Ein heißer Juli 06 - Jungmänner und Jungbrunnen
von Helios53
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UMMEFÄTTLICH
Sabine, Susi und Claudia sind schon abgetrocknet und teilweise angezogen - die Shirts hängen noch immer draußen zum Trocknen auf dem Zaun - in der großen Wohnküche der Mugglalm. Claudia hat Kaffee aufgesetzt und präsentiert dazu einen köstlichen Moosbeerkuchen. „Den habe ich schon heute früh vor dem ersten Füttern gebacken“, verkündet sie stolz , „drei Bleche. Das sollte reichen. Dann gibt’s wieder was Frisches.“
„Wow! Wann bist du denn aufgestanden, dass du das alles schaffst?“ Susi kann es gar nicht fassen.
„Ich steh jeden Tag um vier Uhr auf. Früher Vogel fängt den Wurm. Es gibt ja auch viel zu tun. Immerhin habe ich nicht nur die vierundzwanzig Milchkühe, sondern auch noch fast hundert Kälber und eine Schafherde zu betreuen. Die Schafe muss ich wenigstens nicht melken, dazu kommen jeden Nachmittag zwei Burschen herauf, die die Milch auch gleich mitnehmen.“
„Und du melkst die Burschen, oder was?“
„Ertappt!“, gesteht Claudia, „manchmal zumindest. Der Bertl und der Xandl sind wirklich süße Jungs.“ Dabei deutet sie mit den Händen an, was das Süße an den beiden ausmacht.
Sabine mampft dankbar den Kuchen. „Ummefättllch!“, kommentiert sie.
„Was? Unersättlich? Ausgerechnet du musst das sagen!“, gibt sich Susi gespielt empört.
Sabine lacht nur. „Schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten, dieser Mark hätte mich schon sehr gereizt.“
„Stimmt, der war richtig ‘duplo’!“, erwidert Susi, „aber Daniel ist auch eine Wucht. Wenn ich die Geräusche richtig deute, haben die beiden Bea grad richtig in der Mangel. Mir wird schon wieder ganz schwubberig!“
Auch Sabine hat Sehnsucht im Blick, aber Claudia wirkt nervös.
„Komm, trink aus, wir gehen!“, erbarmt sich Sabine. „Erstens haben wir zu tun, und zweitens hat Claudia noch was vor. Sie ist heute auch noch nicht auf ihre Kosten gekommen. Wo ist meine Kamera?“
Kaum sind die beiden über die Türschwelle, schlägt Claudia die Tür zu und verriegelt sie von innen. Laut hörte man sie die Treppe hinauf poltern. Hinauf zur Dusche. Hinauf zu Mark und Daniel.
Gerade als die beiden gemächlich hinüber zum Zaum schlendern, wo ihre Shirts in der Sonne trocknen, kommt eine Schar Wanderer mit Nordic-Walking-Stöcken in schnellem Marschschnitt um die letzte Kurve des Zufahrtsweges. Als sie nackten, weiblichen Oberkörpern ansichtig werden, kommt es zu Irritationen in der Gruppe, denn während die einen überrascht stehen bleiben, möchten die anderen ihre Schritte beschleunigen. Deutlich kann man vernehmen, dass es sich um Italiener handelt.
„Der eine hat gemeint, dass wir geile Möpse hätten, dafür hat ihn seine Frau ein schmutziges Ferkel genannt“, raunt Susi ihrer Freundin zu. „Komm, wir tun so, als hätten wir sie nicht bemerkt und machen noch ein wenig Frühsport!“ Damit stellt sie sich auch schon mit gegrätschten Beinen auf und beginnt mit Rumpfkreisen. Sabine macht natürlich mit, sie ist immer für einen Schabernack zu haben.
Die italienischen Touristen kommen näher. „Mach du immer weiter mit Gymnastik und sonst immer, was ich auch mach. Ich übersetze es dir später“, flüstert Susi, dreht sich um und begrüßt die Gruppe in rasantem Italienisch.
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BUONGIORNO, CIAO!
