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Kommentare: 4 | Lesungen: 2321 | Bewertung: 7.53 | Kategorie: Schwul | veröffentlicht: 05.10.2007

Ein Kuss und der Geschmack billiger Zigaretten

von

Der Februar in London war kalt - kalt und grau wie der Beton, der sie umgab.


Das war nichts für die Inspiration - Simon fühlte, wie die immer gleichen Tage ihn lähmten.


Er traf eine Entscheidung als er betrunken war. Sicherlich nicht der beste Zeitpunkt, aber es führte dennoch zu einer interessanten Idee.

„Lass uns einfach den nächsten Zug nehmen“ nuschelte er in Noahs Ohr. „In einer oder zwei Stunden wären wir am Meer.“


„Ja, eine Änderung der Landschaft könnte uns ganz gut tun“, erwiderte Noah. „Noch ein Bier?“

Das zweite Album zu schreiben war nicht einfach. Von dem starken Gitarrengetragenen Sound des ersten Albums waren sie nun in einen Prozess gekommen, in denen die Töne des Orchesters ihren Stil in eine wahre kitschige Indie-Oper verwandelt hatten. Dies nahm jegliche Inspiration von ihnen – es schien eine große Wunde zu klaffen, die sie zum Handeln unfähig machen lies.

Simon lächelte betrunken und schloss seine Augen, um seinen Kopf auf Noahs Schulter fallen zu lassen. Sein Nacken hatte beschlossen schlafen zu gehen und war nicht mehr bereit das Gewicht zu tragen.


Noah fühlte sich etwas unwohl. Erwartete Simon, dass er ihn umarmen sollte? Er biss sich auf die Lippe und strich seine Haare hinter seinen Ohren hervor, um sein Gesicht zu bedecken. Ungeschickt versuchte er dann Simon zu stützen und darauf zu achten, dass dessen Kopf nicht von seiner Schulter rutschte.

Sie waren immer noch betrunken, als sie sich auf dem Bahnhof auf der Suche nach dem richtigen Bahngleis wiederfanden. Sie erinnerten sich nicht mehr, wie sie hergekommen waren. Mit dem Bus, Taxi, U-Bahn?


Der Waggon war kalt und leer. Sie saßen sich am Fenster gegenüber und Noah war bemüht seine Füße so gut es ging nah an seinem Sitz zu pressen. Er wollte nicht in Bedrängnis geraten, plötzlich Simon zu berühren. Seitdem Simon gestern Nacht seinen Kopf - wie ein Bruder - auf seine Schulter gelegt hatte, fühlte er sich zunehmend verwirrt.


Doch das war nicht das, was ihn beunruhigte. Die Art wie er es getan hatte, ähnelte nicht der eines Bruders, sondern viel eher der eines Liebhabers.

Simon zwinkerte ihm zu, als der Zug aus dem Bahnhof fuhr und langsam Geschwindigkeit aufnahm. Noah lächelte zurück, bewusst darauf achtend sich hinter einer finsteren Maske zu verstecken. Er schaute Simons faszinierendes Gesicht an und beobachtete seine Augen, wie sie den vorbeirauschenden Straßen draußen hinterher jagten.


Je weiter sie sich von der Stadt entfernten, desto grüner wurde die Landschaft. Die Gärten wurden größer, man sah Schuppen und Wäscheleinen und hin und wieder auch Personen mit Spaten oder Körben voll Schmutzwäsche. Diese balancierten sie auf ihren Hüften, so dass sie wie eine Parodie von Kenianern wirkten, die Wasserkübel auf ihren Köpfen tragen.

Doch die Erinnerung von Simons Kopf auf seiner Schulter kehrte zurück und füllte ihn mit einer zarten Sehnsucht. Wenn Simon es doch nur wieder tun würde, er würde mit seinen Fingern durch Simons Haar streichen, diese Wangenknochen berühren, die einem Standbild glichen, die schmalen Lippen küssen, er würde alles tun was von ihm verlangt würde.

Doch er kämpfte gegen diese aufkeimenden Wünsche an. Er konnte Simon nicht - er würde ihn nicht - berühren. Wie konnte gerade er den Sänger bewundern? Es war falsch. Simon hatte doch alle diese Freundinnen, es bedeutete alles nichts, denn unter seiner Lederhose war Simon genauso hetero wie Hugh Heffner.

