Janas Träume
von Doris Anbetracht
"Frau Becker, bitte kommen Sie doch nachher in mein Büro", bat Herr Zutat, ihr Vorgesetzter und Ausbildungsleiter, Jana freundlich. 'Oje, was der jetzt wohl wollte? In einer Woche würde die mündliche Abschlussprüfung sein und dann wäre die Ausbildung vorbei.'
Als Jahrgangsbeste konnte Jana trotzdem nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden, da keine Stelle für technische Zeichner frei war. Frau Lange würde in drei Wochen aus ihrer Elternzeit zurückkommen und ein neuer Auszubildender begann in sechs Wochen. Trotz ihrer guten Noten hatte sie bisher noch keinen Arbeitsplatz gefunden. Das übliche Klischee, von wegen, die wird ja dann doch bald schwanger ...
Jana war mit ihren einundzwanzig Jahren noch immer Jungfrau. Sie hielt nichts von Sex vor der Ehe. Bei ihrem Verlobten Janick stieß sie damit auf wenig Verständnis. Er wurde ungeduldig. Jana war nicht so erzogen worden. Ihre Eltern hatten sich schon frühzeitig scheiden lassen und so hatten einige Stiefväter und -mütter ihr Leben bereichert. Auch ihre fünf Jahre ältere Schwester war kein Kind von Traurigkeit. Ihre beiden kleinen Töchter hatten unterschiedliche Väter. Diese Familienverhältnisse hatten Jana eher abgeschreckt. Ihr Bild einer glücklichen Ehe sah ganz anders aus.
"Frau Becker, bitte setzen Sie sich doch." Jana nahm gegenüber von Herrn Zutat vor seinem Schreibtisch Platz. "Frau Lange ist erneut schwanger und will ihre Elternzeit nun ganz unerwartet verlängern. Herr Dr. Lossen und ich würden Sie gerne, erst einmal befristet natürlich, als Technische Zeichnerin einstellen. Sie sind ja fast fertig und kennen unser Büro sowie die Vorgehensweisen und Aufträge. Es ist ziemlich spät, Sie zu fragen, denn mit Ihren Noten haben Sie sicherlich schon eine gute Stelle."
Jana machte große Augen und schluckte sichtlich.
"Sie sehen mich überrascht, Herr Zutat. Damit hätte ich nicht gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Bitte geben Sie mir bis morgen Bedenkzeit."
"Kein Problem, Frau Becker. Wir würden Sie ungern verlieren und Sie können Frau Lange sehr gut vertreten beziehungsweise Ihre Ausbildung hat gezeigt, welches Talent in Ihnen steckt und Sie passen perfekt ins Team."
Herr Zutat schaute angetan hinter Jana her. Ihr langer, brauner Zopf schwang auf ihrem Rücken hin und her, als sie das Büro verließ. ‘Sie sieht zum Anbeißen aus,’ dachte er, aber als seine Auszubildende war Jana ein absolutes Tabu. Als Angestellte sähe das schon anders aus. Vielleicht könnte er sie mit seinem Charme und seiner Überredungskunst zu seiner Geliebten machen. Er wusste zwar von ihrem Verlobten, aber das könnte sich eher als Vorteil erweisen. So manch junge Frau ließ sich gerne auf ein Abenteuer ein. Obwohl, bei Frau Becker ... da spielte bei Michael Zutat etwas mehr mit. Er hatte sich in den letzten beiden Jahren in die junge Frau verliebt. Jana war höflich und zurückhaltend, gleichzeitig voller Energie, wenn es um die Umsetzung von Ideen ging. Aber sie war eine Auszubildende, die zehn Jahre jünger war.
"Stell dir vor, Herr Zutat hat mir eine Stelle angeboten", jubelte Jana und fiel Janick um den Hals, kaum dass sie zur Tür herein kam. Janick gab ihr einen Kuss und wirbelte sie herum. "Super, mein Schatz. Aber warum geht das jetzt auf einmal?"
"Frau Lange ist erneut schwanger und hat ihre Elternzeit verlängert. Nun kann ich zeigen, was ich gelernt habe und auch eigenständig umsetzen. Das ist so .. Ach, ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Freude."
