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Kommentare: 15 | Lesungen: 10239 | Bewertung: 8.79 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 20.02.2005

Falle für Frank

von

Kapitel 1 – Im Hotel

Die Begegnung

Eigentlich war Frank ganz zufrieden mit seinem Leben. Sein Beruf als Web-Designer machte ihm Spaß, er hatte einige Freunde und von Zeit zu Zeit eine Affäre, die ihn im Wesentlichen zufriedenstellte. Aber irgend etwas fehlte ihm, auch wenn er es nicht benennen konnte. Er spürte eine sonderbare Leere in sich, vor allem, wenn er mit sich alleine war. Manchmal witzelte er selbst darüber, daß es eine vorgezogene Midlife-Crisis sein müsse, die bei ihm bereits mit seinen 30 Jahren beginnen würde. Nachdem er jetzt den ganzen Tag in dem Fortbildungsseminar zugebracht hatte, schlenderte er nachdenklich zurück zu seinem Hotelzimmer. Heute war Dienstag und sein Seminar würde noch bis einschließlich Freitag gehen. Danach wäre er wieder zurück in seiner gewohnten Umgebung und würde seine melancholische Laune mit einigen Freunden bei einem Bierchen verscheuchen. Er war so in Gedanken versunken, daß er fast mit einer Frau zusammenstieß, die gleichzeitig mit ihm in die Hotelhalle gehen wollte. Ohne weiter nachzudenken, entschuldigte er sich beiläufig und ließ sie an sich vorbeigehen. Dann, als er mit seinen Gedanken wieder in der Gegenwart war, fielen ihm allerdings fast die Augen heraus. Die Frau, mit der er gerade fast kollidiert war, sah trotz eines strengen, hellgrauen Kostüms einfach traumhaft aus. Aber es war nicht nur ihr Aussehen, das ihn ihr hinterher starren ließ, es war auch etwas in der Art, wie sie sich bewegte. Sie strahlte dabei eine verblüffende Selbstsicherheit aus, ohne dabei aufgesetzt arrogant zu wirken. Nach einem Moment hatte Frank sich wieder gefangen. Er überlegte, ob er diese Frau ansprechen sollte und wie er das am besten anstellen könnte. Dazu bekam er allerdings keine Gelegenheit mehr. Die Frau ließ sich ihren Zimmerschlüssel vom Portier geben, betrat den Aufzug des Hotels und verschwand aus Franks Blickfeld.

Gedanklich zuckte Frank mit den Schultern und ging seinerseits zum Portier, um sich seinen eigenen Zimmerschlüssel geben zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ihm diese Frau noch einmal über den Weg laufen würde, war ohnehin sehr gering, also versuchte er auch nicht, den Portier über sie auszufragen. Zumal die Chancen, daß der Portier ihm gegenüber zu Indiskretionen bereit war, äußerst schlecht standen. Dieser Portier würde sich auch gut als Butler in einem englischen Film machen. Er wirkte jedenfalls korrekt und steif bis in die polierten Knöpfe seiner altmodischen Uniformjacke. So ging Frank zunächst auf sein Zimmer und duschte sich den Streß seines Seminars vom Körper. Entspannt warf er sich danach auf das Hotelbett. Sollte er die Zeit bis zum Einschlafen vor dem Fernsehgerät in seinem Zimmer verbringen oder noch in die Hotelbar gehen und etwas trinken? Allzu lange sollte er heute jedenfalls nicht mehr aufbleiben, damit er morgen beim Seminar wieder fit wäre. Das Seminar war zwar interessant aber auch ziemlich anstrengend. Und unausgeschlafen würde es ihm schwerfallen, sich auf den Stoff zu konzentrieren. Während er so auf seinem Bett lag, kamen seine Gedanken wieder zu der Frau im Hotelfoyer zurück. Irgendwie hatte sie etwas Beeindruckendes an sich. Egal, die Chance hatte er ja ohnehin verpaßt. Zunächst schaltete er den Fernseher an und klickte sich mit der Fernbedienung durch die zahlreichen Kanäle. Aber irgendwie konnte er mit den seichten Unterhaltungsangeboten nichts anfangen. Und nach einiger Zeit entschloß er sich, die Hotelbar aufzusuchen.

Als er den Aufzug des Hotels betrat, um nach unten zur Bar zu fahren, stand sie bereits drin. Sie trug nicht mehr das graue Kostüm von vorhin, sondern hatte ein atemberaubendes, rotes Kleid mit einem gerade noch sittsamen Ausschnitt an. Einen Moment rang Frank mit der Fassung, setzte aber dann sein charmantestes Lächeln auf und entschuldigte sich noch einmal überflüssigerweise für den Beinahezusammenstoß im Foyer. Und zu seiner Freude lächelte sie auch ihn an und ging auf diesen nur mäßig originellen Versuch der Gesprächsaufnahme ein. So erfuhr er im Aufzug, daß auch sie auf dem Weg in die Hotelbar war. Diesmal hielt er ihr auf dem Weg dorthin galant alle Türen auf und versuchte, das Gespräch nicht abreißen zu lassen. An der Bar angekommen, fragte er, ob er ihr etwas zu trinken spendieren dürfe. Ihr Lächeln erlosch schlagartig und sie zog eine Augenbraue hoch. „Mache ich auf Sie den Eindruck einer Animierdame, die sich Drinks spendieren lassen möchte?“, fragte sie kühl und beobachtete ihn dabei genau. Er beeilte sich, ihr zu versichern, daß das überhaupt nicht der Eindruck wäre, den er von ihr hätte und daß es ihm leid täte, wenn er sie beleidigt haben sollte. Ihr Lächeln erschien wieder und sie bestellte sich einen Campari-Orange, während er ein Pils bevorzugte. Anschließend plauderten sie noch eine ganze Weile entspannt weiter und Frank erzählte ihr seine halbe Lebensgeschichte. Dabei gab sie ihm zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß es sie langweilte. Schließlich, zu deutlich fortgeschrittener Stunde, erklärte sie ihm, daß sie jetzt müde sei und auf ihr Zimmer gehen würde. Er bot sich an, sie bis zu ihrem Zimmer zu begleiten, was sie jedoch freundlich aber bestimmt ablehnte. So fuhren sie zwar gemeinsam mit dem Aufzug nach oben, aber Frank stieg – wenn auch etwas widerwillig – bereits in dem Stockwerk aus, in dem sich sein Zimmer befand.

Wieder im Hotelzimmer angekommen, ließ er das Gespräch noch einmal vor seinem inneren Auge Revue passieren. Es war ein sehr angenehmes Gespräch gewesen, aber allmählich wurde ihm klar, daß er nur sehr wenig von ihr erfahren hatte. Eigentlich wußte er inzwischen nur, daß sie Vanessa hieß und – wie er – bis Freitag in diesem Hotel wohnen würde. Die Unterhaltung hatte in einer freundlichen Distanz stattgefunden. Sie waren nicht zum „Du“ gekommen und hatten sich vor allem über unverbindliche Themen und über sein Leben unterhalten. Trotzdem war Frank von einem erstaunlichen Hochgefühl erfüllt. Es kam ihm fast so vor, als habe er sich in Vanessa verliebt. Obwohl ihm natürlich klar war, daß die Aussichten auf mehr als dieses Gespräch denkbar schlecht waren. Aber vielleicht würde er sie ja zumindest am nächsten Tag wieder in der Bar treffen. Wenn schon nicht mehr drin war, hätte er wenigstens die Aussicht auf eine angenehme Gesellschaft an den nächsten zwei Abenden, die er noch in dem unpersönlichen Hotel verbringen würde. Da er in einigen Stunden schon wieder aufstehen mußte, um rechtzeitig zu seinem Seminar zu kommen, begab er sich schleunigst ins Bett. Schließlich wollte er nicht völlig übernächtigt dort erscheinen.

Wechselbad der Gefühle

Der nächste Tag zog sich wie Gummi. Es fiel Frank schwer, sich auf das Seminar zu konzentrieren. Nicht nur, weil er nicht wirklich ausgeschlafen war, sondern vor allem, weil er dauernd an Vanessa denken mußte. So hatte er sich noch nie gefühlsmäßig bei einer seiner Affären engagiert. Und so wie er es einschätzte, würde es mit Vanessa nicht einmal eine solche geben. Er saß in dem Seminar wie auf glühenden Kohlen und verließ nach dessen Ende als einer der ersten den Seminarraum. Schnell kehrte er wieder zum Hotel zurück, duschte sich ausführlich und zog sich frische Sachen an. Er rasierte sich sogar noch einmal, auch wenn er nicht davon ausging, daß er Vanessa so nahe kommen würde, daß sie es merken könnte. Schließlich fuhr er mit Schmetterlingen im Bauch den Aufzug hinunter zur Bar. Es war noch reichlich früh. Viele Gäste waren noch nicht anwesend. Daher fiel es ihm leicht, sich einen Platz auszusuchen, von dem aus er die Bar gut im Blick behalten könnte. Er wollte Vanessa auf keinen Fall übersehen, wenn sie kam. Allmählich füllte sich die Bar mit Gästen des Hotels. Vanessa konnte er allerdings nicht darunter entdecken. Und nach einiger Zeit fragte er sich, ob sie heute überhaupt kommen würde. Sie hatten sich nicht verabredet, aber er war irgendwie selbstverständlich davon ausgegangen, daß sie wieder erscheinen und sich mit ihm unterhalten würde. Obwohl er sich mit Getränken sehr zurückhielt – er wollte auf keinen Fall angetrunken sein, wenn sie käme – war er schließlich bei dem dritten Bier und der dritten Cola angekommen. Vanessa war immer noch nicht erschienen. Und allmählich wurde es spät, zumal er vom gestrigen Abend noch ein Schlafdefizit hatte. Enttäuscht verließ er die Bar und ging in sein Zimmer zurück. Schließlich fiel er in einen sehr unruhigen und wenig erholsamen Schlaf.

Als er am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich furchtbar. Nach einer kalten Dusche war er dann wieder einigermaßen auf den Beinen und ging gerade noch rechtzeitig in den Frühstücksraum des Hotels. Mißmutig ging er zu seinem Platz, als Vanessa ihm in einem schicken, dunkelblauen Kostüm entgegen kam. Sie lächelte ihm zu und seine schlechte Laune war im Nu verflogen. „Hallo Frank“, sagte sie zu ihm, „sind Sie heute Abend wieder in der Bar? Gestern konnte ich leider nicht. Aber ich würde mich heute Abend gerne wieder mit Ihnen unterhalten, wenn Sie nichts Besseres vorhaben.“ Natürlich hatte er nichts Besseres vor. „Tut mir leid“, fuhr sie fort, „aber ich hatte schon gefrühstückt und muß jetzt weg. Bis heute Abend. So gegen sieben?“ Er nickte und sie verabschiedeten sich. Gut gelaunt legte er die restliche Strecke zu seinem Tisch zurück und frühstückte. Den Rest des Tages schien er wie auf Wolken zu schweben. Zwar nahm ihn auch das Seminar wieder sehr in Anspruch, aber seine Gedanken waren häufig bei Vanessa. Er versuchte sich auch klar zu machen, daß das heute wohl der letzte, gemeinsame Abend mit ihr sein würde. Morgen würden sie beide wieder das Hotel verlassen und sich danach wahrscheinlich nie wiedersehen. Aber weder das noch die Erkenntnis, daß es wohl auch heute nicht über eine nette Unterhaltung hinausgehen würde, konnten ihm sein Hochgefühl nehmen. Er fieberte dem Abend und dem heutigen Ende des Seminars entgegen. Nach seiner Rückkehr ins Hotel und dem Duschen war er schon viel zu früh fertig, lag auf seinem Bett und wartete darauf, daß es endlich sieben Uhr wurde.

Als es dann endlich soweit war, fühlte er sich wie ein Schuljunge vor seinem ersten Treffen mit einem Mädchen. Er atmete noch ein paar Mal tief durch, verließ dann sein Hotelzimmer und machte sich auf dem Weg in die Hotelbar. Unten angekommen schaute er sich zunächst suchend um. Von Vanessa war keine Spur zu sehen. Sie würde ihn doch hoffentlich nicht versetzen? Bei dieser Vorstellung spürte er einen Stich in der Brust. Was hatte die Frau bloß mit ihm angestellt. Unruhig wartete er darauf, daß sie endlich erschien. Nach einer Viertelstunde begann ihn bereits der Mut zu verlassen. Zu deutlich war noch der deprimierende, gestrige Abend in seiner Erinnerung. Mit zwanzig Minuten Verspätung erschien sie dann endlich in der Bar. Und Frank fiel ein Stein vom Herzen. Sie kam in einem verboten aussehenden, schwarzen Kleid auf ihn zu und hatte ein entwaffnendes Lächeln aufgesetzt. „Es tut mir leid, daß ich mich etwas verspätet habe, aber der Reißverschluß dieses Kleides hatte sich verklemmt. Und zwar so unglücklich, daß ich weder herauskam, um mir etwas anderes anzuziehen, noch weit genug angezogen gewesen wäre, um damit herzukommen.“ Obwohl er es ganz anders empfand, sagte er ihr, daß es ihm nichts ausgemacht habe. Sein Nachsatz, daß er sich freue, sie jetzt zu sehen, entsprach allerdings völlig der Wahrheit. Allmählich nahmen sie ihr Gespräch wieder auf und lachten und scherzten häufiger. Irgendwann kamen sie schließlich sogar beim „Du“ an. Frank versuchte diesmal, das Gespräch öfter auf Vanessa zu lenken und mehr über sie zu erfahren. Sie wich allerdings geschickt aus, ohne ihn dabei jemals zu brüskieren. Schließlich meinte Frank, daß er es schade fände, daß ihre Bekanntschaft heute schon wieder enden würde.

Sie schaute ihn lächelnd an und meinte, er könne ihr ja seine Telefonnummer geben. Dann könnten sie gelegentlich ihre Unterhaltung per Telefon fortsetzen. Die Schmetterlinge in Franks Bauch flogen Kapriolen. Und in seinem Übermut äußerte er, daß er gerne mehr machen würde, als nur mit ihr zu reden. Schlagartig versteinerte ihr Gesicht. Und Frank rutschte sein Herz in die Hose. „Ich glaube, ich habe mich eben ungeschickt ausgedrückt“, versuchte er die Situation zu retten. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Reaktion und schien aus purem Eis zu bestehen. „Es ist nur“, fuhr er fort und schaute sie geradezu flehend an, „daß ich mich in dich verliebt habe.“ Ihr Gesicht taute langsam wieder auf. Und ein nachdenkliches Lächeln kehrte darauf zurück. Frank hatte den Eindruck, gerade noch einmal die Klippen umschifft zu haben. Er fühlte sich allerdings immer noch sehr unsicher. Es war erschreckend, wie diese Frau ihn ohne große Worte und nur mit ihrem Blick durch ein Wechselbad der Gefühle schicken konnte. Frank versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten, was ihm aber nicht gelang. Schließlich antwortete sie, daß es nicht ganz einfach für ihn sein würde, mehr als nur ein freundschaftliches Verhältnis mit ihr zu haben. Es gäbe da einige „Rahmenbedingungen“, die nur die wenigsten Männer zu akzeptieren bereit wären. Frank war nicht weit davon entfernt, ihr zu antworten, daß er sich keine Rahmenbedingung vorstellen könnte, die er für sie nicht akzeptieren würde. Aber irgend etwas in ihm ließ ihn dann doch zögern. So, wie sie es ausgedrückt hatte, schien es ihr wohl doch um mehr zu gehen, als um eine Abneigung gegen Feinripp-Unterhosen oder Ähnliches. Vorsichtig – er wollte ja nicht gleich wieder ins nächste Fettnäpfchen treten – fragte er nach, welche Art von Rahmenbedingungen sie denn meinen würde.