Die Gruppe macht „Ah!“ und „Oh“ und bespricht sich in aufgeregtem Durcheinander. „Ich habe sie gefragt, ob sie auch wegen der hydrobioxidativen Juveniltherapie da sind und ihnen angeboten, dass sie sich uns anschließen können“, wispert Susi.
„Der was?“
„Psst! Nicht so laut. Ich stell dich gleich als eine englische Schauspielerin vor, die halt leider nicht italienisch spricht, also sag bloß nicht mehr als bongiorno oder ciao, mit deinem Englisch stichst du normalerweise jeden Italiener aus.“
Die Wandergruppe hat sich anscheinend geeinigt und es entwickelt sich ein ebenso gestenreiches wie lautstarkes Gespräch. Sabine schaut verständnislos zu, versteht nur wenige Worte wie bellissime und ragazze, studente, professore, figlia und quarant’ anni. Wieder beratschlagen die Italiener und Susi informiert Sabine: „Ich habe ihnen erzählt, dass hier durch Erdstrahlen ein richtiger Jungbrunnen entstanden ist, was die Einheimischen schon immer wussten, aber erst jetzt wissenschaftlich erforscht und dann touristisch voll zu einer Goldgrube gemacht wird. Die Therapie sieht so aus, dass man eine Stunde lang sich hier nackt bewegen muss, immer bewegen und alle zehn Minuten den Körper mit Wasser bespritzen. Weiter hab ich gesagt, dass wir eigentlich auch nackt Gymnastik treiben wollten, aber als wir sie kommen hörten, die Hosen wieder angezogen haben, weil wir nicht wussten, ob sie Spießer sind. Das wollen sie natürlich nicht sein, drum können wir die Hosen wieder ausziehen. Mach schon!“ Susi hat sich schon entblättert und Sabine folgt selbstverständlich gleich nach, wenn auch mit einem etwas verwirrten Grinsen. Wohin soll das noch führen?
„Dann habe ich ihnen erlaubt, dass sie die Therapie auf eigene Verantwortung auch machen dürfen und dazu noch, dass alles, was man dabei tut, künftig noch besser tun kann. Als Beispiel habe ich ‘küssen’ erwähnt, aber denen ist schon klar, was ich damit ‘eigentlich’ gemeint habe. Jetzt beraten sie, ob sie sich trauen sollen.“
„Du meine Güte! Und das haben sie dir abgenommen, is ja nicht normal!“
Von oben hört man einen langgezogenen Lustschrei, dann gleich noch einen, zwar gedämpft, aber doch deutlich. Wieder legt Susi in ihrem rasend schnellen Italienisch los. Die Italiener schweigen ehrfürchtig. Zwei Frauen und ein Mann beginnen, ihre Kleider abzulegen.
„Ich habe gesagt, dass in dem Haus meine siebzigjährige Großtante Claudia wohnt und dass sie, seit sie hierher gezogen ist, ständig geilen Sex, oft mit zwei Männern hat. Sie holt halt nach, was sie ihn ihrer Ehe alles versäumt hat. Vorhin waren sie noch ein wenig unentschlossen, aber ich habe erzählt, dass meine Tochter Medizin studiert, ihren Professor um ein Gutachten ersucht hat und der seitdem jedes Wochenende selber zur Therapie herkommt, weil der Jungbrunnen tatsächlich funktioniert.“
„Was redest du denn für einen Scheiß? Siebzigjährige Großtante mit Dauersex, du und eine Tochter, noch dazu eine, die studiert! In Windeln? Oder wie?“ Sabine ist rechtschaffen besorgt.
„Gell, wenn du uns so ansiehst, kannst du auch kaum glauben, dass wir schon fast vierzig Jahre alt sind!“
„Wie bitte? Wir sehen doch hoffentlich nicht annähernd wie vierzig aus!“
„Eben! Das macht der Jungbrunnen. Wir zwei sind der lebende Beweis. Schau doch, die ziehen sich alle aus, sogar die Dicke!“
Die ‘Dicke’ zieht sich nicht nur nackt aus, sie übernimmt sogar das Kommando: „Uno, due, tre, ..." ruft sie mit Kasernenhofstimme und lässt dazu ihre melonenhaften Brüste, die nicht minder voluminösen Po-Backen und den Trommelbauch schwingen. Und acht weitere nackte Italiener folgen brav. Die Männer finden allerdings die Vorstellung von Sabine und Susi interessanter und jene, die sich auch hinzuschauen trauen, zeigen deutliche Reaktionen.
