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Kommentare: 4 | Lesungen: 8440 | Bewertung: 7.35 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 17.02.2004

Ein Spaziergang am Rhein

von

Diese Geschichte ist Elke gewidmet, die gerne wieder träumen möchte.

Handlung, Personen und Orte sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden und/oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Es gibt nichts nervigeres als ein Wecker morgens um 7:00 Uhr. Er erinnert einen daran, dass der Alltag weiterging. Der Alltag, der einen gefangen hält. Jeden Tag derselbe Trott: Aufstehen, Duschen, Frühstück, Kinder antreiben, Mann verabschieden und dann der Haushalt. Mittags Essen für die Kinder, Abends für den Mann. 2 Stunden TV und dann ins Bett um Fitt zu sein für den nächsten Tag. Alle paar Wochen fiel meinen Mann ein, dass ich nicht nur für Haus und Kinder zuständig bin, sondern auch seine Frau. Na ja, besser als gar nichts.


9:25 Uhr, es klingelt .... der Postbote. "Hallo, heute wieder nur das übliche." sagte er, übergab mir einen Stapel Werbung und Rechnungen, wünschte einen schönen Tag und ging wieder. Wieder nichts neues, was mich beschäftigen könnte. Egal, mir fiel die Decke auf den Kopf. Nur raus hier, irgend etwas anderes sehen!


Ich stand schon an der Haustüre als mir bewusst wurde, dass ich ja noch im Morgenmantel war. So konnte ich nun wirklich nicht raus also schnell ins Bad. Während ich mir die Frisur richtete bekam ich wider dieses Kribbeln im Bauch. Dieses Kribbeln, was nur verschwand wenn mein Mann bemerkt hatte, dass ich eine Frau war. Mein Mann war ein toller Liebhaber und ich würde ihn gerne öfters spüren. Doch leider hatte sich bei im die Routine eingeschlichen und ich kam dagegen nicht an. Während ich mir so meine Gedanken machte merkte ich dass ich mich selber streichelte. Verlegen hörte ich auf, schämte mich. Mein Spiegelbild wurde ganz rot im Gesicht und zeigte mir eine hübsche Frau mit Bedürfnissen, die leider viel zu oft unerfüllt blieben. Mit einem Mal durchzuckte mich dieser Gedanke wie ein Blitz: "Du bist hübsch, Männer begehren Dich .... zeig Dich Ihnen!"


Ich dachte nach, .... sollte ich wirklich? Fremdgehen? ... Nein, aber ein wenig Flirten? .... warum eigentlich nicht?!


Zeit genug hatte ich (die Kinder hatten heute Nachhilfe und kamen erst um 19:00 Uhr mit meinem Mann zurück) und das Wetter war wie geschaffen für einen Spaziergang. OK, ich wollte unbedingt flirten gehen ... doch wie macht man dies richtig? Ich war seit 20 Jahren verheiratet und hatte es verlernt. Ich wusste nur noch, dass ich mich attraktiv herrichten musste. Also, was lenkt Männerblicke auf eine reife Frau? Überall ist zu lesen, dass Männer zuerst auf den Busen blicken! .... Also Push Up BH. In Blau, wegen dem Kontrast zur Haut. Für den richtigen Einblick sorgte eine halbtransparente Bluse in weiß, auf Taille geschnitten. Passend dazu natürlich die Strümpfe mit Halter, ebenfalls in Blau. .... Slip? ... wozu, es war doch warm. Außerdem tut es gut, ein Geheimnis zu haben :-) Ein mittellanger weißer Rock mit Stiefelletten (ebenfalls weiß) rundete alles ab. Ich betrachtete mich im großen Spiegel im Flur, sah meinen BH durch die Bluse schimmern und fand mich ausgesprochen hübsch und sexy. Während ich mich im Spiegel betrachtete stellte ich mir vor wie ich mich vor einem fremden Mann stellen würde, meinen Rock hochheben und .... O Schreck, ... ich musste mich unbedingt noch rasieren.


