Im Strudel duftender Lust
von Adlerswald
Über der Stadtwüste hing die Hitze einer Glocke gleich. Die Temperaturen hatten wieder einmal Rekordwärme erreicht und wer sich in der Stadt aufhalten musste, suchte sich ein schattiges Plätzchen, wo es vielleicht auch etwas Kühles zu trinken ab. Waldemar, der einige dringende Angelegenheiten erledigen musste, flüchtete sich in den Schatten eines Straßencafes, wo er sich ein kaltes Weizenbier bestellte. Nach dem ersten langen Schluck fand er Zeit die Leidensgenossen zu betrachten, denen es ebenfalls nicht erspart blieb, in der Stadt zu sein. Neben einigen leicht gekleideten Mädchen, die kichernd eine Cola tranken, fiel ihm besonders eine Frau am Nebentisch auf, die mit hochrotem Kopf sichtbar mit der Hitze kämpfte. Sie schien in Waldemars Alter, er war 40 Jahre alt, zu sein, hatte ein hübsches Gesicht, das in seiner Zartheit nicht ganz zu dem fülligen Körper passte, den sie unter einem dünnen Kleid verdeckte. Waldemar liebte füllige Frauen, denn nur ein kräftiger und gut gepolsterter Frauenkörper machte für ihn wirkliches Frausein aus. Während er einen zweiten Schluck nahm, blieb sein Blick an der Frau hängen. Sie bemerkte dies und nickte ihm mit freundlichem Lächeln zu.
Marianne, um diese Frau handelte es sich in dem Cafe, war 38 Jahre und seit ihrem 22. Lebensjahr nach zweijähriger Ehe geschieden. Zur Zeit lebte sie von dem spärlichen Verdienst als Hilfskrankenschwester und einigen Ersparnissen, die sie sich zurück gelegt hatte, als sie besser verdient hatte. In den ersten Jahren nach ihrer Scheidung hatte sie einige Affairen, die zwar ihre körperlichen Sehnsüchte stillten, aber nie so weit gingen, dass sie sich dem jeweiligen Mann auch seelisch verbunden fühlte. Zudem verloren die Männer schon nach kurzer Zeit offensichtlich die Lust auf sexuellen Kontakt, was Marianne auf ihre Körperfülle zurück führte, tatsächlich aber daran lag, dass sie außerordentlich prüde und verklemmt war. Im Laufe der Jahre waren die Affairen daher immer seltener geworden und ihre Figur ging gleichzeitig auseinander. Eine Freundin riet ihr, sich keinen Sehnsuchts- und Kummerspeck anzufuttern, sondern auf ihren Körper zu achten. Dann werde es auch wieder Männer geben, die sie attraktiv fänden. Doch Marianne fand sich mit dem Fehlen eines Mannes und gutem Essen ab und lebte daher zurück gezogen in ihrer kleinen Wohnung. Das einzige Erlebnis, das sie sich gönnte, war der Besuch immer Dienstags in diesem Cafe, wo sie sich bei heißem Wetter ein extra großes Eis mit Schlagsahne spendierte. Heute verfluchte sie innerlich, dass sie unter das dünne Sommerkleid ihr einteiliges Korsett angezogen hatte, das ihre Fettpölsterchen an der Seite und am Bauch verstecken sollte. Das Korsett klemmte sie einem Panzer gleich ein und ließ den Schweiß in Strömen fließen. Unter den Achselhöhlen zeigten sich im hellen Blau des Kleiderstoffes dunkle Schwitzflecken, die Marianne außerordentlich peinlich waren. Das peinliche Gefühl wuchs, als sie bemerkte, dass ein Mann zu ihr herüber schaute und sie mit glitzernden Augen von oben bis unten betrachtete. Normalerweise hätte Marianne empört weggeschaut, als ob der Mann Luft sei. Diesmal war es jedoch anders. Sie hatte auf einmal ein Kribbeln im Bauch, denn den Blick, der sie taxierte, empfand sie, als ob sie der Mann auf offener Straße nackt auszöge. Dieses Gefühl des Ausgeliefertsein erregte sie und veranlasste sie, dem Mann freundlich zuzulächeln, obwohl sie es eigentlich nicht wollte.
