Ein halbes Leben Rätoromanisch
von Rolf Udo
1 Machen wir's in Rätoromanisch
Wir verließen das Oberrheintal und bogen in das Landquarttal ein. Graubünden lag vor uns. Klaglos schluckten unsere Motorräder die Steigungen vor Klosters und Davos. Die Luft war dünner und kälter geworden. Im Sonnenschein vor unseren Augen lagen die Gneisriesen der Silvretta-Kette. Der wuchtige Piz Linard streckte seine dunkelgraue Spitze in den lichtblauen Himmel.
Es waren Semesterferien. Als Freund italienischer Motorräder hatte ich mir eine neue Cagiva gekauft. Nichts großartiges, 250 Kubik, 27 PS und Spitze 130. Doch das Ding fuhr sich leicht wie ein Moped. Der 1-Zylinder-Zweitaktmotor hatte ein solches Drehmoment, daß man mit 500 Touren im vierten Gang durch die Stadt nageln konnte.
Mein Freund Klaus fuhr hinter mir. Er hatte eine Motoguzzi Imola. Tolles Gerät, das ich mir als Student jedoch nicht leisten konnte.
Klaus war schwul wie ich, aber ich hatte noch nie etwas mit ihm, vielleicht, weil ich die Freundschaft durch Sex nicht gefährden wollte.
Wir waren beide gerade über die zwanzig und unternahmen gelegentlich Fahrten mit dem Motorrad. Dieses war unsere erste größere Fahrt.
Spielerisch nahmen wir die Steigung des Fluela-Passes, schwungvoll legten wir uns in die Kurven bei der Abfahrt ins Engadin. Es war richtiges Motorradwetter und unsere Stimmung war prächtig.
Die Engadin-Straße war uns zu verkehrsreich. Wir verließen sie in Richtung Zernez und gelangten über den Ofenpaß ins Munstertal. Von dort wollten wir zum Traumziel aller Motorradfahrer, dem Stilfser Joch.
Ein großartiges Abendrot tauchte die Landschaft vor uns in ein rotes Licht und wir beschlossen, uns irgendwo ein Nachtquartier zu suchen. Die wenigen Häuser am Straßenrand muteten schon fast italienisch an, vor einem saß auf einer Holzbank eine alte Frau. Wir hielten an und fragten sie nach einem Nachtquartier.
Sie deutete in eine bestimmte Richtung, doch wir verstanden ihre Antwort nicht, obwohl Klaus Italienisch, ich Englisch und Französisch sprach.
"Weißt du, was die Alte spricht? Rätoromanisch!" flüsterte ich Klaus zu.
"Ich dachte, die Sprache gibt es nicht mehr, oder nur noch in Büchern." Auf gut Glück fuhren wir den Feldweg entlang, den uns die Frau gewiesen hatte. Schon auf dem nächsten Hügel sahen wir ein Gehöft liegen, das einen recht guten Eindruck machte.
Ein älteres Ehepaar, das Deutsch sprach, vermietete uns ein Zimmer für die Nacht.
Kleine Fenster mit Blumenkästen, ein riesiges, hohes Bett aus Kiefernholz, ein alter Bauernschrank. Das Zimmer sah gemütlich aus. Sogar ein abgeteiltes Badezimmer. Man war halt in der Schweiz.
Ich duschte mir zuerst den Staub der Straße vom Körper, zog mir eine weiße Sporthose über und legte mich aufs Bett. Dort breitete ich Straßenkarten aus, um die weitere Fahrt zu planen.
Klaus kam aus der Dusche, ich ließ meine Blicke über seinen Körper streifen. Er hatte früher einmal wettkampfmäßig geschwommen und das sah man ihm heute noch an. Unterhalb seiner breiten Schultern zeichnete sich eine ausgeprägte Arm- und Brustmuskulatur ab, darüber glatte, unbehaarte Haut. Seine Bauchmuskeln waren sehenswert; vom Bauchnabel abwärts zog sich ein schmaler Haarstreifen, vereinigte sich mit dem Dreieck seiner blonden Schamhaare. Schmale Hüften, leicht behaarte, nicht zu kräftige Beine. Im Ganzen wirkte sein Körper so gut proportioniert, wie man es eigentlich nur bei Schwimmern sieht.
Die Hauptsache: Sein Schwanz stand steil aufgerichtet. Ein gerader, kräftiger Schweif, gutgeformt mit deutlich abgesetzter Kuppe, unter ihm ein hellroter, faltiger Hodensack, wohlbestückt mit prallen Eiern.
Ich blickte wieder auf meine Karten und mußte innerlich schmunzeln. Nach einer so weiten, anstrengenden Fahrt noch so ein Ständer!
