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Kommentare: 16 | Lesungen: 5840 | Bewertung: 8.13 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 11.07.2004

Gefährdete Liebe - Teil 3

von

Hallo Liebe Leser.


Nach den zahlreichen positiven Kommentaren freue ich mich eine weitere Fortsetzung meiner Reihe veröffentlichen zu können.


Ich versuche dieses Mal einen anderen Erzähl-Stil und hoffe euch wird dieses Experiment gefallen.


Wieder bedanke ich mich für die Hilfe von Julia, für ihre Anregungen und Korrekturlesungen.


Viel Spaß beim Lesen


Jens


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Prolog


Battlemechs. Die bis zu 15m hohen und 100t schweren, humanoiden Kampfmaschinen, die von einem kleinen Cockpit aus gesteuert werden, dominieren die Schlachtfelder des 31. Jahrhunderts. Ein Einziger ist so stark bewaffnet, daß er ganze Häuserblocks dem Erdboden gleichmachen kann.

Kapitel 5: Unerhoffte Wendung


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„Sie können mir nicht helfen.“, sein Gesicht zeigte eine starre Miene.


„Oh doch, ich denke, das kann ich. Ich habe schon vielen Mechkriegern während ihrer Krisen geholfen.“, ließ sie nicht locker.


„Mir können Sie nicht helfen.“, versuchte er ihre Vorstöße zu blocken.


„Wenn Sie diese Einstellung beibehalten, werden Sie Recht behalten. Aber wenn ich Ihnen sowieso nicht helfen kann, wie Sie behaupten, dann macht es auch keinen Unterschied, wenn Sie die Zeit hier mit mir verbringen und mir Ihre Geschichte erzählen.“


„Sie kennen meine Geschichte. Sie ist tot. Und ich hätte es verhindern können!“


„Meinen Berichten zufolge stimmt das nicht. Sie hat sich so entschieden und damit allen anderen, auch Ihnen, das Leben gerettet. Wären Sie an ihrer Stelle, würde nun ein anderer um Sie trauern. Kommen Sie! Erzählen Sie!“ Ihre Stimme wurde leiser und sanfter.


„Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte.“


„Am Anfang, wie bei jeder Geschichte.“


Ein Lächeln trat auf seine Züge. Seine Augen bekamen einen warmen Glanz und seine Stimme zitterte leicht.


„Mona...“


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Der Wecker gab einen sonoren und durchdringenden Ton von sich, der nervend genug war, um alle in unmittelbarer Nähe zu wecken, außer Henry.


Mona verzog das Gesicht, als sie von dem Geräusch wach wurde. Noch halb im Schlaf schlug sie auf den Wecker und drehte sich dann wieder um.


Sie schloss die Augen und stupste Henry an, der neben ihr lag.


„Schatz,...du musst aufstehen.“


„Mhhmmmmmmm“, ließ er nur verlauten und Mona stupste ihn erneut an, dieses Mal härter.


„Schahaaatz,...aufstehen!“ Ihre müde Stimme wurde durchdringender.


Diesmal ließ Henry einen Grunzlaut von sich hören. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er noch schlief.


Ein drittes Mal stupste Mona ihn an. Erneut erhöhte sie ihre Kraft.


„Schaaahaaaatz! Aufstehen!“ Ein letzter Schubs und das Ende des Bettes war erreicht.


Mit einem schmerzhaften dumpfen Knall landete Henry hart auf dem Boden der Tatsachen und war schlagartig wach.


„Auuuuuuuutsch...ohhh mann!“, ließ er vernehmen und hielt sich die Nase.


Verschlafen öffnete er langsam die Augen und dankte seiner Müdigkeit, daß die Schmerzen nicht so stark waren.


Er drehte sich um und sah Mona in ihrem Bett liegen. Wie ein unschuldiger Engel lag sie nackt im Bett, nur mit der Bettdecke bekleidet, die langen blonden Haare auf ihrem Rücken und ihren Schultern liegend.

Mit einem gequälten Lächeln erinnerte sich Henry daran, daß sie heute nicht aufstehen musste und wünschte sich, daß er sich wieder neben sie legen konnte.


Langsam stand er vom Boden auf und tastete vorsichtig seinen Körper auf schmerzende Stellen ab. Sein bestes Stück untersuchte er besonders gründlich, fand aber keine weiteren Schmerzzentren.

Die Dusche machte seiner Müdigkeit nun entgültig ein Ende und mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete er sich von Mona, bevor er zum Büro von Lt. Munroe ging. Sie ließ ihn erneut antreten.


Sechs Monate waren vergangen, seit Lt. Munroe ihm befohlen hatte, sich von Mona zu trennen. Nach dem erotischen Liebesspiel in der Simulatorkapsel, welches Lt. Munroe mit ansehen konnte, hatte es von ihr unter sechs Augen eine Standpauke nach allen Regeln der Kunst gegeben, geflogt von Strafstunden bei den Techs, die den beiden allerdings eine Menge Spaß bereiteten, da sie gerne an den majestetischen Kolossen arbeiteten.


Danach hatten sie eine neue Stufe ihrer Ausbildung erreicht. Sie sollten nun an echten Mechs ausgebildet werden. Echte Mechs! Henry hatte sein Glück kaum fassen können. Er musste kurz lächeln, als er sich an diesen Moment im Hangar erinnerte:

„Meine Damen und Herren, eine neue Phase Ihrer Ausbildung wird nun eingeleitet. Die praktische Ausbildung an echten Mechs.“


Die Rekruten schauten sich mit großen Augen an. Sie schienen wie Kinder vor einem reich gedeckten Bescherungstisch zu Weihnachten.


„Und dies“, Lt. Munroe machte eine schweifende Armbewegung durch den ganzen Hangar. „Dies sind Ihre Mechs.“


Flimmernd ging das Licht an und beleuchtete 20 riesige Kampfmaschinen in ihren Wartungskordon. Majestetisch, furchteinflössend und sanft zugleich starrten sie auf die Neuankömmlinge nieder.


Henry spürte die Macht und die Energie, die von den Mechs ausging, obwohl sie abgeschaltet waren. Die Rekruten traten ein paar Schritte vor und musterten die Goliathe mit ehrfürchtigem Staunen. Einige jubelten, andere hing einfach die Kinnlade herrunter und wieder andere beteten vor Freude.


Henry trat ein paar Schritte vor. Er sah die Maschinen an und ließ seinen Blick an den 20 Mechs vorbei gleiten. Dann stockte ihm der Atem, denn dort stand ein Panther. Das war ein gefährlicher leichter Mech, der aus einem Sternenreich namens „Drakonis-Kombinat“ stammte.


Diese Maschine fesselte ihn. Angezogen von ihren klaren menschlichen Linien ging er zielstrebig auf die 35 Tonnen schwere Maschine zu.


30 Meter vor dem Panther blieb Henry stehen und sah an der Maschine hinauf. Der Panther hatte nur zwei Waffen - eine unter dem rechten Arm montierte PPK und eine KSR(Kurzstreckenrakete)-Lafette im mittleren Torso.


Die PPK konnte einige Gegner in arge Bedrängnis bringen und die KSR-Lafette hatte auf kurzer Entfernung enorme Durchschlagskraft. Dennoch war es eine leichte Maschine und hatte dementsprechend wenig Panzerung, was allerdings bei den anderen 19 Mechs auch so war.


„Dies ist ein Auslaufmodell. Für das geringe Gewicht ist es zu langsam. Außerdem mussten wir den linken Arm gegen den eines Verteidigers ersetzen. Der Mech sollte eigentlich längst ausgeschlachtet sein.“


Henry drehte sich um und sah Lt. Munroe direkt in die Augen. „Mag sein. Aber das ist MEIN Mech.“


Lt. Munroe war erstaunt. „Ja. Woher wussten Sie das? Ich habe niemanden meine Mecheinteilung lesen lassen.“


Henry lächelte und drehte sich wieder zu dem Panther um. „Ich wusste es einfach...“

Jetzt, sechs Monate später, klopfte Henry deutlich an Lt. Munroes Tür.


„Treten sie ein!“, ließ Lt. Munroe verlauten.


„Hauptgefreiter Jekyll. Ich melde mich wie befohlen!“ Henry nahm Haltung an und salutierte.


Lt. Munroe erwiderte den Gruss und fing an zu sprechen.


„Nun, Herr Jekyll, auch wenn es mir nicht in den Kram passt, Sie zu verlieren, werden Sie bald unsere Ausbildungseinrichtung verlassen.“


Henry sah sie mit einem fragenden Blick an. Er wusste nicht, was vor sich ging. Sollte er rausgeworfen werden wegen der Sache mit Mona?


„Verzeihen Sie, Frau Leutnant, aber ich verstehe nicht.“


Lt. Munroe lächelte leicht. „Casper,...Sie gehen nach Casper. Ihre Verlegungsbefehle sind gestern eingetroffen. Sie haben wohl mächtig Eindruck hinterlassen.“


Henry musste sich zwingen nicht zu jubeln, als er diese Nachricht hörte. „Casper“ war ein Stützpunkt etwa 1500km entfernt von Henrys jetzigem Stützpunkt. Dort wurden Mechkrieger in allen Klassen von Mechs ausgebildet. Das hieß, die Mechkrieger lernten dort den Umgang mit leichten Mechs von 20t Gewicht, bis zu den Königen der Kriegsmaschinen, den Überschweren 100t Mechs. Alle Gewichtsklassen, die die „Silent Knights“ zu bieten hatten, wurden dort zur Ausbildung genutzt.


