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Lesungen: 2138 | Bewertung: 8.15 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 08.12.2015

Ein heißer Heumond 09 - Der Gipfel

von

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SAMSTAG

Der Samstag verläuft sehr ruhig und ohne Aufregungen. Kevin, Toby und Manu haben sich in der Zeit aus dem Staub gemacht, die Susi und Sabine brauchten, um ihren täglichen Besorgungsgang zur Mugglalm zu absolvieren. Inzwischen sind sie schon so fit, dass sie einen größeren Teil des Weges in lockerem Lauf bewältigen, ohne danach an Atemnot oder Muskelkater zu leiden. Die anstrengende Nacht macht sich aber bemerkbar, weshalb sie beim Rückweg eine Pause bei der Kapelle einlegen und in der Sonne sitzen.

„Hast du es sehr vermisst, dass du gestern nicht mit Harry vögeln konntest?“

„Also, zuerst war ich schon enttäuscht, aber dann hat Kevin alles gut gemacht. Der ist in den letzten vier Wochen so was von gereift! Kaum zu glauben!“

„Tatsächlich? Und woher kommt das?“

„Weiß nicht genau, vielleicht hängt das mit seiner Cousine Holly zusammen.“

„Wer ist das denn? Die ist aber nicht aus Ovenbuch? Oder?“

„Nein, und sie ist auch keine enge Cousine, sondern entfernt verwandt. Aber ganz offensichtlich ein ausgekochtes Früchtchen. Ein paar Jahre älter, so Anfang, Mitte zwanzig und hat unseren Kevin nach allen Regeln der Kunst verführt und gezähmt ...“

„Was gezähmt? Zahm hat das aber nicht geklungen, was ihr da aufgeführt habt! Und was ich dann gesehen habe, eigentlich auch nicht!“

„Und was du gespürt hast? Im Arsch zum Beispiel?“

Susi grinst. „Das auch nicht! Oh, Mann! Wenn das meine Nonna wüsste!“

„Wieso grad deine Oma?“

„Na, du weißt ja, meine Mutter war auch eine Art Schlampe zu ihrer Zeit, die hat Verständnis. Hoff’ ich halt. Und mein Vater war auch nicht unschuldig. Meine Tante Babs zum Beispiel, die beneidet mich eher um meine Abenteuer, jetzt, mit dem Baby ...“

„Und dein Opa?“

„Welchen meinst du? Meinen italienischen? Der hält besser die Klappe, wenn es um moralische Fragen geht, sonst fährt seine Frau mit ihm Schlitten. Schließlich war er zu seiner Jugendzeit ein berüchtigter Papagallo. Dann kam Maria! Sie setzte ihm den Kopf zurecht und erklärte ihm, dass er sie heiraten wollte. Gleich nach der Hochzeit gingen beide nach Deutschland arbeiten, und Nonno ist der bravste und treueste Ehemann von allen geworden!“ Susi kichert. „Aber er riskiert gern einen Blick auf hübsche Mädchen, vor allem, wenn sie blond und leicht bekleidet sind. Er meint zwar, dass das niemand merkt, aber seiner Frau entgeht nichts. Doch das gönnt sie ihm. Du weißt schon, Appetit holen und daheim essen!“

„Die würde ich gern mal kennenlernen. Kommen sie euch nie besuchen?“

„Nie kann man nicht sagen, aber eher selten. Vor gut zehn Jahren sind sie endgültig zurück in ihr Heimatdorf und leben da auf einem winzigen Bauernhof. Man könnte auch sagen in einem großen Schrebergarten, aber sie sind ja nicht auf die Ernte angewiesen. Seither waren sie nur dreimal bei uns. Dafür war ich seit meinem dritten Lebensjahr jeden Sommer mindestens vier Wochen bei ihnen. Sonst könnte ich wahrscheinlich auch kein Italienisch. Dieses Jahr ist das erste seither, dass ich andere Pläne habe.“

Susi überlegt. „Aber warte mal! Wenn wir die zwei Hexen in Griechenland bei den Eltern abgegeben haben und sich sonst nichts ergibt, was uns überzeugt, könnten wir ja, wenn wir mit der Fähre zurückkommen und noch Zeit haben, einen Abstecher mach Mataranea machen. Von dort aus hätten wir auch gute Chancen, mit ‚Il Marinaro‘ zurück nach Deutschland zu fahren.“

„Wer ist das nun wieder?“

„Il Marinaro, der ‚Seemann‘ ist der jüngste Sohn von unserem Nachbarn. Der ist Großgrundbesitzer und Vater von fünf Söhnen, der älteste hat Landwirtschaft studiert und leitet jetzt das Familienunternehmen, der zweite ist Advokat, der dritte Prälat im Vatikan und der vierte sitzt in Brüssel im Europarat. Nur Umberto, der jüngste der da Montis konnte sich nicht zu einer ‚seriösen‘ Karriere entschließen und hat alle möglichen Jobs gemacht, unter anderem auch Fernfahrer. Anfangs hat er immer größere Mengen süditalienischer Spezialitäten, Wein, Olivenöl, Käse, mitgenommen und unter der Hand in Deutschland, Dänemark oder Holland verkauft. Das Geschäft ist so gut gelaufen, dass er sich selbständig gemacht hat. Inzwischen hat er ein Dutzend Lastzüge, die für ihn Europa versorgen, aber er selber springt immer mal ein, wenn ein Fahrer zu viel erkrankt oder auf Urlaub geht. Oder, wenn er ‚frizzante’ ist, wie er sich ausdrückt, das bedeutet so viel wie ‚spritzig’.“

