Feuer
von katalina
Die Frau, die Herrin des Hauses, tafelte in ihren Privatgemächern an einem langen marmornen Tisch. Sie brauchte Ruhe, ihre Geschäfte nahmen sie mehr in Anspruch als ihr lieb war. Ab und zu warf sie gedankenverloren ein kleines Stückchen wohlschmeckenden Lachs oder eine süße Weintraube zu Boden. Das kleine Fischmädchen las jeden Krümel sorgfältig vom Boden auf und steckte ihn sich dankbar in den Mund. Gierig war sie schon immer die Kleine, das dachte sich auch die Frau, die in ihrer weinroten Samtrobe wie eine Königin auf dem kostbar verzierten Stuhl thronte. Die Herrin lächelte, als sie daran dachte was für ein süßes Haustierchen aus diesem widerspenstigen Fischmädchen geworden war.
Den Stolz, ein freies Mädchen der Meere zu sein, hatte sie ihr genommen. Und seit die Kleine Bekanntschaft mit dem Lieblingssklaven der Hausdame gemacht hatte, hatte sie erkannt, dass sie nicht die einzige Gespielin im Hause war und was für ein Privileg sie genießen durfte in den Privatgemächern der Herrin zu leben. Jetzt war ein neuer Stolz an die Stelle des Alten getreten.
Die Frau nahm einen Schluck Wein aus dem Kelch, beugte sich zum Fischmädchen hinunter und ließ das kostbare Nass auf die Zunge und in die Kehle des Mädchens träufeln.
Die kleine Nixe sah die Frau mit dankbaren und verliebten Augen an. Sie liebte ihre Herrin wie Geiseln ihre Geiselnehmer. Abhängigkeit erschafft Liebe, kaum ein Hund würde je die Hand, die ihn nährt, beißen. Und so liebte das kleine Mädchen die Frau voller Inbrunst, denn die Frau war Wasser. Und ihr Leben.
Die Hausdame stand auf, nahm ihr Glas und bedeutete dem Mädchen ihr zu folgen. Sie schritt durch den Raum auf den großen Kamin zu und nahm auf einen großen flauschigen Bärenpelz vor dem Feuer platz. Die Kleine robbte ihr hinterher. Der Frau gefiel es sie kriechen zu sehen. Wie sehr sie sich bemühte ihr zu folgen und in ihrer Nähe zu sein.
Lange sah die Hausdame in das Feuer. "Fehlt dir das Wasser?" fragte sie schließlich. Glitzern trat in die Augen der Nixe und sie nickte. "Was ist es dir wert?" Das Mädchen sah sie verständnislos an. "Was nimmst du auf dich um noch einmal im Wasser schwimmen zu dürfen?" Tränen schossen dem Mädchen in die Augen und die Frau küsste ihr sanft die Nässe aus dem Gesicht.
"Du wirst mein Zeichen erhalten, meine Kleine, und deine brennende Wunde wirst du in einem großen See namens Pontos löschen dürfen. Du wirst wieder mit den Fischen schwimmen für eine kleine weile, bis ich deine Kette wieder einziehen werde. Ist es dir das wert?"
Die Kleine nickte sprachlos und die Frau hob ihren Rock, damit die Nixe ihrer Bestimmung nachkommen konnte. Sie senkte ihren Kopf zwischen die Lenden ihrer Herrin und konnte bald nicht mehr den Unterschied zwischen ihren eigenen Tränen und dem Saft des stöhnenden Körpers um sie schmecken.
Am nächsten Tag stand die Hausherrin früh auf und verschwand für einige Stunden. Das kleine Fischmädchen spürte die Aufregung im Haus und ihre Gespanntheit stieg ins unermessliche.
Nach langem Warten tauchte die Gebieterin wieder auf. Sie hatte zwei Wachen im Gefolge, die das Mädchen hoch hoben und es hinunter in die Kutsche trugen. Während der ganzen langen Fahrt sprach die Herrin kein Wort und wenn die Kleine ansetzte, verbat sie ihr bei Strafe auch nur einen Laut zu äußern. Allein schon diese Fahrt war unerträglich.
Als sie ankamen, hob man sie aus dem Gefährt und als erstes dachte sie das Meer zu sehen. Doch der Geruch war anders, kein Salz lag in der Luft und sie erkannte, dass es ein riesiger See sein musste. Man setzte die Kleine an einem Felsabsatz ab und band ihre Arme an Eisenringen fest, die in Stein geschlagen waren. Neben ihr knisterte ein Feuer, das langsam in glühen überging, und in den roten Kohlen lag ein langer Eisenstab. Das Mädchen spürte die Hitze der Glut und ein angstvolles Ziehen machte sich in ihrer Magengrube breit. Sie mochte Feuer nicht. Sie war ein Kind des Wassers.
Die Frau, die Wasser für sie bedeutete, kniete sich vor sie hin, sah ihr tief in die Augen und strich mit ihren langen zarten Fingern über die Wangen des Mädchens. "Es wird weh tun, Kleine."
Sie nickte nur, sie wusste, dass sie sowieso keine Wahl hatte. Und wenn sie das Ganze irgendwie durchstehen würde, durfte sie wieder Wasser um sich spüren. Wasser. Leben.
Die Frau küsste das Mädchen, leckte mit ihrer Zunge um die vollen Lippen, neckte verspielt ihr Gesicht, drang fordernd in ihren Mund, zog sich wieder zurück, stupste an die Mundwinkeln, saugte an ihrer Zunge bis es weh tat, knabberte an den Lippen bis sie bluteten. Sie wechselte so schnell von wild und fordernd in sanfte Verspieltheit, dass der Kleinen bald schwindlig wurde. Die Frau genoss es sie so zu verwirren, noch
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