Frauentausch Extrem - Der Einzug
von GhostWriter
»Frau Weber, wie viele Erstkontaktschreiben haben Sie für das neue Format versendet?«
»Sie meinen den Frauentausch?«
»Ja, ganz genau.«
»Es waren 700, wie Sie mir aufgetragen haben. Wieso, gibt es ein Problem damit?«
»Nein, wir diskutieren hier nur gerade darüber. Haben Sie schon Rückmeldungen erhalten?«
»Wenige. Etwa 40.«
»Sind schon brauchbare Kandidaten abzusehen?«
»Ich konnte nur einige Antworten überfliegen, aber die ein oder andere Kombination hätte Potenzial.«
»Sehr gut. Vielen Dank, Frau Weber.«
Tilo Bauch, der junge Programmintendant des aufstrebenden Nischenkanals FO6 lehnt sich zurück, nachdem er die Freisprecheinrichtung, die ihn mit einer seiner Assistentinnen verbunden hatte, deaktiviert hat.
»40 von 700 ist noch nicht viel, aber immerhin.« Er blickt in die zurückhaltend dreinschauenden Gesichter die ihn fixieren. Vier Mitglieder aus seinem Team sind in dem kleinen Besprechungsraum versammelt.
»Die Mischung ist der Witz, nicht die pure Menge«, nickt Kevin Paul zustimmend. Der Projektleiter des gerade neu beschlossenen Formats, stützt sich mit verschränkten Armen auf die Ellbogen. Die Ansprüche an die neue Sendung sind groß. Die Ziele hochtrabend. In ihrem holländischen Mutterkonzern ist das Format seit Monaten im Nachtprogramm etabliert. Jetzt soll es auch in Deutschland aufgelegt werden.
»Die Milieu Vermischung ist Teil der Idee.« Er blickt in die Runde, als wolle er sicherstellen, dass auch jeder versteht wovon er spricht.
»Natürlich«, nickt der Intendant. »Wir wollen den Frauentausch ja nicht zu einem langweiligen RTL2 Abklatsch werden lassen. Wir haben das Konzept verstanden.« Er nimmt seinen Kugelschreiber in die Hand, spielt mit der Feder während er einen Moment nachdenkt, und wendet sich dann an die Castingverantwortliche des Projekts.
»Warten wir noch bis Montag, dann laden wir die erste, am besten zusammenpassende Kombination zu Probeaufnahmen ein. Danach entscheiden wir, ob wir die wertvollen Adressen in Anspruch nehmen, an die wir die echten Anfragen für das Format schicken.«
Zustimmendes Nicken begleitet seine Entscheidung.
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»Alte, schieb deinen knochigen Hintern aus meinem Gesicht, ich kann nicht durch dich durchglotzen.«
Ohne auf die Reaktion seiner Frau zu warten, greift Patrick Knoch, genannt Knochen, zwischen die O-Beine seiner Frau, die ihm den Blick auf den Fernsehapparat verstellt, und packt ihren Oberschenkel an der Innenseite. Die Schenkel seiner Frau sind so dünn, dass er beinahe die Finger darum schließen kann. Er drückt ordentlich zu, während er sie zur Seite schiebt. Als er sie loslässt, zeichnen sich seine Finger als dunkle Flecken auf der schneeweißen Haut ab, die nur sehr langsam verblassen. Seine Frau gibt keinen Mucks von sich, sondern streckt ihm nur weiter ein Schreiben entgegen, das sie gerade aus der Post gefischt hat.
»Was soll ich mit dem Dreck? Wir haben kein Geld für Rechnungen. Wirf es zu den anderen und lass mich in Ruhe Fußball gucken.«
»Das ist keine Rechnung. Hier steht, wir bekommen 500 Euro, wenn wir an einem Casting teilnehmen.«
Patrick Knoch hebt eine Augenbraue. Sein Blick verklärt sich einen Moment, dann flattern seine Augenlider. Seine eisblauen Augen richten sich langsam auf seine Frau. Dabei schweift sein Blick langsam und träge von ihren dünnen Beinen, auf die übertätowierte Kaiserschnittnarbe, hoch zu ihren wie ausgemergelte Quarktaschen hängenden Brüsten. So beschreibt er sie jedenfalls mit seinen Worten, wenn ihn jemand danach fragt. Er macht ein Gesicht als hätte er sich verhört. Während er die in Runenschrift zwischen ihren Schlüsselbeinen tätowierte Botschaft liest, als würde er sie gerade eben zum ersten Mal bemerken, dröhnt sein brüllendes Lachen durch das rauchgeschwängerte Wohnzimmer.
»Du spinnst doch, du dumme Fotze. Kein Mensch will deinen schrumpeligen Arsch sehen.« Prustend lässt er seine Augen wieder an ihr herunter gleiten. Seine abschätzige Miene soll sein Argument wohl unterstreichen. Sekundenlang starrt er den winzigen Slip an, der zwischen ihren hervortretenden Hüftknochen hängt, wie ein seit Wochen vergessener Waschlappen auf einer Wäscheleine. Die Farbe des Slips war einmal blau. Jetzt sieht er aus, als wäre er jahrelang in der Sonne vergessen worden, sich hartnäckig weigernd, den letzten Rest Farbe zu verlieren. Zwischen dem verwaschenen blau und dem Alabaster ihrer Schenkel sprießen schwarze Schamhaare. Wie ein unter den Slip geschobener Teppich, bauschen sie den fadenscheinigen Stoff auf. An den Seiten und zum Bauchnabel hin, quellen sie unter ihm hervor. Stoisch lässt sie den Blick auf sich verweilen, während sie den Brief ungerührt in seine Richtung hält. Als er endlich danach greift, lässt sie sich neben ihn auf die durchgesessene Couch fallen. Eine Staubwolke wabert aus den Untiefen des alten, ihre Leiber verschlingen wollenden Ungetüms hervor. Wortlos greift Mandy Knoch zu der Zigarettenschachtel, um sich eine Zigarette anzuzünden. Der ausgestoßene Rauch mischt sich unter den allgemeinen Mief im Wohnzimmer.
