Greta - Teil 1
von Galdos
Mein Name ist Greta. Ich bin 65 und seit 15 Jahren Witwe. Mein Mann war zehn Jahre älter als ich und ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wir hatten eine gute Zeit zusammen. Ja, so kann man sagen. Er war aufmerksam und liebevoll. Ich habe ihn sehr vermisst, als er so plötzlich nicht mehr da war. Und es hatte ziemlich lange gedauert um über den Verlust auch nur halbwegs hinweg zu kommen. So lange, bis es zu spät war, einen anderen zu finden. Jahrelang hatte ich auch einfach kein Bedürfnis nach fremder Zärtlichkeit. Nur meinen Mann wollte ich wieder haben. Mit ihm wollte ich die Nächte verbringen. Da war nicht einmal in der Phantasie Platz für einen anderen gewesen.
Aber jetzt hat sich das geändert! Jetzt hat ein neues Leben angefangen. „Was will die Alte“, werden Sie vielleicht denken. Nun, ich werde es Ihnen erzählen. Nicht weil ich es von mir aus unbedingt allen auf die Nase binden möchte, was sich in den letzten Wochen und Monaten ereignet hat, sondern weil ich versprochen habe, es niederzuschreiben und in einem geeigneten Internetforum öffentlich zu machen.
Damit Sie sich eine Vorstellung von mir machen können, will ich mich kurz beschreiben: Wie gesagt, bin ich 65 Jahre alt. In meiner Jugend galt ich als hübsch. Mit den Jahren hat sich meine Figur verändert. Sehr zu meinem Nachteil, wie ich zugeben muss. Ich bin dick geworden. – Nein, mein Gewicht verrate ich aber trotzdem nicht. Schon lange stelle ich mich nicht mehr auf die Waage. Es ist sowieso nicht zu übersehen, wie ich viel zu viel so Tag für Tag mit mir herumtragen muss! Mein Mann hat immer gesagt, ich würde ihm genau so gefallen. Er hat meine verschiedenen Diäten auch immer nur belächelt. Weil er ganz genau wusste, dass die paar Kilo, die ich abnehmen würde, in Windeseile wieder an mir dran sein würden und noch was dazu. Ich hatte schon immer einen großen Busen. Aber auch der ist gewachsen. Zuerst noch mehr horizontal und dann mit den Jahren vor allem vertikal. Begonnen hat das mit den Schwangerschaften. Unsere beiden Töchter sind brave Kinder. Beide stehen gut im Beruf und sind selbst Mütter. Leider wohnen sie zu weit weg bei ihren Männern und Kindern, als dass ich sie so oft um mich haben könnte, wie ich möchte. Meine Haare trug ich früher offen und schulterlang. Naturrot mit Naturlocken. Auf alten Photos gefalle ich mir damit. Jetzt, im Alter sind sie kürzer und kastanienbraun. Das natürliche Rot ist stumpf geworden. Ein richtiges Hausmütterchen, denke ich mir immer wieder, wenn ich mich im Spiegel ansehe.
Das heißt: Ich habe einen wabbeligen Bauch, einen fetten Hintern, feiste Schenkel und einen üppigen Hängebusen. Das einzig Gute daran ist, dass meine Haut straff ist. Weil sie vom Fett gut gespannt wird, wie Günther – mein Seliger – immer gesagt hat. Ich verwende auch viel Zeit für Körperpflege. Das macht sich bezahlt. Selbst zwischen den Schenkeln, wo sich schon jahrzehntelang Haut an Haut reibt, ist alles noch samten weich und von der selben Hautfarbe wie an weniger beanspruchten Stellen. Sie können mich ja nicht sehen, deshalb will ich trotzdem ehrlich sein und zugeben, dass sich im Gesicht und auch sonst schon etliche Falten eingeschlichen haben. Im Gesicht stört es mich nicht weiter. Das ist halt das Alter und gibt mir, wie ich meine, auch ein wenig körperliche Würde. Aber an Brüsten, Bauch und Po gefällt mir das weniger.
