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Kommentare: 9 | Lesungen: 1931 | Bewertung: 7.75 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 05.03.2018

Flashback

von

Im Café sitzen wir uns gegenüber, unsere Kaffees werden gerade gebracht. Wir haben uns seit über 10 Jahren nicht gesehen. Seine Haare haben graue Strähnen, sein Lächeln ist das Gleiche, und er erzählt immer noch 2/3 mehr, als es notwendig wäre, um einen Sachverhalt zu erläutern. Ich fühle mich eisprungmäßig energiegeladen, der Kaffee sorgt für zusätzliche Erlebnislust und bin aufgeregt, ohne genau zu wissen, warum. Ich erzähle ihm von meinem Leben als verheiratete Frau und Mutter. Dass ich schon immer diejenige mit mehr Lust auf Sex war; dass ich glücklich verheiratet bin, aber mich frage, ob es das sexuell jetzt mit 36 gewesen sein soll und dass ich mit dem Gedanken nicht gut klarkommen würde. Dass ich viel mehr Lust als Gelegenheiten habe. Dass wir vereinbart haben, uns wegen Affären nicht zu verlassen, und dass man das zwar nicht direkt eine „offene Beziehung“ nennen, aber auch nicht als strenge Monogamie bezeichnen kann. Zumindest theoretisch. Weil ich auch ein gewisses Maß an Sympathie und irgendwie auch Vertrautheit brauche, und das viele ausschließt. Und dass ich zu gewissen Zeiten im Zyklus einen ganz anderen Blick auf Männer habe. Untypischerweise rede ich seit einer halben Stunde deutlich mehr als er.

Ob ich kurz vorm Eisprung auch mehr über Sex reden würde? fragt er. Ich muss lachen. Er erzählt von seinen Erfahrungen mit Frauen, und dass er es so erlebt hat, dass ältere Frauen genauer wüssten, was sie sexuell wollen. Von einer Frau, die einige Jahre älter war als er und verheiratet. Von „sexueller Passung“. Mich reitet ein Schalk und ich frage ihn kokett, wie er unsere sexuelle Passung damals im Nachhinein einschätzen würde. Ich werde außerdem rot. Er beugt sich vor, stützt sein Kinn auf seine Hand. Warum ich fragen würde? will er wissen und ist erstaunlich wenig schlagfertig. Ich sage, dass ich mit dem Thema ja nicht angefangen hätte und auch keine Skala im Kopf hätte, aber meine Erinnerungen an unseren Sex mitunter durchaus antörnend wirken würden. Woran genau ich dann denken würde? In seiner Einsilbigkeit strahlt er eine Mischung aus Verlegenheit, Verunsicherung und aufkeimender Lust aus. Ich erinnere mich spontan an einen unglaublich intensiven vaginalen Orgasmus, den ich mit ihm gehabt hatte. Wir waren eher zufällig in einer neuen Stellung gelandet, er kniete und ich saß halb auf ihm, er hielt mich mit den Händen am Hintern fest. Nicht der einzige Höhepunkt, wohlgemerkt, aber einer, der rausstach. Der blumige Beschreibungen in der BRAVO oder in „Frauenliteratur“ noch überbot, der nicht zwischen den Beinen sondern in der Mitte des Körpers anfing und in den ganzen Körper ausstrahlte wie eine Explosion in Zeitlupe. Der Gedanke reicht regelmäßig aus, um mich flashbackartig in die Situation vor über 15 Jahren zurückzuversetzen. Auf seinem Nasenrücken zeigen sich winzige Schweißperlen, während er mir zuhört. Mein Gesicht glüht. Als Übersprungshandlung springe ich auf, sage „ich bin gleich wieder da“ und verschwinde auf die Toilette.

Ich sitze auf der Schüssel und mein Kopf dreht sich, mein Herz schlägt schnell. Auch ohne mich selbst anzufassen, merke ich, wie warm und nass ich bin. Trotzdem streiche ich mit einem Finger zwischen meinen Schamlippen entlang und ich liebe das heiße, glatte Gefühl meiner eigenen Erregung. Mein Finger riecht nach meiner Lust und ich ziehe mich wieder an, wasche meine Hände nicht.

