Geschichten erzählen, Teil II
von Hopper
V
Auf das lustvolle Zusammentreffen mit Lorena und Steffi folgte für Julian eine Nacht fiebriger Schlaflosigkeit. Ein tiefes Erstaunen über die kurzen, quälenden Träume, in denen er von Frauen ohne Konturen und Identität heimgesucht wurde, verfolgte ihn bis hinein in diese Schattenwelt zwischen Bewusstsein und Schlaf. Als Autor – da war sich Julian sicher – hätte er seinen Figuren die Freude über die knisternd erotische Eskapade des Vorabends nicht durch derart unsinnige Ausdünstungen des Unterbewusstseins verdorben. Er hegte außerdem den Verdacht, dass die meisten Leser seiner Sexgeschichten nicht nach tiefschürfenden Wahrheiten über die menschliche Psyche suchten.
Als Julian schließlich erwachte, teilte seine innere Uhr mit, es sei später Vormittag. Von den flüchtigen Bildern in seinem Geist blieb nichts als eine flaue Schwere im Magen und klebrige Feuchtigkeit in seinen Boxershorts. Niemand schien sich an seiner Abwesenheit zu stören, also blieb er einfach liegen und ließ die Gedanken schweifen. Warme Erinnerungen an die vergangene Nacht: Lorenas schmaler, perfekt geformter Körper, Steffis funkelnde Augen, der Geruch ihrer Lust.
Überhaupt: Steffi. Er kannte ihre innersten erotischen Fantasien und hatte die Gelegenheit ergriffen eine davon wahr werden zu lassen. Lorena hatte mitgespielt – hatte sich zuerst überreden lassen, dann aber mit Leidenschaft die Führung übernommen. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn auch er, wie die Charaktere in seinen Geschichten, seine eigenen geheimen Leidenschaften ausleben könnte? Wirklich erleben könnte. Hatte er nicht im Grunde eine seiner Geschichten für Steffi erzählt – eine, in der ihre Fantasie Realität geworden war? Sie hatte mit einer anderen Frau geschlafen und ihn dabei dankbar angesehen.
Erst die plötzliche Erkenntnis, dass er noch eine andere Geschichte erzählt hatte, riss Julian aus seiner Grübelei. Ihrer reichen Auftraggeberin war am Vorabend das Vergnügen einer ganz besonderen Opernvorstellung zuteil geworden. Heute würden Steffi und er erfahren, ob es der schönen Milliardärin gefallen hatte. Noch so eine wahr gewordene Fantasie.
Julian ließ sich von einer kalten Dusche wecken und auf dem Balkon von den warmen Strahlen der Morgensonne die nackte Haut trocknen. Unter dem endlosen Blau des Sommerhimmels und unter Julians Balkon schwamm Steffi einsame Bahnen im Pool. Still beobachtete er sie dabei. Sie schien ihm seltsam vertraut – nicht nur, weil sie ein paar Mal miteinander geschlafen hatten. Einige ihrer intimsten Gedanken hatte sie ihm offengelegt. Dinge, die nicht einmal ihr Freund ahnte.
Irgendwo hinter Julian klopfte jemand an die Tür. Zum zweiten Mal an diesem Morgen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Im Bademantel öffnete er und fand zu seiner Überraschung vor der Tür Aimée. Seit seinem ersten Tag in der Villa hatte er die blonde Schweizerin nicht mehr gesehen. Sie fragte, ob sie mit ihm sprechen könne, er bat sie herein.
Julian wusste von Lorena, dass Aimée Model war. Trotzdem traf ihn die unwirkliche Schönheit des Mädchens auch jetzt wieder wie ein Schlag: ihr volles Haar, die tiefblauen Augen, das sanft geschnittene Gesicht, der jugendliche Körper. Als sie an ihm vorbei in den Raum trat, folgte ihr der helle Duft ihres Parfums wie ein Schatten.
Sie kam direkt zur Sache: „Julian, weißt du, was mein Job hier in der Villa ist?“
Er wusste es und errötete.
„Lorena hat erzählt, dass du… für die Unterhaltung der Chefin zuständig bist.“
Aimée lächelte schief.