„Heißt das, wenn er scharf wird, oder was?“

„Hm, ja, das wird er wohl damit meinen.“

„Und dann fährt er mit seinem Laster selber nach was-weiß-ich-wohin, auf die Reeperbahn oder so?“

„Woher soll ich denn wissen, wo er seine Lüste auslebt? Jedenfalls könnte er uns mit nach Deutschland nehmen.“

„Und seine Lüste an uns ausleben?“

„Hm, hm, du wirst ihn mögen! Alle Frauen mögen ihn!“

„Den Wüstling!“

„Na, du hast es nötig! Aber wie! – Ich habe übrigens noch nie mit ihm rumgemacht.“

„Und jetzt wär’ dann die Gelegenheit günstig, oder wie?“

„Jetzt hör’ aber auf! Kannst du mal an was anderes denken?“ Susi schmollt gekonnt, schmunzelt aber innerlich. Und wenn sie an den feschen Umberto denkt, ...

„Wieso heißt der dann ‚Seemann’, wenn er mit dem Laster übers Land fährt?“

„Menno! Kannst du dir das nicht denken?“

Sabine überlegt, dann: „Aaah! Ein Seemann hat in jedem Hafen eine Braut und dein Umberto …“

„Er ist nicht ‚mein‘ Umberto! Hab ich nicht gesagt, dass ich …“

„Schon gut! Also nicht dein Umberto, aber er hat überall auf der Strecke eine heiße Braut, ja?“

„Ja. Zumindest gehabt. Seit er nicht mehr regelmäßig fährt, haben sich seine Bräute sicher reduziert. Die sind ja auch in die Jahre gekommen.“

„Wie schräg hört sich das denn an! ‚In die Jahre gekommen!‘ Geht’s noch? Er selber etwa nicht?“

„Hast ja recht, aber Umberto hatte immer nur sehr junge Freundinnen. Früher so ab vierzehn, inzwischen bevorzugte er ‚reifere Damen’ – seine Worte, seine Worte – ab achtzehn. Über fünfundzwanzig sind sie ihm schon zu alt. ‚Die kann ich später immer noch haben!’, soll er gesagt haben.“

„Und so einem Scheiß-Macho willst du uns ausliefern?“

„Was heißt da ‚ausliefern’? Umberto ist ein Charmeur, Schürzenjäger, unbeständiger Lebemann, alles richtig, aber noch nie, hörst du, niemals hat man je gehört, dass er sich einer Frau anders als respektvoll genähert hätte. Er kriegt sie alle, wenn er will, nur mit seinem Lächeln. Mich hat er noch nie zur Kenntnis genommen, sonst ...“

„Sonst was? Sonnst wärest du schon Signora Susanna da Monti? Mit Babybauch oder Kinderwagen?”

„Quatsch! Umberto hält genauso wenig vom Heiraten wie wir zwei, zumindest jetzt noch nicht. Aber er scheint ein wahrer Wundermann zu sein, denn es gibt niemand unter den vielen Verflossenen, die auch nur ein böses Wort über ihn verlieren. Allzu viele trifft man in Mataranea ja nicht, denn zu Hause wirkt er sehr distanziert, zurückhaltend, fast schüchtern.“

„Langsam interessiert er mich, dein geheimnisvoller Nachbarssohn!“

„Wir werden es ja sehen, vielleicht, und wenn er nicht mitspielt, fahren wir eben mit der Bahn. Zumindest bis Neapel oder Rom.“

„Und jetzt sollten wir uns wieder auf den Weg machen. Bruno wartet auf die Milch. Sonst gibt’s heute Mittag keinen Kaiserschmarrn und die Touristen rebellieren!“

Eilenden Schrittes streben sie der Brummerhütte zu und fantasieren dabei von dem geheimnisvollen ‚Seemann’:

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SONNTAG

Der restliche Samstag verläuft ohne Höhepunkte und Aufregungen. Dazu trägt wohl auch bei, dass Manu mit Kevin und Toby zu ihrer Glocknertour aufgebrochen sind. Überraschend ist noch bekannt geworden, dass sich ihnen auch noch Tina von den Volleyballerinnen angeschlossen hat, abzuholen in Walderbruck. Dass auch sonst niemand aus der frivolen Bekanntschaft auftaucht, ist ebenfalls förderlich.

