Er verstand es einfach nicht!
von Kaki7890
Er verstand es einfach nicht! Schließlich hatte er doch alles versucht. Und jetzt das. Das war ungerecht. So etwas konnte sie doch nicht einfach mit ihm machen. Schmollend saugte er an seiner vollen Unterlippe. Er hatte ein hübsches Gesicht. Noch ein wenig jugendlich rund, helle Haut, dunkle Haare und grüne Augen. Die Mädels bestätigten ihm immer, dass er gut aussah. Und jetzt dieses Biest….
Dabei hatte er alles gemacht was sie wollte. Und das war gar nicht so einfach gewesen. Natürlich war er auch geschmeichelt und fühlte sich geehrt. Die Rolle war sehr reizvoll und, so dachte er, er müsse sich ja eigentlich gar nicht groß umstellen. Diese Rolle war auf seinem Leib geschneidert. Er war dafür gemacht. Davon war er überzeugt. Immerhin hatte eine seiner Freundinnen ihn einen verdammten Macho genannt. Damit erfüllte er doch wohl jede Qualifikation. Ja, er hatte eigentlich schon immer gut andere herum kommandieren können. Schon seit seiner frühsten Kindheit. Er war Einzelkind und seine Mutter bei seiner Geburt schon über vierzig. Davor hatte sie schon zwei Todgeburten gehabt und er wurde von seiner Mutter heiß geliebt und vergöttert. Nichts konnte sie ihm abschlagen. Diese Tatsache wusste er schon seit seiner frühsten Kindheit auszunutzen. Er war ein bezaubernder kleiner Junge, dem man nichts Böses zutraute. Schnell lernte er, andere Kinder zu Dummheiten anzustiften. Dabei macht er sich nie selber die Finger schmutzig. Er animierte sie Farben auf Stühle zu streichen, Süßigkeiten zu stehlen und heimlich die Pornofilme der Väter zu gucken. Irgendwann verschwanden die anderen auf den Fußballplätzen und er spielte Tennis. Dort war man für solche Scherze nicht zu haben, aber da entdeckte er schon das andere Geschlecht. Er sah gut aus und wusste sich interessant zu geben. Obwohl damals schon seine Noten absanken und er es nur der teuren Nachhilfe verdankte, dass er weiter auf dem Gymnasium blieb. Aber er konnte den Mädels das Gefühl geben, er interessiere sich wirklich für sie. Ein tiefer Blick in die Augen, hier und da ein Nicken mit dem Kopf an der richtigen Stelle…und schon hatte er sie in seinem Bett. Es war gar nicht sein Wunsch häufig die Beziehungen zu wechseln. Das ergab sich immer eher von selber. Er mochte nur zwischendurch die Abwechslung. Man trug ja schließlich auch nicht immer dieselbe Kleidung oder aß immer Fisch. Warum Frauen so Besitz ergreifend seinen mussten? Er verstand es einfach nicht!
Auf jeden Fall trennten sie sich recht bald von ihm, da sie keine Nebenbeziehungen duldeten. Er musste nie lange trauern. Irgendwann schaffte er es sogar mit einem der Mädels zusammen zu ziehen. Das ging allerdings nicht lange gut. Es war für ihn eine sehr schmerzliche Erfahrung. Selbstverständlich hatte er angenommen, das sie neben den sexuellen Diensten auch den rundum Service seiner Mutter übernehmen würde. Diese wurde nämlich langsam sehr alt und schaffte das alles nicht mehr. Aber nein, sie fing plötzlich an über Arbeitaufteilung und Gleichberechtigung zu reden. Als ob sie eine Emanze wäre. Zu allem Unglück stellte sich heraus, dass sie völlig unfähig war etwas Essbares zu kochen. Von daher war es eine Unverschämtheit, dass sie ihn aus der Wohnung schmieß. Na, gut, sie bezahlte die Miete. Aber so sollte sich eine Frau wirklich nicht benehmen. Nein, er verstand es einfach nicht!
