprach, in den klassischen Weltraum Genres würde es bereits Verhandlungen wegen der Copyrightrechte geben und man prüfe, inwieweit man auf einen Nenner kommen könne. Ein Termin wurde aber noch nicht genannt.
So musste ich eben wie bisher die Anfragen unserer Kunden an die Zentrale weitergeben. Vielleicht kommt ja bei entsprechendem Interesse mal ein Zukunftsszenarium?
Am frühen Nachmittag war es immer relativ ruhig und ich blätterte eine Illustrierte durch. Natürlich interessierte mich das Prominententheater kein bisschen, und wer welches Kleid auf dem Wohltätigkeitsball getragen hat schon dreimal nicht. Und dennoch war meine angeborene Neugier größer und erst ein Räuspern ließ mich aufblicken.
„Seid gegrüßt, edle Dame“, sagte der Stammkunde mit aufgesetztem französischem Akzent und verneigte sich. „Ich versuch’s Mal wieder. Diesmal bin ich D’Artagnan.“
„Ich hoffe, Sie gewinnen heute Ihre Duelle, Monsieur!“
„Oui! Das hoffe ich in der Tat ebenso! Merci beaucoup. In welche Kabine kann ich gehen?“
„Nummer 4. Und viel Spaß der Herr.“
Ich lächelte ihm hinterher, als er das Siegeszeichen in Form zu einem „V“ geformter Finger machte. Ein Kunde, der sich Abenteuerszenarien heraussuchte, um als Schwertkämpfer glänzen zu können. Leider überlebte er die letzten beiden Trips als Gladiator im Kolosseum nicht und versuchte sich nun als ein Musketier des Königs am Hofe Ludwigs XIII. zu beweisen. Das Programm startete, und ich stöberte weiter in meiner Zeitschrift herum.
„Hallo?“
Eine Stimme riss mich aus der Late-Night-Show der oskarnominierten Schauspieler und ich blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Was ihn von den üblichen Kunden unterschied, war die Tatsache, dass er in einem Rollstuhl saß. Einen Moment war ich irritiert, doch dann fiel mir ein, dass man behinderte Menschen wie jeden anderen behandeln soll.
„Hallo. Kann ich Ihnen helf… Was kann ich für Sie tun?“
„Wenn Sie mir dieses Szenarium einspeichern würden, wäre ich wunschlos glücklich“, meinte er freundlich und reichte mir seine DreamCard.
Ich steckte sie in das Lesegerät und nickte.
„Sie haben ja alles schon ausgefüllt!“
„Natürlich, ich bereite mich immer akribisch vor.“
Ich buchte den Betrag von seiner Karte ab und beobachtete ihn, wie er sich im Studio umsah.
„Zum ersten Mal hier?“
„Ja.“
„Kein Problem, ich erkläre Ihnen alles, was Sie wissen müssen.“
Ich ging voraus und er rollte mir hinterher. Über den technischen Ablauf brauchte ich nichts zu erzählen, darüber wusste er fast mehr als ich. Ihn interessierte, wie er von seinem Rollstuhl am besten auf die Liege käme, und zu meiner Schande musste ich einräumen, dass unsere Anlage nicht wirklich behindertengerecht war.
Er nahm’s mit Humor und ich versprach, sofort einen entsprechenden Hinweis an unsere Zentrale zu leiten.
*** Zuzeca Luta *** von Goreaner
Seufzend streckte ich mich auf der Liege aus und entspannte mich. „Viel Spaß!“, hörte ich die hübsche Mitarbeiterin sagen, dann war ich alleine. Ich freute mich auf den bevorstehenden Traumtrip.
Mein indianisches Herz schlug für den militanten American Indian Movement. Ich wollte, zumindest im Traum, die glorreiche Schlacht am Little Bighorn erleben, jene Schlacht, in der die Sioux und Cheyenne das 7. Dragonerregiment des George A. Custer schlugen.
Würde ich ihn sehen, den großen Kriegshäuptling, den man auch den roten Napoleon nannte und der den größten Sieg der indianischen Völker möglich gemacht hatte?
Langsam dämmerte ich weg.
Ich kehrte vom Fluss zurück, wo ich gerade gebadet hatte. Zwei Krieger der Akitcita schritten an mir vorbei. Ich hatte schon von diesen Lagerwachen der Sioux gehört. Sie grüßten mich mit einem knappen Nicken.
Schnellen Schrittes eilte ich auf das Zelt meiner Familie zu. Einige Frauen bereiteten in der Umgebung offensichtlich Frühstück zu, denn es roch bereits nach Essen, aber ich würde erst später etwas zu mir nehmen. Ich hatte Lust auf einen Streifzug am Rande des Lagers.