Vorbereitung

„Nun“, antwortete sie, „die meisten Männer wollen alles selbst unter Kontrolle behalten. Es fehlt ihnen häufig an Vertrauen, sich auch in einer Beziehung fallen zu lassen.“ Frank verstand nicht, worauf sie eigentlich hinauswollte, und dieses Unverständnis stand auch deutlich in seinem Gesicht geschrieben. „Mir ist es wichtig“, fuhr sie fort, „daß ein Mann soviel Vertrauen und Hingabe in eine Beziehung mit mir einbringt, daß er sich mir anvertrauen kann.“ Noch immer begriff Frank nicht, wovon sie eigentlich redete. „Ich sehe das Problem nicht“, antwortete er verwirrt. „Sind Vertrauen und Hingabe nicht immer Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung?“ Sie lächelte ihn an. „Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich frage mich allerdings, wie weit du bereit wärst, das nicht nur zu bekennen, sondern auch umzusetzen.“ Sie machte eine Pause und nippte an ihrem Getränk. „Ich will dich nicht in etwas hineinmanövrieren, das du gar nicht willst. Zumal ich weiß, daß ich ziemlich viel von dir verlangen würde. Und ich möchte auch nicht, daß wir beide unsere Zeit damit vertun, etwas anzufangen, was jeder von uns sich anders vorstellt.“ „Wie hast du dir denn vorgestellt, daß wir vorab klären, ob wir dasselbe wollen?“, wollte er jetzt von ihr wissen. „Wenn du wirklich bereit bist, dich auf den Versuch einzulassen und wissen willst, wovon ich rede, dann gehen wir zusammen auf mein Zimmer und ich zeige dir, was ich meine.“ Damit hätte Frank jetzt überhaupt nicht gerechnet. Die Vorstellung, gleich mit ihr in ihr Hotelzimmer zu gehen, fand er zwar sehr hoffnungsvoll, aber nach ihren bisherigen Reaktionen wäre es das Letzte gewesen, was er jetzt erwartet hätte. „Aber sei dir bitte darüber im Klaren, daß ich etwas von dir verlangen werde, was wirklich nicht leicht für dich sein wird. Du kannst es zwar auch noch ablehnen, wenn du weißt, worum es geht. Aber ich fürchte, dann werden wir auch keine Grundlage mehr für eine lockere Freundschaft haben. Also wenn es dir nicht wirklich ernst ist, sollten wir es lieber so belassen, wie es jetzt ist und gelegentlich mal nett miteinander telefonieren.“ Sie schaute ihn erwartungsvoll an.

Kleiner geworden war seine Verwirrung durch ihre Erklärungen nicht. Er hatte jetzt also die Wahl einer Freundschaft oder einer – wie auch immer gearteten – Liebesbeziehung mit ihr. Wobei letztere von ihm „irgendwelche“ Opfer verlangte. Tja, was wollte er eigentlich? Er versuchte, sich über seine Gefühle und Wünsche klar zu werden. Es war vorhin nicht nur so dahingesagt gewesen, daß er sich in sie verliebt hatte. Er war sich zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem er es ihr gesagt hatte, selbst nicht darüber im Klaren gewesen, aber er hatte sich tatsächlich in sie verliebt. Und damit gab es für ihn eigentlich nur eine Alternative. Er würde ihre gerade erst begonnene Freundschaft riskieren, in der Hoffnung, daß viel mehr daraus würde. Außerdem, was sollte schon passieren? Sie tat zwar sehr geheimnisvoll, aber so waren Frauen halt manchmal. Frank nickte. „Ok, gehen wir. Mir ist es wirklich ernst. Und außerdem bin ich jetzt neugierig geworden.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, bei dem er dahinschmolz. Dann standen sie auf, zahlten ihre Getränke und gingen zum Aufzug. Ein ulkiges Gefühl hatte Frank schon im Bauch, während sie schweigend in ihre Etage fuhren. Schließlich standen sie vor ihrem Hotelzimmer und sie schloß es auf. Ein kurzer Blick in ihr Zimmer zeigte ihm nichts Ungewöhnliches, aber das hatte er auch nicht erwartet. Sie traten ein und er bemerkte mit leichter Verwunderung, daß sie das Zimmer von innen abschloß. Dann drehte sie sich zu ihm um, und er konnte auch bei ihr eine gewisse Anspannung erkennen. „Na, dann fangen wir mal an“, eröffnete sie das Gespräch. „Ich nehme an, du hast dich nach deinem Seminar schon geduscht“, wollte sie von ihm wissen. Er bestätigte es und platzte allmählich schon fast vor Neugier und Erwartung. „Gut“, sagte sie, „dann zieh dich jetzt bitte aus.“ „Was?“, fragte er verdattert. Das ging ihm jetzt doch etwas schnell. Zumal sie keine Anstalten machte, sich auch auszuziehen.

„Entspann dich“, antwortete sie lächelnd, „du weißt doch, es geht mir um Vertrauen und Hingabe. Vertrau mir einfach und mach, was ich sage.“ Zögernd zog er sich aus. Schließlich stand er nur noch mit seinem Slip bekleidet vor ihr. Der letzte Schritt war ihm irgendwie peinlich. Sie schaute ihn nur an und wartete. Schließlich zog er auch den Slip aus und war völlig nackt. „Siehst du, das war doch gar nicht so schwer“, fuhr sie jetzt freundlich fort. „Dreh dich doch mal langsam um dich selbst, bis ich halt sage.“ Er tat es und kam sich dabei ein bißchen wie eine Zirkusattraktion vor. Wobei ihm dieses Gefühl nicht nur unangenehm war, wie er verwirrt feststellte. Als er ihr komplett den Rücken zudrehte, sagte sie „stop“, und er drehte sich nicht weiter. Er spürte ihre Hände auf seinen Schultern, seinem Rücken und auch auf seinem Hintern. Es erregte ihn erkennbar. Dann fuhr sie mit ihren Händen seine Arme entlang und zog sie sacht nach hinten. Er ließ es geschehen. Plötzlich hörte er ein Ratschen und spürte kaltes Metall an seinen Handgelenken. Sie hatte ihm die Hände mit Handschellen auf dem Rücken fixiert. „Was soll denn das jetzt?“, fragte er leicht erbost und drehte sich wieder zu ihr um. „Mach mich sofort wieder los.“ „Entspann dich“, sagte sie ihm wieder mit sanfter Stimme. „Wenn du das wirklich möchtest, mache ich dich natürlich sofort wieder los. Du ziehst dich dann an und verläßt mein Zimmer. Oder du gibst dich vertrauensvoll in meine Hände und wir finden heraus, ob wir wirklich zusammen passen.“ Einen Moment lang rang er erkennbar mit sich. Dann siegten seine Neugier und seine Verliebtheit über die diffuse Angst davor, was sie wohl mit ihm anstellen könnte. Frank nickte und gab seinen Widerstand auf.

Vanessa drückte ihn mit dem Rücken auf ihr Bett, so daß er jetzt auf der Bettkante saß. Dann öffnete sie ihren Koffer und nahm zwei Ledermanschetten heraus, die sie ihm um die Fußgelenke legte. Er hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl, spürte aber auch eine immer stärker werdende Erregung, die sich nun unübersehbar auch in einer Erektion manifestierte. Sie schmunzelte und meinte schelmisch zu ihm: „Es freut mich, daß es dir Spaß macht.“ Er wurde knallrot. Während ihrer Bemerkung hatte sie damit begonnen, Gurte an den Bettpfosten anzubringen. Sie zog seine Beine soweit auseinander, daß sie die Ledermanschetten in die Gurte einhängen konnte. Jetzt saß er mit ziemlich weit gespreizten Beinen und auf dem Rücken fixierten Händen auf der Bettkante. Sie nahm etwas aus ihrem Koffer und ging auf die andere Seite des Bettes. Einen Moment war sie damit beschäftigt, etwas an der Bettkante zu befestigen. Dann beugte sie sich zu ihm hinüber und zog seinen Oberkörper auf das Bett. Frank ließ es einfach mit sich geschehen. Er hatte es aufgegeben, Widerstand zu leisten und genoß es allmählich, sich ihr auszuliefern. Sie streichelte seinen Oberkörper und legte ihm schließlich ein dünnes Lederhalsband um den Hals. Es war mit einem Gurt an der Bettkante befestigt, so daß er sich nur noch wenig aufrichten konnte. „Und“, fragte sie ihn, „fühlst du dich wohl?“ Er nickte zustimmend. „Es ist seltsam, aber nicht unangenehm“, antwortete er ihr lächelnd. Sie streichelte ihm die Wange und ging dann wieder um das Bett herum. Dabei nahm sie erneut etwas aus ihrem Koffer und stellte es zwischen seine gespreizten Beine.

Sie legte ihm ihre Hand auf sein Glied und massierte es leicht. Dabei schaute sie ihm in die Augen. „Ich möchte, daß du mir jetzt eine Frage ehrlich beantwortest“, sagte sie dabei. In seiner Situation konnte er sich kaum vorstellen, ihr irgend etwas zu verweigern. Während ihre rechte Hand weiter sein Glied streichelte, nahm sie die linke in sein Genick und drehte seinen Kopf so, daß er sie direkt ansah. „Wie oft befriedigst du dich selbst?“, wollte sie jetzt von ihm wissen. Er wurde erneut knallrot. Obwohl er es eigentlich nicht für etwas Verwerfliches hielt, sich selbst zu verwöhnen, war es ihm doch hochgradig peinlich, diese Frage der Frau zu beantworten, in die er sich gerade verliebt hatte. Da sie nicht zuließ, daß er den Kopf wegdrehte, schaute er nur mit den Augen in eine andere Richtung. „Ich möchte, daß du mich anschaust, wenn du mir diese Frage beantwortest“, hakte sie nach. Er schaute sie wieder an, bekam aber keine Antwort heraus. „Einmal pro Woche?“, fragte sie ihn. Er schüttelte den Kopf. „Dreimal pro Woche?“, wollte sie wissen. Erneut schüttelte er den Kopf und fragte sich, ob sein Gesicht wirklich immer röter wurde. Jedenfalls kam es ihm so vor. „Einmal pro Tag?“ Er wand sich innerlich, während sie ihn unverwandt anschaute und nicht aufhörte, sein Glied zu streicheln. „Manchmal auch öfter“, antwortete er schließlich mit belegter Stimme. Am liebsten wäre er vor Scham im Bett versunken. Sie lächelte. „Das war doch gar nicht so schwer, oder?“ Sie ließ ihm etwas Zeit, seine Bloßstellung zu verdauen. Dann fuhr sie fort: „Solange wir zusammen sind, wirst du das nicht mehr tun. Ich will die einzige Quelle deiner Orgasmen sein.“

Rahmenbedingungen

Sie ließ sein Glied los und ergriff den Gegenstand, den sie zwischen seinen Beinen deponiert hatte. Es war ein Ledersäckchen. Während sie es öffnete, ergänzte sie: „Ich werde dir jetzt dabei helfen, deine Lust für unsere gemeinsamen Vergnügungen aufzusparen.“ Sie holte eine schwarze Röhre und einige weitere Gegenstände aus dem Säckchen und hielt die Röhre vor sein Gesicht. „Weißt du, was das ist?“ Er schüttelte den Kopf. „Das ist ein Gerät zur Keuschhaltung von Männern. Und das werde ich dir jetzt anlegen. Du wirst mit dem Teil fast alles ganz normal machen können. Urinieren, duschen, schwimmen, was auch immer. Nur Orgasmen wirst du darin keine bekommen können.“ Frank schaute sie erschrocken an. Die ganze Geschichte nahm allmählich eine Wendung, die ihm bedrohlich erschien. Gleichzeitig steigerte diese Vorstellung seine Erregung noch, was er sich überhaupt nicht erklären konnte. Sie schaute ihn eindringlich an. „Ich sagte dir ja, daß ich ziemlich viel von dir verlangen würde.“ Da er nicht sofort reagierte, hakte sie nach: „Bist du bereit dazu, mir wirklich dein Vertrauen und deine Hingabe zu schenken?“ Alleine bei der Vorstellung, in diesem Keuschheitsgerät zu stecken, verspürte er bereits ein unbändiges Verlangen nach einem Orgasmus. Andererseits fand er auch die Vorstellung hochgradig erregend, ihr die Schlüsselgewalt über sein bestes Stück zu übergeben. Der Gedanke daran, daß die falsche Antwort jetzt alles beenden würde, bevor es richtig angefangen hatte, ließ ihn schließlich nicken. Und sie befestigte zuerst eine Gummischlaufe an seinem Penis. Dann holte sie etwas Eis aus der Minibar des Hotelzimmers und beendete damit seine Erektion. Anschließend fixierte sie die Gummischlaufe zusammen mit seinem Glied in dem Rohr und arretierte die gesamte Konstruktion mit einem kleinen Vorhängeschloß. Bevor sie es zudrückte, schaute sie ihn noch einmal fragend an. Er nickte erneut und hörte das Schloß mit einem hellen Klick einrasten.

„Ich bin stolz auf dich. Das hätten sich die wenigsten Männer getraut“, sagte sie zu ihm und streichelte ihn wieder. Diesmal an seinen Hoden, da das Rohr eine Berührung seines Gliedes nicht mehr zuließ. Sein Glied richtete sich mit dem Rohr erneut auf und er verging fast vor Verlangen. „Die nächsten Tage werden sicher hart für dich werden. Aber du wirst sehen, es lohnt sich für dich.“ Sie kuschelte sich – angezogen, wie sie war – noch eine Weile an ihn. Und Frank schwebte – wenn auch ohne Aussicht auf einen Orgasmus – im siebten Himmel. Er wußte nicht warum, aber sie gab ihm das Gefühl, der Mann ihrer Träume zu sein. Und er fühlte sich euphorisch dabei. Schließlich erhob sie sich wieder vom Bett und fragte ihn nach seiner Telefonnummer. Er gab sie ihr bereitwillig und wollte auch ihre wissen. „Ich möchte, daß ich es bin, die wieder Kontakt mit dir aufnimmt. Aber ich schreibe dir für Notfälle die Nummer meines alten Mobiltelefons auf. Das ist zwar auf den Anrufbeantworter meines neuen Handys umgeleitet, so daß du mich nicht direkt erreichen kannst. Mach dir aber keine Gedanken darüber. Wenn es dringend ist, rufe ich dich schnell zurück.“ Nach einem Moment fügte sie noch schmunzelnd hinzu: „Wenn du Sehnsucht nach mir oder einem Orgasmus haben solltest, ist das in meinen Augen aber kein dringender Notfall.“ Er schaute sie verwirrt und enttäuscht an. „Mach nicht so ein Gesicht“, sagte sie sanft und streichelte seine Wange, „ich werde dich schon nicht vergessen oder zu lange schmoren lassen.“ Sie schrieb ihm ihre Telefonnummer auf ein Stück Papier und band ihn wieder los. „Zieh dich jetzt bitte wieder an“, sagte sie und schloß die Tür des Hotelzimmers wieder auf.

In Frank tobte ein Gefühlschaos. Sie hatte ihn erregt bis zum Anschlag und ihm dann nicht nur einen Orgasmus vorenthalten, sondern auch noch dafür gesorgt, daß er in nächster Zeit sicher keinen bekommen konnte. Sie hatte ihm auch klar gemacht, daß sie es sein würde, die in ihrer Beziehung das Tempo bestimmen würde. Er wäre nie auf die Idee gekommen, daß er sich so etwas jemals gefallen lassen würde. Und trotzdem fühlte er sich toll. Während er sich etwas unkonzentriert wieder anzog, sagte sie ihm, daß es schon spät sei und sie morgen früh wieder zeitig aufstehen müßte. Wenn er wollte, könnten sie sich ja morgen zum Frühstück treffen. Natürlich war er sofort einverstanden, auch wenn er lieber noch etwas bei ihr geblieben wäre. Sie gab ihm noch einen leidenschaftlichen Kuß, den er ebenso erwiderte. Dann schob sie ihn mit einem Klaps auf den Hintern aus ihrem Zimmer. Wie in Trance gelangte Frank in sein Hotelzimmer. Zunächst warf er sich angezogen auf sein Bett und überließ sich seinem Gefühlschaos. Dann zog er sich aus und betastete den Fremdkörper zwischen seinen Beinen. Sofort spürte er wieder erregende und demütigende Gefühle. Mußte er jetzt wirklich dauernd mit diesem Teil herumlaufen? Hoffentlich merkt das niemand auf dem Seminar, überlegte er. Die Vorstellung, daß jemand herausbekommen könnte, daß ihm eine Frau die Kontrolle über sein edelstes Teil genommen hatte, fand er ausgesprochen peinlich. Er duschte ziemlich kalt, in der Hoffnung, damit seine Gedanken wieder einigermaßen ordnen zu können. Zumindest half es ihm soweit, daß er bald einschlafen konnte.