Gedacht, getan und die Schlusskontrolle im Spiegel sah wirklich hübsch aus mit dem schmalen Haarstreifen über meinem Venushügel. Nun aber raus auf die Piste ...


Schnell war ich mit meinem Auto zum Rhein gefahren um hier am Ufer entlang zu schlendern. Die Stadt hatte hier viele Fußwege angebracht und die Landschaft des Niederrheins war wirklich umwerfend. Schnell fand ich mich in ausgelassener Stimmung wieder und genoss die Sonnenstrahlen. Ebenso genoss ich die Blicke der Männer, die mir entgegennahmen. Natürlich sahen alle den BH und versuchten auch (natürlich unauffällig) einen Blick auf das Dekoltee zu erhaschen. Vor allem die Männer in weiblicher Begleitung waren darin sehr erfindungsreich. Meine Laune besserte sich zusehends. Ich wurde begehrt und es gefiel mir! Immer wieder mahlte ich mir Situationen aus wie ich den einen oder anderen Mann verführen würde.


Mittlerweile war ich weit weg von den Hauptwegen und mir begegneten fast keine Menschen mehr. Diese Ruhe war einfach wunderbar. Ich, der Rhein mit seinen Schiffen, der Wind in den Baumkronen, der Gesang der Vögel. Glücklich darüber, dem Alltag entronnen zu sein setzte ich mich auf eine Bank, lehnte mich weit zurück, schloss die Augen und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Keine Ahnung, wie lange ich da wohl so gesessen habe als diese dunkle Männerstimme sagte: "Wenn Sie die Beine weiter so öffnen, werden Sie sich noch erkälten!" Schlagartig wurde mir mein Körper wieder bewusst, ... Arme weit von mir gestreckt auf der Lehne der Bank, Rücken durchgedrückt, Brust rausgestreckt und das schlimmste: weit gespreizte Beine.


Tödlich erschrocken und unheimlich verlegen setze ich mich "anständig" hin und mein Blick suchte den Mann, der mich angesprochen hatte. Er saß keine 3 Meter von mir entfernt, auf der Motorhaube seines Autos, unterhalb der Böschung an der die Bank stand. Sein Auto hatte ich vorher nicht gesehen da es durch einen Busch verdeckt war. Da er etwas tiefer war als ich, hatte er besten Einblick gehabt und diesen wohl auch Ausgiebig genossen bevor er mich Angesprochen hatte.


Ich fühlte mich zutiefst gedemütigt und benutzt. Wo nahm dieser Kerl die Arroganz her, mich so ausgiebig zu betrachten? ... war ich etwa sein Eigentum? .... "Verschwinde gefälligst, Du Perverser" brüllte ich Ihn an. "Aufgeilen kannst Du Dich woanders!" Ich war total durcheinander. Was sollte ich machen? ... weglaufen? Dann würde dieser Kerl sich prächtig amüsieren. Also sitzen bleiben? ... und mich dem Hohn und Spott von ihm aussetzen? .... doch er unterbrach mich mit herrischer Stimme "Halt mal die Luft an und werd ruhiger, Du verscheuchst mir noch alle Vögel!"


Irritiert schloss ich meinen Mund und schaute wohl ziemlich dämlich aus. Er lächelte und meinte: "schon besser, ... kann ich jetzt weiterarbeiten?" Ich verstand gar nichts mehr und das war mir mit Sicherheit anzusehen. Sein leises Lachen reizte mich zur Weißglut aber bevor ich etwas sagen konnte begann er mir zu erklären: "Ich sitze hier schon seit dem Sonnenaufgang um Naturbilder zu schießen. Vögel, Schiffe und was hier sonst noch zu finden ist und ich möchte dabei eigentlich nicht gestört werden. Schließlich muss ich auch irgendwie meine Brötchen verdienen." ... sprach's, drehte sich zum Rhein und beachtete mich nicht mehr.


