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Kommentare: 3 | Lesungen: 3089 | Bewertung: 7.25 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 17.01.2017

Fremdgehen mit K.O. nach der siebten Runde

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K.O. nach der siebten Runde


Mein Schädel brummte schlimmer als nach dem Besäufnis bei dem WM-Sieg unserer Jung`s in Brasilien. Der helle Lichtschein erhöhte noch den Druck in meinem Kopf, also verlegte ich mich auf`s Blinzeln um wach zu werden. Schier endlose Güterzüge fuhren durch meinen Kopf und mir war schlecht. Ich reckte und streckte mich, wollte den Suff aus den Kleidern schütteln. Aber trotz aller rituellen Bewegungen hatte ich es wohl zum ersten Mal übertrieben, nur mühsam öffnete ich die Augen ganz.


Die Tapete an der Wand war mir fremd, nur ganz langsam richtete ich mich auf, und ich begann mich umzuschauen. Ich war in einer fremden Wohnung, da muss ich aber verdammt voll gewesen sein wenn mich einer der Fußballkumpel mit zu sich genommen hat. Es war die durch das Fenster scheinende Sonne die mich auf meine Uhr schauen ließ. 11:45 war es schon, um 13:00 wollte ich doch mit Sonja zum Trödel gehen. Ich hatte es ihr versprochen.


Mit einem Ruck riss ich die Bettdecke weg, jetzt erst merkte ich dass ich vollkommen entkleidet war. Der Blick nach links versetzte mich in neuerliche Schockstarre. Da lag Barbara, die vier Jahre ältere Schwester meiner Frau, nackt. Zumindest gab die Zudecke den unteren Teil ihres Körpers frei. Aus ihrer Scheide hing die Hälfte eines Kondoms heraus und der feuchte Kranz auf dem Laken darunter war nicht zu übersehen.


‚Was habe ich nur getan?`, überfiel mich die Panik. Fieberhaft suchte ich meine Sachen die im ganzen Schlafzimmer verstreut lagen. Barbara streckte ihre Arme und öffnete ihre Augen. Das hämisches Grinsen auf ihrem Gesicht ließ mich erschaudern.


„Morgen Benni, solch eine Nacht könnte ich öfter vertragen. Du warst einfach fantastisch!“, hauchte sie mir mit einem Siegerlächeln entgegen.


Schnell zog ich meine Sachen an, weder Diskussionen über meine Untreue noch den weiteren Anblick von Barbaras immer noch mit dem Kondom behafteten Scheide brauchte ich jetzt. Ich wollte nur noch hier raus.

„Entscheide dich bis zur Tagesschau sonst werde ich Sonja die Beweise liefern,“ hörte ich noch bevor die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fiel. Mit dem Taxi wäre ich in knapp zehn Minuten bei Sonja. Aber mir war nicht danach ihr jetzt schon unter die Augen zu treten. Auf dem Weg durch den Stadtpark wollte ich mich sammeln, meine Gehirnzellen wieder in Gang bringen.

Wie war es nur dazu gekommen? Meine Versuche den Abend zu rekapitulieren endeten immer wieder bei der siebten Mannschaftsrunde. Wir feierten unseren Sieg wie immer in Ulf`s Eckkneipe, unserem Stammlokal, nachdem wir die Sportschau mit den Samstagsspielen gesehen hatten. Von unserem Spiel am Nachmittag bis zur vermaledeiten siebten Runde hatte ich alles präsent. Aber danach einen kompletten Filmriss.

Ich weis nicht wie oft ich das Ganze wie einen Film vor mir ablaufen ließ, aber ein Blick auf die Uhr förderte mein Unwohlsein. Ich merkte wie es kam, der Punkt es zu unterdrücken war schon überschritten. Mit zwei Schritten war ich am Gebüsch und ließ mir den Abend noch einmal durch den Kopf gehen. Das Nachwürgen und der bittere Geschmack im Mund ließen mich noch eine Weile ausspucken.

Es war 14:10, aber Sonja hatte sich noch nicht erkundigt wo ich blieb. Mein Handy zeigte auch keinen verpassten Anruf an. Hatte Barbara nach meiner Flucht etwa schon ihren Triumph ausgekostet und Sonja bescheid gegeben? Sie hatte es ja von Anfang versucht mich als Untreu zu überführen, aus Eifersucht.

