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Kommentare: 5 | Lesungen: 5472 | Bewertung: 8.61 | Kategorie: Partner | veröffentlicht: 12.06.2006

Frohe Ostern (3) - Süße Rachegelüste

von

„Piep – piep – piep.“


‚Verflixt, das Telefon ...’


Genau das ist der erste bewusste Gedanke, der durch meinen Kopf spukt. Sofort verdränge ich ihn und versuche dort anzuschließen, wo ich gerade war. Wo war ich eigentlich in meinem Traum? Beim neckischen Vorspiel. Eben war ich doch noch an die Bettpfosten gefesselt, meiner Liebsten hilflos ausgeliefert. Sie hauchte mir zärtliche Küsse auf den Bauch und auf die Oberschenkel. Mein Heiligtum, das hart emporragte und heftig pulsierte, wurde dabei jedoch umrundet. Sie weigerte sich beharrlich, mich kräftiger zu berühren. Lediglich die Spitzen ihrer im flackernden Licht einer Kerze glänzenden blonden Locken kitzelten meine Eichel.


Und wieder schwebte ihr Gesicht über mein pulsierendes Epizentrum hinweg. Ihr Zungenspiel setzte sich auf meinem Brustkorb fort. Heftig, um Erlösung bettelnd, atmete ich. Doch so sehr ich mich ihr entgegen stemmte, mich unter ihr rekelte - mehr als die keck abstehenden Nippel ihrer Brüste spürte ich nicht auf meiner Haut. Ganz im Gegenteil. Die Gedanken verblassen, als niemand zum Telefon geht. Es piept munter weiter. Allerdings lauter und schriller. Oder kommt mir das nur so vor?

„PIEP – PIEP – PIEEP – PIEEEP!“


‚Waaaaah! Der Wecker!’


Plötzlich wird mir bewusst, dass mich unser kreischender Traumtöter aus meiner süßen Erinnerung an die vergangene Nacht reißt. Scheußlich, dieser Ton. Ein reflexartiger Hieb beendet dieses zermürbende Quietschen mit einem dumpfen „klack“, und das weiße Kästchen landet auf dem Teppich neben dem Bett. Schlagartig geht es mir besser. Und das, obwohl ich frühzeitig aus dem Schlaf gerissen wurde. Wie spät es wohl ist? Acht? Halb neun? Und warum eigentlich? Noch vor dem Einschlafen hatte ich diese Vorfreude empfunden, länger schlafen zu dürfen ...

... Lange hatte meine Süße mich zappeln lassen, meine glühende Haut stückweise mit federleichten Küssen und sanften Knabbereien malträtiert, mich als Ganzes zum Glühen gebracht. Diese Art von SM liebt sie abgöttisch. Und ich auch. Ich war ihr ausgeliefert und genoss es in vollen Zügen. Ganz besonders freute ich mich auf den Moment, in dem ich bekam, wonach ich gierte. Ihre aufgerichteten Brustwarzen glitten über meinen Bauch, meinen Brustkorb empor, ehe Sabine meinen Mund mit einem langen Kuss verschloss und sich nachher lüstern lächelnd vor mir aufbaute.


Als sie ihre Mähne über ihre Schulter schüttelte und ihre Wonnekissen dabei leicht wippten, bereute ich es einen kleinen Moment lang, mich auf dieses Fesselspiel eingelassen zu haben. Mit aller Kraft stemmte ich mich ihr entgegen. Jetzt an ihnen zu knabbern, sie zu streicheln, zu küssen … Es wäre das Schönste gewesen, Sabine einfach nur berühren zu dürfen. Doch zu fest saßen die seidenen Tücher, die als Fesseln dienten. Machtlos ergab ich mich und sah zu, wie Sabine sich auf meine Oberschenkel setzte. Während mein Harter zwischen ihren Beinen aufragte und hoffte, ins Paradies zu dürfen, griff sie hinter sich und zauberte wie aus dem Nichts ein weiteres Tuch hervor, mit dem sie meine Augen verbinden wollte.. Ich wehrte mich, schüttelte den Kopf. Einige Sekunden lang wollte ich rebellieren. Nichts betört mich mehr, als meine Liebste beim gemeinsamen Liebesspiel zu beobachten. Doch als sie mir damit drohte, mich auch noch zu knebeln, gab ich nach. Und so war ich ihrer Willkür blind ausgeliefert.