„Sagen wir es, wie es ist: Ich bin ihr Sexspielzeug. Wenn sie scharf ist, muss ich es ihr mit der Zunge machen. Ich muss ihr alles Mögliche unten reinstecken, und nicht nur vorne übrigens. Ich mache all das, wofür andere Frauen ihre Hände und ihren Freund haben.“
Sie suchte in Julians Augen nach einer Reaktion auf diese offenen Worte und fand dort Verblüffung. Warum erzählte sie ihm das?
„Weißt du: Ihr ist langweilig“, fuhr Aimée fort, als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Sie kann alles haben, wovon sie träumt. Jederzeit. Deshalb hat sie euch hierhergebracht. Ihr sollt ihr was Neues bieten.“
Er hatte seine Zweifel, ob das so stimmte. Seine reiche Auftraggeberin wollte nichts Neues, sondern alte, lange gehegte Träume ausleben. Nur eben, ohne dass sie dafür nach Aimée rufen musste.
„Mal sehen, ob es klappt“, erwiderte Julian stattdessen. Sie war sicher nicht hier, um über die Motive ihrer sexhungrigen Chefin zu diskutieren.
„Oh, ganz sicher sogar. Gestern Nacht, als sie aus der Oper wiederkam, war sie unglaublich aufgewühlt und erregt. Sie hat mir nicht gesagt, was passiert ist, aber ich musste es zwei Mal direkt nacheinander mit ihr machen, bevor sie Ruhe gegeben hat. Also, Glückwunsch: Sie war total zufrieden.“
Julian nahm die Neuigkeiten zufrieden auf und fragte nach Details. Als alles gesagt war, schwiegen sie. Zum ersten Mal trübte so etwas wie Unsicherheit Aimées blaue Augen. Es war offensichtlich: Sie hatte noch etwas auf dem Herzen.
„Ist sonst noch was?“, ermutigte er sie.
Es schien, als könne Aimée seinem Blick nicht mehr standhalten. Sie blickte zu Boden. Mit einem Mal sah sie müde aus.
„Julian, ich kann nicht mehr. Seit fast einem Jahr muss ich sie jeden Abend befriedigen, ohne je selbst berührt zu werden. Sie verbietet mir jeden Kontakt zu Männern, ich darf mich nicht einmal selbst befriedigen.“
Damit hatte er nicht gerechnet.
„Und daran hältst du dich?“, fragte er verblüfft.
„Na ja, eigentlich schon“, erwiderte sie peinlich berührt und errötete. „Nur zwei Mal hab ich es nicht mehr ausgehalten und mich heimlich angefasst.“
„In einem ganzen Jahr?“ Julian konnte es nicht glauben.
Aimée nickte und richtete einen leeren Blick auf einen Punkt irgendwo hinter seiner Schulter.
„Weißt du: Ich will die Karriere als Model mehr als alles andere. Wenn das der Preis ist, hab ich mir gedacht, dann ist es eben so. Aber jetzt kann ich nicht mehr. Seit Monaten träume ich jede Nacht von Sex. Richtigem Sex! Und als ich vor ein paar Tagen dein… dein Ding gesehen habe, wäre ich fast geplatzt.“
Sie war jetzt den Tränen nahe.
„Julian, bitte! Du musst mir helfen!“
„Aber wenn du dich an die Regeln halten willst, was kann ich denn dann tun?“
Aimée atmete einmal tief durch, wodurch Julians Blick unwillkürlich zu ihren prächtigen Brüsten wanderte. Sie hatte sich jetzt etwas beruhigt und konnte ihm auch wieder in die Augen sehen. Sie warf einen schnellen Blick zur Tür, so als wolle sie sichergehen, dass ihre Chefin nicht mithörte, dann trat sie sehr dicht an Julian heran.
„Wenn ich es mit einem Mann treibe, fliege ich raus und kann meine Modelkarriere vergessen.“
Den letzten Satz hatte sie beinahe geflüstert, ihr Mund nur eine Handbreit von Julians Ohr entfernt. Er sog ihren Duft ein. Plötzlich spürte er kühle Finger auf der weichen Haut seiner Hoden. Ohne Vorwarnung hatte Aimée mit einer Hand seinen Bademantel geteilt.
„Aimée!“, rief Julian, mehr erstaunt als empört.