Klaus legte sich neben mich aufs Bett und betrachtete nachdenklich seinen stehenden Schwengel. Ein wenig unruhig rutschte er hin und her. Dann stupste er mich in die Seite.
Ich sah seine blaugrünen Augen auf mich gerichtet. Er schien etwas verlegen. Er wies auf seinen steifen Schwanz.
"Sollen wir...? In aller Freundschaft...?" Dabei sah er mich bittend an.
Ich war ein wenig im Zweifel. Ich mochte Klaus wirklich gern, aber eben als Kamerad. Ich glaube, ich liebte ihn sogar ein wenig, aber nicht auf körperlicher Ebene. Genau das wollte ich eigentlich nicht ändern. Andererseits hatte er eine Entspannung bitter nötig.
"Ist es so dringend?" Klaus zuckte die Schultern und seufzte.
"Dann lege dich zurück, ich verwöhne dich mal auf Rätoromanisch." Klaus lachte, legte sich flach auf den Rücken und schloß die Augen. Ich fuhr aus den Shorts, warf sie vors Bett, dann hauchte ich ihm einen Kuß auf die Stirn, meine Hände kamen über ihn.
Sie wanderten vom Hals abwärts, streichelten sanft seine Brust.
Über die zarte Haut an den Seiten abwärts. Ich ergriff die prallen Halbkugeln seines Hinterteils, knetete sie, gab seinen muskulösen Oberschenkeln eine gute Massage.
Klaus war ganz ruhig geworden, nur sein Atem ging etwas schneller als normal. Ab und zu ließ er einen leichten Seufzer hören.
Er zuckte zusammen, als ich seinen Prachtschweif in den Mund nahm. Langsam, genüßlich ließ ich ihn ein- und ausfahren, umfuhr die Eichel mit meiner Zunge, massierte mit den Händen sanft Sack und Eier.
Ein leichter, maskuliner Körpergeruch zeigte mir an, daß seine Leidenschaft erwacht war. Seine Bauchmuskeln spannten sich und zeichneten sich noch schöner ab, sein Atem ging schneller und rasselnd.
Auch mich hatte eine ziemliche Geilheit ergriffen. Mein Penis hatte sich erhoben und stand zwischen meinen Beinen. Ich ließ von Klaus ab.
"Komm, fick mich..." Dabei streckte ich mich, legte mich auf den Bauch, die Beine weit gespreizt, ihm den Arsch anbietend.
Klaus legte sich sanft auf mich, seine nasse Lanze bohrte sich zwischen meine Oberschenkel.
"Du bist wirklich ein Freund." flüsterte er in meinen Nacken.
Dann erhob er sich auf die Knie, griff auf den Nachttisch in seinen Kulturbeutel, zog tatsächlich ein Tübchen Vaseline hervor. Meine Hüften hoben sich ihm zitternd entgegen, als er meine Hinterpforte weich und gefügig machte. Er rieb seinen Schwanz reichlich mit Vaseline ein, wohl, um mir nicht weh zu tun.
Als ich seine warme Eichel spürte, stemmte ich mich nach hinten und stützte mich auf die Hände. Ohne weiteres Vorspiel drang Klaus in mich ein, sanft, langsam, Stoß für Stoß. Seine Arme umschlangen meine Lenden, und er stöhnte bei jedem Hub.
Von Anfang an empfand ich Wohlbehagen, spürte, wie sein prächtiger Schwanz meinen ganzen Darm ausfüllte, die feinen Häute dehnte, sich an ihnen rieb. Sein Hodensack massierte meine Oberschenkel bei jeder Annäherung.
Klaus wurde nun leidenschaftlicher, seine Stöße wurden heftiger, es duftete im Raum nach Jungenschweiß und Sex. Dabei massierte er mit den Händen meine Eier und wichste unendlich zart meinen prallen Schwanz.
Er begann mit mir zu reden: "Rolf..schön...ahh..." Ich begegnete seinen Stößen und mußte schon bald achtgeben, nicht zu früh zu kommen. Mein Arsch hatte sich an seinen Schwanz gewöhnt und schien ewig weitermachen zu können. Sein Geruch drang moschusartig süß in meine Nase und machte mich voll an.
Ich kämpfte mit einem Orgasmus, als seine Stöße schneller wurden. Er rammte nun seinen Schwanz in mich hinein, unsere Körper trafen sich klatschend.
Schließlich schrieh Klaus auf, ich spürte die erste Ladung seines Samens. Meine Hüften wanden sich heftig, eine glutheiße Welle durchfloß meinen Körper und entlud sich in einem gewaltigen Orgasmus. Ströme von heißem Samen klatschten aufs Bett, als ich abspritzte, wieder und wieder.