Unser Zelt war leer. Mein Vater saß im Rat der Krieger, der die letzten Vorbereitungen besprach, meine Mutter und meine Schwestern waren irgendwo und halfen, die letzte Jagdbeute zu verarbeiten.
Rasch schlüpfte ich in meine Kleider.
Die Kinder waren die Einzigen, die an diesem Morgen Lärm verursachten. Alle anderen, die ich antraf, wirkten zwar siegessicher, aber bedrückt. Zwischen den Zelten hing an Schnüren Fleisch zum Trocknen. Ich kam am Haus der Akitcita vorbei, ließ mich aber nirgends aufhalten, und bald hatte ich ein Wäldchen erreicht. Es war früh am Morgen, da und dort glitzerte noch der Tau im Gras. Tief sog ich den Duft der nassen Gräser und Blätter ein. Vogelgezwitscher erfüllte den Wald, Melancholie überkam mich, und ich lehnte mich an einen Baum. Ich fühlte mich eins mit der Natur um mich herum.
„Suchst du auch ein wenig Frieden?“, riss mich plötzlich eine leise Stimme aus meinen trüben Gedanken. Ich wandte den Kopf und sah eine junge Frau langsam auf mich zukommen. Sie war deutlich kleiner als ich, schlank und hatte ein fein gemeißeltes Gesicht. Die Zöpfchen waren mit rotweißen Perlenschnüren verflochten. An der Farbe ihrer Kleidung und deren Schnitt erkannte ich sie als Mitglied des Stammes der Oglala. Sie mochte etwa siebzehn Sommer zählen.
„Ja, aber der Kampf ruft mich. Und der Gegner ist mächtig.“ Ich wandte meine Augen flussabwärts, woher der Angriff der Weißen erfolgen sollte. „Werden wir je wieder einen Morgen sehen?“
„Warum zweifelst du?“ Die junge Oglala kam näher und berührte mich sanft am Arm, zog sich aber sofort zurück. „Hier ist das ganze Volk der Lakota versammelt und unsere Freunde, die Nördlichen Sahiyela stehen uns bei. Sogar die Sans-Arc’s sind aus ihrer Reservation ausgebrochen und haben sich uns angeschlossen. Auch wir sind mächtig in unserem Zorn“
„Wie ist dein Name, Weise aus dem Stamme der Oglala?“, ein leiser Unterton von Spott schlich sich in meine Stimme. „Man nennt mich Wakta Cikala, Kleine Hoffnung. Und du bist Zuzeca Luta, Rote Schlange“, erwiderte die junge Frau.
Welch passender Name für eine Frau eines untergehenden Volkes, dachte ich mir bitter.
Ich nickte. „Ja, Osiceca Sapa, Schwarzer Sturm, ist mein Vater.“
Sie lächelte. „Ich weiß, wer du bist, du trägst deinen Namen mit dir.“ Sie blickte auf meine gewundene Narbe am linken Oberarm.
Ich antwortete nicht darauf. Es war so, wie sie sagte, sie war nicht die Erste, die das sagte. „Du hast bereits viele Kämpfe hinter dir, Zuzeca Luta, das sieht man dir an“, fuhr sie fort. Ich warf ihr einen blitzschnellen Seitenblick zu. Ihre Augen waren groß, voll Angst und doch voll Hoffnung.
„Unsere Krieger werden die Fremden zurückwerfen. Bis hierher haben sie uns vertrieben, doch nicht weiter.“ Ich versuchte herauszufinden, ob Wakta Cikala aus Überzeugung oder aus verzweifelter Hoffnung sprach. “Die Stämme der Lakota, die mächtigsten der Otshenti Tshakovin … der Sieben Ratsfeuer, haben sich im Zorn versammelt. Der Sieg muss unser sein. Oder nicht?“
Ihre Stimme war zuletzt leise geworden. Sollte ich ihr sagen, dass die Lakota diese Schlacht zwar gewinnen, den Krieg aber wahrscheinlich dennoch verlieren würden? Nein, ich durfte meinem Volk die Hoffnung nicht nehmen. Ohne Hoffnung würden wir unterliegen.
„Ja, wir werden siegen!“, ich blickte sie an. „Glücklich ist das Volk der Oglala, eine so blühende Hoffnung zu haben.“
Sie lächelte. „Zuzeca Luta, ihr werdet sie schlagen. Die Krieger der Hunkpapaya sind zahlreich und stark.“ Während sie sprach, wandte sie den Blick nicht von mir. „Wir Frauen halten in den Verstecken rund um das Tal Waffen und Essen bereit. Nur wenige ziehen in den Kampf.“
Ich neigte den Kopf. „Jede Hilfe ist wichtig in diesem blutigen Krieg. Heute aber wird es dasjenige der Weißen sein, das fließen wird.
