Es begann im Supermarkt
von Lutassa
Habt ihr das schon mal erlebt? Da ging ich drei Jahre lang jedes Wochenende nach Lidl und an einem Tag wurden mir die Füße weggerissen.
Aber ich fange erst mal von vorne an. Wie schon gesagt, jeden Freitagnachmittag ging ich für die ganze Woche einkaufen. An diesem Tag hatte ich Urlaub und war ausnahmsweise schon morgens da. Mit vollem Wagen wollte ich an der Kühltheke vorbei gehen. Davor stand eine Verkäuferin und füllte die Waren auf. Nichts Besonderes denken jetzt alle, nein, für mich doch. Da sie recht klein war, stand sie mit den Oberschenkeln an der Vorderseite und klappte dann wie ein Taschenmesser nach vorne, bis zur Innenseite der Truhe, ja 180 Grad nach vorne. Dabei rutschte auch ihr Pulli hoch und gab eine wunderbare Taille frei.
Sorry, vielleicht war ich ein Bauchfetischist, im Sommer musste ich sogar immer weite Hosen tragen, wenn die Netten bauchfrei rum liefen. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Vor mir stand eine Hüfthose, heraus ragte eine schlanke, gebräunte Taille und die war noch superflexibel. Die Verkäuferin kam kurz hoch, um sich Nachschub zu nehmen. Allein die Verrenkung erhitzte mein Blut und jetzt sah ich noch ihren Oberkörper. Gut, ohne ihre Beweglichkeit war sie schon perfekt, wie nennt man es denn jetzt?
Ich musste sie wohl mit offenem Mund angestarrt haben, denn ein Mal packte sie weitere Teile in die Truhe, dann hielt sie ein und sprach mich an: „Kann ich ihnen helfen?“
Eine nette Stimme sprach diese Worte und sie kamen aus dem perfekten Gesicht mit braunen Haaren und braunen Augen.
„Ich eh …, eh …, ja …, nein …, nein, ich war nur kurz in Gedanken“, stottere ich verlegen und bekam zur Antwort: „Wenn ich helfen kann, dann sagen sie einfach Bescheid.“
Das war eine perfekt freundliche Antwort, puh, Glück gehabt, sie hätte mich auch fürs Gaffen anpflaumen können. Schnell schob ich den Einkaufswagen weiter und sah aus einer Entfernung zu, wie sie weiter arbeitete. Ich konnte doch hier nicht einfach eine Verkäuferin anbaggern, ermahnte ich mich, innerlich hätte ich gerne sofort zugepackt.
Das ganze Wochenende dachte ich an diese Frau und irgendwie musste ich doch beim Einkauf etwas vergessen haben, denn schon am Montag nach Feierabend war ich wieder in dem Laden, nur ich fand sie nicht. Jeden Tag musste ich etwas nachkaufen, aber wo war die Sahneschnitte. Die ganze Woche hatte ich sie nicht mehr gesehen. Vielleicht war sie ja nur zur Aushilfe hier, dachte ich aufgebend und verfiel in meinen alten Trott.
Drei Wochen später musste ich vormittags für die Firma Wasser holen und lud gerade die Flaschen in den Einkaufswagen, da kam sie mit dem Hubwagen um die Ecke. Ich hatte sie wohl wieder mit offenem Mund angestarrt, denn als sie an mir vorbei ging, kam ein Liebliches:
„Mund zu, die Füße rosten.“ Ohne sich umzublicken, bugsierte sie die Palette in die Lücke und erst auf dem Rückweg streckte sie mir beim Vorbeigehen grinsend die Zunge raus.
Oh war mir das peinlich. Schnell ging ich zur Kasse und verließ flüchtend den Laden. Im Auto spürte ich aber schon wieder dieser Wunsch, sie noch einmal zu sehen, und so ging ich nachmittags wieder hin. Ich lief durch alle Gänge und fand sie nicht. Enttäuscht kaufte ich eine Kleinigkeit und ging wieder.
Zwei Tage später bekam ich wieder den Auftrag Wasser einzukaufen. Normal war das bei uns im Wechsel. Da ich aber zurzeit wenige Aufträge hatte, übernahm ich den Job. Diesmal räumte sie ein Regal um. Sicherheitshalber schaute ich sie nicht direkt an, sondern blinzelte nur ab und zu hin. Sie musste es wohl bemerkt haben, denn sie stützte sich provozierend auf eine Palette und grinste mich direkt an. Schnell beendete ich den Einkauf, ging aber jede weitere Frühstückspause hin, um irgendetwas zu kaufen. Unsere Anstarrspiele gingen weiter, ohne dass wir uns ansprachen.