Ich war baff, verwirrt und musste mich erst ein mal sammeln. Was hatte er gesagt? ... Bilder schießen? ... erst jetzt bemerkte ich dieses kleine Teil in seiner Hand, durch das er ständig die Umgebung betrachtete. Dies musste einer dieser neuen Digitalkameras sein. Klein, praktisch und unglaublich Leistungsfähig (wenn man der Werbung glauben durfte). Langsam dämmerte mir ein Verdacht. Hatte er etwa Bilder von mir...??? So wie ich seinem Blick ausgesetzt war wären solche Bilder gut für jedes Pornoheft. Nein, das hatte er bestimmt nicht... oder doch? Und wenn, durfte er es nicht. Schließlich gab es Gesetzte dagegen! ..... Immer noch verwirrt schaute ich mir den Mann genauer an. Groß war er, und bärtig. Ich hasste Bärte! Dazu kam ein beachtlicher Bierbauch. Kurze Haare, verwaschenes T-Shirt und Jeans mit alten Turnschuhen. Alles in allem eine alltägliche Erscheinung, nichts besonderes. Normalerweise würde ich solche Kerle links liegen lassen, wenn er nicht die Bilder von mir hätte....


"Hey, Sie da, .... geben Sie mir sofort den Film in Ihrer Kamera!" sprach ich ihn an. Keine Reaktion. Ich wurde lauter: "Hey, sind Sie taub? Sie haben Bilder von mir gemacht und das dürfen Sie nicht! Ich will sofort den Film haben oder ich rufe die Polizei!". Immer noch keine Reaktion. Ich wurde wieder wütend, ging zu ihm und baute mich vor ihm auf. "Kamera her oder es gibt Ärger!". Sein spöttisches Lachen trieb mir die Zornesröte ins Gesicht. "Mädchen, ..." sprach er mich an, "Du überschätzt Dich. Das, was ich von Dir gesehen habe ist es einfach nicht wert fotografiert zu werden. Außerdem haben solche Kameras keinen Film mehr und wenn Du glaubst das ich diese Kamera abgebe dann such schon mal 2.500,- € zusammen. Und jetzt geh nach Hause, wein Dich aus und lass mich weiterarbeiten." sprach's, drehte sich um und zeigte mir die kalte Schulter. Ich bebte vor Zorn. Ich sollte es nicht wert sein fotografiert zu werden? Was bildete der Typ sich eigentlich ein? .... Stinksauer packte ich seine Schulter und zog ihn rum. "Du arroganter Perversling, ich werd Dir zeigen..." schrie ich Ihn an und wollte ihm eine Ohrfeige verpassen. Er war schneller, drehte mir mit einem Ruck den Arm auf den Rücken das mir die Luft pfeifend aus den Lungen wich. "Es reicht!" sagte er mit scharfer Stimme. "Noch mal, für Dich und zum mitschreiben ... Ich habe keine Bilder von Dir, bin selbständig, möchte hier in Ruhe arbeiten und habe es nicht nötig mich von Dir schlagen zu lassen! Geh endlich nach Hause." Dann stieß er mich von sich, so das ich rücklings im Gras zu liegen kam. "Außerdem hast Du mit Deinem Gebrüll mittlerweile alles verscheucht was sich zu fotografieren lohnt."


Bei diesen Worten stieg er in sein Auto, schaute mich noch ein mal an und bemerkte spöttisch: "Und wenn Du deine Beine weiter so spreizt wirst Du Dich doch noch erkälten". Ich lag genau vor ihm, auf den Rücken, wieder mit weit gespreizten Beinen. Mein Rock war beim Sturz hochgerutscht und er hatte vollen Einblick. Ich schämte mich, stand schnell auf und sortierte meine Kleidung. So stand ich dann vor Ihm mit hochrotem Kopf und bebend vor Zorn. Er war mittlerweile in sein Auto eingestiegen, kurbelte das Fenster runter, lächelte mich an und sagte: "Pass auf, ich fahre nun in mein Atelier. Wenn Du brav bist, kannst Du mitkommen und Dich selber überzeugen das ich keine Bilder von Dir habe. Und wenn Du lieb bitte bitte machst, bekommst Du auch einen Kaffee. Du scheinst Ihn nötig zu haben. Ach ja, ich heiße übrigens Burghard. Also was ist .... kommst Du oder bleibst Du?"