„Jetzt geb’ ich ihnen den Rest!“, flüstert Susi, „mal sehen, ob nicht ein Lediger dabei ist. Wieder redet sie auf die Turnerschar ein und tatsächlich hebt einer der jüngeren Männer die Hand. Die ist bei ihm aber nicht das einzige, was sich erhebt.
„Ich habe gesagt, dass wir unsere Performance beim Oralsex verbessern wollen, aber bisher leider niemand gefunden haben, mit dem wir es tun könnten, damit die Erdstrahlung ihre Wirkung entfalte. Stefano stellt sich zur Verfügung, leider nur einer, wir müssen wieder mal teilen.“
Sabine grinst. „Kein Problem, Süße! Traut er sich denn hier vor seinen Kumpels und vor allem, vor den Frauen?“
„Das grad nicht. Wir müssen mit ihm hinter den Hollerbusch da gehen.“
„Mh! Guck mal, der ist gar nicht so schlecht!“ Tatsächlich, als Stefano antritt, verbreitet er ein Flair von Strand, Zitronenblüten, Sonnenöl, Meeresrauschen und Papagallo. Susi gibt noch einen Schwall Anregungen, fasst den Italo-Lover um die Hüften und dirigiert ihn zu dem nahen Buschwerk.
Als sie dort in ‘Deckung’ sind, setzt sie Sabine ins Bild. „Stefano ist scharf auf die junge Gina und auch auf die nicht ganz so junge Francesca. Die eine ist die Tochter, die andere die jüngere Schwester von der Dicken. Er möchte dann mit einer oder beiden auch hierher hintern Hollerbusch, weil er seine Potenz fördern will. Er findet fünfmal an einem Tag nicht genug. Männer!“, ätzt sie.
„Fünfmal ist doch nicht so schlecht! Ich hab schon welche erlebt, die nach zweimal keinen mehr hoch gekriegt haben.“
„Sag ich ja! Aber ich habe ihm von meinem Onkel erzählt, der hier ein paar Mal seine Freundin gevögelt hat. Anfangs einmal alle sieben Tage, jetzt aber sieben Mal an einem Tag, wenn er will. Mein Onkel Candido ist achtundsechzig. Jetzt ist Stefano spitz wie Nachbars Lumpi, also fangen wir mal an, unsere Performance zu verbessern, dann lassen wir den Dingen ihren Lauf.“
Mit diesen Worten nimmt sie Stefanos Schwanz in den Mund, den sie bisher zärtlich gewichst hat. Sofort beginnt er, zu stöhnen und sich zu winden. Anscheinend ist er einer von der schnellen Truppe, also übergibt Susi nach kaum einer Minute an Sabine, die auch nicht länger zu saugen braucht, dann wendet sie die von Bea so ausführlich erläuterte Technik an und sperrt den Samenfluss. Stefano verdreht ächzend die Augäpfel und zittert vor Lust. Nur noch kurz saugt Sabine, dann lässt sie los. „Feuer frei!“, und sie zielt mit dem Schlauch ins Gelände. Mit tarzanischem Geheul besamt Stefano die Weide, keucht erschöpft, strahlt aber glücklich. „Buongiorno!“, sagt Sabine, „ciao!“
Angelockt von seinem Geheule kommen zwei Frauen um den Busch, besorgten Blickes. Gina und Francesca offensichtlich, und offensichtlich haben sie auch ein Auge, beziehungsweise mehrere auf Stefano geworfen. Der Samenstrahl verfehlt sie zwar um Haaresbreite, die Situation und der Erfolg der Aktion spricht aber für sich. Und für die ‘ hydrobioxidative Juveniltherapie ‘. Die beiden werfen sich eifersüchtige Blicke zu, Tante Francesca versucht, ihre Nichte Gina weg zu schicken, aber das Mädchen pocht auf ihre Rechte. Susi übersetzt den Streit flüsternd, mischt sich dann schlichtend ein und meint, die Erdstrahlen täten allen gut, es sei genug davon da und auch Stefano sei Manns genug, beiden für förderliche Übungen zur Verfügung zu stehen. Francesca wirft Susi zweifelnde Blicke zu, zuckt dann die Achseln und will sich um den Mann ihrer Wünsche kümmern, aber ihre Nichte war schneller und hängt schon an Stefanos Eichel.