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»Sehr geehrte Frau Weiland, sehr geehrter Herr Weiland. Wir beglückwünschen Sie zu der einmaligen Gelegenheit, an unserem neuen Konzept einer Daily Reality Soap teilzunehmen…«
»Daily Reality Soap. Liebling, willst du mir das wirklich weiter vorlesen?«
»Hör zu, ich finde das interessant. Also hier steht, sie wollen als erster deutscher Sender erstmals eine ungeschnittene und unzensierte Form des bekannten Frauentausch Formats veröffentlichen.«
»Das heißt sie halten die Kamera auch dann noch auf die Teilnehmer, wenn die anderen Sender vor lauter Peinlichkeit längst abgeschaltet haben.«
»Oder sie zeigen die Wahrheit einfach ungeschönt.«
»Was in etwa das gleiche bedeutet. Warum liest du mir das vor? Willst du die 500 Euro verdienen? Du weißt schon, dass alleine deine Fußpflege jeden Freitag 500 Euro kostet.«
»Das Geld interessiert mich nicht. Ich hätte einfach nur Lust darauf mal so etwas verrücktes auszuprobieren.«
»Verrückt trifft es wohl ziemlich gut. Hast du dir das mal zu Ende gedacht? Das bedeutet nicht nur, dass man dich vermutlich in irgendeinen Hartz-4 Plattenbau im Osten steckt, sondern dass das Pendant dazu auch hier zu mir verfrachtet wird. Möchte ich wirklich eine Woche lang eine Dumpfbacke ohne Bildung und Niveau um mich herumhaben?«
»Vielleicht wird das ganz witzig.«
»Nein, das denke ich beim besten Willen nicht.«
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»Wen haben wir also für die Probeaufnahmen ausgewählt?«
»Wir haben ein Ehepaar aus Görlitz, Mandy und Patrick Knoch. Er ist Maurer und sie ist Hausfrau. Und ein Ehepaar aus Karlsruhe, Rebecca und Rainer Weiland. Er ein Immobilienmakler, sie eine Innenarchitektin.«
»Wie passen die beiden vom Umfeld und von den Lebensumständen zusammen?«
»Überhaupt nicht.«
»Perfekt.«
»Wie ist die weitere Vorgehensweise mit den Aufnahmeteams abgesprochen?«
»Die Frauen werden jeweils von einem Fahrdienst abgeholt und mit einer Mobilkamera begleitet. Hierfür reicht ein Zwei-Mann Team. Gleichzeitig werden in den jeweiligen Wohnungen die Kameras aufgebaut. Wir werden alles so installieren, dass wir dort ebenfalls mit einem Zwei-Mann Team vor Ort sein können. Dann können wir den Live Stream direkt aufbereiten, wenn wir ihn brauchen sollten.«
»Wissen die Teilnehmer, dass es sich nur um Probeaufnahmen handelt?«
»Es steht in ihrem Vertrag. Irgendwo.«
»Rechtlich ist dazu alles geklärt? Auch mit den Abtrittserklärungen der Teilnehmer, der Vermarktung und den Drittrechten?«
»Die Anwälte haben grünes Licht gegeben.«
»Sehr gut. Die Teilnehmer sind genauestens instruiert und wissen was auf sie zukommen wird?«
»Alle vier haben die notwendigen Unterlagen unterschrieben und sind somit einverstanden, dass die ungeschnittene Live Fassung gestreamt werden darf.«
»Sehr gut. Gut gemacht alle zusammen. Dann auf an die Arbeit und viel Erfolg uns allen.«
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Rebecca Weiland tritt in ihren 120mm Louboutins aus dem Fahrstuhl, der sie aus dem zweiten Stock ihrer Wohnung am Stadtrand von Karlsruhe in das Erdgeschoß befördert hat. Die Pariser Schuhe klackern auf den italienischen Fließen. Ihr Gucci Kleid schmiegt sich wie eine zweite Haut an ihren makellosen Körper. Es ist erst drei Wochen alt. Zwei Tage jünger als die frisch operierten Brüste, die eine weitere Körbchengröße eingebracht, und einen beinahe vollständig aktualisierten Kleiderschrank notwendig gemacht hatten. Sie umrundet den Springbrunnen, der die gigantische Eingangshalle dominiert. In der riesigen Küche versorgt ihre Haushälterin gerade die Reste des Frühstücksbuffets.
»Ich soll von Herrn Weiland ausrichten, dass er dringend auf einen Außentermin musste.«
Rebecca schmunzelt. Sie betrachtet sich beiläufig in der auf Hochglanz polierten Front des riesigen Kühlschranks zu ihrer Rechten. Sie hat sich schon gedacht, dass er einen Rückzieher machen wird. Aber sie hat sich fest vorgenommen, sich die Freude auf das bevorstehende Abenteuer nicht verderben zu lassen. Ein Abenteuer, ja genau. Abwechslung aus dem täglichen Einheitsbrei, der seit Wochen ihr Leben dominiert. Auch wenn ihr Mann nicht für das Projekt zu begeistern war. Sie würde ihren Spaß an dem Frauentausch haben. Neue Leute, andere Umgebung, ein anderes Leben kennenlernen. Das alles hört sich nach einer Menge Spaß an.
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»Wann kommen die Idioten vom Fernsehen?«
»So gegen 9 Uhr, hat der Kerl gesagt.«
»Ich hoffe die bringen die Kohle gleich mit. Und wenn die andere Schlampe so hässlich ist wie du, dann können sie die gleich wieder mitnehmen, hast du gehört?«
Mandy Knoch ignoriert ihren nörgelnden Ehemann so gut es geht. Sie ist mit Packen beschäftigt. Die Redaktion von ‚Frauentausch-Extrem‘ hat sich für heute angekündigt. Die und der Fahrdienst, der sie für die nächsten Tage in ihr neues Heim nach Karlsruhe bringen soll. Sie ist aufgeregt und gespannt, was sie erwarten wird. In ihren 28 Jahren ist sie nur einmal weiter als 50 Kilometer aus Görlitz herausgekommen. Ansonsten besteht ihr Leben aus dem was ihr herrischer und aufbrausender Ehemann von ihr verlangt. Wie wohl ihr Austausch-Ehemann mit ihr umgehen wird? Sie weiß nichts über die Umstände in die sie eingetauscht wird. Vermutlich war das Absicht, damit die Überraschung größer wird. Ob die andere Frau ebenfalls keine Ahnung hat, wohin man sie verfrachten wird? Bestimmt nicht. Wer würde sich freiwillig in die Hände von Patrick Knoch geben. Nicht einmal die 500 Euro können es Wert sein, sich länger als notwendig hier aufzuhalten.