Einige Tage später musste ich für die Firma Klopapier kaufen, doch es lagen nur noch fünf Packungen auf der Palette. Ich schaute links und recht daneben, ob da noch etwas lag. Plötzlich tauchte sie auf, schmiegte sich an einen Stapel Küchenrollen, bewegte sich bewusst erotisch und frotzelte: „Machst du so viel Scheiß? Brauchst du noch mehr? Dann musst du mich vorbeilassen.“
Erschrocken drehte ich mich um und da stand schon der Nachschub. Beim Wechseln der Palette flüsterte sie mir zu: „Du darfst ruhig zu mir sehen, mich aber nicht mit offenem Mund anstarren“, und schwups war sie wieder weg.
In den nächsten Tagen trafen wir auch jedes Mal zusammen, aber jetzt blickte ich in das freundliche Gesicht und wir begrüßten uns mit lustigen Sprüchen. Am Freitag hatte ich wieder früh Dienstschluss und so stand auch der Wocheneinkauf an. Warum eigentlich, ich war doch täglich hier, egal, machen wir einen Wochenendeinkauf daraus. Durch die Regale gehend wusste ich nicht, was ich kochen sollte und kreiste irgendwie um die Kühltheke. Plötzlich stand sie neben mir und fragte:
„Suchst du etwas, kann ich dir helfen?“
„Nur wenn du mir sagen kannst, was ich am Wochenende essen will.“
Sofort öffnete sie ein Fach, kippte mit dem Oberkörper rein und suchte ganz unten in der Truhe. Ja toll, ich stand hier und nicht mal einen Meter entfernt zeigte sich der Körper, der mir den Verstand raubte.
Sie kam mit zwei Tüten hoch und fragte:
„Ein oder zwei Personen-Haushalt?“
„Einer.“
Als sie die Antwort vernahm, sah ich ein Aufblitzen in ihren Augen. Sie hatte sich aber sehr schnell im Griff und versteckte einen Beutel wieder ganz tief in der Truhe.
„Den werde ich morgen Mittag essen, das ist voll lecker“, erklärte sie kurz ihr Handeln.
Das Fertiggericht schmeckte wirklich gut, nur hatte ich diese Beutel hier nie gesehen. Gut, wenn man einen Insider hat.
Bei unseren Begegnungen kamen wir uns immer näher, berührt hatten wir uns aber nur, wenn sie an der Kasse saß. Sie nahm das Geld aus meiner Hand und ließ ihre Finger kurz liegen. Bei der Berührung zuckte in mir ein Blitz und auch beim Wechselgeld legte sie, für Sekunden, ihre Hand in meine. Ich schaute ihr dabei in die Augen und ein verliebter Blick strahlte mich an.
Es hätte so schön werden können, doch dann hörte ich bei einer Begegnung, wie ihr Chef sie ansprach: „Der Kindergarten hat angerufen, du sollst heute deine Tochter eher abholen.“
In mir blockte es, sie hatte ein Kind, dann war sie bestimmt auch verheiratet und ich zerstörte hier eine Familie. Diana wurde für mich zur Sperrzone, so änderte ich wieder meine Einkaufzeiten und sah sie nur noch ganz selten.
Begegnung mit Kira
Diana war Vergangenheit, unantastbar und meine Suche nach der Traumfrau ging weiter. In meiner Firma bekamen wir von der AWO einen Großauftrag: Vernetzung von Kindergärten. Da die Kollegen sich immer über die nervenden Blagen beschwerten, wurde dieser Auftrag dem Frischling zugeschoben, also mir. Ich hatte nichts gegen die Kleinen, ich liebte Kinder. Bei einer Ortsbesichtigung im Kindergarten ließ sich der Chef alles von der Kindergartenleiterin zeigen und ich bekam die passenden Anweisungen.
Der Computer kam im Büro, der Serverschrank sollte in den Keller und das Netzwerkkabel musste durch den Gruppenraum der U3 Kinder gelegt werden. Hier krabbelten die Minis auf dem Boden und nur die wenigsten standen. Eine der Stehenden tapste zu mir und griff an meine Zollstocktasche um sich festzuhalten. Ich schaute runter und blickte in das strahlende Lächeln eines zuckersüßen Gesichtes. Einfach zum Anbeißen und Knuddeln, die Sehnsucht nach eigenen Kindern meldete sich sofort.
Ich konzentrierte mich wieder auf den Auftrag. Die Leiterin ging weiter und gedankenverloren griff ich die Hand der Kleinen und wir folgten ihr. „Hier muss ein Loch gebohrt werden, das kann aber erst nach dem Abholen der Kinder gemacht werden“, hörte ich die Frau erklären. Unbewusst legte ich das kleine Händchen wieder an die Zollstocktasche und schrieb alles auf. Es ging weiter ins Büro, die Kleine an meiner Hand kam mit, aber nur bis zur Tür.