Was sie dann mit mir anstellte, konnte ich nur noch fühlen. Als sie ihr Gewicht von meinen Oberschenkeln nahm und ihren Atem über mein Schlüsselbein blies, keimte Vorfreude in mir auf. Ihre Nase stupste gegen meinen Hals, ein Stück darunter berührte mich ihre Zunge. Eine unsichtbare Spur von Liebkosungen zog sich über meine Haut, breitete sich in Richtung meiner Leibesmitte aus, erhitzte sensible Stellen, die von ihrem sanften Atem wieder gelöscht wurden. Dann endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, war es soweit. Weiches Haar kitzelte mich an den Lenden, als Sabines Zunge über meinen Schaft glitt und meine Eichel umkreiste. Hingebungsvoll, gewiss mit einem lasziven Lächeln um di Lippen, kühlte sie pustend die benetzten Stellen, um meine pralle Eichel kurz danach mit ihren heißen Lippen zu umschließen ...

... Doch schon wieder zerplatzt die Erinnerung an die verlebte Nacht wie eine Seifenblase. Neben mir vernehme ich vertraute Geräusche, ein leises Gähnen und dann wieder das Rascheln der kuscheligen Daunendecke, die in dem Moment, in dem sich meine Süße tief darin vergräbt, meine Füße freigibt. Für einen Moment bin ich tatsächlich zu verschlafen, um zu merken, was hier vor sich geht. Dieses erschlagene Gefühl weicht aber bald einem mürrischen Bibbern. Meine Zehen reiben sich aneinander, um die Kälte, die zusammen mit dem Duft des Frühlings beim geöffneten Fenster hereinströmt, wieder wettzumachen - und Madame krallt sich ausgerechnet meine Decke. Ich bekomme dafür ein zufriedenes Schnurren, ein genüssliches Schmatzen und höre noch einmal das leise Rascheln neben mir. Dann ist meine Decke endgültig dahin.


‚Prima!’


Endlich hat sie es geschafft, dass ich meine Augen öffne und den Traum vorerst beiseite schieben muss. Die Seidentücher – Zeugen einer leidenschaftlichen Nacht - liegen tatsächlich noch neben mir. Dummerweise auch meine Decke, an deren Zipfel ich vorsichtig ziehe.


‚Nur ein kleines Stück zum Aufwärmen’, wünsche ich mir. Als das nächste Rascheln ertönt, wirft sich meine Holde entschlossen auf die andere Seite, begräbt mein Federbett unter sich und lässt mich, ungläubig hinterher blickend, bibbernd zurück. Ich fasse es nicht. Zwar ist es fast immer das Gleiche, mir aber immer wieder ein Rätsel.


‚Warum liegt Frau die ganze Nacht lang an meiner Seite, lässt sich brav von mir den Rücken wärmen und verdünnisiert sich morgens mit beiden Daunendecken? Und warum bin ich wach und sie nicht?’


Doch damit nicht genug. Die Palme, die eben noch aus mir herausragte, ist mit zunehmender Kälte weich geworden und umgefallen. Tatsächlich bin ich jetzt nicht nur hellwach sondern auch noch sauer.


Mit einem kräftigen Griff habe ich, was ich will – eine Decke. Der eingewickelte Inhalt rollt gleich mit herüber und blinzelt mich mit zugekniffenen Augen an.


