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Kommentare: 4 | Lesungen: 6448 | Bewertung: 8.02 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 15.12.2011

Ein heißer Juni 03 - Grillparty im Kinderland

von

WASSERSPIELE

Susi lehnt an der Haustürklingel bei Wiecherts. Drinnen schrillt es, aber niemand öffnet. Das kennt sie schon. Max ist zu faul, aufzustehen und Sabine, wenn sie noch schläft, ist nur schwer wach zu kriegen. Die Eltern sind wohl in der Arbeit, wie es an einem Donnerstagvormittag auch zu erwarten ist. Da fällt ihr ein, dass Max ja sowieso nicht da ist, weil er in München studiert.

Susi schwingt sich wieder auf ihr vorsintflutliches Moped, eine klapprige KTM, die sie von ihrem Bruder geerbt hat und knattert durch friedliche Villenstraßen auf die andere Seite des Grundstücks. Sogar die Gartentür ist ausnahmsweise abgeschlossen, aber sie ist ja ein großes, sportliches Mädchen und jetzt auch ohne ihre Schühlein unterwegs. Mit ausgetretenen Sportschuhen ist der Zaun keine echte Herausforderung. Sekunden später trabt sie über den Rasen auf die Terrasse. Leider ist zwar dort die zweiflügelige Tür offen, aber der breite Rollladen unten. Susi späht durch einen Spalt, aber es ist nichts zu sehen. Kann es sein, dass Sabine, die alte Schlafmütze, schon aus dem Bett und aus dem Haus ist? Kaum vorstellbar.

Während sie unschlüssig dasteht und überlegt, was sie nun machen könnte, hört sie eine Stimme vom Nachbargrundstück: „Frau Wiechert ist vor einer Viertelstunde weggefahren. Ich glaube, die kommt nicht so bald zurück. Fuhr nämlich mit dem Micra weg.“

„Tach, Herr Krupsch! Und Herr Wiechert ist sicher zur Arbeit, oder? Haben Sie Sabine auch schon gesehen?“ Herr Krupsch ist ein freundlicher, älterer Nachbar, seit letztem Jahr in Rente, der von seinem Dachzimmerchen einen fast ungehinderten Blick auf das Wiechertsche Anwesen hat und milde lächelnd das gelegentlich nackte Treiben im Garten beobachten kann. Sabine hatte ihn schon lange entdeckt und dies ihren Freundinnen offenbart. Ihrer Veranlagung entsprechend – und auch der der meisten ihrer Freundinnen – stört sie das nicht im Mindesten. Ganz im Gegenteil, sie machen sich oft einen geilen Spaß daraus, den Nachbarn zu erfreuen und hoffen für ihn, dass seine liebende Gattin nicht dahinterkommt. Sonst wäre es wohl endgültig aus mit den leckeren Keksen und Kuchen, die Frau Krupsch zu backen versteht. Ihr Kirschkuchen ist legendär und die Früchte werden reif, fällt Susi ein.

Der nette Nachbar ist verschwunden und taucht nun am Fenster seines Dachstübchens – er selbst nennt es seine Bibliothek - wieder auf. Er reckt sich ein wenig, aber mit kaum messbarem Erfolg. „Hm, hm, ich glaube, die liegt in ihrer Hängematte auf dem Balkon und schläft. Genau kann ich es natürlich nicht sagen, aber …“ Er schmunzelt und formt mit den Händen eine Art Wiege.

„Danke, Herr Krupsch! Ich werde nicht verraten, dass sie es mir gesagt haben!“ Er schließt zwar das Fenster, aber Susi zweifelt nicht daran, dass er das Geschehen weiter beobachten wird.

So, so! Sabine pennt in der Hängematte! Susi beschließt, etwas dagegen zu unternehmen. Und sie weiß auch schon, was. Hurtig wickelt sie den Gartenschlauch von der Rolle und steckt in an den Wasserhahn. Die Düse findet sie gleich daneben. Es dauert weniger als eine Minute und ein dünner Strahl zischt nach oben. Susi zielt ein bisschen genauer und schon ertönt ein schriller Schreckensschrei, ein Poltern, das vermuten lässt, dass Sabine aus der Hängematte gepurzelt ist und dann taucht sie auch schon am Geländer auf. Der Wasserstrahl trifft sie voll im Gesicht.