„Shhh“, machte sie und legte einen Zeigefinger auf seine Lippen. Ganz sachte zog sie gleichzeitig die Vorhaut seines schlaffen Penis mit zwei Fingern zurück. Julians Körper, der seine Skrupel keineswegs teilte, pumpte in eifriger Erwartung Blut in seine Lenden.
„Ich kann nicht mehr warten“, hauchte Aimée.
Sein Atem beschleunigte, und sein Penis erhob sich zielstrebig zwischen ihren geschickten Fingern. Sie war so nah, er sah das Funkeln in ihren Augen.
„Schreib mich in eure nächste Geschichte rein, ja? Ich will Sex haben, direkt vor ihren Augen. Schmutzigen, harten Sex. So, dass ich gar keine andere Wahl habe, als mitzumachen. So, dass sie mir nicht dafür böse sein kann.“
Er hatte die Kontrolle über seine Lust längst verloren und hätte dieses fremde, betörende Mädchen an Ort und Stelle genommen, wenn sie es verlangt hätte. Ihre weiche Stimme säuselte in seinem Ohr, sogar ein Orgasmus schien in Reichweite.
„Hilf mir, Julian!“, flüsterte sie. „Machst du das für mich? Wenn ich frei wäre, müsste ich jetzt nicht aufhören…“
Und damit ließ sie von Julian ab. Jede Faser seines Körpers protestierte gegen die plötzliche Abwesenheit von Aimées warmen Fingern an seinem Schwanz. Doch sie hauchte ihm nur einen flüchtigen, grausamen Kuss auf die Wange und verschwand dann wortlos.
Als Julian schwungvoll die Tür zum Büro öffnete, wirbelte ein plötzlich aufbrausender Wind die Unterlagen, die eben noch ordentlich aufgereiht vor Steffi auf dem Schreibtisch gelegen hatten, in die Luft. Selbst im Flug erkannte Julian die flatternden Papiere als ihr neues Drehbuch.
„Tür zu!“, rief Steffi und versuchte zu retten, was zu retten war.
Als die Tür geschlossen und der Wind ausgesperrt war, drehte sie sich zu ihm und lachte.
„Hallo du! Gestern Abend war…“ – sie rang nach Worten – „… einfach nur großartig! Du hast meine versauten Mädchenträume wahr gemacht!“
Sie strahlte. Julian lehnte sich neben ihr an den Tisch.
„Und jetzt willst du von Männern nichts mehr wissen, ja?“
„Das kann man nicht vergleichen“, schwärmte sie. „Es war ganz anders, aber richtig gut! Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll!“
„Ich hätte da schon eine Idee“, erwiderte Julian knapp und legte beide Hände auf ihre Schultern. Sanft aber bestimmt zog er sie aus dem Stuhl und drückte sie vor sich auf die Knie.
„Du könntest mir einen blasen. Jetzt sofort! Ich bin so was von scharf.“
Steffi schaut erstaunt zu ihm auf und öffnete dann vergnügt lachend den Reisverschluss seiner Hose.
„So früh am Morgen? Wie kommt’s“, fragte sie neugierig und befreite Julians Schwanz, der seit Aimées Behandlung keinen Millimeter geschrumpft war.
Lustvoll seufzend leckte Steffi über die große, rote Eichel und schob diese dann bedächtig in ihren Mund. Ein wohliger Schauer ging durch seinen Unterleib. Während Steffi auf Touren kam, löste sich in Julian die aufgestaute Spannung. Sie besorgte es ihm mit dem Mund, er erzählte ihr locker gegen die Tischkante gelehnt von Aimées Besuch und ihrer Bitte um Hilfe. Julian verschwieg auch nicht die Belohnung, die sie ihm ziemlich unverhohlen in Aussicht gestellt hatte.
Steffi hörte genau zu, während sie seinen Penis hingebungsvoll mit Mund und Zunge bearbeitete. Sie blies anders als Lorena: nicht unbedingt schlechter, aber ein klein wenig gröber, mechanischer, weniger raffiniert. Julian war es egal. Er war durch Aimée so erregt worden, dass er nach weniger als zwei Minuten schon das verräterische Ziehen in seiner Lende spürte, das seinen Orgasmus ankündigte. Steffi hielt das Tempo hoch und ließ erst ab, als er sich in ihrem Mund ergossen hatte und völlig leergepumpt war. Erschöpft und befriedigt setzte er sich auf den Schreibtisch, spürte das kühle Holz an seinen Eiern.