„Komm, Susi, hier sind wir überflüssig!“, erkennt Sabine die Lage richtig. Die übrig Gebliebenen der Wandergruppe, anscheinend drei Ehepaare haben sich brav bewegt, allerdings inzwischen je zu zweit beieinander. Sie scheinen am besten Weg, zumindest zu einem Gruppenfummeln. Erstaunlich, wozu die Lust führen kann.
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DAS ECHO
Susi und Sabine werden gar nicht mehr beachtet, also machen sie sich klammheimlich aus dem Staub und auf den Weg zum Lammsattel. Ein kurzer Blick zurück und Sabine hält das unglaubliche Geschehen mit der Kamera für die Nachwelt fest. Mit dem Zoom holt sie Stefano und die zwei Frauen näher heran. Inzwischen liegt er auf dem Rücken. Francesca gibt ihm ordentlich die Sporen und Gina unterdrückt sein Lustgestöhne mit ihrer netten Muschi.
„Nichts wie weg!“, stößt Susi kichernd heraus. „Wenn die Claudia das sieht, dreht sie einen Film!“
„Glaubst du nicht, dass sie mit siebzig ein wenig ruhiger und gelassener ist?“
Susi prustet los. „Buongiorno, ciao! Und das nach so einem geilen Abspritzer! Sabine, du bist echt 'ne Nummer. Ich hab gedacht, mich tritt ein Pferd!“
Sabine kichert bei der Erinnerung. „Los, komm, weil ich so gut drauf bin, will ich noch das Echo ausprobieren, von dem Bruno erzählt hat.“
„Ach, das war doch nur blödes Gerede, weil er erst nicht zugeben wollte, dass er sich dort regelmäßig mit der Claudia zum Ficken trifft. Aber gut, wir sind ja gleich da.“
Oben am Lammsattel stellt sich Susi in Positur. „Jodeldodeltüüüü!“, brüllt sie.
„Odeltüüüü!“, antwortet das Echo.
„Wie heißt der Bürgermeister von Wesel?“, schreit Sabine.
„Onwesel?“, begehrt das Echo frech auf. Offenbar kennt es den Witz nicht.
„Spielverderber!“, murrt Sabine und setzt sich wieder in Bewegung.
Auf der Brummerhütte ist inzwischen rege Betriebsamkeit ausgebrochen. Ein Trupp Männer ist dabei ein großes Zelt für das Etappenziel auf dem kleinen Parkplatz aufzubauen. Zwei Haflinger des Bundesheeres stehen daneben, keine Pferde, sondern die gleichnamigen, winzigen Geländefahrzeuge. Beide sind mit Anhängern ausgestattet. Die Männer sind Pioniere des Heeres, die die Hilfestellung gleich mit einer einwöchigen Alpinübung verbinden können. Leben im Felde und so weiter. Etwas weiter hinten, auf einer Kuppe steht bereits das Mannschaftszelt.
Da verlangsamen Sabine und Susi ihren bislang flotten Trab zu einem gemächlichen Schlendern und nehmen dabei den Trupp Soldaten näher in Augenschein. Die meisten arbeiten mit nacktem Oberkörper und da sind recht ansehnliche darunter. „Guck mal, Frischfleisch!“, kann Sabine ihren vorlauten Mund schon wieder nicht halten.
„Ts! Frischfleisch! Du bist ja ein richtiger Macho!“ Susi schaut gespielt entsetzt.
„Una macha!“, verbessert Sabine. „Oder, Seńorita?“
„Signorina, per favore!“, flachst Susi, „sono italiana!“, und winkt den Soldaten zu, während sie aufreizend die Hüften schwenkt und die Brüste wippen lässt.