„Iiiiiih!!“, kreischt sie empört und springt zurück, nur um gleich wieder aufzutauchen. „Bist du verrückt geworden? Dir geht es wohl nicht gut? Schau mich an!“, fordert sie und zeigt sich wieder am Geländer. Susi richtet den Wasserstrahl auf das nächste Gebüsch. Sabines Gesicht sieht richtig wütend aus. Von Haaren, Nase, Kinn und sogar von ihren Brüsten tropft das Wasser. Herr Krupsch kommt wieder mal auf seine Kosten.

Susi findet das zum Wiehern und lacht sich scheckig, lässt sich auf den Rasen fallen und rollt kichernd theatralisch hin und her. Aber der Wasserschlauch liegt jetzt herum und bewegt sich durch den Wasserdruck. So bekommt die Übeltäterin den nächsten Strahl ab. Ehe sie aufspringen und den Schlauch bändigen kann, ist auch sie von Kopf bis Fuß nassgespritzt. Jetzt ist Sabine dran mit Lachen. Sie kringelt sich auf dem Balkon; wenigstens ist ihr Zorn schnell verraucht. „Komm schon! Zieh die nassen Sachen aus und häng sie auf die Leine, ich komme runter.“

Wieder bekommt Herr Krupsch die Gelegenheit, ein nacktes Mädchen in Nachbars Garten zu bewundern. Susi, die die Verhältnisse gut kennt, sorgt grinsend für einige an sich unnötige Verrenkungen und bückt sich auffällig langsam nach den Wäscheklammern, die in einem Plastikeimer liegen, der neben dem Wäscheleinenständer am Boden steht. Für jede Klammer extra! Inzwischen ist auch Sabine herunter gekommen und kurbelt die Rollläden vor der Terrassentür hinauf. Auch sie hat es nicht für angebracht gehalten, sich etwas überzuziehen. Auf der Terrasse reckt und streckt sie sich provokant, ehe sie Susi mit einer innigen Umarmung begrüßt. „Der Kruppi glaubt, heute ist Weihnachten und Ostern zusammen!“, flüstert sie. Beide grinsen sich wissend an, denn der Kruppi wird sich revanchieren. Als ehemaliger Geschäftsführer einer Konzertagentur hat er immer noch weitreichende Beziehungen, dank derer er von Zeit zu Zeit Dinge beschaffen kann, die auf normalem Wege nicht zu bekommen sind. Backstage-Pässe zum Beispiel für Auftritte renommierte Pop- oder Rockstars. Dafür kann man einem alten Mann schon mal eine harmlose Freude machen.

„Was ist eigentlich los mit dir? Bist du aus dem Bett gefallen? Und warum weckst du mich so rüde? Mein Schlafsack ist ganz nass!“

„Irgendwie konnte ich nicht länger schlafen nach der aufregenden Nacht. Ich bin seit sechs wach!“ Ihre Augen glänzen und ein gewisses Lächeln umspielt ihre Lippen.

„War noch was? Bist du gut hinauf gekommen oder ist da noch was passiert?“

„Komm, gehen wir erst mal rein. Es wird ja richtig auffällig, wenn wir da noch länger nackig rumstehen. Ich glaube, er hat jetzt genug gesehen!“ Zum Abschied wackelt Susi noch einmal mit dem Po, dann entziehen sie sich den nachbarschaftlichen Blicken.

„Ja, genug von der Show! Hattest du schon Frühstück? Ich brauche jetzt dringend einen Kaffee zum Wachwerden.“

„Oh, ja! Wirf die Saeco an, mal sehen, ob du inzwischen einen ordentlichen Cappuccino kannst.“

„Cappuccino oder doch lieber uno cafe cornuto, per vapore! ?“

Susi stutzt. „Das hast du dir gemerkt? Das ist jetzt fast vier Jahre her, dass ich den Quatsch verzapft habe.“

„Aufgeschrieben! Ich habe es mir damals aufgeschrieben und dann mit Leo übersetzt. Es heißt …“

„Ich weiß, was es heißt! Und auch, was es nicht heißt. Schließlich habe ich es mir ja selber ausgedacht, ich bin ja Italienerin! Ich kann Italienisch!“

„Okay, was jetzt?“

Un cappuccino, per favore!“

„Si, signorina, subito!“ Sabines Grinsen wird breiter.

Susi klatscht in die Hände. „Bravo! Sogar die richtige Antwort weißt du!“

„Mehr aber auch nicht. Lass uns jetzt frühstücken. Schau mal in den Kühlschrank, da sollte noch ein großer Rest von Papas Geburtstagstorte sein, ich mach inzwischen Kaffee. Während Susi Kuchenteller und –gabeln aus dem Schrank nimmt und die Torte aus dem Kühlschrank, bereitet Sabine geschickt die Cappuccini zu. Susi beobachtet sie aufmerksam und hat nichts auszusetzen.

