Essenz eines Orgasmus
von Hyperman
Gier! Annas Lust war unbeschreiblich. Dämonischer Hunger trieb sie. Nackt wälzte sie sich auf den Laken des Bettes. Im Zimmer wölbten sich die Vorhänge im Wind des untergehenden Tages. Rotgoldenes Licht fiel durch die Fenster und tauchte den Körper des Mädchens in bronzefarbene Töne. Schweißtropfen liefen über Annas Busen und bildeten einen salzigen See an ihrem Bauchnabel Hände begannen eine Wanderung an ihrer Taille entlang. Ihr Verlangen war übermenschlich. Eine Hand schloss sich um ihre Brust und begann sie heftig zu kneten. Sanfte, kehlige Laute füllten den Raum, untermalt vom Zirpen der Grillen.
Wieder warf sie sich auf der Satinwäsche hin und her. Ein Fuß rutschte vom Bett, dadurch wurden die Beine weiter gespreizt. Die freie Hand griff sofort in das warme Fleisch in ihrem Unterleib und traf der auf Schweiß und andere Feuchtigkeit. Finger begannen Lippen zu teilen und dann in kreisförmigen Bewegungen die Nässe zu verteilen. Sie hob ihr Becken und ging ins Hohlkreuz. Dann schmeckte sie die Feuchtigkeit an ihren Fingern. Das Stöhnen wurde lauter. Mehr Gier. Namenlose, animalische Gier trieb sie weiter in Richtung Erlösung. Blutrote Druckstellen waren an den Stellen zu sehen, wo sich die Hand in das weiche Fleisch ihrer Brüste gekrallt hatte. Hektisch wechselte sie die Position auf dem Bett. Sie rutschte ans Fußende und winkelte die Beine an. Blondrote Strähnen fielen in ihr Gesicht und blieben dort kleben. Die von Lipgloss funkelnden Lippen halbgeöffnet. Sie sog Luft tief in ihre Lungen. Ekstatische Bilder tanzten in ihrem Kopf. Blitze in allen und keiner Farbe explodierten in kurzen Abständen hinter ihren geschlossenen Lidern.
Die Gier trieb sie wieder dazu an die Finger noch schneller und fester zwischen ihren Beinen zu bewegen. Sie versuchte soviel von ihrer Hand in sich aufzunehmen wie es ging. Die andere Hand beschrieb weiter schnelle, kleine Kreise am Ansatz ihrer Scham. Dann kam die Musik. Das Fortuna Imperatix Mundi hallte durch den Raum und treib sie an. Ein Erlebnis für alle Sinne. Lustwellen breiteten sich in ihr aus. Der Chor begann im Fortissimo zu singen. Die Luft war geschwängert vom Geruch ihres Körpers, ihrer Lust, ihrer Weiblichkeit. Kaskadierendes Licht zuckte durch ihr Hirn. Ihr Körper wand sich vor Lust und Wunsch nach Erlösung. Auf ihrem Becken, hoch in die Luft gehoben, spielten ihre Hände im Takt der Musik, wie auf einem Instrument und trieb sie in immer weitere Höhen. Ihre Lustschreie begannen heiser zu werden. Sie spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis die Explosion stattfinden würde. Sie warf einen Blick in den Wandspiegel.
Eine perfekt abgestimmte Symphonie. Ihr Körper im Einklang mit der Musik, der schwere Moschusduft in der Luft, der Wind des nahenden Abends, der ihren erhitzen Körper sanft streichelte, ihr eigener Anblick im Spiegel. Das Haar zerzaust und in langen feuchten Strähnen in ihr Gesicht hängend. Sonst kein störendes Härchen an ihrem jugendlichen Körper. Gier!
Die Gier nach mehr trieb sie. Es konnte nur noch Sekunden dauern. Das Crescendo des Chores vermischte sich mit dem ansteigenden Stöhnen aus ihrer Kehle. Der Blitz. Sie spürte ihn kommen. Weiter tanzten die Finger wild zwischen ihren Beinen. Das Sehnen nach der Erlösung wurde zu einem körperlichen Schmerz.
Gier! Endlich spürte sie es. Unkontrolliert begann sie zu zucken. Alles explodierte in ihrem Becken. Sie hob und senkte sich den Fingern entgegen, die in ihr steckten und versuchte gleichzeitig sie noch tiefer in sich zu bohren und sie herauszuziehen. Ihr Unterleib gehorchte nur noch der Gier. Hemmungslos schrie und stöhnte Anna ihre Anspannung und Befreiung heraus. Sie rutschte immer weiter nach unten. Ihre Beine standen inzwischen auf dem Boden. Nur noch ihr Rücken lag auf dem Bett, dann versagten ihre Beine ihren Dienst. Sie knickten ein und Anna rutschte auf den Boden. Ihre Hände immer noch zwischen ihren Beinen vergraben. Sie blickte wieder in den Spiegel. Sah wie sich ihr Brustkorb in schnellen Abständen hob und senkte um genügend Sauerstoff in den geschundenen Körper zu pumpen. Sie sah die Schweißperlen auf ihrem Bauch und ihre aufgerichteten Brustwarzen. Dann schob sie die nassen Strähnen aus ihrem Gesicht. Langsam kam sie wieder zur Besinnung. Die wilde unbändige Lust. Die Gier hatte von ihr abgelassen. Ruhe und Wärme begannen sich in ihrem Körper auszubreiten. Bis zum nächsten mal.
Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 57
Ich bin mir der Angreifbarkeit der Geschichte durchaus bewusst. Deswegen hab ich mich auch lange gesträubt sie zu veröffentlichen, aber das beschreiben des Orgasmus war auch nicht Hauptanliegen der Geschichte.
Ich hab vielmehr versucht Gefühle in Bilder umzusetzen, oder die verschiedenen Kombinationen der Sinneseindrücke zu einem ganzen zu verbinden. Ich maße mir nicht im entferntesten an, einen weiblichen Orgasmus zu verstehen - ich versteh meinen eigenen ja kaum - aber das war wie gesagt auch nicht das Ziel dieser kleinen Schreibprobe.
Deswegen steht die Geschichte auch unter sonstiges und nicht unter Sex Stories. Die Geschichte war nur ein Katalysator eines heissen Apriltages in Kombination mit einem seltsamen Hormonspiegel. «
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interessantes Projekt wie ein Mann den weiblichen Orgasmus sieht. So gesehen war es richtig im auktorialen Stil zu schreiben.
Im Präsens wäre der Leser allerdings "dabei" anstatt es "nur" nacherzählt zu bekommen und im "Ich-Stil" - nun ja - sehr schwer für Männer. :-)
Gerade deshalb würde ich gern mal eine Arbeit lesen, wo ein Mann aus sicht des Mannes diese Thema aufgreift. Gehört aber etwas Mut dazu ;-)
LG Mondstern«
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