Sabine schwant Übles. Was heckt die wohl schon wieder aus? Andererseits …
Bruno platzt mitten in diese Überlegungen: „Susi! Sabine! Schwingt die Keulen, es gibt viel zu tun! Und lasst ja die Finger von den Soldaten, sonst werdet ihr eingezogen!“
Das ergibt bei den Landesverteidigern aber großes Hallo! Pfiffe werden laut, durchaus begeisterte. „Ja, kommt zum Heer. Ich melde mich freiwillig als Ausbildner!“, schreit einer keck, bekommt es aber sofort mit seinem Zugführer zu tun, der ihn lautstark zur Schnecke macht. Fünfundzwanzig Liegestütz zum Abreagieren und Androhung einer Ausgangssperre nach der Alpinübung, sorgen dafür, dass nur mehr lautlose Komplimente über den Platz fliegen.
Der junge Soldat pumpt die Liegestütze in einer Art und Weise, die zusammen mit seinem ekstatischen Gesichtsausdruck mehr als deutlich veranschaulichen, dass er sich dabei Susi mit weit gespreizten Schenkeln unter sich vorstellt. Die, aber auch Sabine grinsen ihm aufmunternd zu, trollen sich aber dennoch zu Bruno. Schließlich sind sie ja, und das ist ihnen schon bewusst, nicht nur zum Vergnügen da.
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TRUPPENBETREUUNG
Es ist kurz vor Mittag, Marika ist noch nicht eingetroffen, Josie ist vollauf damit beschäftigt, die Materialseilbahn zu bedienen. Eine Sonderlieferung Bier ist unterwegs und unten an der Talstation und oben bei Josie stehen je zwei weitere Soldaten, die Material für den Bewerb ver- und entladen. Immerhin sind fast zweihundert Gleitschirme und vierundsiebzig Kajaks avisiert. Die meisten davon sollen zwar erst morgen kommen, aber auch für heute sind schon mehrere Lastwagen voll Gerätschaften angekündigt.
Bruno betraut seine Schwester und Sabine zunächst mit einer Aufgabe, die ihnen sehr zupass kommt. Sie sollen den freiwilligen Helfern und den Soldaten Erfrischungsgetränke bringen. Bruno schärft ihnen ein, sich an den Zugführer zu wenden und nicht die einzelnen Rekruten und Gefreiten anzusprechen. Der Befehlshaber muss zuerst eine Arbeitspause anordnen. „Aber vorher Dienstkleidung anlegen!“, fordert Bruno. „In den Shorts und mit den feuchten Shirts untergrabt ihr noch die Truppenmoral. Geistige Sabotage oder so!“
Kichernd stürmen die beiden in ihre Kammer und schlüpfen in die Arbeitsdirndl. Susi zerrt so lange am Ausschnitt herum, bis man fast glaubt, die Nippel sprängen in der nächsten Sekunde hervor. „Na?“, fragt sie, „ist das gut für die Truppenmoral?“ Sabine schüttelt bloß den Kopf, erweitert aber ebenfalls die Einsichtsmöglichkeiten. Dann sausen sie in die Küche und schnappen sich die Tabletts mit den bereit gestellten Getränken und sind schon auf dem Weg, ehe Bruno auch nur einen genaueren Blick auf ihre ‘Arbeitskleidung’ werfen kann.