„Perfetto! Wollen wir draußen essen? Wenn wir uns unter den großen Sonnenschirm setzen, kann der Kruppi uns nicht sehen. Wir wollen ihm ja keine Überdosis verpassen.“ So machen sie es auch.

Lustvoll an der Torte kauend und mit dem inzwischen dritten Cappuccino vor sich, zeigt Sabine, dass sie sich nicht von der Spur ablenken lässt, wenn sie einmal Witterung aufgenommen hat. „Du bist mir noch was schuldig! Was war denn nun heute Nacht noch?“

Susi seufzt. Sabine entkommt man nicht so leicht. „Erinnerst du dich, dass du mir ursprünglich deinen Rock leihen wolltest, bis ich bei mir zu Hause bin und ich gesagt habe, dass ich dann sogar nackt in den dritten Stock gehen würde? Wegen geilem Kick und so? Aber dann hast du die Sporthose gefunden.“

„Ja, und? – Oh! Mir schwant was!“

Susi grinst ein ganz kleines bisschen verlegen. „Du hast es erfasst. Die Versuchung war zu groß, ich war grad in der richtigen Stimmung dafür! Also habe ich mich gleich hinter der Haustür ganz nackt ausgezogen und bin, Schuhe, Hose und Top in der Hand gemütlich die Treppe hinauf. Zwischen erstem und zweitem Stock rappelt es plötzlich im ersten und der Herr Scholz kommt mit seinem Dackel raus. Ich war mit drei Sprüngen außer seiner Sicht. ‚Ist da wer?‘, hat er gerufen. ‚Hallo, ist da wer im Treppenhaus?‘

Ich lehn mich von oben übers Geländer, aber so, dass er nur den Kopf sehen kann. Na, wer wird es wohl sein, he? ‚Ich bins nur, die Susi!‘, antworte ich und schleiche weiter nach oben, tap, tap, tap.

‚Ja, wo kommst denn du her um die Zeit?‘, will er wissen. Ja, was geht denn das dich an?, denk ich noch.


‚Und noch dazu barfuß!‘, fängt er wieder an. Der muss aber ein Supergehör haben, dass er das gemerkt hat, alle Achtung bei seinem Alter!, denk ich weiter, weil der Scholz ist schon fast achtzig.


‚… bis zum Hals!‘, kommt es dann noch deutlich und dann klettert er mit seinem Hängebauchdackel runter zum Gassi Gehen. Der scheinheilige Tropf hat mich durch den Türspion die ganze Zeit beobachtet!“, erzählt Susi und Sabine verschluckt sich am Kaffee vor lauter Lachen.

„Ich hab den Kruppi und du den Scholli!“, kichert sie.

„Mag schon sein, aber dein Kruppi ist süß und vom Scholli haben wir nichts!“ Susi säbelt noch ein Stück von der Torte ab. „Dafür hab’ ich was für dich“ Sie steht auf und schlendert hüftschwingend über die Terrasse, steigt gemächlich die drei Stufen hinunter und kommt mit einem Plastiksack wieder, den sie wie eine Handtasche geziert schlenkert. Sabine schaut ihr fasziniert, aber verständnislos zu.

„Na, wenn der Kruppi immer noch oben am Fenster steht, wollte ich seine Hartnäckigkeit belohnen. Hier, dein eingesautes T-Shirt. War das der Kevin ganz allein?“

„Ich denk’ schon. Außer, René hat … Nee, das glaub’ ich eigentlich nicht. Danke, Susi, wo hast du das denn jetzt her?“

„Ich sag’ ja, dass ich seit sechs auf bin, weil ich nicht mehr schlafen konnte. Drum habe ich schnell geduscht und bin zurück zum Pfadfinderheim. Hinten war immer noch offen und drinnen hat es gestunken, dass es einer Sau gegraust hätte. Ein paar Jungs waren noch da und haben geschnarcht, auch Katja, Simone und Manu. Die hat wieder einmal nackt mitten auf dem Teppich gepennt. Als erstes hab’ ich alle Fenster aufgerissen und dann die ganze Bude und rundherum systematisch durchsucht. Meinen Tanga, du weißt schon, den Prototypen, habe ich in Renés CD-Tasche entdeckt, dein Shirt in einer Ecke und deine Nikes standen im Waschraum. Sind auch in der Tüte. Und mein Rock war in Marcs Moped.“