Nach einem gemütlichen Abendessen packen sie schon mal den großen Rucksack, den sie wieder abwechselnd tragen wollen und gehen früh schlafen. Ohne Männer! Nur ein bisschen Kuscheln ist noch angesagt, danach schlüpfen sie in Pyjama und Nachthemd und verkriechen sich in ihre Betten. „In letzter Zeit häuft sich das!“, stellt Susi verwundert fest. "Sabine, ich sag’s dir, unsere attraktivsten Zeiten sind vorbei.“

„Ach, Quatsch!“, meint diese unbekümmert. „Schlaf gut und träum was Geiles!“ Und schon schlummert sie selig.

Zum Sonntagsfrühstück sind sie dafür putzmunter und voll fit. Zu ihrer freudigen Überraschung erklärt ihnen Claudia bei ihrem täglichen Vormittagsbesuch, dass sie die Ranger gleich mitnehmen können und nicht warten müssen, bis sie ihnen nachmittags gebracht wird. Diesmal wählen sie sich aus Claudias umfangreicher Helmsammlung zwei unscheinbare Exemplare in schwarz und dunkelblau. Es stellt sich heraus, dass sie mit dem Moped wegen der längeren Strecke kaum schneller sind, als üblicherweise zu Fuß über den Lammsattel. Das spricht auch dafür, dass ihre Kondition wesentlich verbessert ist. Wenn sie da an ihre Beschwerden von vor vier Wochen denken!

Während der Vorbereitungen für den zu erwartenden Ansturm zur Mittagszeit, verdunkelt sich plötzlich der Himmel. Eine schwarze Wolkenwand schiebt sich über den Lammsattel. Kurz darauf beginnt es zu regnen. In aller Eile holen Sabine und Susi die Tischtücher und Sitzpolster aus dem Gastgarten. Marika, die gestern am Abend eingetroffen ist, kippt die Stühle und Bänke gegen die Tische, damit das Regenwasser schnell abfließt und das Holz sich nicht vollsaugt. Bruno flucht und drosselt die Küchenaktivitäten. Da wird es nichts mit Vollem Haus und großem Umsatz. Josie hingegen bleibt gelassen. „Keine Panik, das ist nur ein kleiner Spritzer! In zwei Stunden etwa scheint wieder die Sonne!“

„Als ob das was nützen würde!“, nörgelt Bruno. „Bis da sind alle Leute von Berg ins Tal geflüchtet und wer später noch wandern geht, der hat schon gegessen. Vielleicht geht was am Abend, aber das ist nur ein schwacher Trost.

Josie behält Recht. Zwar dauert es etwas länger, aber kurz vor drei Uhr strahlt die Gegend frisch gewaschen im Sonnenglanz, Regentropfen hängen noch an Tischen, Stühlen, Sträuchern und am frischen Gras. Nur ist kein Gast weit und breit, der diesen Anblick hätte würdigen können. Ein herrlicher Geruch nach Minze, Kiefern und – Tabakspfeife weht Bruno entgegen, der witternd vor der Tür steht, grimmigen Blickes, als hätte er die abziehenden Regenwolken eigenhändig in die Flucht geschlagen. Ein forschender Blick zu Josie auf dem Balkon, denn diese raucht gelegentlich mal eine Zigarre, doch diesmal ist sie ‚unschuldig’. Da erscheint hinter dem Lifthäuschen auch schon der Urheber des würzigen Geruchs, der alte Jogg, und setzt sich wohlig stöhnend auf die Bank vor dem Stubenfenster, die trocken geblieben ist.

„A schians Biar war iatzt recht!“, verkündet er gemütlich und legt den breitkrempigen Filzhut neben sich. Susi bringt es ihm sofort und er mustert sie aufmerksam. „Heit nix mi’m Dirndl? Ha?“ Tatsächlich hat Bruno ihr und Sabine früher frei gegeben, weil er nicht mehr mit viel Arbeit an diesem Tag rechnet. Daher ist sie schon für die Fahrt mit dem Moped angezogen. Sabine ist noch nicht ganz fertig und liegt bei Josie unterm Messer. Die schabt vorsichtig an den letzten Schamhaarstoppeln. Noch kurz mit einer duftenden Lotion eingerieben, was die nackte Blonde sehr genießt, dann ist auch Sabine ‚auf der Piste’. Schnell anziehen ist kein Thema, das hat sie in den letzten Gymnasienjahren fleißig geübt. Als notorischer Morgenmuffel, zumindest an Schultagen, musste sie lernen, jede mögliche Sekunde einzusparen und ist daher beim Anziehen flink wie ein Verwandlungskünstler.

Trotz allem bleibt ihr nur der Soziussitz, denn Susi hat den Vorsprung selbstverständlich genutzt und sich schon auf der Ranger fahrbereit gemacht. Nur gut, dass beide volles Vertrauen in die Fahrkünste der anderen haben. Da sie früh genug dran sind, lässt Susi den Zweitakter ruhig über die Landstraße schnurren. Manchmal muss sie sich zusammenreißen, nicht den von Claudia und ihrem ‚Cousin‘ hochfrisierten Pferdchen die Sporen zu geben und bleibt tempomäßig bei knapp fünfzig Sachen. Erst beim Anstieg zum Lungner Joch zieht sie kräftiger am Gasseil und sie meistern die steile Auffahrt mit doch verdächtiger Geschwindigkeit. Immerhin sind sie zu zweit und mit dem Rucksack bringen sie gut einhundertdreißig Kilo Nutzlast auf die Waage.