Eine gehörige Portion Skepsis schwingt mit, während sie die wenigen Habseligkeiten, die es lohnt mitzunehmen, in eine Tüte packt. Bestimmt wird das Projekt abgebrochen, sobald ihr Mann das erste Mal die Hand gegen die Neue erheben würde. Sobald er sie auffordern würde, seine perversen Spielchen mit ihr zu spielen, oder draußen die Leute mit ihr zu erschrecken.
Nein, keinen Tag wird die andere hierbleiben, denkt sie. Also lohnt sich auch das Packen nicht. Wut keimt in ihr auf. Wie immer, wenn sie an ihr beschissenes Leben denkt.
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»Kevin hier. Hallo Tilo.«
»Hallo Kevin. Hast du etwas von den Teams gehört?«
»Ja, deshalb rufe ich an. Der Fahrer der die Weiland nach Görlitz fährt, hat sich gerade gemeldet. Sie sind da und gehen die nächsten Minuten rein. Den Knoch haben sie aus der Wohnung geholt und beschäftigt. Er war wohl nicht so begeistert seine Bude zu verlassen. Er wollte einen Bonus haben. Von Wohnung verlassen stand nichts im Vertrag, sagt er.«
»Herrje, ist das sein Ernst? Was hat das Team gemacht?«
»Anscheinend hat Mario ihn auf ein Bier eingeladen. Das hat ihn überzeugt. Pascal geht mit der mobilen Cam mit der Weiland alleine rein. Das passt schon. Das macht die Eingangsbesichtigung realistischer als mit einer festen Kamera.«
»Das ist eine gute Idee. Was denkst du, vielleicht sollte Pascal sich ganz raushalten und die Weiland ihre Eindrücke selbst filmen. Wenn ich darüber nachdenke wäre das sogar noch besser.«
»Hmm…das klingt nicht schlecht. Ich gebe das weiter.«
»Und das andere Team? In Karlsruhe?«
»Die sind wohl noch auf der Autobahn. Ein längerer Stau bei Sinsheim hat sie aufgehalten. Anscheinend brauchen sie noch eine Stunde. Wir erreichen aber nur die Haushälterin dort.«
»Macht nichts, wir wollen ihn am Anfang sowieso nicht im Bild haben. Ich versuche gerade vom Sender ein paar Gigabyte Bandbreite abzuzweigen. Dann können wir den Stream von den Cams mit ein paar Minuten Zeitverzug auf den Server laden und es uns direkt hier anschauen. Je nachdem wie unser erster Eindruck ist, können wir dann entscheiden, ob wir die Teams überhaupt vor Ort lassen, oder ob wir es mit anderen Kandidaten versuchen.«
»Wir wollen ja nur Probeaufnahmen machen. Lernen für die spätere Produktion.«
»Schon, aber je nachdem was uns erwartet, müssen wir auch nicht unnötig vier Mann beschäftigen.«
»Ja, ok. Wenn du was hast, sag mir Bescheid.«
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Der jüngere der beiden Männer, der sich vor einigen Stunden als Pascal vorgestellt hat, drückt ihr eine Kamera in die Hand. Action-Cam hat er das kleine schwarze Teil genannt. Er hat ihr erklärt wie sie sie halten soll und ihr ein paar Kniffe gezeigt, damit ein möglichst gutes Bild dabei herauskommt. Rebecca Weiland schaut sich gerade ihre erste Aufnahme an, die sie selbst gedreht hat. Aus dem VW-Bus heraus, über den Parkplatz vor der Adresse, die die nächsten sieben Tage ihr Zuhause sein soll.
Ihr erster Eindruck ist ernüchternd, aber sie will nicht schon auf dem rissigen, von Gras und Unrat überwucherten Vorplatz vor der steil aufragenden Plattenbausiedlung den Schwanz einziehen. Ihr Mann hatte sie gewarnt. Er hatte versucht sie so gut wie möglich auf das hier vorzubereiten. Sie hatte nur abgewunken.
Während sie über den Vorplatz schlendert, vorbei an dem rostigen, verbogenen Ding das womöglich einmal eine Kinderschaukel gewesen war, muss sie ihm insgeheim recht geben. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ja, sie wusste dass es in eine eher ärmliche Gegend im Osten ging. Aber dass ärmliche Gegenden so aussehen, mitten in Deutschland, das schockiert sie. Aber so schnell will sie nicht aufgeben. Den Gefallen will sie ihm nicht tun.
Während ihre schwarzen Louboutins über den Kies knirschen, als wollten sie mit jedem Schritt lautstark ihren Protest über die rüde Behandlung kundtun, nähert sie sich ihrem Ziel. Pascal, der eigentlich die Kamera führen wollte, dann aber über Telefon andere Instruktionen erhalten hatte, folgt ihr.
Mario war vorrausgegangen um ihren Austausch-Ehemann aus der Wohnung zu holen. Wie bei ihrem Vorbild, dem originalen Frauentausch, sollten die Protagonistinnen zuerst alleine einen Rundgang durch ihr neues Heim machen. Sie war gespannt auf ihren Austausch-Ehemann. Wie er sich ihr gegenüber verhalten würde. Ob er befangen oder schüchtern sein würde. Ob sie sich sympathisch sein würden. Immerhin sah das Format die ungeschminkte Wahrheit vor. In der Vorbesprechung mit den Verantwortlichen, war ihnen der Auftrag, den der Sender mit dieser Produktion hatte, ausführlich beschrieben worden. Ihr Mann hatte schon ganz recht gehabt. Sie wollten mit der Kamera weiter draufhalten, wenn die anderen schon längst abgeschaltet hatten. Genau darum ging es und eben jene Situationen waren ausdrücklich erwünscht. Auf die Frage von Rebecca, WIE weit die Situationen gehen sollten und durften, hatten die Verantwortlichen nur mit den Schultern gezuckt und gelächelt. So weit wie möglich sollte das heißen.