Lederhosen. Schmerzhafte Gedanken erreichten Noah. Wie der Sänger seine schlangenartigen Hüften bewegte, wie er sich selber mit der Hand auf den Hintern schlug.


In diesem Moment fiel Noahs Maske. Natürlich wollte er Simon. Er verehrte ihn. Genau wie die ganzen schwitzenden 16 Jährigen, die bei ihren Auftritten den Sänger anschauten, als wäre er der personifizierte Sex.


Kein Sex auf seidiger Bettwäsche mit Kerzen im Hintergrund, nein Simon war diese andere Art von Sex, ein Blowjob auf dem Rücksitz eines Taxis, fummeln in einer Gasse, eine harte wilde Knutscherei auf dem Boden des Badezimmers, ein verkaterter Morgen auf Lippenstiftverschmierten Kopfkissen mit falschen Wimpern, ein Fick gegen die Wand des Fahrstuhls, ein Kuss und der Geschmack billiger Zigaretten.

Noah wusste all diese Dinge. Und er wollte, dass Simon sie ihm zeigte.

Als sie ausstiegen und den Bahnhof verließen, wurde Noah bewusst, dass sie nicht in Brighton waren. Es war eine dieser Städte am Meer, wo alles im Winter geschlossen hatte. Ein Regen, der sich anfühlte wie eine lustvolle Dusche prasselte auf sie nieder.

Sie waren ziellos. Die Straßen waren wie leergefegt, nirgendwo sah man Menschen. Ihre Haare wehten ihnen immer wieder ins Gesicht und sie mussten lachen, wenn sie hin und wieder ihre Unterhaltung unterbrechen mussten, weil wieder einmal das Möwengeschrei alles unterbrach.


Die Flut hatte sie vom Strand vertrieben und sie hatten eine Bank unter einem kleinen Vordach an der Promenade gefunden.

„Es ist wie in der 40ern“, sagte Noah „ein Schutz gegen die Bomben.“


Simon rutschte auf der hölzernen Bank näher zu Noah „Und wir sind die einzigen Überlebenden.“

Noah lächelte rüber, lenkte seinen Blick aber sofort wieder auf das Meer. Er hatte das deutliche Funkeln in Simons Augen nicht übersehen.

„Meine Güte ist es kalt hier, meine Hände scheinen zu erfrieren“, murmelte Noah und zog sie aus seiner Jackentasche, um sie schmerzhaft zu bewegen.

Simon griff nach ihnen und hielt sie fest in seinen. „Wir können ja nicht zulassen, dass unser Star-Gitarrist seine Finger wegen Frost verliert.“

Noah hoffte, dass er nicht so erschreckt aussah, wie er sich fühlte. Er schloss seine Augen, als Simon einen tiefen Atemzug nahm und warme Luft über seine Finger pustete und sie anschließend belebend rubbelte.


In diesem Augenblick zischte ein mächtige Windböe und schlug eine große Welle an den Strand. Die Möwen heulten und irgendwo knallte ein abhanden gekommenes Holzstück immer wieder vor zurück, bin der Wind und das Wasser es davon trugen.

Noah rutschte ein wenig über die Bank bis er direkt neben Simon saß und ließ seinen Kopf auf die Schulter des Sängers sinken.

Was war der Nutzen, um jetzt zu sprechen? Noah öffnete seine Augen und schaute Simon an, der immer noch Noahs Hände in seinen hielt. Simon lächelte ihn an und drehte sich zu ihm hin. Als Noah seinen Kopf hob, sah er Simon so nah vor sich, dass er spürte wie seine Stirn ihn berührte. Beide zogen stark die Luft des anderen ein. Ihre Nasen berührten sich, der Wind wehte ihre Haare wild durch die Luft, so dass sich ihre Haarsträhnen ineinander verloren.


Simon drehte seinen Kopf zur Seite und drückte seine Lippen auf Noahs. War das ein Test? Noah berührte sanft Simons Lippen und sie begannen sich zu küssen – mit offenen Mündern.


Es war ein Wunder sich gegenseitig zu schmecken, die Wärme im jeweils anderen zu verteilen. Sie legten ihre Arme umeinander und waren sich so nah, dass sie ihren immer schneller werdenden Herzschlag hören konnten. Sie waren langsam und zärtlich.

Ihre Lippen trennten sich und Noah legte sein Kinn gegen Simons Stirn. Ihr Atem war heftig.