Am nächsten Morgen traf er pünktlich im Speisesaal des Hotels ein. Vanessa saß bereits an ihrem Tisch und winkte ihm zu. Er setzte sich zu ihr, und sie begannen gemeinsam mit dem Frühstück. Frank genoß die Vertrautheit, die sich jetzt bei ihnen einstellte. Hin und wieder berührten sich ihre Hände. Und beide lächelten sich verliebt an. So dauerte das Frühstück bei ihnen etwas länger, als es eigentlich vorgesehen war. Wenn es nach Frank gegangen wäre, hätte es sich noch Stunden hinziehen können. Schließlich schaute Vanessa auf die Uhr und meinte, sie müsse jetzt leider aufbrechen. Beide verließen gemeinsam den Speisesaal und gingen Hand in Hand zum Aufzug. Auf Franks Stockwerk gaben sie sich noch einmal einen leidenschaftlichen Kuß und Vanessa verabschiedete sich von ihm mit den Worten: „Bis bald. Ich melde mich bei dir. Und werde nicht ungeduldig, wenn es ein paar Tage dauert, bis ich anrufe. Ich werde die nächsten Tage ziemlich viel um die Ohren haben. Aber keine Angst, ich werde mich melden.“ Sobald sich die Aufzugstür wieder geschlossen hatte, überfiel Frank bereits die Sehnsucht. Einen Moment stand er noch unschlüssig am Aufzug, dann atmete er tief durch, ging in sein Zimmer und packte seine Sachen zusammen. Er würde gleich aus dem Hotel auschecken und seinen Koffer mit ins Seminar nehmen, um nach dessen Ende direkt zum Bahnhof zu fahren. Ob er Vanessa beim Bezahlen der Hotelrechnung noch einmal treffen würde? Als er mit seinem gepackten Koffer das Zimmer verließ, hoffte er jedenfalls darauf. Beim Bezahlen sah er allerdings, daß ihr Zimmerschlüssel bereits am Board der Rezeption hing. Sie war also schon weg.

Enttäuscht machte er sich auf den Weg in sein Seminar. Dabei hatte er das Gefühl, daß jeder, der ihm begegnete, das Keuschheitsrohr zwischen seinen Beinen bemerken müßte. Diese Vorstellung war ihm sehr unangenehm. Nach einiger Zeit gewöhnte er sich allerdings an den Fremdkörper in seiner Hose. Und außer ihm schien es wirklich niemand mitzubekommen. Frank war froh, daß das Seminar auch am letzten Tag noch interessant war und ihn dadurch etwas ablenkte. Denn jedesmal, wenn er an Vanessa oder das Keuschheitsrohr dachte, spürte er eine Mischung aus Sehnsucht, Verlangen und Frustration in sich aufsteigen. Abends saß er dann im Zug nach hause und träumte von Vanessa. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so verliebt gewesen zu sein. Und das, obwohl sie ihm von Anfang an klar gemacht hatte, daß sie in ihrer Beziehung die Hosen anhaben würde. Oder war es gerade deshalb? Verstehen konnte er sich nicht, aber er fühlte sich trotz seiner Sehnsucht so gut wie schon lange nicht mehr. Gleichzeitig fragte er sich bang, wie er es jetzt mehrere Tage ohne Vanessa aushalten sollte. Von der Einschränkung, die das Teil zwischen seinen Beinen verursachte, mal ganz abgesehen.

Kapitel 2 – Zuhause

Warten auf den Anruf

Die nächsten Tage waren für Frank die Hölle. Jede Minute hoffte er darauf, daß Vanessa bei ihm anrufen würde. Während der Arbeitszeit ging es noch einigermaßen, da er sich auf andere Dinge konzentrieren mußte. Aber sobald er nach Feierabend zuhause angekommen war, dachte er nur noch an Vanessa – und an das Keuschheitsrohr zwischen seinen Beinen. Auf ein Treffen mit seinen Freunden hatte er keine Lust. Irgendwie erschien ihm das jetzt alles zu oberflächlich. Und er wollte unter allen Umständen vermeiden, daß er angetrunken wäre, wenn Vanessa ihn anrief. Er war sich sicher, daß sie das mißbilligen würde. Und aus einem Grund, der ihm selbst nicht klar war, lag ihm sehr viel daran, bei ihr nicht auch nur den Anflug eines schlechten Eindrucks aufkommen zu lassen. Ein Schauer lief ihm noch bei dem Gedanken an die beiden Male über den Rücken, als sie ihm ihre Verärgerung in der Hotelbar gezeigt hatte. Auch wenn der Anlaß nur ein Mißverständnis gewesen war. Er wunderte sich, daß sie ihn selbst aus der Ferne bereits im Griff hatte. Und er fragte sich, wie das weitergehen sollte. Würde er irgendwann völlig unter ihrem Pantoffel stehen? Das war eine Horrorvorstellung, die ihn schon seit jeher begleitete. Er hatte einige „Pantoffelhelden“ kennengelernt und wollte auf keinen Fall werden wie sie. Andererseits verhielt sich Vanessa völlig anders als die Ehefrauen jener Pantoffelhelden. Zwar ließ auch sie keinen Zweifel daran, daß sie vorhatte, den Takt in ihrer Symphonie vorzugeben, aber sie tat es auf eine Weise, bei der er sich nicht wertlos oder schwach vorkam. Im Gegenteil, es erregte ihn sogar, wie sie es tat. Es war schon seltsam, wie sie sich mit kaum mehr als zwei Abenden in seinem Leben und Denken eingenistet hatte.

Um sich abzulenken und die Wartezeit auf Vanessas Anruf erträglich zu machen, suchte Frank zunächst Zerstreuung vor dem Fernseher. Da er aber trotz der vielen Kanäle nur sehr selten etwas fand, das sich für ihn anzuschauen lohnte, traf er sich schließlich doch noch mit seinen Freunden. Bei Getränken hielt er sich allerdings eisern zurück. Mehr als ein Bier gönnte er sich nicht, den Rest des Abends blieb er bei alkoholfreien Softdrinks. Und er stellte fest, daß er nach einiger Zeit mit den Themen und dem „Tiefgang“ der Unterhaltung seiner Freunde wenig anfangen konnte. Je stärker bei ihnen der Alkohol wirkte, desto flacher wurden die Gespräche. Anfänglich waren die Albernheiten auch für ihn noch lustig, schließlich kamen sie aber auf einem Niveau an, das man wohl nur ab einer gewissen Konzentration Blutalkohol ertragen oder gar amüsant finden konnte. Und so kreisten seine Gedanken auch in Gesellschaft seiner Freunde wieder um Vanessa und seine erzwungene Keuschheit. Das waren aber offenkundig keine Themen, über die er sich mit seinen Freunden unterhalten konnte. Allmählich begann er sich zu fragen, was ihm an dieser Gesellschaft bisher eigentlich gefallen hatte. Oder waren sie für ihn nur eine Möglichkeit gewesen, vor der inneren Leere zu fliehen, die er bisher so häufig empfunden hatte? Es wäre schön, jetzt mit jemandem sprechen zu können, der nicht nur daran interessiert war, seine eigene Belanglosigkeit in Alkohol zu ertränken. Vielleicht sollte er sich mal mit Thomas unterhalten, einem etwas älteren Kollegen und Freund, der bei diesen Gelagen nur selten dabei war und sich meistens auch früh wieder ausklinkte. Frank fiel erst jetzt – im Nachhinein – auf, daß auch Thomas nur sehr geringe Mengen berauschender Getränke zu sich nahm, im allgemeinen mit dem Hinweis, daß er noch den Weg zu seinem Auto finden müsse. Und Frank konnte jetzt auch gut verstehen, warum Thomas sich gewöhnlich früher aus diesem Kreis zurückzog. Da Thomas heute nicht dabei war, verabschiedete sich Frank deutlich früher als gewöhnlich von seinen Freunden und ging heim.

Nachdem es jetzt schon fünf Tage her war, daß er sich von Vanessa verabschiedet hatte, begann er sich allmählich zu fragen, ob sie sich überhaupt wieder melden würde. Vielleicht erzählte sie gerade einer Freundin unter lautem Lachen und Schenkelklopfen von dem Trottel, der sich von ihr ein Keuschheitsrohr hatte andrehen lassen. Dieser Gedanke machte ihm ziemlich zu schaffen. Er untersuchte das Gerät, das sein bestes Stück so gnadenlos von allen Vergnügungen fernhielt. Konnte er sich überhaupt wieder aus dem Teil befreien, wenn sie sich nur einen schlechten Scherz auf seine Kosten geleistet hatte? Erleichtert stellte er fest, daß er mit den richtigen Werkzeugen wieder ohne Probleme aus dem Teil herauskonnte. Er würde sich zwar einen Bolzenschneider leihen müssen, aber das war nicht wirklich ein Problem. Und eine passende Ausrede würde ihm schon dazu einfallen. Diese Erkenntnis erleichterte ihn ein wenig. Aber der Gedanke, daß Vanessa nur mit ihm und seinen Gefühlen für sie gespielt haben könnte, schmerzte ihn ziemlich. Aber vielleicht machte er sich ja auch nur völlig unnötigerweise Gedanken darüber. Er konnte – und er wollte – sich nicht vorstellen, daß Vanessa ihre Gefühle für ihn nur vorgetäuscht hatte. Konnte sie nicht wenigstens mal kurz anrufen? Oder hatte sie vielleicht seine Nummer verlegt? Hastig überprüfte er, ob er ihre Nummer noch hatte. Gott sei dank, sie war noch da. Wenn sie sich nicht meldete, konnte er ihr seine Nummer noch einmal durchgeben. Aber er sollte ihre Nummer ja nur für Notfälle benutzen. Und sie hatte gesagt, daß sie es nicht als Notfall betrachtete, wenn er Sehnsucht nach ihr hätte. Frank beschloß, noch einige Tage zu warten, bevor er ihr sicherheitshalber seine Telefonnummer auf ihren Anrufbeantworter sprechen würde.

Aussprache mit einem Freund

Nachdem Frank bereits seit einer Woche sehnlichst auf Vanessas Anruf gewartet hatte, klingelte sein Mobiltelefon. Aufgeregt, wie jedesmal in dieser Woche, wenn sein Handy klingelte, schaute er auf das Display. Der Anrufer hatte seine Rufnummer unterdrückt. Mit klopfendem Herzen nahm Frank den Anruf entgegen. „Hallo Frank“, hörte er ihre Stimme und sein Herz machte einen Sprung, „wie geht es dir denn so?“ „Schön von dir zu hören, Vanessa. Ich hatte schon befürchtet, du könntest meine Nummer verlegt haben. Wenn man davon absieht, daß ich dich sehr vermisse, geht es mir gut.“ „Das ist schön. Mit dem Keuschheitsrohr kommst du gut zurecht?“, wollte sie weiter wissen. „Vom Tragekomfort schon. Aber es ist schon ziemlich hart ...“ Er hörte sie am anderen Ende der Leitung lachen. „Dann wirst du dich sicher freuen, daß ich demnächst bei dir in der Gegend bin. Hast du nächstes Wochenende Zeit?“ Natürlich hatte er. Wobei ihm schmerzlich bewußt wurde, daß ja erst Freitag war und sie vom nächsten Wochenende redete. Sicherheitshalber fragte er nach, ob sie nicht vielleicht schon dieses Wochenende meinte. Dem war allerdings nicht so. Er würde also noch eine weitere Woche in diesem quälenden Zustand bleiben müssen. Aber zumindest war er froh, daß sie sich wieder gemeldet hatte. „Überlege dir doch schon mal, was wir nächste Woche machen können, wenn ich komme.“ Ihm fiel zwar spontan eine Antwort ein, aber sie ergänzte bereits: „Ich würde mir beispielsweise gerne mal euern Botanischen Garten und das Kunstmuseum ansehen.“ Das war nicht ganz das, woran er gedacht hatte. „Da ich Samstag und Sonntag für dich Zeit habe, sollten wir beides schaffen können. Such doch für mittags oder abends ein schönes Restaurant für uns aus. Ich esse übrigens gerne chinesisch oder italienisch. Aber das überlasse ich dir.“ Sie sprachen noch etwas miteinander und versicherten sich gegenseitig, daß sie sich auf den Besuch freuten. Dann legte Vanessa wieder auf.

Immerhin, dachte Frank, sollte es bei zwei Tagen auch neben einem Besuch des Botanischen Gartens und des Kunstmuseums noch Zeit genug geben, sich mit dem zu beschäftigen, was ihm das Keuschheitsgerät verweigerte. Er suchte sich die Öffnungszeiten des Museums und des Botanischen Gartens heraus und bestellte für das nächste Wochenende jeweils Samstag- und Sonntagabend einen Tisch in einem gemütlichen Restaurant. Er freute sich auf den Besuch, auch wenn ihm das „Rahmenprogramm“ nicht sonderlich zusagte. Kunst interessierte ihn überhaupt nicht, das Museum würde für ihn folglich stinklangweilig werden, wenn man mal von seiner Begleitung absah. Der Botanische Garten würde ihn nicht so stören. Die Besichtigung von Orchideen, Kakteen und sonstigem Grünzeug fand er zwar auch nicht sonderlich erbaulich, aber ein Spaziergang mit Vanessa in freundlichem Ambiente hatte schon seinen Reiz. Hoffentlich ging diese Woche schnell um. Vor allem dieses Wochenende zog sich für Frank fürchterlich in die Länge. Es gab nichts, was ihn ablenkte. Weder von seinem Wunsch, Vanessa endlich wiederzusehen, noch davon, zwangsweise enthaltsam zu bleiben. Na ja, dachte er sich, diese Woche wird auch noch herumgehen. Und während er erfolglos versuchte, sich mit den seichten Fernsehprogrammen abzulenken, griff er den Gedanken wieder auf, sich mit Thomas auszusprechen. Einerseits wollte er irgend jemandem davon erzählen, was für eine tolle Frau er kennengelernt hatte, andererseits war er über Vanessas „Rahmenbedingungen“ immer noch irritiert. Er glaubte zwar nicht, daß Thomas ihm dazu einen Rat geben konnte, aber wahrscheinlich würde es ihm schon helfen, es einfach mal jemandem zu erzählen, der ihn deswegen nicht gleich auslachen würde.

