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Kommentare: 11 | Lesungen: 1290 | Bewertung: 7.94 | Kategorie: SciFi, Fantasy, History | veröffentlicht: 05.01.2010

Gefährdete Liebe - Teil 6

von

Hallo liebe SeVac-Leser,


leider hat es viel zu lange gedauert, bis ich diesen 6.Teil veröffentlichen konnte. Es hat sich einiges geändert in meinem Leben und das schlägt sich vielleicht auch auf meinen Schreibstil wieder.


Ich hoffe, dass er trotzdem eine gute Fortsetzung geworden ist, auch wenn die Erotik erneut zu kurz kam.


Viel Spaß beim Lesen.

Prolog

Battlemechs. Die bis zu 15m hohen und 100t schweren, humanoiden Kampfmaschinen, die von einem kleinen Cockpit aus gesteuert werden, dominieren die Schlachtfelder des 31. Jahrhunderts. Ein Einziger ist so stark bewaffnet, daß er ganze Häuserblocks dem Erdboden gleichmachen kann.

Kapitel 14 – Gefangene

Henry blinzelte mit den Augen und versuchte die Unschärfe aus seinem Blick zu bekommen. Sein Schädel fühlte sich an, als wäre er so groß wie ein Landungsschiff.


Vorsichtig schaute er nach oben und blinzelte in ein grelles Licht. Er versuchte sich auf die Seite zu wälzen, doch wurde dies durch Hand- und Fußfesseln verhindert, wie er nach einigen Sekunden bemerkte.


Er saß auf einem Stuhl, soviel wusste er bereits. Der hohe Ton in seinen Ohren wich allmählich einem regelmäßigen Laut welchen er nicht sofort einzuordnen wusste. Es war auf jeden Fall menschlich. Eine Art heftiges Atmen. Ähnlich einem Stöhnen.


Er nutze den Schmerz in seinen Augen um seinen Kopf klar zu bekommen und schaute nach links. Ein unscharfer Umriss schälte sich aus der Dunkelheit. Eine niedergekauerte Gestalt auf einem Stuhl. Erst nach weiteren langen Sekunden erkannte er eine Frau die genauso wie er auf einen Stuhl gefesselt war.


Er schüttelte den Kopf. Das Stöhnen wurde lauter und eine Nuance höher. Dann erkannte er den feuerroten kurzen Haarschnitt und die schmale Taille. Sandra!


Er riss die Augen auf. Und der Schmerz brachte ihn fast um. Sandra saß da, gefesselt an einen Stuhl. Ihr Gesichtsausdruck war wutverzerrt und ihre Wangen glühten Rot. Ihre Lippen formten Worte und Henry dachte erst, dass er sich verhört hätte.


„La Flavne de Nomm!“


Von Rechts erfolgte eine Antwort.


„Flay Shom de nomm Ma-lun des Dwondi.“

Henry drehte den Kopf nach rechts und er glaubte nicht was er sah…ein Prachtstück von einem Schwanz bohrte sich vor seinen Augen geradewegs in eine Feuchte Möse…hätte er eine Hand frei gehabt, er hätte sich selbst geohrfeigt.


In was war er da nur rein geraten? War das ein Traum?


Er sah auf und direkt in das Gesicht eines Mannes. Der grinste ihn an. Und dann ließ er ein Lachen erschallen, welches ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ und seine Erinnerungen zurück brachte…

Kapitel 15- Rückzug

„Ich mache dich fertig du Wichser!“, schrie er über den Äther. Der „Kampftitan“ hielt einen Moment inne, als müsse sein Pilot erst die neue Gefahr einschätzen.


Henry erkannte seine Chance und ließ eine Salve Kurzstreckenraketen und eine Gausskugel mit einem Knopfdruck durch die Luft sausen.


Die 50cm durchmessende Nickel-Eisen-Kugel überbrückte die Entfernung zwischen den beiden Metall-Riesen in Schallgeschwindigkeit und schlug einen gewaltigen Krater in den Brustpanzer des 10t schwereren Mechs. Der Torso des Gegners ruckte nach Rechts, von der Gewalt des Einschlages herum gerissen wie ein Schwergewichtsboxer bei dem man einen Treffer gelandet hatte.