„Ich will nur dich“ sagte Noah mit starker Stimme „Nur dich in der ganzen Welt. Es wäre mir egal, wenn ich alles andere verlieren würde – aber dich, nur dich ist alles was ich will.“

Sie küssten sich wieder. Wilder, heftiger jetzt. Simon drückte sich fester an Noah, so lange bis er flach mit dem Rücken auf der Bank lag. Sie zogen sich beide, ungeachtet der beißenden Kälte, ihre Lederjacken aus. Simon zog Noahs Hemd hoch, legte seinen vibrierenden Bauch frei und drückte seine Hand auf die heiße Haut.


Er zwickte zart in Noahs Nacken und wickelte seine Finger um den Haarbüschel, der von Noahs Nabel hinunter führte.


Noahs Arme waren immer noch um Simons Rücken geschlungen, doch seine Hände strichen langsam runter und fanden mit einem festen Griff Simons Po.

„Mach weiter“ flüsterte Simon.

Noah glitt mit seinen Händen unter Simons Jackett, schob das Shirt aus der Hose und berührte die Stelle, wo Simons Po begann.

„Tiefer“ zischte Simon, als er mit seinen Händen über die Ausbuchtung in Noahs Hose strich.

„Was willst du, was ich tue?“ fragte Noah mit einer Stimme, die all seine Wünsche preisgab.

„Du wirst es wissen.“

Noah schlüpfte mit einem Finger unter Simons Hosenbund und strich zart über die Spalte zwischen seinen Pobacken.


Simon keuchte und begann seine Hüften in Kreisen zu bewegen.

„Mach weiter“ trieb er Noah an.

Noah strich mit seinem Finger weiter hinab, in die warme Rille bis er die pulsierende Blüte fand. Er rubbelte zart mit seinem Finger in Kreisen über die faltige Haut.


Sie küssten sich und drängten ihre Zungen so tief in den Mund des anderen wie es nur ging.


Der Sturm heulte außerhalb ihres Schutzdaches auf und ein beharrliches Geprassel des Regens fiel von der Kante des Daches in eine riesige Pfütze, die ins Meer lief.


Die Wellen tobten und krachten, der Wind grollte und schrie durch die Bäume. Ein schwerer Nebel begann vom Meer aus in wehenden Spiralen immer näher an die Küste getragen zu werden.

Simon rubbelte seinen Schritt im gleichen Rhythmus an Noahs Bein, wie dessen Finger ihn berührten. Er öffnete den Knopf an Noahs Jeans und glitt mit seiner Hand hinein, tiefer über die Beule in seiner Unterhose. Sie stöhnten beide bei der Berührung auf, Noah weil er spürte, wie Simon in berührte und Simon, weil er die Erregung des festen, dicken Schwanzes spürte, der ungezähmt gegen den Stoff drückte.

In der Ferne war das Bellen eines Hundes zu vernehmen, was zunehmend näher kam. Sie wollten nicht erwischt werden. Noah zog seine Finger zwischen Simons Pobacken hervor und Simon nahm wiederwillig seine Hand aus Noahs Schritt. Sie setzten sich auf und rutschten auseinander – dabei versuchten sie sich so diskret wie möglich wieder zuzuknöpfen und zurechtzuziehen.


Als der Hundebesitzer, nur eine Gestalt im Nebel, sie dann endlich passierte stand eine sich aufkeimende Peinlichkeit zwischen ihnen. Sie strichen ihr Haar von der einen Seite zur anderen, um zu vermeiden den anderen anzuschauen.

„Komm“ unterbrach Simon das Schweigen endlich „ich habe Hunger.“

In dem kleinen Fish & Chips Lokal bestellten sie Dorsch und Pommes Frites, doch keiner von beiden hatte wirklich Appetit.


Sie saßen nebeneinander an einem Tisch, der direkt vor einem Fenster stand und schauten auf den leeren Strand und auf das vom Nebel verhüllte Meer.

„Reich mir mal das Essig“ sagte Noah.


„Du weißt, ich könnte hier leben“ sinnierte Simon „es ist hier so friedlich.“


„Friedlich und zum Aussterben verurteilt“ antwortete Noah und schaute dabei auf seinen Dorsch auf dem Teller.


„Ich will jetzt noch nicht zurück nach London,“ sagte Simon sehnsuchtsvoll „Lass uns bleiben. Lass uns ein Bed & Breakfast suchen.“


„Okay“ murmelte Noah.