Oben auf dem Joch gönnen sie sich eine Pause, legen sich ins Gras und beobachten die Wolken, die nun unbedrohlich aussehend, unter einem strahlend blauen Sommerhimmel nach Osten ziehen. Der Boden ist trocken, offenbar hat es hier überhaupt nicht geregnet. Sabine kaut an einem Grashalm. „Schön!“ Und das ist merkwürdigerweise das einzige Wort, das in dieser landschaftlichen Pracht fällt, bis sich Susi aufrappelt und wortlos zum Weiterfahren auffordert.

Über eine schmale Verbindungsstraße gelangen sie in sanftem Gefälle hinunter und weit hinein ins Tal, wo sie kurz vor St. Korbinian, einem typischen Tiroler Dorf, sehr pittoresk, sehr ländlich, auf die Hauptstraße treffen. Bei der Tankstelle gleich hinter der Ortstafel fragen sie nach der Adresse, die ihnen Marita auf den Zettel geschrieben hat. Der Tankwart hat keine Ahnung. „Zu wem wöllts denn?“ Sabine verrät es ihm. „Aah! Zur Marita! Was soggsn des nit glei? Wühde Henn’, des Madl!“ Er beschreibt den Weg, es ist weder weit, noch schwierig zu finden und schon kurz nach fünf stellt Susi vor dem alten Bauernhaus den Motor ab. Fast eine Stunde zu früh.

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ST. KORBINIAN

Die Haustür ist verschlossen, keine Klinke an der Außenseite, Klingel gibt es auch keine und auf Klopfen und Rufen reagiert niemand. Aber es muss jemand in der Nähe sein, denn vor dem Haus steht ein Motorrad und der Motor ist noch warm. Wahrscheinlich gehört es Diego. Wo steckt er bloß? Und wo steckt Marita? „Wo stecken sie bloß?“, fragt Sabine laut. „Gehen wir mal rum, vielleicht sind sie hinter dem Haus.“

Das Gebäude ist längs einer abschüssigen Wiese errichtet. Auf der unteren Seite sind drei Garagen und Stallungen, darüber Wohnbereich und Heustadel, der rund zwei Drittel der Länge beansprucht, auf der Hinterseite Brennholzlager und Werkstattschuppen. Rund ums Haus führt ein geschotterter Fahrweg, unter anderem zur breiten Einfahrt ins Heulager. „Ob die Marita auch Traktor fahren kann?“, zweifelt Sabine.

„Ich denk’ schon, das können doch alle Kinder auf dem Land. Bei uns ja auch.“ Susi stockt, ihr fällt ein, was Sabine ‚eigentlich’ meint. „Aber nicht mit einem Dildo in der Muschi, das glaube ich nicht. Da ist die Claudia wohl einzigartig.“

„Hast ja recht. Die Marita ist im Grunde ein sauberes Mädel, nicht ganz so frühreif.“

„Aber sie holt gut auf! Hör mal!“ Susi ist ein paar Meter den Hang hinauf gestiegen und deutet jetzt auf eine Dachluke, die offen steht. Als Sabine zu ihr kommt, vernimmt auch sie deutliche Stöhnlaute, die kaum fehl zu deuten sind.

„Tja, der Diego ist eben auch schon da!“

„Jetzt weißt du jedenfalls wo er steckt. In Marita!“

Vorsichtig, um einigen frischen Kuhfladen auszuweichen, setzen sich die beiden Freundinnen auf die Wiese und erfreuen sich am anregenden Hörspiel. Gerade drangen noch zufrieden schnurrende Laute, unterbrochen durch anzügliches Kichern aus dem Fenster, nun aber klingt es plötzlich nach fauchendem Revierkampf rivalisierender Katzen. „Pimmele? Pimmele, sagsch du?“, hören sie Diegos aufgebrachte Stimme, „i gib da glei ‚Pimmele’, duuu!“

„Pimmele, Pimmele, ja, gib ma’s Pimmele! Mehr Pimmele, mehr Pimmele!“, provoziert Marita mit glockenhellem Alt, „oh ja, oh ja, des isch guat, jooouuuaah!“ Knurrendes Stöhnen und klatschende Geräusche deuten auf eine schnelle und harte Nummer hin, aber Marita ist ja ziemlich robust und genießt offensichtlich die Kraft und Härte von Diegos Attacke. Da oben werden ordentlich Kalorien verbrannt!

„Doggy!“, stellt Susi sachkundig fest.

„Richtig! Sonst würde es nicht so klatschen.“

Marita lacht hemmungslos, wer weiß, worüber. „Bockate Kåtz!“, knurrt Diego, „diar werd i‘s zoagn!“ Klatsch!

„Aaaaah!“ Klatsch!

„Du Viech!“ Klatsch! Klatsch!