„Die haben alle noch nackt rumgelegen, oder wie?“

„Mehr oder weniger, aber die frische Luft hat sie schon aus dem Schlaf geholt. Es kam schon ein wenig Bewegung in die Glieder, wie ich wieder abgezogen bin.“

„Bewegung in die Glieder? Du meinst, die haben schon wieder angefangen, miteinander zu ficken?“

„Pfui! Was du gleich denkst! Diesmal habe ich es ganz unverfänglich gemeint! Was danach war, kann ich aber nicht wissen. Jedenfalls sollten wir dort mal vorbeischauen und beim Aufräumen helfen. Was meinst du?“

„Okay, klar, das muss sein! Ziehen wir uns halt was an!“

SIMONES WETTE

Zwanzig Minuten später stellen sie ihre Mopeds vor der Pfadfinderhütte ab. In dem Moment geht die Tür auf und Simone kommt mit zwei Müllsäcken heraus. Nackt! „He!“, ruft Sabine, „findest du deine Kleider nicht mehr? Ging mir gestern auch so ähnlich.“

Simone lächelt säuerlich, legt aber die Säcke ohne Eile neben zwei überquellende Mülltonnen. „Das ist es nicht! Ich hab’ gegen Andy eine Wette verloren und muss heute den ganzen Tag nackt bleiben.“

„Holla! Wie kommst du dann zum Baggersee? Oder kommst du gar nicht?“

„Das kommt gar nicht in die Tüte! Ich bleibe hier bis es Zeit ist und dann steig’ ich auf mein Fahrrad und geb’ Gas. Augen zu und durch!“

„Dann viel Glück! Wirst du brauchen, um heil anzukommen – wenn du die Augen zumachst!“

„Blödmann!“

„Selber Blödmann! Was für eine dämliche Wette hast du denn verloren?“

„Ach, vergiss es! Es ist zuuu peinlich!“ Simone grinst schief.

„Aha! Also geht es nicht um Sex, weil da ist dir ja nichts peinlich!“ Susi mustert die nackte Klassensprecherin. „Das gibt’s ja nicht! Simone und Rotwerden! Also doch was mit Sex?“

„Gehen wir lieber rein, sonst kommen die Pfadfinder noch in Verruf!“ Drinnen werden sie mit lautem Hallo! begrüßt.

„Je später der Tag, desto fauler die Gäste!“, frotzelt Andy. Manu, Luca, Jens und Lilly sind noch oder wieder da und säubern die Bude.

„Sieht so aus, als kämt ihr auch ohne uns gut zurecht“, erwidert Sabine, „wir müssen schnell noch was mit Simone bequatschen, dann helfen wir mit.“

„Es geht sicher um die Wette! Also, das war so: …“

„Das mach ich schon selber!“, unterbricht ihn Simone, „mach weiter mit den leeren Flaschen, damit wir dann den Boden wischen können.“

„Das übernehmen wir!“, bietet Sabine an, „aber jetzt erzähl schon!“

Simone fügt sich seufzend in ihr Schicksal. „Es ist sooo peinlich, weil es … Ach was! Es war eine saugeile Wette! Ihr wisst ja, dass wir, also Andy und ich, in der Leistungsgruppe Artistik dabei waren. Schließlich habt ihr da ja auch mal geschnuppert. Jedenfalls ging es zuerst darum, wer von uns länger auf den Händen laufen könnte. Das war aber bald langweilig und Andy hat behauptet, er könnte sogar einen Orgasmus kriegen und trotzdem nicht umfallen, aber ich würde das nie bringen.“

„Und dann habt ihr …?“ Sabine schaut ein wenig ungläubig. „Verflixt, das hätte ich gern gesehen! Wir hätten doch noch einmal reingehen sollen.“

„Es war ein Bild für die Götter!“, mischt sich Manu ein, die ihre kleinen Ohren wieder überall hat.

Susi und Sabine starren Simone fordernd an und so muss diese weiter berichten. „Zuerst war der Andy dran, hat sich in den Handstand begeben, vor mir und ich habe ihm nach allen Regeln der Kunst einen geblasen. Manu hat es sich nicht nehmen lassen, mir dabei zu helfen. Also haben wir ihr ein Stockerl hingestellt …“

Schon ist die Kleine wieder da. „Red’ doch keinen Quatsch! So klein bin ich auch wieder nicht! So, wie du das schilderst, klingt es ja nach Kinderpornographie! Dabei bin ich die älteste von euch allen!“

„Stimmt! Frühere Generationen sind einfach kleiner, das sieht man an den Ritterrüstungen.“

„Haha! sehr witzig!“, schmollt Manu und rauscht endlich ab.