Gehorsam melden sie sich beim Zugführer, der sich schnell umsieht und dann eine Pause befiehlt. Susi und Sabine verteilen die Getränke, Apfelsaft gespritzt, denn Alkohol wäre sicher nicht erlaubt worden. Auch die zwei Helfer von der Seilbahn kommen herbei geeilt. Offenbar hat ihnen Josie ordentlich eingeheizt, denn ihre Blicke, die sie den beiden Mädchen zuwerfen, sind, gelinde gesagt, sehr frivol. Einer kann seine Hand nicht bändigen und kneift Susi hinter dem Rücken des Kommandanten in den Hintern. Blitzschnell dreht sie sich um und fasst den Übeltäter scharf ins Auge. „Versuche das nicht noch einmal!“, zischt sie ihm leise zu, „sonst müsste ich dich vor allen deinen Kameraden aufs Kreuz legen. Und das ist sicherlich nicht sexuell gemeint.“
Sein Mund verzieht sich zu einem belustigten Lächeln. Was glaubt denn die süße Kleine, wen sie vor sich hat? Ein Weichei vielleicht? Aber Susi lässt sich davon nicht beeindrucken. „Wenn du dich traust, dann komm heute um Mitternacht zur Seitentür der Hütte. Mal sehen, was du drauf hast.“ Damit wendet sie sich ab, gesellt sich zu Sabine, die ein wenig mit dem Zugführer plaudert, hauptsächlich, um diesen von Susi Geplänkel mit dem Rekruten abzulenken.
Schnell setzt Susi ihre Freundin ins Bild, dann ist die Pause auch schon wieder vorbei und sie beginnen, die leeren Gläser wieder einzusammeln. Diesmal tritt Sabine an den vorwitzigen, aber noch etwas grüblerischen Jungmann heran. „Wenn du Bedenken hast, allein zu kommen, dann bring ruhig ’ne Verstärkung mit, aber sei pünktlich.“
Leicht verunsichert bleibt er zurück, während die beiden Freundinnen erwartungsfroh mit den Gläsern zurück zur Hütte marschieren. „Ich glaube eher, der traut sich nicht“, mutmaßt Susi.
„Abwarten!“, meint Sabine. „Ich tippe drauf, dass er den vorlauten Sprücheklopfer mitbringt.“
Der Rest des Tages bringt harte Arbeit, auch als gegen zwei Uhr Marika auftaucht, bleibt kaum Zeit für ein längeres Pläuschchen. Erst mit Einbruch der Dunkelheit wird es ruhig. Marika hat nicht viel Neues zu berichten, außerdem will sie so schnell wie möglich mit Bruno ins Bett. „Hoffentlich machst du mir nicht schlapp nach dem harten Tag, weil ich bin scharf auf dich wie selten“, verkündet sie und verzieht sich langsam die Treppe hinauf, wobei sie sich schon mal oben herum frei macht. Da kann Bruno nicht widerstehen und folgt ihr auf dem Fuß.
„Boah! Ich bin recht verschwitzt. Gehen wir in die Dusche, damit wir uns nicht nachsagen lassen müssen, wir hätten das österreichische Bundesheer mit chemischen Kampfmitteln außer Gefecht gesetzt.“, schlägt Susi vor und Sabine nickt zustimmend. „Aber eine Lektion kriegt er. Ungestraft kneift mich keiner in den Hintern!“
„Verdenken kann ich es ihm aber nicht“, erwidert Sabine, die nun hinter Susi die Treppe hinauf steigt und zwickt ihrerseits in den vor ihrer Nase schwingenden Po. „Allerliebst, dein süßer Arsch!“ Susi lacht nur. Bei Sabine ist das ganz was anderes, die darf das!
Weil die Gelegenheit gerade günstig ist und auch um die Wartezeit zu überbrücken, greifen sie Beas Anregung auf und somit zum Rasierzeug. Soeben hat Sabine angefangen, bei Susi das Messer anzusetzen, da platzen Josie, Matze und Jolly nackt in die Dusche. „Ah!“, staunt Josie, „die Waffen werden geschärft. Habt wohl einen Angriff auf unsere wackeren Pioniere vor?“
Matze und Jolly gaffen, grinsen, besonders Jolly, gehen aber doch unverzüglich duschen. Josie aber schaut den etwas zögerlichen Bemühungen Sabines zu und greift ein. „Na, gib schon her, das kann ich ja gar nicht mit ansehen!“ Sie schnappt sich das Rasiermesser und erledigt die Rasur professionell in kürzester Zeit. „Beine auch?“, fragt sie pro forma, denn schon hat sie damit begonnen. Und bald ist sie fertig. „Ab, noch mal unter die Dusche. Danach ordentlich eincremen!“ Ohne zu zögern wendet sie sich nun Sabine zu. „Einmal Vollservice für dich?“ Die Frage ist rein rhetorisch, denn Sabine streckt gleich erwartungsfroh alle Viere von sich.