„Dort drüben auf der anderen Straßenseite ist eine Drogerie, ich werde uns mal Zahnbürsten besorgen.“


„Ja, das solltest du tun“, sagte Noah und quetschte dabei noch mehr Soße aus der Ketchupflasche.

Aber er wusste, dass Zahnbürsten jetzt der letzte Gedanke in ihren Köpfen war.

Während Simon in der Drogerie war, lungerte Noah draußen auf der Straße und war vom Nebel fasziniert, der die ganze Stadt zu verschlucken schien. Die Art von Nebel gab es in London nicht, dies war ein Nebel, der nur am Meer existierte. Schweres Wasser, das in der Luft hängt und ein sprenkelnder Regen dazu. Diese Erkenntnis interessierte ihn eigentlich nicht, doch es hielt seinen Kopf davon ab sich dem drückenden Gedanken zu stellen ein Bed & Breakfast zu finden, das im Februar geöffnet hatte.


In seinen Gedanken sah er ein Bett mit zwei Personen, doch er konnte nicht ausmachen, was sie genau miteinander taten.


Er hoffte, es würde alles irgendwie natürlich auf ihn zukommen.

Simon kehrte mit einer Papiertüte zurück. Er griff hinein und zog eine Kinder Zahnpasta heraus.


„Ich musste sie kaufen – schau, da ist Glitzer drin.“


„Drag-Queen Zahnpasta.“


„Auf jeden Fall“, blinzelte Simon.

In einer schnellen Bewegung lehnte er sich zu Noah hinüber und küsste ihn hart auf die Lippen. Noah zuckte zurück und legte sich peinlich berührt die Hand auf den Mund.


„Du solltest das nicht tun.“


„Niemand ist hier“, sagte Simon. Als sie begannen die Hauptstraße hinunterzugehen, griff Simon nach Noahs Hand „wer soll das schon mitbekommen?“

Noah zog seine Hand zurück und steckte sie in seine Jackentasche.


„Mach es einfach nicht, okay?“

Simon rollte theatralisch mit seinen Augen, entschied sich aber nicht weiter darauf einzugehen.

Sie kamen in eine Straße, in der ein Bed & Breakfast ans Nächste gereiht war. Alle hatten niedliche, behagliche Namen wie „Ruhiger Morgen“, „Meeresbrise“, „Meerblick“, „Meer & Sand“, „Sand Schloss“ - doch alle hatten auch Schilder hinter den kleinen Vorhängen stehen, die ihnen „keine freien Zimmer“ entgegenriefen.

„Wir werden noch unter der Brücke enden“ maulte Noah.


„Halt einfach dieses Mal deine Klappe, okay?“

Noah machte eine böses Gesicht.

Endlich fanden sie doch noch eins. Aus irgendeinem Grund, der nicht relevant erschien hieß es „Nussschale“.


Es lag am Ende der Straße und wirkte wesentlich vergammelter als all die anderen. Die depressive blaue Farbe löste sich bereits von den Holzplanken ab. Es gab kein hübsches, einladendes Schild, doch ein mit Klebeband schief aufgehängtes Schild im Fenster sagte „Zimmer frei.“

„Das sieht aus wie ein Bordell“, meckerte Noah.


„Wunderbar“ erwiderte Simon.

Sie läuteten die Klingel und es schien Jahre zu dauern, bis die Besitzerin in einem zerknitterten Polyester Bademantel die Tür öffnete.

„Hallo, wir suchen nach einem Zimmer“, sagte Simon zuckersüß.


Ihre dicken Brillengläser waren schmierig.


„Ich habe ein Zimmer für euch – 15 Pfund die Nacht. Es ist ziemlich heruntergekommen. Wollt ihr es trotzdem?


„Ein Zimmer ist ein Zimmer“ antwortete Simon.


„Also nehmt ihr es?“


„Ja, das tun wir.“

„Kommt rein, bezahlt wird sofort, Frühstück zwischen 7 und 9 und um 10 seid ihr aus dem Zimmer wieder raus.“

Sie folgten ihr über eine endlose dunkle Treppe bis in den obersten Teil des Hauses. Dabei passierten sie Türen mit Nummern, hinter denen eine unheimliche Stille lag.

„Hier ist es“ sagte sie.