„Aaaah! Ja, ja, ja, iiiiiiaaaah!“ Maritas Alt geht in lustvollen Sopran, Wimmern und Kreischen über. Diego äußert sich in Folge eher unartikuliert, Sabine und Susi lauschen hingerissen. Das Ende, unüberhörbar, ähnelt nicht mehr Wildkatzengeschrei oder Tigergebrüll, eher erinnert es an den Angriff von hungrigen Sauriern. Jurassic Park in St. Korbinian!

Sabine, im Begriff, Standing Ovations zu spenden, wird in letzter Sekunde von Susi daran gehindert. „Psst, ich glaube, das wäre ihr peinlich! Komm, wir setzen uns vor das Haus in die Sonne und tun so, als wären wir gerade erst gekommen.“

Marita hat wieder Atem gefunden. „Schaug her, wia du mi eing’saut håsch!“

Diego lacht. „Miar hätt‘n sowieso dusch’n miass’n. Kimm, i glab, dia zwoa kemmen glei amål!“

„Denkste!“, flüstert Sabine, „die zwo-ah sind schon do-ah!“ Verhalten kichernd laufen die beiden Lauscherinnen um die Hausecke und setzen sich auf eine grün gestrichene Holzbank, strecken die langen Beine aus und lassen sich die Abendsonne auf den Pelz brennen.

„Bei mir ist er nie so gekommen!“, stellt Susi bedauernd fest.

„Bei mir auch nicht.“ Ist zwar kein richtiger Trost, aber geteiltes Leid …

„Da haben sich halt die Richtigen gefunden. Die schenken sich nichts!“ Das klingt schon wieder gefasster.

„Und dabei schenken sie sich alles“, ist Sabine überzeugt, „alles was glücklich macht!“

„Amen!“

„Jedenfalls ist der Diego für uns jetzt tabu, außer die Marita macht mit.“

„Schlampen-Ehrensache!“ Susi grinst und lauscht, denn nun hört man lautes Trampeln. Es klingt so, als renne jemand in aller Hast über eine Holztreppe und werde von einem anderen verfolgt.

Da fliegt auch schon die Haustür auf und Marita springt splitternackt und mit einem Satz über die fünf Stufen, die herunter zum asphaltierten Vorplatz führen. Sie wirbelt herum, dreht dem Verfolger die lange Nase. „Ätsch – pä...!“ Sie erstarrt, denn nun hat sie Susi und Sabine erspäht, glotzt und rennt zurück. Da schlägt ihr Diego vor der Nase die Tür zu. Einmal in Fahrt, lässt sich Marita so schnell nicht bremsen. Sie hämmert an die Tür und brüllt: „Måch die Tiar auf! Låss mi eini!“

„Wås kriag i dafiar?“, hört man Diego dumpf fragen.

„Du kriagsch oans auf die Nåsn, wennd‘ nit sofort autuasch!“, tobt Marita.

„He! Was ist denn los? Bist doch sonst so cool und was Neues zeigst du uns ja auch nicht. Komm runter und setz dich zu uns. Von mir aus, machen wir uns auch nackig, wenn dir das hilft“, versucht Sabine die Situation zu entspannen.

Tatsächlich lässt Marita die erhobenen Fäuste sinken, schaut unsicher herum, analysiert die Lage und fängt plötzlich an zu kichern. Immer lauter, bis sie sich vor Lachen krümmt. „Verfluchtes Temperament! Du hast ja Recht! Was stell ich mich so an? Ihr seid ja nicht der Dorfpfarrer oder meine Erbtante.“

„Oder deine Eltern?“

„Ach, die! Die sind einiges von mir gewohnt und hart im Nehmen. Die würden mich höchstens tratzen.“

„Tratzen?“

„Äh – wie … ? Ah! Necken, aufziehen, verhohnepipeln, …“

„Verhohnepipeln? Was du für Wörter kennst!“, spöttelt Susi. „Jetzt komm endlich her, der wird schon aufmachen, wenn ihm langweilig wird.“

Vorsichtig öffnet sich die Tür einen Spalt. Marita stellt sich in verführerischer Pose hin. „Komm schon raus, Arschloch!“, lockt sie und breitet ihre Arme aus. Da kommt er wirklich, bereit sie zu umarmen. Sie aber schlüpft an ihm vorbei, hinein ins Haus, rumms! Und jetzt steht Diego nackt vor der verschlossenen Tür.

„Iiiiih! Ein nackter Mann!“, kreischt Susi. „Was willst du Wüstling von uns?“

„Dein Schwanz tropft!“, stellt Sabine trocken fest.

Kaum zu glauben, aber Diego kriegt einen Tomatenkopf. „Äh – ich –äh …“, stammelt er.

Susi steht auf und geht in Kampfstelllung. „Mal wieder Lust auf ein bisschen Bodenturnen?“

Diego grinst ein wenig gequält. Um die Antwort kommt er herum, weil Marita die Tür öffnet, ihn am Arm packt und hinein zieht. „Kommst du jetzt endlich duschen? Wer hat dir erlaubt, andere Frauen anzumachen?“ Sie verschwinden und Susi grinst Sabine an.

