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Lesungen: 2733 | Bewertung: 6.03 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 23.07.2008

FutureSexCity

von

Etwas nervös war ich schon, als mir das Headup-Display in meiner Sonnenbrille nur noch 200 Meter bis zum Treffpunkt anzeigte. Immer geradeaus, in dieser Ebene. Grelles Sonnenlicht drang durch das Glasdach weit über mir, aber trotzdem war es in diesem Teil der Stadt angenehm warm und nicht brutal heiß. Ich war schon an mehreren Straßencafés vorbeigegangen, wo recht viele Leute draußen saßen. War es vielleicht einer von denen, die erst einmal nur reden wollten, oder wollte er gleich in ein Stundenhotel in der Nähe oder sonst wohin weiter, wenn wir uns beim ersten Anblick sympathisch waren? Er hatte zwar das Video nicht deaktiviert, wie wir geredet hatten, aber lange wollte er nicht herumreden, und auch im Jahr 2094 konnte es immer noch ganz anders sein, jemand tatsächlich live zu treffen, so wie früher auch. Entweder hatte er es sehr eilig, oder er war eben etwas schüchtern. Egal.

Die Navigationsstimme sagte mir, dass ich den Punkt erreicht hatte, den wir vereinbart hatten, und ein Kreis blinkte im Stadtplan-Ausschnitt. Ich drehte die Werbung für die Geschäfte und Lokale in der Umgebung ab, die sich sofort danach einblendete, und nahm die Brille ab. Auf den ersten Blick sah ich niemand, der ihm ähnlich sah, aber es war ja auch noch ein bisschen vor der Zeit. Die Gegend hier war ein bisschen auf retro gemacht, so ähnlich wie eine Geschäftsstraße, wie es sie um 2010 gegeben haben musste. Marmor- und Granitplatten, Bäume, Gastgärten - ich musste hier irgendwann einmal vorbeigekommen sein, aber das war wohl schon Jahre her. Über allem waren die Bildflächen und Laufschriften - "Girls Girls Girls", "Boys Boys Boys", Werbung für Bars, Automatencafés, medizinische Zentren und alles Mögliche. Musste bei Nacht gut aussehen.

Auf einmal sah ich jemand, von dem ich glaube, dass er es wohl war. Er trug eine dünne, bunte Jacke und eine Standard-Sonnenbrille, blieb ein paar Meter vor mir stehen und schien etwas zu zögern oder sich noch ein paar Daten anzusehen. Er musste mich aber erkannt haben, weil ich für ihn die Positionsbestimmung für plus minus eine halbe Stunde freigeschaltet hatte.

"Hallo!", sagte er schließlich doch und streckte mir die Hand hin. Ich begrüßte ihn, er nahm auch seine Brille ab, und wir standen erst einmal herum und schauten in die Gegend.


"Und, wie schaut es aus?", fragte ich einmal vorsichtig.


"Ja", sagte er nach einer Weile, "eigentlich so, wie ich mir dich vorgestellt habe. Also wenn du willst, können wir schon ..."


"Willst du was trinken, oder gehen wir einmal weiter? Wir können auch dort hin gehen", sagte ich und deutete auf das Lokal mit den Regenbogen-Farben auf der schwarzen Fassade.


"Ach, ich glaube, das brauchen wir nicht", sagte er und lächelte mir ins Gesicht.


"Und willst du zu mir, zu dir, oder in ein ...?"


"Ich habe da schon etwas", sagte er und setzte seine Sonnenbrille wieder auf. Wahrscheinlich hatte er sich schon ein nettes Stundenhotel hier in der Nähe überlegt.

Tatsächlich, in der Ebene darunter standen wir ein paar Minuten später vor einem Liebeshotel. "Fuck in" oder so stand in hellrot und blinkend auf der Fassade. Die Halle war strahlend weiß, mit ein paar Farbstreifen, und ein paar Leute standen so herum, bei der Bar, lasen die Informationsbildschirme oder hatten ihre Brillen auf. Die hatten hier sogar mehrere Arten von Kabinen zur Auswahl. Sogar das billigste Angebot sah aber schon gut aus, sogar mit eigener Dusche.

Ich drückte einen Finger auf den Leser und ging mit ihm den Plan in meinem Headup-Display nach. Im eigentlichen Hotelbereich gab es schmale, halbdunkle Gänge, jede Sekunde änderte sich die Farbe der Beleuchtung. Hier war es, ich drückte wieder einen Finger auf den Leser, und die Tür schob sich schnell zur Seite. Wir gingen hinein - es war größer, als ich es mir vorgestellt hatte. Vielleicht lag das ja an dem Spiegel auf der Decke und auf einer Wand. Sonst war eigentlich nur eine gepolsterte Liegefläche drin, und auf der Seite eine Duschkabine, wo locker auch zwei Platz hatten. Ob das leise rhythmische Stöhnen, das ich aus verschiedenen Richtungen zu hören glaubte, absichtlich aus anderen Kabinen hereindrang oder ob es ein ein Soundeffekt war, da war ich mir nicht ganz sicher, aber es passte, schien ihn auch nicht zu stören, und ich versuchte erst garnicht, es abzustellen.

"Tür zu und und versperrt halten", sagte er, und das System hier reagierte sofort auf den Befehl. Er setzte sich hin und wirkte immer noch etwas verkrampft, und ich setzte mich neben ihn und strich langsam mit der Hand über ihn. Ich bewegte meine Hand unter seinem T-Shirt, während er immer noch etwas starr war. Vorsichtig kratzte ich ihn etwas, bis er dann doch einmal ein Bein über meines legte und lächelte. Ich sah auf sein Hose und griff hin. Fühlte sich schon gut an. Wortlos drückte er den Knopf auf seiner Gürtelschnalle, den Rest konnte ich selbst öffnen.

"Warte", sagte er, setzte seine Brille wieder auf und fasste meine rechte Hand, so dass wir unsere Zeigefinger aufeinanderdrücken konnte. "Natürlich", sagte ich, nahm auch meine Brille und wählte den richtigen Menüpunkt aus. Hatte ich doch schon eine Weile nicht gebraucht. Die Schrift blinkte kurz, bis schließlich "NO STD" in der Anzeige stand.


"Ja, sauber", sagte ich, und er dann "bei dir auch nichts". Ich war fast froh, dass er zuerst den Test gemacht hatte, auch wenn ihn bis jetzt natürlich alle machen wollten, die ich getroffen hatte. Das System würde bei einem längeren Hautkontakt aber ohnehin einen Alarm abgeben wenn es etwas fand, zwei Sekunden reichten, stand zumindest in der Dokumentation. Eigentlich wurde die Haut ja auch ein paar Millimeter durchleuchtet, bis es eine Ader fand, aber keine Ahnung, wie es genau funktionierte.

Er riss recht gierig meine Hose auf, zum Glück war er nicht allzu verwundert über den altmodischen vollmechanischen Verschluss, bis wir in Unterhosen da saßen. Ich wollte ihn küssen, aber er zögerte wieder etwas.

"Jetzt sag nicht, dass du das überhaupt noch nicht gemacht hast", sagte ich, und er meinte "Noch nicht oft". Als sich unsere Lippen zum ersten Mal berührten, kam er überhaupt nicht auf die Idee, seine Zunge zu benutzen, aber schon beim zweiten Mal Sekunden später berührten sich unsere Zungen zuerst zaghaft, und dann recht wild. Ich beugte mich über ihn, zog ihm seine Unterhose h

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