Gefangene der Leidenschaft
von Krystan
„Vorsicht mit den Handschellen“, murrte der alte Mann, als ihn die Polizeibeamten in den alten Backsteinbau führten.
„Tu nicht so“, erwiderte einer der hochgewachsenen Polizisten dem alten Mann, der hager und zierlich wirkte. Er war vielleicht so über 70, trotzdem behandelten die Männer ihn wie einen Schwerverbrecher. Nicht ohne Grund. Adrian war wegen des Verdachts der Zuhälterei festgenommen worden. Nein, nicht festgenommen. Die Beamten hatten nur einen Verdacht und hofften, ihn durch die Befragung erhärten zu können.
„Was ist denn mit dem Mann?“, fragte Sabine überrascht, als seine Kollegen zur Tür herein kamen. Sabine war mit ihren 31 Jahren schon Kommissarin im Bereich organisierte Kriminalität. Häufig bekam sie gestandene Männer in ihr Büro geführt, wo man oft die ersten Vernehmungen durchführte.
„Dieser Mann ist Adrian Zilin“, erklärte einer der Beamten.
„Zilkin“, kam es von dem Mann mit den langen, grauen Haaren und dem Kinnbart. Seine rauchige Stimme hatte eine Tonlage, die Sabine augenblicklich einen Schauer über den Rücken fahren ließ. Seine wachen Augen streiften das Namensschild der Kommissarin, bevor sie an ihrem Körper hinauf wanderten und ihr direkt in die Augen blickten. „Adrian Zilkin. Könnte ich erfahren, was man mir vorwirft? Und warum man mir die Handschellen anlegt? Nur weil ich alt bin und einen Führerschein besitze, bin ich doch sicher keine besonders große Gefahr.“
Alle Anwesenden mussten schmunzeln. Dieser Mann mit seiner ruhigen und doch charmanten Art verstand es, eine seltsame Aura der Überlegenheit aufzubauen, auch wenn er gefesselt war. „Ja, ähm“, geriet einer der Beamten ins Stottern.
Gebannt musterte Sabine den Fremden, dessen Name sie nur von den Erzählungen eines Kollegen kannte. Sie hatte sich einen grobschlächtigen Mann vorgestellt. Zwangsprostitution war ein hartes Geschäft. Der Fall, um den es ging, war jedoch mehr als dubios. Ihr Kollege, Horst Himmelreich, war eigentlich dafür zuständig, aber er hatte sich heute Morgen krank gemeldet. Ein Patzer in der Befehlskette hatte dazu geführt, dass die Beamten Zilkin trotzdem zur Vernehmung brachten. Jetzt waren sie jedoch ein wenig überfordert und suchten Sabines Hilfe. Sie war in den letzten drei Jahren die gute Seele des Reviers. Mit ihrer ruhigen, zuvorkommenden Art schaffte sie es, Probleme zu lösen, die sonst zu ernsten Schwierigkeiten führten.
„Gut, ich denke, die Handschellen brauchen wir nicht. Wir haben da ein paar Fragen an Sie, Herr Zilkin. Sie können einen Anwalt anfordern, aber vielleicht können wir die Fragen auch ohne Anwalt schnell klären.“
Mit einem Lächeln erhob sich die Frau mit den zu einem Pferdeschwanz gebundenen, hellblonden Haaren. Sie drehte sich kurz zum Schreibtisch ihres Kollegen, um die Akte des Beschuldigten zu suchen. Sie trug eine weiße, kurzärmelige Bluse und eine eng anliegende blaue Jeans, die ihren durch Reiten und Sport gut durchtrainierten Po deutlich hervorhob. Als Kommissarin erlaubte sie sich im Büro den Luxus, diesen Sommer Sandaletten zu tragen. Dies lag natürlich auch daran, dass sie als junge, gutaussehende Frau oft auch in die Rolle der dekorativen Begleitung für ihre Vorgesetzen schlüpfen musste. Vermutlich war dies auch der Grund, warum man ihr einen großzügigen Spind gegeben hatte, in dem sich diverse Kleidungssets befanden. Natürlich war dies sexistisch, aber wenn sie ehrlich war, gefiel Sabine diese Rolle. Sie genoss es, beliebt zu sein.