„Mmmh.“ Mehr ein leises Schnurren als eine Entschuldigung. Die Decke bekomme ich dennoch nicht. Dafür aber einen äußerst zufriedenen und entspannten Gesichtsausdruck. Ein Wohlfühllächeln, dann einen zärtlichen Kuss und schließlich doch auch ein Leises: „Guten Morgen, Schnucki.“ Ein herzhaftes Gähnen, bei dem Sabine ihre Arme unter der Decke heraus und sich selbst in alle Richtungen zugleich streckt, folgt. Musste ich bis jetzt meiner Erschlagenheit Tribut zollen, so reagiere ich jetzt schnell und angele nach meiner wärmenden Hülle, in die ich mich gleich einrolle. Sicher ist sicher. Schließlich hat sie ja noch ihre eigene. Und die kommt erst jetzt zum Vorschein, als sich meine Gänsehaut wieder glättet und das Gefühl von Wärme in meinen Körper zurück strömt.


„Ah, deshalb war mir so warm“, kommentiert sie ihr verschmitztes Lächeln, das meinen Groll schlagartig wegspült. Ein Knurren meinerseits beendet die griesgrämige Stimmung und leitet zugleich ein netteres Morgengespräch ein.

„Na? Gut geschlafen?“


Sabines Hand gräbt sich unter meine Decke, die ich wie ein Schraubstock festhalte, sucht nach meiner und streichelt meinen Handrücken. Sie rückt ein bisschen näher und erinnert mich beinahe flüsternd an die vergangene Nacht. „Immerhin hast du dich gestern ganz schön ins Zeug gelegt.“


Mein kleiner Freund bestätigt ihre Aussage sofort und stemmt sich ein wenig hoch. Die süße Erinnerung an die verlebte Nacht holt mich für einen Moment ein ...

... Ich armer Tropf war gefesselt und nur zum blinden Genießen verdammt, als ihr saugender Mund plötzlich von mir abließ, sie aufstand und tatsächlich die Frechheit besaß, mich alleine im Bett zurückzulassen. Ich wusste nicht gleich, was sie vorhatte oder wohin sie ging. Für eine kleine Ewigkeit verließ sie das Schlafzimmer und erst als ich sie barfuß über den gefliesten Boden tapsen hörte, ahnte ich, dass sie in der Küche war und dort etwas holte. Nur was?


Ich erfuhr es, als etwas unerhört Kaltes über meinen Bauch geträufelt und danach abgeleckt wurde.


„Das ist aber kein Honig, oder?“, fragte ich ungläubig und bekam ein bisschen angewidert sofort die Bestätigung, als Sabine das glibberige Zeug wieder aufzulecken begann und mich ihre warme Zunge schmecken ließ. Während sie hingebungsvoll an meinen Brustwarzen saugte, verflogen meine Befürchtungen, ich müsste klebrig einschlafen.


Jeder Körperteil wurde mindestens einmal mit einer Honigspur überzogen und ausgiebig sauber geleckt. Indes rieb ich meinen Kopf so lange am Kissen, bis ich unter der Augenbinde hindurchschielen konnte. Sogar mein Freudenspender musste diese Prozedur über sich ergehen lassen, während ich gegen den Drang zu explodieren ankämpfte – vergeblich, wie meine Süße merkte, als sie mein Zepter tief in den Mund aufnahm und den Schaft saugend ableckte.


Für mich gab es kein Zurück mehr. Nicht mehr in dem Moment, als sie mir bei gespreizten Beinen ihren Po keck entgegenstreckte, mir somit unbewusst den Blickfang bot, der mir jedes Mal aufs Neue den Atem raubte. Diese einladende Pose zog es normalerweise nach sich, dass sich mein Mund wie von selbst an ihr Honigtöpfchen presste, dass meine Finger sich verselbstständigten und jedes Mal aufs Neue auf Entdeckungsreise gingen. Diesmal jedoch nicht. Ich lag ausgeliefert unter meiner Liebsten, schielte gierig auf ihre paradiesischen Rundungen und das Tal, das dazwischen leicht aufklaffte, und musste doch nur ergeben hinnehmen, was sie mit mir anstellte. Zu gerne hätte ich gehabt, dass sie mit mir von einem gemeinsamen Höhepunkt verschlungen worden wäre. Zwar versuchte ich mich aufzubäumen, mich von den Bettpfosten loszureißen, meine Augenbinde ganz zur Seite zu schieben, indem ich meinen Kopf auf dem Kissen heftig hin und her warf. Doch es blieb mir nur, mich meinem eigenen nahenden Höhepunkt hinzugeben ...