Das war mit einer der Gründe, weshalb Rebecca Weiland während des Gesprächs ihren Herzschlag pochend am Hals spürte. Sie war so aufgeregt wie seit Monaten nicht mehr. Endlich hatte sie einmal wieder etwas auf das sie sich richtig freuen konnte. Etwas das so vollkommen anders war als ihr normaler Alltag.
Vor ihrer neuen Wohnungstür angekommen, zittern ihre Hände. Sie kann nicht die Kamera halten und die Tür aufschließen. Pascal übernimmt das für sie. Er stößt die Tür auf, während sie im Hausflur wartet. Man wird ihn später aus dem Bild schneiden, hat er ihr gerade gesagt.
»Ach du Scheiße, ist da drinnen jemand gestorben?« Pascal prallt vor der geöffneten Wohnungstür zurück, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Ein modriger, fauliger Gestank wabert aus der Wohnung. Die Luft im Treppenhaus ist schon schlimm, aber gegen das was aus der Wohnung strömt, ist es hier draußen wie in einer Sommerbriese.
»Ihr Kollege war doch eben hier, oder?« fragt Rebecca zaghaft. Sie spricht nicht aus, was sie denkt. Der hätte doch sicher sofort Bescheid gesagt, wenn hier drinnen jemand gestorben wäre. Außerdem ist er nicht hier, also wird er lebende Personen angetroffen haben. Pascal zuckt mit den Schultern. Vor wenigen Minuten noch hat er mit Mario telefoniert. Er hat ihm erzählt, dass der Typ sich geweigert hat die Wohnung zu verlassen. Dass er ihn mit der Aussicht auf ein Bier in die nächste Kneipe gelockt hat. Diesen furchtbaren Gestank aber hat er nicht erwähnt.
Rebecca tritt zaghaft über die Schwelle. Die Kamera hält sie wie ein Schild vor der Brust. Pascal hat ihr erklärt, dass sie sie möglichst hoch halten soll, um dem Zuschauer den Eindruck zu geben, mit seinen eigenen Augen zuzusehen. Gegen das Stirnband, mit der die Kamera vor der Stirn befestigt wird, hat sie sich standhaft geweigert. Das Band hätte die Frisur durcheinander gebracht.
Etwas knirscht unter ihren teuren Louboutins. Sie stößt einen überraschten Laut aus, woraufhin es irgendwo in einer Ecke zu rascheln beginnt. Sie stehen in einem dunklen Flur, von dem aus vier Türen abgehen. Gleich links erkennt Rebecca so etwas wie ein Badezimmer. Sie macht es nur an den Kacheln und an dem Waschbecken als solches aus. Es gibt keinen Spiegel und keine Dusche. Die Badewanne ist bis zum Rand mit Wäsche gefüllt. Ob sauber oder dreckig lässt sich nicht definieren. Ein muffiger, feuchter Geruch geht von ihr aus. Rechts muss das Schlafzimmer sein. Ein winziger Schrank, zwei Kommoden und ein Stuhl stehen darin. Es gibt kein Bett. Die einzig mögliche Schlafgelegenheit, sind zwei zusammengeschobene Matratzen, die direkt auf dem Boden liegen. Die Möbel passen allesamt nicht zueinander und machen den Eindruck als wären sie vom Sperrmüll zusammengesammelt. Die Luft die aus dem Zimmer kommt, ist dieselbe wie aus dem Badezimmer. In beiden Räumen sind die Fenster geschlossen, die Rollläden heruntergelassen.
Pascal schiebt sich zielstrebig hinter ihr vorbei, um nicht ins Bild zu gelangen. Im Badezimmer öffnet er Rollladen und Fenster. Während Rebecca weiter geht, hört sie ihn im Schlafzimmer rumoren. Frische, kühle Luft streichelt plötzlich ihren Rücken. Pascal atmet laut und tief ein. Sie sieht sich nicht nach ihm um, stellt sich aber vor, wie er vor dem offenen Fenster durchatmet. Das würde sie auch gerne, aber das Bild das ihr die Küche bietet, hält sie gefangen. Sie vermutet jedenfalls, dass es die Küche ist, denn unter den Bergen von ungewaschenem Geschirr, alten, verkrusteten Töpfen und Pfannen, scheint eine Spüle verborgen. Kistenweise leere Flaschen stapeln sich in einer Ecke. Überall liegen Einkaufstüten auf dem Boden. Auch hier ist das Fenster geschlossen. Einen Rollladen oder eine Jalousie scheint es nicht zu geben. Rebecca versucht an das Fenster zu gelangen, scheitert aber an einem Berg alter Zeitungen, der so hoch davor aufgetürmt ist, dass sie den Griff nicht erreicht.
Sie geht rückwärts wieder in den Flur. Etwas hält ihren Schuh fest. Noch ehe sie merkt, dass der ihrer Bewegung nicht folgt, rutscht sie aus ihm heraus. Sie verliert das Gleichgewicht und tritt mit dem nackten Fuß auf den Fließenboden auf. Das Gefühl ist so ekelerregend, dass sie aufschreit. Sofort reißt sie den Fuß weg. Eine leere Tüte Gummibärchen bleibt an ihrer Ferse haften.
»Was ist passiert?« Pascal kommt aus dem Schlafzimmer gerannt. Gerade rechtzeitig um sie aufzufangen. Sie drängt sich rückwärts gegen ihn, bis beide im Flur gegen ein Regal stoßen. Irgendwo splittert Holz. Ein Regalboden gibt geräuschvoll nach. Panisch hüpft Rebecca auf einem Bein. Das andere in der Luft, versucht sie die Tüte von ihrer Ferse abzustreifen. Als es endlich gelingt, steht sie keuchend auf einem Bein balancierend da, während Pascal sie an der Schulter hält. Der halb in der Küche stehende, am Boden festgeklebte, hochglanzpolierte schwarze Louboutin mit den leuchtend roten Sohlen, wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Welt.