„Die Wildkatze kann er mit allen Schwarzen Gürteln nicht bändigen, glaub‘ ich.“

„Und das ist gut so!“

„Amen.“

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AUFSTIEG

Marita und Diego beeilen sich und schon nach wenig mehr als einer Viertelstunde kommt Diego in voller Adjustierung heraus. „Marita kommt gleich! Sie fährt direkt aus der Garage“, vermeldet er und so macht auch Susi die Ranger wieder startklar, während Diego auf sein Motorrad steigt und wendet. Lautes Knattern kündigt Maritas Auftritt an und da reitet sie auch schon um die Ecke. Ihr Outfit ist mehr sexy als schützend. Bauchfreies Shirt und Sporthose, dazu Laufschuhe. Wenigstens einen Helm trägt sie. Immerhin ist das Vorschrift. Dafür hat sie sich einen ziemlich großen Rucksack umgeschnallt.

„So willst du mit dem Moped fahren? Das wäre mir zu gefährlich!“, ruft Susi.

Marita stoppt. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, jetzt, wo sie mit gespreizten Beinen auf der Crossmaschine sitzt, erkennt man, dass sie über ziemlich lange Beine verfügt. Allerdings ist sie auch recht groß, größer als Sabine, und zwar deutlich. „Ich fahre ja nicht weit. Würde eine von euch dann meine Maschine übernehmen? Ich hoffe doch, dass ihr beide so etwas fahren könnt.“

„Und du?“, wundert sich Sabine, der wohl die Aufgabe zufallen soll, das Steuer zu übernehmen.

„Ich brauch noch ein wenig Konditionstraining. Darum werde ich laufen. Folgt mir unauffällig!“ Ihr Abgang mit Vollgas ist in keinerlei Weise ‚unauffällig‘ sondern eher spektakulär, wie sie wie eine Walküre mit ihren kräftigen, nackten Beinen und wehendem Blondhaar dahin braust und, schon fast außer Sicht, auf einen Forstweg einbiegt. Erst Diego, dann Susi und Sabine versuchen, ihr zu folgen.

Tatsächlich geht es recht steil ein gutes Stück schräg bergauf, ehe Marita auf einem kleinen Parkplatz an einer Wegkreuzung auf sie wartet. Am Rande des Platzes ist eine Holzhütte. Sabine erkennt sofort: „Aha, eine Materialseilbahn!“

„Richtig! Ich ruf jetzt die Gondel!“ Sie stellt die richtigen Zahlen an einem Vorhängeschloss ein, öffnet eine Tür und nimmt drinnen einen Telefonhörer ab und fordert denjenigen, der in der Hütte abnimmt auf: „Hi, i bins, d‘ Marita. Låss di Kischt’n åba!“

„So!“, erklärt sie den anderen.“Mit Materialseilbahnen kennt ihr euch ja aus, von der Brummerhütt’n her. Wenn die Kiste da ist, ladet eure Rucksäcke ein, ruft oben an – ihr hebt einfach ab, dann klingelt es oben automatisch – und wenn die Kiste abgefahren ist, macht ihr die Tür zu, hängt das Schloss wieder vor und fahrt den Weg da nach rechts hinauf. Es gibt zwar Abzweigungen, aber ihr haltet euch einfach immer bergseitig, also kann sich niemand verirren. Am Ende des befahrbaren Weges ist ein Schupfen, da stellt ihr die Mopeds unter. Es ist dann noch eine halbe Stunde zu Fuß. Ziemlich steil, also macht langsam. Oder ihr wartet auf mich.“ Sie schnürt sich die Laufschuhe fester. „Hasta la vista, Baby!“ Und damit rennt sie auch schon los, aber nicht nach rechts oder links, sondern ziemlich direkt den Hang hinauf, auf einem schmalen Pfad, und verschwindet im Wald.

„Wie lange wird sie wohl brauchen?“, grübelt Sabine.

„Wenn das Ding da nicht bald kommt, wartet sie auf uns, nicht umgekehrt!“, motzt Diego.

„Wenn es nicht wäre, wie es ist, hätten wir ja schnell einen Quickie einschieben können“, meint Susi und schaut Diego treuherzig an.

Der windet sich. „Du, nein, ehrlich, ich weiß das zu schätzen, aber ich bin jetzt mit der Marita … und außerdem …“

„… hat sie dich vorhin so richtig fertig gemacht. Stimmt’s?“ Jetzt schaut er verblüfft, was Susi da alles weiß! „Und jetzt geht sowieso grad nix, hm?“ Er nickt stumm. „Wissen wir ja, war auch nicht so ernst gemeint. Wie ihr euch vorhin angeguckt habt, da war mir schon klar, dass du für uns vom Markt bist. Und der Sabine sicher auch.“

Die wedelt zustimmend mit der Hand. Neben ihnen hält wippend die Kiste der Materialseilbahn und sie werfen die vier Rucksäcke hinein. Diego legt noch einen Karton dazu, den er auf dem Gepäckträger festgeschnallt hatte. „Lasst uns fahren!“

Alle starten ihre Maschinen und geben Gas. Bergauf ist Diego nicht zu schlagen. Als einziger hat er kein Moped, sondern ein richtiges Motorrad, zwar nur ein kleines, aber trotzdem deutlich überlegen. Da hilft es auch nicht, dass Claudia und ihr ‚Bruder‘ an der ‚Ranger‘ kreativ herumgeschraubt haben. Aber auch Maritas Gerät bringt deutlich mehr PS auf die Straße, als Suzuki einst im Prospekt anbot.