Es war sehr selten, daß ein Rekrut, der so wenig praktische Erfahrung gesammelt hatte, nach Casper verlegt wurde.


„Ich freue mich, das zu hören, Frau Leutnant.“ Henrys Mundwinkel glitten ein Stück nach oben. „Wenn Sie weiter nichts mehr von mir möchten?“


„Machen Sie uns dort keine Schande, verstanden? Wenn Sie Mist bauen, prügel ich Ihren Arsch höchstpersönlich wieder zurück!“


„Nein, Frau Leutnant. Das werde ich nicht.“


„Gut, dann können Sie wegtreten. Ich werde Ihnen die nötigen Papiere zukommen lassen.“


„Danke, Frau Leutnant.“ Henry salutierte, drehte sich auf dem Absatz herum und öffnete die Bürotür.


„Und Henry! Herzlichen Glückwunsch.“


Henry machte die Tür hinter sich zu und ließ seiner Freude freien Lauf. Die Assistentin schaute nicht schlecht, als sie Henrys Freudensprünge zu sehen bekam.

Kapital 6: Vorläufige Trennung


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„Wir waren damals so glücklich. Für uns beide hatte sich ein Traum erfüllt und die erste große Hürde hatten wir zusammen gemeistert. Wir wollten ewig zusammenbleiben. Durch meine Versetzung taten sich ungeahnte Möglichkeiten auf. Ich hatte mich so gefreut, aber anfangs vergessen, was das für Mona und mich im Endeffekt bedeuten


sollte- Wochenendbeziehung. Deswegen hatte ich es ihr erst abends erzählt.


Ich wusste, wir würden auch das überstehen. Wir würden immer zusammenbleiben, ich wusste es...“


„Aber es kam anders, oder?“


„Es kam vollkommen anders,...aber eine Geschichte sollte man nun mal ganz erzählen.“


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Als die Tür zu Henrys Quartier aufging kam ihm ein wohlriechender Duft entgegen. Sanft und betörend stieg ihm der leichte Rauch von Duftkerzen in die Nase.


Weitere Kerzen zierten die gesamte Inneneinrichtung von Henrys Quartier und verbreiteten ein flackerndes Dämmerlicht.


Henry wollte die Atmosphäre nicht stören und ging geräuschlos durch die Tür. Sie glitt hinter ihm mit einem leisen Zischen wieder zu und überließ den Raum nun gänzlich dem Kerzenlicht.


„Hallo, Henry.“ Monas Stimme war leise und betörend. Henry musste lächeln.


„Hallo, mein Schatz.“


„Du warst heute sehr böse zu mir. Du hast dich nicht gemeldet. Du wolltest doch in der Mittagspause vorbeikommen.“


Henry sah sich um und erkannte Monas Silhouette auf dem Bett. Er trat näher.


„Ich hatte einen guten Grund. Es gibt tolle Neuigkeiten.“


„Das spielt jetzt im Moment keine Rolle. Ich habe dich den ganzen Tag vermisst. Ich war einsam.“


„Wie kann ich das denn wieder gut machen?“ Mona machte eine weitere Kerze direkt neben dem Bett an und Henry erkannte, daß sie nur ein durchsichtiges Negligé an hatte. Man konnte die Konturen ihrer Brüste gut erkennen und auch ihre Brustwarzen waren nicht zu übersehen. In ihrem Schritt konnte Henry gerade noch den kleinen dunklen Streifen von Häärchen erkennen.


„Ich wüsste da etwas.“ Sie lächelte verführerisch.

Henry lächelte zurück und fing an sich auszuziehen.


„Nein!...Langsam!“, sagte Mona leise.


Henry verstand und ließ sich nun deutlich mehr Zeit seine Uniform auszuziehen. Er spielte ihr Spiel mit und ließ sich mit den interessanten Stellen bis zum letzten Augenblick Zeit.


„Nun komm her und verwöhn mich!“, befahl sie sanft.

Henry näherte sich dem Bett und setzte sich Mona zu Füßen. Er nahm ihre langen Beine und streichelte sanft an ihnen rauf und runter. Mona schloss die Augen und genoss die liebevollen Berührungen. Nach ein paar Minuten legte er ihre Beine beiseite und begann, nackt wie er war, Mona am ganzen Körper zu streicheln. Sie bekam eine Gänsehaut als Henry ihren Bauch mit seinen Fingerspitzen verwöhnte.


Wenige Minuten später griff er unter das Negligé und massierte ihre Brüste. Immer wieder glitt er dabei auch ihre Beine entlang. Er wechselte den Druck seiner Berührungen und Mona entspannte sich vollkommen.


So losgelöst von jeglichem Stress zog er ihr das Negligé aus und fing an sie zu küssen. Sanft und liebevoll begann er an ihrem Mund und wurde immer vordernder als er ihren Hals hinab glitt und sich ihren Brüsten widmete.


Auch hier wechselte er sein Liebesspiel indem er einmal sanft an den Warzen zog und im nächsten Moment nur mit seinen Lippen über ihre Haut strich.


Mona wurde heiss und kalt und sie sank immer tiefer in ihr Liebesspiel hinein.


Henry ging erneut tiefer und machte nur einen kurzen Stopp an ihrem Bauchnabel, den er mit seiner Zunge liebkoste.


Als er noch tiefer glitt ließ er seinen Mund ganz dicht über ihre Haut wandern, die nun von dem warmen Luftstrom gestreichelt wurde. Mona war bereits feucht und dieser zusätzliche Kitzel entließ einen neuen Strom in ihre Möse.


Kurz berührte Henry mit seiner Zunge ihre glattrasierten Schamlippen und zog sie dann sofort zurück. Mona atmete geräuschvoll ein und aus, wandte sich unter den Berührungen und ihre Schamlippen zuckten.


Immer öfter stieß Henry mit seiner Zunge zu, während Mona ihre Brüste knetete.

Dann blieb Henry mit seiner Zunge an Monas Möse und begann sie in altbekannter Manier oral zu verwöhnen.


Mona genoss die Berührungen in vollen Zügen. Wellen der Erregung durchzuckten sie, während Henry sein Bestes gab.

Kurz bevor Mona die magische Schwelle zum ersten Orgasmus des Abends überschritt, hörte Henry auf. Er wartete kurz, bis Mona sich etwas beruhigt hatte und arbeitete sich wieder langsam an ihrem Körper hinauf.


Er setzte seinen, inzwischen voll erigierten, Schwanz an ihre Schamlippen an und trieb mit einem Ruck seine ganze Länge in sie hinein.


Überrascht und erfreut zugleich stieß Mona einen spitzen Schrei aus. Henry hielt kurz inne um Monas Möse Gelegenheit zu geben sich auf seinen besten Freund einzustellen und begann dann langsam mit seinen Stoßbewegungen.

Tief drang Henry in Mona ein und genoss die Wärme die seinen Schwanz umschloss. Mona ließ ihre Muskeln spielen und erhöhte damit den Genuss, den beide hatten. Sie fingen beide an zu stöhnen, als sich ihre Ekstase immer weiter steigerte. Ihr Atem ging schneller und ihr Puls zog nach.


Mona drückte Henry kurz weg, zog ihn sanft zurück auf das Bett und setzte sich dann über seinen Luststab. Wild ritt sie ihn und das ganze Bett schaukelte. Henry nahm ihre wippenden Brüste in die Hand, während Mona sich auf seinem Bauch abstützte.


Mona wurde immer schneller und näherte sich erneut der magischen Grenze, die sie dieses Mal überschritt. Der Orgasmus ließ sie erzittern und ihre Möse zuckte vor Freude. Laut stöhnte sie und verschwendete keinen Gedanken daran, daß sie jemand hätte hören können.

Nachdem sie sich beruhigt hatte, sah sie, daß Henry lächelte, aber noch keine Belohnung für seine Dienste erhalten hatte. Sie stieg von seinem prallen Schwanz und rückte mit dem Becken etwas nach vorne. Sie nahm seinen Schwanz in die Hand, hielt ihn an ihren Anus und sank langsam tiefer. Mit einem lauten Stöhnen quitierte Henry die Bewegung und knetete fest Monas Brüste. Auch sie konnte ein erneutes Stöhnen nicht unterdrücken und nahm nach einer kurzen Gewöhnungspause ihren Ritt wieder auf.


Von der Enge vollkommen eingenommen ließ Henrys Orgasmus nicht lange auf sich warten. Unkontrolliert spritzte er seinen Saft in ihren Anus und fiel in Monas tiefes Stöhnen ein. Auch Mona genoss die plötzliche Wärme in ihrem Hinterausgang und ließ sich nach vorn auf ihren Liebsten sinken.

Als sie aufwachte, spürte sie Henrys Hand in ihren Haaren. Er strich sie zurück und musterte jeden Millimeter ihres wunderschönen Gesichtes.


Sie lächelte. „Was beschäftigt dich?“


„Ich habe gute Neuigkeiten.“, gab er zurück, aber in seiner Stimme schwang auch Vorsicht mit.