Direkt dahinter folgten die Raketen die sich auf den dargebotenen linken Arm senkten und große Teile der riesigen Panzerplatten einfach davon sprengte. In einer kleinen Bresche konnte Henry das empfindliche Schulterskelett erkennen.


Hoffnung keimte in ihm auf.


Hoffnung, dass sie alle lebend aus dieser Sache heraus kommen würden.


Der „Kampftitan“ wankte und hielt kurz inne. Zeit für Henry einen kurzen Blick über seine Statusschirme zu werfen. Seine Hitzeanzeige stand kurz vor den Grenzwerten. Seine Panzerung war größtenteils intakt, aber angeschlagen. Seine Waffen waren noch voll funktionsfähig.


Wenn da nur nicht diese Saunahitze in seinem Cockpit gewesen wäre. Die Flammen die seinen Mech einhüllten erloschen nur langsam und beanspruchten die Wärmetauscher aufs Äußerste.


Es knackte in seinem Mikrofon: „Henry! Bleib wo du bist! Wir kommen!“. Sandra! Welch seltsam angenehmes Gefühl auf einmal ihre Stimme zu hören. Vor wenigen Stunden hätten sie sich noch an die Gurgeln gehen können. Das unerklärliche Gefühl machte sich in ihm breit, dass er sich im Moment keine bessere Verbündete wünschen konnte.


Der „Kampftitan“ drehte sich um. Der Pilot schien sich von der Überraschung erholt zu haben. Doch Henry war ihm momentan hilflos ausgeliefert. Sein Mech war kurz vor der Überhitzung und er durfte keine Energiewaffen einsetzen, damit sein Bordcomputer keine Notabschaltung einleitete.


So vollkommen ohne Optionen einem übermächtigen Gegner überlassen überraschte ihn der Funkspruch der kurz darauf folgte.


„Soso, wen haben wir denn hier? Einen mutigen jungen Rekruten? Ich gebe zu, du hast mich überrascht. Du hattest auf jeden Fall einen theatralischen Auftritt, das muss man dir lassen.“


Henry wandte seinen Mech nach links und begann ihn langsam in Bewegung zu setzen. Gleichzeitig drehte er den Torso des Boliden wieder zurück auf sein Ziel gerichtet.


„Ich weiß nicht, was du vorhast, aber selbst wenn du kein unerfahrener Rekrut wärst, der noch grün hinter den Ohren ist, hättest du mit mir kein leichtes Spiel. Ich biete dir und den deinen immer noch dasselbe an. Schaltet eure Mechs ab, ergebt euch und ihr werden überleben.“


Henry beobachtete weiter seine Hitzeanzeige. Die letzten Flammen erloschen und die Temperatur fiel langsam….zu langsam. Er musste ihn hinhalten.


„Ich weiß nicht wer sie sind. Oder was sie von uns denken. Aber man hat uns nicht zu Idioten ausgebildet. Wir werden weiterkämpfen. Sie haben uns angegriffen!“


Henry hielt seinen „Victor“ an und drehte ihn gänzlich zu seinem Gegner. Um ihn herum verlief die Schlacht erbittert weiter. Er wagte einen kurzen Blick auf sein Radar.


Es war das totale Chaos. Die Rekruten waren zu unerfahren um eine ordentliche Schlachtreihe zu bilden und so rannten sie wild durch die gegnerische Formation und beharkten sie hier und dort. Aber es sah nicht gut aus, obwohl die Artilleriemechs ihr bestes taten die Gegner zu bombardieren.


„Du hast ein ganz schön großes Maul. Das erinnert mich irgendwie an mich selbst.“


Henry legte mit einem Knopfdruck die topografische Karte über sein Radar. Direkt hinter dem Gegner war eine 50m tiefe Schlucht. Lt. Munroe und Mona waren rechts von ihm. Der Lt. bemühte sich ihren Mech wieder aufzurichten. Mona stand hilflos daneben und beobachtete die Schlacht. Sie schien einen Schock zu haben.