„Kira, du musst ihn auch wieder loslassen“, rief von hinten die Erzieherin. Bedauernd beugte ich mich zu Kira runter, zuckte mit der Schulter, gab ihr einen kleinen Stups auf die Nase und sagte: „Bis später Süße.“
Im Büro bekam ich noch weitere Anweisungen und am folgenden Donnerstag sollte ich anfangen. Meine Begegnung mit Kira sprach sich auch schnell in unserer Werkstatt rum und die Kollegen spotteten:
„Na, haste eine neue Freundin gefunden?“
Ich sagte nur: „Ja und die Kleine ist so was von süß.“
Wer jetzt denkt, da läuft etwas zwischen Kira und mir, der sollte gar nicht mehr weiter lesen, Kira war zwei Jahre alt.
Am Donnerstag begann ich mit der Arbeit, ausladen, aufbauen und dann, das Kabel durch den Gruppenraum legen. Als Kira mich sah, war sie sofort wieder bei mir und wich auch nicht mehr von meiner Seite. Zwischendurch nahm ich sie auch mal auf den Arm, damit sie nicht übers Kabel stolperte. Mittags hatte ich alles fertig aufgebaut, das Netzwerkkabel lag provisorisch durch die heute einmal offen stehende Bürotür und ich begann mit der Installation des PCs.
Wenn ihr glaubt, die Erzieherin hätte Kira im Gruppenraum halten können, irrt ihr euch. Jede Gelegenheit nutzte sie, durch die Tür auszubüchsen, um bei mir auf dem Knie zu landen. Da ich mich nicht beschwerte und auch noch mit der Kleinen schäkerte, wurden die Einfangversuche schnell beendet. So hatte ich Hilfe bei meiner Arbeit. Nach der Installation testete ich noch alle Programme und war früh fertig. Das Loch in der Wand konnte ich erst eine Stunde später bohren und so rief ich im Internet Bilder auf, dabei quiekte die Kleine vor Freude.
Die meisten Mütter hatten schon ihre Kids abgeholt, da hörte ich aus dem Gruppenraum, wie die Erzieherin zu jemandem sagte: „Kira hat einen neuen Freund gefunden, unseren IT-Mann.“
Sofort explodierte die Mutter und schrie: „Sie können doch mein Kind keinem fremden Mann überlassen!“
Wütend stürmte sie ins Büro. Mit Kira auf dem Schoß drehte ich mich um und schaute in ein sorgenvoll zorniges Gesicht, das Sekunden später zu einem mir bekannten Strahlen wechselte.
„Ach du bist es“, kam erleichtert und ich konterte:
„Kira ist ein ganz süßer Fratz“, und dachte, „fast so süß wie die Mutter.“
Nein - ich sprach den Gedanken versehendlich aus. Mir schoss das Blut in den Kopf und auch Diana lief rot an. Schnell stellte ich Kira auf ihre Füße und sagte zu ihr:
„So Kleine, ich muss noch was tun.“
Ich schaltete den PC aus und legte mich unter den Tisch, um das Netzwerkkabel abzuziehen, doch neugierig krabbelte Kira sofort zu mir. Es wurde eng hier und vorsichtig kroch ich zurück. Die Hand legte ich schützend über ihren Kopf und sie schmiegte sich an meine Brust. ‚Muss das schön sein, so mit seiner Tochter zu schmusen’, zog ein angenehmes Gefühl durch meinen Körper. Nun gut, ich musste weiter machen, die wollten schließen und ich hätte ja auch vor einer Stunde schon Feierabend. Diana saß inzwischen mit der Leiterin am Tisch und besprach etwas.
Im Gruppenraum holte ich die Bohrmaschine aus dem Koffer und wollte loslegen. ‚Neeee, zu laut für die Kleine’, ermahnte mich mein Gewissen, deswegen griff erst zur Werkzeugtasche, um einen Kopfhörer zu nehmen und der Kleinen aufzusetzen. Niedlich sah sie so aus und sie fand es auch total interessant. Beim Bohren hatte sie aber doch ein bisschen Angst und lief zur Mutter. Kaum hatte ich die Maschine abgeschaltet, da stand sie wieder bei mir.
Ich verlegte das Kabel und musste wieder unter den Tisch. Auch jetzt hatte ich wieder eine Schmusekatze auf dem Bauch. Hier dauerte es jetzt ein bisschen länger und so hörte ich unbeabsichtigt das Gespräch der Frauen mit: „... ich muss aber nächste Woche nachmittags Arbeiten, sonst schmeißen die mich raus“, heulte Diana und die Leiterin versuchte, sie aufzubauen.
„Was sollen wir machen, hier ist ab fünf keiner mehr da und ich kenne auch keine andere Stelle für Kira.“
Mit der kleinen Schmusekatze auf dem Bauch kroch ich wieder hervor und ohne nachzudenken, kam über meine Lippen: „Vielleicht kann ich dir ja helfen? Lass mich auf die kleine Maus aufpassen und zum Feierabend bringe ich sie dir bei Lidl vorbei. Was sagst du dazu?“
Oh scheiße, was hatte ich jetzt schon wieder gesagt? Jedes Mal wenn Diana in meiner N
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Gumbold
Und beide sind sehr gut!
Nicht hopp, drauf und drüber, sonder liebevoll geschrieben.«
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