Klaus fickte mich mit halbhartem Schwanz weiter, bis die letzte Welle verebbt, der letzte Tropfen Liebessaft aus meinem Körper gepreßt war....
Gutgelaunt, lachend lagen wir nebeneinander.
"Rolf, bleiben wir Freunde..?" "Sicher, Klaus." Meine Finger kraulen in seinen Schamhaaren.
"Wir haben's ja nur auf Rätoromanisch gemacht....."
2 Raetoromanische Erinnerungen
Klaus ist nun auch schon Mitte dreißig. Immer noch solo, der arme Kerl, immer noch mit dem Motorrad unterwegs. Fast ein Jahrzehnt hatte ich ihn fast aus den Augen verloren, nur hin und wieder mal in der Stadt getroffen. Dabei war ich einige Zeit sehr oft mit ihm zusammen, habe manche Tour mit dem Motorrad mitgemacht.
(Mein Lebensgefährte heißt auch Klaus. Aber gemeint ist mein Begleiter aus der Story:`Machen wir's auf Raetoromanisch'.)
Seine Ansprüche sind gestiegen. Heute fährt er ein ganz dickes Gerät für über zehntausend Mark. Er fährt überall hin, aber leider meistens allein. Vor mehrern Monaten hatte ich ihn zum letzten Mal gesehen.
Es ist nicht so, daß ich seinen fabelhaften Körper vergessen hätte: seine gut geformte Muskulatur, seine blaugrünen Augen, die einem durch Mark und Bein gehen konnten, seine glänzenden, goldblonden Haare. Aber ich war in festen Händen, hatte ihn einfach nicht mehr besucht. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Ich will eben noch schnell für's Wochenende einkaufen, stehe ungeduldig Schlange in einer Metzgerei. Die Dame vor mir, wohl um die sechzig, kommt mir bekannt vor. Es dauert lange, bis ich sie erkenne und anspreche. Die Mutter von Klaus. Natürlich erkundige ich mich, wie es ihm geht.
Es geht ihm schlecht. Liegt in seiner Wohnung, das Bein in Gips.
Zweimal gebrochen. Hat nach dem Besuch eines Motorradrennens selbst Rennfahrer gespielt und eine Kurve zu schnell genommen. Zwei Wochen Krankenhaus, nun zu Hause. Niemand besucht ihn, kümmert sich um ihn, nur seine Mutter. Ich notiere mir seine neue Adresse, nehme mir fest vor, ihn zu besuchen.
Montag ist es soweit. Mein Freund trifft sich mit seinen Kolleginnen, ich habe einen freien Abend. Nur zehn Minuten Autofahrt bis zur angegebenen Adresse. Ich muß ihn nicht von seinem Schmerzenslager scheuchen, denn seine Mutter öffnet.
"Du bist es Rolf! Schön, daß du Klaus besuchst..."
Klaus ist offensichtlich völlig am Boden zerstört. Seine linke Hand liegt unter seinem Kopf, und er versucht sich etwas aufzurichten, als ich den Raum betrete. Natürlich war niemand da, außer seiner Mutter. Und auch die muß sich um ihren eigenen Haushalt kümmern.
Klaus hat Gesellschaft, also verabschiedet sie sich wenige Minuten später.
"Mensch, Rolf!" Klaus streckt mir seine rechte Hand entgegen, und ich nehme sie.
Er schüttelt sie kräftig, bevor er wieder losläßt. Er freut sich wirklich über meinen Beruf.
"Älter geworden...." Dummes Zeug, er sieht immer noch fabelhaft aus. Das weiße T-Shirt umspannt dicht seinen Oberkörper, zeigt seine nach wie vor herrliche Muskulatur. Die dünne Decke bedeckt nur unvollkommen seine festen Oberschenkel, seine schmalen Hüften. Aus den Augen glimmt das alte, jugendliche Feuer.
"Älter, aber nicht klüger. Hast ganz schönen Blödsinn gemacht." Klaus nickt traurig mit dem Kopf, weist auf sein eingegipstes Bein.
"Hast recht. Aus der Kurve geflogen..." Früher war er eigentlich ein besonnener Fahrer.
"Wie ist das gekommen?" "Weiß auch nicht, habe wohl geglaubt, ich bin auf dem Nürburgring und nicht auf einer Landstraße in der Eifel." Seine Lache klingt gezwungen. Er will mir nichts vorstöhnen, aber ich merke, er ist seelisch total down.
Nun bewegt er sein linkes Bein, das wunderbarerweise völlig heil geblieben ist. Die Decke ist so dünn, ich sehe plötzlich die Umrisse seines Schwanzes, sogar die Rundungen seiner Eier. Ich weiß nicht, wohin ich blic
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