„Ich denke, ich kann auf einen Anwalt verzichten“, meinte der alte Mann mit einem Lächeln, welches diesem knackigen Hintern der halb so alten Frau galt. „Aber ein Verzicht auf die Handschellen wäre ebenfalls sehr wünschenswert. Mir tun die Arme langsam weh.“
„Sicher“, meinte Sabine. „Los, nehmt sie ihm ab.“
Einer der Polizisten holte seine Schlüssel hervor. Er traute dem alten Mann nicht, der am Stadtrand in einer Zigeunersiedlung wohnte. Auch wenn Adrian Zilkin eine für Mitglieder seiner Volksgruppe unglaublich weiße Weste hatte, gab es doch immer wieder Verdachtsmomente. Dass es bei dem Fall um die Tochter des konservativen Spitzenpolitikers ging, machte die Sache noch heikler.
Himmelreich hatte den Polizisten den Fall oberflächlich erklärt, und auch, wenn man Herrn Zilkin bis jetzt nichts nachweisen konnte, stand er im Verdacht, die 21-jährige Beate entführt und in ein Bordell nach Asien verschleppt zu haben. Der einzige Beweis war jedoch ein Video, welches zeigte, dass er Beate zum Flughafen brachte. Danach war das Mädchen verschwunden und tauchte nur noch in Pornos auf, die man im Internet finden konnte. Die männlichen Beamten hatten diese natürlich alle gesehen. Es waren Pornos, in denen die junge Deutsche von Asiaten und Schwarzafrikanern brutal gefickt wurde. Zilkin dafür grob anzufassen, bedeutete für die Männer aufgrund der dünnen Beweislage die einzige Genugtuung.
Nachdem Adrian die Handschellen abgenommen worden waren, folgte der Mann in seinen dunklen Klamotten aus Leder und Leinen der Frau in den Verhörraum. Er knetete sich die Handgelenke und blickte dabei immer wieder auf Sabines Hinterteil, welches den Kreislauf des alten Mannes anregte. Sie deutete ihm, Platz zu nehmen, und im Vorbeigehen hob er die Hand und seine etwas längeren Fingernägel kratzten spielerisch über Sabines Unterarm.
Ein Schauer jagte über den Rücken der jungen Kommissarin. Und sie blickte dem Mann, der nicht größer als sie war, tief in die dunklen Augen, wobei sie sich fast in ihnen verlor. Auch ihr Herz schlug nun schneller. Sie legte ihre Hand auf die Stelle, die er gerade berührt hatte, und folgte den Konturen der leichten Kratzer, die an einer Stelle ihre Haut eingerissen hatten.
„Was sollte das?“, fragte Sabine fassungslos.
„Entschuldigung“, meinte Adrian mit seiner rauchigen Stimme. „Aber das musste sein.“
Sabine schluckte, ließ es aber dabei bewenden. Dieser Mann verunsicherte. Der Kratzer schmerzte nicht, doch war da dieses Ziehen, welches ihre Konzentration ablenkte. Sie hätte wütend auf ihn sein sollen, ihn dafür zumindest zurechtweisen, doch stattdessen schaffte er es, ihren Verstand durcheinander zu wirbeln.
„Setzen Sie sich bitte.“ In ihrer Stimme klang Ärger durch. Mehr auf sich selbst als auf den Mann. Warum schaffte er es, sie so aus der Bahn zu werfen? Sie warf die Akte vor sich auf den Tisch und ließ sich selbst in den bequemen Stuhl fallen, der im Gegensatz zu dem Sessel für den Beschuldigten gepolstert war.
Adrian ließ sich ganz gemütlich auf seinem Stuhl nieder. Er wirkte weder angespannt noch beunruhigt. Wieso auch? Der alte Zigeuner hatte sich nichts vorzuwerfen, oder etwa doch? Wenn ja, dann verbarg er es hinter einem Lächeln, während er seinen grauen Bart massierte und Sabine eindringlich musterte.
„Sie haben ein paar Fragen an mich?“, eröffnete Adrian das Gespräch und brachte die Kommissarin aus dem Konzept, die immer noch versuchte, ihre Unterlagen zu richten. Normal war sie gut vorbereitet, aber diesmal war alles anders. Ich muss mich zusammenreißen, sagte sich die Frau immer wieder und versuchte dabei, seinem Blick auszuweichen. Eigentlich hatte sie gelernt, in so einer Situation das Verhör, das in diesem Fall noch nicht einmal begonnen hatte, abzubrechen. Ihr beruflicher Stolz ließ dies jedoch nicht zu. Warum war nur ihr Kollege ausgerechnet heute krank?