Gleich am Montag rief er Thomas im Büro an und fragte ihn nach ein paar allgemeinen Floskeln, wann er denn mal Zeit hätte, sich mit ihm irgendwo bei einem Bierchen zu unterhalten. „Hast du Probleme?“, wollte Thomas wissen. „Nicht direkt, aber ich würde gerne mal mit dir über etwas reden, was mich zur Zeit sehr beschäftigt“, antwortete Frank. „Heute muß ich noch etwas besorgen, aber wenn es dir paßt, könnte ich mich mit dir um acht Uhr im „Tanzenden Bären“ treffen“, schlug Thomas vor. Frank war einverstanden und erleichtert, gleich heute mit ihm sprechen zu können. Kurz nach acht Uhr trafen beide in dem kleinen, gemütlichen Ecklokal ein. Während Thomas sich einen Salat bestellte – er meinte, er habe eigentlich schon mit seiner Frau zu Abend gegessen – nahm Frank ein Rumpsteak mit Beilagen. Während sie bei einem Bier auf das Essen warteten, überlegte Frank, wie er am besten anfangen sollte. Schließlich erzählte er Thomas die ganze Geschichte, beginnend mit dem Seminar bis hin zu Vanessas letztem Anruf. Thomas schmunzelte und Frank fragte sich, ob er Thomas vielleicht doch falsch eingeschätzt hatte und jetzt von ihm veralbert wurde. Aber Thomas meinte zunächst nur gut gelaunt: „Da hast du dir also eine dominante Freundin angelacht und bist auf dem besten Weg in eine D/S-Beziehung.“ Frank schaute ihn irritiert an. „Was ist denn bitte eine D/S-Beziehung?“, wollte er wissen. „Das ist ein Begriff aus der SM-Szene“, setzte Thomas zu einer Erklärung an. „SM-Szene? Meinst du Sado-Maso?“, fragte Frank ihn entsetzt. Thomas grinste jetzt breit. „Sado-Maso ist ein Begriff der Sensationspresse. Aber im Prinzip hast du verstanden, was ich meine.“ „Und du meinst, sie ist eine Domina? So mit Verprügeln und Beschimpfen?“ Thomas schüttelte lächelnd den Kopf. „Vergiß erst mal die ganzen Klischees, die du von RTL & Co. kennst. Eine Domina bietet eine bestimmte Dienstleistung gegen Geld an. Deine Vanessa wollte sich ja noch nicht einmal einen Drink von dir spendieren lassen.“ Frank war ein wenig erleichtert.

Der Wirt brachte ihnen das Essen. Als er wieder außer Hörweite war, fuhr Thomas fort: „Prinzipiell hast du in fast allen Lebensbereichen ein gewisses Machtgefälle. In der SM-Szene gibt es Menschen, die es erregend finden, so etwas auch im Erotischen auszuleben. Manche unterwerfen sich gerne, andere dominieren lieber. Und so wie sich das anhört, gehört deine Vanessa zur letzteren Sorte.“ Frank schaute ihn verwirrt an. „Irgendwie kam sie mir gar nicht bösartig oder gefährlich vor.“ Jetzt mußte Thomas sich erkennbar zurückhalten, um nicht laut loszulachen. „Warum sollte sie das auch sein? Wenn ich deine Schilderung richtig in Erinnerung habe, hat sie dir jederzeit die Möglichkeit gelassen, aus der Situation auszusteigen. Eine Grundregel innerhalb der SM-Szene ist die Einvernehmlichkeit bei allen Aktionen. Nebenbei bemerkt ist das der gleiche Unterschied zwischen Beischlaf und Vergewaltigung. SMer sind keine Psychopathen oder Gewaltverbrecher. Sie „spielen“ mit Gleichgesinnten.“ „Aber ich bin doch gar kein SMer“, empörte sich Frank. „Bist du dir denn da so sicher? Du hast doch selbst gesagt, daß es dich sehr anmacht, was sie mit dir anstellt.“ Wieder hatte Thomas dieses wissende Schmunzeln aufgesetzt. Frank war zutiefst verunsichert. Er sollte irgendwelche SM-Neigungen haben? Zuerst wollte er Thomas widersprechen. Aber war er sich da wirklich sicher? Es war eine Frage, mit der er noch nie konfrontiert gewesen war. Dann kam ihm noch eine andere Frage in den Sinn. „Sag mal, woher weißt du das eigentlich?“, wollte er von Thomas wissen. Thomas schaute ihn direkt an. „Rate doch mal.“ „Bist du etwa selbst in dieser Szene?“ Ein lausbübisches Grinsen machte sich in Thomas’ Gesicht breit. „Und was“, wollte Frank weiter wissen, „sagt deine Frau dazu?“ Das Grinsen von Thomas wurde noch breiter. „Ist sie etwa auch ...“ Thomas nickte und Frank war sprachlos.

„Irgendwie hattest du immer so einen ausgeglichenen Eindruck auf mich gemacht.“ „Bin ich ja auch. Wie jeder, der seine Neigungen ausleben kann. Und das selbstverständlich nur einvernehmlich. Wir SMer sind völlig normale Leute – nur halt mit etwas ungewöhnlichen, erotischen Vorlieben. Du kennst wahrscheinlich viel mehr, als du glaubst.“ Ungläubig schüttelte Frank den Kopf. Und womöglich war er auf dem Weg, auch „so einer“ zu werden. Dann wandte sich Frank wieder einer Frage zu, die ihm besonders „unter den Nägeln“ brannte: „Sind so Keuschheitsgeräte eigentlich in „diesen Kreisen“ üblich? Und wie lange bleibt man dann üblicherweise verschlossen?“ „Keuschheitsgürtel und ähnliche Geräte werden vor allem in D/s-Beziehungen öfter zur „Orgasmuskontrolle“ eingesetzt, sind also ein Mittel der Machtausübung. Wobei die Macht vom submissiven Part an den dominanten natürlich freiwillig abgegeben wird.“ „Jetzt hast du schon wieder dieses Wort benutzt. Was ist denn eine D/s-Beziehung? Und was heißt submissiv?“ „Das Wort „submissiv“ kommt aus dem Englischen – na ja, eigentlich aus dem Lateinischen – und bedeutet „sich unterwerfen“ und ist das Gegenstück zu „dominieren“. D/s ist eine Spielart des SM, bei der es in erster Linie um Machtübertragung und Machtausübung geht. Tja, und D/s-Beziehungen sind halt solche, in denen D/s eine Rolle spielt. Und um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen: Es gibt keine festen Zeiten für das Tragen von KGs – also Keuschheitsgürteln. Manche benutzen sie als Vorspiel, andere verschließen ihre Partner wochenlang darin und einige enthalten ihren Subs – also dem submissiven Part – angeblich sogar dauerhaft den Orgasmus vor.“ Frank schaute ihn entsetzt an. „Du solltest allerdings nicht vergessen“, fuhr Thomas fort, „daß diese Macht den Doms – also den dominanten Parts – freiwillig von ihren Subs verliehen wird. Das heißt, daß kein Sub wirklich gezwungen ist, dieses Spiel weiterzuspielen, wenn er nicht will.“ Frank hoffte, daß Vanessa keine Ambitionen hatte, ihn dauerhaft keusch bzw. orgasmuslos zu halten. Diese Variante käme für ihn keinesfalls in Frage. Thomas schrieb ihm noch einige Internet-Adressen auf die Serviette. „Hier kannst du noch eine Menge Details nachlesen. Meine Erklärungen jetzt auf die Schnelle waren ziemlich grob und teilweise etwas ungenau. Aber laß dich nicht verschrecken. Die meisten SMer beschäftigen sich nur mit einem Ausschnitt der Spielarten und Praktiken, die du auf den Seiten finden wirst. Und schau auch mal unter „covern“ oder Schutzengel nach.“ Nach der Unterhaltung mit Thomas ging Frank dann sehr nachdenklich nach hause. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen.

Vanessas Besuch

Am nächsten Abend war Frank dann sehr lange im Internet unterwegs. Er besuchte die Seiten, die Thomas ihm aufgeschrieben hatte und stellte zu seiner Überraschung fest, daß zwar nicht alles, aber einiges von dem, was er dort las, ihn ziemlich erregte. Wieder wurde ihm die ihm auferlegte Keuschheit schmerzlich bewußt. Hoffentlich wurde es bald Samstag. Die nächsten Tage war er jeden Abend auf den entsprechenden Seiten im Internet, und ihm wurde mehr und mehr klar, daß er offenbar wirklich selbst Neigungen in dieser Richtung hatte. Freitag abend rief Vanessa dann wieder bei ihm an. Sie erkundigte sich nach seinem Befinden und ob mit ihrem Treffen am nächsten Tag alles klar gehen würde. Sie kündigte ihr Kommen für zehn Uhr an und meinte, er solle bis dahin bereits gefrühstückt haben. Den ersten Tag wäre der Museumsbesuch an der Reihe. Pünktlich um zehn Uhr klingelte sie bei ihm an der Tür. Obwohl sie ein sittsames, dem Museumsbesuch angemessenes Kostüm anhatte, sah sie einfach umwerfend aus. Eine zu stürmische Begrüßung verwehrte sie Frank mit Hinweis auf ihr sonst verschmierendes Make-Up. Dann fuhren sie mit einem Taxi zum Kunstmuseum. Frank hatte kein eigenes Auto, da er normalerweise alle Ziele mit Bussen und Bahnen erreichen konnte. Vanessa meinte, daß sie Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht sonderlich schätzen würde. Als sie dann das Taxi bezahlte, war es Frank doch etwas unangenehm. Aber sie ließ sich gar nicht erst auf eine Diskussion ein. Und da Frank zwar gut mit seinem Verdienst zurechtkam, aber nicht direkt im Geld schwamm, war es ihm auch nicht wirklich unrecht.

Der Besuch im Museum verlief etwa so, wie Frank es befürchtet hatte. Sie gingen durch schier endlose Räume mit Bildern, denen er nichts abgewinnen konnte. Vanessa schenkte manchen Bildern große Aufmerksamkeit, andere betrachtete sie nur flüchtig und wieder andere ignorierte sie vollständig. Er lief neben ihr her und betrachtete vor allem sie. „Du interessierst dich nicht sonderlich für Kunst, oder?“, sprach sie ihn schließlich darauf an. Er wollte zwar in ihren Augen nicht so gerne als Banause dastehen, hätte aber sowieso keine zehn Sekunden lang mit ihr über Kunst reden können. Und so gab er zu, daß er ausschließlich ihr zuliebe hier war. Sie lächelte ihn an. „Dann ist es ja doppelt lieb, daß du dieses Opfer für mich bringst.“ Ihm wurde bei ihren Worten ganz warm ums Herz, und er war erleichtert, daß sie ihm nicht sein mangelndes Kunstverständnis vorwarf. Am frühen Nachmittag – Frank spürte seine Füße kaum noch – waren sie dann endlich mit allen Räumen durch, die Vanessa interessierten. Sie schien trotz ihrer hohen Absätze kein Problem damit zu haben, stundenlang durch das Museum gewandert zu sein. „Vielleicht sollten wir uns ein wenig ausruhen“, schlug sie vor. „Wenn du magst, können wir das ja in deiner Wohnung tun.“ Franks Müdigkeit war wie weggewischt. Sie fuhren mit dem Taxi zurück und betraten schließlich seine Wohnung. Er hatte vorher schon alles aufgeräumt und so intensiv geputzt, wie schon lange nicht mehr. „Führst du mich ein wenig in deiner Wohnung herum?“, fragte sie mit einem verheißungsvollen Lächeln. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen. Als sie in seinem Schlafzimmer angekommen waren, ging Vanessa direkt auf das Bett zu. Sie drückte die Matratze und nickte zufrieden.

Dann fragte sie Frank: „Möchtest du mir beim Ausziehen behilflich sein?“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Nachdem sie völlig nackt vor ihm stand – es war das erste Mal, daß er sie so sah – begann sie nun, auch ihn auszuziehen. Als auch er bis auf sein Keuschheitsgerät nichts mehr anhatte, schlug sie ihm vor, gemeinsam zu duschen. „Sollten wir das Ding nicht besser jetzt auch abmachen?“, fragte Frank nicht ohne Hintergedanken. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Jetzt nicht“, machte sie seine Hoffnungen erst einmal zunichte. Und sie gingen ins Bad und duschten gemeinsam. Sie ließ sich von ihm einseifen und hatte nichts dagegen einzuwenden, daß er einige Stellen ihres Körpers ganz besonders intensiv „behandelte“. Umgekehrt nahm auch sie seine Reinlichkeit teilweise viel genauer als es unter hygienischen Gesichtspunkten nötig gewesen wäre, ohne allerdings sein Keuschheitsrohr zu entfernen. Nachdem sie sich gegenseitig abgetrocknet hatten, gingen sie wieder ins Schlafzimmer. „Wenn du magst, kannst du mich jetzt verwöhnen“, forderte sie ihn mit einem verführerischen Lächeln auf und räkelte sich lasziv auf dem Bett. „Sollten wir nicht“, begann er und deutete auf die Konstruktion zwischen seinen Beinen. „Hast du eigentlich in letzter Zeit einen AIDS-Test gemacht?“, konterte sie mit einer Gegenfrage. Entgeistert schüttelte er den Kopf. Auf diese Idee war er gar nicht gekommen. „Meinen habe ich draußen in der Tasche. Wenn du willst, zeige ich ihn dir gleich mal.“ „Ich könnte noch schnell Kondome besorgen“, kam es etwas lahm von ihm. „Bis dahin ist mir dann die Lust vergangen. Warum kümmerst du dich nicht einfach so um mich? Gefalle ich dir nicht?“ Er widersprach ihr natürlich sofort und begann, sie zu verwöhnen. Es wurmte ihn allerdings ziemlich, immer noch nicht aus dem Gerät herauszukommen.

Nach einiger Zeit war er allerdings so damit beschäftigt, sich um sie zu kümmern, daß ihm sein eigenes Verlangen nur noch gelegentlich ins Bewußtsein drang. Sie genoß es sichtlich, von ihm mit Händen und Lippen verwöhnt zu werden. Erst als sie schließlich einen aufwühlenden Höhepunkt hatte, bohrte sich auch seine eigene Erregung wieder in seine Gedanken. Vanessa kuschelte sich an ihn, streichelte ihn und raunte ihm zu, daß sie sehr zufrieden mit ihm sei. Und Frank fühlte sich trotz seines unerfüllten Verlangens glücklich. Als sie später beim Abendessen in einem italienischen Restaurant saßen, schauten sie sich verliebt an. Allerdings quälte Frank die Ungewißheit, wann er denn endlich auch einmal wieder einen Orgasmus haben würde. Und schließlich sprach er Vanessa mit einem flauen Gefühl darauf an. Er wollte die gute Stimmung zwar nicht verderben, aber es war ihm einfach zu wichtig. Zu seiner Erleichterung nahm sie ihm das überhaupt nicht übel. „Ich kann verstehen, daß es ziemlich schwer für dich ist. Und ich fürchte, du wirst dich auch noch etwas gedulden müssen. Aber ich verspreche dir, daß es sich für dich lohnt.“ So richtig weiter half ihm das jetzt auch nicht. Und er fragte sie, ob sie womöglich vorhatte, ihm überhaupt keinen Orgasmus mehr zu gönnen. „Nein“, antwortete sie zu seiner Erleichterung, „ich liebe es, mit deiner Lust und deiner Sehnsucht zu spielen. Aber das kann ich nur, wenn du auch zwischendurch tolle Orgasmen hast, denen du danach wieder entgegenfieberst. Eine Voraussetzung ist allerdings ein AIDS-Test ohne Befund bei dir.“ Sie lächelte ihn spitzbübisch an. „Eine andere Voraussetzung wirst du morgen kennen lernen.“ Weitere Details dazu, was ihn am nächsten Tag erwarten würde, gab sie allerdings trotz mehrfacher Nachfrage Franks nicht heraus.