Die wilde Jagd führt sie ohne Kehre leicht bergauf dahin, dann flach oder eher bergab in ein Seitental hinein und wieder zurück. Dabei passieren sie weitere Materialseilbahnen. Eine Schranke umfahren sie kühn durch den Wald, ein Fahrverbotsschild ‚übersehen‘ sie einfach. Als sie wieder ‚ihre‘ Seilbahn kreuzen, sind sie schon über der Waldgrenze. Nun geht es in immer kürzer werdenden Serpentinen den Hang hinauf, Ziemlich plötzlich ist das Ende des befahrbaren Weges erreicht, der von Marita erwähnte Schuppen ist offen. Dahinter parkt ein verbeulter Transporter mit dem Firmenlogo der ‚Sauna-Heimat‘, Slogan ‚Daheim fühlst du dich SAUnaWOHL‘. Gleich daneben führt die Materialseilbahn vorbei, eine hölzerne Plattform dient vermutlich als Zwischenstation. Diego hat sein Motorrad schon drinnen aufgebockt, die Mädels machen dasselbe, schließen die Tür und legen einen Balken vor. Das würde einen Diebstahl zwar kaum verhindern, schützt aber vor zu neugierigen Blicken. Sollen sie jetzt auf Marita warten oder weiter aufsteigen? Die Frage ist hinfällig, denn Diego, der nach unten späht, ruft überraschend: „Da kommt sie schon!“

Und wirklich, nach wenigen Minuten trabt Marita an ihnen vorbei, schwitzend, aber anscheinend nicht wirklich erschöpft. „Kommt, kommt!“, ruft sie ihnen zu, „es ist nicht mehr weit!“ Sabine versucht, ihr zu folgen und auch Susi bewegt sich, aber kaum fünfzig Meter weiter hat Marita einen uneinholbaren Vorsprung und Sabine gibt keuchend auf. Die Höhe und die doch immer noch mangelhafte Kondition machen sich bemerkbar.

„Teufelsweib!“, stöhnt Sabine. „Die macht uns fertig, sowas von fertig!“

„Ja“, sinniert Susi, „so eine Kondition hätte ich auch gern!“

„Was die aber auch trainiert!“, plaudert Diego aus dem Nähkästchen. „Vorhin, als ich zu ihr kam, hatte sie schon vier Trainingseinheiten hinter sich, darunter einhundert Liegestütz am Stück. Ich muss ja beim Barras öfter mal ein paar strafweise einschieben ...“ Susi und Sabine lachen, wenn auch keuchend, wenn sie an ihre erste Begegnung denken (Ein heißer Juli 06 – Jungmänner und Jungbrunnen) „..., aber mehr als siebzig krieg’ ich nicht hin.“

Das beeindruckt aber wirklich. An ihre eher bescheidenen Leistungen auf diesem Gebiet will Susi lieber nicht denken, schon gar nicht, weil das auch wieder ein Bereich ist, in dem Sabine besser abschneidet. Aber hundert? Du meine Güte!

„Und was die für Kraft in den Beinen hat!“, fährt Diego begeistert weiter in den Lobpreisungen fort.

„Willst du uns deprimieren, oder was?“, fährt ihm da Sabine hantig in die Parade. „Da krieg’ ich ja ’n Miko!“

„’n was?“ Diego schaut entgeistert.

„Einen Minderwertigkeitskomplex“, übersetzt Susi. „Und jetzt sparen wir uns die Puste für den Aufstieg!“

„Ach so, ja, ihr seid die Höhenlage nicht gewohnt. Selten, aber doch, kann es schon über zweitausendfünfhundert zu einer Art Höhenkrankheit kommen, aber das ist nicht wahrscheinlich bei euch, weil ihr ja schon eine ganze Weile auf über fünfzehnhundert Metern lebt, also höher als das höchste Dorf in Deutschland. Aber morgen kommt ihr noch viel höher, ungefähr auf dreitausendfünfhundert Meter und da könnten eventuell Probleme auftreten. Wenn ihr Kopfweh kriegt oder sonstige Beschwerden, meldet euch sofort. Dagegen hilft nur ein rascher Abstieg. Hingegen wäre ein Orgasmus eher kontraproduktiv.“

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KARGLHÜTTE

Als sie endlich – die angebliche halbe Stunde war wohl an Gemsen oder Maritas gemessen worden – bei der Hütte eintreffen, hat die Sportskanone schon ihre Dehnübungen abgeschlossen und sitzt auf einer Bank vor dem Schutzhaus in der Sonne und plaudert mit einem älteren Mann. Der hat ihr vermutlich auch eine Decke gebracht, in die sie sich eingehüllt hat. Erfreut springt sie auf. Müdigkeit ist ihr keine anzusehen. „Da seid ihr ja endlich, eure Rucksäcke sind schon lange da. Der Simon hat sie schon hinauf gebracht. Gehen wir uns frisch machen, danach gibt’s Abendessen.“ Simon, der Hüttenpächter ist schon verschwunden, so muss die Begrüßung noch etwas warten.