Der Mann diskutierte etwas mit der Bedienung, die an seinen Tisch gekommen war.
Dann stand er auf, kam an ihren Tisch, verbeugte sich und sagte: „Darf ich mich zu ihnen setzen ? Es wäre mir eine große Ehre, wenn sie ja sagen. Ich heiße Waldemar Müller, Geschäftsmann, ledig, keine Kinder und total erschlagen von der Hitze. Ach ja, und bitte keine Witze über meinen Vornamen machen. Der Spruch „Er heißt Waldemar, weil es im Walde war“, ist alt und abgedroschen“.
Marianne schaute ihn verblüfft an: „Mein Gott, ein einfaches „darf ich ?“ hätte auch genügt. Das Platznehmen sei Ihnen erlaubt. Ich heiße Marianne Kukowski“.
Die Bedienung kam an den Tisch und brachte Waldemar ein weiteres Weizenbier.
„Biertrinken ist zwar nicht das Beste bei der Hitze, weil man furchtbar schwitzt, aber es schmeckt einfach“ versuchte er ein Gespräch in Gang zu bringen.
Jetzt lächelte Marianne: „Ja, da haben sie Recht. Auch wenn es wenig damenhaft ist, so sage ich doch, dass ich fast wegfließe“.
Waldemar lachte und sagte mit Blick auf ihre Achselhöhlen: „Es sieht aufregend aus, sie schwitzen zu sehen“.
Das von der Hitze gerötete Gesicht Mariannes wurde fast dunkelrot. Es war offensichtlich, dass sie peinlich berührt war.
Völlig unvermittelt bemerkte Marianne sinnierend: „Herr Müller, sie sind ein seltsamer Kauz. Auf der einen Seite stellen sie sich wie ein Kavalier vor und auf der anderen Seite diskreditieren sie eine unbekannte Dame mit unpassenden Kommentaren, weil sie transpiriert. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll“.
Waldemar erschrak und versuchte stotternd den Vauxpas auszubügeln: „Verzeihung, ich wollte ihnen nicht zu nahe treten. Aber der Gedanke, eine Frau verströme wundervolle Körpergerüche, erregt mich einfach so, dass ich manchmal darüber die guten Sitten vergesse. Ich bitte tausend Mal um Entschuldigung“.
Jetzt stand Fassungslosigkeit in Mariannes Gesicht. „Sie glauben also aufgrund der Schweißflecken, dass ich ungepflegt rieche ? Bitte verlassen sie meinen Tisch. Ich möchte sie nicht mit meinem Schweißgeruch belästigen“ knurrte sie wütend mit funkelnden Augen.
Waldemar fiel in sich zusammen, als ob man einem Luftballon die Luft heraus ließe. „Mein Gott, nein ! Sie verstehen alles falsch, was ich sage“.
Dann sprudelte es aus ihm heraus, ohne dass Marianne die Möglichkeit hatte, den Wortschwall zu unterbrechen.
„Sie sehen begehrenswert aus. Ihr wunderschöner Körper erregt meine Fantasie. Ihre Schenkel, die unter dem Rocksaum hervorschauen, sind für mich als Mann ein Gedicht. Ihr Busen, der vor Empörung so herrlich wogt, ist verlockend und die Flecken unter den Armen verheißen, dass ihr Körper verführerisch duftet. Ist das so schlimm, wenn ich so empfinde ?“ stieß Waldemar heraus.
Jetzt schwirrten auf einmal wieder die Schmetterlinge im Bauch von Marianne.
Mit weicher Stimme und heftig wogendem Busen antwortete sie: „Das waren wunderschöne Komplimente. So etwas habe ich seit Lichtjahren nicht mehr gehört, auch wenn sie ziemlich frivol waren. Danke“.
Waldemar fand neuen Mut und hakte sofort nach: „Das waren ehrliche Komplimente und nicht frivol gemeint“.
Er wechselte, ohne zu fragen zum „Du“ über und flüsterte leise: „Deine kräftigen Schenkel machen mich verrückt“.