„Warum erzählst du sie mir dann nicht?“


„Weil ich befürchte, daß sie dir nicht gefallen werden.“


Nun war Mona verunsichert und drehte sich zu Henry um. Sie sah ihm in die Augen und erkannte Unbehagen darin.


„Was ist los, Henry?“


„Ich werde nach Casper versetzt.“


Im ersten Moment freute sich Mona über Henrys Versetzung, war es doch das, was jeder von ihnen in der Gruppe anstrebte, doch ihr freudiges Lächeln wurde von einem zweiten Gedanken getrübt - 1500km würden zwischen ihnen liegen.


„Ach so,“, sagte sie, „Das ist ja schön für dich! Ich freue mich so.“, ihre Schönheit wurde von einem gequälten Lächeln getrübt.


„Ich weiß noch nicht, ob ich gehe.“


„Das kannst du nicht machen! Das ist eine riesen Chance!“, sagte sie ernst.


„Aber was wird aus uns? Ich möchte dich nicht verlassen. Ich will bei dir bleiben.“


„Ach, paperlapapp! Du besorgst dir einen Schweber oder du nimmst die Wochenendfähren, die zwischen den Basen fliegen. Wir werden immer zusammen bleiben.“


Mona wollte nur das Beste für ihn, das wusste Henry, aber war es wirklich das Beste, wenn er aus ihrer glücklichen Liebe eine Wochenendbeziehung machte?


„Hör mir zu, Mona! Ich weiß, wir würden das überstehen. Ich kann mich auch dafür einsetzen, daß du auch dorthin versetzt wirst. Du bist hier die beste Mechkriegerin nach mir. Wahrscheinlich werden sie dich auch noch holen, aber wenn wir beide uns nicht einig sind, was wir machen, werde ich keinen Schritt von hier weg tun.“


Henry sah die Furcht in ihrem Gesicht auftauchen und nahm sie in den Arm.


„Ich werde nicht gehen. Ich bleibe hier.“, sagte er sanft.


„Nein, geh! Das ist eine riesen Chance und du darfst sie nicht verstreichen lassen.“, entgegnete sie.


„Aber ich sehe doch jetzt schon, daß du unglücklich bist. Das will ich nicht.“


„Ich würde noch viel unglücklicher, wenn ich wüsste, daß du wegen mir diese Gelegenheit in den Wind schiesst. Ich könnte mir das nie verzeihen. Ich sähe die Liebe in deinen Augen und würde immer daran erinnert, wie egoistisch ich sein konnte. Es würde mir immer einen Stich versetzen.“


Henry wusste, dass bereits alles gesagt war und drückte Mona fester an sich.


„Mona, ich liebe dich. Daran wird sich nie etwas ändern. Und wenn es dein Wunsch ist, daß ich gehe, werde ich es tun. Wir werden auch das überstehen.“


„Ich weiß. Ich liebe dich auch und ich möchte daß du gehst.“


Sie wollten sich für immer festhalten.

Am nächsten Morgen:

“Ok, Henry. Dies sind ihre Papiere. Sie müssen für Casper eine Art `Aufnahmeprüfung´ bestehen. Es ist Tradition.“, sagte Lt. Munroe.


„Welcher Art Prüfung?“


„Sie müssen selbst mit ihrem Panther nach Casper kommen und sich dort melden.“


Henry sah ihr in die Augen. „Die ganzen 1500 km? Da werde ich eine ganze Weile unterwegs sein.“


“Durch offenes Gelände und bewaldete Gebiete ca. eine Woche. Nehmen sie ausreichend Proviant mit.“


Henry lächelte. „Es wird mir eine Freude sein.“


Lt. Munroes wissendes Grinsen beunruhigte Henry: „Ja, jetzt wird es Ihnen eine Freude sein. Das kann sich schnell ändern.


Sie werden schon morgen früh losmarschieren. Machen Sie sich und Ihren Mech für die Reise bereit! Wegtreten!“


„Danke, Frau Leutnant.“, Henry salutierte und ging aus dem Büro. Mona hatte heute wieder Dienst, sodaß er alle Zeit der Welt hatte seine Sachen zu packen und in den Mechhangar zu bringen. Er hatte nicht viel Gepäck, woraufhin er zusätzliches Werkzeug zu dem Proviant und der Überlebensausrüstung mitnehmen konnte.


Er sprach mit dem Mastertech und bat ihn ihm nachmittags einen Tech zur Seite zu stellen, um den Panther für die lange Reise vorzubereiten.


Dann war auch schon Mittagspause und Henry begab sich in die Kantine, um sich mit Mona zu treffen.


Er trat durch die Schwenktür und wurde mit Jubelrufen und Beifall begrüsst. Seine ganze Ausbildungsgruppe hatte eine kleine Feier für ihn gegeben und nun gratulierten ihm alle zu seiner Versetzung. Henry war vollkommen baff und wusste nicht, was er sagen sollte. Er bedankte sich bei jedem einzelnen. Zusammen aßen sie ein besonderes Gericht, welches der Küchenchef extra für diesen Anlaß gekocht hatte und alberten herum.


„Dass sie dich nicht versauen, hörst du? Zeig den Kerlen da mal, was wir drauf haben!“


Solche und andere Sprüche verfolgten Henry die ganze Zeit über, aber eine Person fehlte - Mona. Sie ließ sich nicht blicken und das versetzte Henry einen Stich. Er wusste, es würde schwer für sie werden, aber das es so schlimm würde, hätte er nicht gedacht.


Als die Pause zu Ende war, verabschiedete sich Henry noch von jedem einzelnen seiner Kameraden und wünschte ihnen alles Gute.


Es blieb ihm leider keine Zeit nach Mona zu suchen, aber als er kurz an seinem Quartier vorbeischaute sah er, daß Mona all ihre Sachen abgeholt hatte, die Henry sorgfältig auf seinem Bett geordnet hatte. Er wollte sie unbedingt noch einmal sehen, bevor er für die nächsten fünf Wochen Casper nicht verlassen durfte.


Im Mechhangar angekommen hantierte bereits ein Tech an seinem Panther. Zu Henrys Freude war es Frank, ein Tech, mit dem Henry schon öfter zusammengearbeitet hatte und den er inzwischen seinen Freund nannte.


„Hallo, Henry! Ich habe deine Sachen und die Ausrüstung für die lange Reise anders in den Fächern verteilt. Das gibt dir ein besseres Gleichgewichtsgefühl in schwierigem Gelände.“


Henry musste lächeln, denn Frank war schon immer ein pfiffiger Kerl.


„Danke, Frank. Wir müssen uns noch die Aktivatoren ansehen.“


„Ich bin gerade dabei. Schau du schon mal nach dem Gyroskop!“


„Geht klar!“

Sie schauten alle wichtigen Komponenten nach und tauschten die aus, die während der einwöchigen Reise ausfallen könnten.


Am Ende des Tages standen die beiden erschöpft und zufrieden vor dem Panther. Sie waren von oben bis unten mit Dreck und Öl beschmiert und waren nicht wieder zuerkennen.


Frank legte eine Hand auf Henrys Schulter.


„Morgen kann´s dann ja losgehen.“


Henry sah ihn an und lächelte nur.

Nachdem Henry geduscht und sich umgezogen hatte, ging er zu Monas Quartier und drückte den Türsummer.


„Herein!“, antworte Mona.


Henry trat ein und sah Mona auf ihrem Bett sitzen. Sie sah auf und streckte die Hand nach Henry aus.


Er ging auf ihr Bett zu, nahm ihre Hand und setzte sich neben Mona. Sie sahen sich an und küssten sich leidenschaftlich.


Sie zogen sich gegenseitig aus und liebten sich.

Abreise

Henry stand vor seinem Panther und war so aufgeregt wie damals in dem Schweber als er Mona zum ersten Mal getroffen hatte. Er hatte seinen Abreisetermin extra sehr früh gewählt, damit es nicht so schwer für alle werden würde. Doch Einige waren doch gekommen. Frank und Lt. Munroe standen hinter ihm.


Er drehte sich um, nahm Haltung an und salutierte. „Bitte um Erlaubnis den Stützpunkt verlassen zu dürfen.“


Munroe erwiderte den Salut. „Erlaubnis erteilt. Machen sie uns keine Schande.“


“Nein Frau Leutnant. Das werde ich nicht.“


Henry drehte sich auf dem Absatz und ging zielstrebig die Treppe hinauf zum Cockpit seines 35t Boliden hinauf.


Er stieg ein, verstaute die leichte Windjacke in einem Fach und setzte sich auf die Pilotenliege. Das kalte Leder knartschte unter seinem Gewicht. Henry knöpfte die Kühlweste zu und nahm ein paar Elektroden aus einem Fach in der Linken Armlehne.


Er verteilte die vier Elektroden auf seine Arme und Beine. Dann nahm er die Kühlschläuche aus einer Halterung an der rechten Armlehne und drückte sie in die Anschlüsse in der Kühlweste. Ein Griff nach hinten und der schwere Neurohelm saß auf seinem Kopf und den dicken Schulterpolstern die ihn vor dem Gewicht des Helmes schützten. Auch hier mussten einige Anschlüsse verbunden werden.


Henrys Nervösität wurde grösser. Er betätigte ein paar Schalter links von sich und drückte schliesslich auf den Injektionsknopf der den Fusionsreaktor hochfuhr. Mit einem lauten Brummen erwachte das Herz des Mechs zum Leben und leichte Vibrationen drangen durch das Stahlskelett an Henrys Beine.