Steffi schien nur darauf gewartet zu haben. Sie spuckte seinen Samen in den Mülleimer unter dem Schreibtisch. Ein schneller Schluck aus der Kaffeetasse, dann sprudelte es schon aufgeregt aus ihr heraus:
„Ich weiß schon, wie wir Aimées Problem lösen. Danach wird die alte Sklaventreiberin keinen Finger mehr an sie legen.“
Dann begann sie zu erzählen. Julian musste lachen, die Idee war gut.
Den ganzen Tag arbeiteten sie weiter am Skript für die Entführungsgeschichte. Die neue Nebenhandlung für Aimée war schnell integriert, und nach und nach nahm die Aktion Form an. Am frühen Abend übergaben sie das fertige Drehbuch an Hüsser, und der Anwalt segnete es nach ein paar zusätzlichen Erklärungen ab. Dann berichtete er kurz über den Verlauf der Opernaktion, die er am Ende seiner Ausführungen mit der ihm eigenen trockenen Art als „rundum erquicklich“ bezeichnete. Seine Mandantin habe besonderen Wert darauf gelegt, Steffi und Julian für die gute Arbeit einen Bonus zukommen zu lassen. Aus einem kleinen Safe unter dem Schreibtisch fischte er zwei dicke, braune Umschläge und händigte sie den beiden staunenden Geschichtenschreibern aus. Julian riskierte einen Blick und fand in seinem Umschlag einen ansehnlichen Stapel Banknoten ŕ 100 Schweizer Franken, ordentlich gebündelt.
„Steuerfrei“, fügte Hüsser hinzu und lächelte dünn.
Steffi war in Hochstimmung. Sie schwatzte dem Küchenchef eine Flasche Champagner ab und empfing Julian damit in ihren Räumlichkeiten im zweiten Stock. Barfuß saßen die beiden auf ihrem geräumigen Balkon, tranken den Grand Cru und genossen die atemberaubende Aussicht auf den Luganer See. Julians Blick folgte gedankenverloren einem majestätischen Greifvogel, der weit entfernt über den sommerlich bewaldeten Hügeln seine Kreise zog. Die sinkende Sonne malte einen roten Streifen Licht auf die Felsen am anderen Ufer. Julians echtes Leben lag irgendwo weit hinter diesen Bergen.
„So, und jetzt will ich endlich deine Luststange zwischen den Beinen spüren“, erklärte Steffi irgendwann mitten in die entspannte Stille hinein und lachte beschwipst.
„Luststange?“, wiederholte Julian ungläubig.
„Genau! Luststange, Freudenspender, Dampframme, Liebesknochen, Fickbolzen. Und was man sonst noch so liest im Netz. Und immer schön groß, immer hart, immer einsatzbereit“, erklärte Steffi und lachte wieder. Sie war offensichtlich angetrunken.
„Wir sind hier aber in der Schweiz. Also, wenn überhaupt, muss es Luststängli heißen“, korrigierte Julian und fühlte schon, wie das namenlose Ungeheuer zwischen seinen Beinen erwachte.
„Wie auch immer, du Schlaumeier. Hauptsache du fickst mich jetzt.“
Sie landeten auf ihrem Bett. Steffi, zwischen deren Schenkeln es, wie sie sagte, schon seit ihrem morgendlichen Blow-job gekribbelt hatte, schob Julians steifen Penis ohne jedes Vorspiel in ihre nasse Möse. Sie wollte es schnell und hart, und so trieben sie es, bis es nacheinander erst ihr und dann ihm gekommen war. Hinterher lagen sie zufrieden und entspannt nebeneinander auf den weichen Laken – dort wo sich am Abend zuvor noch Lorenas nackter Körper geräkelt hatte. Jedenfalls schienen Steffis Gedanken jetzt zu ihrer ersten lesbischen Erfahrung zu schweifen.
„Sie ist so unglaublich schön“, seufzte sie wie aus dem Nichts.