"Ich hätte da schon so eine Idee, wie wir das feiern könnten." Janick küsste Jana erst sanft und innig, dann wurden seine Küsse härter und fordernder. Seine Hände berührten ihren Körper. Jana genoss dieses Gefühl, spürte die Hitze in sich aufsteigen, bis sie seine Härte fühlte. Das ging ihr zu weit und sie wand sich deshalb aus seiner Umarmung.
"Ich habe doch noch gar nicht zugesagt. Das hätte so nach letztem Strohhalm ausgesehen. Es weiß bisher niemand, dass ich noch gar keine Stellung gefunden habe. Bedenkzeit bis morgen früh. Natürlich nehme ich an."
Janick sah Jana grimmig an. "Du findest doch immer eine Ausrede, damit du deine Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit bewahren kannst. Mensch, Jana, lass uns heute feiern. Ich möchte dich heute zu meiner Frau machen. Bis zu unserer Hochzeit sind es noch drei Monate und ich halte diese Enthaltsamkeit nicht noch länger aus."
"Genau, Janick, es sind nur noch drei Monate bis zu unserer Hochzeit. Bisher hast du meinen Wunsch respektiert und es wäre schön, wenn du es bis dahin auch noch schaffst." Jana fuhr mit ihren Händen durch Janicks Haare.
"Ach, lass mich", wehrte dieser ab, wand sich aus ihrer Liebkosung, zog seine Jacke an und verschwand mit einem lauten Knall der Haustüre.
Erst mitten in der Nacht kehrte er betrunken nach Hause zurück, fiel angezogen auf seine Betthälfte und schlief direkt ein.
Jana ging am nächsten Morgen beschwingt zur Arbeit. Ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, würde sie dieses Angebot annehmen. Im Geheimen dankte sie Frau Lange dafür. Der älteren Frau hätte sie nie zugetraut, noch Kinder zu bekommen, schließlich war sie schon vierzig, als sie ihren Mann kennenlernte. Aber nun war Janas Chance da.
Freudestrahlend betrat sie das Gebäude, in dem das Architekturbüro untergebracht war.
"Ah, Frau Becker. Sie strahlen ja so", begrüßte sie Herr Zutat, als er zu ihr in den Fahrstuhl trat.
"Guten Morgen, Herr Zutat. Ich fühle mich heute großartig."
Jana betrachtete während der kurzen Fahrt ihren Noch-Ausbildungsleiter aus einer anderen Perspektive. Bald wäre sie nicht mehr die kleine Auszubildende, sondern eine Angestellte. Herr Zutat war einen Kopf größer. Sie schaute zu ihm auf und blickte in seine braunen Augen. 'Wie bei Janick', dachte sie. 'Und seine Lachfältchen strahlen Lebensfreude aus, machen sein Gesicht interessant. Wie kam es, dass mir das bisher nicht aufgefallen ist?' Jana konnte sich die Frage nicht beantworten.
Eine Woche später hatte Jana ihre Prüfung mit Bestnote bestanden. Bevor sie nach Hause fuhr, ging sie schnell noch im Büro vorbei, um ihren Vertrag zu unterzeichnen. Herr Dr. Lossen kam mit Sekt und Frau Schulz brachte Gläser. Sie stießen gemeinsam auf den Abschluss und die Vertragsunterzeichnung an.
Jana wankte leicht, als sie aufstand und prallte mit Herrn Zutat zusammen.
"Entschuldigung", stammelte sie verlegen und wurde rot.
"Ist doch nichts passiert, Frau Becker. Aber eigentlich könnten wir uns jetzt duzen. Sie sind nicht mehr meine Auszubildende. Ich bin Michael."
"Gerne. Ich bin Jana."
Sie tranken Brüderschaft und als Michael ihr den Bruderschaftskuss auf die Wange gab, durchfuhr es Jana heiß. Ein Blick auf ihren ehemaligen Ausbilder ließ ihre Knie zittern. Rasch blickte sie wieder weg. Magie schwebte durch den Raum. In Jana entstand das Verlangen, Michael zu berühren, seine Haut zu spüren.
'Jana, nimm dich zusammen. Du bist angetrunken.' Ihr Gewissen schimpfte. "Ich müsste jetzt so langsam mal nach Hause. Mein Verlobter wollte zur Feier des Tages früher Feierabend machen."
Jana fuhr mit dem Bus, denn sie traute sich nach drei Gläsern Sekt nicht mehr, Auto zu fahren. Daheim war alles ganz still. Nichts war geschmückt, niemand da. Enttäuscht sank sie in den großen Ohrensessel im Wohnzimmer. Sie konnte die Tränen nicht unterdrücken. In ihrer Vorstellung wartete ein glücklicher Janick mit Blumen auf sie.