Vorsichtig und langsam fuhr er den Reaktor hoch damit er keine Schaden nahm. Man konnte ihn auch sofort auf 100% hochfahren, das nannte man dann `Kaltstart´, aber das war schädlich für den Reaktor und sollte nur in Notfällen gemacht werden. Die Kühlweste füllte sich mit Kühlmittel und ließ Henry frösteln.


Nach einigen Minuten war der Reaktor endlich auf 100% und Henry ließ kurz die Scheinwerfer aufblitzen.


Das war das verabredete Zeichen für Frank der inzwischen in den Kontrollraum des Hangars gegangen war und nun die Klammern des Wartungskordons löste in dem der Panther stand.


Sie glitten beiseite und Henry ließ den Battlemech einen Schritt vortreten. Langsam schritt er weiter und drehte dann die gewaltige Maschine Richtung Hangartore. Frank betätigte erneut einen Schalter und langsam glitt das riesige Tor auseinander.

Das Donnern der Mechfüsse hallte durch den ganzen Hangar. Henry steuerte seinen Mech langsam hinaus in die Dunkelheit und schaltete seine Scheinwerfer an.


Als er ca. 100m zurückgelegt hatte drehte er den Mech noch ein letztes Mal um und stockte kurz. Zu den kleinen Gestalten von Lt. Munroe und Frank hatte sich eine dritte hinzu gesellt. Henry schaltete die Zoomoptik seines Mechs auf einen der Hilfsbildschirme und erkannte Mona. Er hob ein letztes Mal grüssend den rechten Arm des Mechs. Auf dem Bildschirm konnte Henry erkennen, daß Mona weinte. Frank und Mona hoben auch ihre Hände und Lt. Munroe salutierte.


Henry drehte seinen Mech und verschwand in der Dunkelheit.

Einsamkeit


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„Was war während dieser Woche? Wie erging es ihnen?“


„Ich war einsam und hatte eine Menge Zeit zum Nachdenken.“


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Henry schaute zu dem Feuer und legte noch ein paar Äste dazu.


Dann nahm er den Topf seiner Überlebensausrüstung in den er Wasser aus dem Nahen Fluss getan hatte und legte die Feldration hinein. Das ganze stellte er auf ein kleines Gestell über dem Feuer damit sein Abendessen warm wurde.

Er war nun schon 3 Tage unterwegs und hatte erst 500 km geschafft. Das Gelände war schwierig; teilweise dichter Wald. Er musste auch Umwege gehen um diverse Schluchten zu überqueren.


Er rief sich die Karten ins Gedächtnis die er vor der Reise studiert hatte und erinnerte sich an einen riesigen Landstrich grüner Weiden. Er musste morgen dort ankommen und hoffte daß er dort einiges an Zeit wettmachen könnte.


Die eisige Nachtluft umstrich ihn und das Lagerfeuer flackerte. Henry sah über das Feuer hinweg und ließ seinen Blick über seinen Mech wandern den er nur 10 Meter entfernt abgestellt hatte. Das Licht flackerte über den verschmutzten Endostahl und die scharfen Konturen.


Er sah zum Sternenhimmel auf und suchte zwischen den Bäumen den aufgehenden Mond. Eine leuchtende rote Chorona die im Osten hinter dem Bäumen schien kündigte seine Ankunft an.


Henrys Gedanken schweiften in die Ferne. Dem Weg zurück den er gekommen ist und den Weg vor ihm den er noch gehen wird.


Ungewissheit plagte seinen Geist. Ungewissheit über die Zukunft. Was würde ihn erwarten?

500km entfernt sah Mona den leuchtenden roten Mond aufgehen. Wo würde Henry jetzt sein. Würde er die Nachtzeit nutzen um weiter zu marschieren, würde er sich gerade für die Nacht fertig machen oder lag er gerade in einer tiefen Schlucht begraben in seinem Mech. Keine Hilfe weit und breit. Mona fing an zu weinen als sie diese Gedanken hatte. Sie hoffte inständig, daß Henry nichts passiert ist.


Es war nicht vorgesehen daß er Funkkontakt mit irgendjemanden aufnahm ausser im Notfall. Solange es keine Nachricht von ihm gab´ hieß das, daß alles in Ordnung ist, aber trotzdem wünschte sich Mona ein Lebenszeichen von Henry.

Just in dem Moment huschte eine Sternschnuppe über den Himmel und ließ Mona´s Herz hüpfen. Sie hielt die Sternschnuppe für ein gutes Zeichen und wusste, daß Henry genau jetzt dieselbe Sternschnuppe sah.

Henry folgte der Sternschnuppe bis sie hinter den Bäumen verschwand und musste an Mona denken. Sie würde keine ruhige Minute haben solange er keine Nachricht von sich gab´ und das tat ihm Leid. Er wollte ihr gerne eine Nachricht schicken, aber das ging nicht. Absolute Funkstille, ausser etwas Unplanmässiges passierte.


Er rief sich ihr Gesicht ins Gedächtnis und erinnerte sich an die schönen Augenblicke in ihrem bisherigen gemeinsamen Leben.

Ein lauter Knall riss ihn aus seinen Gedanken und holte ihn in die kalte Nacht zurück. Henry sah sich erschrocken um und griff nach dem Nadler den er in seiner Nähe liegen hatte.


Als er in der plötzlichen Stille aber ein leises brodeln hörte wandte er seine Aufmerksamkeit dem Feuer zu und sah den Grund für den lauten Knall. Sein Abendessen war fertig und die Packung war aufgeplatzt.


Schmunzelnd über seine eigene Dummheit nahm er vorsichtig den heissen Topf von dem Feuer und machte sich über sein „Schnitzel mit Reis“ her.


Zumindest stand das auf der Verpackung denn der Inhalt war eigentlich nicht als solches zu identifizieren.

Ankunft


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„Ich habe erst spät begriffen warum dies `der lange Marsch´ genannt wird. Er reinigt Geist und Körper und treibt Sie an ihre Grenzen.“


„Meinen Sie? Hat es denn bei Ihnen etwas gebracht?“


„Ich weiß es nicht.“


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7 Tage später steuerte Henry seinen Mech über die eingezeichnete Route auf seiner Karte und sah die Hügelkette immer näher kommen. Die erste Sonne ging gerade über dem Horizont auf und beleuchtete die idyllische Landschaft wie in einem Märchen.


Er hatte seine Route vor seinem Abmarsch seiner Ausbilderin mitteilen müssen, damit sie den Stützpunkt auf Casper entsprechend informieren konnte. Wenn er von dieser Route abwich würde man ihn für feindlich halten und Gegenmaßnahmen ergreifen. Es würde nichts passieren, weil sich Henry identifizieren konnte, aber es würde nur Aufruhr erzeugen.

Ein kleiner Biep ließ seine Aufmerksamkeit dem MAD(Metallische-Anomalie-Detektor) zuwenden. Für ein oder zwei Sekunden erschien ein kleiner grüner Punkt auf dem Schrim der etwa 300m links von Henry liegen musste.


Da die weite Ebene über die Henry gerade marschierte von Felsen übersät war konnte es durchaus sein, daß es ein Erzvorkommen war auf welches die Sensoren ansprachen.


Trotzdem stoppte Henry den Mech als der Punkt schon längst verschwunden war, machte die Waffen scharf und wandte sich in Richtung des Signales. Ein kleiner Umweg machte jetzt auch nichts mehr aus, dachte sich Henry.

Er ging auf die Stelle zu die ihm sein Computer markierte und konnte keinerlei ungewöhnlichen Dinge erkennen. Wie er es vorausgesehen hatte war genau dort ein Felsen und die bräunliche Oberfläche ließ keinen Zweifel, daß eine Erzader den Felsen durchzog.


Henry schaltete die Waffen wieder ab und ging zurück auf seinen alten Kurs. Nur noch wenige Kilometer trennten ihn von seinem neuen Kommando.

Derweil 10 Meter tiefer. „Sind sie wahnsinnig geworden? Dieser Mech trampelt mitten über uns Weg und sie meinen sie könnten am Tarnnetz rumspielen?“, sagte der ältere Mann.


„Sir, ich wusste nicht, daß der Mech über uns ist.“


Der ältere Mann zog seine Pistole, legte sie an die Stirn des jungen Technikers und drückte den Abzug durch.


Ein lauter Knall durchschnitt die gespenstische Stille und das Hirn des Technikers verteilte sich über den Boden.


„Schicken sie jemanden der das hier wegmacht.“, sagte der Mann. Ein dritter Mann nickte nur.


„Das soll für alle anderen hier eine Warnung sein. Ich dulde kein stümperhaftes Verhalten. Ich habe nicht so viel Zeit in diese Operation investiert um sie mir von solchen Idioten wie dem dort“, er deutete auf die gesichtslose Leiche, „kaputt machen zu lassen. Fragen sie lieber bevor sie die ganze Operation in Gefahr bringen.“


Ein deutliches „Jawohl, Sir!“, kam aus einem dutzend Münder.

Henry spürte die dumpfen Schritte unter seinem Pilotensessel. Der Panther grub seine Füsse in den Boden und trieb den Mech mit 5 Meter Schritten vorwärts. Gleich erreichte er die Hügelkuppe und würde sein Ziel sehen.