Nach dem gemütlichen Abendessen verabschiedete sie sich von Frank. Sie würde die Nacht in einem Hotel verbringen. Als Frank ein überraschtes und enttäuschtes Gesicht machte, erklärte sie ihm, daß sie ihre ganzen Sachen dort hätte. Morgen wäre sie allerdings um zehn Uhr wieder bei ihm und sie könnten gemeinsam in den Botanischen Garten gehen. Notgedrungen fand sich Frank damit ab. Sie verabschiedeten sich noch leidenschaftlich, dann fuhr Vanessa mit einem Taxi davon. Frank lag an diesem Abend noch ziemlich lange wach. Einerseits, weil er diesen Tag mit Höhen und Tiefen erst einmal verdauen mußte, andererseits, weil ihn ein unerfülltes Sehnen quälte. Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf und träumte viel Unsinn von einem antiken Sklavendasein, daß er teils genoß, teils verabscheute. Schließlich riß ihn sein Wecker aus seinen wirren Träumen. Die Aussicht, in Kürze wieder mit Vanessa zusammenzusein, vertrieb allmählich seine Müdigkeit, auch wenn er die Hoffnung inzwischen aufgegeben hatte, dieses Wochenende zu seinem „Recht“ zu kommen. Nachdem er geduscht und gefrühstückt hatte, stellte er mit Bedauern fest, daß es noch zwei Stunden dauern würde, bis Vanessa käme. Die Zeit zog sich wie Kaugummi. Schließlich, Punkt zehn Uhr, klingelte es wieder an seiner Wohnungstür und Vanessa holte ihn zum Spaziergang im Botanischen Garten ab. Sie hatte sich etwas rustikaler angezogen und zugunsten von sportlichen Schuhen auf ihre Pumps verzichtet. Sie stellte noch eine Tasche bei ihm in der Wohnung ab und sie machten sich auf den Weg.

Wieder fuhren sie mit dem Taxi und erreichten die grüne Oase nach kurzer Fahrt. Diesmal störte Frank das Rahmenprogramm nicht so sehr. Ein Spaziergang im Grünen mit einer schönen Frau an seiner Seite war doch etwas anderes, als sich in einem Museum durch verstaubte Räume zu schleppen. Zwar interessierten ihn die Pflanzen nicht wirklich, aber dafür entspann sich zwischen ihm und Vanessa eine nette Unterhaltung. So war Frank auch nach dem Besuch des Botanischen Gartens nicht so geschafft, wie er es am Vortag nach dem Museumsbesuch gewesen war. Sie tranken noch einen Cappuccino und kehrten schließlich wieder zu seiner Wohnung zurück. „Du erinnerst dich doch noch an unser Gespräch über Hingabe und Vertrauen, oder?“ Sie schaute ihn wieder mit einem strahlenden Lächeln an und ihm schwante böses. Mit so einer Einleitung hatte sie ihn schon dazu gebracht, das Keuschheitsgerät zu tragen. Was mochte sie jetzt schon wieder vorhaben. Diesmal war er durch seine Internet-Lektüre allerdings schon besser vorbereitet. „Kommt jetzt eine weitere Steigerung auf dem Weg zu meiner Unterwerfung in eine D/s-Beziehung?“, fragte er sie gerade heraus. Für einen Moment schaute sie ihn irritiert an. Dann schmunzelte sie spitzbübisch. „Du hast dich also schon im Internet informiert, was so alles auf dich zukommen könnte. Hätte ich mir denken können, nach deiner Frage gestern mit der Dauerkeuschhaltung. Tja, was glaubst du denn, was jetzt kommen könnte?“ Irgend etwas in ihm meldete sich mit dem Verdacht, daß es schmerzhaft sein könnte. Und er spürte eine Mischung aus Erregung und Angst in sich aufsteigen. Es war wie das Gefühl, zum ersten Mal von einem Dreimeterbrett ins Wasser zu springen. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, daß es ihm Spaß machen würde, Schmerzen zu ertragen, aber es war für ihn jetzt nicht mehr unvorstellbar.

Schmerzhafte Hingabe

„Du hast doch keinen Grund, böse auf mich zu sein“, fühlte er vorsichtig vor. Ihr Schmunzeln wurde zu einem Grinsen. „Ich meine“, fuhr er fort, „es gibt doch keinen Grund für dich, mich bestrafen zu wollen, oder?“ „Nein, dazu habe ich keinen Grund.“ Innerlich atmete er etwas auf. Aber was wollte sie dann? „Ich will dich auch gar nicht bestrafen“, führte sie weiter aus, „aber ich möchte, daß du mir deine Hingabe zeigst, indem du dich von mir schlagen läßt.“ Sie ließ diese Worte erst einmal wirken. Er hatte es ja bereits geahnt. Aber trotzdem verkrampfte sich etwas in ihm. Und er schaute sie mit einer Mischung aus Furcht und Erwartung an. „Ich werde dir jetzt vier Schläge auf deinen Hintern geben. Nur vier Schläge.“ Seine Verkrampfung löste sich wieder etwas. Es war schon seltsam, was Vanessa mit ihm gemacht hatte. Vor einem Monat hätte er ihr noch erklärt, daß sie wohl nicht alle Tassen im Schrank habe und hätte sie zum Teufel gejagt. Jetzt war er froh, daß es nur vier Schläge sein sollten. Und es stand für ihn nicht wirklich zur Diskussion, daß er die Schläge auch über sich ergehen lassen würde. „Die Schläge“, erklärte sie ihm ruhig und mit strahlendem Lächeln, „werden allerdings ziemlich schmerzhaft für dich sein. Und du wirst sie auch die nächsten Tage noch spüren.“ Sein Magen zog sich wieder etwas zusammen. „Wenn du bereit bist, mir dein Vertrauen und deine Hingabe zu zeigen, solltest du jetzt anfangen, dich auszuziehen.“ Zögernd begann Frank tatsächlich damit, sich auszuziehen. Er verstand sich selbst nicht, aber er hatte das Gefühl, nicht mehr zurückzukönnen. Es war nicht nur seine Verliebtheit in Vanessa. Es war auch dieses fremde und doch vertraute Gefühl in sich selbst, das ihn dazu brachte. Wieder dachte er dabei an seinen ersten Sprung vom Dreimeterbrett.

Nachdem er sich ausgezogen hatte, holte Vanessa eine flexible Rute aus der Tasche, die sie bereits heute morgen bei Frank deponiert hatte. Außerdem entnahm sie der Tasche noch einen Knebel und drückte ihn Frank in die Hand. „Du möchtest doch sicher nicht deine Nachbarschaft unnötig verwirren“, bemerkte sie dabei. Mit offensichtlichem Unbehagen legte er sich selbst den Knebel an. „Und jetzt knie dich vor dein Bett und lege den Oberkörper darauf.“ Er zögerte nur noch kurz, bevor er ihr gehorchte. Dadurch präsentierte er ihr seine Kehrseite. Zunächst streichelte sie sanft seinen Hintern. So richtig genießen konnte er das allerdings nicht, da er ja jeden Moment mit ihren Schlägen rechnete. Mit der Bemerkung „nur mal zum Anwärmen“ klatschte sie jetzt leicht mit der bloßen Hand auf seine Backen. Dann spürte er ganz leicht die Berührung der Rute. Vanessa schien die Bewegung erst ein paarmal ohne Kraft zu üben. Dann hörte er das Pfeifen der Rute und verkrampfte sich. Aber offenbar hatte sie erst einmal nur durch die Luft geschlagen. Hinschauen konnte er nicht. Und so zuckte er noch zwei weitere Male grundlos zusammen, während sie ihr Handgelenk lockerte. Dafür traf ihn ihr erster Schlag dann nahezu unvorbereitet. Er stöhnte in den Knebel. Der Schmerz schien nach dem Schlag noch an Intensität zuzunehmen. Jetzt spürte er wieder ihre Hand auf seinem Allerwertesten. Sie fuhr zärtlich den Striemen entlang, den sie gerade auf seine rechte Backe gezeichnet hatte. Und sie strich auch über seine andere Backe. Dann spürte er wieder die Rute, die ihn kaum berührte. Diesmal schien Vanessa einen Schlag auf die andere Backe vorzubereiten. Noch drei Mal, dachte er. Das muß doch auszuhalten sein. Tief atmete er durch und versuchte vergeblich, sich zu entspannen. Dann zog die Rute wieder eine brennende Spur über seinen Hintern. Wieder nahm der Schmerz nach dem Schlag erst allmählich die volle Stärke an. Und wieder strich ihm Vanessa sanft über die geschundene Stelle.

Noch zweimal, dann habe ich es geschafft, sagte er sich. Aber die Vorstellung, noch zwei weitere Schläge dieser Intensität aushalten zu müssen, machte ihm schwer zu schaffen. Vanessa schien es überhaupt nicht eilig zu haben, ihm auch die beiden verbliebenen „Zuwendungen“ zu verpassen. Statt dessen streichelte sie ihn ausführlich und lobte seine Tapferkeit. Das machte es ihm noch schwerer, aufzustehen und sich zu weigern, dieses einseitige Vergnügen weiter mitzumachen. Dann traf ihn pfeifend wieder die Rute. Sie schien die gleiche Stelle getroffen zu haben wie beim ersten Mal. Frank schossen die Tränen in die Augen. Der Atem blieb ihm weg, und seine Hände ballten sich krampfhaft zu Fäusten. Dann stöhnte er laut in den Knebel. Vanessas Hände glitten sanft über seinen Hintern und den Rücken. Auch zwischen den Beinen berührte sie ihn dort, wo er nicht verschlossen war. Noch ein Schlag, dann ist es geschafft, sprach er sich gedanklich Mut zu. So kurz vor dem Ende wollte er nicht aufgeben, auch wenn ihm klar war, daß der letzte Schlag ihn an den Rand seiner Grenzen bringen würde. Schließlich traf ihn auch der letzte Schlag. Wieder zog die Rute einen Striemen nach, den er bereits zu Anfang erhalten hatte. Vanessas vierter Schlag landete zielgenau auf der Spur, die der zweite bereits hinterlassen hatte. Diesmal dämpfte nur der Knebel Franks lauten Schrei. Und mit der Anspannung, die jetzt wich, wo er alle vier Schläge hinter sich hatte, verließ ihn auch seine Selbstbeherrschung und er fing an, hemmungslos zu weinen. Vanessa nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. Sie nahm ihm den Knebel ab und sagte ihm, wie stolz sie darauf war, was er für sie ausgehalten hatte. Sie ließ ihm so viel Zeit, wie er brauchte, um sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Dann rieb sie seinen geschundenen Hintern mit einer kühlenden Salbe gegen Entzündungen ein.

Nachdem sich Franks Schmerzen wieder einigermaßen in Grenzen hielten und er sich auch soweit beruhigt hatte, gab sie ihm erneut den Knebel in die Hand. Entsetzt schaute er sie an. „Keine Angst, mein tapferer Frank, was jetzt kommt, tut nicht mehr weh“, beruhigte sie ihn. Dann legte sie ihn vorsichtig mit dem Rücken auf sein Bett und wartete, bis er – nach einigem Zögern – den Knebel erneut angelegt hatte. Aus ihrer Tasche holte sie vier Ledermanschetten und legte sie Frank um die Hand- und Fußgelenke. Danach befestigte sie die Manschetten an den Bettpfosten, so daß Frank in Form eines X zu liegen kam. Unter seinen malträtierten Hintern schob sie noch ein mit Gel gefülltes Kissen, daß seine Schmerzen linderte. Dann nahm sie noch ein Päckchen feuchte Tücher aus ihrer Tasche und hatte plötzlich auch einen kleinen Schlüssel in der Hand. Sie öffnete Franks kleines Gefängnis und behandelte sein bestes Stück zunächst mit den feuchten Pflegetüchern. Obwohl Frank sofort erkennbar erregt war, widmete sie sich zunächst allen anderen Stellen seines Körpers. Sie streichelte und neckte ihn überall und berührte dabei immer wieder leicht sein Glied. Dann begann sie schließlich, es sanft mit ihren Händen und Lippen zu verwöhnen. Sie achtete allerdings sorgfältig darauf, daß seine Erregung nicht zu groß wurde. Frank wand sich lustvoll in seiner Fesselung und stöhnte hemmungslos in den Knebel. Aber Vanessa schien nicht gewillt zu sein, ihm einen Orgasmus zu gönnen. Seine Versuche, sie mit bitten und betteln dazu zu überreden, machte der Knebel zuverlässig zunichte. Und obwohl Frank sicher war, daß Vanessa genau wußte, was er wollte, tat sie so, als verstünde sie nicht, was er ihr mitzuteilen versuchte. Er wußte nicht, wie lange sie ihn so „behandelt“ hatte – es kam ihm jedenfalls stundenlang vor – aber nach einiger Zeit war er so erschöpft, daß er in sich zusammen sank. Und mit dieser Erschöpfung verlor sich auch seine Erregung. Nur noch am Rande bekam er mit, wie Vanessa sein bestes Stück wieder verschloß und ihm die Fesseln abmachte. Auch von dem Knebel befreite sie ihn. Dann schlief er völlig entkräftet ein.

Schließlich wachte er wieder auf, während Vanessa ihn streichelte. „Na du Murmeltier“, fragte sie ihn zärtlich, „hast du denn überhaupt keinen Hunger?“ Darauf angesprochen wurde ihm bewußt, daß er ein ganzes Rind verschlingen könnte. Immer noch etwas wackelig auf den Beinen machte er sich frisch und zog sich an. Dann fuhren sie mit einem Taxi zu dem China-Restaurant, in dem er für heute einen Tisch reserviert hatte. Es dauerte einen Moment, bis er wieder in der Lage war, sich mit ihr zu unterhalten. Sie strahlte ihn an. Schließlich wollte er von ihr wissen, warum sie ihm denn die letzten Meter auf dem Weg zur Glücksseligkeit verwehrt hatte. „War es denn für dich unangenehm?“, wollte sie von ihm mit einem zuckersüßen Lächeln wissen. Das konnte er natürlich nur verneinen. „Oder hättest du es gerne weniger lang genossen?“ Wieder schüttelte er den Kopf. Und er ahnte bereits, worauf sie hinaus wollte. Irgendwie gelang es ihr immer wieder, ihm Sachen, die er gar nicht wollte, so zu verkaufen, als hätte er sich nichts sehnlicher gewünscht. „Nun, wenn ich dir einen Orgasmus erlaubt hätte, wäre es für dich viel früher zuende gewesen. Du siehst, ich wollte nur, daß du es lange genießen kannst.“ Frank war sich nicht sicher, aber er hatte den Eindruck, als würde sich eine Spur Spott in ihre Gesichtszüge stehlen. Jedenfalls strahlte sie ihn bis über beide Ohren an. Ihm fiel noch etwas Anderes auf. Und das erschreckte ihn sehr. Das gemeinsame Wochenende war schon fast zuende, und er wußte noch nicht, wie es mit ihnen weitergehen sollte. Er sprach sie darauf an. „Du hast mir doch in dem Hotel erzählt, daß du bei Bedarf sehr kurzfristig Urlaub nehmen kannst. Was hältst du davon, wenn du mich drei Wochen am Stück besuchen kommst?“ Frank fand die Idee atemberaubend. Eine Woche würde er allerdings schon brauchen, bevor er Urlaub nehmen könnte. „Das macht gar nichts. Du mußt auch noch deinen AIDS-Test machen lassen. Es wird sicher länger als eine Woche dauern, bis du das Ergebnis bekommst. Dann hole ich dich in zwei Wochen hier ab. Wir besprechen die Details am besten telefonisch.“ Einerseits kamen Frank zwei Wochen endlos lang vor, andererseits war die Aussicht auf drei Wochen mit Vanessa schon sehr verlockend. Daß Vanessa immer offener den Zeitplan und ihr ganzes, gemeinsames Handeln bestimmte, störte Frank nicht mehr. Zwar erinnerte ihn sein schmerzender Hintern daran, daß er diese Beziehung nicht gerade geschenkt bekam, aber er fühlte sich bei Vanessa geborgen. Nach einem harmonischen Essen fuhren sie wieder in seine Wohnung, wo Vanessa ihre „Utensilien“ einsammelte und Frank nach einem leidenschaftlichen Abschiedskuß und den Worten verließ: „Wir telefonieren noch miteinander. Ich rufe dich wieder an. Und in zwei Wochen haben wir dann richtig viel Zeit füreinander.“

Kapitel 3 – Bei Vanessa

Warten auf den Urlaub

Nach dem tollen Wochenende war Franks Laune zunächst hervorragend. Schon am Montag beantragte er die drei Wochen Urlaub und machte auch einen Termin für seinen AIDS-Test aus. Er überlegte, was er wohl alles für seinen Urlaub bei Vanessa einpacken müßte. Nachdem er am Mittwoch der ersten Woche seinen AIDS-Test gemacht hatte, zog sich die Zeit allmählich in die Länge. Über das Ergebnis des AIDS-Tests machte er sich keine großen Sorgen. Er war zwar bisher nicht gerade ein Kind von Traurigkeit gewesen, hatte sich aber an die elementaren Sicherheitsregeln des „Safer Sex“ gehalten. Schließlich fing er an, die Stunden bis zum Urlaub zu zählen. Vor allem das kommende Wochenende, das er wieder alleine verbringen würde, ragte wie ein drohender Schatten vor ihm auf. An den Werktagen konnte er sich wenigstens noch tagsüber mit Arbeit ablenken. Aber zwei Tage lang nichts weiter zu tun zu haben, als an Vanessa zu denken, ohne ihr nahe sein zu können, schien ihm eine schreckliche Aussicht zu sein. Und so war er spontan einverstanden, als Thomas ihn fragte, ob er Lust hätte, ihn und seine Frau am Wochenende mal zu besuchen. Da die Wetteraussichten gut waren, hatte Thomas angekündigt, daß sie draußen grillen würden. Frank war gespannt, wie Thomas und seine Frau wohl miteinander umgehen würden, nachdem er ja jetzt wußte, daß beide zur SM-Szene gehörten. Ob er aus dem Verhältnis der beiden wohl etwas für seine gerade erst beginnende Beziehung mit Vanessa ableiten könnte? Erst jetzt fiel ihm auf, daß er damals Thomas gar nicht gefragt hatte, ob bei ihm auch die Frau dominant war. Aber eigentlich hatte Thomas ihm nicht einmal gesagt, daß sie überhaupt eine D/s-Beziehung hätten. Auf den Internet-Seiten zu SM hatte er gesehen, daß es noch viele andere Spielarten in der SM-Szene gab.