Er sitzt am Tisch, verlegenes Schweigen hält an. Die Bedienung kommt und fragt ob wir noch etwas möchten, und wir bitten beide um die Rechnung. Als wir beide einzeln bezahlt haben, schlage ich vor, noch ein paar Schritte in der wärmer gewordenen Frühlingssonne zu laufen. Das Gespräch kommt wieder in Gang, diesmal unverfänglicher. Wir lachen, streifen uns immer wieder nebenbei mit den Schultern. Wo er eigentlich wohne, frage ich. Zwei Straßen weiter, sagt er, und ohne es abzusprechen, setzen wir uns wieder in Bewegung, bis wir vor der von ihm genannten Hausnummer stehenbleiben. Ich würde wirklich gerne mal seine Wohnung sehen, sage ich und sehe ihn mit schräggelegtem Kopf an. Früher warst du nicht so direkt, lacht er. Er schließt die Tür auf und wir steigen die Treppen in den 3. Stock hinauf. Ich hatte vorher keine Vorstellung, wie seine Wohnung aussehen könnte und schaue mich um, aus dem Wohnzimmerfenster hat man schöne Aussicht auf den Stadtteil. Unscharf sehe ich mein Spiegelbild im Fenster. Ich stütze mich aufs Fensterbrett und schließe die Augen. Mein Rücken kribbelt, alle Härchen richten sich auf, ich merke, dass er hinter mir steht. Ich höre seinen Atem. Meiner zittert. Zwischen meinen Beinen pocht es wieder. Ich mache die Augen wieder auf, sehe aus dem Augenwinkel die Gänsehaut auf meinen Armen, meine aufgerichteten Nippel durch das dünne Shirt.

Er tut nichts, steht nur hinter mir, atmet, ich stelle mir vor, dass er meine Erregung riechen muss. Ich sehe, dass auch er unser Spiegelbild betrachtet, in der Spiegelung begegnen sich unsere Blicke, halten sich. Mein Atem kommt etwas stoßweise, ich atme durch den Mund. Er kommt ein paar Zentimeter näher, wir berühren uns nicht, ich spüre seine Körperwärme an meinem Rücken. Was willst du? Die Frage kommt leise, fast warnend, sein Blick hält immer noch meinen im Spiegelbild. Du kannst jetzt sofort gehen und ich werde dich lassen, aber wenn du bleibst, werde ich nicht zulassen, dass du es dir zu einem späteren Zeitpunkt doch noch mal anders überlegst. Ich halte seinen Blick. Na gut, sagt er leise. Im Spiegelbild sehe ich kurz bevor ich es spüre, wie seine Hand sich hebt und seine Finger leicht und langsam über meine Brust streichen, auf meinen Nippel zu. Durch den dünnen Stoff spüre ich seine Finger, mein Atem geht schneller, seine Finger zupfen leicht an meinem Nippel. Seine Hand gleitet weiter nach unten an meinem Bauch entlang, ich spanne die Bauchmuskeln an, seine Hand wandert vorne in meinen Rock, sein Mittelfinger schiebt sich langsam aber bestimmt zwischen meine Schamlippen und ich merke, wie er auch spüren muss, wie nass und heiß ich bin. Ich zucke zusammen als sein Mittelfinger über meine Perle gleitet, meine Knie geben kurz nach und mir entwischt ein kaum hörbares Stöhnen. Im Spiegel sehe ich seinen Mundwinkel amüsiert zucken. Immer noch der arrogante Penner, schießt es mir durch den Kopf. Er zieht seine Hand wieder weg. Was willst du, wiederholt er seine Frage. Ich ziehe mir me

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Kommentare


tandra
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 17
schrieb am 06.03.2018:
»schöne Geschichte, aber das Ende kam ein wenig "schnell"«

frankschr
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 40
schrieb am 06.03.2018:
»Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung????«

pierre069
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 19
schrieb am 07.03.2018:
»Da gibt es doch sicher noch reichlich phantasievolles Potential«

salamander69
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 246
schrieb am 12.03.2018:
»Ja, selbstverständlich eine dreimal Zehn! Sprachlich hervorragend, erotisch hochsensibel, das Thema Sex mit dem/der Ex auf den Kopf getroffen. Ich hoffe auf weitere Geschichten dieser Autorin/dieses Autors!«

felix0655
dabei seit: Jan '05
Kommentare: 24
schrieb am 12.03.2018:
»Sehr realistisch geschrieben. Vielleicht sogar so erlebt? Könnte mir gut vorstellen, dass es nicht bei dieser einen Reprise blieb. Ist es so?«

hardy
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 29
schrieb am 14.03.2018:
»eine Fortsetzung wäre schön«

morgenfreund
dabei seit: Nov '04
Kommentare: 32
schrieb am 18.03.2018:
»so etwas möchte "man" auch erleben, geil geschrieben«

Günni
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 4
schrieb am 12.05.2018:
»Gut in Szene gesetzt«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 24.12.2019:
»Eine Geile Geschichte.
Weiter so!!«



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