Noah pulte etwas Geld aus seiner Geldbörse und gab es der Frau. Er war sich sicher, er hätte sie kichern gehört, als sie die Treppe wieder hinunter schlurfte.

„Es ist kaum das Ritz“, murmelte Noah.


„Was erwartest du für 15 Pfund?“ erwiderte Simon, der sich auf das Ende des Bettes gesetzt hatte und Noah mit seinen blauen Augen fixierte.

Es war ein Raum im Dachboden und der niedrige Dachvorsprung machte es unmöglich in manchen Ecken zu stehen ohne sich den Kopf zu stoßen.


Ein Mansardenfenster füllte den Raum mit Kälte und das milde Licht sollte ein Aussicht zu den Wäscheleinen der anderen Häuser geben, doch alles was man sah, war das undurchlässige Federbett des Nebels. Die Emaille des Ausgusses sah aus wie fleckige Tabak Finger und ein Streifen von Rost wanderte die Wand hinunter.

Noah konnte sich dem Bett nicht nähern, es ragte drohend wie ein Opfer-Altar vor ihm auf, mit dem hohen Priester der Lust, der sich durch die violette Bettwäsche rekelte.


Noah durchforschte seine Taschen nach Münzen und warf eine davon in den Fernseher, der in einer Ecke des Raumes an einem Träger befestigt war.


Er setzte sich auf die Bettkante und gab vor, vollkommen in die News vertieft zu sein. Um zu vermeiden Simon anzuschauen, um zu vermeiden die wilde Gier in Simons Augen zu bestätigen.

Langsam kroch Simon über das Bett zu seiner Beute. Noahs langer, dünner Rücken und die Art wie die Haare über die Schultern fielen, war zu provozierend für Simon.


Bevor Noah ihn bemerkte, war Simon hinter ihn gerutscht und presste seine Lippen gegen Noahs Ohr.

„Du hast keine Ahnung wie verdammt schön du bist, oder?“

Noah erschütterten diese Worte und die plötzliche Nähe Simons gleichermaßen.


Als wenn sich die Welt in Zeitlupe drehte, senkte Simon seine Lippen auf Noahs Nacken und küsste ihn sanft.


Noah erschauderte, tat jedoch so, als wäre er von dem Beitrag über gefährliche Salmonellen in einem Haushalt mit alten Menschen fasziniert. Simon küsste ihn wieder, arbeitete sich geradewegs zu Noahs Wange vor, runter zu seinem Nacken und vergrub sein Gesicht an Noahs Schulter.


Noah saß ganz still dort, seine Hände im Schoß gefaltet. Simon brauchte nicht zu sehen warum. Er wusste es. Noah versuchte seinen sehr offensichtlichen Harten zu verstecken.

Simon fasste Noahs Schulter und schlang seine Arme um ihn. Er hob die Haare aus dem Nacken und begann die Stelle des Haaransatzes zu küssen. Noah zitterte und die Steifheit verließ bis auf einen Teil seinen Körper. Er fiel rückwärts auf Simon und begann sich langsam in seinen Armen zu drehen, um ihn auch zu halten. Er legte sein Kinn auf Simons Schulter, während Simon an seinem Nacken zwickte.

„Küss mich, Noah!“

Konnte er? Auf dem Bett? Was würde passieren, wenn er es tun würde?

Noah leckte sich nervös über die Lippen und starrte in Simons halb geschlossene Augen, die ihn vor Verlangen umbrachten. Er schloss seine Augen und presste seinen Mund auf Simons. Was er gefürchtet hatte wurde wahr - Noah wusste, dass er in dem Moment als er Simon küsste seinen Schutz aufgegeben hatte. Jede Barrikade, die er errichtet hatte, um seine Bedürfnisse zu verheimlichen wurde niedergetrampelt. Seine Seele würde singend und ohnmächtig durch seinen Blutkreislauf fließen und das würde Simon zeigen, wie sehr er ihn wollte.

Er nagelte Simon auf der Matratze fest und Simon schien in der Freude zu schnurren, dass Noahs Gewicht ihn vollständig runterdrückte und er nicht fliehen konnte - und nicht wollte. Ihre Münder öffneten sich weit, als würden sie sich gegenseitig anschreien. Ihre Zungen fühlten sich in der Wärme und Geborgenheit wohl.


Simon öffnete seine Augen und weinte fast vor Freude, als er sah wie Noahs verkniffen geschlossen waren und seine Haare über sie wie ein Deckmantel fiel.