So war Frank ziemlich neugierig, als er Samstagnachmittag bei Thomas eintraf. Der wohnte in einem kleinen, freistehenden Häuschen mit blickdichten Hecken drum herum. Als Frank am Tor klingelte, kam ihm eine freundliche Frau in Thomas’ Alter entgegen und begrüßte ihn herzlich. Sie führte ihn um das Haus herum in den hinteren Teil des Gartens, in dem Thomas bereits mit dem Anheizen des Grills begonnen hatte. Kurze Zeit später brachte sie marinierte Steaks aus dem Haus und fragte Frank, was er denn zu trinken haben möchte. Alles war völlig alltäglich, und Frank konnte zunächst an dem Verhältnis der beiden nichts Ungewöhnliches erkennen. Vielleicht gingen sie sogar noch ein wenig liebe- und respektvoller miteinander um, als man das üblicherweise bei Ehepaaren sah, die schon sehr lange verheiratet waren. Mit der Zeit bemerkte er dann doch kleine Unterschiede im Verhalten der beiden. Nach einem kurzen Blickkontakt zwischen ihnen reichte Silvia – so der Name von Thomas’ Frau – Thomas die Steaksoße oder nahm ihm seinen Teller ab. Sie schien geradezu darauf zu warten, etwas für ihn tun zu dürfen und machte keinesfalls den Eindruck, als würde sie das nur widerwillig tun. Zunächst brachte Thomas aber das Gespräch auf Frank und seine „Eroberung“. Und obwohl es Frank zunächst etwas unangenehm war, von so persönlichen Dingen zu reden, erzählte er den beiden schließlich mehr oder weniger ausführlich von seinem letzten Wochenende mit Vanessa und dem anstehenden Urlaub. Das Schmunzeln, das sich dabei gelegentlich auf den Gesichtern der beiden zeigte, war keineswegs spöttisch, sondern wirkte wissend und wohlwollend. Sie fragten ihn auch, wie er sich dabei gefühlt hatte. Und seine Antworten schienen ihre Annahmen zu bestätigen.

Nach einiger Zeit brachte Frank dann auch das Gespräch auf seine Gastgeber. Und sie bestätigten ihm, was er bereits vermutet hatte. Sie lebten eine D/s-Beziehung, wobei Thomas der dominante Part war. Frank hatte danach viele Fragen an Silvia, da er über ihr Selbstverständnis etwas mehr über seine eigenen Gefühle erfahren wollte. Später brachte Thomas noch einmal das Thema „Covern“ ins Gespräch. Darauf hatte er Frank bereits bei ihrem ersten Gespräch zu SM hingewiesen. „Da du dich in Vanessas Gewalt geben wirst, ist es sinnvoll, wenn du dich etwas absicherst. Schließlich hast du sie bisher erst viermal in deinem Leben gesehen.“ Frank fand das allerdings etwas übertrieben. Was sollte ihm schon zustoßen. Und er hatte volles Vertrauen in Vanessa. Thomas zuckte nur mit den Schultern. Schließlich ging der Grillabend harmonisch zuende und Frank war froh, die Hälfte seines Wochenendes ohne Vanessa bereits überstanden zu haben. Zuhause angekommen dachte er noch einige Zeit über die Dinge nach, die Silvia ihm über ihr Verständnis als Thomas’ Dienerin erklärt hatte. Ihre eigene Unterwerfung war für sie nicht ein Opfer, sondern ein Geschenk, daß sie Thomas gerne machte. Es war ihr Wunsch und ihr Wille, so zu leben.

Im Laufe der zweiten Woche vor seinem Urlaub bekam Frank das Ergebnis des AIDS-Tests zugeschickt. Und er war doch etwas erleichtert, als es erwartungsgemäß ohne Befund war. Später rief ihn dann auch Vanessa an und besprach mit ihm die weitere Planung für den gemeinsamen Urlaub. Sie würde ihn am Samstagvormittag mit dem Auto abholen. Als Gepäck bräuchte er nur ein paar Sachen zum Wechseln, Zahnbürste, Rasierapparat und solche Dinge einzupacken. Bereits am Donnerstag hatte er seinen Koffer bis auf Zahnbürste und Rasierapparat griffbereit in der Wohnung stehen und fieberte Vanessas Ankunft entgegen. Am Samstag erwachte er schon früh nach einem unruhigen Schlaf. Hoffentlich kam sie gut und vor allem schnell durch den Wochenend-Verkehr. Schließlich klingelte es und sie stand in seiner Wohnungstür. Da sie diesmal nur dezent geschminkt war, hatte sie auch gegen seine stürmische Begrüßung nichts einzuwenden, sondern erwiderte sie in gleicher Weise. Sie ließ sich von ihm noch das Ergebnis des AIDS-Tests zeigen. Dann verließen sie seine Wohnung und kamen zu ihrem Auto, das sie eine Straße weiter geparkt hatte. Frank traute seinen Augen nicht, als er den Wagen sah. Es war ein sehr großer, sehr schnittiger BMW in weinrot. Eine Typenbezeichnung war nicht vorhanden. Offenbar gehörte das Modell bereits in jene Kategorie, in der es als protzig gilt, mit der Typenbezeichnung zu prahlen. Frank schätzte, daß es wohl ein 7er Modell war. Sein Koffer wirkte jedenfalls sehr verloren in dem großen Kofferraum. Und als er in den Wagen einstieg, wurde ihm der ganze Luxus dieses Modells erst richtig bewußt. Neben dem Sitzkomfort, der auch lange Fahrten bequem ermöglichte, war das Fahrzeug dezent mit moderner Technik ausgestattet. Ein Navigationssystem war aus der Konsole ausgefahren und die Musikanlage schien so viel zu kosten, wie andere Leute für ein ganzes Auto ausgaben. Daß im Auto eine angenehme Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschte, war da schon fast eine Selbstverständlichkeit. Irgendwie kam er sich ein wenig ärmlich vor. Und er bemerkte, daß er sie noch nie gefragt hatte, was sie denn eigentlich beruflich machte.

Sie stieg ein und fuhr souverän los. Erleichtert stellte Frank fest, daß sie weder zu jenen Frauen zählte, deren Fahrkünste den gängigen Klischees und Vorurteilen über autofahrende Frauen entsprachen, noch zu denen, die diese Vorurteile durch besonders forsche Fahrweise kompensieren wollten. Sie fuhr so entspannt und routiniert, als sei sie Berufskraftfahrerin, was allerdings nicht zu der Luxuskarosse gepaßt hätte. Zunächst fuhren sie schweigend aus der Stadt heraus, wobei das Navigationssystem sie um die neuralgischen Verkehrsknotenpunkte herumführte. Als sie sich auf der Autobahn befanden, meinte Vanessa, daß sie gerne etwas Musikuntermalung hätte. Sie drückte einen Knopf am Display des Navigationssystems und schwenkte es zu Frank herum. Auf der Anzeige waren jetzt diverse Musikrichtungen und Interpreten aufgezählt. „Such uns etwas Flottes aus“, forderte sie Frank auf. Staunend blätterte er die umfangreiche Sammlung durch. Von Klassik bis Heavy Metal war alles vertreten. „Bei der Menge Musik müßtest du eigentlich einen Anhänger mit CDs am Auto hängen haben“, witzelte Frank. „Die Stücke sind alle im MP3-Format auf einer großen Festplatte. Ich habe fast jede CD von mir eingespielt.“ Während sie zu den Klängen von „Hammerfall“ und „Virgin Steel“ über die Autobahn fuhren, fragte Frank, was sie denn eigentlich beruflich mache. „Menschenhandel“, war ihre lakonische Antwort. Als er sie völlig entgeistert ansah, lachte sie kurz auf. „Ich vermittle Spezialisten für Sonderaufträge an Firmen. Vom Fachmann für Computersicherheit bis zum Experten für die Löschung brennender Ölquellen. Alles nur Spitzenkräfte. Ich stelle die Kontakte her und handle den Preis aus, den Rest erledigt der Experte vor Ort.“

Nach einer dreistündigen Fahrt durchfuhren sie eine kleine Ortschaft. Etwas außerhalb kamen sie an ein Grundstück, daß von einer mindestens zwei Meter hohen Mauer umgeben war. Ein Tor öffnete sich automatisch, als sie sich näherten. Hinter der Mauer schlängelte sich eine Zufahrt durch einen gepflegten Park mit großen Laubbäumen. Vanessa stellte den Wagen in einer geräumigen Garage neben dem Herrenhaus ab, das in der Mitte des Parks stand. Von außen sah das Haus ein wenig altmodisch aber gepflegt aus. Auch innen hatte es den Charme und die Gemütlichkeit alter, englischer Aristokraten-Häuser. Allerdings war das Haus mit allem modernen Komfort ausgestattet, wobei dieser sich sehr dezent in den Charakter des Hauses einfügte. Zu Franks Überraschung kam ihnen eine resolut aussehende, ältere Frau mit freundlichem Lächeln entgegen. „Schön, daß du wieder zurück bist“, begrüßte sie Vanessa. „Ist das der junge Mann, von dem du erzählt hast?“, fragte sie, während sie sich Frank zuwandte. „So ist es. Das ist Frank. Frank, vor dir steht Gisela, die Seele dieses Hauses.“ Irgendwie kam sich Frank überrumpelt vor. Er hatte nicht damit gerechnet, daß noch mehr Leute anwesend sein würden. Zunächst begrüßte auch er Gisela. Später sprach er Vanessa darauf an, daß er gehofft hatte, hier mit ihr alleine zu sein. „Hättest du denn Lust, dieses Haus sauberzuhalten oder täglich zu kochen?“, fragte sie ihn. Als er verneinte, fuhr sie fort: „Ich auch nicht. Deshalb kümmert sich Gisela um den Haushalt. Im übrigen gibt es hier noch ihren Mann, Gerhard, der sich um den Park und die Blumenbeete auf der anderen Seite des Hauses kümmert.“ Frank war die Vorstellung unangenehm, daß noch mehr Leute etwas von ihrer speziellen Art der Beziehung mitbekämen. Zumal er selbst noch Probleme damit hatte, es zu akzeptieren. „Mach’ dir darum keine Sorgen. Gisela ist nicht nur die Seele dieses Hauses, sie ist auch meine Freundin. Und sie favorisiert die gleiche Art von Beziehung wie ich.“ „Du meinst, sie und ihr Mann haben ...“ „Ja, die beiden haben eine D/s-Beziehung“, ergänzte Vanessa schmunzelnd.

Ungehorsam

Nachdem sie sich von der Autofahrt etwas erholt und eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen hatten, führte Vanessa Frank in den Trakt des Hauses, den Gisela und ihr Mann nur betreten würden, wenn sie ausdrücklich dazu aufgefordert wurden. Als sie Vanessas Schlafzimmer betraten, schaute Frank sie etwas unsicher an. Würde er jetzt endlich das bekommen, wonach er sich schon seit einem Monat sehnte? Vanessa lächelte ihm verheißungsvoll zu. Und sie begann, ihn langsam auszuziehen. Danach durfte er sie von ihren Kleidern befreien. Anschließend öffnete Vanessa die Schublade einer Kommode und nahm einen metallenen Halsreif mit einem Befestigungsring heraus. Sie legte den aufgeklappten Metallreif um Franks Hals und drückte ihn zu. Frank hörte ihn einrasten. Als er den Reif mit seinen Fingern untersuchte, konnte er kein Schloß oder Öffnungsmechanismus entdecken. „Wie bekomme ich den denn wieder ab, wenn ich wieder unter Leute gehe?“, wollte er von Vanessa wissen. „Keine Sorge, dafür habe ich ein kleines Spezialwerkzeug“, beruhigte sie ihn. Dann nahm sie zwei Handgelenkreifen aus der Schublade, die im gleichen Stil gearbeitet waren. Auch sie rasteten hörbar ein, als sie sich um Franks Handgelenke schlossen. Er mußte sich aufs Bett setzen und sie verpaßte ihm auch noch ein Paar Fußgelenkreifen. „Wieso hast du die eigentlich in meiner Größe vorrätig?“, wunderte sich Frank. „Bei unserem letzten Treffen warst du doch erschöpft eingeschlafen. Da habe ich dich halt etwas ausgemessen.“ So langsam wurde Frank das planmäßige Vorgehen von Vanessa unheimlich. Sie schien nichts dem Zufall zu überlassen. Hoffentlich war es kein Fehler gewesen, auf das Covern zu verzichten, das ihm Thomas zweimal empfohlen hatte. Während er noch darüber grübelte, hatte sie ihn bereits auf ihr Bett gedrückt und damit begonnen, seine Arme und Beine mit den Ringen an den Bettpfosten festzubinden. Er lag jetzt in X-Form auf dem Rücken. Dann öffnete sie das Schloß an seiner Keuschheitskonstruktion und befreite sein bestes Stück. Spätestens jetzt machte Frank sich keine Sorgen mehr, sondern freute sich auf das, was nach seiner festen Überzeugung gleich kommen würde.

„Du wirst jetzt ganz ruhig liegen bleiben und dich einfach von mir verwöhnen lassen“, sagte sie ihm sanft aber bestimmt. Zunächst sorgten ihre Finger dafür, daß sein Glied sich zur vollen Größe aufrichtete. Danach setzte sie sich vorsichtig auf ihn und nahm sein bestes Stück in sich auf. Ganz langsam begann sie, sich über ihm auf und ab zu bewegen. Zeitweise verharrte sie in einer Position und streichelte Frank mit ihren Händen. Dann wieder verwöhnte sie ihn – regungslos auf ihm sitzend – mit ihren Scheidenmuskeln. Frank kam immer mehr in Fahrt und begann, unter ihr auf und ab zu wippen. Schlagartig stellte sie alle Bewegungen ein und setzte sich so auf sein Becken, daß auch er sich nicht mehr bewegen konnte. „Ich sagte dir doch, daß du ruhig liegen bleiben sollst“, erinnerte sie ihn mit ruhiger Stimme und schaute ihn dabei streng an. „Möchtest du, daß ich aufhöre?“ Das verneinte er natürlich sofort. „Wenn du dich noch einmal bewegst, gehe ich sofort von dir herunter und verschließe dich wieder.“ Frank war verwirrt über die Strenge, die sie an den Tag legte. Wo war denn das Problem, wenn er „ein bißchen mithalf“? Egal, wenn es ihr wichtig war, würde er eben bewegungslos liegen bleiben. Warum auch nicht. Und sie begann wieder, ihm auf vielfältige Weise immer weiter einzuheizen. Er begann, schwer zu atmen. Aber sie zögerte es für ihn immer weiter hinaus. Sobald er in die Nähe des ersehnten Orgasmus kam, wurde sie langsamer oder legte eine Pause ein. Schließlich begann er doch wieder, seinen Unterleib unbewußt mitzubewegen. Abrupt stand sie von ihm auf und verließ das Zimmer. Frank schaute ihr verwirrt hinterher. Er war so dicht vor einem Orgasmus gewesen und sie rannte einfach raus.