»Geht’s?« Ob sie sicher auf den Beinen steht, soll Pascals Frage ausdrücken. Er schaut von der Seite auf sie herab. Zaghaft nickt sie, während sie wie ein Flamingo im Flur steht. Pascal bückt sich und hebt den verlorenen Schuh vom Boden auf. Es klingt als löse sich ein Klettverschluss.
»Bääh«, macht er, während er ein immer länger werdendes Kaugummi vom Boden löst. Es klebt an der roten Sohle und wird länger und länger, je weiter er den Schuh anhebt.
»Was treibt ihr hier, ihr Affen«, dröhnt plötzlich eine Stimme vom Eingang her. Wieder erschrickt Rebecca so sehr, dass sie zurücktaumelt. Wieder gegen das Regal, das jetzt komplett hinter ihr zusammenbricht. Tausend Dinge prasseln und stürzen unter riesigem Getöse auf den Boden. Sie verteilen sich zwischen ihren Beinen, rutschen polternd in die Küche. Nur mit Mühe kann sie sich auf den Beinen halten.
»Du dumme Kuh, warum machst du das kaputt? Das wirst du bezahlen.« Die Stimme klingt wie ein Reibeisen. Sie dröhnt durch den engen Flur. Rebeccas Kopf ruckt zu ihr herum. Eine massige Gestalt füllt beinahe den kompletten Türrahmen aus. Tätowierte Unterarme stemmen sich besitzergreifend dagegen. Selbst eine Maus hätte es schwer gehabt sich an ihm vorbei zu drängen. Er macht einen bedrohlichen Schritt in die Wohnung und bleibt in dem hellen Quadrat aus Licht stehen, das durch das Badezimmerfenster hereinströmt.
Sein Mund klappt auf, seine Augen werden riesig. Er starrt Rebecca an als wäre sie eine Erscheinung.
»Ja leck mich doch am Arsch«, keucht er. »Bist du die Alte, die ich eine Woche ficken soll?« Eine Hand wandert an seinen Schritt. Ob bewusst oder unbewusst kann Rebecca nicht erkennen. Eine Zunge schnellt zwischen den wulstigen Lippen hervor und leckt darüber. Sie spürt seinen stechenden Blick überall auf ihrem Körper. Seine Augen wandern unstet über sie hinweg. Sie bleiben an ihren frisch operierten Brüsten hängen. »Fuck, was hast du denn für Riesen Euter?« Die Hand am Schritt findet seinen Schwanz und drückt zu. Rebecca ist zwei Meter entfernt und kann den Blick nicht abwenden. Die massige Gestalt des Mannes raubt ihr beinahe den Atem. Ihr Herz rast, auf ihrem Rücken bricht der Schweiß aus. Ihre Knie zittern so sehr, dass sie fürchtet erneut umzufallen. Daran ist nicht der fehlende Schuh schuld. Unter der weiten Jogginghose bildet sich in sekundenschnelle eine sichtbare Beule, die der Kerl unverhohlen zu reiben beginnt.
Rebecca ist wie gelähmt. Sie fühlt sich einen Moment lang losgelöst von ihrem Körper. Erst Pascal reißt sie aus ihrer Schreckstarre. In ihrem Gesichtsfeld taucht ihr Schuh auf, den er ihr entgegenhält. Wie in Trance greift sie danach, beugt sich nach vorne und schlüpft hinein. Ob das Kaugummi noch an der Sohle klebt ist ihr egal. Dass sie wieder normal auf zwei Beinen stehen kann auch. Dass Pascal sie mit großen Augen ansieht bemerkt sie nicht. Sie kann nur an eine einzige Sache denken. An dieses verräterische Klopfen in ihrem Unterleib, das dort überhaupt nicht sein dürfte.
Ihr Austausch-Ehemann, der den Flur mit seiner massigen Gestalt verdunkelt, macht einen Schritt auf sie zu. Seine Augen haben ihre Brust-Hals Grenze noch nicht überschritten. Sein stechender Blick gilt ihren Brüsten. Seine eisblauen Augen wandern auf ihr umher. Er ist mindestens einen Kopf größer als sie und vermutlich dreimal so schwer. Sein Schädel ist kahlrasiert. Er sitzt praktisch ohne Hals direkt auf seinen Schultern. Seine Arme sind dicker als Rebeccas Oberschenkel und bis zu den Handgelenken nahezu vollflächig tätowiert. Er trägt ein schwarzes T-Shirt dessen Ärmel abgerissen sind. Die Ränder sind ausgefranst, die massigen Schultern spannen den Stoff. Sein Brustkorb wirkt wie eine Tonne, sein Bauch wölbt sich über den Bund seiner Jogginghose. Er trägt schwarze Biker Stiefel die nicht geschnürt sind. Sie schlurfen über den Boden, während er einen weiteren Schritt auf sie zu macht. Er steht jetzt auf Armlänge entfernt. Pascal greift nach der Kamera, die Rebecca immer noch wie ein Schutzschild vor der Brust hält. Der Kopf des Mannes ruckt herum, irgendwo in seinem Nacken knackt es vernehmlich.
»Was bist du denn für eine Schwuchtel?«, knurrt er. »Verschwinde mit dem Scheiß.« Er deutet mit fleischigen Fingern auf Pascal und die Kamera. Seine Fingerknöchel sind schorfig, die Nägel bis an die Wurzel abgekaut. FUCK ist auf vier Finger tätowiert.
Pascal schüttelt den Kopf, hebt entschuldigend eine Hand, nimmt die Kamera aber nicht herunter. Mit einem blitzschnellen Wischer, den Rebecca nicht kommen sah, versucht der Typ die Action-Cam wegzuschlagen, doch Pascal ist schneller und zuckt zurück.
»Das gehört zum Deal«, sagt er mit stoischer Ruhe. »Keine Kamera, keine Kohle.« Er erntet nur ein gereiztes Knurren und wird mit durchdringendem Blick angestarrt.
