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Kommentare: 6 | Lesungen: 1824 | Bewertung: 8.01 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 30.01.2020

Er mochte keine Montage oder: Black wetlook

von

Es war einer jener Arbeitstage, die einen üblicherweise spätestens gegen Mittag ahnen lassen, daß sie eher schal enden würden. Nach einem Anflug leichter Resignation beim Halbzeitblick in sein Email-Postfach entschloß er sich, sein großes Bürofenster weit zu öffnen, bewußt zehn Mal tief ein- und auszuatmen und den Rest des Tages aufrecht durchzustehen.

Die dezemberkalte Luft erfrischte seinen Geist und fühlte sich – er hatte vor dem Hintergrund des bisher drögen Tagesverlaufs keine richtige Ahnung, warum – auf belebende Weise sinnlich an. Er spürte, wie sich die Härchen auf seinen Armen unter dem Hemdärmeln aufrichteten und mußte versteckt schmunzeln, als er eine ähnliche Reaktion auch bei seinen Brustwarzen registrierte. Er entließ seine vom Sommer noch braunen Unterarme und seinen markanten Hals in die Freiheit. Der Tag würde angenehmer enden, als er begonnen hatte!


Manchmal sind Gedanken wie ein Mentholbonbon, und so genoß er innerlich und äußerlich erfrischt die kleinen nachmittäglichen Flirts auf dem Flur. Don't fuck the company hatte bisher immer getragen, sein Geist wanderte jedoch gelegentlich gern, und das beidseitige Prickeln im Tiefaugengespräch mit M. aus der Nachbarabteilung nährte diese kleinen Flammen.

Ein letztes Nicken in Richtung seiner Bürokollegin, dann trug ihn sein elastischer Schritt nach draußen. Er nahm die Bahn in Richtung Innenstadt und lief dann noch einige Minuten über das historische Pflaster. Der Mond lugte hinter dem Turm des Rathauses hervor, Menschen hasteten oder schlenderten. Gemocht hatte er seine Stadt schon immer, auch wenn sie in letzter Zeit einen Schluck zu viel bürgerliche Veränderungsängstlichkeit ausatmete. Sein Ziel war klar: Er hatte es lange Jahre nicht aufgesucht, jedoch am Nachmittag spontan entschieden, sich das Vergnügen zu gönnen.

Außen traditionsbewußt, innen modern und weltoffen, war das zentral am Neumarkt etablierte Hotel „H“ mit einem ganz besonderen, feuchten Luxus ausgestattet. Vom Saunabereich in der zweiten Etage gelangte man zu einem wohltemperierten, kreisrunden Jacuzzi unter freiem Himmel. Die angenehm professionell und freundlich agierende Mitarbeiterin am Hotelempfang händigte ihm seine Zugangskarte aus und entließ ihn mit einem überraschend frechen Augenzwinkern in den Fahrstuhl.

Im Spabereich streifte er Anzug, Schuhe und Hemd ab und genoß das sofortige Gefühl vollständiger Freiheit. Weit weg davon, eingebildet zu sein, glitt sein Blick über seine Beine im Spiegel. Das Fahrradfahren und die Arbeit im Garten hatten neben dem Wohlfühlaspekt auch optische Auswirkungen, die ihm nicht unangenehm waren. Die kleinen Menschlichkeiten an seiner Hüfte nahm er mit milder Gelassenheit hin. Den Weg zur Dusche legte er nackt zurück, und fast hätte er dabei seine Augen geschlossen, so sehr überwältigte ihn in diesem Moment die Sinneswahrnehmung seiner im Takt hin und her schwingenden Männlichkeit und das Schaben seines streichelglatten Beutels an den Oberschenkeln. Das frisch herab prasselnde Wasser kühlte seinen Eros etwas ab, vermochte jedoch nicht, die erwachte Sinnlichkeit komplett abzuschalten.