Er konnte spüren, wie sich Noahs Erektion auf seinen Oberschenkel presste. Er sehnte sich, danach zu greifen, doch er konnte nicht. Die Art wie sein eigener geschwollener Schwanz gegen Noahs Bein drückte, war zu viel was er aushalten konnte.


Langsam schob er Noahs Hemd hoch, Zentimeter um Zentimeter, und malte dabei Spiralen und Kreise auf den Rücken, verzaubert von der Zartheit Noahs Haut.

Simon zog seinen Mund von Noahs weg und sie hielten ihre jeweiligen Gesichter während sie sich anstarrten.

„Zieh mich aus“, sagte Noah.

Es war keine Forderung. Noah zitterte zu sehr, um seine Knöpfe alleine zu öffnen. Er stützte sich auf einen Arm und Simon erreichte den obersten Knopf seines Hemdes.


Die vielen Male auf der Bühne, in den Umkleideräumen, sie hatten bereits die nackte Brust des anderen gesehen, doch sie hatten sich nie berührt, höchstens geblinzelt und dann schnell wieder weggeschaut. Aber nicht jetzt. Jetzt gab es kein Publikum, was gucken konnte und sich wundern würde, keine bestürzten Bandkollegen.


Als Noahs Hemd zu Hälfte offen war, schob Simon seine Hände über Noahs zarte Brust und berührte die Brustwarzen.


Noah schloss die Augen und lies seinen Kopf nach hinten fallen, während ihm Simon das Hemd endgültig auszog.


Vorhin, auf der Bank hatten sie weit mehr als das getan, doch dies war von einer Dringlichkeit gewesen. Jetzt, alleine in diesem kleinen Raum, an der Spitze der Welt, verging die Zeit langsamer und sie konnten sich so lange anstarren, wie sie es ertrugen.

Simon stieß Noah sanft von sich und beugte sich über hin. Er berührte seinen Nabel mit der zarten Haut und fuhr den schmalen Haarstreifen hinab.


Simon öffnete den Knopf von Noahs Jeans zog langsam den Reißverschluss hinunter. Er musste vorsichtig sein. Noah schien ernorm zu sein und wirkte wie eine Feder, die bereit war jeden Moment zu bersten.

Simon zog sein Shirt aus und guckte über seine Schulter verstohlen zu Noah. Er kniete auf dem Bett und wirbelte sein Shirt wie ein Stripper in der Luft und warf es dann in Noahs Gesicht.


Noah lachte und während Simon seinen Gürtel öffnete schaute er ihm über das Shirt hinweg zu, welches er an seine Nase gepresst hatte und den Duft des Verlangens inhalierte.


Simon zog seinen Gürtel aus den Schlaufen und schlug sich damit selber auf den Po.


Noahs Augen verloren jeden Hinweis auf Verbergen und brannten auf Simon.


Simon drehte seine Hüften und Noah kämpfte gegen den Instinkt an, ihn festzunageln und erbarmungslos zu nehmen.


Simon zog seine Jeans über den Po und brach unter Noahs Gewicht zusammen, der sich über seinen Oberkörper geworfen hatte. Noah zog Simons Boxers über die Hüften und sein erregter Schwanz sprang hervor.

„Du Biest“ flüsterte Simon, als Noahs Lippen zu ihm runterkamen.

Er nahm Simon vollständig in seinen Mund auf und stieß auf und ab. Die anfängliche Überraschung einen Schwanz im Mund zu haben verflog und er verlangsamte sein Tempo. Noah realisierte wie einfach es sein könnte. Es war nicht wie bei einer Frau, bei der man einen anderen Planeten erforschte. Nein, er musste einfach nur das tun, wovon er wusste, dass es sich gut anfühlen würde. Einfach aus der Erfahrung heraus, dass er selber einen Schwanz hatte.


Sanfte küsste er Simons Sack und lies ihn in seiner Hand schwingen, während er Simons Spitze quälte und seine Lippen um den Schaft presste.

Simon schlang seine Beine um Noahs Schultern und stöhnte und raunte wie eine Porno-Queen. Simon tauchte seine Finger in Noahs Haar und krümmte sich damit auf dem Nylon Laken. Plötzlich bockte er auf und ergoss sich in Noahs Mund. Noah war so überrascht, dass er es schluckte, bevor er wusste was er tat. Er legte seine Hand vor den Mund und hustete höflich. Simon schaute mit einer Glückseeligkeit in den Augen zu ihm.