Frisch und glatt bedanken sich die beiden bei Josie, die nur meint: „Wenn ich es jetzt noch nicht könnte, wäre es ja eine Schande. Ich hab’ mir die Muschi schon rasiert, als das hierzulande noch nicht gängig war. Das hat mir damals zwar manche üble Nachrede eingetragen, aber mir hat’s trotzdem gefallen. Es war so geil!“, fügt sie dann noch grinsend hinzu.
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MITTERNACHTEINLAGE
Pünktlich um Mitternacht pocht es vorsichtig an der Seitentür. Sabine öffnet. „Ha! Ich habe richtig getippt!“ Auf den fragenden Blick von draußen erläutert sie: „Ich habe mir gedacht, dass genau ihr zwei hier auftauchen werdet. Popo-Zwicker und Sprücheklopfer! Na, kommt rein, aber zieht die Stiefel aus, wir wollen ja keinen Lärm machen.
„Okay“, murmelt der schwarzhaarige ‘Popo-Zwicker’. „Ich bin übrigens Angelo und der ‘Sprücheklopfer’ heißt Diego, ist aber trotzdem kein Spanier.“
„Und du, bist du etwa Italiener? Ich heiße Sabine. Susi wartet oben auf dich.“
„Italiener bin ich nicht wirklich, aber eigentlich irgendwie doch. Meine Eltern sind Italiener, aber ich bin hier in Tirol geboren. Es gibt hier übrigens ziemlich viele Tiroler mit italienischen Familiennamen. Das ist historisch bedingt. Meiner ist Amante.“
„So, so! Na dann mal los. Folgt mir, aber leise. Und: Finger weg!“ Damit steigt sie rasch zwei Treppen hinauf zum Matratzenlager. Dort steht Susi mitten auf der großen Schlaffläche. „Darf ich vorstellen? Dies ist Angelo Amante und der erstaunlicherweise sehr schweigsame Sprücheklopfer heißt Diego …?“
„Knoflach“, meldet der gehorsamst. „Und servus! Ich war einfach neugierig, was es hier wohl geben wird. Zur Not entsorge ich seine Leiche“, ätzt der dunkelblonde Diego, lächelt spöttisch und lehnt sich lässig an den gemauerten Kamin.
„Hallo Diego, hallo Angelo! Ich bin Susi, Sabine kennt ihr ja schon. Und jetzt komm her und versuche noch einmal, mir an den Hintern oder gar an den Busen zu fassen!“
Angelo schlendert langsam und locker auf Susi zu, als er nur noch einen Schritt entfernt ist, wagt er einen Überraschungsangriff, indem er versucht, an Susi vorbei zu springen und sie dabei sozusagen en passant in den Po zu kneifen. Das endet für ihn allerdings fatal, denn Susi packt zu, reißt ihn zu sich und lässt ihn klassisch über die Hüfte fallen. Mit einem lauten Klatschen landet er auf dem Bauch. Kaum hat er sich aufgerappelt, fliegt er schon wieder. Susi hat diesmal einen ‘Seoi-nage’ (Schulterwurf) angebracht. Ganz offensichtlich hat Angelo von Judo keine Ahnung, aber langsam wird er wütend. Wild will er sich auf Susi stürzen und sie mit seinen kräftigen Armen festhalten, die unterläuft ihn aber und hebelt ihn am rechten Bein aus. Zum dritten Mal landet er unsanft auf den Matratzen.
Diego lacht aus vollem Hals und stichelt: „Mann, bist du ein Weichei! Lässt sich da von einem kleinen Mädchen unterbuttern. Zeig schon, was du drauf hast!“
Das erbost wiederum Sabine, die ihn anfaucht: „Was bist denn du für ein Freund? Blöder Großkotz! Außer dummen Sprüchen hast du ja selber nichts drauf!“ Dabei rempelt sie ihn, zugegeben, etwas rüde an. Jedenfalls kommt er aus dem Gleichgewicht und kann sich nur so gerade noch auf den Beinen halten. Beschwichtigend kommt er mit ausgestreckten Armen auf Sabine zu. Und schon segelt er durch die Luft. Auch sie hat ihre Wurftechniken gut gelernt.