Jana erwachte, als sie Janick reinstolpern hörte. Wo war er gewesen? Und wie spät war es überhaupt? Ein Blick auf die Uhr zeigte halb eins.
"Janick, da bist du ja. Wo warst du?"
"Ha-hal-lo m-m-mein Schatz. K-k-komm her!"
Jana roch seine Fahne, als sie näher kam. Janick packte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Obwohl sie sich wehrte, hob er sie hoch, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
"W-wir fei-eiern jetzt d-d-deine Prüfung, Fr-Frau Breidsam."
Breidsam war Janicks Nachname.
Mit gekonntem Griff zog er ihren Rock hoch und Strumpfhose samt Slip herunter. Jana strampelte wie wild, aber Janick war stärker. Seine Knie spreizten ihre Beine und hielten diese nach unten gedrückt. Während er an seiner Hose nestelte, um den Reißverschluss zu öffnen, brach er über ihr zusammen. Sein Schnarchen verriet, dass er eingeschlafen war.
Der Duft eines süßlichen Parfums drang in Janas Nase. Es kam ihr bekannt vor. Sie hatte es schon öfter an Janick wahrgenommen, aber sich nie Gedanken darüber gemacht. Doch in diesem Moment wurde ihr klar: So roch Anastasia, seine Exfreundin. Wut kochte in ihr hoch. Ob Janick sie mit Anastasia betrog? Sie liebten sich doch und er hatte ihr geschworen, treu zu sein. Nachdem Jana sich unter ihm hervorgekämpft hatte, lag sie die halbe Nacht grübelnd wach.
Ihr erster Arbeitstag begann in einem eigenen Büro. Dazu kam, dass ein Wettbewerb der besonderen Art ausgeschrieben war, an dem das Architekturbüro teilnehmen wollte. In einem Viertel mit alten Backsteinhäusern sollten alte Schuppen abgerissen werden und stattdessen neuer Wohnraum entstehen. Wer innerhalb von sechzig Tagen den besten Entwurf abgab, erhielt den Zuschlag. Weitere Projekte könnten folgen. Natürlich wollte Dr. Lossen sich das nicht entgehen lassen. Da sein Terminkalender ausgelastet war, übergab er diese Aufgabe an Herrn Zutat und Jana.
"Sie beide sind ein gutes Team, Sie werden das schaffen."
So stürzten sich Michael Zutat und Jana Becker in die Arbeit. Gemeinsam besichtigten sie die Örtlichkeiten und überlegten, was man daraus machen könnte. Es sollte ein Ort werden, an dem sich Menschen wohlfühlen und gerne dort leben wollten.
"Wenn ich mir das so anschaue, habe ich sofort eine Idee", sprudelte es nur so aus Jana heraus. "Verschachtelte Quader, nicht gleichmäßig übereinander gesetzt, könnten unterschiedlich große Wohnräume ergeben. In deren Mitte, quasi einem Innenhof gleich, könnte man kleine grüne Wohlfühloasen entstehen lassen."
Zurück im Büro skizzierte Jana ihr Konzept schnell auf ein Blatt Papier. Michael klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. "Das ist eine tolle Idee, anders und doch einfallsreich. Wir sollten sie umsetzen."
Jana war stolz. Als Anfängerin wurde ihr Entwurf sofort angenommen. Wem passierte das schon? Michael Zutat sah die leichte Röte, die ihr Gesicht überzog. Diese machte die junge Frau noch attraktiver als sie sowieso schon war. Schade, dass sie vergeben war, aber trotzdem ... Wer weiß, was die Zeit der intensiven Zusammenarbeit ergeben würde.
Es blieb aufgrund des kurzen Zeitraumes des Wettbewerbes nicht aus, dass Jana Überstunden machte und oftmals spät nach Hause kam. Ihre Planungen für die Hochzeit und auch Janick kamen zu kurz. So schlief dieser häufig schon, wenn sie nach Hause kam oder er kam, dann betrunken, später als sie heim.
