Eine unvergessliche Zugfahrt
von Jule
Schon als unsere Augen sich das erste Mal trafen, wusste ich, dass es etwas ganz besonderes war. Sie war einfach perfekt, ihr Gesicht, ihr Körper – einfach alles.
Ihr Anblick raubte mir den Verstand und brachte mein Herz dazu, schneller zu schlagen. Sie saß einfach so da, die Beine übereinander geschlagen. Zwischendurch strich sie mit ihren schlanken Fingern ganz unschuldig durch ihre langen, dunklen Locken und schloss dabei für einen Moment gedankenverloren die Augen. Bei diesem Anblick wäre wohl jeder schwach geworden.
Ich wollte irgendetwas sagen, sie in ein Gespräch verwickeln. Aber ich brachte kein Wort über die Lippen.
Schon eine Weile saßen wir jetzt alleine in diesem Zugabteil und ließen die Zeit wortlos verstreichen, während wir uns immer wieder verstohlene Blicke zu warfen. Die Atmosphäre war kaum zu beschreiben, die Stille schien mich zu erdrücken.
Meine Chance konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Schließlich trifft man nicht alle Tage so eine Traumfrau! Also nahm ich all meinen Mut zusammen und begann einfach drauf los zu plaudern.
„Entschuldigen Sie, ich hoffe, ich störe Sie nicht.“, war schließlich alles, was ich raus brachte.
Plötzlich blickte die Fremde zu mir auf und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln. Beinahe hätte es mich ungehauen und ich musste mich arg zusammen reißen, sie nicht mit offenem Mund anzustarren.
Ich sah direkt in ihre unwiderstehlich braunen Augen mir gegenüber, von denen ich mich gar nicht mehr losreißen konnte. Die Funken zwischen uns sprangen unverkennbar über, sie hatte längst ein gewaltiges Feuer in mir entfacht. Jeder Blick, jede Geste von ihr zog mich magisch in ihren Bann. Ich wusste gar nicht mehr, wo mir der Kopf stand.
„Nein, Sie stören keinesfalls.“ Ihre sanfte Stimme drang wie durch Watte zu mir durch, doch ihre Worte brachten mich schließlich dazu, mich wieder zu fangen. Schon wenig später waren wir in ein intensives Gespräch vertieft und schienen alles um uns herum zu vergessen. Jedes Mal, wenn unsere Blicke sich begegneten, bemerkte ich dieses Kribbeln in meiner Magengegend. Ich hatte meinen Pulsschlag kaum mehr unter Kontrolle, doch sie schien mir nicht mehr Beachtung zu schenken als sie jedem anderen auch geschenkt hätte. Sie war einfach unnahbar. Das machte mich langsam, aber sicher fertig. Wie konnte ich sie nur für mich gewinnen?
An unserem Fenster tanzten im Schein der Laternen Schneeflocken vorbei. Es war schon spät und dunkel draußen. Nicht mehr lange und ich musste aussteigen.
Mit einem Mal sah sie mich betrübt an und meinte: „Schade, aber ich muss jetzt leider hier raus, sonst verpasse ich noch meinen Anschlusszug.“
Na, das war ja ein Zufall! Sie musste am selben Bahnhof raus wie ich auch. Vielleicht bestand also doch noch eine Chance…
Ich schleppte mich mit samt meiner schweren Tasche auf den Bahnsteig. Sofort drehte ich mich zu ihr um und betrachtete aufmerksam ihren Versuch auszusteigen. Ihr Gepäck schien einiges zu wiegen und sie mühte sie sichtlich ab. Aber es sah richtig süß aus wie sie laut fluchend aus dem Zug stolperte.
Ich konnte sie gerade noch auffangen, sonst wäre sie ganz bestimmt gefallen. Einen kurzen Augenblick lag sie überrascht in meinen Armen. Am liebsten hätte ich sie gar nicht mehr losgelassen.
„Ähm, vielen Dank“, stotterte sie nervös. Auch für sie schien die Situation etwas Außergewöhnliches und völlig Neues zu sein.
Wir blieben noch einen Moment so stehen, sahen uns tief in die Augen. Unsere Hände berührten sich, ganz zaghaft, ganz kurz, kaum wahrnehmbar, aber mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Alles um mich herum verschwamm, tausend Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch umher. Es knisterte gewaltig zwischen uns.