Etwa in dieser Zeit entdeckte er die Reize älterer Damen. Zuvor hat er sie nicht wahrgenommen. Warum sollte er sich mit älteren Frauen abgeben, wenn ihm die jungen und schönen Mädels zu Füßen lagen? Diese Annahme war ein großer Irrtum gewesen. Zum einem sahen einige von ihnen noch sehr ansehnlich aus. Sie hatten das Geld und die zeit sich zu pflegen, machten regelmäßig Sport und für alles andere gab es ja auch noch gewisse Möglichkeiten ärztlicher Eingriffe. Auch wenn er über letzteres lieber nicht nachdachte. Zum anderen erwiesen diese Damen sich als die fantasievolleren und dankbareren Liebhaberinnen. Sie konnten aus dem reichen Schatz ihrer Erfahrungen schöpfen und waren froh einen jungen Kerl in ihrem Bett zu haben. Da sie wussten, dass die Konkurrenz nicht schläft, legten sie sich mächtig ins Zeug. Ja, mit dem was ihm von diesen Damen geboten wurde, konnte das junge Gemüse nicht mithalten. Daneben, und das war nicht unwichtig, waren sie dankbar seine Wäsche zu waschen, seine Hemden zu bügeln und konnten auch noch kochen. Wenn sie es nicht konnten, hatten sie eine Köchin. Außerdem war es ihnen egal, ob er arbeitete oder nicht, und sie wollten auch keine Familie mit ihm gründen. Natürlich kam immer der Punkt, an dem sie entweder anfingen zu klammern und Eifersuchtszenen veranstalteten oder, und das war noch schlimmer, sie wollten ihn verändern. Liebling, findest du nicht, du solltest dir einen Job suchen und etwas aus dir machen? Und es wäre gut, glaube ich, wenn du weniger trinken würdest. Sobald diese Sätze kamen, wusste er, es war an der Zeit seine Koffer zu packen und zu verschwinden.
Und eine neue Dame kennen zu lernen. Er kannte die Bars und Clubs in denen sie gingen, die reichen und einsamen Frauen dieser Welt. Schön, auf jugendlich getrimmt, mit strahlendem Mund und einer tiefen Sehnsucht und Einsamkeit in den Augen. Sie waren für ihn eine leichte Beute. Er erkannte sie auf den ersten Blick. Aber sie hat nicht zu ihnen gehört. Oh, ja, sicher, sie war auch schon in den Vierzigern. Sie war gepflegt und strahlte Geld aus. Aber ihr Mund war leicht spöttisch nach oben gezogen und ihre Augen blickten wach und neugierig in die Welt. Von Einsamkeit war keine Spur zu spüren. Sie strahlte Energie und Erotik aus. Pure Erotik. Das blonde Haar fiel locker auf die Schultern, die bleiche Haut schimmerte, ihre Bewegungen waren ruhig und bedacht. Er wurde magisch von ihr angezogen. Konnte ihr nicht widerstehen. Er wollte sie haben, unbedingt. Sie war freundlich und abwartend, taute aber zunehmend auf. Fast war er enttäuscht, dass sie es ihm so einfach machte wie all die anderen Frauen. Schon an diesem ersten Abend nahm sie ihn mit nach hause. Unbekümmert wie ein junges Mädchen zog sie sich vor ihm aus. Und sie hatte auch nichts zu verbergen. Ihr Körper war perfekt. Ihre Brüste klein und fest. Sie hatten, das erkannte sein geübtes Auge, nie ein Messer an sich gespürt. Arme und Beine waren durchtrainiert und ihr Bauch hatte genau die richtige Rundung um ihn anzumachen. Kein Waschbrettbauch, wie manche, den er absolut unerotisch fand. Damit wirkte eine Frau fast androgyn. Und auch nicht so eine Wabbelmasse, die um sie herum wabberte. Den Begriff „Rettungsringe“ fand er eine riesige Verharmlosung. Nein, sie hatte eine weiche, weibliche Rundung. Und als er sie nahm, stellte er fest, dass ihre Grotte auch weich und weiblich war. Er versank buchstäblich in ihr. Sie zog ihn ein und massierte und wärmte ihn. Ihr Körper war heiß und leidenschaftlich und wölbte sich ihm entgegen. Er fühlte sich rundum glücklich.