„Wenn ich ihre Erinnerung so anrege, dann sollten sie auch wissen, dass sie mich schon töten müssen, bevor ich aufgebe!“


Henry glaubte beinahe ein aufrichtig mitleidiges Seufzen über das Mikrofon zu hören.


„Nun denn.“, sagte der andere mit trauriger Stimme, „Dann soll es wohl so sein.“

Henry hörte den Warnton bevor die Raketen auf ihn zuschossen. Er warf den Mech nach Links um die unbeschädigte Rechte Schulter ins Feuer zu legen.


3 der 5 Raketen trafen und sprengten die Hälfte der Panzerung von dem rechten Arm. Henry knallten den Schubregler nach vorne und mit einem Satz rannte der Mech los.


Henry bemühte sich das Gleichgewicht der 85t schweren Maschine zu bewahren und richtete seine Geschütze auf den Gegner aus. Rote und grüne Laserstrahlen zuckten zu ihm herüber und gruben Tiefe Furchen in seine Brust.


Henry antwortete mit einem künstlichen Blitz aus seiner PPK. Er streifte die angeschlagene Schulter des „Kampftitans“ und schmolz die restliche Panzerung über dem Gelenk zusammen, so dass es sich wohl nicht mehr so leicht bewegen ließ.


Henry feuerte noch seine Laser ab, die über das linke Bein des gegnerischen Boliden strichen.


Der antwortete mit seiner eigenen PPK. Allerdings setzte er einen besseren Treffer. Wie ein Vorschlaghammer traf Henry der blaue Kugelblitz, tanzte über die geschmolzene Panzerung seiner Brust und ließ die Monitore flackern. Einen kurzen Augenblick fühlte er, wie sich seine Haare durch die statische Aufladung aufrichteten.


`Mist! Ich muss näher ran! ´, dachte er und hielt nun direkt auf seinen Gegner.


Seine Wärmeanzeige näherte sich bedrohlich dem roten Bereich als er eine weitere Gausskugel und erneut seine Laser abfeuerte.


Die Laser verwüsteten die bereits angeschlagene Schulter des gegnerischen Mechs und schnitten es sauber wie ein Chirurg mit seinem Skalpell von der Schulter.


Einen kurzen Moment aus dem Gleichgewicht gebracht setzte der gegnerische Pilot seinen Fuß einen Schritt beiseite um die Tonnen von Stahl wieder in eine stabile Lage zu bringen.


Henry überwand weiter Meter um Meter und feuerte eine neue Salve von Raketen ab, als er das dumpfe „Klonk“ der Nachladeautomatik vernahm.


Die Raketen schlugen größtenteils um den Gegner herum ein und es baute sich eine Wand aus Dreck und Qualm um ihn herum auf.


Als sich der Dreck gelegt hatte sah Henry den Gegner und erkannte seinen Fehler. Er stand bereit, mit geladenen Waffen und visierte ihn zielsicher an.


Die Sekunde dehnte sich zur Unendlichkeit. Der Kampftitan feuerte alles ab, was er noch hatte. Die Raketen brachten Henry ins Straucheln. Der PPK-Blitz zerschmolz den Lauf seines Gaussgeschützes, die Laser trafen die Kniegelenke seines „Victors“ und ließen sie erstarren.


Henry bereitete sich auf den unweigerlichen Aufprall vor als er den Boden näher kommen sah. Er verkrampfte seine Arme um die Schultergurte und drückte die Beine durch.

Der Aufprall war unbeschreiblich. Ein lautes Dröhnen und ein heftiger Schlag war die Folge.


Dann, Stille.


Als sich seine Ohren wieder an die Ruhe gewöhnt hatten, vernahm er weit entfernten Kampflärm. Seine Instrumente funktionierten noch und er sah auf dem Radar, dass sich die Rekruten nun etwas besser in der Gewalt hatten. Unter Sandras Kommando schlugen sie sich tapfer.


„Also denn. Du hast hart und gut gekämpft. Doch letzten Endes hast du verloren, so wie viele vor dir.“


Henry sah auf dem Bildschirm, dass sich der gegnerische Mech zu Lt. Munro und Mona umdrehte. Lt. Munroe hatte ihren Mech in der Zwischenzeit wieder aufgerichtet.