Ich schreibe und schreibe und erzähle nichts! Dabei habe ich doch versprochen, davon zu berichten, was sich neulich erst getan hat und mein bisheriges Leben völlig umkrempelte. Eines noch: Mein Mann hatte eine gut gehende Immobilienfirma, die wir, die Kinder und ich, nach seinem Unfall ordentlich verkaufen konnte. Zu meiner Rente genieße ich also einen gewissen Wohlstand und kann mir das viel zu große Haus weiterhin leisten. Ich wäre also eine gute Partie, wie man so sagt.
Jetzt komme ich aber wirklich zu meinen Erlebnissen der jüngsten Zeit:
Der Anfang ist schnell erzählt. Ich war vor drei Wochen für ein paar Tage zur Kur. Auf meine und nicht auf Krankenkassenkosten. Ein nettes, ruhiges Wellnesshotel in den Alpen hatte ich mir dafür ausgesucht. Ich genoss die Anwendungen und die Erholung. Als ob ich daheim nicht Gelegenheit genug hätte auszuspannen. Das Publikum konnte man grob in zwei Gruppen teilen: Die einen waren sportlich und aktiv, die anderen dick und inaktiv. Ich gehörte eindeutig zur zweiten. Da tat sich selbstverständlich auch nichts mit einem Kurschatten, weil sich die einen nicht mit den anderen zusammentaten. Und wenn ich schon selber dick bin, brauche ich nicht auch noch einen Mann, der ebenso eine Bauchkugel vor sich her trägt. Mir gefallen die jungen sportlichen Männer eben mehr als die alten beleibten. Umgekehrt ist es ja auch so, wenngleich mir da auf der Kur schon so Avancen gemacht wurden, die ich aber ohne große Mühe abwehren konnte. Schließlich bin ich eine anständige Frau und habe so etwas nicht notwendig. Bis zum letzten Abend vor meiner Abreise. Da der Turnus zu Ende gehen sollte und etwa die Hälfte der Hotelgäste zugleich mit mir abreisen sollten, gab es eine kleine Abschiedsfeier. In der Hotelbar trafen sich die meisten der Gäste und es ging recht lustig zu. Ich trinke normalerweise so gut wie keinen Alkohol und war daher schon bald in ausgelassener Stimmung, zumal mich eine Dame, mit der ich mich ein wenig angefreundet hatte, immer wieder aufforderte, mit ihr zu trinken. Wenn ich aber trinke, schwinden nur allzu rasch meine Hemmschwellen. Gute Erziehung und Sittsamkeit sind mir dann nicht mehr ganz so viel wert wie sonst. Dafür würde ich mir dann am nächsten Tag immer am liebsten selbst aus dem Weg gehen. So ging es auch an diesem Freitag in der Hotelbar. Aber nicht, dass sie das jetzt falsch verstehen: Ich trinke so gut wie nie Alkohol und Entgleisungen dieser Art hatte ich außer in meiner Jugend immer erfolgreich vermieden.
Das ausufernde Trinken bei immer zottiger werdender Unterhaltung forderte seinen Tribut und ich machte mich mit berstend voller Blase und unsicherem Schritt auf den Weg zu den Toiletten im Keller. Ich hielt mich am Geländer fest, weil ich fürchtete, sonst nicht heil nach unten zu kommen. Am Fuß der Treppe ging gleich eine Tür ab, die der Aufschrift nach in einen Lagerraum führte. Ich war erfolgreich angekommen, als ich von der mit Schwung aufgestoßenen Tür an der Seite getroffen wurde. Ich strauchelte und fand mich wie ein Käfer auf dem Rücken liegend wieder. Der Alkoholnebel und meine Körperfülle hinderten mich daran, von selbst wieder hoch zu kommen. Verletzt war ich nicht, das spürte ich gleich. Aber alles drehte sich um mich. Aus der Tür kam ein junger Mitarbeiter des Hotels. Ich hatte ihn schon in der Bar gesehen und er hatte mir gefallen. Ein hübscher Knabe. Drahtig, braungebrannt und tiefblaue Augen. Augen zum Verlieben. Ich hatte das an der Bar als Spintisiererei einer alten Frau abgetan, aber jetzt war er über mir. Er war bestürzt, mich umgestoßen zu haben und eilte sich, mir aufzuhelfen. Er griff nach meiner Hand und zog. Da merkte ich es mit Schrecken, dass, wenn ich dem Zug nachgeben würde und mich