„Wer?“
„Lorena. So schön, dass es fast nicht wahr sein kann. Genau wie dieser ganze Ort. Und überhaupt alles, was die letzten Tage passiert ist.“
„Vielleicht ist es ja gar nicht wahr“, sinnierte Julian. „Vielleicht ist es nur ein Traum. Oder eine erotische Fantasie.“
„Erotisch, ja – aber kein Traum. Ich hätte nie gedacht, dass ich es wirklich mal mit einer anderen Frau tue. Und dann noch mit einer wie Lorena!“
Steffi schwärmte ausgiebig von Lorenas straffem Körper, der Weichheit ihrer Zunge, ihren sinnlichen Küssen, den geübten Handgriffen, mit denen sie Steffis Lust angefacht hatte. Schließlich gab sie sich schweigend der Erinnerung hin und schmiegte sich dabei an Julians verschwitzten Körper.
„Jetzt hast du aber keine geheimen Fantasien mehr übrig“, überlegte Julian laut. „Ist das nicht auch irgendwie doof?“
Sie schaut an die Decke und schwieg nachdenklich, während ihre Finger gedankenverloren über seine Brust wanderten.
„Na ja, weißt du…“, sagte sie schließlich, „in meinen ganz, ganz geheimen Fantasien passieren noch ein paar andere Dinge zwischen mir und der anderen Frau. Ich hab also noch genug Material zum Träumen übrig.“
Das klang spannend, fand Julian und schaute sie neugierig an.
„Oh Gott – ich hab das noch nie jemandem erzählt“, lachte Steffi peinlich berührt. Es schien sie ein bisschen Überwindung zu kosten, aber schließlich fasste sie Mut und erzählte es doch.
„Also, du musst wissen, Ich mag es total, wenn ich am Po berührt werde. Also, direkt am Po, verstehst du?“
Julian nickte. Auch wenn er – ehrlich gesagt – nicht nachvollziehen konnte, was die Leute daran fanden.
„Ich hab drei Jahre gebraucht, um meinen Freund dazu zu bringen, mich mal da zu berühren. Er hat es total gehasst und seitdem nie wieder gemacht. Aber wenn ich alleine bin und es mir selbst mache, verwöhne ich mich immer auch da. Mit dem Finger. Oder sogar mit einem kleinen Dildo. Und in meiner Fantasie leckt mich da eine andere Frau, während ich mich befriedige, oder während mein Freund mich fickt.“
Jetzt war es raus. Sie lächelte ihn unsicher an.
„Deshalb hat dir diese eine Szene aus der Jazz-Geschichte so gut gefallen, von der du mir ganz am Anfang erzählt hast. Die mit dem Mädchen, das einen Dildo in der Muschi hat und von der anderen am Po geleckt wird“, analysierte Julian.
Steffi nickte. „Genau.“
„Jetzt kennst du wirklich meine persönlichsten Gedanken, Julian“, fügte sie nach einer Pause hinzu und sah ein bisschen ängstlich aus, so als rechne sie damit, dass er ihr Vertrauen jede Sekunde irgendwie missbrauchen würde. Julian hatte nichts dergleichen vor.
VI
Ohne Hast zog die Sonne ihre immer gleichen Bahnen durch den mediterranen Himmel und warf gigantische wandernde Schatten auf den tiefblauen See. Das Leben in der Villa folgte seinem geregelten Gang. Während von der viel beschäftigten Dame des Hauses nichts zu sehen war, genossen Julian und Steffi die Ruhe und den Luxus eines Lebens ohne echte Anstrengung. Sie schwammen im Pool und spazierten durch den Park, einmal unternahmen sie einen Ausflug nach Lugano. Die meiste Zeit arbeiteten sie an Entwürfen für weitere Geschichten. Sie ließen ihrer erotischen Vorstellungskraft freien Lauf, ließen Ideen mal hierhin schweifen, dann dorthin, schlachteten dutzende Geschichten anderer Autoren aus, um sich weitere Anregungen zu holen. Und immer erregte sie ihre Arbeit auch selbst. Wie Sommergewitter entlud sich diese Spannung zuweilen. Dann fickten sie. Julian fiel ohne Vorwarnung über Steffi her und vögelte sie auf dem Schreibtisch; am nächsten Tag ritt sie ihn wild auf seinem Bett. Die Vertrautheit ihrer Körper, die gemeinsame, unerträgliche Lust, die Umgebung – das alles schweißte sie zusammen.