„Ähm … einen Moment“, murmelte die Frau.
Sabine blickte in die Akte und sah ein Foto, welches sie schwer schlucken ließ. Der alte Mann war darauf zu sehen, wie er die vermisste Beate von hinten fickte. Als wäre dies noch nicht schlimm genug, war das Bild im Parkhaus des Flughafens aufgenommen worden. Deutlich war das lustverzerrte Gesicht von Frau Zimmermann zu sehen. Ohne Scham ließ sie sich über die Motorhaube gebeugt von diesem Mann nehmen, der gut vierzig Jahre älter als sie war. Der Kommissarin wurde heiß und kalt. Ihr Herz schlug schneller und ihre Wangen röteten sich, während sie sich über die Lippen leckte.
„Ja, also, ich will Sie wegen Beate Zimmermann befragen.“
„Wollen Sie wissen, ob es ihr gefallen hat?“, fragte Adrian und lächelte die Polizistin an, der trotz ihrer luftigen Zivilkleidung nun ganz heiß wurde.
„Ja, nein, also …“, stotterte Sabine, die sich inzwischen wie die letzte Anfängerin vorkam. „Wieso ist Frau Zimmermann mit Ihnen zusammen gewesen?“
„Sie wollte etwas Neues kennenlernen. Sie wollte neue Grenzen erfahren“, erklärte der braungebrannte Mann mit dem weißen Haar ganz ruhig und lächelte Sabine dabei an. „So wie Sie, Fräulein Polizistin.“
„Was?“ Die Kommissarin schlug die Akte wieder zu. „Ich? Nein. Wo ist Beate Zimmermann jetzt?“
„Ich weiß es nicht. Ich habe sie nur zum Flughafen gebracht.“
„Herr Zilkin, sie …“, begann die Beamtin nun einen Versuch, ihn in die Zange zu nehmen, doch Adrian unterbrach sie mit seiner rauchigen Stimme. „Bitte. Adrian reicht. Wir sind hier doch alleine unter uns, Sabine.“ Er griff sich an sein Leinenhemd und öffnete den Knopf aus Horn, sodass die darunterliegende behaare Brust sichtbar wurde.
„Also, nein, das …“, stotterte nun die Kommissarin und rutschte unruhig auf dem Sessel hin und her. „Gut. Also Adrian. Du willst mir doch nicht sagen, dass sie aus einem behüteten Zuhause ausgebrochen ist, dass sie ihr Jus-Studium geschmissen hat, nur um als Nutte in irgendein asiatisches Bordell zu gehen?“ Es tat gut, sich Luft zu machen. Trotzdem war Sabine fast unerträglich heiß. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, während sie Adrians aufgeknöpftes Hemd sah.
„Sie hatte mir nicht gesagt, dass sie Jus studiert hat. Aber vielleicht wollte sie einfach mal etwas Neues wagen. So viele Frauen aus Asien arbeiten als Nutten in Europa. Bestimmt ist es für eine Europäerin aufregend, als Nutte in Asien anschaffen zu gehen.“ Adrian senkte sein Haupt und kam so in Sabines Blickfeld. Er lächelte und flüsterte dabei leise. „Wenn du willst, kannst du auch deine Bluse etwas aufknöpfen. Ich sag es auch niemandem.“
Als hätte sie nur auf seine Erlaubnis gewartet, folgte die Kommissarin dieser Einladung. Sie knöpfte ihre Bluse ein wenig auf und eröffnete so den Blick auf ihr hübsches Dekolleté. Deutlich konnte man den Ansatz ihrer schönen Brüste erkennen, die von einem weißen BH gehalten wurden.
„So ist es doch gleich viel schöner, oder nicht?“ Adrians Stimme kroch ihr unter die Haut. Fast fühlte es sich so an, als würde er nur mit seinen Worten nach ihr greifen und ihren Körper umschließen.
„Ja, aber wegen Beate …“, versuchte Sabine, auf das Thema zurück zu kommen, mit den Gedanken längst nicht mehr bei der Sache. Hitzewallungen durchliefen ihren Körper, während ihre dunklen Augen an seinem maskulinen und doch zarten Körper hafteten. Das Bild, wie er Beate von hinten nahm, war immer noch präsent. Sie wusste nicht mehr, was sie ihn fragen sollte. Ja, selbst der Grund, warum man ihn vorführte, schien entrückt zu sein. Er mochte ein Zuhälter und Gauner sein. Ein Pate eines Zigeunerclans, aber in diesem Moment war das alles ohne Bedeutung.