aufrichtete, ich nicht mehr würde einhalten können. Mein Kleid war schon mehr als unschicklich verrutscht und der junge Mann hätte ohne Mühe bis in mein Heiligstes sehen können, hätte er nur gewollt und hätte nicht eine züchtige Unterkleidung seinen Blick abgehalten. Er hatte sich zwischen meine Füße gestellt und nach vorne zu mir gebeugt. Hätte ich versucht mich aufzurichten, hätte ich ihm sozusagen direkt ans Bein gepinkelt. Mitten durch den Schlüpfer. Alleine aufstehen war aber auch nicht möglich. Daran, was das Naheliegendste gewesen wäre, ihn nämlich hinter mich zu dirigieren, damit er mir unter die Arme greifen und mich so hoch wuchten könnte, dachte ich einfach nicht. Auch das wird wohl eine Folge von zu exzessivem Alkoholgenuss gewesen sein. Stattdessen verdrängte ich die Gefahr einfach. Ja, so einfach, wie es eben nur im Rausch möglich ist. Ich schenkte dem jungen Mann ein frivol gemeintes Lächeln, sagte noch irgendetwas, was die Peinlichkeit der Situation noch zusätzlich erhöhte, ungefähr so wie „Na dann helfen Sie dem Dickerchen mal auf die Beine“ und folgte dem Zug der hilfreichen Hand. Und es kam, wie es kommen musste.
Ich spürte es, konnte aber nicht reagieren. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben: Noch immer auf dem Rücken liegend, spürte ich, wie ich im Schritt feucht wurde. Mein Harn nässte den Baumwollschlüpfer und dann rann es schon zwischen die Schenkel und zu meinem Po hinunter.
Aber das war freilich erst der Anfang meines Desasters: In einem heftigen Schwall schoss gleich darauf eine Fontäne durch die Unterhose, unter meinem Rock hervor und traf genau auf die männlichste Stelle des Kellners. Hätte er sich nicht herab gebeugt zu mir und wäre er dabei nicht in die Knie gegangen, wäre das Malheur geringer ausgefallen. Dann hätte ich zwar den Fußboden besudelt, aber ihn womöglich nicht getroffen.
Wir erstarrten beide vor Schreck. Ich aus reiner und tödlicher Peinlichkeit. Er aus Überraschung und voller Unglauben. Es war nicht daran zu denken, einzuhalten ehe die Blase weitgehend leer war. Mein Ziel rührte sich aber auch nicht. Wie wenn er abwarten wollte, bis ich endgültig entleert wäre, stand er wie versteinert da, hielt meine Hand und sah mich mit aufgerissenen Augen voller Wunder an.
Mit diesen tiefblauen Augen! Ich musste seufzen. So körperlich angenehm war die Erleichterung, die sich ein jedes Mal einstellt, wenn der ärgste Druck vom Unterleib genommen ist.
Der Strahl, der mir ewig anhaltend schien, versiegte dann doch und zog dabei noch eine direkte Spur auf dem Boden hin zu meiner Leibesmitte, wo sich noch ein letztes Mal ein ruhig anmutendes Rinnsal seinen Weg zu meinem Po suchte um mich endlich auch dort völlig einzunässen.
Bevor ich noch Worte fand, dachte ich daran, mich wohl nicht mehr ohne Dusche und frische Kleider in der Bar würde sehen lassen zu können. Der Kellner hielt noch immer meine Hand und sein Mund stand sprachlos offen. Er atmete tief und ich hatte das Gefühl, er würde meine Hand fester drücken.
Ich raffte allen Alkoholdunst beiseite und versuchte mich in einer linkischen Entschuldigung: „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht.“
Mein Gegenüber reagierte nicht.
„Würden Sie mir bitte trotzdem aufhelfen. Ich glaube ich habe nicht nur ihre Hose vollgemacht, sondern mir auch noch den Knöchel verrenkt.“ Letzteres war zwar gelogen, aber situationsgemäß fast notwendig. Hätte ich etwa sagen sollen, ich bin betrunken und kann deshalb nicht mehr von alleine auf die Beine kommen?
Das jedenfalls brachte den jungen Mann – ein Kavalier eben – zur Besinnung. Er stotterte etwas davon, es wäre ja nicht so schlimm und eben ein menschliches Ungeschick gewesen. Außerdem habe er mich ja in diese Lage gebracht.
