Im Aufzug
von Kojote
Wer sich für die Vorlage interessiert, kann gerne Google bemühen. Der Comiczeichner heißt JAB und der Comic selbst einfach ‚In the Elevator‘. Er ist an zahlreichen Stellen im Netz völlig frei einsehbar. Und er ist kurz. Wie die Geschichte auch. ;-)
*****
„Endlich Zuhause!“
Ich blickte noch einmal kurz über die Schulter und sah der Limousine meines neuen Auftraggebers nach. Noch ein oder zwei Minuten mit ihm im Fonds des Wagens und…
Na… Egal. Ich hatte es überstanden und zudem hatte ich den Auftrag in der Tasche. Der Trick meiner Freundin Sybille hatte doch tatsächlich funktioniert.
Nur vor den Nebenwirkungen hätte sie mich warnen dürfen. Die waren wirklich nicht von schlechten Eltern.
Konzentriert setzte ich langsam einen Fuß vor den anderen und betrat langsam das Apartmenthaus, in dem sich meine kleine Wohnung befand. Nur noch das Foyer, der Aufzug und der Flur und ich war in meinen eigenen vier Wänden. Und da würde ich keine Sekunde mehr verschwenden.
Himmel war ich fertig!
Natürlich trug auch eine Menge Zufriedenheit zu meiner Hochstimmung bei. Ich hatte es endlich geschafft. Ich hatte endlich einen Auftraggeber und würde meine Arbeit nicht mehr an Agenturen verkaufen müssen, die sie dann weiter vermittelten. Und sich dafür fürstlich bezahlen ließen.
Bislang hatte mir meine Schüchternheit immer im Weg gestanden, wenn ich denn mal ein Meeting mit einem potentiellen Kunden arrangiert bekam. Immer hatte ich bei diesen hochklassigen Verkaufsgesprächen verkackt, bei denen es eben nicht nur auf mein Produkt, sondern auch auf die Präsentation ankam.
Ich hatte es einfach nicht drauf, mich gut zu vermarkten.
Jedenfalls bis heute…
Heute hatte ich geglänzt. Oder sogar gestrahlt, wenn man den Worten meines neuen Auftraggebers glauben durfte. Gefunkelt wie ein perfekt choreographiertes Silvesterfeuerwerk.
Und tatsächlich konnte sogar ich es erkennen, als ich im Bad des Restaurants mein Makeup auffrischte, während wir den Abschluss begossen und bei einem Essen feierten. Die Frau im Spiegel war nicht die Frau, die ich morgens frisierte, sondern eine wirklich heiße Schnalle mit leuchtenden Augen und gerader Haltung, die Sex-Appeal aus jeder Pore verströmte.
Himmel noch eins… Ich fand mich wirklich selbst zum Anbeißen, wie ich mich so im Spiegel betrachtete.
Natürlich blockte ich so charmant wie irgend möglich die Annäherungsversuche meines neuen Geschäftspartners ab. Ich würde mich ganz bestimmt nicht von ihm flachlegen lassen. Das würde einem professionellen Arbeitsverhältnis keine Chance lassen.
Aber seine Versuche hatten durchaus eine gehörige Wirkung auf mich. Er war charmant, weltgewandt und verteilte souverän und glaubwürdig Komplimente, die jede Frau schwachmachen würden. Und zudem war er intelligent und stinkreich. Aber natürlich auch verheiratet.
Ein klein wenig verdutzt stellte ich fest, dass mir dieser letzte Punkt erst jetzt einfiel.
Normalerweise hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt, wenn er sich an mich herangemacht hätte, nachdem mir sein Ring aufgefallen war. Stattdessen war ich voller Enthusiasmus auf sein Spiel eingegangen und hatte es tatsächlich geschafft, ihn um den Finger zu wickeln und gleichzeitig auf Distanz zu halten.
Und bei Gott war mir das schwergefallen!
Die traurige und peinliche Wahrheit war nämlich, dass ich schon lange vor der Heimfahrt kaum noch an etwas anderes denken konnte, als an seinen Schwanz, der sich dank unseres kleinen Flirtspiels immer mal wieder ein wenig in seiner Hose abzeichnete.
Ich war spitz wie Nachbars Lumpi. Mein Höschen war buchstäblich klatschnass und mir lief die Lust in kleinen Rinnsalen ein Stück weit die Innenoberschenkel hinab. Mein ganzer Körper stand unter Strom, meine Nippel schmerzten, weil sie schon seit Stunden standen und mein Unterleib pochte.
Eine einzige Berührung an meinem Kitzler und ich würde abgehen, wie eine Rakete.
Dank des Ratschlags von Sybille hatte ich meinen Auftrag. Und ich hatte einen ernsthaften Pflaumensturz - wie meine beste Freundin es so liebevoll nannte. Und das Unerhörte war: Ich freute mich über beides.
Ich selbst wäre niemals auf die Idee gekommen, mir Sextoys einzuführen, bevor ich zu einer Geschäftsbesprechung ging. Ich wehrte mich wochenlang erfolgreich allein dagegen, die Idee einmal zu durchdenken, weil sie mir so unglaublich absurd vorkam.
Aber irgendwann nagte der Zweifel so stark an mir, dass ich es dann doch ausprobierte. In einer Diskothek ganz am Rande der Stadt, wo mich keinesfalls jemand kannte.
Danach konnte selbst ich nicht mehr verleugnen, dass da ein Effekt war.