Kurz darauf kam sie wieder und hatte einige Eiswürfel in der Hand. Damit kühlte sie seine Erregung brutal herunter. Frustriert wie er war, begann er herumzuschimpfen. Das er es gemein fände, was sie mit ihm machen würde. Und das sie die Eiswürfel von ihm herunternehmen sollte. Unbeirrt legte sie seinem zwangsweise erschlafften Glied wieder das Keuschheitsgerät um und verschloß es. Dann fuhr sie Frank an, er solle endlich den Mund halten. „Was soll das denn jetzt“, empörte er sich, „willst du mir etwa den Mund verbieten?“ Das letzte Wort ging bereits in einer schallenden Ohrfeige unter. Frank erstarrte entsetzt. Was war in sie gefahren, ihn einfach zu ohrfeigen. Seit seiner Kindheit hatte er sich nie wieder so gedemütigt gefühlt. Während er noch mit der Fassung rang, hatte sie ihm bereits die Hände vom Bett gelöst und hinter seinem Rücken mit einem Schloß fixiert, das die beiden Handgelenkreifen verband. Er blinzelte Tränen der Wut und der Demütigung fort und wollte sich erneut beschweren, als sie mit der linken Hand seine Haare ergriff und mit der rechten weit ausholte. „Noch einen Ton“, fuhr sie ihn mit eisiger Stimme an, „und du bekommst noch mehr Ohrfeigen.“ Er war sprachlos. Nicht aus Angst vor weiteren Ohrfeigen, sondern weil Vanessa sich völlig verändert zu haben schien. War das noch dieselbe Frau, in die er sich verliebt hatte? „Mach den Mund auf“, befahl sie ihm rüde und hielt einen Knebel vor sein Gesicht. Frank wußte nicht warum, aber er tat es und sie schob ihm den Knebel in den Mund. Danach fixierte sie ihn hinter seinem Kopf. Mit einer kurzen Kette verband sie seine beiden Fußgelenkreifen, die sie vorher vom Bettpfosten losgemacht hatte. Dann hängte sie eine Kette in seinen Halsreif ein und zog ihn hinter sich her.

Während sie mit forschen Schritten vorausging, tippelte er durch die kurze Kette zwischen seinen Füßen in kleinen, hastigen Schritten hinter ihr her. Sie sprach dabei kein Wort und ging mit ihm im Schlepptau weiter hinein in den nur ihr vorbehaltenen Trakt des Herrenhauses. Während Frank Mühe hatte, ihr mit den kleinen Schritten zu folgen, die ihm möglich waren, versuchte er verzweifelt zu verstehen, was denn eigentlich passiert war. Aber irgendwie begriff er das alles nicht. Schließlich öffnete Vanessa eine starke, schalldichte Tür und zog ihn in den folgenden, leicht muffig riechenden Gang hinein. Nach wenigen Metern kamen sie an eine Gittertür, die Vanessa öffnete. Frank wurde von ihr in die dahinter befindliche Zelle gezogen und mit seinem Halsreif an der hinteren Wand angekettet. Ihm fielen sie warnenden Worte von Thomas wieder ein, der ihm empfohlen hatte, sich covern zu lassen. In dieser Situation würde er sich weit besser fühlen, wenn es jemanden gäbe, der wüßte, wo er sich aufhielt und der auf einen Kontrollanruf von ihm warten würde. Diese Situation war ihm völlig entglitten. Vanessa verließ die Zelle wieder und schloß die Gittertür. Kurz danach war sie im Gang verschunden, und Frank hörte noch die schwere, schalldichte Tür zuschlagen. Jetzt fühlte er sich sehr einsam und hilflos. Bekäme er je wieder die Chance, sich aus ihrer Gewalt zu befreien? Vor allem aber war er maßlos traurig. Wie konnte sich die Frau, die er liebte, nur als solch eine Furie entpuppen. Er hätte doch freiwillig so ziemlich alles für sie getan. Und daß er ihr vorhin nicht gehorcht hatte, lag doch nicht daran, daß er sie hätte ärgern wollen. Er konnte sich nach einem Monat der erzwungenen Keuschheit halt einfach nicht beherrschen. Daß er ihr hatte gehorchen wollen, stellte er dabei gar nicht in Frage.

Vanessa hatte die schalldichte Tür von innen zugeschlagen und beobachtete Frank in seiner Zelle durch eine versteckte Kamera. Auf seinem Gesicht waren die widerstreitenden Emotionen zu erkennen, die gerade in ihm tobten. Sie war überhaupt nicht böse auf ihn, sondern hatte diese Situation vorsätzlich provoziert. Ihr war klar gewesen, daß er früher oder später gar nicht anders können würde, als sich zu bewegen und damit ungehorsam zu sein. Und sie hatte auch fest damit gerechnet, daß er aufsässig reagieren würde. Denn sie wollte sicher gehen, daß Frank wirklich bereit war, sich ihr völlig unterzuordnen und gegebenenfalls auch Strafen akzeptierte. Es stand allerdings auf Messers Schneide. Entweder würde Frank – sobald sie ihm die Gelegenheit dazu gab – ihre Beziehung sofort beenden, oder er würde sich von ihr auffangen lassen und sich ihr freiwillig unterordnen. Leid tat er ihr schon, wie er jetzt traurig und verzweifelt in seiner Zelle saß. Denn auch sie liebte ihn. Aber sie wollte sicher sein, daß sie nur dann mehr Zeit und vor allem Gefühl in ihre Beziehung investierte, wenn sie beide wirklich das Gleiche wollten. Und eine „ganz normale“ Beziehung kam für sie nicht in Frage. Es kam jetzt auf das richtige Timing an. Und darauf, ihm zu zeigen, daß auch sie ihn liebte, wenn er sich ganz auf sie einließ. Es war nicht das erste Mal, daß sie Frank bewußt durch ein Wechselbad der Gefühle schickte. Auch, als sie sich den zweiten Abend im Hotel nicht hatte blicken lassen, war das in völliger Absicht geschehen. Er sollte von Anfang an wissen, daß sie von ihm erwartete, sich ständig um sie zu bemühen. Außerdem freute er sich dadurch am dritten Abend im Hotel um so mehr, diesen mit ihr verbringen zu dürfen.

Frank fühlte sich und seine Gefühle für Vanessa verraten. Und da er sich jetzt unbeobachtet glaubte, versuchte er auch nicht mehr, seine Tränen zurückzuhalten. Plötzlich hörte er wieder die schwere Tür zufallen und Vanessa trat vor die Zelle. Es gelang Frank nicht so schnell, die Tränen zu stoppen. Und er fühlte sich noch mehr gedemütigt, als nach der Ohrfeige. Sie öffnete die Gittertür und nahm ihn in die Arme. Da er noch immer seine Hände auf dem Rücken fixiert hatte und auch den Knebel trug, konnte er sich nicht dagegen wehren. Aber irgendwie wollte er das auch gar nicht. Es tat ihm gut, von ihr getröstet zu werden. Auch wenn sie den Grund geliefert hatte, daß es überhaupt nötig war. „Tut mir leid“, begann sie leise, „ich habe dich wohl damit überfordert, dich nicht zu bewegen.“ Sie streichelte ihm den Hinterkopf. „Ich hätte mir denken müssen, daß es zu viel verlangt war, nachdem du schon einen Monat lang keusch sein mußtest“, fuhr sie fort. Sie sagte ihm natürlich nicht, daß sie genau das geplant hatte. „Die Ohrfeige“, erklärte sie ihm sanft weiter, „hast du dir mit deinem ungebührlichen Benehmen allerdings verdient. Aber ich bin dir nicht mehr böse.“ Und obwohl Frank fand, daß er es eigentlich sein müßte, der böse auf sie wäre, trösteten ihn ihre Worte. Es war seltsam, aber für ihn war es nur noch wichtig, daß sie ihn liebte. Und er erwischte sich bei dem Gedanken, daß es notfalls auch angebracht wäre, ihn für seine Aufsässigkeit weiter zu bestrafen – Hauptsache, sie war ihm nicht böse.

Eine neue Welt

Sie machte ihn wieder von der Zellenrückwand los und führte ihn in einen Nachbarraum. Dort stand eine nur leicht gepolsterte Pritsche mit allerlei Fixierungsmöglichkeiten. Vanessa schob ihn sachte auf die Pritsche und legte ihn auf seinen Rücken. Dann löste sie die kurze Kette zwischen seinen Beinen und fixierte diese leicht gespreizt auf der Pritsche. Auch seine Hände wurden von ihr zunächst befreit, um dann gleich wieder auf der Pritsche befestigt zu werden. Dann legte sie ihm einen breiten Ledergurt über die Hüfte. Mit zwei weiteren um seine Oberschenkel stellte sie sicher, daß er garantiert sein Becken nicht mehr bewegen konnte. „So“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln, „jetzt wirst du mir auf jeden Fall gehorchen können.“ Dann befreite sie sein Glied wieder aus dem Keuschheitsgefängnis und massierte es, bis es stramm in ihrer Hand stand. Schließlich setzte sie sich wieder auf ihn und fuhr dort fort, wo sie vor einiger Zeit abrupt aufgehört hatte. Es dauerte bestimmt zwei Stunden, bis sie Frank endlich bis ganz dicht vor den Orgasmus kommen ließ. Er stöhnte hemmungslos und zerrte an seinen Fesseln. Sein Becken konnte er allerdings keinen Millimeter weit bewegen. Auch Vanessa war jetzt hochgradig erregt und atmete bereits stoßweise. Schließlich durchfluteten sie Wellen der Erregung und der Erlösung. Und während sich ihre Scheidenmuskeln beim Orgasmus verkrampften, bekam auch Frank seinen erlösenden Höhepunkt. Mit einem Schrei machte er seiner Lust und seiner Erleichterung Luft. Und für einen Moment erschien es, als wolle sein Orgasmus gar nicht mehr aufhören. Dann lagen beide für einen Moment völlig ermattet aufeinander. Etwas später stieg sie wieder von ihm herunter und befreite ihn von der Pritsche, nicht ohne ihm vorher wieder den Keuschheitsapparat angelegt zu haben.

Nachdem sie eine ausführliche, gemeinsame Dusche genommen und genossen hatten, zogen sie sich etwas Luftiges an. Frank fragte, wie er denn die Metallreifen ablegen könne, aber Vanessa antwortete ihm nur, daß er sie im Hause immer anbehalten würde. Wenn sie das Haus verlassen sollten, würde sie sie ihm abnehmen. Sie gingen in den schön angelegten Garten hinter dem Haus. Er fügte sich harmonisch in den umgebenden Park ein und bot einige schattige Plätze, an denen auch gepolsterte Bänke und kleine Tische standen. Sie setzten sich entspannt auf eine der Bänke und genossen zunächst wortlos den Ausblick auf die Rosenbeete. Kurz darauf erschien Gisela und brachte ihnen etwas Kühles zu trinken. Sie schien von den Metallreifen, die Frank am Hals und den Gelenken trug, keine Notiz zu nehmen. Frank war erleichtert darüber, da es ihm schon noch sehr unangenehm war, mit dieser „Kennzeichnung“ anderen Leuten zu begegnen. Während Vanessa und Frank wortlos, aber in Gedanken vereint, ihre Blicke über die Rosen schweifen ließen und an ihren kühlen Getränken nippten, kam auch Gerhard, Giselas Mann, in ihre Nähe. Er durchstreifte die Rosenbeete und entfernte alle Blütenblätter, die bereits Spuren des Verwelkens zeigten. Frank fiel auf, daß es auch an Gerhards Hals und Gelenken metallisch schimmerte. Und er sah, daß Gerhard diese Fesseln wie eine Auszeichnung trug. Vanessa schmunzelte zu Frank hinüber. „Ja, auch er trägt diese Metallreifen, wenn er sich hier auf dem Grundstück aufhält. Neulich hat er mir mal gestanden, daß er sich irgendwie nackt vorkommt, wenn er außerhalb des Geländes ohne sie unterwegs ist.“ Jetzt kam auch Gisela wieder ins Blickfeld. Sie trug ein Glas mit kaltem Saft zu ihrem Mann und gab ihm zu trinken. So, wie die beiden sich ansahen, schien auch sie eine tiefe Liebe und Vertrautheit zu verbinden.

Frank ließ die Geschehnisse des Nachmittags vor seinem inneren Auge Revue passieren. Noch nie hatte er wegen einer Frau so gelitten wie heute – aber es hatte ihm auch noch nie eine Frau solche Glücksgefühle beschert, wie Vanessa. Und das nicht nur im Hinblick auf den aufwühlenden Orgasmus, für den sich das lange Warten auf jeden Fall gelohnt hatte. Den kurzen Moment, als er alleine in der Zelle war, hatte er bereits ernsthaft darüber nachgedacht, Vanessa zu verlassen, falls er je die Gelegenheit dazu bekommen würde. Jetzt schien ihm dieser Gedanke so fern, als erinnere er sich an ein Ereignis vor Jahrzehnten. Er vermutete, daß er es bei Vanessa auch zukünftig nicht immer leicht haben würde. Aber es gab für ihn überhaupt keine Alternative zu einem Leben mit ihr. Auch wenn ihm noch nicht klar war, wie dieses Leben aussehen würde. Ein schmerzender Gedanke kam ihm noch in den Sinn. Was war, wenn sie ihn nur als „Spielzeug“ betrachtete und ihn fallen ließ, wenn sie genug von ihm hatte? Mit einem ziemlich ängstlichen Gefühl sprach er sie darauf an. Sie lächelte ihn warmherzig an. „Ich glaube, daß ich in dir den Mann gefunden habe, nach dem ich jahrelang Ausschau hielt.“ Sie ergriff den Befestigungsring seines Halsreifs mit ihrem Zeigefinger und zog ihn zu sich heran. „Ich werde dich nicht wieder loslassen.“ Für einen kleinen Moment fragte sich Frank, ob darin nicht nur ein Versprechen, sondern auch eine Drohung enthalten war. Aber er war froh über ihre Antwort. Und die Vorstellung, sich völlig in ihrer Gewalt zu befinden, hatte schon wieder etwas Erregendes für ihn. Und wenn er Gisela und Gerhard so betrachtete – oder sich an Thomas und Silvia erinnerte, dann waren die Aussichten insgesamt sehr ermutigend. Wobei ihn die Erinnerung an seinen Kollegen und Freund Thomas daran erinnerte, daß er ja zunächst nur drei Wochen mit Vanessa hier verbringen konnte.