Die Schmetterlinge im Bauch erzeugten ein Chaos und Marianne versuchte die Gefühle nieder zu bügeln, indem sie sich sagte: „Marianne, was ist mit dir los ? Dieser Mann bringt dich völlig aus dem Gleichgewicht“.
Sich zur Ordnung rufend, erwiderte sie etwas atemlos und das „du“ aufnehmend: „Na, na, trägst du nicht ein bisschen dick auf ? Meine Schenkel sind dick und unförmig, wie mein ganzer Körper. Damit muss ich leben. Ich esse eben zu meinem Leben gern und gut“.
Doch Waldemar ließ nicht locker. Wie ein Habicht, der auf seine Beute herab stößt, fasste er nach: „Ich mag kräftige Schenkel, die eine duftende Pflaume umschließen“.
Marianne verdrehte vor Entsetzen die Augen und stieß, kaum Worte findend, hervor: „Findest du nicht, dass du jetzt zu weit gegangen bist ? Das ist nicht einmal mehr frivol. Das ist obszön, was du hier von dir gibst. Pfui!“
Der Ton, in dem sie das „Pfui“ sagte, war jedoch keineswegs von Abscheu geprägt, sondern spiegelte Erregung wieder. Tausend Gedanken, wie er darauf reagieren könnte, schossen durch Waldemars Kopf und er entschloss sich, mit offenem Visier gegen die begehrenswerte Festung der Weiblichkeit anzugehen. Seine Worte wurden heiser flüsternd.
„Marianne, ich finde es nicht obszön, wenn ein Mann einer Frau offen gesteht, wie ihn der Gedanke an das Aussehen und den Geruch der intimsten Stelle einer Frau erregt. Und ich weiß, du duftest dort wie ein Orchideengarten“.
Jetzt war es um die Fassung von Marianne geschehen. „Mein Gott, mein Gott“ stammelte sie, „jetzt fehlt nur noch, dass du mir unter den Rock kriechst. Lasse uns das Thema wechseln, sonst muss ich dir eine Ohrfeige geben und gehen“.
Die folgende Unterhaltung bewegte sich wieder in gesellschaftlichen Bahnen, wobei sie sich darüber austauschten, wie sie lebten und welche Hobbys sie hatten.
Mit einem Blick auf die Uhr, erklärte Marianne nach zwei Stunden, sie müsse leider gehen und ließ sich dazu breit schlagen, am nächsten Tag wieder hier zu sein. Beim Abschied küsste ihr Waldemar formvollendet die Hand, murmelte aber gleichzeitig: „Und in deinem Orchideengarten möchte ich doch schnuppern“.
Marianne stürmte völlig aufgewühlt nach Hause, wo sie versuchte, aus dem Wechselbad, das ihr Waldemar verpasst hatte, schlau zu werden.
Am nächsten Tag brütete die Hitze genau so über der Stadt wie am Tage zuvor und Marianne verzichtete daher auf ihr Korsett, indem sie nur einen Büstenhalter und ein Höschen trug, das allerdings mit Gummi verwoben war, so dass ihre Bauchfalte geglättet wurde. Heute trug sie über der lachsfarbenen Unterwäsche ein weites Kleid in Rose´, das im Ausschnitt ihren weißen Busen blitzen ließ. Waldemar wartete bereits. Er trug enge schwarze Hosen, die seine schlanke Gestalt gut zur Geltung brachten, und ein weißes Hemd, das vier Knöpfe weit offen stand und eine behaarte Brust zeigte.
„Hallo Marianne, schön, dass du gekommen bist“ begrüßte er sie und als sie saßen, bestellte er ohne zu fragen, den größten Eisbecher mit Sahne, der auf der Karte zu finden war.
Er selbst hatte wieder ein Weizenbier vor sich stehen.
„Du siehst süß und begehrenswert aus. Wie ein Schmetterling“ begann er zu schmeicheln und erntete sofort die erste Widerrede: „Ich bin bei meiner Figur kein Schmetterling. Wenn du das sagst, klingt das wie ungehobelter Hohn“.