„Der Andy war also im Handstand und ihr habt ihm abwechselnd einen geblasen …?“

„Genau, es war ganz irre, diese Perspektive! Er durfte nur alle drei Minuten für höchstens eine Minute pausieren. Die größte Schwierigkeit war aber, ihn nicht anzufassen, also mit den Händen, weil das hätte ja das Ergebnis verfälschen können, entweder stützen oder aus dem Gleichgewicht bringen. Weil der Andy aber vorher schon ein paarmal gespritzt hat, war das eine Sauarbeit, da bin ich der Manu für ihre Hilfe wirklich dankbar.“

„Siehst du! Ich habe es gern getan, der Andy hat ja auch wirklich einen süßen Schwanz!“ Der kleine Irrwisch ist schon wieder da.

„Danke! Wirklich, das war sehr nett. Und ich muss auch zugeben, dass Manu da wahnsinnig gut ist. Dass sie den Schwanz so tief nehmen kann, hätte ich ihr gar nicht zugetraut.“

„Ich kann sogar deepthroaten! Hab ich mit Nino jahrelang geübt!“ Susi und Sabine registrieren das nicht ohne Neid. Deepthroaten können sie beide nicht, allerdings haben sie es auch noch nie ernsthaft versucht. Bisher sind sie auch ohne solche Kunststückchen gut zurechtgekommen. Trotzdem möchten sie es gern können. Nur so!

„Aufgeben war jedenfalls kein Thema, das hätte ja schon das Publikum nicht zugelassen. Beim siebten …

„Achten!“ Schon wieder Manu!

„Also gut, beim achten Dreiminutenhandstand hat er endlich gespritzt, nicht mehr viel, aber immerhin! Und ist stehen geblieben! Danach war ich dran!“ Die Zuhörerinnen hängen an ihren Lippen. „Okay, ich geh also in den Handstand und schon kommt es über mich, weil ich habe meine Schenkel ganz langsam, ganz weit gespreizt, also sozusagen ein Spagat im Handstand. Allein das war schon so geil, dass ich fast gekommen wäre. Klar, dass da meine geschwollene Pflaume offen und reif zum Pflücken vor ihm lag. Und dann erst seine Zunge!“

„Geil!“

„Megageil!“

„Die ersten drei Minuten hab’ ich es noch ausgehalten, aber nach weiteren zwei Minuten ist es mir so gigantisch gekommen wie noch selten zuvor. Mir sind schlicht die Sinne geschwunden. Man hat mir erzählt, ich hätte sogar gespritzt!“

„Hast du! Und noch geschrien: ‚Jetzt fick mich endlich, Andiiii!‘ Dann hat er dich auffangen müssen.“

„Und? Hat er dich?“

„Noch nicht, er hat gemeint, heute am Schotterteich wäre es besser, er brauche eine gewisse Zeit zum Sammeln.“

„Sammeln oder sameln? Samensammeln, he? Und dann im Handstand?“

„Meine Güte! Was du wieder für Ideen hast, Susi! Aber, wenn ich das recht bedenke, einen Versuch wäre es wert. Booah! Wenn ich nur dran denke, schießt mir schon der Saft in die Möse!“

„Du bist aber auch leicht zu unterhalten! Immerhin, ein spannendes Programm in Aussicht. Ich überlege mir, ob ich das auch bringen könnte, so im Handstand?“

„Na, sportlich bist du ja und wenn es nicht grad um ‘ne Wette geht, kann er dich ja festhalten, unterstützen und dir beim Spreizen helfen, falls du allein nicht in den Spagat kommst. Bleib mal beim Erprobten, ob man so auch ficken kann, werden wir erst sehen.“

„Stimmt! Ich versuch’s. Jetzt brauch ich nur noch ein männliches Versuchskaninchen.“

„Wieso? Es geht ja ums Lecken, da brauchst du keinen Schwanz zu!“, erklärt die allgegenwärtige Manu. „Willst du jetzt gleich?“ Sie züngelt lasziv, kann sich aber das Lachen nicht lange verkneifen. „Also dann, am See!“

„Und jetzt alle mit anfassen, sonst werden wir nie fertig!“ Hugh! Die Klassensprecherin hat gesprochen.