Vor rund zehn Jahren als heiß begehrter dreiundzwanzigjähriger Single hatte ich einen One-Night-Stand mit Barbara gehabt, ganz im Gegensatz zu den üblichen Geflogenheiten hatte ich mich überreden lassen die Modenschau zu besuchen bei der sie am nächsten Tag modelte. Hier sah ich Sonja zum ersten mal und habe mich Hals über Kopf in sie verliebt. Das war Barbara natürlich sauer aufgestoßen, insgeheim hatte sie sich wohl erhofft dass wir zusammen kämen. Seit dem hatte sie immer wieder versucht mich bei Sonja schlecht zu machen. Aber mit Sonja war meine Zeit des Herumhurens ein für alle Mal vorbei, bis zum heutigen Tag.

Selbst am Tag unserer Hochzeit vor sechs Jahren hatte Barbara noch versucht uns auseinander zu bringen. Ihr Intrigenspiel lebte immer wieder auf, aber Sonja ließ sich nicht davon beeindrucken. Sie vertraute mir genauso wie ich ihr.

Und all das hatte ich dem Suff geschuldet, verraten! Wie kann ein Mensch nur so bescheuert sein? Es waren keine Gewissensbisse sondern das nackte Entsetzen über mich selbst. Dafür gibt es keine Entschuldigung, das war unverzeihlich!


Selbst wenn Sonja mir verzeihen würde, wovon ich nicht ausgehen durfte, könnte ich nicht mehr in den Spiegel sehen.


Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen konnte ich mich noch nicht mal an meine Missetat erinnern. Nicht eine Sekunde meiner schrecklichen Handlung war mir bewusst.

Wie ein geprügelter Hund schloss ich um 15:05 die Haustüre auf. Selbst wenn ich versucht hätte mich locker zu geben, Sonja wäre es bestimmt aufgefallen dass etwas nicht stimmte. Erst in der Küche fand ich sie, der Apfelkuchen den sie gerade aus dem Rohr holte roch einfach köstlich.


Als Sonja sich mit einem strahlenden Lächeln zu mir umdrehte, war es um mich geschehen. Rotz und Wasser heulend sank ich in den Küchenstuhl und konnte ihr nicht ins Gesicht sehen, so sehr schämte ich mich.

Ein lautes Ruckeln und Quietschen hörte ich nur, den Grund dafür, Sonja hatte den Küchentisch zur Seite geschoben, sah ich erst viel viel später.


Sie setzte sich auf meinen Schoß und zog meinen Kopf an ihre Brust, es würde wohl letztmalig sein dass ich diese von mir so heiß geliebte Brust so nah an mir habe, und strich mir liebevoll durch mein Haar. Hatte ich diese Geborgenheit verdient? Ich heulte auf und ließ den Emotionen freien Lauf, so abgrundtief hasste ich mich für mein Verhalten.

„Lass es raus, Benni! Wenn du dich wieder beruhigt hast, dann erzählst du mir was los ist. Du weißt doch dass ich dich über Alles liebe!“, zogen ihre warmen Hände meinen Kopf hoch und sie küsste mich. Ihre anklopfende Zunge ließ ich aber nicht in meinen Mund, ich stieß sie förmlich zurück.


„Ich habe einen unverzeihlichen Fehler begangen, Sonja. Ich liebe dich mehr als sonst etwas auf der Welt und bin heute in einem fremden Bett aufgewacht. Wie das pass

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Kommentare


petera
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 11
schrieb am 19.01.2017:
»So einen Stuss habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen.«

smurf
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 60
Smurf
schrieb am 21.01.2017:
»Ich bin mal ketzerisch: mit was muss man den Einleser bestechen, um für diese nicht-wirklich-aufschreibenswerte Vignette >7 Punkte zu bekommen?«

aweiawa
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 214
aweiawa
schrieb am 22.01.2017:
»Hi Smurf, setz mal dfie Brille auf. Der Einleser hat 6 Punkte vergeben, nicht 7. Die Leser haben dann die Story auf 7 Punkte gehoben. Scheint also durchaus Leute zu geben, die diesem "Stuss", wie Petera urteilt, etwas abgewinnen können. Aber was solls, hier darf ja jeder schreiben, was ihm so einfällt.«



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