Und da war es. Casper...


Henry stand auf dem Hügel und konnte den riesigen Stützpunkt überschauen. Ein tiefes befriedigendes Gefühl nahm Henrys ganzes Denken ein als er den Anblick auf sich einwirken ließ.


Überall auf dem Stützpunkt standen schwere Mechs und eine einzelne Streife zog an der Westseite des Stützpunktes vorbei. Nach etlichen Schwierigkeiten die ihm drei Tage Verspätung einbrachten stand er nun endlich seinem Ziel gegenüber. Er hatte die Zeit genutzt um sich auf seine neue Aufgabe vorzubereiten und seine Gedanken waren scharf wie Rasierklingen. Er fühlte sich erschöpft und müde doch an schlafen dachte er im Moment am wenigsten.


Er schaltete das Funkgerät ein und stellte die Frequenz ein die man ihm mitgeteilt hatte.


„Casper von Panther 1. Können sie mich hören?“, statisches Rauschen erfüllte den Kanal.


„Casper von Panther1. Können sie mich hören? Bitte bestätigen sie.“, Henry überprüfte die Anzeige konnte mit Gewissheit sagen, daß sein Ruf rausgegangen ist. Plötzlich antwortete ihm jemand.


„Panther 1. Hier spricht Casper Control. Schön sie zu sehen. Wir haben sie eher erwartet.“


„Bestätige Control. Ich hatte einige Problem die meinen Zeitplan über den Haufen warfen.“


„Darüber können sie uns noch ausführlich berichten Panther 1. Ich schicke ihnen eine Streife die sie eskortiert. Willkommen in Casper. Control Ende.“


”Danke Control. Ich freue mich hier zu sein. Panther 1 Ende.“

Begrüssung


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„Es war komisch in Casper einzumarschieren. Neue Kameraden, neue Vorgesetzte, neue Regeln. Und die ungewisse Zukunft. Aber als ich dann meinen neuen Mech sah verflogen all die Sorgen und Probleme. Alle Zweifel waren weggefegt. Es schien als existierten nur wir beide in einem eigenen kleinen Universum.“


~~~~~

Henry steuerte den Mech genau an die ihm zugewiesene Position. Er hob den linken Arm des Mechs zum traditionellen Salut und arretierte die Gliedmaßen. Dann klappte er das Mikrofon zurück, legte den Neurohelm in die Halterung über dem Pilotensessel und erzeugte den Druckausgleich. Nachdem er alle weiteren Kabel und Schläuche entfernt hatte öffnete er die Cockpitluke. Die donnernden Schritte der schweren Mechs die Henry eskortiert hatten hallten über den Platz als sie eine Paradeposition an den Flanken von Henrys Mech einnahmen.


In einem kleinen Fach unterhalb der Luke war die Strickleiter die er nun hinabfallen ließ.


Als er unten angekommen war, ging er auf die grosse Gestalt zu, die vor der angetretenen Kompanie der Rekruten stand.


Henry hatte den Ausbildungsleiter von Casper früher schon einmal kennen gelernt. Er hatte eine Unterrichtsstunde über schwere und überschwere Mechs in seiner alten Ausbildungskompanie gegeben.


Oberleutnant Wilhelm Beck musterte seinen neuen Schützling mit wachsamen Augen. Er hatte gesehen wie talentiert dieser junge Rekrut seinen Mech bereits nach wenigen Wochen steuerte und hoffte seine Entscheidung ihn hier nach Casper zu holen war nicht falsch.


Er machte einen vitalen Eindruck obwohl sein Äusseres diesen Schluss nichtig erscheinen ließ.


Total verschmutzt und mit Kratzern übersät ist eine Dusche wahrscheinlich das Wichtigste was dieser junge Mann jetzt brauchte. Und trotz der körperlichen Anstrengungen die er erlitten haben muss strahlte er eine unglaubliche innere Energie aus die nicht zu enden schien.


Er freute sich auf die Arbeit mit ihm und setzte große Erwartungen in ihn.


Henry hielt zackig vor seinem neuen Ausbilder, nahm Haltung an und salutierte.


„Hauptgefreiter Henry Jekyll. Ich melde mich wie befohlen und bitte um Erlaubnis den Stützpunkt betreten zu dürfen.“


Der Oberleutnant erwiderte den Salut.


„Es ist mir eine Freude ihnen die Erlaubnis zu erteilen und sie im Namen des Standortältesten in der 3th Kompanie begrüssen zu dürfen. Wir nennen uns stolz die „Schweren Brocken“ und unser Name ist Programm. Zeigen sie uns, daß sie der Ausbildungskompanie würdig sind.“


„Das werde ich Herr Oberleutnant. Es ist mir eine große Ehre bei ihnen sein zu dürfen.“


Wieder salutierten sie voreinander. Dann nickte der Oberleutnant einem Mann neben ihm zu.


Hauptfeldwebel Schreier machte seinem Namen alle Ehre als er die angetretene Kompanie Haltung annehmen ließ.


„Es ist mir zudem eine grosse Freude sie hier in Anwesenheit ihrer neuen Kompanie zum Unteroffizier befördern zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch.“


Henry nahm die ihm entgegen gestreckten Schulterklappen entgegen und salutierte erneut.


Hauptfeldwebel Schreier ließ die Kompanie wegtreten und führte sie hinter einen Mechhanger.


„Und nun Herr Jekyll, nachdem wir die freudigen Formalitäten hinter uns gebracht haben folgen sie mir bitte.“

Henry trat neben den Oberleutnent und entspannte sich etwas. Die Müdigkeit der letzten 10 Tage saßen ihm in den Gliedmaßen.


„Wie ich sehe haben sie den `langen Marsch´, wie wir ihn nennen, nicht ohne Spuren überstanden. Sie sehen dünner aus als auf dem letzten Foto das ich vor 12 Tagen bekommen habe.“


Henry lächelte etwas und drehte sich zu seinem Panther um. Die Eskorte die ihn begleitet hatte zog ab und ein paar Techs gingen auf den verschmutzten Mech zu.


„Ich hatte ein paar technische Probleme mit einem Knieaktivator und musste einen Tag lang das Gelenk reparieren. Danach konnte ich nicht mehr so schnell wie ich wollte und musste Umwege gehen um das Gelenk nicht zu verlieren. Deswegen komme ich zu spät“


Der Oberleutnant hob eine Augenbraue. „Eine Feldreparatur? Nur mit dem Notwerkzeug?“


Wieder lächelte Henry. „Ja. Es wäre mit dem richtigen Werkzeug eigentlich eine Kleinigkeit gewesen, aber so...ich hatte zwar noch etwas zusätzliches Werkzeug mit, aber es dauerte trotzdem länger.“


Jetzt hob der Oberleutnent beide Augenbrauen. „Also ich bin wirklich auf ihren Bericht gespannt. Genau wie auf den der Techs.“


Erst jetzt erkannte Henry daß sie auf einen Mechhangar zugingen. An dem riesigen Tor blieben sie stehen und schauten in die Dunkelheit.


Irgendjemand schaltete dann das Licht an und 16 schwere und überschwere Stahlkolosse erstrahlten in dem gleissenden Schein der Lampen.


„Das sind unsere Mechs.“, er deutete auf einen Giganten am anderen Ende der Halle, „Und DAS wird ihrer.“


Henry viel die Kinnlade herunter. Das waren ausschliesslich Mechs über 75 Tonnen. Die leichteste Maschine war ein `Marodeur´, ein sehr gefährlicher Battlemech.


Und der Mech am Ende der Halle erinnerte mit seinem Kragen der am Hinterkopf herunterhing und mit der dicken, kantigen Panzerung an einen altertümlichen Samurai in seinem Harnisch. Es war ein `Victor´.

Der 80 Tonnen schwere Mech hatte ein Gaussgeschütz im rechten Arm, 3 Mittlere Laser und eine 6er Raketenlafette mit Kurzstreckenraketen. Diese Bewaffnung machte ihn zu einem starken Gegner, aber das besondere dieses Mechs war, daß er einer der wenigen schweren Mechs war, der Sprungdüsen besaß.


Schon viele Gegner hatten sich von seiner anfänglichen Trägheit täuschen lassen und sind dann im Gefecht den Sprungfähigkeiten dieses Mechs zum Opfer gefallen.

Henry wurde heiss und kalt. Kreidebleich im Gesicht wusste er nicht was er sagen sollte. Eine Gänsehaut begleitete seinen fassungslosen Gesichtsausdruck.


Oberleutnant Beck grinste von Ohr zu Ohr.

Eingliederung


~~~~~


„Ich war damals so nervös...unfassbar, daß ich das geschafft habe. Es gab´ einige, die nicht verstanden haben warum ich zu ihnen versetzt worden bin, aber die meisten akzeptierten es und freundeten sich mit mir an.“


