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Kommentare: 3 | Lesungen: 2799 | Bewertung: 6.88 | Kategorie: Bi | veröffentlicht: 07.08.2011

I Fucked A Girl And I Liked It

von

Kapitel 1 – Die Ankunft

Das gleißende Sonnenlicht beim Betreten des Platzes mit dem großen Springbrunnen in der Mitte und den Palmen am Rand veranlasste ihn dazu, nach seiner Sonnenbrille zu kramen. Die doch recht athletischen Typen in den bunten, weit geschnittenen kurzen Hosen, die am Brunnenrand saßen, lächelten ihm zwei Sekunden lang zu, alle drei von ihnen, und ebenso lange trafen ihre Blicke direkt aufeinander. Marc rückte die Sonnenbrille zurecht, und ging mit einem von einen Moment auf den anderen aufgetauchten kribbelnden Gefühl im Magen rasch weiter. Der Urlaub fing jedenfalls schon einmal nicht so schlecht an.

An der breiten Strandpromenade, auf der ein paar Skater an ihm vorbeiflitzten, flatterte eine Regenbogenfahne im Wind. Er dachte an die Aufschrift „Hetero friendly“, die ihm auf dem Weg durch eine Seitengasse an einem Hotel aufgefallen war. Verschiedengeschlechtliche Paare waren ihm noch nicht viele aufgefallen, aber die dürften auch eher im Nachbarort unterwegs sein. Seine erste Chance hatte er schon vergeben, aber an sich wollte er ja auch einfach nur die Landschaft genießen und seine Ruhe haben. Marc zog seine Sandalen aus und trat in den feinen Sand, der heiß, aber gerade noch auszuhalten war. Die Strandbar ein Stück weiter, wo anscheinend jemand versucht hatte, das etwas vermoderte Holz mit grellen Farben zu überdecken, hätte nicht unbedingt seine Aufmerksamkeit erregt – aber der Barmann mit offenem Hawaii-Hemd.

„Willkommen am Strand der … unbegrenzten Möglichkeiten“, sagte er, noch bevor Marc etwas sagen konnte, und er war sich nicht ganz sicher, ob ihn die Sonne so gebräunt hatte, oder ob das bei ihm von Natur aus so war.

Während dieser die an der Wand hängende, mit Kreide geschriebene Karte studierte, blieb es dem Barkeeper nicht verborgen, dass der Blick von Marc fast eher an seinem Oberkörper und Gesicht hängenblieb. Doch er schenkte ihm nur ein dezentes Lächeln, und bekam nach einer kurzen Schrecksekunde ein etwas weniger dezentes Lächeln zurück.

„Ja, also ich nehme dann ...“


„Etwas Vernünftiges … oder etwas Unvernünftiges?“


„Also, es ist noch mitten am helllichten Tag, da ...“


„... möchte man vielleicht noch offen bleiben für alles, das sich so ergeben könnte?“, setzte der Barmann fort.

Mit einen fast alkoholfreien Cocktail, durch einen kleinen Schluck Vodka entjungfert, saß er im Halbschatten an der Bar und beobachtete das Treiben auf dem Strand. Die kräftige Sonne, aber trotzdem nicht brutal heiß und schwül, die leicht salzige Brise, die kleinen Wölkchen, die Leute hier – es war einfach nur geil, zumindest würde es Marc jemand so beschreiben. Kaum hatte er einen Schluck gemacht, bemerkte er, wie sich die beiden Männer neben ihm nach einem Küsschen auch schon wieder auf den Weg machten, so dass er jetzt mit dem Mann hinter der Bar allein war. Ihre Blicke blieben nun etwas länger aneinander hängen.

Marc stellte den Cocktail zur Seite, breitete seine Hände auf dem lackierten Brett vor ihm aus, und rutschte unter aufmerksamer Beobachtung Zentimeter für Zentimeter nach vorne, bis er seine Finger um die Kante klammerte. Der Mann hinter der Bar stellte das gerade abgespülte Glas ab, und kam nach kurzem Zögern langsam näher. Sehr zart legten sich seine Hände auf die von Marc, der sich dabei nicht bewegte, und umklammerten seine Unterarme. Deutlich fühlte er die Wärme der fremden Handflächen, und schloss kurz die Augen. Doch plötzlich löste sich die Verbindung auch schon wieder, und die Hände wichen zurück.