Eine knappe Stunde später blitzt die Hütte wie neu. Im Eingangsbereich stapeln sich, schön getrennt, Schachteln und Kisten mit vollen und leeren Getränkebehältern. Jeder, der mit dem Rad zum See fährt – die Zufahrt mit Mopeds ist verboten, man müsste fast einen Kilometer zu Fuß gehen – hat etwas mitzunehmen. Es ist ausgemacht, dass um sieben mit dem Grillen begonnen wird. Sabine soll vom Garten zuhause den großen Rost und Grillbesteck, sowie einen Sack Holzkohle mitbringen.

THERMALBAD UND KINDERLAND

Kurz vor drei kommt Susi in Sabines Zimmer gestürzt. „Du glaubst es nicht! Weißt du, wen ich vorhin in unserem Haus getroffen habe?“ Sabine ist ahnungslos und zuckt mit den Schultern. „Na, den Scholli! Und weißt du, was er mir geschenkt hat?“ Natürlich weiß sie es nicht, wenn es schon so unglaublich ist. „Das da!“, ruft Susi und schwenkt einen Plastiksack. „Ein Dutzend Forellen, er war nämlich in aller Früh fischen und heute hätten die Viecher gebissen, wie noch nie. Er wusste gar nicht, wie er alle bewältigen sollte und hat gemeint, ich könnte sie ja einfrieren. Aber die hauen wir auf den Grill, nicht?“

„Ach, das stinkt so! Ich dachte schon, du bist das!“, kontert Sabine cool und grinst wieder mal herausfordernd.

„Altes Ekel!“, erwidert Susi großzügig. „Er hat er mir sogar ein Spezialrezept verraten, aber dazu bräuchte ich noch Knoblauch, Butter, Mandeln, frische Kräuter, und zwar …“

„Halt, halt! Knoblauch haben wir, Butter auch, vergiss die Mandeln, aber was unser Gärtlein hergibt, kannst du auch haben! Sie gehen in die Küche, plündern den Kühlschrank, danach draußen den Kräutergarten. Sabine hat zwar schon alles zusammen, steckt aber für die Fische noch ein paar Knollen Knoblauch, sowie frische Kräuter in den Rucksack. Ihr Fahrrad steht mit prall gefüllten Packtaschen an der Terrassentreppe. Sie schultert ihren Rucksack und los geht es, zunächst zur Hütte. Susi hat in ihren Taschen noch viel Platz.

Der beliebte Baggersee liegt recht idyllisch und ist aus mehreren Abbaugruben entstanden. Daher weist er etliche Seitenarme und Buchten auf, die phantasievolle Namen tragen. Muki-Bay zum Beispiel ist eine Bucht mit feinem Sand und flachem Wasser, wo sich fast nur Mütter mit Kleinkindern aufhalten, sogar Väter sind da selten und einzelne Männer richtiggehend verpönt. Wenn sich mal einer dorthin verirrt, wird er mit Argusaugen beobachtet und, wenn er nicht bald verschwindet, auch unmissverständlich aufgefordert, sich zu vertschüssen, zum Beispiel ins Thermalbad. Dort ist das Wasser gleich warm oder kalt wie überall sonst, aber an dieser Bucht ist das Reich der Fratres thermales, der warmen Brüder, das Schwulenrefugium.

Susi und Sabine steuern aber das Kinderland an. Dieses heißt nicht so, weil dort Kinder das Hauptpublikum darstellen, denn Kinder sind an den dortigen zwei Buchten im Grunde unerwünscht, ja, man kann sogar sagen, dass das Gelände nicht ganz jugendfrei ist. Dort ist aber trotzdem der Treffpunkt der Jugend, zumindest der freizügigeren oder exhibitionistischen. Kinderland heißt es deswegen, weil dort spontan eine ganze Menge Kinder gezeugt worden sein sollen. Mit einem Wort: Pärchen tun dort regelmäßig, warum sie Pärchen heißen. Sie paaren sich. Und viele davon lassen sich auch nicht davon abhalten, wenn sie von Unbeteiligten, aber auch von Spannern beobachtet werden. Seit sich eingebürgert hat, hartnäckige Spanner Spießruten laufen zu lassen – dazu finden sich im Umland genug elastische Weidenruten – ist diese Landplage aber sichtlich eingedämmt.