„Lt. Munroe. Ich gebe ihnen ein letztes Mal die Anweisung sich zu ergeben.“


„Wir werden uns nicht ergeben!“


„Hoffentlich überlegen sie es sich anders, wenn ich erst das Cockpit ihrer Kameradin eingeäschert habe.“, die Stimme troff vor kaltblütiger Entschlossenheit.


„NEIN!!!“, schrie Henry über das Mikrofon. Er konnte nicht zulassen, dass Mona etwas passierte. Er krallte die Hände in die Steuerknüppel und bearbeitete sie um seinen Mech wieder aufzurichten.


„Mona! Lauf weg! Schnell!“, schrie er.


Ein spürbares Zögern lief durch den Sprechfunk.


„Mona? Du bist also Mona? Das ist ja interessant.“, erklang die gegnerische Männerstimme.


Irgendetwas ging in dem Moment an Henry vorbei, das wusste er. Nur begreifen tat er es damals noch nicht.


„Dann kann Sandra eigentlich nicht weit sein. Wo ist sie! Rede!“, drang die Männerstimme über die Lautsprecher.


„Joseph du Bastard! Ich bin hier!!“, drang Sandras Stimme in das Gespräch. Was ging hier ab? Henry verstand die Welt nicht mehr!


Auf dem Schirm erschien ein weiterer Punkt. Es musste Sandras „Marodeur“ sein.


„Ahh…Sandra meine Liebe…wie lang ist das her? 20 Jahre? Hom de nom uhm däs…“, antwortete Joseph. 20 Jahre? Henry hörte zwar das Gesprochene, verstand es aber nicht.


„Nom de leesh!“, gab Sandra zurück. Henry verstand kein Wort, aber die Tonlage war eindeutig.


„So ist das also“, begann Colonel Joseph Gerauld von neuem. „Was meinst du Sandra? Soll ich deine kleine Freundin hier sofort töten? Oder soll ich sie erst Foltern?“


In Henry brannte eine Sicherung durch. Er bearbeitete weiter die Kontrollen seines Mechs und richtete ihn auf seine Füsse. Die meisten seiner Waffen waren hinüber, aber als er auf die topografische Karte schaute wusste er, dass er sie nicht brauchen würde. Er leitete alle übrig gebliebenen Energien in die Sprungdüsen um, während das Gespräch zwischen Sandra und dem Feind weiterging.


„Das würdest du nicht wagen! Du weist wie wichtig sie ist!“, sagte Sandra.


„Ja, das weiß ich…aber du glaubst nicht, wie viel Schmerzen ein Mensch bis zu seinem Tod ertragen kann. Außerdem wollte ich schon immer mit einer Prinzessin schlafen…“


Henry bekam das alles nur noch halb mit. Er schaute auf den Schirm und sah seine Chance.


Er drückte die Hebel seines Mechs und verlagerte das Gewicht nach vorne. Dann trat er beide Fusspedale durch und die Sprungdüsen des „Victor“ erwachten dröhnend zum Leben. Ultraheisses Plasma wurde vom Reaktor durch Rohrleitungen direkt in die Düsen geleitet und beschleunigten den Mech. Er raste mehr oder weniger schnell auf den Gegner zu .


„NIEMALS!!!“, rief Henry während er mit einem Wahnsinnstempo auf den gegnerischen „Kamptitan“ zu schoss.


„Henry! Nein!“, schrieen Mona, Sandra und Lt. Munroe zugleich.


Dann kam der Aufprall. Und der Lärm. Als würden tausend Autos gleichzeitig aufeinander prallen betäubten die Geräusche von zerreißendem Stahl Henrys Gehör.


Er hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, als sein „Victor“ und der „Kampftitan“, wie zwei Liebende ineinander verkeilt die Schlucht hinab stürzten.


Über ihm schrie Mona seinen Namen.

Kapitel 16 - Hilfe

Oberleutnant Beck schaute grimmig auf den Statusbildschirm der das Bild einer der Außenkameras des Landungsschiffes übetrug.