„Es gab´ aber doch Rekruten die Neidisch auf Sie waren, oder?“


„Ja...ein oder zwei.“


~~~~~

Die neue Feldkombination kratzte auf Henrys Haut. Sie war noch zu frisch um sie als passend zu bezeichnen.


Frisch geduscht und nach einem üppigen Frühstück blieb Henry kurz vor dem Besprechungszimmer stehen und fragte sich was ihn erwarten würde. Dies würde die erste Begegnung mit seinen neuen Kameraden werden. Zwei Mechkrieger kamen lautstark den Gang hinunter. Es war nicht zu überhören daß sie in eine Diskussion über ein abendliches Pokerspiel vertieft ware. Henry war froh, daß sie ihn ignorierten als sie an ihm vorbei in den hell erleuchteten Raum huschten.


Er hoffte einen guten Eindruck zu hinterlassen, fasste Mut und trat durch die Tür. Er blieb kurz in der Türschwelle stehen und sah sich um. Ein oder zwei Augenpaare richteten sich auf ihn, aber alle anderen waren nach vorne gerichtet. Einige der Männer hier unterhielten sich und andere studierte einige Papiere vor ihnen.


Henry spürte eine Bewegung in seinem Rücken.


Oberleutnant Beck legte eine Hand auf seine Schulter und sprach mit tiefer und warmer Stimme zu ihm. „Keine Sorge Junge. Das wird schon.“


Henry nickte ihm dankbar zu und folgte dem Oberleutnant in den Raum.


„Guten Morgen meine Herren.“, begann Beck schon im Gehen, „Wie sie alle bereits vor wenigen Stunden mitbekommen haben, können wir heute einen Neuzugang begrüssen. Es freut mich ihnen Unteroffizier Henry Jekyll vorstellen zu können. Zeigen sie sich.“


Henry war nun doch etwas mulmig, aber er fasste sich ein Herz, trat neben das Podium und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.


15 Augenpaare musterten ihn von oben bis unten und Henry tat sein Bestes um seinen malträtierten Körper zu straffen.


„Henry wird den `Victor´ von Thomas erhalten der uns letzten Monat verlassen hat. Trotz seiner Erschöpfung durch den `langen Marsch´ äusserte er den Wunsch bei dieser Besprechung dabei sein zu dürfen. Ja, Sandra?“, eine junge Mechkriegerin hatte die Hand gehoben.


„Herr Oberleutnant, ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber wieso bekommt ein Neuling eine solch komplizierte Maschine zugeteilt? Ich frage seit Bekanntgabe von Thomas´ Versetzung bei ihnen an, den Mech überschrieben zu bekommen und ich denke ich habe das Recht und die Erfahrung dafür. Im Gegensatz zu diesem Amateur dort.“ Sie spie das Wort `Amateur´ förmlich in Henrys Richtung.


Die Wut in Sandras Worten war nicht zu überhören und ihre Augen hatten nur Verachtung für ihn übrig. Henry war diese Person mit einem Schlag unsympatisch aber er ließ sich nichts anmerken. Mit neutralem Gesichtsausdruck wartete er geduldig auf Beck´s Antwort.


„Nun Sandra, das haben wir doch schon oft diskutiert. Sollen wir hier vor versammelter Mannschaft alles noch einmal durchgehen?“


“Ja Herr Oberleutnant. Ich bitte darum.“, ihre ganze Haltung stand auf Konfrontation aber Beck lächelte nur müde. Anscheinend hatte er eine Auseinandersetzung erwartet.


“Ok Sandra. Ein allerletztes Mal, dann will ich nichts mehr davon hören.“


Sandra nickte nur. Sie schien immer noch siegessicher.


„Zunächst einmal haben sie bereits einen Mech. Einen guten Mech.“, begann Beck.


„Zweitens zeigen ihre Simulatorergebnisse, daß sie mit sprungfähigen Mechs Schwierigkeiten haben, und Drittens...“, Sandra wollte zu einem Protest ansetzen den Beck aber im Keim erstickte, „...drittens ist dieser junge Mann neben mir keinesfalls ein Amateur. Er mag zwar erst ein halbes Jahr am Steuer eines Mechs sitzen und ist damit der jüngste Teilnehmer den ich je in diese Kompanie geholt habe, aber der Umgang mit Mechs ist ihm angeboren. Er hat Talent. Mehr Talent als sie Sandra.“


Mit diesem letzten Satz knallte der Oberleutnant Sandra eine Breitseite vor den Latz die sie nicht über sich ergehen lassen konnte.


„Das wage ich zu bezweifeln Herr Oberleutnant!“


Beck beugte sich über das Pult und sah Sandra scharf an.


„Nun Sandra, über Rekruten zu urteilen ist nicht ihre Aufgabe und wenn sie sich an die Tatsache erinnern, daß Henry Jekyll den `langen Marsch´ geschafft hat, was ihm bisher nur 9 Personen in der Geschichte dieser Söldnereinheit vormachten, und SIE nicht...“, die Worte knallten wie Hammerschläge auf Sandra und Henry nieder, „...dann sollten sie allmählich mit ihren Versuchen aufhören und mich meinen Job machen lassen.“


Bisher war der Oberleutnant noch ein umgänglicher Typ gewesen aber als Sandra nicht locker ließ wurde er ungemütlich und Henry wusste, daß man bei ihm nicht zu weit gehen sollte.


Es war totenstill im Raum und Sandra lief Rot an. Sie gab sich vorerst geschlagen und antwortete halblaut. „Jawohl Herr Oberleutnant.“


„Ich habe sie nicht verstanden Frau Stabsunteroffizier.“, sagte Beck energisch.


„Jawohl Herr Oberleutnant. Es tut mir Leid ihr Urteilungsvermögen in Zweifel gezogen zu haben.“, sagte sie nun lauter.


„Sehen sie, geht doch.“, ein Lächeln trat auf Becks Züge, „Henry, setzen sie sich.“


„Jawohl Herr Oberleutnant.“, antwortete Henry mechanisch und suchte sich einen Platz in der dritten Reihe. Vereinzelt wurde er freundlich angelächelt und ein paar Leute gaben ihm die Hand.


Henry fühlte sich wohl diese Situation überstanden zu haben, obwohl seine Begrüssung von einem dunklen Schatten überzogen war. Diese Sandra war nun nicht gut auf Henry zu sprechen.


Nur eines machte Henry mehr Kopfzerbrechen. Er war einer von nur 10 Personen die den `Tlangen Marsch´ geschafft hatten? Was sollte das heissen? Es waren doch nur 1500km zu überwinden und er wurde von einem einfachen Aktivatorschaden aufgehalten. Es konnte doch nicht sein, daß bisher nur 10 Personen diesen Marsch überstanden haben?


Henry beschloss der Sache nachzugehen, aber Becks Worte zogen seine Aufmerksamkeit an.


„Also, trotz der Ankunft von Henry sind wir in unserem Zeitplan. Pünktlich beginnt unsere Manöverübung. Henry? Sie nehmen daran nicht teil. Ich wünsche, daß sie erst einmal ein paar Stunden Schlaf nehmen und sich dann im Mechhangar melden. Wenn wir weg sind haben sie alle Zeit der Welt um sich mit dem Victor vertraut zu machen und ihn dementsprechen auf sich einzustellen. Sie können sich dann gleich noch einige Unterlagen bei mir abholen. Und heute Abend brauche ich sie noch für etwas Papierkram.“


Henry nickte steif. „Jawohl Herr Oberleutnant.“


“Gut und nun zu dem Rest von ihnen. Wir gehen heute wie folgt vor...“

Henry wachte unruhig auf. Das er überhaupt eingenickt war wunderte ihn. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, daß er nur eine halbe Stunde geschlafen hatte, wenn man das schlafen nenne konnte.


Er gab es auf seiner Müdigkeit Genugtuung zu verschaffen und nahm sich die Papiere zur Hand die er bekommen hatte.


Ein Willkommensschreiben, ein Stützpunktplan, ein Regelbuch über die wichtigsten Vorschriften im Stützpunkt und der Leitfaden der `Schweren Brocken´. Er nahm sich vor die Lektüre später durchzugehen. Dann wurde es interessant. Seine Identifikationsnummer und sein persönliches Passwort. Dies verschaffte ihm Zugang zum Kommunikationsnetz, dem Mechhangar, allen Ausbildungseinrichtungen und den Simulatorkapseln.


Wichtig für ihn war aber bisher nur der erste Punkt. Das Kommunikationsnetz.

Er setzte sich an den kleinen Computer und tippte seine Zugansdaten ein. Sofort erschien ein Menü mit verschiedenen Punkten. Essensplan, ein Terminkalender und ein Ausbildungsplan für die nächsten Wochen. Dort war es! Kommunikationsnetzwerk!


Er wählte den Punkt und tippte eine Nachricht ein. Absender und Empfänger eingegeben und schon war die Nachricht unterwegs.


Henry schaute auf die Uhr. Sie dürfte leider erst am Abend ankommen.


Er schaute hinaus auf die strahlende Landschaft und beschloss statt zu schlafen in den Mechhangar zu gehen.

Wie erwartet war der Hangar, bis auf seinen neuen Victor und seinen alten Panther, komplett leer. Der Rest der Kompanie war ausgeflogen.


Henry ging zu den beiden Mechs die nebeneinander standen. Sie waren wie David und Goliath. Der kompakt gehaltene Panther war von oben bis unten beschmutzt und die Einheitsabzeichen waren kaum zu erkennen und der massige Victor glänzte in der Hallenbeleuchtung.