Gleich hinter der Hüttentür müssen sie die Schuhe ausziehen und dürfen sich dafür aus einem reichhaltigen Vorrat ‚Hüttenpatschen‘ aussuchen. Die gibt es in allen Größen und Farben, aus Filz oder gehäkelt mit Ledersohle, aus alten Wollsocken mit aufgenähter Filzsohle oder sogar aus Leder.

Marita führt sie zwei steile Treppen hinauf. Das Matratzenlager ist erstaunlicherweise viel kleiner als das in der Brummerhüte. „Es gibt noch ein zweites, größeres auf der anderen Seite“, erklärt Marita, „und außerdem habe ich nachgefragt. Hier liegen wir auf dreitausend und drei Meter über dem Meeresspiegel. Wollt ihr eure Mission noch vor dem Essen erfüllen?“

„Nein! Erstens bin ich hungrig, zweitens fehlen uns ja noch die beiden Glücksknaben. Wo stecken die eigentlich? Kommen die wenigstens zum Abendessen? Übrigens, Diego, danke für deine Ausführungen beim Aufstieg. Hungergefühl ist wohl kein Symptom für Höhenkrankheit, oder? Andere Beschwerden habe ich nämlich nicht. Du, Susi?

„Nee und hör jetzt auf zu quatschen, ich habe auch Kohldampf! Nur würde ich gern vorher duschen. Geht das? Ich bin total verschwitzt.“

„Klar geht das, aber nicht hier oben. Dazu müssen wir in den ersten Stock.“ Die sanitären Anlagen dort sind eher winzig. Zwei mickrige Duschkabinen, drei Waschbecken und zwei Toiletten. „Ich geh mit Diego zu den Männern, dann sind wir alle gleichzeitig fertig.“ Und weg ist sie. Sabine und Susi argwöhnen, dass die beiden dann doch nicht so schnell fertig sein werden, aber als sie wieder auf den Gang treten, stehen die beiden schon da. Die Sonne geht gerade glutrot hinter der Abendspitze am Taleingang unter, als sie gemeinsam in die Gaststube kommen. An einem großen runden Tisch in der Ecke geht es hoch her. Ein alter Recke wird von drei nicht mehr ganz jungen Frauen ‚umzingelt‘, aber auch Jolly und Matze sind dort am Feiern. Neben Matze liegt eine schon etwas heruntergekommene Gitarre, am Tisch stehen etliche Flaschen Rotwein, die meisten schon leer, aber die Gläser sind gut gefüllt. Jolly winkt eifrig, also steuern sie diesen Tisch an. Aber Simon, der Hüttenwirt, schneidet ihnen den Weg ab.

Also wird zuerst dieser ordnungsgemäß begrüßt, was bei den Mädels natürlich bedeutet, dass er nach der Vorstellung durch Marita von allen Seiten abgeknutscht wird, was ihm sichtlich nicht unangenehm ist. Genau genommen aber nur, bis die Stimme seiner lieben Gattin aus der Küche zu hören ist: „Siiiimoooon! Was machst du da? Lass die Gäste in Ruhe, die haben Hunger!“ Letzteres ist zwar wahr, aber ein Küsschen in Ehren sollte schon drin sein! Doch da kommt die wohlgerundete ‚Bessere Hälfte‘ auch schon grinsend aus ihrem Reich getrabt und begrüßt Marita mit herzhaften Schmatzern. Danach stürzt sie sich auch noch auf Susi und Sabine. „I bin die Lotte, sei Frau. Tuat’s ma den Simon nit so verwöhnen, sinscht will er des ålle Tåg!“, droht sie mit wackelndem Zeigefinger. Erst danach mustert sie Diego kritisch. „Und wear isch des?“

Aber Marita lässt keinen Raum für eventuelle Mäkeleien: „Des isch mei Freind und guat isch’s! Diego hoaßta und i håb’n gern, baschta!“ Die Lotte schnappt nach Luft, verzieht sich aber in ihre Küche, leise brummelnd, dann hört man nur noch Topfdeckelklappern.

„Megt’s es zu dene Wåhnsinnigen zubi hockn, oder do liaba anan åndan Tisch?“, fragt Simon vorsichtshalber, aber Marita ist schon unterwegs. „He, Hartl!“, ruft sie dem alten Bergfex zu. „Mia derf’n eh zu eich, oda?“

Alle Augen wenden sich der forschen ‚Zukunftsaktie des ÖSV’ zu, die im eng geschnittenen roten Trainingsanzug des Tiroler Schiverbandes eine ziemlich beeindruckende Figur macht. Kein Wunder bei gut ein Meter achtzig Athletenkörper und wallenden blonden Haaren

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