Wenn ich später darüber nachdachte, muss es wohl die ruhige, beherrschte Art von Burghard gewesen sein die mich unbewusst faszinierte. Ich stieg jedenfalls in das Auto ein ohne es bewusst wahrzunehmen. Erst als er den Wagen abstellte und mir die Türe öffnete wurde ich mir wieder meiner selbst bewusst. Zurück konnte ich nun nicht mehr, außerdem hatte ich keine Ahnung wo ich war. Immer noch verwirrt folgte ich Burghard in sein Atelier. Ein großer Raum, geschmackvoll eingerichtet. Hinten war eine Bar mit angrenzender Küche. In der Mitte ein riesiges Bett mit Himmelszelt und vorne war eine Ecke mit Computern eingerichtet. Dazwischen überall Bilder mit Naturmotiven.


"Mach es Dir bequem, ich stelle den Kaffee auf." sprach's und ging zur Küchenecke. Ich setzte mich aufs Bett und versuchte noch meine Gedanken zu sortieren als Burghard mich zu den Computer rief. Er schloss die Kamera an und zeigte mir welche Bilder er tatsächlich gemacht hatte. Ich war nicht dabei. Er hatte also tatsächlich die Wahrheit gesagt und ich schämte mich wegen meiner Vorwürfe. "Elke" sagte ich. "Wie?" ... "Ich heiße Elke und es tut mir leid das ich so reagiert habe aber..." weiter kam ich nicht den die ganze Anspannung löste sich in einen Weinkrampf. Als ich wieder klar denken konnte, saß ich auf dem Bett, Burghard hielt mich in seinen Armen, streichelte sanft mein Haar und ich schluchzte wie ein kleines Mädchen an seiner Brust. Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit. Eine Mischung aus Geborgenheit und Schamgefühl. Ich lag in den Armen eines Mannes, den ich nicht kannte und fühlte mich wohl dabei. Dies war nicht richtig, ich war doch verheiratet. Aber es tat so gut, dieses zärtliche Streicheln. Erst jetzt merkte ich, wie ich dies bei meinen Mann vermisse. Ich schloss die Augen, gab mich ganz diesem Gefühl hin und genoss es. Unbewusst fingen meine Hände an Burghards Brust zu streicheln, ich merkte, wie er sich entspannte und mein streicheln ebenfalls genoss. Langsam schob ich meine Hand unter sein T-Shirt als er diese plötzlich festhielt. Leise erreichte mich seine Stimme: "es ist ja nicht so, dass ich nicht wollen würde, aber nicht so. Du würdest es bereuen und das will ich nicht. Dafür bist Du mir zu wertvoll". Dabei stand er auf um den Kaffee zu holen.


Er stellte mir eine große Tasse hin und ging zu seinem Computer um zu arbeiten. Ich trank langsam und spürte wie sich meine Gedanken klärten. Hatte er wirkliche recht, wenn er sagt das ich es bereuen würde? Was war mit diesem Gefühl der Geborgenheit? Meine Ehe war wirklich nicht sonderlich aufregend und daher war ich mir sicher das dieses gute Gefühl die Reue bestimmt besiegen würde. Außerdem wollte ich es jetzt genau wissen. War ich wirklich schon zu alt? ... lohnte es sich nicht mehr, mich zu fotografieren? .... Mein Entschluss stand fest: Jetzt und hier und heute wollte ich diesen fremden Mann überzeugen, dass ich eine Frau bin. Dieser Tag

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Kommentare


lovedove
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 66
schrieb am 19.02.2004:
»Ich stimme dem Ehemann zu: Lass sie doch noch mal spazieren gehen. Tolle und schöne Geschichte, bitte mehr davon!«

McMadi
dabei seit: Dez '03
Kommentare: 4
schrieb am 10.03.2004:
»Sehr schöne und super gut Geschriebene Geschichte, mehr davon«

jowie
dabei seit: Aug '12
Kommentare: 4
schrieb am 20.04.2019:
»jowie«

LCasta
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 455
schrieb am 29.03.2021:
»Sehr einfühlsam und erotisch geschrieben.«



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