An den beiden Maschinen waren einige Wartungsluken offen und mehrere dicke Kabel verbanden sie miteinander.


Aus einer Luke unterhalb des Knies des Panthers kamen klappernde Geräusche. Henry kannte diese Luke nur zu gut denn dort hatte er den gesamten sechsten Tag seiner Reise verbracht und erfolgreich den Knieaktivator repariert.


Langsam ging er auf den Mech zu. Er war schon auf 5 m an den Mech heran gekommen als eine ölverschmierte Gestalt aus der Luke stieg und ihn verdutzt ansah.


„Guten Morgen, kann ich ihnen helfen?“, fragte der Mann.


„Ja, ich bin Henry Jekyll und sollte mich hier melden. Und sie sind?“


Ein Lächeln trat auf die Züge des Mannes vor ihm. „Also sie sind das. Gar nicht so übel wie sie das gemacht haben mit den Aktivator. Nun muss ich mir mit Frank was Neues einfallen lassen.“, Henrys Verwirrung stieg und schien sich auch auf seinem Gesicht deutlich abzuzeichnen.


„Aber ich stelle mich erst einmal vor. Ich bin Tech Azzamen. Emon Azzamen und ich werde ihnen bei dem Victor unter die Arme greifen und ihn für sie in Schuss halten.“


„Moment.“, fragte Henry, „Sind sie mein persönlicher Tech?“, Henry wunderte es doch einen persönlichen Tech zu haben, da ihm so etwas bisher noch nicht geschehen ist.


„Na ja, in gewisser Weise schon. Jedem Mech wurde ein Tech zugeteilt der sich auf ihn spezialisierte. Ich kenne dieses Schmuckstück in- und auswendig. Wenn sie ein Problem mit ihm haben kommen sie zu mir. Wenn ihnen eine Einstellung nicht gefällt kann ich ihnen weiterhelfen. Wenn sie so wollen, ja, dann bin ich ihr persönlicher Tech.“, Emon lächelte Henry zuversichtlich an und machte ihm klar, daß er in keinem Traum war.


„Ok Emon. Ich hoffe wir können auf Du umsteigen?“


„Mit dem grössten Vergnügen Henry.“, sie schüttelten sich die Hände.


„Jetzt erklär mir mal bitte was du mit Frank zu tun hast und was hier eigentlich vorgeht?“


Emon grinste von Ohr zu Ohr. „Also wie du sicherlich schon rausgefunden hast, haben nicht viele den Marsch von deinem alten Stützpunkt hier nach Casper geschafft. Du als zehnter hast eine ziemlich gute Leistung abgegeben. Der Grund liegt darin, daß Frank und ich uns immer wieder neue Möglichkeiten ausdenken in einen Mech einen Fehler einzubauen, der oberflächlich nicht erkannt werden kann, aber ihn während des `langen Marsches´, lahmlegt, so daß der Mechkrieger auf halber Strecke liegenbleibt.“


Henry begann es zu dämmern. „Also war diese geschmolzene Leitung und das überlastete Relais...“


„Ja, das war es. Eine eingebaute Fehlfunktion. Das war Teil einer Art Test. Die Leute hier wollten sehen wie du reagierst. Du hast anscheinend mit Auszeichnung bestanden. Übrigens: Meine Hochachtung.“, Emon verbeugte sich gespielt, „Wirklich nicht schlecht wie du den Schaden behoben hast.“


Henry viel ein Stein vom Herzen. Er hatte befürchtet der Schaden könnte ihn zurückwerfen und dadurch würde man ihn zurückschicken. Dabei war alles geplant!


„Danke. Es hat lange gedauert bis ich darauf gekommen bin etwas Verpackungsmaterial der Notrationen als Isolierung zu verwenden.“


„Wie gesagt...du hast mächtig Eindruck hinterlassen.“

Henry lächelte dankbar und sah dann zum Victor hinauf. „Übeträgst du gerade meine Daten?“


„Ja. Deine persönlichen Einstellungen und dein Hirnwellenmuster werden gespeichert. Er sollte gleich fertig sein, dann kannst du dein persönliches Passwort eingeben.“


Henry lächelte. „Dann kann ich ja gleich loslegen...“


Emon lächelte zurück. „Klar. Wir haben da einen Rundkurs den wir auf den Victor einstellen können. Du kannst ihn durch die Hindernisse steuern wenn du möchtest.“


Henrys Augen leuchteten. „Ja, das will ich....“

Eine Stunde später hatte sich Henry mit dem Cockpit und den Besonderheiten des Victors vertraut gemacht. Abgesehen von der viel stärkeren Panzerung, den durchschlagskräftigeren Waffen und der langsameren Geschwindigkeit war der allergrößte Unterschied zu seinem Panther wohl die Sprungfähigkeit des Victors.


Es knackte in den Kopfhörern unter seinem Neurohelm als Emon mit ihm sprach.


„So Henry. Die Daten sind übertragen. Du kannst jetzt anfangen.“


„Geht klar.“


Henry fuhr den Computer hoch. Mit einer blechernen Computerstimme fragte der Computer monoton nach einer Stimmmusterabgleichung. Nachdem diese erfolgt war musste Henry ein neues Passwort eingeben.


„Der Einzige sinnvolle Grund für einen Kampf ist die Liebe.“


Der Computer bestätigte das neue Passwort und fuhr die Systeme weiter hoch. Henry sah über einen Hilfsbildschirm, daß Emon alle Verbindungen des Panthers mit den Victor löste und die Wartungsluken schloß.


Henry bekam Kopfschmerzen und brachte über zwei Drehknöpfe hastig die beiden Kreise in Deckung die auf dem Hauptschirm erschienen waren um die Neurorezeptoren im Helm zu justieren.


Augenblicklich ließen die Kopfschmerzen nach und Henry begann damit den Reaktor hochzufahren.


„Henry sei vorsichtig beim Hochfahren. Bleibe etwas länger bei 75% stehen als sonst. Der Reaktor nimmt Schaden wenn du ihn normal hochfährst.“


Emons professionelle Stimme klang sicher über den Äther.


„Geht klar Emon. Wo ist der Rundkurs? Kannst du mich gleich dahin bringen?“


„Ich werde eine ruhige Route durch den Stützpunkt in einen Computer übertragen und mit dem Wartungswagen vornewegfahren. Dann können wir den Kurs auf dich einstellen.“


„Super.“

Jeder Schritt des Giganten drang durch den bequemen Sessel zu Henry und vermittelte ihm ein Gefühl für den Mech. Natürlich war es ein gewaltiger Unterschied von seinem alten 35t schweren Panther auf den 80t schweren Victor umzusteigen, aber Henry konnte dem Chassie eine ungeheure Sympathie entgegen bringen. Die Steuerknüppel lagen ruhig in seinen Händen und die Bewegungen des Mechs waren so geschmeidig und leicht als wöge er überhaupt nichts.


Langsam und ruhig folgte Henry dem kleinen Wagen in dem Emon saß und passte sorgfältig auf herumstehende Fahrzeuge und Kisten auf.


Personen gingen ihm schnell aus dem Weg. Entweder lag es daran, daß eine egwaltige 13 Meter hohe und 80t schwere Vernichtungsmaschine auf sie zu kam oder daran, daß Emon die Hupe seines kleinen Wagens zu Höchstleistungen antrieb.

Weich kam der Wagen zum Stehen und Henry stellte seinen Mech weniger sanft daneben. Deutlich wackelte der Wagen als Henry den Victor stoppte.


„So Kleiner. Das ist der Rundkurs...“

In einem grossen Areal war ein Rundkurs von 10 km Länge errichtet worden. Er besaß Hügel und jede Menge bewegliche Hindernisse. Auch war ein ein Kilometer langer Bereich wie eine Stadt aufgebaut worden. Emons Stimme kam klar durch den Kopfhörer.


„Der Rundkurs hat alles was ein Mechkrieger wünscht. Ich werde an der östlichen Seite in diesem Bunker warten und ihn auf den Victor einstellen. Am Anfang lassen wir die Geschütze noch aus und ich werde es auch nicht so schwierig gestalten, sei aber trotzdem vorsichtig. Es ist sehr tückisch da draussen und du steuerst den Mech heute zum ersten Mal.“


Henry war es nur recht.


„Roger Emon. Wo soll ich mich aufstellen?“


“Dort hinten an der Westseite. Wo der kleine Turm steht ist der Startpunkt.“

Henry wandte den Mech nach Rechts und hielt ausserhalb des Kurses auf den Startpunkt zu.


Dort angekommen wartete er noch 10 Minuten und stellte die Hilfsmonitore ein.


„So Kleiner. Ich habe das Trainingsprogramm hochgeladen. Der Rekord beim Victor liegt bei knapp 17 Minuten. Mit Geschütztürmen wohlbemerkt. Da du heute zum ersten Mal den Rundkurs läufst sind 25 Minuten eine sehr gute Zeit.“


„Ich verstehe. Kanns losgehen?“


„Dann zeig´ mal was du kannst.“


Henry drückte den Schubhebel nach vorne und beschleunigte den Mech auf die maximale Geschwindigkeit von 64km/h. Die ersten Kurven und Hindernisse waren noch kein Problem für Henry, obwohl er gelegentlich dachte er würde die Kontrolle verlieren. 80t waren eben doch nicht so leicht zu steuern wie Henry sich das vorstellte.