Seine Hose haftete jetzt triefend nass an seinen Beinen und darüber. Ich bin ja sonst nicht so, aber es ist mir jedenfalls aufgefallen, dass der nasse Stoff so einiges zu verbergen hatte. Eine massive Ausbeulung in der typischen Wurstform zeichnete sich darunter ab. Mein lieber Schwan, dachte ich, wie musste dieses Ding erst aussehen, wenn ihm das mit einer jungen, hübschen Frau geschehen wäre.
„Bitte, gnädige Frau“, sagte er galant und zog sanft an meiner Hand und umfasste meinen Rücken.
Ich stützte mich mit der anderen am Boden ab und unter neuerlichen Verrenkungen, die deutlich mehr als schicklich gewesen wäre von meinem unförmigen Körper zur Schau stellten, rabbelte ich mich hoch. Und wirklich. Jetzt spürte ich es tatsächlich: Ich hatte einen stechenden Schmerz im rechten Knöchel. Mist, dachte ich, das hat mir gerade noch gefehlt. Jetzt musste ich den fremden Mann auch noch bitten, mich ins Zimmer zu bringen. Aber er nahm es wie selbstverständlich und im Lift angekommen,scherzte er bereits, es wäre ja selbstverständlich, eine Dame mit der er sozusagen intim gewesen sei, nach Hause zu geleiten. Dabei stellte er sich ziemlich nahe zu mir und hauchte mir diese unpassende Höflichkeit nicht minder unpassend mit bebender Stimme ins Ohr.
In meinem Stockwerk angekommen, bot er mir wieder galant seinen Arm. Durchnässt und mit am Körper klebenden Kleidern gingen wir langsam zu meinem Zimmer. Ich humpelte, er schritt. Der Schmerz im Bein ließ auch schon ein wenig nach, aber trotzdem tat es mir wohl, den jungen Kavalier an meiner Seite zu haben, hoffte ich doch durch ein Hinauszögern der Verabschiedung mir die Peinlichkeit vorerst zu ersparen, erneut auf das unangenehme Erlebnis im Keller des Hotels zurück kommen zu müssen.
Vor der Zimmertür machte ich mich von dem feschen Kellner los und suchte in meiner Handtasche nach dem Schlüssel. Nachdem ich ihn endlich gefunden hatte, nahm der junge Mann ihn mir aus der Hand und sperrte auf. Er öffnete die Tür und ließ mich eintreten. Als ich mich zu ihm umwenden wollte, um mich zu bedanken und zu verabschieden, war er mir schon wie selbstverständlich gefolgt und stand schon diesseits der Schwelle.
Statt mich gegen das Eindringen in mein Refugium zu wehren, war mein erster Gedanke, wie unordentlich es im Zimmer aussah. Da ich ja nicht mehr mit Herrenbesuch gerechnet hatte, war nicht aufgeräumt. Auf dem vom Nachmittagsschlaf noch zerwühlten Bett lagen verschiedene Kleidungsstücke auf einem Haufen. Ich bilde mir ein, eine anständige und ordentliche Hausfrau zu sein, da war es mir umso mehr unangenehm, auf dem Kleiderhaufen obenauf einen meiner Büstenhalter zu erkennen. Noch dazu jenen, den ich selbst für besonders verrucht hielt und der mir alles andere als geeignet für eine alte Matrone, wie ich es war, erschien. Malvenfarbig hoben sich die aus feiner Spitze gewobenen Körbchen in die Höhe. Und das bei meiner Oberweite. Dazu muss man wissen, dass ich Körbchengröße F habe!
Er musste es einfach sehen. Und er sah es, wie ich seinem Blick unzweifelhaft entnehmen konnte. Eine Mischung aus Staunen, Erregung und – dem Lächeln auf seinem Mund nach – auch so etwas wie Freude schien er bei diesem Anblick zu empfinden.
Ohne den Blick abzuwenden schloss er die Tür in seinem Rücken, legte den Schlüssel auf die Ablage daneben und trat auf mich zu.