... „Mhm. Eigentlich schon. Abgesehen davon, dass sich irgendjemand meine Decke geangelt hat, würde ich sagen, dass die Nacht durchaus erfüllend war.“


Ein vielsagendes Lächeln kann ich mir dabei nicht verkneifen. Mein Herzchen noch viel weniger.


„Allerdings. So viel musste ich seit Langem nicht mehr schlucken.“


Schuldbewusst zucke ich mit den Schultern. Mein kleiner Freund macht auch wieder auf sich aufmerksam. Eigentlich klar, wenn von ihm geredet wird.


Aber schon wird beschwichtigt: „Aber weniger wegen DEM Kleinen da!“, sie umschließt, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, mein aufgerichtetes Zepter mit ihrer Hand, massiert es zärtlich, wobei sich ihr verschlafener in einen sehnsüchtigen Blick verwandelt. Und mir fällt wieder ein, warum meine Haut noch jetzt ein wenig spannt, sich seltsam klebrig anfühlt – besonders im Brustbereich ...

... Meine heiße Ladung verströmte in ihrem Mund. Ein ersticktes Rebellieren, ein Saug- und Schluckgeräusch war zu hören. In mir keimte ein Gedanke auf, der mich durchaus erheiterte: ‚Das hast du davon, wenn du mich fesselst und dich an deinem hilflosen Geliebten vergehst.’


Das in meiner Kehle hochsteigende Kichern zu unterdrücken, war unmöglich - besonders im Moment der Glückseligkeit, als bei der kräftigen Eruption meines kleinen Samenvulkans sämtliche körperliche Anspannung in sich zusammenbrach. Noch ehe mein Höhepunkt verebbt war, hatte Sabine sich zu mir umgedreht und sich auf meinen bebenden Bauch gesetzt. Die letzten pulsierenden Schübe schossen ins Leere und landeten auf ihrem Rücken und meinem Bauch. Ihr irritierter Gesichtsausdruck gab mir den Rest. Die Komik der Worte, die mir zuvor durch den Kopf gespukt waren, erheiterte mich. Der zerknitterte Gesichtsausdruck meiner Liebsten verstärkte den Effekt noch zusätzlich. Sogar, dass sich einige Tropfen meiner Lust in ihrem zerwühlten Haar verfangen hatten, fand ich amüsant.


Je länger mein Gekicher anhielt, umso amüsierter sah auch Sabine aus. Sämtliche Versuche, mich zuerst mit zärtlichen Klapsen auf die Oberschenkel, dann mit groben Kitzelattacken in der Nierengegend zum Reden zu bringen, schlugen fehl. Ganz im Gegenteil. Ich rang nach Atem und wischte meine Lachtränen ins Kissen, indem ich meinen Kopf wälzte. Die Augenbinde hatte sich auch schon verabschiedet, sie hing lose in meinen Haaren und erinnerte wohl eher an einen Heiligenschein, als an ein Folterinstrument, als das es hätte dienen sollen.


Die Ausweglosigkeit trieb meine Süße schließlich dazu, mein Lachen mit einem Kuss zu ersticken. Sie wusste von mir, dass das funktionierte. Schließlich war meist sie die Kichererbse und ich der hilflose Tropf, der ihre Emotionen nur zur Hälfte nachfühlen konnte. Als ich den Rest des Honigs schmeckte, der ihren Mund umgab, verebbte mein Kichern endgültig. Lediglich ein Schmunzeln blieb zurück, als sich unsere Lippen trennten und sie sich vor mir aufbaute.


„Krieg’ ich auch noch das, was mir zusteht?“, fragte sie und strich ihr Haar über die Schulter – eine erstaunlich verführerische Geste, wenn sie den Kopf dabei auf die Seite legte und mich lasziv anlächelte. Dass sie meinen Saft dabei verstrich, merkte sie nicht.