Nachdem er wenige Minuten nachdem er niedergeschlagen wurde auf der Krankenstation aufgewacht war hatte er sich schnell eine Überblick verschafft und schleunigst das Landungsschiff bereitmachen lassen und die restlichen Truppen zusammen getrieben.


Nun, eine dreiviertel Stunde, nachdem der Kampf losgebrochen war flogen sie in knapp 2km Höhe in Richtung des Schlachtfeldes. Beck hatte in der kurzen Zeit noch weitere 7 Mechs gefechtsbereit zusammentrommeln können. Jetzt schaute er sich die Schlacht über eine der Teleskopkameras des kleinen Landungsschiffes an.


Landungsschiffe waren dazu konzipiert Truppen und Kriegsmaschinerie zu riesigen Sprungschiffen im Weltall zu transportieren, oder sie auf Planeten abzusetzen.


Für Mechs gab es spezielle Abwurfvorrichtungen, mit denen sie mehrere Kilometer über der Oberfläche abspringen konnten. Leider war dafür zu wenig Zeit geblieben, und so musste OL Beck mit seinen Leuten auf „normalem“ Wege abspringen.


In wenigen Sekunden würde der Feind sie auf dem Schirm haben und dann die Gefahr erkennen. Landungsschiffe waren mit starken Schiffskanonen ausgerüstet und konnten einen Mech mit wenigen Schüssen einäschern.


Beck hoffte, dass diese Bedrohung reichen würde den Gegner in die Flucht zu schlagen.


Er schaltete auf den Lanzenkanal: „Macht euch bereit. Unsere Leute da unten sind in einem Rückzugsgefecht mit einem viel stärkeren Gegner verwickelt. Wir müssen ihnen helfen. Wir springen mitten zwischen ihnen ab und nutzen den Überraschungseffekt. Landet in diesen ersten Sekunden ein paar gute Treffer! Verstanden?“


Sieben Männer und Frauen bestätigten.

Sandra lief der Schweiß in strömen ihren Körper hinab. Ihr „Marodeur“ kochte fast. Einer ihrer Kühlkörper versprühte Flüssigkeit ins Innere des Mechs und auf die heißen Bauteile. Dichter grüner Qualm quoll aus jeder Ritze ihres Giganten.


Es sah wirklich nicht gut aus. Sie hatte bereits 6 Kameraden verloren. Einer war definitiv tot und über die anderen konnte sie nur spekulieren. Wenn sie Glück hatten sind sie gefangen genommen worden. Henry galt zudem als vermisst.


Lt. Munroe hielt ihre Rekruten mit ihren leichten Mechs im Hintergrund und unterstützte mit Fernfeuer. Die Artilleriemechs beharkte den Gegner immer noch mit Langstreckenraketen, aber der Beschuss zeigte nur langsam Wirkung.


Lt. Munroe und Sandra erfassten schnell die Aussichtslosigkeit ihrer Situation. Der Gegner zermürbte sie langsam. Mehrere Mechs besaßen schwerste Schäden und einige humpelten nur noch in Sicherheit. Bald würde der Zeitpunkt kommen an dem diese Mechs wie die Fliegen ausfielen.


Sie hob den linken Arm ihres gedrungenen „Marodeurs“ und feuerte einen einzelnen PPK-Blitz in Richtung eines Gegners. Sie traf ihn frontal auf der Brust und sofort begann der Plaststahl zu glühen und zu zerfließen, bis das Panzerungsmetall wenige Sekunden später zu einer grotesken Form wieder erstarrte. Wenigstens hatte sie den Gegner etwas vorsichtiger gemacht.


Doch ihr Triumph währte nur kurz. Von rechts schoss ein einzelner blutroter Laserstrahl heran und schnitt den ausgestreckten Arm ihres Mechs kurz hinter der PPK ab. Mit einem einzelnen Treffer verlor Sandra ein Drittel ihrer stärksten Waffen.