Noah fühlte sich schützend für den geschmeidigen Sänger und legte sich vorsichtig neben ihn und wiegte ihn sanft. Simons Kopf lag auf seiner Brust und er berührte zart seine Schultern, lief hinab über den Rücken, tippte mit seinen Fingern über den kleinen festen Bauch und strich über die Beine.

„Mein wilder Simon“, flüsterte Noah leise.

Sie mussten eingeschlafen sein, denn als sie ihre Augen wieder öffneten war es bereits dunkel.

„Simon, was machst du?“ fragte Noah, als sein Liebhaber aus dem Bett kroch.


Er trat aus dem Schatten hervor und seine Augen schimmerten boshaft im Orange der Straßenlaterne. In seinen Händen hielt er die Tüte aus der Drogerie.

„Bist du bereit?“

„Bereit für was?“ fragte Noah und verkroch sich unter der violetten Bettwäsche, die er sich bis zum Kinn hochzog. Simon zog sie weg und stieß gegen Noahs Brust.

„Hör auf das Thema zu wechseln. Du weißt sehr genau worüber ich spreche.“

Simon senkte seinen Kopf und berührte bis auf einen Hauch Noahs Lippen und zog sich dann wieder zurück. Noah setzte sich auf und versuchte die Lippen wieder zu fangen.

„Ja, du bist bereit“, sagte Simon und lies seine Hände über Noahs Bauch wandern und schob seine Finger unter den Bund von Noahs Shorts.


„Ich denke, ich sollte wesentlich größere Angst als du haben. Dieses Ding ist riesig.“

Noah lächelte und schlug sich seine Haare vor das Gesicht. Simon berührte seine Wange und flüsterte „es sollte Gesetze gegen Leute geben, die so schön sind wie du.“

„Gib mir die Tüte“, sagte Noah und nahm sie aus Simons Händen.

Er schwang seine Beine aus dem Bett und zog seine Jeans und Shorts aus.


Simon kniete hinter ihm, um zu beobachten, wie Noahs Schwanz in Erscheinung trat. Noah fühlte, wie Simons harter Schwanz gegen seinen Rücken drückte.


Er drehte sich um und kniete sich zurück auf’s Bett.

„Okay, gut, du drehst dich jetzt besser um“, sagte Noah.

„Ich bin kein Hund! Ich will in deine Augen schauen, wenn wir schreien und das kann ich schlecht, wenn mein Kopf in ein Kissen gepresst ist.“

„Erm... sorry...“ Noah konnte an nichts anderes denken, als Simon zu küssen.

Und Simon war Simon und schob Noah die Zunge in den Mund und lies sich langsam sinken und zog Noah dabei mit sich.


Simon griff quer über das Bett, um die Tüte zu erreichen und zog eine Tube Zahnpasta hervor. Er presste seine Beine gegen Noahs Brust, um ihn anzuheben und schmierte das Gelee über Noahs Schwanz.


Noah hörte auf Simon zu küssen, um schauen was vor sich ging und stöhnte in der Sensation auf, Simons Finger an ihm zu fühlen.

„Bist du dir sicher... erm... das du mich auch willst?“ fragte Noah.

Simon antwortete nicht, stattdessen zog er Noahs Rücken zu sich runter und verlor sich in seinem Mund.


Er bewegte seine Hüften zurück und lenkte Noah in ihn. Äußerst langsam, die Hast seines Liebhabers mäßigend und erschauert durch die Bewegung von Noahs Rücken.


Noah versuchte so sanft zu sein wie er nur konnte, doch soviel Verlangen war in ihm, dass jede Sekunde wie eine Folter war.

Die Berührung von Haut an Haut, der animalische Duft von Sex und Verlangen, das schmerzhafte Vergnügen der Gier, das Gleiten der Finger über schweißnasse Haut, das fallende Haar des Liebhabers über das Gesicht, das Bedürfnis in ihren Augen was sie gegenseitig anzog, das Abgleiten in das Universum ihrer Arme.

