Eine kleine Gutenachtfantasie
von Belham
Es ist ziemlich warm draußen.
Obwohl es schon Dunkel ist, und das Mondlicht nur blass zwischen den Bäumen hindurchschimmert, brauchen wir keine Jacken zu tragen. In der Ferne sieht man verschwommen die Lichter einer Stadt, die sich zur Ruhe legt. Nur wer angestrengt lauscht kann sie leise im Halbschlaf Summen hören.
Du gähnst herzhaft.
Die Luft ist nicht kalt genug, um wach zu machen. Nur gelegentlich trägt ein sanfter Windhauch die Blätter am Boden einige Meter weiter und zaubert eine Gänsehaut auf die Arme. Wir gehen Hand in Hand, den Weg kennen wir noch nicht und müssen aufpassen, wo die Bäume dichter stehen. Ohne Mondlicht erkennt man kaum, wo es weitergeht.
Schon länger planen wir, einen schönen Abendspaziergang zu machen, am See entlang und ein Stück durch den Wald. Aber am Abend spazieren hier alle, und wer nicht nur den Luxus, unter der Woche auch mal frei zu haben, sondern auch ungestörte Ruhe gerne genießt, der macht halt einen Nachtspaziergang.
So wie wir. Wie es aussieht im Moment niemand anders.
Du stupst mich mit der Hüfte an. "Träumst du?"
Ich stupse zurück und gebe dir einen Kuss. "Nein", sage ich und lächle dich an, "Ich genieße einfach die schöne Umgebung und die gute Gesellschaft!"
Du lehnst deinen Kopf an meine Schulter, gibst aber bald wieder auf, da du im Rhytmus unserer Schritte durchgeschüttelt wirst. "Was hältst du von einer schönen Massage wenn wir zurück sind?" frage ich dich, und zwicke dich zärtlich in deinen Po. Irgendwie kann ich von deinem süßen Hintern in letzter Zeit nicht genug bekommen.
"Ohhh, das wäre schön!" Du lächelst mich verzückt an und bleibst stehen, um mir einen Kuss zu geben. "Dann lass uns da vorne gleich rechts abbiegen, dann sind wir schneller zu Hause!" Ich lache und stupse deine Nase mit dem Finger an. "Na, wenn du es so eilig hast mich durchzukneten..."
Du boxt mich leicht in die Seite und schaust mich gespielt trotzig an. "Na warte du! Erst Hoffnung machen... Wenn ich dich kriege!" Ich laufe ein par Schritte vor dir weg, aber du wirst wieder ernst.
"Hey, wenn ich dich hier verliere kriege ich Angst!" Ich bleibe stehen, damit du zu mir aufschließen kannst, und Arm in Arm gehen wir weiter.
Während wir noch darüber verhandeln, wer zu Hause wen zuerst massiert, bleibst du auf einmal stehen. Du flüsterst mir zu: "Schau mal, davorne bewegt sich doch was!" Ich starre in die Finsternis. Der Weg scheint sich etwas zu weiten, und ein Stück weiter vorne lässt sich eine schemenhafte Bewegung erkennen. Das könnte alles mögliche sein, die Dunkelheit lässt keinen genaueren Schluss zu. "Sicherlich irgendein Zweig, der sich hin und her bewegt. Werden wir ja gleich sehen."
Wir gehen langsam weiter, aber ich merke dass du etwas beunruhigt bist. Inzwischen lässt sich erkennen, warum der Weg hier breiter wird. links von uns lassen sich ein Klettergerüst und eine Wippe erkennen. Ich schau dich an und sage: "Schau mal, das ist ein Spielplatz. Vielleicht schwingt da vorne auch irgendeine Schaukel. Jedenfalls musst du hier nicht mit irgendwas gefährlichem rechnen..." Meine Worte scheinen dich nicht so recht zu beruhigen, trotzdem setzen wir unseren Weg fort.
Je weiter wir gehen, desto besser ist zu sehen, was sich da wirklich bewegt. Erst zweifle ich an meinen Augen, dann beginnen sie vom angestrengten Starren zu tränen. Schließlich bleiben wir beide stehen. Es besteht kein Zweifel mehr daran, was sich dort bewegt. Auf einer Tischtennisplatte liegt eine Gestalt auf dem Rücken. Eine Frau (der Busen ist kaum zu erkennen) sitzt darauf und bewegt sich auf und ab, während sie gleichzeitig ihr Becken kreisen lässt.
Wir schauen uns an. Du wirst ein bischen rot, scheinst aber auch erleichtert. "Komm, lass uns umkehren. Die haben uns noch nicht bemerkt." Du zupfst an meinem T-Shirt. Ich bilde mir ein, ein leises schmatzendes Geräusch zu hören. "Spinnst du? Ich mach doch jetzt keinen Umweg. Ist doch deren Problem wenn sie hier öffentlich Sex haben. Da können wir ja wohl vorbei gehen."
Dir scheint die ganze Situation unangenehm zu sein. Du sagst in einem zweifelndem Tonfall: "Ich weiß nicht, ich finde das komisch..." Ich gehe einfach mit einem Schulterzucken weiter, und nach einer kurzen Pause folgst du mir. Die Tischtennisplatte steht etwas vom Weg weg, aber als wir ungefähr auf der Höhe selbiger sind lässt sich alles etwas besser erkennen. Ein Kerl liegt auf dem Rücken, er scheint sich garnicht zu rühren. Die Frau auf ihm trägt einen Rock, und allem Anschein nach reitet sie auf seinem Teil, man kann aber nichts genaueres sehen. Sie schaut nach unten, und ihre langen Haar verdecken ihr Gesicht.
Keiner von uns traut sich so richtig zu gucken, aber immer wieder werfen wir verstohlene Blicke auf die Szene. Ich merke, dass mich das ganze furchtbar erregt, zum Glück trage i
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Kommentare
(AutorIn)
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Belham
Mein zweites Werk ist eingesendet, aber ich fürchte die Tatsache dass dieses nach zwei Tagen eingelesen war ist wohl eher ein kleines Willkommensgeschenk gewesen....
Dass jemand rot wird muss man garnicht sehen, das kann man auch erspüren. ;) Ich hab in der Geschichte mit den Lichtverhältnissen ein wenig experimentiert, sprich häufiger geändert wie weit usw man sehen kann. Das ist mir wohl entwischt.
"Schlicht ästhetisch" benutze ich relativ oft, deshalb scheint mir das wohl nicht so seltsam wie es evtl ist. Klingt "einfach nur ästhetisch" besser?
Und das mit dem abnehmen, naja, ich dachte sowas könnte das ganze etwas lebendiger machen und einem das Gefühl geben es könnte echt sein. Halt keine "Sie hat schwarze Haare, einen großen Busen und lange Beine" - Geschichte ;)«
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rallxy
Gute Augen, wo es doch so dunkel war ;).
"Was ich vor Augen habe ist schlicht ästhetisch."
Wie schlicht, ästhetisch ist schon das richtige Wort, nur klingt es falsch beim lesen??
"Du hast gerade erst etwas abgenommen, .."
Nett :).
Bis auf ein paar kleiner Formulierungen, sehr schön zu lesen.«
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salamander69«
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