Eine ganze Weile ging das so weiter und Henry sah die deaktivierten Geschütztürme am Rand der Strecke. Wenn sie aktiviert wären hätte man die Waffen von dem Victor auf Simulation umgestellt und sein Computer würde nun die simulierten Treffer der Türme verarbeiten.

Henry durchstreifte die Stadt. Ab und an schoss aus einer Seitengasse ein Hinderniss und Henry reagierte blitzschnell. Einmal jedoch verlor er die Kontrolle, da ein Fuss des Mechs auf dem Asphalt abrutschte. Henry konnte den Sturz nicht mehr abfangen und so begrub er eine kleine Lagerhalle unter sich.


Er verkrampfte seine Hände in die Gurte und drückte die Füsse durch. Der Aufprall schleuderte ihn nach vorne und Sterne begannen um ihn zu kreisen. Henry nutzte die Schmerzen in der Brust um sich bei Bewusstsein zu halten. Eine laute Stimme drang an sein Ohr.


„Henry.....wach? Henry komm schon. Gehts dir gut? Ich breche ab Henry!“


„Nein.“, stammelte er. Er schmeckte Blut in seinem Mund.


„Nein...ich bringe den Kurs zu Ende.“


Henry hebelte den Vitor mit Hilfe der riesigen Arme auf die Beine und erhob den Victor.


Er sah sich die Bescherung an und dachte schon an das Donnerwetter welches ihm der Oberleutnant für die Zerstörung der Lagerhalle bereiten würde.

Er nahm wieder Kurs und hielt auf das Ziel zu. Plötzlich schnellte eine riesige Wand aus dem Boden. Henry hielt voll darauf zu und er würde mit Sicherheit frontal dagegen laufen.


Instinktiv presste Henry die Füsse auf die beiden Pedale. Mit unglaublicher Hitze und Licht erwachten die Sprüngdüsen an den Füssen des Victors zum Leben als superheisses Plasma direkt aus dem Inneren des Fusionsreaktors nach draussen geleitet wurde. Zögernd, aber immer schneller werdend erhob sich der Battlemech in den Himmel.


Henry dachte schon, daß er es geschafft hätte, aber trotzdem streifte einer seiner Füsse das Hinderniss und der Victor begann kopfüber nach vorne zu kippen.


Henry schaltete die Sprungdüsen wieder ab und hoffte, daß dieses Manöver funktionieren würde.


Als der Mech den Salto vorwärts fast abgeschlossen hatte zündete Henry die Sprüngdüsen wieder. Er gab vollen Schub.


Und er hatte Glück. Mit lautem Getöse landete der Victor auf beiden Füssen. Zwar war der Aufprall so gewaltig, daß er zwei tiefe Eindrücke hinterließ und Henry die Zähne klapperten, aber er stand aufrecht.


Henry schlug das Herz bis zum Hals. Ein Dumpfes Pochen füllte seine Ohren aus. Erst nachdem er sich einige Sekunden lang beruhigt hatte dachte er wieder daran den Mech durchs Ziel zu steuern.

Durch das taube Pochen in seinen Ohren drang allmählich die Stimme von Emon. Er jubelte.


„Hey Kleiner! Das war ja ne Leistung. Wooohoooo!!! 26 Minuten und 40 Sekunden!“

Henry war kreidebleich. Ihn interessierte im Moment nicht die Zeit die er geschafft hatte. Sein Herz und seine Eier hing immer noch an dem Hinderniss welches er gerade so spektakulär überwunden hatte.


Er stellte den Victor ab, arretierte die Gliedmaßen und schaute auf seine zitternden Hände bevor er die Aguen schloss.


So übersah er den Highlander und den Rest der Lanze die sich ihm näherten. Der Marodeur und ein Kampftitan flankierten ihn.

„Ich bin schwer beeindruckt Uffz Jekyll.“, drang es plötzlich an Henrys Ohr. Er erschrak fast als er Oberleutnant Becks Stimme identifizierte. Er sah auf und registrierte die Mechs vor ihm zum ersten Mal.


„Sie steuern den Mech zum ersten mal und zeigen dann solch eine Leistung. Das ist mir bisher noch nicht untergekommen.“


„Mir auch nicht Herr Oberleutnant.“, Henry versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken, schaffte es aber nicht ganz.


„Sie zeigen mir, daß ich die richtige Wahl getroffen habe. Stellen sie nun den Mech ab und melden sie sich um 19.00 Uhr bei mir im Büro.“


„Jawohl.“


Henry hob den Arm des Victors zum Salut und der Highlander erwiderte den Gruss.

Ende Teil 3

Ich hoffe euch hat die Story bis hierher gefallen. Es werden noch weitere folgen, daß verspreche ich euch.


Ihr könnt mir wie immer gerne Kritik senden.

Kommentare


DrJekyll
(AutorIn)
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 6
DrJekyll
schrieb am 18.07.2004:
»Hallo Leute!
Vielen Dank für die vielen positiven Kritiken! Ich habe selbst einiges an den Geschichten zu bemängeln und war nicht gefasst, daß sie so gut ankommt.
Der vierte Teil ist in Arbeit, obwohl ich noch eine andere jugendfreie Geschichte am laufen habe, aber für ein Buch reicht es noch nicht. Dafür fehlt mir noch die Rafinesse eines Micheal A. Stackpole. :D:D:D
Noch einmal danke euch allen!«

Tribe
dabei seit: Dez '02
Kommentare: 3
schrieb am 11.07.2004:
»Also wegen mir kannst du auch gleich n'ganzes Buch schreiben, die Story ist einfach gut und packend!
Sci-Fi RULEZ!«

LordChaos
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 21
schrieb am 12.07.2004:
»*gratulation*

Wie nicht anders zu erwarten war auch dieser Teil mal wieder einfach Genial. Wer bin ich denn das ich solch eine Geschichte Kritisiere... ? Mach einfach weiter so....
«

Pentidumm
dabei seit: Jun '03
Kommentare: 22
schrieb am 13.07.2004:
»Hi,
also da bleibt einem nichts mehr zu sagen, als EINFACH KLASSE!!! Ich hoffe, dass es noch viele viele Teile dieser Story geben wird.«

Mango
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 6
schrieb am 13.07.2004:
»Genau, bitte schnell weiterschreiben!!!«

HotTattoo87
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 9
schrieb am 14.07.2004:
»Ich schließe mich an! N BUCH WÄRE DAS GEILSTE ;)!!!
Ne aber echt auf jedenfall mehr Geschichten, das ist mit eine der besten Storys die ich hier je gelesen habe. «

Dukat
dabei seit: Jul '01
Kommentare: 19
schrieb am 14.07.2004:
»Wirklich hammergute Story. Ich hoffe ich kann bald mehr davon lesen.

Inhalt und Stil bekommt von mir die volle Punktzahl.
Erotik kommt tatsächlich ein wenig kurz, schadet aber bei der Story nicht. «

admiral
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 5
schrieb am 15.07.2004:
»Ich finde die Story supergenial! Ich hoffe auf baldige fortsetzung«

Teralon
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 4
schrieb am 15.07.2004:
»WOW! Verdammt gut geschrieben, die erotik ist zwar etwas kurz gekommen aber die story fesselt einfach!

Weiter so!«

Winnetou16
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 2
schrieb am 16.07.2004:
»einfach nur hammer. man kann sich richtig vorstellen wie es da aussieht und so weiter«

Goury
dabei seit: Mai '02
Kommentare: 35
Goury
schrieb am 17.07.2004:
»Bitte, was immer du tuhst, lass Mona nicht sterben. Die Story braucht ein Happy End.«

onan
dabei seit: Feb '01
Kommentare: 1
schrieb am 18.07.2004:
»Tolle Story, klasse geschrieben und ich kann den nächsten Teil kaum erwarten. Als echter Fan des Spiels finde ich die Story einfach spitze. Empfehle dir ein Buch zu schreiben.
Weiter so. «

defender
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 8
schrieb am 30.07.2004:
»Gratulation!!! Klasse geschrieben. Geniale Mischung aus Erotik (ein bißchen mehr darf's schon sein) und SF (BattleTech hat mich früher nie interessiert, aber jetzt). MEHR DAVON !!!«

niemand
dabei seit: Nov '02
Kommentare: 2
schrieb am 16.09.2004:
»Ich kann mich nur anschließen: Lass Mona nicht sterben !

Einzige Kritik: Die Erotik und die SF passen nicht so recht zusammen, es wechselt zwischen nur Erotik und nur SF. Rühmliche Ausnahme: Sex im Cockpit. Davon vielleicht etwas mehr.«

Snakecleaver
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 3
schrieb am 05.01.2005:
»Gute Story.. *daumen hoch*
Als Besitzer aller Bücher der BattleTech-Romane finde ich das DrJekyll den ganz gut den Stil von Stackpole, Keith, Pardoe, Thurston und Co. ganz gut getroffen hat.
Die Erotik dabei ist das Salz in der Suppe, die ich bei den BT-Romanen immer irgendwo vermisst habe. ;-)«

FireFlyer
dabei seit: Jul '02
Kommentare: 1
schrieb am 12.01.2005:
»Hallo, ich lese auch Battle Tech und mir hat die Geschigte wirklich gut gefallen. Ich kann den nächsten Teil kaum erwarten, er erscheint doch hoffentlich noch, oder?!

Gruß
FireFlyer«


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