Susi findet direkt am Ufer eine von Gebüsch eingerahmte Nische, die für die zu erwarteten rund zwanzig Leute groß genug ist. Links und rechts davon sind weitere, kleinere Nischen, von denen aber nur eine besetzt ist. Drei junge Männer und zwei ebenfalls junge Frauen, alle etwa Anfang zwanzig liegen schön abwechselnd auf dicken Strandmatten. Alle auf dem Bauch, aber die drei Männer linsen verstohlen unter dem Buschwerk durch, hinüber zu den beiden Mädchen, die sich nun auch nackt ausziehen.

„Die Fischlein hängen wir wohl am besten ins kühle Wasser“, vermutet Sabine, „und die Getränke auch.“

„Okay, ich habe auch ein paar Kühlakkus mitgebracht.“ Susi hält eine Bierdose in die Höhe. „Bier in Dosen kann man nämlich einfrieren. Cola zum Beispiel nicht, das platzt.“

„Cool! Zum Schluss saufen wir die Akkus leer!“

Die beiden nutzen die Zeit, versorgen Fische und Getränke im Wasser, andere Lebensmittel im Schatten, aber ameisensicher, bauen für den Grill aus größeren Steinen eine Feuerstelle und belegen die besten Liegeplätze mit ihren Iso-Matten. Sabine brennt darauf, endlich ins Wasser zu springen, aber Susi hat keine Lust. „Ich hau mich mal ein wenig auf die Matte und genieße die Sonne!“

Das Wasser ist noch etwas kühl, so braucht Sabine Bewegung und schwimmt ein Stück hinaus. Plötzlich sticht sie der Hafer und sie steuert das Thermalbad an, taucht die letzte Strecke und watet an Land. Dort findet sie sich von leicht schockiert wirkenden Männern umringt. Sie wackelt auffordern mit dem Po. „Na, Jungs? Gar kein Interesse? Ihr wisst nicht, was euch entgeht!“ Auf einmal überfällt sie der Gedanke, was sie machen soll, wenn doch einer die Neigung zeigt, sich mit ihr einzulassen. Einfach so einen unbekannten Mann aufzureißen, scheint ihr nicht erstrebenswert. Argwöhnisch betrachtet sie das Mienenspiel der Schwulen, das von angewidert bis schwankend alle Facetten bietet. Noch ehe aber einer sich dazu durchringen kann, ihrem eindeutigen Angebot näherzutreten, erkennt sie weiter hinten Herrn Barmwold, bis vor drei Jahren ihr Lehrer für Französisch, ehe er überraschend an eine andere Schule versetzt wurde. Viel beibringen konnte er ihr zwar nicht, denn Sabine ist in Marseille aufgewachsen und spricht Französisch wie ein Provencale, inklusive diverser Ausdrücke, die ein Gymnasiallehrer niemals in den Mund nehmen würde, vorausgesetzt, er kennt sie überhaupt.

Auch wenn er immer sehr freundlich zu ihr war, möchte sie die Bekanntschaft mit Detlef Barmwold nicht erneuern, zumindest nicht an diesem Ort. Immerhin versteht sie jetzt, warum er hinter vorgehaltener Hand damals oft Warmbold genannt wurde. Wie passend und was für ein Unglück, so einen Namen zu haben! Sabine tritt den Rückzug an, hechtet ins Wasser und taucht, bis ihre Lungen schmerzen. Wieder an der Oberfläche – sie ist jetzt weit genug draußen, dass Barmwold sie nicht erkennen kann – winkt sie den hinter ihr her starrenden Männern fröhlich zu und schwimmt mit kraftvollen Zügen zurück.

Langsam wirkt das doch noch recht frische Wasser. So ist Sabine froh, wieder in die Sonne zu kommen. Susi ist immer noch allein, ihr Atem geht ruhig. Sie ist eingeschlafen, zollt der kurzen Nacht Tribut. Auf Sabine wirkt dieses Bild wie eine übermächtige Versuchung. Die brutzelt da in aller mediterranen Bräune in der Sonne und sie selber hat vom kalten Wasser Gänsehaut und beinharte Nippel. Frohlockend wirft sie sich tropfnass bäuchlings auf Susis Rücken. Die schreckt natürlich aus dem Schlaf, fühlt die kalte Haut, kreischt und zappelt. Aber da nützt nichts! Obwohl eine erfahrene Judokämpferin, kann sie in dieser Lage nichts mehr retten, insbesondere, weil ja ihre Freundin in dieser Kampfsportart nicht weniger gut ist. „So, Liebchen“, flüstert ihr diese ins Ohr, „jetzt sind wir quitt!“ Und weil sie die Lage als sehr angenehm empfindet, bleibt Sabine gleich so liegen, bewegt sich aber ein wenig kuschelig, drückt Susi Küsschen auf Nacken und Schultern, was diese auch sehr zu genießen scheint.