Sie machte zwei schnelle Schritte und stand plötzlich dicht vor mir. „Du wirst stark sein. Die Schlacht wird bald beginnen, ich habe den großen Häuptling Tatanka Yotanka und zwei, drei andere das Lager verlassen sehen.“
Tatanka Yotanka, das war Sitzender Büffel, der oberste Kriegshäuptling, bei den anderen konnte es sich nur um Tashunka Witko, Pizi und Ite-o-magazu, die Kriegshäuptlinge, gehandelt haben.
„Ich muss jetzt gehen, Krieger der Hunkpapaya, meine Mutter wartet sicher auf mich, wir werden bald zu den Verstecken aufbrechen.“
„Vergiss deinen Namen und deine Bestimmung nicht, Wakta Cikala“, erwiderte ich ernst. Das Mädchen blieb stehen, beugte sich plötzlich vor und streifte meine Wange mit ihren Lippen. Ohne ein weiteres Wort eilte sie leichten Schrittes davon, sie sprang über eine Wurzel und verschwand rasch zwischen den Bäumen. Ich blickte wieder den Bighorn hinab, den wir Wakpa Peji Cepe, Fluss des Fetten Grases, nannten. Sie würden bald herankommen, die weißen Landräuber, die Mörder meines Volkes.
Es war etwa in der Mitte des Vormittags, als ich ins Lager zurückkehrte. Meine Mutter war bereits zu den Verstecken gegangen. Sie hatte mir ein Stück Fleisch und einen Maisfladen zurückgelassen. Rasch verzehrte ich dieses nahrhafte Frühstück.
Ich überprüfte ein letztes Mal meine Waffen, als plötzlich am Ostende des Lagers Geschrei entstand. Kamen die Soldaten bereits?
Ein Akitcita-Krieger hastete vorüber. „Was ist los?“, rief ich ihn an.
„Ein Junge kam eben ins Lager zurück. Er hat ist beim Einsammeln von verlorenen Armeerationen von den Toka überrascht worden. Seinen Freund haben die Weißen erschossen, er jedoch konnte fliehen. Die Weißen werden nach der Mittagszeit hier eintreffen. Jetzt entschuldige mich, ich muss weiter.“
Er lief hastig weiter.
Die Kriegshäuptlinge Ite-o-magazu und Pizi kehrten ins Lager zurück, als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte. Sie sahen prächtig aus in ihren traditionellen Gewändern. Ich bewunderte dieses Bild freien indianischen Lebens, nahm es gierig in mich auf. Diese Darstellung indianischer Kultur in ihrer reinen Form ließ mein Herz vor Stolz und Staunen erbeben.
Ich bemalte mein Gesicht mit Rot und Schwarz, legte das rote Stirnband mit den zwei Federn an, nahm meine Waffen an mich und strebte dem Mittelpunkt des Dorfes zu. Ich trug ein Gewehr und einen Bogen über der Schulter und in meinem Gürtel steckten ein Messer und eine metallene Axt.
Unter der Führung Ite-o-magazus verließen wir das Lager, das größte indianische Lager aller Zeiten, und versteckten uns in der Umgebung. Mein Herz schlug hart in meiner Brust. Ich war Teil eines gewaltigen Planes, marschierte mit den tapfersten der Tapferen. Schweiß ließ meine Kriegsbemalung bereits ineinander verlaufen.
Meine Freunde aus meinem Dorf sah ich nicht mehr, um mich herum waren viele andere Hunkpapaya und einige Mahpiya-to.
Ich hatte Glück, denn von meinem Posten aus hatte ich einen grandiosen Blick über die hügelige Gegend. Die Zeit verging langsam.
Wir sahen das amerikanische Heer heranziehen. Die Kolonne teilte sich und umritt unser Lager weiträumig im Osten. Noch immer warteten wir. Die Soldaten kamen immer näher. Jeder Augenblick schien endlos zu dauern. Endlich gaben unsere Häuptlinge das Zeichen. Wir bewegten uns den Hügel hinab und warfen uns vor dem Lager den Feinden entgegen.
Kampfgeschrei stieg in den Himmel und sofort verbreitete sich der Geruch von Blut. Pferde wieherten in Panik. Wir drängten die Soldaten zurück, von denen einige in Panik um sich schossen. An vorderster Front kämpfte der unversöhnliche Ite-o-magazu.