Dicht vor mir stehend, so dass ich seinen Atem fühlen konnte, begann er mit leiser Stimme zu sprechen: „Sie sollten ihre nassen Sachen ablegen, damit Sie sich nicht erkälten. Bei Frauen ist sowas ja besonders gefährlich. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen gerne behilflich sein. Wegen Ihrer Verletzung meine ich.“
Ich weiß nicht, wie es kommen konnte, dass ich ihn nicht sofort hinaus gewiesen habe, wie es sich gehört hätte ob so eines unverfrorenen Anerbietens. Statt dessen nahm ich die Unanständigkeit des Vorschlages gar nicht bewusst wahr. Ich dachte vielleicht, er wäre wirklich nur um mich besorgt und böte eben die Hilfe an, die man in so einem Haus von geschultem Personal erwarten dürfe. Vielleicht dachte ich auch insgeheim an etwas Unbestimmtes, das sich aus all dem entwickeln könnte. Vielleicht dachte ich auch einfach gar nichts. Ich weiß es heute nicht mehr und es ist auch gleichgültig. Die Dinge haben sich so entwickelt, wie sie jetzt sind und – ich sage das mit Stolz und aus Überzeugung – es ist gut so. Es hätte nicht besser werden können.
Jedenfalls nahm ich das Angebot an: „Sie sind ja sehr besorgt um mich. Danke, dass Sie mir helfen wollen. Aber dazu sollten wir besser ins Bad gehen, damit ich mich dann auch gleich säubern kann.“
Er lächelte siegesgewiss. „Ja, das wird wohl am besten sein. Nur keine Sorge, wir schaffen das schon.“ Damit nahm er mich am Arm und führte mich ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin kam mir wie von selbst noch ein verfänglicher Gedanke über die Lippen: „Und was ist mit Ihnen? Ihre Hose ist ja leider auch klatschnass.“
„Ach ja. Das hatte ich glatt vergessen.“ Er dachte einen Augenblick nach. „Kann ich Sie einen Moment alleine lassen. Ich bin gleich wieder zurück.“ Er war schon in der Tür, da rief er mir noch zu, ich solle ja nicht weglaufen. Wohin denn?
So stand ich, nur ganz langsam nüchtern werdend, in dem einsamen Hotelzimmer. Das Gehen bereitete mir noch immer Mühe. Der verfluchte Knöchel. Langsam schlurfte ich zum Bett um wenigstens das Nötigste aufzuräumen, bevor mein Ritter zurück kommen würde. Meine Leibwäsche stopfte ich einfach unter die Überwurfdecke, den Rest brachte ich im Schrank unter. Da war er auch schon wieder da. Es klopfte an der Zimmertür. So schnell ich mit dem lädierten Bein konnte, huschte ich ins Bad zurück.
Auf mein verhaltenes Herein öffnete er behutsam und trat mit einem Bündel in Händen ein.
„Ich habe mir schnell in der Wäschekammer etwas zum anziehen besorgt.“ Warum hat er sich nicht gleich dort umgezogen? „Übrigens, ich bin der Toni.“ Er streckte mir die Hand hin, die ich schüchtern ergriff.
„Freut mich. Ich bin die Greta.“
„Dann wollen wir einmal. Soll ich Ihnen beim Ablegen Ihrer nassen Kleider helfen?“ Er sagte es mit so einer Selbstverständlichkeit, wie ein Arzt oder ein Heilmasseur, dass ich auch nicht im Entferntesten daran gedacht hätte, zu widersprechen. Dankend nahm ich an.
Er legte sein Bündel auf den Klodeckel und fischte eine Sektflasche und zwei Flöten hervor. „Ich dachte, wir sollten unsere Bekanntschaft, die unter so bemerkenswerten Umständen begonnen hat, gebührend begießen.“
„Ich bin doch schon beschwipst genug. Wollen Sie etwa eine alte Frau völlig betrunken machen?“
„Ach was, alte Frau. Sie sind nicht alt. Reif und gerade recht, würde ich sagen.“ Frech grinste er mich an und öffnete geübt die Flasche.