Dies hat, durch Susis Kreischen alarmiert, auch das Interesse der fünf Nachbarn geweckt, doch während die zwei Frauen bald wieder flach am Bauch liegen, versuchen die drei Männer, unauffällig weiter zu beobachten. Sabine hat das aber bald herausgefunden. „Showtime!“, flüstert sie, und dann lauter: „Cremst du mich bitte ein?“ Susi braucht nicht lange zu überlegen, was Sabine meint. Sie haben das schon öfter abgezogen.

GEILE ANIMATION

Beide stellen sich so hin, dass sie gegen die drei Beobachter nur mehr von sehr lichtem Gebüsch verdeckt werden. Sabine holt ihre Sonnencreme aus dem Rucksack, reicht sie weiter und stellt sich aufrecht hin. Susi beginnt ganz unauffällig an den Schultern und arbeitet sich bis zum Po vor. Sabine breitet die Arme aus, so können auch ihre Hüften, die schlanke Taille und die Rippen ordentlich bearbeitet werden. Susis Arme umfassen nun aber Sabines Oberkörper und ihre Hände massieren die Sonnencreme in die Brüste ein. Ihre Nippel berühren den Rücken der Freundin und stellen sich prompt auf. Die Blicke aus der Nachbarnische verlieren stark an Unauffälligkeit.

Mit ernsthaftem Gesicht dreht sich Sabine zu Susi um. Diese widmet sich nun intensiv den empfindlichen Brustwarzen, schmiert sich Creme auf Daumen und Zeigefinger und zwirbelt Sabines Nippel ganz sacht. Drüben, bei Nachbars, stemmt sich eine der Frauen auf: „Ich spring’ ins Wasser! Kommt wer mit?“ Dabei haut sie dem äußerst links liegenden Mann fest auf den Po. Der springt, wie von der Tarantel gestochen auf, er weiß, Widerstand ist zwecklos. Dabei dreht er sich so geschickt um seine Freundin herum, dass er ihr immer den Rücken zuwendet. Flink läuft er vor ihr hinunter zum See, der mit seiner Kühle sein vorstehende Problem beseitigt. Aber sowohl Susi als auch Sabine haben seinen enormen Ständer gesehen und grinsen sich siegesgewiss an. Die anderen drei tun so, als wäre nichts gewesen oder haben womöglich nichts bemerkt.

Ein paar Minuten später steigen die zwei Badenden wieder aus dem Wasser. Diesmal kommt die junge Frau zuerst. Sie ist eine attraktive, wohlgerundete Blondine mit langen, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, bronzefarbenem Teint und sauber ausrasiertem Landing Strip. Als ihr bewusst wird, was Susi mit Sabine macht, bleibt sie ungeniert stehen und schaut zu. Eben, als sich Susi in Positur stellt, denn jetzt ist Sabine dran mit Eincremen, kommt auch der Freund der Zuschauerin dazu, legt der Blondine den Arm um die Schulter und fragt leise: „Macht dich das denn geil?“ Sie nickt ein klein wenig und tastet verstohle

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Kommentare


Helios53
(AutorIn)
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 23.12.2011:
»@Jack07, Lam: Danke für euren Kommentar

Alle bis zum heutigen Tage (24.10.2012) abgegebenen Kommentare beziehen sich auf einen nicht mehr existierenden Text. Kapitel 3 wurde komplett neu verfasst, hat einen neuen Titel, andere Untertitel und eine neue, bisher hier nicht veröffentlichte Handlung.

Danke, kylli, für den ersten und einzigen Kommentar zu diesem Kapitel. (Wie gesagt, beziehen sich die anderen auf einen völlig anderen, nicht mehr vorhandenen Text.)«

Jack07
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 3
schrieb am 18.12.2011:
»Hier gilt, weniger ist mehr. Gute Forstsetzung.«

Lam
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 23
schrieb am 22.12.2011:
»Netter Zwischenteil, aber leider sehr mager, naja, der nächste wird bestimmt wieder besser!«

kylli
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 103
schrieb am 14.07.2013:
»Ganz tolle erregende Geschichte weiter so«



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