Dieses Gefühl war so intensiv, dass es mir beinahe die Luft zum Atmen nahm. Ich wusste rein gar nichts mehr, nicht mal meinen Namen hätte ich ihr nennen können. Ihr Lächeln brachte mich zum Schmelzen und dass obwohl ein eisiger Wind durch den Bahnhof pfiff, der meine Haare durcheinander wirbelte. Es störte mich gar nicht, die Kälte drang nicht zu mir durch.
Ich musste jetzt endlich handeln, sonst wäre sie weg.
„So ein verdammter Mist! Jetzt ist mein Zug wohl ohne mich los. Dass ich aber auch stolpern musste!“ Wütend hatte sie ihren Blick der großen Bahnhofsuhr zugewandt.
Das Schicksal meinte es gut mit mir!
Wieder im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte lud ich sie auf einen Kaffee zu mir ein, so dass sie sich etwas ausruhen und aufwärmen konnte. Schließlich lag eine lange Fahrt hinter uns und jetzt Stunden auf den zugigen Bahnsteigen zu verbringen, war auch keine rosige Vorstellung.
Mit einem verführerischen Augenaufschlag hauchte sie mir ein „Gerne“ zu. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, sie war nicht ausschließlich an einem Kaffee interessiert…
Endlich waren wir in meiner Wohnung angekommen. Auf dem Weg hatten wir kaum geredet, doch zwischen uns herrschte eine eigenartige Spannung, die sich nicht in Worte fassen ließ.
Ich bot ihr an, es sich auf meiner Couch gemütlich zu machen, während ich uns zwei Gläschen Sekt holte.
Etwas schüchtern zog sie ihren Mantel aus, ihr Körper kam jetzt noch besser zur Geltung. Sie war sportlich, nicht allzu groß, trotzdem gut proportioniert. Ihre Taille war schmal und unter ihrem Pulli zeichnete sich deutlich ihre Oberweite ab. Bei diesem Anblick konnte man gar nicht ruhig bleiben.
Wäre sie nur einen Moment länger da stehen geblieben und hätte sich noch einmal verträumt die Haare aus dem zauberhaften Gesicht gestrichen, wäre ich sicherlich über sie hergefallen.
Doch nun nahm sie endlich mein Angebot an und schwebte engelsgleich ins Wohnzimmer.
„Sehr bequem!“, urteilte sie, während sie auf meiner Couch auf und ab hüpfte und sich schließlich in einen Berg aus lauter bunten, weichen Kissen fallen ließ. Dass ich schon eine Weile in der Tür stand und belustigt diese Spielereien beobachtet, schien sie nicht bemerkt zu haben.
„Na, na, nicht so stürmisch.“ Ich grinste der Fremden zu. Ihr war das ziemlich peinlich und sie blickte mich ganz verlegen an, was aber nur dazu führte, dass ich ihr noch weniger widerstehen konnte.
Um die Situation zu überspielen schnappte sie sich ein Kissen und bewarf mich neckisch. Kurze Zeit später lieferten wir uns beide eine ausgelassene Kissenschlacht. Wir tobten auf meinem Sofa herum wie kleine Kinder, mussten uns fast den Bauch halten vor Lachen und hatten richtig viel Spaß.
Endlich sanken wir erschöpft nebeneinander in die Kissen und mussten heftig nach Luft schnappen.
„Mein Gott, bin ich aus der Puste. So was hab ich schon jahrelang nicht mehr gemacht“, gestand ich. Ein bisschen unangenehm war mir diese Aktion schon. Schließlich waren wir zwei erwachsene Menschen.
Nun wollten wir uns jedoch das längst überfällige Glas Sekt genehmigen.
„Auf diesen wundervollen Tag mit dir!“ Ich prostete ihr freundlich zu und ihre Antwort war ein charmantes Lächeln.
Während wir so dalagen, berührten sich immer wieder unsere Hände und sofort durchfloss mich ein warmer Strom, mein Puls begann zu rasen.
Wir sprachen nicht viel, sondern genossen einfach unsere Zweisamkeit, tranken zwischendurch ein Schlückchen Sekt und träumten vor uns hin.
Wie gerne würde ich meine Hände unter ihren Pulli gleiten lassen, mit meinen Fingerspitzen ihre Haut berühren, ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss verschließen. Ich konnte spüren, wie ihre Lippen küssend meinen Hals hinunter wanderten. Unsere Körper schmiegten sich immer enger aneinander…
Plötzlich wurde ich jäh aus meinen Träumen gerissen.
„Darf ich mal kurz deine Dusche ben
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"Nacht(t)isch".
Aber sonst weiter so.«