Ohne daran zu denken, dass er als Kellner genügend Erfahrung haben würde, um den Sekt ohne etwas zu vergeuden in die Gläser zu bekommen, wich ich, begleitet von einem weiteren Stich im Knöchel, zurück. Er lachte und schenkte ein. Schweigend stießen wir an, ich nippte an meinem Glas, während Toni seines in einem Zug leertrank. Ungewollt fing ich an zu kichern. Mir war eingefallen, wie mein Mann zu so was immer gesagt hatte: Er nannte Sekt oder ähnlich quirlig Alkoholisches bei jeder auch noch so unpassenden Gelegenheit, selbst wenn andere dabei waren, regelmäßig nur ‚Nuttensprudel'. Ich empfand das immer als reichlich obszön und schämte mich für meinen Gatten. Warum mir das gerade in dieser ohnehin schon sehr unziemlichen Situation eingefallen war, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls kicherte ich wie ein Schulmädchen und Toni wollte natürlich wissen warum. Nach einigem Hin und Her erzählte ich es ihm. Ja, der Alkohol hatte mich ziemlich enthemmt. Mein Gast erläuterte, als würde er sich bestens auskennen, die Bezeichnung ‚Nuttensprudel‘ wäre insofern nicht ganz passend für das Traubenderivat, das wir gerade tränken, weil Nutten ihr Getränk immer solange mit Strohhalmen rühren würden, bis sich die Kohlesäure verflüchtigt hätte.
Durch diese Fachsimpelei abgelenkt, war ich etwas überrascht, als Toni seine Sektflöte abstellte und hinter mich ging, um mir ohne Kommentar den Reißverschluss am Rücken aufzuziehen. Einerseits war ich wieder soweit bei Sinnen um erkennen zu können, dass sich die Dinge nicht gerade so entwickelten wie erlaubt, andererseits war ich irgendwie gefangen von Tonis Charme und dem Selbstbewusstsein, mit dem er ans Werk ging.
Seine wirklich sanften Hände streiften das Kleid über meine Schultern. Es fiel natürlich nicht zu Boden, wie es in den Filmen immer so ist, sondern blieb erst an meinem Busen hängen, obwohl ich einen trotz der zu bändigenden Fülle eher lockeren und bequemen Büstenhalter trug, der der Schwerkraft nur wenig entgegen zu setzen hatte. Behutsam und ohne meiner Weiblichkeit allzu nahe zu kommen, streifte Toni den Stoff über meine Brüste. An meinen Hüften und am Bauch blieb das Kleid wieder hängen. Tonis Hände strichen über die Schultern, entlang der Arme und suchten sich dann den Weg nach vorne, wo sie den Stoff fassten und ihn über den dicken Wanst und damit auch über den Po wuchteten, indem die schmeichelnden Finger nach hinten wanderten, wo ich glaubte sie an Stellen zu fühlen, wo es mir eigentlich unangenehm hätten sein müssen.
Morgen fährst du nach Hause und kein Mensch von hier wird dich je wieder sehen, also genieße und grüble nicht weiter nach. So dachte ich und kämpfte nur ganz kurz mit dem Wunsch, mich zu entziehen. Ich dachte nicht an den Altersunterschied und ich dachte nicht daran, seit Jahren nicht mehr einem Mann so nahe gekommen zu sein wie in dieser Nacht in diesem nüchternen Badezimmer eines Hotels. Ich dachte auch nicht daran, dass Toni womöglich nur ein Spiel spielen könnte und sich einen Scherz mit mir erlaubte. Ich dachte wiederum gar nichts. Genoss nur die Hände eines eigentlich Fremden, der sich, nachdem das Kleid endgültig gefallen war, daran machte, seine Daumen in den Bund meines Schlüpfers zu stecken um mir auch diesen abzustreifen. Ich spürte seine Brust an meinem Rücken und seinen Atem an meinem Ohr. Ich spürte seine Finger, die sich gegen meine Leisten drückten und mich unabwendbar weiter entblößten. Ich spürte, wie sich diese Daumen gefährlich nahe an meine intimsten Stellen heranwagten und ich spürte, wie ich dabei erregt wurde. Seit unzähligen Jahren kannte ich dieses Gefühl nicht mehr. Nie wurde ich seit der beginnenden Krankheit meines Mannes mehr begehrt. Nie war mir in den Sinn gekommen, überhaupt Interesse bei einem Mann, bei einem anderen als bei meinem Günther, zu erwecken. Ich war zu alt, ich war zu dick und ich hatte nichts dabei gefunden, dass die Geschlechtlichkeit Vergangenheit sein sollt
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Ich hoffe auf eine Fortfuehrung der Story, wirklich geil geschrieben. Danke«
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eva«
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chapeau!«
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James Cooper
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