„Hallo, was darfs denn sein?“, bekam ein anderes Paar zu hören, dass es sich gerade auf den Plätzen neben Marc bequem gemacht hatte. Er rückte etwas zurück, sah öfters nach links neben sich und nach vorne. Auch der kleine Hügel ein Stück weiter am Rand des Sandstrandes, mit hohem Gras und ein paar Nadelbäumen bewachsen, war ihm beim Bewundern der Gegend nicht entgangen, auch wenn er eher aus Verlegenheit in diese Richtung geblickt hatte. Hatte der Barkeeper auch für einen Augenblick in diese Richtung gesehen? Als Marc das leere Glas hinstellte, und die zwei jungen Männer neben ihm eher mit sich selbst als mit ihren Getränken beschäftigt waren, traf ihn der scharfe Blick des Barmannes, nachdem sie beide fast gleichzeitig noch einmal in Richtung des Hügels geblickt hatten. Marc ließ ein durchaus großzügiges Trinkgeld liegen, erntete dafür ein kräftiges Augenzwinkern, machte sich langsam davon und suchte sich einen Liegeplatz in der Nähe der Strandbar. Er kramte in seinem Rucksack und verwendete nun doch ein bisschen Sonnencreme.

Außer diesen leuchtend orangen Badeshorts trug er nun nichts mehr, breitete sich auf dem eher mäßig besuchten Strand mit von sich gestreckten Armen und Beinen im warmen, feinen Sand aus, und starrte für eine Weile in den tiefblauen Himmel.

Zwischen einem Tagtraum und dem Gedanken daran, doch schön langsam aus der Sonne zu gehen, fühlte Marc, wie sich ganz langsam jemand näherte. Ein Schatten fiel über ihn, und als er seinen Blick nach oben richtete, sah er in das Gesicht des Mannes von der Strandbar. Er stützte sich mit beiden Händen im Sand auf, und bemerkte erst jetzt dessen sportlichen Körper so richtig, nachdem dieser sein Hemd ausgezogen hatte und über der Schulter trug.

Marc sprang auf, und sie standen sich in einem Meter Abstand gegenüber.

„Enrique“, stellte sich der Barmann vor, und reichte mit einem sehr kräftigen Lächeln seine Hand.


„Marc.“

Hatte Marc noch etwas zwischen ein bisschen Nervosität und Herzklopfen gefühlt, als sie eine Weile auf das Meer hinausgestarrt hatten, so bekam er mit einem Mal einen Steifen, nachdem sich Enrique in Richtung dieses Hügels gedreht und ihm wieder ein deutliches Zwinkern zugeworfen hatte. Es war noch keine sehr große Beule in seiner Hose, doch Marc fühle noch etwas mehr Blut hinabfließen, als Enrique etwas näher zu ihm rückte, ihm kurz auf den Rücken klopfte und vorausging. Es war eine Art geschützte Mulde, die auf der anderen Seite durch Gebüsch und hoch stehendes Gras begrenzt war. In der Ferne lag eine Straße und ein paar Häuser, dazwischen erstreckte sich eine naturbelassene Fläche.

Enrique legte sich auf den sandig-erdigen Boden und streckte sich gemütlich aus. Marc sah noch einmal in alle Richtungen, doch es war sonst niemand zu sehen, und außer den Geräuschen aus der Ferne nichts Besonderes zu bemerkten. Er ließ sich nieder und legte sich knapp neben ihn. Marc unternahm nichts, als er die fremde Hand an seinem Bein spürte, auch nicht dann, als diese nicht nur sanft seinen linken Oberschenkel durchknetete, sondern auch langsam nach oben wanderte. „Aha, da

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Kommentare


MarcLelky
(AutorIn)
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 76
MarcLelky
schrieb am 09.08.2011:
»Nur so eine Anmerkung: Der Titel sollte zuerst "Der andere schwule Sommer" sein, was mir aber zu langweilig erschien und durch eine Abwandlung eines allseits bekannten Songtextes ergänzt wurde. Weil das aber als zu langer Titel abgelehnt wurde, ist schließlich nur dieser Teil übriggeblieben.

Die Geschichte war ein gewisses "Experiment", um das scheinbar echte Minderheitenthema "(doch nicht so?) schwuler Mann möchte auch einmal was mit einer Frau haben" darzustellen.

Der Urlaubsort hätte ursprünglich auch noch ein paar andere "Attraktionen" haben sollen, die mir aber dann doch zu "abgehoben" erschienen sind, und die ich mir für andere Geschichten aufgehoben habe.«

stephi99
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 104
schrieb am 07.08.2011:
»Sehr nette Geschichte mit Überraschung .. weiter so«

lars999
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 22
schrieb am 22.08.2011:
»Hi SwaL, schön wieder was von dir zu lesen. LG TiefesWasser«



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