Das noch immer aktive Gedankenmethol gebar einen erregenden Einfall, dem er mit dem gelassenen Mut seines Alters folgte: Er würde nackt bleiben und nur den Schwimmbereich mit dem flauschig weichen Handtuch um die Hüften bekleidet durchqueren. Das Risiko war überschaubar, an diesem späten Montagnachmittag fanden offensichtlich nicht viele Gäste den Weg in das „H“. Und doch kitzelte ihn das kleine Wagnis.

Den Kontrast zwischen geheiztem Fliesenboden und der Gänsehaut auf seiner Brust registrierte er aufmerksam. Im Becken zogen zwei Schwimmer ihre langsamen Bahnen. Aus den versteckt eingebauten Lautsprechern klang leise und klar Amy Winehouse‘ Back to black. Ein Anflug Wehmut schlich sich in sein Herz. Einige wenige kraftvolle Schritte, dann schloß sich die gläserne Tür hinter ihm, und er gab sich dem Reiz des abrupten Temperaturabfalls und der Dunkelheit der Nacht auf dem Dach des „H“ hin. Drei Stufen waren es auf das Podest, in das der schwach leuchtende Jacuzzi eingelassen war. Menschenleer. Sehr gut!

So wie das Handtuch von seinen Hüften glitt, tauchte sein nackter Körper geräuschlos in das warme, helle Wasser. Eine Welle weißen Dampfes floß nach links und rechts ab. Ahhh! Schlagartige Wohlfühlentspanntheit breitete sich in ihm aus. Nun blieb nur noch, mit einem Knopfdruck die Wasserstrahldüsen zu aktivieren, den Kopf zurückzulegen und in die Sterne zu schauen. Zugegeben, in der lichtstarken Stadtnacht konnte man nicht viele ausmachen, aber das tat seiner Stimmung keinen Abbruch. Nach ein paar tiefen Atemzügen schloß er seine Augen. Der Mischung aus Empfindungen, die in ihm gemächlich herumschwappte, ließ er Bewegungsfreiheit. Sehnsucht, Melancholie, Dankbarkeit, mittendrin ein großes Nichts, danach überbordende Liebe, wieder ziellose Traurigkeit und dann ein kleines bißchen Lust, initialisiert durch den sanften, stetig veränderlichen Wasserstrahl, der sein Gemächt gleichsam schweben ließ. Unwillkürlich ließ er seine Knie auseinanderfallen und gab gleichsam sowohl dem Gefühl als auch seinem Schwanz mehr Raum. Floating…

Sie trug genau drei Dinge in schwarz, und alle schienen aus einer Werkstatt zu stammen, in der nur die feinsten Riemchen der Welt verarbeitet wurden: Ihren schlanken Hals zierte ein hautenges Band mit einem kleinen, schimmernden Stein. Wie mit scharfem Strich gezeichnet, folgte der Stoff eines Höschens den Kurven ihrer Hüfte und verschwand in ihrem Nullmeridian. Ihre Füße mit den dunkel lackierten Nägeln wurden nahezu skulptural eingefaßt von schwindelerregend hohen und nur auf das physikalisch Notwendigste reduzierten Riemchensandaletten.

Darüberhinaus war sie nackt. Nackt und unwirklich im sanft streichelnden indirekten Licht vor dem dunklen Nachthimmel. Und aus seiner versunkenen Perspektive hochaufragend wie eine Göttin aus Boris Vallejos Phantasiewelten, an die sich heute kam mehr jemand erinnern mochte.

Mit höchster Eleganz und Selbstverständlichkeit trug sie noch eine weitere Farbe: einen kleinen, aber markanten braunen Leberfleck an der Unterseite ihrer linken Brust.

Er hatte sie in seinen schwebenden Tagträumen nicht kommen sehen. Das leise Klackern ihrer hohen Absätze auf den Stufen hatte ihn zurück in die Wirklichkeit gebracht. Und welche Wirklichkeit! Natürlich war er jetzt wach. Und es war nicht mehr nur der pulsierende Wasserstrahl, der einen Reiz auf seine Mitte ausübte. Wäre das hier irgendeine erotische Geschichte, würde der Leser spätestens an dieser Stelle augenrollend pausieren – eine halbnackte Göttin, die wie aus dem Nichts auftaucht? Pffft…! Aber was schert sich das Leben um Plausibilität?