Zwei Wochen vor Abgabeschluss saßen Jana und Michael nebeneinander am Planungstisch und machten sich Gedanken über eine Problematik des natürlichen Lichtes in den Wohnungen. Dabei kam es vor, dass sich ihre Hände berührten. Wobei dies von Michael oft gewollt war. Ihre Haut war zart, eine Wonne, sie zu fühlen. Dass er bei ihr die von ihm gewünschte Wirkung damit erzielte, ahnte er nicht. Jana fühlte sich immer mehr zu Michael hingezogen, im Gegensatz zu Janick, der sie mit seinem Verhalten immer mehr abstieß. Und doch glaubte sie ihn noch zu lieben. Ihre erste große Liebe und bald ihr Ehemann.
Michael brachte ihre Gefühle durcheinander.
Nun saßen sie um zwanzig Uhr noch immer an den Lichtquellen. Janas Magen knurrte.
"Können wir uns etwas zum Essen bestellen? Ich habe Hunger und kann nicht mehr denken."
"Wir können auch rüber zum Griechen gehen. Eine kleine Pause schadet sicher nicht."
Bei einem leckeren Essen und einigen vom Wirt spendierten Ouzos erzählte Jana von ihrer bevorstehenden Hochzeit. Ihre aktuellen Probleme erwähnte sie nicht. In Michael brodelte Eifersucht. Je länger er nun mit Jana zusammen arbeitete, umso mehr verliebte er sich in sie. Nur den Mut, ihr seine Liebe zu gestehen, hatte er bislang nicht gehabt.
Als er seine Hand auf die ihre legte und mit seinen braunen Augen in ihre braunen Augen blickte, schaute sie weder weg noch entzog sie ihm ihre Hand. In ihrem Bauch flatterten auf einmal tausend Schmetterlinge.
"Ich liebe dich, Jana."
Erstaunt starrte Jana auf die Lippen, über die diese Worte kamen. Hatte sie richtig gehört? Michael liebte sie?
Eine heiße Röte überzog ihr Gesicht und ließ es leuchten.
Jana zog ihre Hand unter seiner weg. "Ich habe eine Idee, wie wir das Lichtproblem lösen können. Lass uns bezahlen und zurück ins Büro gehen."
Seine verletzten Gefühlen ließ Michael sich nicht anmerken. Er sah die Verwirrung in ihren Augen. Er zahlte die Rechnung und sie begaben sich zurück ins Büro.
Um ihm ihre Lösung zu erklären, stellten sie sich nebeneinander an den großen Zeichentisch, auf dem die Pläne lagen. Ihre Körper berührten einander. Janas Knie wurden weich. Sein Geständnis hatte sie verwirrt. Trotzdem versuchte sie, professionell weiter zu erklären. Michael nickte und stimmte ihr in vielen Dingen zu. Die junge Frau neben ihm hatte Talent, aber er würde sie jetzt viel lieber küssen. Seine Hände folgten ihren Ausführungen und streiften ihre ständig. Jana blickte Michael an. Versank in seinen sehnsuchtsvollen Augen, die sie liebevoll ansahen.
Michael küsste Jana. Ihre Lippen verschmolzen miteinander. Seine Hände auf ihrem Rücken entfachten ihre Lust. Jana schmiegte sich enger an ihn und war bereit, sich ihm hinzugeben. Bisher ungeahnte Gefühle tobten in ihr.
Der Klingelton von Janas Handy ließ sie auseinanderfahren. Sie nahm den Anruf entgegen: "Ja?"
"Frau Becker? Jana Becker?"
"Ja, das bin ich. Wer sind Sie?"
"Polizei, Kommissar Manol. Wir haben hier einen Janick Breidsam, der uns ihre Nummer gab. Sagt Ihnen der Name etwas?"
"Ja, das ist mein Verlobter. Was ist passiert?"
"Können Sie ihn bitte abholen? Wir haben ihn dank eines Wirtes gerade noch davon abhalten können, betrunken Auto zu fahren."
Jana war sauer. Schon wieder betrunken. Warum konnte er sich nicht mit ihr freuen und die jetzige Situation akzeptieren? Das war der Schritt in eine Zukunft, von der sie träumte. Widerwillig sagte sie zu, ihn auf der Wache abzuholen.
"Tut mir leid, Michael. Janick hat Unsinn gemacht und ich muss ihn abholen. Danach noch einmal zu kommen, wird sich nicht lohnen."