Simons Muskeln strafften sich, er stöhnte in Noahs Schulter und verspritzte sein Sperma über den ganzen Bauch. Noah konnte danach nicht mehr an sich halten und spannte seinen Körper wie ein Bogenschütze über Simon und bewegte sich tsunamiartig auf Simon zu. Er schoss alles aus seiner Seele aus seinem Bauch, um sie für immer in seinem Liebhaber zu verlieren. Noah stöhnte und fiel über Simon. Sie griffen nach einander, küssten sich aus Verzweiflung und ihre Gliedmaßen verwickelten sich ineinander, bis sie nicht mehr wussten, wo ihre Haut begann und wo sie endete.

Er war jetzt dunkler draußen. Ihre Körper leuchteten im wachen Orange der Straße. Sich gegenseitig wiegend fielen sie langsam in den Schlaf.


Simon wickelte seine Finger in Noahs Haare und flüsterte „oh mein Liebster... wenn du bleiben würdest... wir wären die Wilden.“

Der Morgen kam mit dem bösen Geräusch des Staubsaugers vor ihrer Türe. Geistloses graues Licht lauerte sich durch das Fenster, der Raum war kühl und es roch unangenehm nach Feriengästen, die hier lange Urlaub gemacht hatten.

Sie küssten sich gegenseitig und während Simon nach Noahs Morgenerektion suchte, stoppte er und schüttelte mit dem Kopf.

„Wir sollten jetzt wirklich machen, dass wir hier wegkommen.“


„Erm... ja, gute Idee“, antwortete Noah.

Der Zauber war gebrochen. Das wahre Leben war zurückgekehrt und im wahren Leben waren sie keine Liebhaber in violetter Bettwäsche.


Sie versuchten zu vermeiden sich gegenseitig anzuschauen, als sie ihre Kleidungsstücke auf dem Boden auflasen. Sie ignorierten die Bettwäsche, verschmutzt mit der Frucht ihrer Leidenschaft und als sie fertig angezogen waren, liefen sie aus dem Zimmer, an der Besitzerin vorbei.

„Herrliches Zimmer“, rief Simon über seine Schulter, während er und Noah die Treppen hinunterstolperten.

Ein Monster schien an ihren Hemdzipfeln zu hängen. Unfähig sich einzugestehen, was sie fühlten, besorgt um einander, warum war das Verlangen über sie gekommen? Sie wussten es, natürlich wussten sie es – aber sie wollten Nachhause, denn in London waren sie nur zwei Kerle in einer Band und nicht zwei Liebhaber in einem gemieteten Zimmer.


Sie gingen zum Bahnhof, um auf den nächsten Zug zu warten. London verlangte ihre Anwesenheit und beide, obwohl sie es sich nicht gegenseitig eingestehen würden, setzte diese Stadt am Meer plötzlich in Angst und Schrecken. Diese scheinende Kurzlebigkeit schien finster - und diese war zu tadeln für das, was passiert war. Denn hier war es egal was du tatest, denn die Ebbe und Flut würde immer wieder deine Fußspuren wegwaschen. Andere Liebhaber würden auf Nylonlaken schreien, andere einsame Menschen würden sich unter kleinen Dächern am Strand küssen - jemand anders könnte einen Kuss und den Geschmack billiger Zigaretten probieren.

Zurück in London trennten sich Noah und Simon am Bahnhof ohne ein Wort. Die Barrikaden waren wieder aufgebaut und der Strand nur ein Traum. Ihre einsamen Sehnsüchte waren wieder eingepackt und an den Rücken des Kleiderschrankes geschubst, wo sie wieder nagen konnten.


Noah stand und beobachte die Pendler kommen und gehen und realisierte, dass er nicht wegschauen konnte, wenn sich Simon umdrehen würde und in der Tiefe mit den befleckten Stufen der Rolltreppe verschwinden würde.

„Oh, wenn du bleiben würdest“, flüsterte er, als er davonging.

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Kommentare


Mia5
dabei seit: Jan '07
Kommentare: 8
schrieb am 20.10.2007:
»Sehr poetisch,eine leise Geschichte. Sehr schön, hat mir gefallen.«

Seismosaurus
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 1
schrieb am 16.11.2007:
»ich glaube das ist die schönste geschichte die ich hier je gelesen habe.«

pejoth
dabei seit: Jul '12
Kommentare: 58
schrieb am 12.07.2012:
»Poesie hat einen Namen !«

Kopfsalat
dabei seit: Jun '15
Kommentare: 1
schrieb am 04.06.2015:
»Wunderschön, endlich mal etwas das ein bisschen von den ausgetretenen Pfaden abweicht.«


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