„Was steht dir denn zu?“, konterte ich schulterzuckend mit einer Gegenfrage und drehte symbolisch meine angebundenen Handflächen nach oben.


„Das weißt du doch.“


Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, ließ sie ihren Oberkörper auf mich sinken und rieb ihre Wonnekissen an mir, um sich dann wieder auf meinen Bauch zu setzen – quasi ein Vorgeschmack auf das, was mich erwarten würde.


„Na gut“, willigte ich ein und grinste schon wieder. „Der Honig ist sicher noch in Reichweite.“


Ich schloss meine Augen, begrub meinen Kopf tief im Kissen und bettete mich mit stolz geschwellter Brust unter sie, bereit, um weiteren Honig zu empfangen. Weil eine Reaktion ausblieb, blinzelte ich mit einem Auge.


Sabine hatte ihre Fäuste in die Seiten gestemmt und blickte mich stumm an. Ich kannte den Blick. Er verhieß nichts Gutes. Wir wussten beide, dass das Spiel nicht an dieser Stelle endete, denn solche Neckereien zogen stets Konsequenzen nach sich. Und das bekam ich am eigenen Leib zu spüren – wie immer.


„Nur, damit ich es noch mal betont habe: DU wolltest es so“, sagte sie fröhlich, beugte sich zur Seite, griff erneut nach der Honigflasche und malte ein Herz um meine Brustwarze. Dann leckte sie es ab und setzte die Honigspur woanders fort. Mit der Zeit wurden die Spuren dicker und ihr Appetit auf den süßen Nektar weniger. So zumindest hatte es den Anschein.


Kaum war eine Hautzone wieder „sauber“, spürte ich, wie sich die zarte Linie woanders erneut ausbildete. An manchen Stellen spürte ich, wie das klebrige Zeug zu trocknen begann. Ich glaubte, als Ganzes damit voll geschmiert zu sein – vom Hals bis zu den Oberschenkeln hatte sie mich beträufelt und danach abgeleckt. Meinem Zepter hatte sie natürlich eine Sonderbehandlung gegönnt, was das Ablecken anging. Lag es erst noch halbwegs friedlich auf meiner Bauchdecke, so lutschte sie den Honig so ausgiebig vom Schaft, bis er prall und steil emporstand. Zu guter Letzt malte meine Peinigerin die Kontur meiner Lippen nach und verschmierte alles bei einem nach mehr fordernden Kuss, bei dem sie ihren Po langsam anhob, ihr Becken über meines manövrierte, sich auf meinem Zepter niederließ und in genießerischem Rhythmus einer leidenschaftlichen Nacht entgegen ritt. Einer Nacht, die aus irgendwelchen Gründen eben zu abrupt geendet hatte ...

... „Stimmt“, gab ich unumwunden zu ...

... Sie hatte eine Menge zu schlucken. War sie nicht sogar einmal aufgestanden, um ihren Durst, den sie von dem vielen Honig bekommen hatte, zu löschen? Ich erinnere mich kaum noch daran. Alle Eindrücke waren nach dem gemeinsamen Höhepunkt nur noch schemenhaft wahrzunehmen. Die Müdigkeit hatte uns wabernd wie ein dichter Bodennebel eingehüllt. Gegen dieses Gefühl anzukämpfen war so aussichtslos wie mit Betonklötzen an den Schuhen hochzuspringen, um über die Nebelsuppe hinwegzuspähen. Sabine löste meine Handfesseln, die gerade so fest waren, um mich an die Spielregeln zu erinnern. Meine Beine befreite ich selbst. Ein Griff zur Seite, ein „KNIPS“ des Plastiklichtschalters folgte. Es war dunkel. Ehe sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnen und die schemenhafte Wahrnehmung im Bodennebel wieder herstellen konnten, fielen wir in einen tiefen Schlaf. Unbewusst zog ich eine der beiden Decken über uns, als die von unseren Leibern ausgehende Hitze aufgebraucht war. Wann wir uns voneinander lösten, oder besser gesagt, wann Sabine von mir herunter rollte und sich rücklings an meinen wärmenden Bauch kuschelte, blieb ein Geheimnis – vermutlich dasselbe Geheimnis wie die Antwort auf die Frage, warum Frauen sogar mit zwei Decken frieren können ...