„Ich habe nichts mehr mit ihr zu tun. Du siehst sehr hübsch aus.“ Diese Stimme, schoss es Sabine durch den Kopf. Er sah sie lasziv an und lächelte. „Du fühlst dich bestimmt auch oft gefangen in deinem Beruf und deinem Leben. Feste Regeln. Gesetze, die dich binden, und Vorschriften, an die du dich halten musst.“
„Manchmal“, gestand die Kommissarin.
„Komm her“, befahl der alte Mann, und die junge Frau gehorchte. Sie erhob sich aus ihrem Stuhl. Wie hypnotisiert folgte sie seinem Befehl. Sie kam zu ihm, während er sich mit geöffneten Beinen hinsetze. Sein Blick fixiere sie und hielt sie in einer Art Trance gefangen. Er streckte seine Hand aus und streichelte über die Taille der Beamtin.
Wieder berührte er sie und Sabine musste an das Kratzen seiner Fingernägel denken. Ein Kribbeln fuhr ihr durch den Unterleib, und sie presste die Schenkel zusammen, um dieses schöne Gefühl zu verstärken. Seine Hand streichelte über ihren Po und zog sie an sich, bis sie plötzlich mit geöffneten Beinen auf seinem Knie saß. Sein Lächeln ließ sie erbeben. Es war so verführerisch und zugleich verboten. Nein, eigentlich konnte sie sich nicht an ein Verbot erinnern, auf dem Knie eines Verdächtigen zu sitzen, der seine Hand auf dem Arsch der Polizistin hatte. So etwas war einfach unvorstellbar. Doch nun passierte es, und die Kommissarin ließ es zu.
Adrian hob die andere Hand und führte sie an Sabines Wange. Sie spürte die ledrige Haut seiner Finger, die behutsam über ihre Wange glitten und bis zum Haaransatz wanderten. Sein Knie rieb zwischen ihren Schenkeln und heizte das Feuer des Verlangens ihr weiter an. Willig drückte sie sich ihm entgegen.
„Nein, ich darf nicht“, hauchte die Kommissarin in einem verzweifelten Versuch, sich gegen ihre eigene Lust und seine Verführung zu wehren. Doch war es eine übermenschliche Aufgabe. Sie war gefangen in den Händen dieses Teufels. Sie hatte das Spiel verloren, seit seine Finger sie das erste Mal berührt hatten.
„Lass dich einfach gehen. Scheiß auf die Regeln. Du willst es doch, oder?“ In seiner Stimme lag eine Melodie, die ihr einfach nicht aus dem Kopf ging. Sie wusste nicht, was der wahre Grund dafür war, dass ihre Hormone verrückt spielten. Sie konnte es nicht wissen und war so diesem Mann vollkommen ausgeliefert.
„Ja“, hauchte sie nur und ließ es zu, dass er ihren Kopf langsam an den seinen zog. Der alte Mann küsste den Hals der Polizistin, während seine Hand ihren festen Hintern massierte. Das Gefühl war unbeschreiblich intensiv. Noch nie hatte jemand Sabine auf diese Weise angefasst. Es war nicht nur die Berührung. Es war diese Stimme, die in ihren Kopf eindrang und sie alles vergessen ließ. Es war die Stimme eines Piraten, der ihren Verstand enterte und jede Vernunft über die Planke schickte.
Sabine schloss die Augen. Sie genoss es, als seine Lippen ihre Kehle entlang fuhren. Er fuhr ihr den Nacken hinab und presste sie an sich. Die Polizistin ließ es geschehen. Sie ließ sich führen und ohne Widerstand rücklings auf den Tisch des Verhörraums drücken, sodass ihr Kopf über die Kante hinaus reichte und leicht nach unten hing.
Die Hände des Alten griffen nach ihr und streichelten über ihren Oberkörper. Sie kneteten Sabines Brüste und befreiten sie aus dem Gefängni
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bolle
die einleserwertung halte ich im vergleich zu anderen geschichten mit der gleichen bewertung für zu gering. 8,0 wäre sicherlich angebrachter. aber ich bin auch kein einleser ;-)«
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Auf die Fortsetzung freue ich mich dennoch! :-)«
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Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.«
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