Vanessa hatte noch immer ihren Finger an seinem Halsreif, als sie ihm eröffnete, daß sie ihn zukünftig in einem richtigen Keuschheitsgürtel sehen wollte. „Doch nicht so ein unbequemes Teil, in dem man wie in einer Hose steckt?“, fragte er erschreckt. „An genau so ein Teil habe ich gedacht. Ich finde, das sieht viel ansprechender aus, als das Provisorium zwischen deinen Beinen. Und man soll sich auch relativ schnell an die Einschränkungen der Beweglichkeit gewöhnen können.“ Für einen Moment war er sprachlos. Sobald er zaghaft anfing, sich an eine Einschränkung, die sie ihm auferlegte, zu gewöhnen, schob sie bereits die nächste nach. Wo würde das enden? „Außerdem“, fuhr sie fort und streichelte dabei seine Innenschenkel durch die leichte Hose, die er trug, „erregt mich der Gedanke, daß du darin wirklich sicher verwahrt wärst.“ Er schluckte. Für ihn war das Wissen wichtig gewesen, daß er sich notfalls auch ohne ihre Hilfe aus dem Gerät hätte befreien können. Gleichzeitig spürte auch er den Reiz des Gedankens, ihr tatsächlich ausgeliefert zu sein. Einen Moment rang er mit sich. Was trieb ihn eigentlich dazu, ihren Vorstellungen und Wünschen immer wieder nachzugeben? Natürlich, er war in sie verliebt – vielleicht war es schon mehr als Verliebtheit, wahrscheinlich schon eher richtige Liebe. Und ja, er fand sie begehrenswert und hatte den Sex mit ihr sehr genossen – auch wenn er erst einmal stattgefunden hatte. Aber da war noch mehr. Er spürte immer stärker, wie es ihn erregte und faszinierte, sich zu unterwerfen. Dabei ging es zwar auch, aber eben nicht nur, um sie. Es kribbelte ihm im Bauch, wenn er sich vorstellte, hilflos und ausgeliefert zu sein. Es waren nicht nur ihre Ansprüche an ihn. Es war auch sein eigenes Verlangen – auch wenn es ihm noch ziemlich unheimlich war. „Ich nehme an, du akzeptierst kein Nein“, antwortete er schließlich mit einem Gefühl aus Angst und Vorfreude im Bauch. Sie lächelte ihn an und hörte nicht damit auf, mit der einen Hand seinen Halsreif festzuhalten und mit der anderen seine Innenschenkel zu streicheln. „Wäre es dir denn lieber, wenn ich ein Nein akzeptieren würde?“, wollte sie von ihm wissen. Er atmete tief durch und sagte dann: „Ich weiß nicht, welcher Teufel mich gerade reitet, aber nein, mir ist es lieber, wenn du weißt, was du willst und es auch durchsetzt.“ Nach einem Moment fügte er noch hinzu: „Hoffentlich bereue ich diese Aussage nie.“ Sie zog ihn am Halsreif ganz dicht zu sich heran. „In manchen Momenten vielleicht. Aber insgesamt wirst du es nicht bereuen“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Noch in der selben Woche fuhren sie zum Ausmessen zu einem Hersteller von Keuschheitsgürteln, die der Verarbeitung seiner Metallreifen sehr ähnlich waren. Der KG – wie Keuschheitsgürtel in der Szene genannt wurden, würde schon in einer Woche – also noch während seines Urlaubs – fertig sein. Vanessa erklärte Frank, daß er bis zum Eintreffen keinen Orgasmus haben würde. Sie ließ sich allerdings in vielfältiger Weise von ihm verwöhnen. Sie sparte dabei weder mit Lob für sein Geschick, noch mit Tips, wie er ihr noch mehr Lust bereiten könnte. Für ihn war es eine sehr aufwühlende Erfahrung, sie von einem Orgasmus in den nächsten zu treiben, selbst aber außer Vorfreude nichts zu bekommen. Und zu seiner Überraschung führte es nicht einmal zu ständiger Frustration bei ihm – eher zu ständiger Geilheit. Nach etwas mehr als einer Woche, die er jetzt schon abstinent war, meldete sich der Hersteller des KGs und teilte ihnen mit, daß das gute Stück für Frank fertig wäre. Sie fuhren zur Anprobe und konnten den Gürtel, der eigentlich eine Hose war, nach einigen kleineren Anpassungen mitnehmen. Vanessa ließ sich von Frank sofort die Schlüssel aushändigen. Für Frank war dies eine Geste seiner bedingungslosen Unterwerfung, die ihn trotz eines etwas mulmigen Gefühls in der Magengegend in eine euphorische Stimmung versetzte. Sie feierten dieses Ereignis zunächst mit einem stimmungsvollen Dinner bei Kerzenlicht. Gisela hatte mit dem Essen eine Meisterleistung abgeliefert, zog sich dann aber gleich zurück, um Vanessa und Frank bei ihrer Feier nicht weiter zu stören. Später fesselte Vanessa Frank auf eine Weise, die ihm überhaupt keine Bewegung mehr erlaubte und begann dann, ihn in lustvoller Langsamkeit immer weiter in die Nähe eines Orgasmus zu treiben. Für Frank war es quälend und lustvoll zugleich, sich über eine Zeit von mindestens zwei Stunden in winzigen Schritten dem Höhepunkt zu nähern. Zumal Vanessa ihn im Unklaren darüber ließ, ob sie ihm die abschließende Erleichterung erlauben würde. Schließlich, als Frank sich allmählich dem Ende seiner Kräfte näherte, ließ Vanessa seine Lust explodieren.

Die Entscheidung

Mit dem nächsten Tag begann für Frank die Gewöhnung an den neuen Keuschheitsgürtel. Zunächst konnte er ihn nur stundenweise tragen, da sich sein Körper erst an die Beschränkungen gewöhnen mußte. In den Zeiten dazwischen hatte er das Keuschheitsrohr zwischen den Beinen. Schließlich, sein Urlaub näherte sich allmählich dem Ende, konnte er seinen KG bereits zwei Tage am Stück tragen. Er gewöhnte sich an das Gefühl des Eingeschlossenseins. Was ihn allerdings zunächst sehr frustrierte war, daß ihm der KG nicht einmal mehr eine Erektion erlaubte. Diese wurde bereits in der Anfangsphase – zwar schmerzlos, aber wirkungsvoll – unterdrückt. Vanessa beruhigte ihn, daß das keine Auswirkungen auf seine Fähigkeiten habe, wenn er nicht eingeschlossen wäre. Da das Ende seines Urlaubs jetzt in greifbare Nähe gerückt war, sprach er Vanessa darauf an, wie es mit ihrer Beziehung denn weitergehen könnte. Schließlich lagen einige Stunden Autofahrt zwischen seinem Wohn- und Arbeitsort und ihrem Haus. Er wunderte sich, warum sie dieses Thema eigentlich nie von sich aus angesprochen hatte, da sie sonst eigentlich immer sehr planvoll und vorausschauend vorging. „Ich sehe da zwei Möglichkeiten“, antwortete sie ihm ruhig. Offenbar hatte sie sich doch schon über diese Frage ihre Gedanken gemacht. „Entweder ich besuche dich alle ein bis zwei Wochenenden und hole dich ab“, begann sie mit einer wenig verlockenden Alternative. Sie machte eine Pause und schaute ihn genau an. „Oder du arbeitest zukünftig für mich.“ Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte sich gefragt, ob er wohl in der Nähe eine Arbeit bekommen könnte, aber soweit er das mitbekommen hatte, gab es hier in der Nähe keine geeigneten Arbeitgeber. Aber für sie zu arbeiten würde bedeuten, auch in finanzieller Hinsicht von ihr abhängig zu sein. Und es hieße, daß er seine Eigenständigkeit auch in Bezug auf die sozialen Kontakte aufgab. Andererseits waren seine bisherigen Freunde – Saufkumpane würde es wohl eher treffen – eigentlich nur eine Notlösung gewesen. Abgesehen von Thomas, mit dem er auch früher schon manchmal ernsthafte Gespräche hatte führen können, waren diejenigen, die er immer als seine Freunde bezeichnet hatte, eigentlich nur Leute gewesen, mit denen er gemeinsam seine innere Einsamkeit hatte ertränken können.

Frank kam der Gedanke, daß Vanessa vielleicht gar nicht daran gedacht hatte, ihn in seinem richtigen Beruf anzustellen. Aber ein Job als „Haushaltshilfe“ oder ähnliches wäre für ihn auf Dauer nicht erträglich. Als er sie darauf ansprach, beruhigte sie ihn gleich. „Ich habe für meine Arbeit eine Web-Site, die derzeit allerdings nicht viel mehr als eine elektronische Visitenkarte ist. Ich möchte sie einerseits zu einer professionellen Kontakt- und Informationsdrehscheibe für meine Kunden machen, andererseits eine Kommunikationsplattform für die Spezialisten meines Netzwerks schaffen. Dort sollen sie freie Kapazitäten genauso einmelden können, wie den Bedarf an weiteren Spezialisten bei ihrem Einsatzort. Du siehst, ich könnte einen fähigen Web-Designer gut gebrauchen, und das nicht nur während des Aufbaus, sondern auch dauerhaft zum Betrieb der Web-Site.“ Es verblüffte Frank doch erheblich, wie detailliert sie sich darüber bereits Gedanken gemacht hatte. Nicht nur in Bezug auf seine „Verwendung“, sondern auch darüber, wie sie ihren Internetauftritt nutzen wollte. Es war erfrischend, einen Auftraggeber zu haben, der Visionen hatte und sich im Groben bereits mit den Möglichkeiten auskannte. „Wo würde ich denn dann arbeiten?“ Vanessa schmunzelte. „Hier im Haus habe ich alle nötige Technik dafür. Mein Büro ist schließlich auch hier.“ Sie würde mich dann wirklich vollständig unter ihrer Kontrolle haben, dachte er sich. Es verwunderte ihn nur noch leicht, daß das in ihm mehr positive als ängstliche Gefühle auslöste.

Sie besprachen noch die Modalitäten des Wechsels seiner Arbeitsstelle: die Kündigung beim alten Arbeitgeber, den Umzug in ihr Haus und die Rahmenbedingungen für seine Arbeit bei ihr. Dank ihrer geschäftlichen Verbindungen auch zu seinem alten Arbeitgeber sah sie keine Probleme, seinen Wechsel innerhalb einer Woche über die Bühne bringen zu können. Und tatsächlich hatte sie ein paar Telefonate später das Ganze soweit organisiert, daß Frank nur noch zu seinem Umzug mit zurück mußte. Er wollte sich bei dieser Gelegenheit auch noch von Thomas verabschieden, aber Vanessa meinte, daß das nicht nötig sei. Sie würde Thomas mit Frau ohnehin in den nächsten Tagen zu Besuch erwarten. Frank schaute sie mit großen Augen an. „Du kennst ihn?“ Sie lachte laut auf. „Was glaubst du wohl, wer mir den Tip gegeben hatte, in welchem Hotel ich möglicherweise den Mann meiner Träume finden könnte?“ Jetzt war Frank völlig sprachlos. Nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte, meinte er: „Dann war das also ein abgekartetes Spiel zwischen euch beiden?“ Er sagte das nicht böse oder enttäuscht, sondern nur ziemlich erstaunt. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „So würde ich es nicht nennen. Thomas wußte, wonach ich schon seit längerem suche. Du weißt ja, daß auch er zur SM-Szene gehört. Und er meinte, daß er da einen Kollegen namens Frank hat, der sich seiner Meinung nach nach einer starken weiblichen Hand sehnen würde, auch wenn er es noch gar nicht wüßte. Tja, und da habe ich mir halt mal angesehen, ob dieser Frank etwas für mich wäre.“ Sie schaute ihm tief in die Augen und strich ihm zärtlich durch die Haare. „Und ich muß sagen, ich bin sehr froh über seinen Tip.“ „Ich auch“, antwortete Frank glücklich, „ich auch.“

Bewertungen und Kommentare sind der Lohn der Autoren. Sei so fair und bewerte die Geschichte. Das dauert nur ein paar Sekunden und tut nicht weh. Du hast Geschichten gelesen und davon bewertet.
schlechtgut
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BDSM-Faktor
Inhalt
Rechtschr./Stil

dabei seit:
Kommentare:
schreibt am 23.05.2025:
2000

Kommentare


GIbio
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 91
schrieb am 20.02.2005:
»Wie immer ein echter Why-Not der uns diesmal noch mehr in die Welt des Beherrschens und des Ausgeliefert sein's entführt.

Und das wie immer in einem hervoragneden Stiel.

Gruß GIbio«

Maduschka
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 56
Maduschka
schrieb am 22.02.2005:
»Hallo Why-Not,
ich bin erstaunt wie du es immer wieder schaffst die verschiedenen Blickwinkel in so einfühlsamer Weise zu zeigen.
Danke

Sabine«

sylterin
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 14
schrieb am 23.02.2005:
»WUHUAAAAAAAAAAAAAAA. Da kommt man eines Abends nach langer Zeit wieder hier her, schaut was es so für Stories gibt, die als gut bewertet wurden und sieht eine zwei Tage alte Why-Not Geschichte.
Es war ein wunderschöner Lesegenuss wie immer und hat mir das gestrige Ins-Bett-Gehen versüßt.
Nur leider sind die Geschichten immer so schön geschrieben, das ich mich in die Person hineinversetze , und wenn ich den Rechner dann ausmache , umschaue und frage wo denn die so vertraute Person, hinverschwunden ist.
Zauberhaft, wie immer einen herzlichen Dank für die wundervolle geschichte. «

D186
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 1
schrieb am 24.02.2005:
»super geschichte hoffenzlich kommt eine fortsetzung«

LeChien
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 2
schrieb am 13.04.2005:
»Ich bin begeistert! Ich weiß zwar noch nicht genau warum hier so ein Kult um deinen Namen gemacht wird, aber das lerne ich vielleicht noch!Ich bin fast schon ein wenig traurig, dass es nur eine Geschichte ist! Es war ein harter Fall zurück auf den Boden der Realitaet...Ich habe selten eine Geschichte gelesen, bei der man sich derartig gut in die Akteure hinein versetzen konnte! Fazit: Lesegenuss mit Suchtpotential! Heißt Du vielleicht Frank? PS: Rechtschreibung und Grammatik sind, im Gegensatz zu anderen Geschichten hier, vorbildlich!«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 27.07.2005:
»Wie immer eine ausgezeichnet geschriebene Geschichte, aber mittlerweile bin ich auch von dir nichts anderes mehr gewohnt! Sehr einfühlsame, liebevolle Story....trotz allem.. ;-)«

caundjo
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 60
schrieb am 31.05.2007:
»Eine absolut fantastische Story!!!«

torven137
dabei seit: Dez '10
Kommentare: 53
Crazy Diamond
schrieb am 11.02.2011:
»Genau die Art von BDSM-Geschichten, die ich gerne lese. Weit mehr als nur gekonnt beschrieben - sehr viel Entwicklung. Gut nachvollziehbare Handlungen und Dialoge.«

LEO-2011
dabei seit: Jul '11
Kommentare: 13
schrieb am 16.06.2012:
»Eine sehr schöne, fesselnde Geschichte. Dominanz mit Gefühl und nicht nur aus Sadismus.«

Pitoe
dabei seit: Feb '05
Kommentare: 211
schrieb am 19.09.2012:
»Sehr schöne und auch sehr intensive Geschichte. Eine Geschichte bei der MANN viel über Gefühle und Empfindungen im weiten Feld des BDSM erfahren kann.

Mir sind solche Geschichten lieber, als diese Pornofilmbeschreibungen. (um das mal so zu nennen).

Klasse. Hat mich sehr efreut. Werde natürlich weiterlesen.«

bliska
dabei seit: Sep '12
Kommentare: 13
schrieb am 03.08.2014:
»absolut fantastische«

Braveheart1975
dabei seit: Dez '15
Kommentare: 3
schrieb am 19.12.2015:
»Wow, hier verschmelzen Träume und Wünsche in einer wundervollen Symbiose zu einer verlockenden Realität. Chapeau !!!«

Thukydides
dabei seit: Feb '13
Kommentare: 4
schrieb am 14.05.2016:
»super Story«

loewenbaer
dabei seit: Sep '16
Kommentare: 9
schrieb am 24.10.2016:
»Eine der besten Geschichten, die ich in diesem Genre gelesen habe.«

joschi2000
dabei seit: Feb '10
Kommentare: 64
schrieb am 27.05.2020:
»Naja, wer das liebt!«


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