Es konnte nicht ewig währen. Erste Wolken zogen im Paradies auf, als Julian Steffi eines Morgens weinend im Büro fand. Sie hatte mit ihrem Freund in Deutschland gestritten. Dieser glaubte ihr nicht, dass sie kurzfristig Arbeit auf einer Schweizer Modemesse gefunden hatte – so hatte sie ihr plötzliches Verschwinden erklärt. Julian hegte außerdem den Verdacht, dass Steffi nicht ganz so unbeschwert mit ihm fremdging, wie sie behauptete. Zwar beruhigte sie sich in seiner tröstenden Umarmung schnell wieder, aber Julian ahnte, dass etwas für immer verloren gegangen war.
In der Zwischenzeit organisierte Hüsser diskret und drehbuchgetreu die Umsetzung ihrer Geschichten. So fand Madam eines Abends auf einem Spaziergang durch den Park die Türen zu ihrem „Teehäuschen“ genannten, palastartigen Gartenpavillon verschlossen. Auf einer kleinen römischen Säule vor dem Eingang entdeckte sie ein Glas mit klarer Flüssigkeit sowie eine fein kaligraphierte Karte mit der Aufschrift „Trink mich und tritt ein“. Erst als sie sich durchgerungen hatte, die kühle Flüssigkeit zu schlucken, öffneten sich von innen die großen Türen und die schöne Milliardärin konnte eintreten. In dem kreisrunden Marmorsaal, der den Kern des Pavillons bildete, erwarteten sie schweigend ein halbes dutzend Männer um eine römische Liege gruppiert, nackt bis auf venezianische Karnevalsmasken, die muskulösen Oberkörper glänzend von Öl, mit steil aufgerichteten Gliedern. Sie hätte diese Szene möglicherweise als plump empfunden, aber die Droge hatte längst zu wirken begonnen. Am nächsten Tag erhielten Steffi und Julian von Hüsser erneut zwei braune Umschläge.
Von Aimée war nichts zu sehen. Nur einmal sah Julian sie von seinem Balkon aus im Park, wo sie fernab des Hauses mit Steffi spazieren ging. Die beiden schienen ins Gespräch vertieft. Irgendwann legte Steffi der schönen Schweizerin einen Arm auf die Schulter und ging davon. Julian fragte sich, was es zu bedeuten hatte.
Auch Lorena hielt sich im Hintergrund. Einmal kreuzte sie aber doch Julians Pfad. Er wanderte gerade durch die langen Flure der Villa, um Hüsser zu suchen, als er sie aus dem Büro des Anwalts kommen sah. Wie immer erstrahlte sie in Schönheit, aber es lag auch ein rötlicher Schimmer über ihren Wangen und ihr halblanges, dunkles Haar hatte etwas Form eingebüßt. In den Händen hielt sie – Julian erkannte es sofort – das Drehbuch für das nächste pikante Erlebnis ihrer gemeinsamen Chefin. Noch am selben Abend würden zwei ausgesprochen reizende „Journalistinnen“ eines auflagenstarken Managermagazins für ein exklusives Interview in der Villa erwartet. Thema: die Erotik der Macht. Es würde auf eine praktische Demonstration hinauslaufen.
Lächelnd kam ihm Lorena entgegen und strich im Vorbeigehen provozierend mit einem ihrer langen Finger über seine Brust. Sie sagte kein Wort.
Am Abend aber stand sie plötzlich an seinem Bett – barfuß, in einem eng anliegenden, bordeauxroten Abendkleid. Julian hatte nicht bemerkt, wie sie hereingekommen war. Er musste beim Fernsehen eingedämmert sein. Auf dem Bildschirm im Hintergrund lief irgendein Fußballspiel.
„Du hast mich ertappt, Süßer!“, schnurrte sie und schälte sich dabei aufreizend langsam aus ihrem Kleid.
„Hüsser gibt dir unsere Drehbücher“, stellte Julian fest.
„Hüsser!“ Lorena spuckte den Namen förmlich aus. „Wenn ich seinen schrumpeligen kleinen Pimmel in den Mund nehme, macht das Arschloch alles, was ich will. Und wenn du die Fantasie der Chefin für schmutzig hältst, solltest du dich mal mit ihm über seine Vorlieben unterhalten.“
Sie fing sich und gewann ihre Selbstsicherheit wieder. Lächelte.