... Ein Schmunzeln kann ich mir bei diesen Gedanken nicht verkneifen.


„Du brütest schon wieder dumme Gedanken aus, stimmt’s?“


Ich versuche erst gar nicht so zu tun, als hätte sie Unrecht. Ich greife nur nach ihrer Hand, die mein Glied zwar nach wie vor umschließt, jedoch auf der Stelle verharrt, während sie mich eingehend mustert, den Kopf zur Seite neigt und so aussieht, als würde sie meine Gedanken lesen. Ich würde nie einen Eid darauf schwören, dass sie das vielleicht nicht doch kann. Sicherheitshalber lenke ich ab und erinnere sie daran, dass sie mich eben noch gestreichelt hat.


„Sag mir, warum du eben geschmunzelt hast“, fordert sie, kneift die Augen voller Skepsis zusammen und lässt meinen halb steifen Lustspender wieder aus der Hand gleiten.


„Nur so“, beschwichtige ich. „Wie viel Honig hast du gestern eigentlich geschlürft?“


„Igitt. Erinnere mich nicht daran. Wenn ich dran denke, dass ich mit meinen Mädels zum Shoppen verabredet bin, wir auch GARANTIERT wieder in einem Café landen und ich in ein bis zwei Stunden dort einen süßen Kuchen serviert kriege …“ Sie verdreht dabei die Augen und danach ihren Kopf, um einen Blick auf ihre Armbanduhr zu werfen, die auf dem Nachtkästchen liegt. „Hmpf! Schon so spät“, jammert sie, verkriecht sich erst für einen Moment tief unter der Decke, um danach resignierend aufzustehen. Dass ICH viel zu früh geweckt wurde, interessiert sie dabei nicht. Aber zumindest weiß ich jetzt wieder, warum ich so früh aus meinem wohlverdienten Schlaf gerissen wurde – und das an einem freien Tag. Zumindest für uns Studenten ist er frei. Der erste Tag nach dem Osterwochenende ist immer frei – also ideal zum Ausschlafen, für die Liebe, für Ausflüge oder eben zum Shoppen.


Ich hatte im Laufe der Zeit einen gewissen Eindruck davon bekommen, wie diese Shoppingtouren aussahen. Es hieß, sich zum größten Teil einfach nur umzusehen, dabei möglichst viele Neuigkeiten auszutauschen, hie und da etwas anzuprobieren, um einfach zu sehen, wie die Klamotten an einem selbst aussehen. Gekauft wird dabei bekanntlich nur etwa jedes zehnte Wäschestück. Und selbst diese Menge an Anziehsachen würde den Jahresbedarf von uns Männern leicht decken. Ich als Mann verstehe das zwar nicht, aber man findet sich damit irgendwann ab. Ich tat einfach alles, um nur nicht mit dabei sein zu müssen. Damit hatte ich uns allen einen großen Gefallen getan. Hie und da frühzeitig geweckt zu werden war noch das geringste aller Opfer, das ich bringen musste.


Ich sehe amüsiert zu, wie meine Holde sich aus den Federn quält, leise vor sich hin jammert und wieder einmal bereut, sich so früh verabredet zu haben – und das an einem freien Tag. Nur darf ich mir meine Schadenfreude nicht anmerken lassen. Das hätte bestimmt Konsequenzen. Ich versuche einfach, neutral auszusehen. Dass mir das auch halbwegs gut gelingt, habe ich Sabine zu verdanken. Während ich mich vor einer Sekunde noch darauf freute, sie nackt und bibbernd vor dem Kleiderschrank zu sehen, steht sie nun – eingewickelt in die Decke – vor mir. Während sie mit einer Hand im Schrank wühlt, höre ich nur das gleitende Geräusch von Kleiderbügeln, die von einer Seite auf die andere geschoben wurden. Dazwischen das Rascheln der Decke. Dass sie das Federbett nicht loslässt, wurmt mich. Wie kann sie nur? Sie weiß, dass ich solche Filmszenen, in denen zwei Verliebte nach einer leidenschaftlichen Nacht dem Gegenüber keinen Blick auf ihre nackte Haut gönnen, idiotisch finde. Sie selbst gibt zu, dass dies absolut unrealistisch wirkt. Und nun? Ich bin fast davon überzeugt, dass sie mich ein klein wenig ärgern will – und das bloß, weil ich vorhin nicht gesagt habe, warum ich schmunzeln musste.