Sybilles sprach in ihrer analytischen Art davon, wie ich mir meines eigenen Körpers durch das Spielzeug bewusst wurde und wie der Reiz des Verbotenen mich aufmerksam machte, während das leichte Lustgefühl meine Ausstrahlung verstärkte.
Ich selbst konnte nur wahrnehmen, wie mich plötzlich niemand mehr übersah. Plötzlich betrat ich einen Raum voller Menschen und alle sahen mich an. Erstaunt und neidisch oder interessiert - je nach Geschlecht.
Sicher… Ich wollte keine Karriere aufgrund des Inhalts meiner Bluse machen. Ich hatte ein abgeschlossenes Studium und war verdammt noch mal gut in meinem Job.
Aber ich verstand auch im Laufe der Zeit, dass selbst ein gutes Produkt vernünftig vermarktet werden musste. Es musste verkauft werden und dabei zählte eben die Verpackung.
Und außerdem verdankte ich meinen neuen Erfolg nicht dem Inhalt meiner Bluse. Es war der Inhalt meiner Muschi. Und der meines Po‘s.
In Gedanken versunken betrat ich den Aufzug und sah mich in der verspiegelten Rückwand.
Ich sah eine unglaublich verführerische Frau mit leuchtenden Augen, die sich gedankenvoll auf die Lippe biss und lächelte. Und ich freute mich darüber, gleich mit dieser Frau allein zu sein und sie hemmungslos von einem Orgasmus zum Nächsten zu treiben. Bis sie vor Erschöpfung einschlief.
Oh ja…!
Allein im Fahrstuhl gönnte ich mir den allerletzten Kick und kramte in meiner Handtasche nach der Fernbedienung des raffinierten Vibrators, den ich mir eingeführt hatte. Er säuselte unhörbar auf kleinster Stufe gerade stark genug, um nicht vergessen zu werden. Und stark genug, um die Liebeskugeln in meinem Po zum Schwingen zu bringen, die ich mir in einem Anfall von Größenwahn ebenfalls eingeführt hatte.
Die Schwingungen verstärkten sich gegenseitig, bis ich das Gefühl hatte, mein ganzer Unterleib würde vibrieren. Aber tatsächlich war von außen rein gar nichts zu erkennen oder zu bemerken, solange ich der Versuchung widerstand, meine Oberschenkel aneinander zu reiben.
Das Gefühl war schwindelerregend, aber nicht stark genug, um mich zum Höhepunkt zu bringen. Was ja auch der Trick war. Ich sollte erregt sein, aber nicht die Schwelle überschreiten. Nur so war ich auf Draht.
Jetzt konnte ich mir allerdings gestatten, den Regler hochzudrehen. Halbe Kraft erschien mir attraktiv, auch wenn es sich als gewaltiger Sprung erwies. Mit einem Mal musste ich ganz konzentriert atmen, um nicht leise zu stöhnen und zu wimmern.
Mit einer Hand an der Wand sicherte ich mir einen halbwegs festen Stand und mit hängendem Kopf horchte ich in mich hinein.
Kommen würde ich auch bei dieser Vibrationsstärke nicht. Aber wahnsinnig würde es mich machen, wenn ich nicht bald Erlösung fand. Die Vorfreude auf dieses Ereignis allein war schon besser als jeder reale Sex, den ich bis dahin gehabt hatte.
Während der Aufzug sich nach oben bewegte, lächelte ich abwesend vor mich hin. Ich fühlte mich wie eine rollige Katze. Und ich mochte dieses Gefühl. Vielleicht würde ich so auch einmal ausgehen und einen Mann aufreißen. In meinem gegenwärtigen Zustand würde Sex sicherlich keine Enttäuschung werden, sondern ein Knaller. Selbst mit dem allerletzten Versager.
Grinsend registrierte ich, wie sich meine Gedanken meilenweit von den gewohnten Bahnen entfernten. Und ich wollte verdammt sein, aber…
Ich mochte diese neue Frau in mir.
Der kleine Ruck der anhaltenden Fahrstuhlkabine riss mich ein wenig aus meiner Versunkenheit. Gerade rechtzeitig bemerkte ich, dass ich noch nicht angekommen war. Jemand anderer hatte den Aufzug gestoppt.
Schnell richtete ich mich auf und konnte gerade noch eine halbwegs neutrale Miene aufsetzen, bevor sich die Türen öffneten und der Hausmeister des Wohnkomplexes eintrat.
So eine Scheiße!
Herr Brenner war nett und höflich, auch wenn er schon ein wenig dem Klischee des Hausmeisters entsprach. Fortgeschrittenes Alter, schütter werdendes Haar und ein durchaus sichtbarer Bauch waren kombiniert mit einer Latzhose und einem Werkzeugkoffer fast schon archetypisch.
Ich hatte wirklich nichts gegen ihn, aber gerade jetzt war er so ziemlich der Letzte, den ich sehen wollte. Beinahe verpasste ich, ihm zuzunicken, als er mich freundlich grüßte. Warum konnte er nicht der hübsche Kerl aus dem neunten Stock sein?
Siedend heiß fiel mir erst nach einigen Sekunden ein, wie deutlich ich selbst meinen Vibrator jetzt wahrnehmen konnte. Das leise Surren war unmöglich zu überhören!
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Kommentare
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bolle
Beste Unterhaltung und geil geschrieben.
Aus der knappen Vorlage hast du eine Menge gemacht.«
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Leichtgewicht
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James Cooper
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Mondstern
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Fonitas
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jetzt muss ich mal ins Profil sehen ob es eine Fortsetzung gibt«
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