Hinter dem Mann taucht Mario auf, der zweite Mann des Teams. Er zuckt entschuldigend die Schultern, als wäre der Schrank der die Tür blockiert ihm entwischt. Er wirkt gehetzt und atmet schwer. Auf seiner Stirn zeichnet sich ein deutlich sichtbarer roter Fleck ab. Was das wohl bedeuten sollte? Wurde er etwa geschlagen?
»Ich bin Rebecca«, hört Rebecca sich sagen. Sie streckt die Hand aus um die Situation zu entschärfen. Ihr Herz poltert in ihrer Brust, das Blut rauscht in ihren Ohren. Ihre Knie zittern nicht weniger als die Hand. Am schlimmsten aber fühlt sich dieser Knoten in ihrem Unterleib an. Sie wusste worauf sie sich einlässt. Sie wusste was die Verantwortlichen hinter ‚Frauentausch-Extrem‘ sich von dem Format versprachen.
Der schonungslosen Realität, mit der sie gerade konfrontiert wird, ist sie trotzdem nicht gewachsen. Während ihr Gehirn Flucht schreit, klopft und pocht ihre Muschi, dieses verräterische Ding, wie verrückt. Was passiert hier gerade mit mir, denkt sie noch. Dann ruckt der Kopf dieses fleischgewordenen Ungetüms zu ihr herum und sie kann überhaupt nichts mehr denken. Sie starrt in diese eisblauen Augen und ist gefangen von diesem animalischen, einschüchternden, gierigen Blick. Einem Blick der keiner Worte bedarf. Sie fühlt sich ausgezogen und schutzlos ausgeliefert, ihr Herz rast und trotzdem merkt sie wie sie nass wird. Das darf nicht sein.
Immer noch schwebt ihre Hand zwischen ihr und dem massigen Typen. Seine Augen bohren sich in ihre. Sie lässt die Hand langsam sinken, verknotet die Finger vor sich. Sie wünscht sich die Kamera zurück, damit sie wenigstens etwas hat, an dem sie sich festhalten kann. Nie zuvor hat sie sich so ausgeliefert gefühlt. So massig und so furchteinflößend ragt der Mann vor ihr auf.
»Patrick«, sagt der Kerl plötzlich. Seine Stimme lässt sie zusammen zucken wie eine verängstigte Maus. »Aber niemand nennt mich so. Alle sagen Knochen zu mir.« Rebecca nickt wie in Trance. Seine Reibeisenstimme kratzt an ihren Nervenenden. Sie bringt sie zum Vibrieren.
»Scheint als ob wir die nächsten sechs Tage zusammenwohnen«, piepst sie. Sein stechender Blick löst sich keine Sekunde von ihr, aber in seine Mundwinkel legt sich sowas wie ein Lächeln. Ein sehr dreckiges, versautes Lächeln.
»Wir werden viel Spaß haben, da bin ich sicher.« Seine Stimme ist plötzlich so leise, dass Rebecca ihn kaum versteht. Es scheint als spreche er gar nicht zu ihr, sondern mit sich selbst. »Wir werden eine Riesenmenge Spaß haben.« Wie zur Bestätigung heften sich seine Augen wieder an ihre Brüste.
»Sind die echt?«, fragt er. Seine Hand zuckt, seine Finger flattern scheinbar unterbewusst, die Fingerkuppen reiben aneinander. Er wartet die Antwort nicht ab. »Wie fühlen die sich an?«
Seine Hand wandert langsam höher. Das Ziel steht ihm gierig in den Augen. Seine Zungenspitze blitzt zwischen den Lippen hervor wie bei einem Chamäleon. Rebecca folgt der Hand mit den Augen, die sich wie in Zeitlupe auf sie zubewegt. Sie ist unfähig jeder Bewegung. Was eine Einladung für ihn zu sein scheint, denn er führt die wulstigen Finger tatsächlich bis an ihren Ausschnitt und legt sie auf die Erhebung ihrer Brüste. Seine Fingerspitzen sind kalt und rau. Der Geruch nach kaltem Rauch steigt ihr in die Nase. Ihr Blick gleitet seinen tätowierten Arm entlang zurück in sein Gesicht. Seine Miene spiegelt seine ganze Gier wider. Langsam gleiten die Finger in die tiefe Spalte zwischen ihren neu aufgebauten Brüsten. Die Kuppen hinterlassen eine Feuerspur auf ihrer Haut. Er schiebt sie tief nach unten bis sein Handgelenk von ihrem Ausschnitt aufgehalten wird.
Vor ihrem geistigen Auge sieht sie das beige, enganliegende Gucci Kleid, das sie für die Fahrt ausgewählt hat, in zwei Teile zerreißen. Seine direkte Art schockiert sie, aber sie ist nicht in der Lage es auszudrücken. Sie steht starr da und lässt sowohl die Fleischbeschau, als auch die unangemessene Berührung über sich ergehen. Sie weiß, dass sie ihm auf die Hand schlagen sollte, die Spitze ihrer High-Heels zwischen seine Beine treten sollte, zu schreien und ihn beschimpfen, aber sie schaut nur regelrecht fasziniert dabei zu, wie ungeniert er seine Hand über ihre Brust legt. Von oben tief in ihrem Ausschnitt versenkt, packt er zu und drückt sie zwischen seinen fleischigen Fingern zusammen. Der Daumen der ihre Nippel berührt, löst einen wahren Wirbelsturm in ihr aus. Ihre Muschi zieht sich zusammen, sie spürt die Feuchtigkeit die sich auf ihre Schamlippen legt und ihren Kitzler, der sich voller Vorfreude mit Blut füllt.
Voller Vorfreude? Ist sie noch bei Trost?
»Dreh dich um«, sagt Knochen und nimmt die Hand aus ihrem Ausschnitt. Sie folgte seinem Befehl wie ein dressiertes Hündchen. Die Miene von Pascal, den sie ansieht während sie sich umdreht, ist eine Mischung aus Verwirrung und Freude an dem was sich hier abspielt. Er hat ganz offensichtlich seinen Spaß an dem, was vor seiner Linse passiert. Kaum hat sie sich umgedreht, spürt sie kräftige Arme die sich um sie herumschlingen. Die Finger weit gespreizt legt Patrick Knoch beide Hände auf ihre Brüste. Er drückt zu, hebt sie an, wiegt sie in den Händen. Seine Erektion drückt sich in ihren Rücken. Er reibt sich an ihrer Hüfte und stöhnt seinen heißen Atem an ihren Hals. Sie riecht Bier und Zigaretten heraus.