Sabine tritt einen Schritt zur Seite, schließt den Schrank – wieder mit einer Hand, die andere hält die Decke zwischen den Schultern fest. Hinter ihr liegen – und ich wundere mich nicht - ein paar Kleider und Hosen, mindestens drei Blusen, aber daneben nur ein Set Unterwäsche – und was für eines. Sündiges Rot. Ein mir nur zu bekanntes Tangahöschen, dazu passend der mit zarter Spitze versehene Push-Up Büstenhalter. Wenn sie das in meiner Anwesenheit beim Ausgehen trägt, vielleicht noch eine knappe Bluse dazu, freue ich mich den ganzen Abend lang aufs Heimkommen. Warum sie sich für „ihre Mädels“ so herausputzt, entzieht sich meiner Kenntnis.


Nun steht sie vor dem großen Spiegel und erweckt den Anschein, als würde sie sich ihrem süßen Gesicht widmen. Stattdessen mustert sie mich und schmunzelt.

„Warum schmunzelst du?“, will ich wissen, drehe mich zur Seite und stütze mich auf einen Ellenbogen. Anstatt sich umzudrehen, mir zu antworten, wird Sabines Lächeln breiter. Sie spielt mit mir, indem sie sich ein bisschen nach rechts und dann ein bisschen nach links dreht und sich so von allen Seiten beäugt. Dass sie dabei genauso wenig von ihrem wunderschönen Körper sieht wie ich, scheint ihr egal zu sein. Sie muss meine Vorfreude, sie bibbern zu sehen, gerochen haben, als sie aufstand. Und die Retourkutsche sieht eben so aus. Behutsam teilt sie mir auf diesem Wege mit, dass ich für sie so einfach wie ein offenes Buch zu lesen sei. Subtil – unverkennbar ihre Art, gerissen, feinfühlig und nervtötend. Ein leises Seufzen entringt sich meiner Kehle. Abermals wird mir bewusst, wie sehr ich diese Frau liebe und begehre.


Indem ich mir die Decke über das Gesicht stülpe, signalisiere ich, dass ich mich geschlagen gebe. Sie hat gewonnen, und darüber freut sie sich sichtlich. Damit diese Freude auch auf mich überspringen kann, beginnt sie, ihr Becken langsam kreisen zu lassen. Mit ihrer freien Hand zerwühlt sie ihre ohnehin noch zerzauste Haarpracht, dann ergreift sie die beiden Zipfel der Decke mit beiden Händen und zieht die Decke mal über die linke, dann über die rechte Schulter. Ich linse natürlich längst wieder unter der Decke hervor und erfreue mich an ihren geschmeidigen Bewegungen. Unsere Blicke trafen sich irgendwo auf dem Spiegel. Schließlich kann es nicht mehr lange dauern, bis sie tatsächlich nackt – mit einem Anflug von Gänsehaut vor mir steht. Und da passiert es. Die Decke fällt zu Boden, begleitet von einem letzten Rascheln. Binnen Sekunden gleitet ihr Blick über ihren Körper. Meiner auch. Nur bestaune ich sie in derselben Zeit mindestens fünfmal von oben bis unten. Von ihrem Anblick kann ich nie genug bekommen. Nicht einmal ihr angeblich mit Winterspeck gepolsterter Hintern stört mich bei ihrem Anblick. Sie findet ihre fast 170 Zentimeter Körpergröße zu klein, glaubt, sie habe zu kurze Beine, dafür zu kräftige Schenkel – speziell im Frühjahr. Wenigstens findet sie ihre Brüste „in Ordnung“, wie sie es formuliert. Ich glaube, dass sie damit ziemlich untertreibt. Würde sie diesen Blickfang sonst so gezielt einsetzen, sich in knappe Bikinis oder Push-Ups zwängen, um sich gekonnt in Szene zu setzen? Mir ist egal, ob sie den Ansatz eines Speckröllchens an ihrem Bauch für einen Makel hält, den sie sich im Frühjahr wieder herunterhungert. Für mich ist und bleibt s