Aber Diego ist anders. Elegant rollt er ab und ist sofort wieder auf den Beinen, geht fließend in Kampfstellung. Sabine, die dem fliegenden Gegner nachsetzt, gerät so zu ihrer Überraschung selbst in einen gut ausgeführten Gegenangriff und erhält nun Gelegenheit, auch ihre Falltechnik zu präsentieren. Im Nu entwickelt sich eine trickreiche Schlacht. Hier, wo kein ‘Ippon’ den Kampf beendet, fighten beide mit vollem Risiko, aber dann kommt für Sabine das schmerzliche Ende. Diego bringt sie mit einem Beinfeger zu Fall, stürzt sich auf sie und fixiert sie mit einem gekonnten Festhaltegriff. Sie zappelt zwar verzweifelt, aber es nützt nichts. Sie ist geschlagen und klopft ab.
Aber Diego lässt sie noch nicht los. „Sho-dan?“, fragt er. Sho-dan ist der erste Meistergrad mit Schwarzem Gürtel.
„Noch nicht“, ächzt Sabine. „Nur Ikkyu. Brauner Gürtel. Und Susi auch“, haucht sie, denn Diego ist ihr inzwischen körperlich recht angenehm nah. Sie schaut ihn herausfordernd an und er nimmt an. Sein Haltegriff lockert sich, sein Gesicht nähert sich dem der Besiegten. Sabine befreit ihren Arm, schlingt ihn um Diegos Nacken und zieht ihn zu sich herunter. „Und du?“, flüstert sie.
„Ni-dan“, gesteht er, das ist der zweite Dan/Meistergrad. „Aber du warst fantastisch. Und jetzt halt einfach die Papp’n!“ So, wie er sie küsst, hat sie sowieso keine andere Wahl.
Susi hat gebannt dem Zweikampf zugesehen und darüber Angelo ganz außer Acht gelassen. Der hat sich von hinten angeschlichen und nun seine Arme um ihre Taille geschlungen. Er presst seinen Körper eng an ihren Rücken und beobachtet Sabine und Diego über Susis Schulter hinweg.
„Im ‘Bodenturnen’ bin ich besser, viel besser“, raunt er ihr ins Ohr. Diego hat inzwischen Sabines linke Brust frei gelegt, während sie an seiner Trainingshose fummelt. Angelo knabbert an Susis Ohrläppchen. „In dieser Disziplin kenne ich einige sehr effektive Griffe“, verspricht er ihr leise. Susi wehrt sich nicht. Im Gegenteil.
Kaum eine Minute später sind alle vier nackt. Den beiden Jungmännern gefällt offensichtlich sehr, was sie da sehen. „Jetzt wäre es wohl gut, wenn wir ein paar – ähm - …“, druckst Sabine.
„.. Pariser hätten?“, fragt Angelo und hält zwei davon triumphierend hoch.
„Ihr seid ganz schön frech!“, entgegnet Susi. „Kommt da zu einer Prügelei mit Kondomen, als hättet ihr schon gewusst, wie das enden wird!“
„Gewusst nicht, aber gehofft!“, erläutert Diego. „Und damit ihr nicht völlig im Dunkeln tappt, worauf sich unsere Hoffnung gründet, sei verraten, dass Jolly mein Bruder ist. Er hat mich sozusagen vorgewarnt.“ Ja, die Welt ist kleiner, als man denkt!
Das gibt natürlich Staunen und Gelächter. Für das weitere ‘Nahkampftraining’ begeben sie sich in die bewusste Kammer, die erst in der Nacht zuvor Diegos Bruder Julius, genannt Jolly und seinem Freund Matze gastfreundliche Unterkunft gewährt hatte.
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Nächste Folge: Ein heißer Juli 07 – Truppenbetreuung
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(AutorIn)
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@veetee2u: Das ist mir selbst ein Rätsel. Muss wohl in meinem Kopf eine krude Fehlschaltung geben!! ;)«
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