Danach sagte sie ihm, dass sie es ganz nett fand, aber auf die Art von Sex eigentlich nicht stehen würde. Sie würde eher auf SM stehen. Besonders dominante Männer fand sie irre aufregend. Die sie schlagen und demütigen würden. Und damit fing der ganze Ärger an. Zuerst, wie gesagt, dachte er, dass er alles leicht packen würde. Nun, ein bisschen schlagen würde er auch noch hinkriegen. Daran sollte es ja nicht scheitern. Auch wenn ihm etwas unbehaglich dabei war. Er war sicher kein besonders zimperlicher Typ, aber sein Vater hatte ihm eingebläut vor Frauen Respekt zu haben. Und immer wenn er zuschlug, dachte er an seine Mutter. Und dann konnte er einfach nicht fester schlagen. Sie fing auch bald an sich zu beklagen. Nicht wegen der Schmerzen, sondern eher wegen fehlender Schmerzen. Sie gab ihm sogar ein Kissen zum üben, aber damit kam er sich albern vor. Also stellten sie das schlagen zurück und er sollte sie demütigen. Nun, dachte er, das liegt mir sicher mehr. Schließlich haben oft genug Frauen zu ihm Mistkerl gesagt. Darin war er doch so was wie eine Naturbegabung. Er stellte sich also vor sie und gab ein paar Befehle. Aber wieder ging was schief. Seine Stimme klang dünn und unsicher und ihm fiel auch nichts ein. Nichts außer „bring mir ein Bier“ oder „knie beim Fernsehen neben mir“. Sie fand das nicht besonders demütigend. Als er sie hilflos ansah, machte sie den Vorschlag, er könne ja mit ihr einen Spaziergang machen. Sie nackt unter dem Mantel, den sie vorne offen lassen musste. Er fand das eine geniale Idee. Sicher wäre sie danach richtig gedemütigt und würde dann endlich bereit sein, mit ihm zu schlafen und ihn in Ruhe sein Bier trinken zu lassen. Der Spaziergang machte ihm auch Spaß. Der Wind wehte ihren Mantel immer wieder nach hinten und die anderen Menschen schauten ihnen irritiert nach. Er fand das sehr erregend. Bis sie die besten Freunde seiner Eltern trafen. Sie begrüßten ihn, schauten sie schockiert an und murmelten, dass seine Mutter entsetzt über so ein Betragen wäre. Er spürte, wie diese Rüge die Schamesröte in seine Wangen trieb und er zerrte sie schnell nach hause. Dabei wagte er es nicht mehr nach links oder rechts zu blicken. Sie dagegen hatte blitzende Augen und sie sah allen offen ins Gesicht.
Kaum waren sie in ihrem Haus, sagte sie, dass das so nicht gehe. Er antwortete, er wolle morgen weiter üben und würde jetzt gerne mit ihr schlafen. Bittend streckte er schon die Hand nach ihr aus. Sie wich zurück. „Nein, mein Lieber, ich werde dir jetzt zeigen was Demütigung heißt.“ Überrascht sah er auf. Ihre Stimme klang plötzlich scharf und streng. So hatte noch nie jemand mit ihm geredet. Seine Mama hatte immer einen liebevollen Tonfall. Selbst wenn sie ihn schimpfte, weil er Unsinn gemacht hatte. „Zieh dich aus!“ Er stierte sie an. Sie ohrfeigte ihn. „Wird´s bald?“ Er wollte was sagen, aber brachte keinen Ton hervor. Ihre Augen waren so kalt. Ohne darüber nach zu denken, zog er sich aus. Sie nahm die Sachen entgegen und verschwand mit dem Befehl, er solle die Arme hinter den Kopf verschränken und so warten. Er gehorchte verblüfft über diese Entwicklung. Besonders deshalb, weil sein kleiner Freund so stramm abstand, das er schon fast schmerzte. Er musste erst noch überlegen, was das zu bedeuten hatte. Irgendwas verstand er einfach nicht!
Sie kam wieder. Schwarzer Lack und hohe Stiefel. Die blonden Haare streng hochgesteckt. In der einen Hand die Gerte, mit der er sie versucht hatte zu schlagen, in der anderen etwas komisch golden glänzendes. Sie lächelte. Er lächelte zurück, erleichtert, sie wieder normal zu sehen und nahm die Hände runter. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Die Gerte knallte auf seine Oberschenkel, so dass er jaulte. „Hände oben lassen. Ich habe dir nicht erlaubt sie herunter zu nehmen.“ Erschrocken riss er sie wieder nach oben. „Du tust nur noch das, was ich dir sage. Verstanden?“ „Eh, ja, aber ich verstehe nicht…“ Wieder knallte die Gerte. „Es heißt: Ja, Herrin.“ Der nächste Schlag traf seinen immer noch aufrecht stehenden Freund. „Ja, Herrin“, wimmerte er und wunderte sich, dass sein Freund immer noch aufrecht stand. „Und du wirst mir auch nicht mehr ohne Erlaubnis ins Gesicht sehen.“ Er hatte sich schon immer gut neuen Situationen anpassen können und lernte schnell dazu. Gefügig murmelte er: „Ja, Herrin.“ Einige Minuten später kniete er auf den Boden, leckte ihre Stiefel ab und sein Freund kämpfte in einem metallenen Gefängnis. Und irgendetwas, was grade tief in ihm passierte, verstand er einfach nicht!
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Was willste mit so einem Typen denn langfristig anfangen?
Hübsch geschrieben, dankeschön!«