Sandra erinnerte sich an eine Situation, die 20 Jahre zurücklag. Sie war ganz ähnlich, nur hatte sie damals auf dem zweiten Sitz im Cockpit gesessen, während ihr Vater den hoffnungslosen Kampf focht. Dabei hatte sie verzweifelt versucht das Baby in ihrem Arm zu beruhigen


Sandra fing an zu weinen. `Nein…nicht nach all den Jahren…´


Der Kampf ihres Vaters und ihre Flucht hatten nichts gebracht. Sie hatte verloren. Ihr Vater hatte sich umsonst geopfert als er durch die Tore des Sternenhafens preschte. Auf einem Planeten unzählige Lichtjahre von hier entfernt. Er hatte seine Tochter und das kleine Baby zum Landungsschiff gebracht und anschließend den Gegner aufgehalten, bis die Flucht geglückt war. Er war gestorben, damit sie mit diesem kleinen unschuldigen Ding fliehen konnte.


Die Vergangenheit hatte sie eingeholt. Sie konnte sich nur noch ergeben oder im Kampf sterben.


Sandra wollte nicht mit dieser Schmach leben. Wenigstens wollte sie so viele von diesem elenden Bastarden mitnehmen wie sie konnte. Ihre Trauer schlug in Wut und dann in brennenden Hass um. Auf einmal vergaß sie die Hitze. Sie vergaß die Schmerzen in ihren Oberarmen und den unzähligen blauen Flecke.


Sie fixierte die Monitore, fasste die Handgriffe fester und öffnete einen Kanal zu Lt. Munroe.


„Leutnant Munroe? Bringen sie alle heil nach Hause. Ich verlasse die Formation!“, sagte sie knapp, schaltete das Funkgerät ab und drückte den Schubhebel nach vorne, auf ihren Gegner zuhaltend.

Leutnant Munroe verstand erst nicht richtig was Sandra damit meinte. Sie hatte genug um die Ohren die Formation einigermaßen zu koordinieren und das Feuer zu leiten, damit sie mit ihren Unterlegenen Einheiten den maximalen Schaden austeilen konnte.


Dann sah sie auf dem Radarschirm einen einzelnen blauen Punkt auf die gegnerische Formation lospreschen. Sandra hatte sich entschieden. Sie öffnete einen Kanal.


„Alle Lanzen zu einer Schlachtreihe formieren! Wir müssen durchhalten bis Verstärkung kommt! Sandra! Zurück in die Formation!“


Keine Antwort. Langsam und unter Feuer begannen die Rekruten unter ihrem Kommando sich zu einer Zweierlinie zu formieren. Der Gegner war nach dem Verlust ihres Kommandeurs vorsichtiger geworden und schoss nur noch vereinzelt, aber gezielt. Dadruch war ihr Beschuss effektiver.


Munroe konnte auf ihrem Sichtschirm einen ihrer Rekruten erkennen, der einen Treffer erhielt. Der Laser bohrte sich mitten in die Brust und durchbrach den Rücken des Boliden


Der Mech stockte und die Arme sanken hinab. Munroes Untergebener erkannte die Situation richtig, als er den Schleudersitz auslöste und mehrere Kilometer weit weg getragen wurde, ehe der Fallschirm des Sitzes sich öffnete. Sein Mech fing an von innen zu glühen und Munroe befürchtete eine Schmelze des empfindlichen Fusionskerns des Mech, der nahestende Mechs stark in Mitleidenschaft gezogen hätte.


Aber zu ihren Glück aktivierte sich rechtzeitig die Notabschaltautomatik und so wurde der Kern sofort heruntergefahren. Wie eine Marionette ohne Fäden fiel der Mech zur Seite und blieb liegen.


Munroe schaute wieder auf den Schirm. Sandra war schon fast bei den Gegnern und feuerte alles was ihr Mech hergab. Sie hatte bereits drei Feinde empfindlich getroffen und schien den Gegner in Schach halten zu können. Trotz, dass sie schwere Treffer einstecken musste.


Munroe hatte ein solches Verhalten zu oft auf dem Schlachtfeld gesehen, als dass sie Sandra das auszureden versuchte. Sie öffnete eine direkte Verbindung, auch wenn sie wusste, dass es sinnlos war.


