Eine Lehrerin fährt schwarz (5)
von Jason King
Völlig hilflos! Ausgeliefert! Ja, so musste das sein! Miriam wand sich glücklich in den Fesseln. Keine Kontrolle über sich selbst, komplett wehrlos...
Eigentlich hätte sie sich auf ihren ersten Elternabend vorbereiten müssen. Doch tagelang schob sie das Thema vor sich her. Und versuchte sie sich so abzulenken.
Sie seufzte in den Knebel. Das einzige Problem war nur, dass sie sich jederzeit wieder selbst befreien konnte. Aber was sollte sie machen? Miriam brauchte hin und wieder diese Fesselungen und ihre lockeren Bekanntschaften wollten von ihrer Vorliebe nichts wissen. Männer!
Wie würde sie es doch genießen, wenn sie einer ab und zu...
Verträumt wanderte Miriams Blick im Schlafzimmer umher. Plötzlich zuckte sie erschrocken. Schon dreiviertel Sieben! O je!
In größter Eile und etwas wehmütig befreite sie sich. Vor dem Kleiderscharnk entschied sie sich kurzerhand für einen kurzen Rock und ihre neue langärmlige weiße Bluse. Hastig schlüpfte sie in ihre schwarzen Pumps.
Ein letzter sehnsüchtiger Blick auf die Fesseln. Nun ja, so ein Elternabend ging ja nicht ewig.
Im letzten Moment schaffte sie es noch zur TRAM- Haltestelle. Und setzte sich sofort. Der Fahrer lächelte nur. Natürlich fuhr sie wieder schwarz. Sie brauchte diesen Kick. Vielleicht kam ja wieder ein Kontrolleur? Aber sie hatte diesmal Glück.
Noch ein wenig verstört stand Miriam eine halbe Stunde später vor den Eltern ihrer Schützlinge und ordnete Gedanken und Papiere. Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne. Das konnte doch nicht wahr sein! Ungläubig starrte sie auf ihre Handgelenke. Fesselspuren! Sie musste zu sehr an den Fesseln gezerrt haben.
Okay, es ging gleich los, nur keine Panik kriegen. Sie schob den Ärmel unauffällig etwas nach unten. Ja, so müsste sich das verbergen lassen. Wie peinlich?
Kaum hatten alle Eltern gesessen, fing Miriam auch gleich an. Da es der erste Elternabend im neuen Schuljahr war, übernahm sie traditionsgemäß die Moderation.
“Mein Name ist Müller“ begann sie noch ein wenig aufgeregt und erzählte wichtiges, ganz wichtiges und organisatorisches.
Dabei entging ihr nicht, wie sie ein Vater in der ersten Reihe mit seinen Blicken fasst auffraß.. Immer wieder erwischte sie ihn dabei, wie seine Blicke ihrem Körper auf und abwanderten, während er ihr andachtsvoll lauschte.
Besonders wenn sie den Eltern den Rücken kehrte und Termine an die Tafel schrieb spürte sie seine Blicke förmlich an ihren Waden, da ihr kurzer Rock dabei mehr Ausblick auf ihre Beine freigab. Miriam wurde unruhig.
Was bewunderte er sie so? Miriam wusste, dass sie nicht besonders hübsch war. Und immerhin hatte sie seinem Junior bereits eine Sechs in Mathe verpasst und wurde bestimmt von ihm zu Hause als Drachen dargestellt.
Doch dann kamen sie zu dem Teil, der immer am meisten Schwierigkeiten bereitete. Ihre Kollegen hatten sie davor schon gewarnt. Es war immer dasselbe: Alle Eltern heuchelten am ersten Elternabend Interesse, um einen guten Eindruck zu vermitteln, aber Verantwortung übernehmen wollte keiner!
“Nun kommen wir zur Wahl der Elternvertreter“ begann Miriam den Höhepunkt des Abends und begann mit einfachen Abstimmungen, was für eine Wahl wir denn durchführen wollten. Es sollte keine geheime Wahl und eine Wahl im Block werden. Nun gut, aber wer?
Stirn runzelnd sah sie in die erste Reihe. Wieder starrte er sie so an. Er bemerkte doch nicht etwa? Schnell schob Miriam die Ärmel etwas weiter runter und widmete sich wieder ihrer Aufgabe.
“Wer würde sich denn nun bereit erklären, Elternvertreter zu werden?“ fragte Miriam in die Runde.
Betretendes Schweigen erfüllte den Unterrichtsraum. Alle blickten nach unten, an die Tafel oder aus dem Fenster. Nur seine Blicke klebten noch immer fasziniert an ihr. Nervös lief sie auf und ab. Nun stand sie direkt vor ihm. Schmunzelnd schaute er immer wieder auf ihre Hände. Er musste ihre Fesselspuren an den Handgelenken erkannt haben.
Aha, wie immer! Niemand traute sich auch nur...oh! Der starrte ja immer noch! Na warte! Dachte sei nur.
“Wie wäre es denn mit Ihnen, Herr Felski?“ fragte Miriam ihn freundlich und fing damit seine fragenden Blicke auf.
Nun war
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