„Aber es stimmt: Ich lese mir eure kleinen Geschichten durch. Ich mag den Gedanken, dass du mir deinen schönen Schwanz reinsteckst, während die Chefin es sich von den beiden Schlampen besorgen lässt, die ihr dafür angeheuert habt.“
Julian hatte ihr lächelnd zugehört und dabei seine Hose und Boxershorts ausgezogen. Während Lorena auf das Bett kletterte, massierte er genüsslich seinen halbsteifen Penis. Sie erklomm ihn und senkte sich dann langsam, stöhnend auf seinen Schaft hinab.
Tor!, rief es aus dem Fernseher im Hintergrund.
Sie zog seine Hände zu ihren Brüsten und ihre funkelnden Augen durchdrangen ihn, während sie ihn langsam fickte.
„Heute bist du dran. Während im Pavillon die römische Orgie der Chefin lief, hat es mir deine kleine Freundin besorgt. Hat sie dir das erzählt?“
Sie schnurrte aufreizend, suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion.
Er hatte keine Ahnung, Steffi hatte es nicht erwähnt.
„Ich hab sie in die Sauna mitgenommen und ihr dann einen Finger unten reingesteckt. Das hat sie so angemacht, dass sie mich gleich zwei Mal hintereinander geleckt hat. Du hattest Recht: Sie steht auf Muschis.“
„Ich steh auch auf Muschis“, antwortete Julian. „Besonders auf deine.“
„Heute Nacht gehört sie dir, Großer“, versprach Lorena und erhöhte das Tempo.
VII
Die Tür öffnete sich leise und Aimée schob sich in Julians Schlafzimmer. Ihr langes blondes Haar stand wirr von ihrem wohlgeformten Kopf ab, war verfilzt und verklebt. Verschmierte Wimperntusche zeichnete ihre sanft geschwungenen Wangenknochen nach und verlieh ihrem Gesicht einen schmutzigen, verruchten Ausdruck. Sie war von oben bis unten besudelt. Ein Träger ihres zitronengelben Kleidchens war abgerissen, jemand hatte es mit einer Sicherheitsnadel notdürftig geflickt. Schon von Ferne drängte sich Julian und Steffi der Geruch aller möglichen Ausdünstungen des menschlichen Körpers in die Nase.
Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Aimées Gesicht ab, als sie die beiden entdeckte.
„Und?“, riefen Steffi und Julian beinahe zeitgleich und sprangen auf. Seit Stunden hatten sie auf Nachricht gewartet, wie die Entführungsgeschichte gelaufen war. Steffi hatte an ihren Fingernägeln gekaut, während Julian wie eine rastlose Raubkatze durch sein Schlafzimmer gewandert war. Jetzt war es weit nach Mitternacht und Aimée würde sie endlich erlösen.
„Alles gut!“, rief Aimée und strahlte hochzufrieden. Unsicherheit und Beklemmung, die Julian sonst in ihr spürte, waren wie weggeblasen. Diese Ruhe verlieh ihr einen magischen Glanz, selbst in ihrem Zustand, und es war kaum vorstellbar, dass sie nicht die große Karriere erleben würde, die sie sich wünschte. Unter anderen Umständen hätte Julian sich sofort in sie verliebt. Auch jetzt hätte er sie gerne in den Arm genommen, aber die feuchten Flecken auf ihrem Kleid und der beißende Geruch hielten ihn ab.
„Erzähl schon“, drängte Steffi, besann sich dann aber eines Besseren und schob Aimée sanft aber bestimmt in Julians Badezimmer.
„Erst duschen“, befahl sie und Aimée gehorchte dankbar.
Während sich Aimée die letzten Stunden vom Körper duschte, stöberte Steffi wie selbstverständlich in der kleinen Handtasche der Schweizerin, bis sie fand, was sie zu suchen schien.
„Was wird das denn?“, fragte Julian verblüfft.