Pascal macht einen halben Schritt zurück, auf den schmierigen Boden der Küche. Er passt den Focus an und hält die Kamera auf das Geschehen vor der Linse. Das Bild wird in Echtzeit per Bluetooth an den Laptop übertragen, der in seiner Schultertasche steckt. Von dort geht es per Upload Stream über eine LTE Sim-Karte, mit ein paar Minuten Zeitverzögerung direkt auf die Server von FO6.
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Tilo Bauch, der Intendant von FO6 und Kevin Paul, der Projektleiter von ‚Frauentausch-Extrem‘, stecken die Köpfe zusammen. Sie sitzen in Kevin Pauls kleinem Büro. Gerade sind die ersten Bilder auf seinem Laptop zu sehen. Von Görlitz über Mobilfunk auf die Server von FO6 nach Frankfurt übertragen. Sie sehen zu, wie Rebecca Weiland und Pascal die Wohnung der Knochs betreten. Die Bildqualität ist hervorragend. Die Action-Cam ein professionelles High-End Gerät, weit entfernt von den auf dem Consumer Markt verbreiteten Massenprodukten. Gleichzeitig stoßen sie die Luft aus, während Rebecca und Pascal die Wohnung in Görlitz betreten.
»Ach herrje, was für ein Dreckloch«, entfährt es Kevin.
»Ob das so eine gute Idee war?«, äußert auch Tilo skeptisch. Sie folgen den beiden durch die Wohnung, werden Zeuge von Badezimmer und Küche. Direkt aus der Brustperspektive von Rebecca Weiland. Der klebende Schuh, das polternde Regal. Sie schauen gebannt auf die Bilder aus dem Laptop.
»Was treibt ihr hier, ihr Affen«, dröhnt plötzlich eine Stimme aus dem Lautsprecher. Sie zucken beide gleichzeitig zusammen. Verfolgen wie Rebecca erschrickt, das Regal zusammenbricht. Dann sehen sie die Stimme erstmals im Bild. Sie kennen Patrick Knoch nur von den Bildern der Castingabteilung. Trotzdem erkennen sie ihn sofort. Die Kamera wackelt, wird Rebecca aus den Händen genommen.
»Hat er das…«, Tilo Bauch verstummt. »Wie fühlen die sich an?« hat Patrick Knoch gerade gefragt. Seine Stimme scheint im Lautsprecher noch nachzuhallen. Mit Pascals Augen sehen sie zu wie Patrick Knoch, genannt ‚Knochen‘, die Hand ausstreckt und Rebecca Weilands Brüste knetet.
»Dreh dich um.« Knapp sechshundert Kilometer entfernt und einige Minuten zuvor, dreht Rebecca Weiland sich widerspruchslos um und lässt sich die schwieligen Pranken von hinten auf die Brüste legen.
»Scheiße sind die geil«, stöhnt Knoch. Er wendet den Kopf in Pascals Richtung, als erwarte er von dort eine Bestätigung. Einen Moment lang schaut er direkt in die Kamera. Tilo Bauch und Kevin Paul zucken beide gleichzeitig vom Monitor zurück, als wären sie bei etwas Verbotenem ertappt worden.
»Runter mit dem Ding«, keucht Knoch. »Ich will alles sehen.« Ohne abzuwarten greift Patrick Knoch an den Reißverschluss des Kleides. Er verläuft an der Seite von der Hüfte bis unter die Achseln. Roh zieht er ihn nach unten. So roh, dass Rebecca beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Sie kann sich gerade noch abfangen. Knoch zieht das Kleid von ihren Schultern, es fällt nicht unelegant auf den dreckigen Boden. Ein erregend knapper, strahlend weißer String Tanga kommt zum Vorschein. Dazu der passende BH. Schlicht zwar, aber mit so elegantem Schnitt, dass selbst ein Banause wie Patrick Knoch hörbar die Luft ausstößt.
Gänzlich ohne Aufforderung greift Rebecca Weiland an den Träger des BH und öffnet den Verschluss. Gleichzeitig dreht sie sich um. Sie dreht sich in Richtung der Kamera während der BH fällt, weshalb Tilo Bauch und Kevin Paul ihre Vorderansicht eine halbe Sekunde früher sehen als Patrick Knoch. Genaugenommen hat Knochen sie schon vor einigen Minuten sehen dürfen, während ihr Signal noch auf dem Weg durch die Republik gewesen war.
»Jesses«, ruft Tilo Bauch.
»Wow«, ruft Kevin Paul im selben Augenblick.
»Fuuuuck«, ruft Patrick Knoch eine Sekunde später. Er reißt die Augen auf und glotzt mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck auf die Brüste von Rebecca Weiland. »Alter, was hast du denn für geile Titten«, keucht er. Schon streckt er die Hände danach aus. Seine Augen fallen beinahe aus den Höhlen. Während er versucht die beiden Melonen mit den Händen zu umgreifen, was ihm trotz seiner gewaltigen Pranken nicht gelingen mag, steht sein Mund offen, seine Zunge leckt über seine Lippen.
Tilo Bauch und Kevin Paul folgen dem, was sich vor Minuten in Görlitz abgespielt hat, mit ungläubigem Staunen. Nicht wegen den frisch getunten Titten von Rebecca Weiland, wie Patrick Knoch gerade zum Besten gibt, sondern wegen der Geschwindigkeit und der Selbstverständlichkeit, in der die Begegnung der beiden umgeschlagen war. Von vollständig angezogen bis vollständig nackt.
»Kennen sich die beiden?«, spricht Paul Bauchs Gedanken aus.