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Kommentare


Juxi
(AutorIn)
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 39
Juxi
schrieb am 18.06.2006:
»@ Serenity:
Wohl wahr....

Interessant ist die Beobachtung, dass so gut wie niemand bewertet und noch viel weniger Leser kommentieren. Schade eigentlich. Aber kann man nix machen.

LG, Juxi.

@ Astweg:
... und ich danke für deinen anspornenden Kommentar. :-)«

astweg
dabei seit: Jun '01
Kommentare: 152
TetraPack
schrieb am 19.06.2006:
»Wundervoll humorvoll und erotisch geschrieben. Schade, dass so etwas so wenige Kommentare bekommt. Ich danke für dieses Lesevergnügen.
Gruß astweg«

kater074
dabei seit: Feb '08
Kommentare: 304
schrieb am 23.09.2008:
»"Doch stattdessen nehme ich Sabine wieder an der Hand, um an ihrer Seite ein Stück weiter des Wegs zu gehen.", so schreibt der Autor im zweiten Teil, und erfreulicherweise dürfen wir Leser dieses außergewöhnliche Paar wieder auf einem kleinen Stück ihres gemeinsamen Weges begleiten.

Wenn man sich wirklich und bedingungslos liebt, liegt immer Erotik in der Luft, da genügt eine harmlose Berührung, ein kleines Lächeln oder nur ein flüchtiger Blick. Genau das vermittelt diese Geschichte. Hervorragend formuliert, mit einer äußerst feinfühligen Wortwahl erfahren wir in diesem Dreiteiler mehr über Liebe und Leidenschaft, über Humor und Ideenreichtum, über Harmonie und süße Frühlingsgefühle, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint.

Möglicherweise muss man die Geschichte zweimal lesen, um ihren wahren Wert zu erkennen - so erging es zumindest mir, mit einem Abstand von mehreren Monaten. Wenn man dazu noch bedenkt, dass der Schreibstil jenem einer bestimmten Autorin hier auf Sevac so frappant ähnelt, so erkennt man, dass da zwei Menschen wahrhaftig "eins" geworden sind.

"Schlagen unsere Herzen im Einklang?", fragt der Erzähler im dritten Teil. Ganz gewiss, lieber Juxi!«

magicflute
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 258
schrieb am 15.11.2008:
»Hei - hier ist mal eine schöne wie scharfe Liebesgeschichte!
Da wäre man ja gerne länger dabei - leider sind die weiteren Teile verlorengegangen? Oder bin ich nur zu blöd, die zu finden?

Würde mich sehr über Weiteres aus der offensichtlich fantasievollen wie feinen Küche des Autoren freuen!

Liebe Grüße,
magic«

silberruecken
dabei seit: Nov '01
Kommentare: 79
schrieb am 25.01.2019:
»Hallo Juxi
eine Super-Triologie. Hat "er" an Ostern seine ganze Munition verschossen? Oder hat auch dieses Paar der Alltagsstress erfasst? Schade, so schön beschrieben würden wir gern das Paar auch beim Pfingstrosen pflücken, beim Sandburgen bauen in den Dünen, im Wellnessweckend, als Sankt Nikolaus und Weihnachtsengelchen, am Sylvester beim Feiern mit Freunden und .... begleiten, über die Schultern schauen und neidvoll bedauern, nicht auch so verwöhnt zu werden.
Ich werde gleich mal nachsehen, was Du sonst noch geschrieben hast. DANKE!«



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