Waldemar lachte: „Entschuldige, das war Blödsinn, was ich gesagt habe. Richtiger ist: Ich möchte der Schmetterling sein, der den Nektar in deinem Orchideengarten genießen darf“.
Da waren sie wieder, die Schmetterlinge in Mariannes Bauch. Und diesmal fühlte sie sogar den Nektar fließen.
Atemlos grummelte sie leise: „Fängst du schon wieder mit dem obszönen Zeug an ?“
Jetzt lachte Waldemar laut und herzlich und flüsterte grinsend zurück: „Marianne, ich wette, dein Honigdöschen feuchtet bereits dein Höschen“.
Blitzschnell kam die Frage zurück, nach der sich Marianne am Liebsten selbst geohrfeigt hätte, weil sie sich damit auf das Spiel von Waldemar einließ: „Woher willst du das wissen ?“
„Ein Mann sieht das am Blick einer Frau und am nervösen Zusammenpressen ihrer Schenkel“ antwortete er und stierte auf ihre Beine, die sie tatsächlich, wie in Abwehr, geschlossen hatte.
Marianne kapitulierte und beendete das frivole Geplänkel, indem sie feststellte: „Waldemar, ja, ich bin etwas nass im Schritt. Aber das kommt nur von der brütenden Hitze. Du bist daran nicht die Ursache“.
Waldemar hatte genug gehört, denn er wollte Marianne nicht in eine Ecke treiben, aus der sie nur heraus kam, wenn sie das Treffen abbrach.
Das Thema wechselnd, sagte er: „Ich habe uns heute Abend einen Tisch im Variete bestellt. Ich hoffe, du gibst mir keinen Korb“.
Marianne freute sich ehrlich, sagte zu und erklärte aber gleichzeitig, da müsse sie zuerst nach Hause, um sich etwas Passendes anzuziehen. Waldemar fragte, ob er sich bei ihr umziehen könne. Er habe seinen Anzug im Auto und wenn er zuerst nach Hause fahren müsse, dann würden sie zu spät kommen, da er weit außerhalb wohne. Marianne zögerte, denn der Gedanke, mit Waldemar in einer Wohnung zu sein und sich dabei umzuziehen, beunruhigte sie.
„Ich bin einverstanden, wenn du brav bist“ erklärte sie bestimmt.
Da waren sie wieder ! In Waldemars Augen blitzte der Schalk auf und in ihrem Bauch surrten die Schmetterlinge.
„Gehst du mit mir einig, dass ein bisschen im Orchideengarten schnuppern das Bravsein mit einschließt ?“ kam seine lauernde Frage.
Ohne eine direkte Antwort zu geben, sagte Marianne: „Waldemar, du kannst es nicht lassen“.
Aber schon die Tatsache, dass sie nicht strikt abgelehnt hatte, ließ in Waldemar die Gewissheit wachsen, dass er schnuppern durfte.
In ihrer kleinen Wohnung wies Marianne Waldemar zum Umziehen das Wohnzimmer zu und räumte ihm die Badbenutzung ein, wenn sie fertig sei. Sie selbst verschwand im Schlafzimmer, wo sie grübelnd vor dem Kleiderschrank stand und überlegte, was sie anziehen sollte. Sie schwankte besonders zwischen einem schwarzen Kleid und einem schwarzen Hosenanzug hin und her, wobei sie den Anzug immer zur Seite legte, weil dieser ihre Popartie zu deutlich zur Schau stellte. Da sie schwarz tragen wollte, hatte sie auch zu schwarzer Unterwäsche gegriffen, bei der sie entsetzt feststellte, dass das Höschen infolge ihrer gewachsenen Kor
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Kommentare
(AutorIn)
Kommentare: 166
Adlerswald
Bei der Bewertung bedeutet ein Smiley immer zwei Punkte. Der Einleser hat daher die Geschichte nicht mit drei Punkten, sondern sechs Punkten bewertet. Für Leserinnen und Leser, die die Benotung nicht zutreffend finden, besteht die Möglichkeit, selbst zu bewerten und so eine Geschichte aufzuwerten. Die Autorenschaft dankt dafür !
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xenja-hex
mir hat deine gschichte sehr gut gefallen
gruß
xenja«
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