»Das dürfte nicht sein.«
Sie schauen gebannt zu, wie Patrick Knoch die Brüste massiert. Rebecca lässt es mit einer stoischen Ruhe über sich ergehen. Sie wirkt beinahe gelangweilt, aber bei genauem Hinsehen, sind die fahrigen Bewegungen ihrer Hände und die zitternden Knie deutlich zu erkennen. Stoisch wäre sicher nicht die passende Eigenschaft für Rebecca Weilands aktuelle Gefühlslage. Patrick Knochs erigierter Schwanz zeichnet sich so deutlich unter seiner Jogging Hose ab, dass Rebecca unweigerlich hinschauen muss. Er hat keine Augen für ihren Blick ist gänzlich auf ihre Brüste fixiert. Doch urplötzlich reißt er sich von ihr los, greift sich an den Bund seiner Hose und reißt sie so ruckartig nach unten, dass er beinahe in sie hineingefallen wäre. Sein Schwanz schnellt ins Freie. Rebecca entfährt ein spitzer Schrei. Sie hören Pascal hinter der Kamera einen unartikulierten Laut von sich geben. Zum Glück ist Mario nicht im Bild, denn auch ihn hören sie laut die Luft ausstoßen.
Der Ton muss noch angepasst werden, durchfährt es Kevin Paul in dem Moment. Patrick Knoch steht mit heruntergelassenen Hosen und einem steifen Schwanz vor Rebecca Weiland. Der Prügel ist so groß als stamme er von einem Pferd. Unten rechts, in der ungeschnittenen Rohfassung die sie gerade betrachten, läuft, bis auf die Millisekunde heruntergebrochen ein Timer mit. Er zeigt 0:0:17:34:114.
Als man sich in den Vorbesprechungen zur ‚Frauentausch-Extrem‘ darüber unterhalten hatte, wie man es schaffen würde - falls es am zweiten oder dritten Tag immer noch zu keinen Nacktszenen gekommen war - die Sache zu beschleunigen, hatte man verschiedene Szenarien durchgespielt. Bei Patrick Knoch und Rebecca Weiland hat es bis zu dieser ersten Nacktszene exakt 17 Minuten, 34 Sekunden und 114 Millisekunden gedauert. Tilo Bauch und Kevin Paul schauen sich an. Sie scheinen denselben Gedanken gehabt zu haben. Während Paul die Hand hebt, schlägt Bauch in diese ein. Das Grinsen mit dem die beiden sich abklatschen, könnte breiter nicht sein.
»Ich muss dich Ficken«, keucht Patrick Knoch. Sofort sind die beiden Frankfurter wieder beim Quasi-Live-Bild. Knoch drängt Rebecca gegen die Wand zwischen der Küche und dem Raum, der das Wohnzimmer sein müsste. Die Reste des Regals von der anderen Wand liegen zwischen ihren Beinen. Als hätte er eine Regieanweisung erhalten, hat er Rebecca ungewollt ins Profil zur Kamera gedreht.
Ihre Augen konzentrieren sich einzig und allein auf das, was sich eine Armlänge vor ihr befindet. Was dort baumelt und zuckt. Der Schwanz ist zu groß, zu fleischig, um im klassischen Sinne steif nach oben zu ragen. Würde er es tun, würde Patrick Knoch wohl wegen Blutverlusts im Gehirn ohnmächtig werden. Er hängt schräg, weil er vermutlich immer in derselben Lage in seine Hosen verstaut wird. Adern, dicker als Rebeccas Finger mäandern über den Schaft, der kaum dünner als ihr Handgelenk ist. Sein Hodensack ist so dick, dass die Eier als solche nicht auszumachen sind.
Die monströse Spitze seines Schwanzes bohrt sich ohne Vorwarnung in Rebeccas Muschi. Sie schreit auf und wird beinahe aus den Schuhen gehoben. Knoch spießt sie mit seinem Prügel regelrecht auf. Er packt sie am Hintern und lädt sie sich auf die Oberschenkel. Sie schlingt die Beine um seine Hüfte und hält sich an seinem Nacken fest. Knoch grunzt während sich sein Bizeps spannt. Er fickt sie im Stehen. In einem irrsinnigen Tempo. Rebecca wird immer wieder hart mit dem Rücken an die Wand gedrückt. Dann reißt er sie wieder zu sich, lässt sie auf seinen Oberschenkeln tanzen, bis er sich wieder nach vorne beugt und sie regelrecht an die Wand nagelt. Sie hüpft und bockt auf seinem Schwanz wie ein Spielball. Der riesige Prügel glänzt feucht, wenn er sich in der Kamera zeigt. Meist aber ist er tief in sie hineingebohrt. Die ganze Wohnung scheint zu wackeln, wenn Knoch sie gegen die Wand fickt. Rebecca keucht. Knoch hat seinen Mund über eine Brustwarze gestülpt. Plötzlich schreit sie auf. Mit einem diabolischen Grinsen löst Knoch seine Lippen von ihrem Nippel. Die Zähne gebleckt wie ein Verrückter.
Er zieht seinen Schwanz her
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Kommentare
(AutorIn)
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GhostWriter
Die Charaktere sind schon mit Absicht so gewählt. Wer sich jemals diesen Schwachsinn der als Vorlage diente im Fernsehen angeschaut hat, wird Ähnlichkeiten festgestellt haben. OK, vom Sex mal abgesehen :-)
Ich wollte das schon ansatzweise satirisch überzeichnen. Es wird im zweiten Teil noch viel deutlicher, wenn Rebecca ihre Erfahrungen macht, was es heißt eine Woche mit Patrick Knoch zu verbringen. Und dann sind da ja auch noch die anderen beiden :-)
Wer Lust hat darf gerne dran bleiben.«
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Ich wünsche mir das es Zeitnah eine Fortsetzung gibt. Vielleicht wird die Knoch mit der Faust gefickt oder der Knochen pisst der Weiland auf die Titten?
Das wäre das was ich mir wünschen würde.«
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Lady Allista
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Das finde ich, ist Dir nicht ganz gelungen. Die Charaktere (Patrick Knoch) sind für meinen Geschmack etwas überzeichnet, sofern es nicht absichtlich so sein sollte.
Gelesen habe ich die Geschichte trotzdem gerne«
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aweiawa
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James Cooper
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Gut geschrieben und spannend«
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Exhasi
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Daniel
Gruss, Rene«
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