„Darf ich?“, fragte sie ohne die Erwartung einer Antwort, und mit derselben Unbefangenheit und hinreißender Elastizität stieg sie ihm gegenüber in den Pool, offenbar ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, eines der drei schwarzen Teilchen vorher abzulegen. Hatte er heute morgen wirklich die Überzeugung, der Tag würde schal enden?

Seine Souveränität ging für einen kurzen Moment ein Stückchen verloren, genauso wie seine Männlichkeit an Geradlinigkeit gewann. Trotz der bewegten und damit nicht unmittelbar zu durchschauenden Wasseroberfläche mußte sie erkannt haben, daß er ohne die hier übliche Bekleidung badete, sah er das Zerrbild ihres Strings doch ebenso.

‚La gioia – oh Freude!‘, durchzuckte es ihn, der sich gern an Sprachspielereien zu delektieren wußte, sowohl metaphorisch als auch durchaus handfest. Er war überzeugter Verfechter unbedingter Gleichberechtigung, und so ergaben sich auch aus ihrer exakten Spiegelung seiner Position keinerlei Komplikationen in seinem Weltbild. Sie waren in jeder Beziehung auf Augenhöhe. Überhaupt: ihre Augen! Sie war sehr dezent geschminkt, soweit er das beurteilen konnte, aber durch geschwärzte Wimpern aufs Anziehendste betont. Ihre Pupillen waren dunkel und – er hatte schon immer einen Sinn für Details – genauso groß wie die Perlenstecker in ihren kleinen Ohrläppchen. Sie lächelte leise, und die Stille zwischen ihnen war angenehm. Das bewegte Wasser umspülte genau an der Stelle ihre Brüste, an der sie von kleinen, aufmerksamen Nippeln gekrönt waren. Und ‚Krönung‘ war der richtige Ausdruck für dieses Kunstwerk! Ihre Brüste – ihm war das Besitzergreifende seines Gedankens sofort bewußt – füllten wohl jeweils eine gute Männer- (oder Frauen-?) Hand. Die Warzen saßen auf diesen herrlich gewölbten Wunderwerken mittig mit einer leichten Anstellung nach oben und außen. Ihre genau richtig bemessenen Vorhöfe (was war hier ‚genau richtig‘?, fragte er sich, hatte jedoch nur die eine Antwort, eben ‚genau richtig!‘) kräuselten sich und ergaben eine unregelmäßige, höchst erotische Anordnung winziger Erhöhungen und Vertiefungen. Sie grenzten sich nach außen mit einer umlaufenden Perlenschnur ab un

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Kommentare


Blacketblanc69
dabei seit: Jan '16
Kommentare: 115
schrieb am 31.01.2020:
»Sehr schöne fast poetisch geschriebene Story.«

FNG
dabei seit: Jan '20
Kommentare: 1
schrieb am 01.02.2020:
»Die dichte, sinnliche Sprache und die bildgewaltige Beschreibung dieser erotischen Begegnung streicheln mein Kopfkino in die schönsten Fantasien darüber, wie die beiden Protagonisten den Rest der Nacht verbracht haben mögen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird diese Geschichte mich noch eine Weile begeistern...«

caundjo
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 60
schrieb am 11.02.2020:
»Oh, Klasse! Tolle bilderhafte Sprache mit sehr guten Formulierungen und vor allem: der Schilderung am Genuss für alle Sinne. Exzellent!
Danke. Wir hoffen es geht weiter im Steigenberger :)
Wir freuen uns drauf.
Ca und jo«

ku
dabei seit: Apr '02
Kommentare: 8
schrieb am 25.02.2020:
»recht geil«

joschi2000
dabei seit: Feb '10
Kommentare: 64
schrieb am 17.08.2020:
»phantasievolle Story«

Bee
dabei seit: Nov '21
Kommentare: 91
schrieb am 25.01.2022:
»das gefällt uns - meiner freundin davi und mir. ob es eine fortsetzung gibt oder nicht - es ist sehr stimmungsvoll.«



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