„Viel Glück Sandra.“, sprach sie leise ins Mikrofon, obwohl niemand zuhörte.


Munroe führte ihre Rekruten weiter über die große Ebene, froh darüber etwas Vorsprung bekommen zu haben.

Mona schaute verängstigt auf ihre Anzeigen. Auch ihr war heiß. Ihr Cockpit musste mindestens 50 Grad haben, wenn nicht noch mehr. Aber trotzdem erfüllte sie eine tiefe Kälte, als könnten 100 Grad sie nicht aufwärmen.


Sie erlebte einen Albtraum. Heute Morgen noch war sie mit Henry im Arm aufgewacht und die Welt war in Ordnung. Das Leben war so weit weg. Nun kämpften sie um ihr Leben und wahrscheinlich war Henry tot.


Bei dem Gedanken fingen ihre Tränen sofort wieder an zu fließen. Sie klammerte sich noch immer an den Gedanken, dass er vielleicht überlebt hatte. Sie war so schockiert über die Ereignisse, dass ihre Reflexe das Kommando übernahmen und sie ihren Mech wie ein Computer steuerte.


Sie betete im Stillen, dass dieser Alb

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Kommentare


Sargnagel
dabei seit: Apr '03
Kommentare: 9
schrieb am 06.01.2010:
»Wundervolle Geschichte.
Wie du schon schriebst etwas wenig Erotik aber das macht nichts.
Ich möchte nur hoffen das bald Teil 7 kommt um mehr über Sandras Geheimniss zu erfahen und wie es mit Henry und mona weitergeht.

Mach bitte weiter so.

MfG. «

Coy
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 156
Kojote
schrieb am 07.01.2010:
»Du HOFFST, dass es nicht so lange bis zur nächsten Fortsetzung dauert?
Zwing mich nicht zu virtuellen Drohungen...! ;-)

Nein ernsthaft: Ich habe die ersten Teile geliebt und bin wohl aufgrund meiner Neigung zum Genre kaum in der Lage zu kritisieren. Also her mit Teil 7, aber zackig. Frapos?!«

CapApril
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 2
schrieb am 12.01.2010:
»Ich kann mich dem Kommentar von Coy nur anschliesen, immer her mit dem nächsten Teil, deine Geschichte braucht sich definitiv nicht hinter den "offiziellen" veröffentlichungen zu verstecken.

aber kurze (hoffentlich konstruktive ;) )Kritik am Rande, lass am besten vorm einstellen nochmal jemanden korrektur lesen. Gerade ein Fehler ist mir oft ins Auge gesprungen, statt "fielen" hast du "vielen" geschrieben, wenn jemand gefallen ist.«

stafford
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 26
schrieb am 12.01.2010:
»Die Geschichte gefällt mir. Ob mit oder ohne Erotik. Nur den Dienstgrad von Beck, den müsstest du irgendwann mal festklopfen. ;-)
Sobald Teil 7 da ist, wird er gelesen. Also lass uns bitte nicht so lange warten. Die Geschichte ist echt spannend.«

kifaru
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 4
schrieb am 25.03.2010:
»ich hoffe das es nicht wieder 3 Jahre dauert, bis die Story fortgesetzt wird !!!«

profilers
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 19
schrieb am 15.10.2011:
»einfach genial solltest schnell weiterschreiben«

bachelor
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 80
schrieb am 13.08.2012:
»Wann gehts weiter ?«

KlausAlzuHa
dabei seit: Mai '15
Kommentare: 7
schrieb am 02.06.2015:
»Über 5 Jahre nichts neues ???«

hspa
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 2
schrieb am 07.11.2016:
»Ich hoffe es gibt irgendwanneinen Teil 7.
Die Geschichteist einfach unglaublich spannend!«

KleinerDrache75
dabei seit: Mai '18
Kommentare: 1
schrieb am 08.06.2018:
»schade das es nicht mehr weiter ging ! oder kommt da noch was ? wäre extrem genial.«

Ladyan
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 28
Ladyan
schrieb am 14.08.2020:
»Oh nein wie schade, so viele Teaser und keine Auflösung. Tolle Geschichte bisher!«



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