"Mach dir keinen Kopf, Jana. Den größten Teil deines Vorschlages haben wir bereits umgesetzt. Ein bisschen Schlaf wird uns nicht schaden." Michael konnte nicht anders, er riss Jana erneut in seine Arme und küsste sie. Verblüfft ging sie ein weiteres Mal darauf ein und trennte sich nur ungern von seinen Lippen.
"Ich muss los. Gute Nacht, Michael."
"Gute Nacht, Jana. Ich liebe dich."
Die letzten Worte hörte Jana schon nicht mehr.
"Ich liebe dich, Jana." Mit einem alkoholisierten Kuss begrüßte Janick seine Verlobte.
Ekel stieg in ihr hoch. Da war schon wieder dieser süßliche Parfumgeruch in seiner Kleidung. Nachdem sie unterschrieben hatte, nahm Jana Janick mit nach Hause. "Schämst du dich eigentlich gar nicht? Da muss ich dich betrunken bei der Polizei abholen. Musst du dich ständig so besaufen? Ich bin wütend, stinkwütend!"
"Jana, Schätzchen. Ist doch alles halb so wild. Fühl mich nur so alleine und kalt. Komm her, lass uns kuscheln."
Janick umarmte Jana grob und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Ohne diesen widerwärtigen Alkohol hätte sie sich vielleicht auf ihn eingelassen, aber in diesem Moment empfand sie nur Abscheu und wand sich aus seinen Armen.
"Was hat er, das ich nicht habe? Hat er dich schon gefickt, dieser Michael Zutat? Dir deine ach so sorgsam gehütete Jungfernschaft geraubt, die du mir versprochen hast?"
Eine Hand knallte in sein Gesicht, spontan und im Affekt. Sofort bereute Jana ihre Tat. 'Warum habe ich mich provozieren lassen?'
"Schlaf deinen Rausch aus. Du weißt ja gar nicht mehr, was du von dir gibst", sagte Jana. Sie verschwand im Badezimmer und verschloss die Tür hinter sich.
Mit Tränen in den Augen lehnte sie sich gegen die Badewanne. In ihr tobten Gefühle widersprüchlicher Art. Sie liebte Janick doch und gleichzeitig stieß er sie ab. In sechs Wochen wollten sie heiraten und er würde sie zur Frau machen, seiner Frau, nicht nur auf dem Papier.
Und Michael? Wie passte er da hinein? Heute hatte er ihr seine Liebe gestanden. Sobald sie ihm nahe kam, kribbelte ihr gesamter Körper, vibrierte, sehnte sich nach seinen Berührungen. Aber war das schon Liebe? Könnte sie mit ihm leben? Janick hatte jetzt drei Jahre ihretwegen abstinent gelebt, sozusagen ein von ihr auferlegtes Zölibat.
Jana kam am anderen Morgen mit roten Augen ins Büro. "Was ist denn mit dir los?", fragte Michael besorgt.
"Ach, nur ein Streit mit Janick. Ist gerade alles ein wenig viel. Die Hochzeitsvorbereitungen und gleichzeitig die Arbeit für den Wettbewerb. Aber in zwei Wochen ist das Projekt ja beendet."
Auch an diesem Abend wurde es später. Michael musste Jana ständig anschauen. Es erregte ihn, als er sah, wie sie den Bleistift nachdenklich zwischen ihren Lippen drehte. "Jana", sprach er sie an, "ich meinte es gestern ernst, als ich sagte, dass ich dich liebe."
Jana sah in seine Augen und schmolz dahin. Ein Kuss war unvermeidlich. Ein weiteres Mal fühlte si
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bolle
Die Geschichten auf diesem Board sind natürlich alle konstruiert. Hier hatte ich allerdings ganz besonders den Eindruck. Das liegt vor allem an dem etwas überzeichneten Charakter von Janik aber auch an einer etwas umständlichen Sprache, vor allem in den Dialogen. Und gemessen an der Länge der Geschichte kommt mir die Erotik zu kurz. Der Sex selbst darf ruhig mal zurückhaltender ausfallen, nach meinem Geschmack sollte es dann aber durch ein gewisses Prickeln oder eine überzeugende Erzählung aufgefangen werden. Und zumindest mich, man ahnt es schon, hat diese Erzählung nicht erreicht.«
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aweiawa
LG
Elmar«
Kommentare: 7
Genau so kenne ich die Geschichte. vor ca 25 Jahren live Erlebt bei meinen Kollegen.
Die Tochter ist jetzt 22.«