Pizis Krieger kamen uns aus dem Lager zu Hilfe. Es dauerte einige Zeit, bis vor mir der erste Soldat auftauchte. Ich hatte in der einen Hand einen Revolver und ein Messer in der anderen. Der Soldat rieb sich die Augen, der Pulverrauch machte ihm zu schaffen. Ich schoss ihn an und er brach schreiend in die Knie. Ich tat einen Sprung und rammte ihm mein Messer in den Hals. Ohne einen weiteren Laut starb er.
Ich duckte mich unter einem zuschlagenden Gewehrkolben hindurch, wehrte einen heimtückischen Messerstoß mit dem Schild aus gehärtetem Büffelleder ab, und brachte den Gegner mit einem Tritt zu Fall. Ein Stich, und er war tot.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und aus den Augen und sah mich rasch um. Überall drangen schreiende Krieger auf die verängstigten Soldaten ein, die nicht mit einer solchen Überzahl gerechnet hatten. Manch ein Lakota brach getroffen zusammen, aber der Ansturm ebbte nicht ab. Schüsse aus den amerikanischen Offiziersrevolvern bellten. Dort saßen die uniformierten Soldaten auf den Pferden, hier verteidigten die geschmeidigen, mit Öl eingetriebenen, indianischen Krieger.
Ich glaubte nicht daran, dass ich diesen Tag überstehen würde. Ich hieb und stach auf die anstürmenden Feinde ein, bestimmt vom Wunsch, am Leben zu bleiben. Wakta Cikalas Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf. Sie hatte an mich geglaubt. Hatte ich mich am Ende in sie verliebt?
Ein Schatten fiel auf mich und nur mit viel Glück wich ich dem Säbelhieb aus. Du musst jetzt am Leben bleiben. Hör auf, an Mädchen zu denken, das kostet dich noch Kopf und Kragen.
Unweit von mir sah ich den prächtigen Federschmuck Ite-o-magazus. Der Häuptling feuerte die Krieger mit Schreien an, hielt die Axt stolz erhoben, zum Zeichen des Kampfes bis zum Untergang. Die Existenz unseres Volkes stand auf dem Spiel.
Trotzdem brachen die amerikanischen Kavalleristen durch und setzten sich in einem Wäldchen fest.
Gemeinsam mit allen anderen bewegte ich mich auf die neue Stellung der Soldaten zu, erreichte aber die vorderste Schlachtreihe nicht. Ich kam nicht mehr von der Stelle, eingekeilt zwischen fremden, nach Kampf lechzenden Kriegern.
Ich nutzte die aufgezwungene Pause, Atem zu schöpfen. Es gibt immer Hoffnung, hörte ich plötzlich Waktas Stimme in meinem Kopf, wenn man an seinen Überzeugungen festhält und für sie einsteht. Ich schüttelte den Kopf, um ihn frei zu bekommen.
Erschrocken blickte ich auf, als der Kampfeslärm wieder anschwoll. Jetzt bewegten sich die Massen in die umgekehrte Richtung. „Sie ziehen sich zurück, sie fliehen!“ – „Sie fliehen!“ Überall hörte man diese hoffnungsvollen Rufe und wir stürzten uns noch entschlossener in den Kampf. Auch mein Mut war wieder gestiegen.
Wasser spritzte um meine Beine. Die Soldaten hatten sich über die Furt gerettet und wir setzten ihnen hartnäckig nach.
Ich legte einen Pfeil auf die Sehne und ließ ihn fliegen. Auf dem Hang brach ein Soldat schreiend zusammen. Ich kämpfte mich mühsam den Hang hinauf, gegen den Feind.
Die Weißen wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung, sie schossen weiter, selbst wenn sie sich an den heiß gewordenen Läufen ihrer Gewehre die Hände verbrannten. Sie mussten einen furchtbaren Blutzoll bezahlen, schlugen uns aber trotzdem zurück.
Zu allem Übel erhielten die Kavalleristen auch noch Verstärkung. Mit schweren Beinen stapfte ich wieder durch die Furt.
Plötzlich fand ich mich im Norden des Lagers.
Ich war erschöpft und hatte Durst, aber mir – uns allen – wurde keine Pause gegönnt. Die Soldaten griffen wieder an, Custers Hauptstreitmacht, wie man sich zurief.
Im Heranmarschieren konnten wir beobachten, wie die Soldaten mit ihren schweren Gäulen über die Hügelflanken strömten, unseren Ponys überlegen. Wir näherten uns seitlich und brachten die Feinde im ebenen Gelände endlich zum S
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen. | ||
Passwort vergessen? |
Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.
Kommentare
Kommentare: 441
Mondstern
Kommentare: 258
Euer angesichts der tollen Szenanrien aber nur wenig enttäuschte
magic«