„Keine Sorge, ich darf das“, behauptete Steffi und machte keine Anstalten mehr zu verraten. Er erinnerte sich an das Gespräch zwischen den beiden Mädchen, dass er von seinem Balkon aus beobachtet hatte. Offensichtlich lief da noch eine Geschichte im Hintergrund, von der er nichts wusste. Julian war sicher, er würde alles rechtzeitig erfahren.
Dann kam Aimée aus dem Badezimmer, im selben Bademantel, den sie am allerersten Tag um Julians Schultern gelegt hatte. Nasses, blondes Haar hing offen über ihre schmalen Schultern. Sie sah jetzt glücklich aus – entspannt. Julian und Steffi empfingen sie auf dem flauschigen Teppichboden sitzend, gegen Julians Bett gelehnt. Aimée ließ sich den beiden gegenüber nieder, ihre langen, nackten Beine ragten seitlich aus dem Bademantel heraus.
„Also…“, begann sie und strich sich eine Strähne ihres feuchten Haars aus dem Gesicht. Sie strahlte.
Und dann erzählte Aimée die ganze Geschichte, haarklein und mit allen Details. Sie sprach von der Entführung und der Angst ihres reichen Opfers, wie Ungewissheit in Wut übergegangen war, und dann – nach einer völlig übertriebenen Rettungsaktion durch falsche Sondereinsatzkräfte der Polizei – die Stimmung schließlich völlig kippte und aus Rachegelüsten körperliches Verlangen wurde.
„Sie ist immer noch da. Kann gar nicht genug bekommen!“, rief Aimée und lachte glockenhell.
Steffi und Julian grinsten sich an.
„Ich glaube, am meisten hat sie aufgebracht, dass ich auch dabei war. Als sie gefesselt in der Hütte saß, musste ich vor ihren Augen diese ganzen Kerle befriedigen, mit der Hand und mit dem Mund. Die haben mich von oben bis unten vollgespritzt. Ihr habt ja gesehen, wie ich ausgesehen habe.“
Aimée lachte wieder und streckte sich.
„Das war’s! Ich hab es in ihren Augen gesehen. Nach so viel Sperma lässt sie mich nie wieder zwischen ihre Beine. Ich bin frei!
Aus Jugendschutzgründen musst Du Dich an dieser Stelle einloggen. | ||
Passwort vergessen? |
Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Nur die Altersverifikation ist leider kostenpflichtig. Ohne Altersverifikation kannst Du lediglich erotische Geschichten lesen. Pornografische Geschichten können teilweise angelesen werden.
Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 5
Hopper
Kommentare: 161
James Cooper
Kommentare: 208
Kommentare: 18
Kommentare: 102
Faith
Die inflationäre Menge an "menschlichen Kontakten" verbaut ein wenig den Blick auf die Handlung, aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.
Unter Kollegen, muss ich einer der Botschaften widersprechen: Ich möchte insgeheim nicht alles erleben, was in meinen Geschichten steht, aber im Kino würde ich es mir schon anschauen. *g*
lg
F«
Kommentare: 280
Kommentare: 24
Laurent Chevalier
Kommentare: 279
Leichtgewicht
Wenn Du den Leser etwas näher an die Figuren herangelassen hättest, wäre es noch überzeugender gewesen, als es ohnehin schon ist.«
Kommentare: 258
übrigens ging mir's nicht so wie faith: mir hat das in gerade ausreichendem maße gefallen. schafft ein "interessantes" maß an abwechslung...
ein ganz großes vergnügen - danke dafür!«
Kommentare: 295
beide Teile sind mit sehr guten Sexhandlungen geschrieben.
Ich war geil von Anfang bis Ende.
Danke«
Kommentare: 236
Kommentare: 127
EviAngel
Ich habe beide Teile in einem Rutsch genossen.
Schön geschrieben, gut gemacht.
Mein Neid ist dir sicher ;-)
Gruß Evi :-)«
Kommentare: 76
Um den tiefen Fall der Chefin ganz augenfällig zu machen, hätte man den Julian vielleicht noch eine "brutalstmögliche" Analpenetration an der Dame vollziehen lassen können?! Aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.«
Kommentare: 27
Kommentare: 105
Kommentare: 49
Kommentare: 6
Kommentare: 44
Lady Allista
Kommentare: 76
Aber alles in Allem, eine geile Geschichte. Fast so als wäre man dabeigewesen. Danke!«
Kommentare: 4