Janas Träume
von Doris Anbetracht
"Frau Becker, bitte kommen Sie doch nachher in mein Büro", bat Herr Zutat, ihr Vorgesetzter und Ausbildungsleiter, Jana freundlich. 'Oje, was der jetzt wohl wollte? In einer Woche würde die mündliche Abschlussprüfung sein und dann wäre die Ausbildung vorbei.'
Als Jahrgangsbeste konnte Jana trotzdem nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden, da keine Stelle für technische Zeichner frei war. Frau Lange würde in drei Wochen aus ihrer Elternzeit zurückkommen und ein neuer Auszubildender begann in sechs Wochen. Trotz ihrer guten Noten hatte sie bisher noch keinen Arbeitsplatz gefunden. Das übliche Klischee, von wegen, die wird ja dann doch bald schwanger ...
Jana war mit ihren einundzwanzig Jahren noch immer Jungfrau. Sie hielt nichts von Sex vor der Ehe. Bei ihrem Verlobten Janick stieß sie damit auf wenig Verständnis. Er wurde ungeduldig. Jana war nicht so erzogen worden. Ihre Eltern hatten sich schon frühzeitig scheiden lassen und so hatten einige Stiefväter und -mütter ihr Leben bereichert. Auch ihre fünf Jahre ältere Schwester war kein Kind von Traurigkeit. Ihre beiden kleinen Töchter hatten unterschiedliche Väter. Diese Familienverhältnisse hatten Jana eher abgeschreckt. Ihr Bild einer glücklichen Ehe sah ganz anders aus.
"Frau Becker, bitte setzen Sie sich doch." Jana nahm gegenüber von Herrn Zutat vor seinem Schreibtisch Platz. "Frau Lange ist erneut schwanger und will ihre Elternzeit nun ganz unerwartet verlängern. Herr Dr. Lossen und ich würden Sie gerne, erst einmal befristet natürlich, als Technische Zeichnerin einstellen. Sie sind ja fast fertig und kennen unser Büro sowie die Vorgehensweisen und Aufträge. Es ist ziemlich spät, Sie zu fragen, denn mit Ihren Noten haben Sie sicherlich schon eine gute Stelle."
Jana machte große Augen und schluckte sichtlich.
"Sie sehen mich überrascht, Herr Zutat. Damit hätte ich nicht gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Bitte geben Sie mir bis morgen Bedenkzeit."
"Kein Problem, Frau Becker. Wir würden Sie ungern verlieren und Sie können Frau Lange sehr gut vertreten beziehungsweise Ihre Ausbildung hat gezeigt, welches Talent in Ihnen steckt und Sie passen perfekt ins Team."
Herr Zutat schaute angetan hinter Jana her. Ihr langer, brauner Zopf schwang auf ihrem Rücken hin und her, als sie das Büro verließ. ‘Sie sieht zum Anbeißen aus,’ dachte er, aber als seine Auszubildende war Jana ein absolutes Tabu. Als Angestellte sähe das schon anders aus. Vielleicht könnte er sie mit seinem Charme und seiner Überredungskunst zu seiner Geliebten machen. Er wusste zwar von ihrem Verlobten, aber das könnte sich eher als Vorteil erweisen. So manch junge Frau ließ sich gerne auf ein Abenteuer ein. Obwohl, bei Frau Becker ... da spielte bei Michael Zutat etwas mehr mit. Er hatte sich in den letzten beiden Jahren in die junge Frau verliebt. Jana war höflich und zurückhaltend, gleichzeitig voller Energie, wenn es um die Umsetzung von Ideen ging. Aber sie war eine Auszubildende, die zehn Jahre jünger war.
"Stell dir vor, Herr Zutat hat mir eine Stelle angeboten", jubelte Jana und fiel Janick um den Hals, kaum dass sie zur Tür herein kam. Janick gab ihr einen Kuss und wirbelte sie herum. "Super, mein Schatz. Aber warum geht das jetzt auf einmal?"
"Frau Lange ist erneut schwanger und hat ihre Elternzeit verlängert. Nun kann ich zeigen, was ich gelernt habe und auch eigenständig umsetzen. Das ist so .. Ach, ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Freude."
"Ich hätte da schon so eine Idee, wie wir das feiern könnten." Janick küsste Jana erst sanft und innig, dann wurden seine Küsse härter und fordernder. Seine Hände berührten ihren Körper. Jana genoss dieses Gefühl, spürte die Hitze in sich aufsteigen, bis sie seine Härte fühlte. Das ging ihr zu weit und sie wand sich deshalb aus seiner Umarmung.
"Ich habe doch noch gar nicht zugesagt. Das hätte so nach letztem Strohhalm ausgesehen. Es weiß bisher niemand, dass ich noch gar keine Stellung gefunden habe. Bedenkzeit bis morgen früh. Natürlich nehme ich an."
Janick sah Jana grimmig an. "Du findest doch immer eine Ausrede, damit du deine Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit bewahren kannst. Mensch, Jana, lass uns heute feiern. Ich möchte dich heute zu meiner Frau machen. Bis zu unserer Hochzeit sind es noch drei Monate und ich halte diese Enthaltsamkeit nicht noch länger aus."
"Genau, Janick, es sind nur noch drei Monate bis zu unserer Hochzeit. Bisher hast du meinen Wunsch respektiert und es wäre schön, wenn du es bis dahin auch noch schaffst." Jana fuhr mit ihren Händen durch Janicks Haare.
"Ach, lass mich", wehrte dieser ab, wand sich aus ihrer Liebkosung, zog seine Jacke an und verschwand mit einem lauten Knall der Haustüre.
Erst mitten in der Nacht kehrte er betrunken nach Hause zurück, fiel angezogen auf seine Betthälfte und schlief direkt ein.
Jana ging am nächsten Morgen beschwingt zur Arbeit. Ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, würde sie dieses Angebot annehmen. Im Geheimen dankte sie Frau Lange dafür. Der älteren Frau hätte sie nie zugetraut, noch Kinder zu bekommen, schließlich war sie schon vierzig, als sie ihren Mann kennenlernte. Aber nun war Janas Chance da.
Freudestrahlend betrat sie das Gebäude, in dem das Architekturbüro untergebracht war.
"Ah, Frau Becker. Sie strahlen ja so", begrüßte sie Herr Zutat, als er zu ihr in den Fahrstuhl trat.
"Guten Morgen, Herr Zutat. Ich fühle mich heute großartig."
Jana betrachtete während der kurzen Fahrt ihren Noch-Ausbildungsleiter aus einer anderen Perspektive. Bald wäre sie nicht mehr die kleine Auszubildende, sondern eine Angestellte. Herr Zutat war einen Kopf größer. Sie schaute zu ihm auf und blickte in seine braunen Augen. 'Wie bei Janick', dachte sie. 'Und seine Lachfältchen strahlen Lebensfreude aus, machen sein Gesicht interessant. Wie kam es, dass mir das bisher nicht aufgefallen ist?' Jana konnte sich die Frage nicht beantworten.
Eine Woche später hatte Jana ihre Prüfung mit Bestnote bestanden. Bevor sie nach Hause fuhr, ging sie schnell noch im Büro vorbei, um ihren Vertrag zu unterzeichnen. Herr Dr. Lossen kam mit Sekt und Frau Schulz brachte Gläser. Sie stießen gemeinsam auf den Abschluss und die Vertragsunterzeichnung an.
Jana wankte leicht, als sie aufstand und prallte mit Herrn Zutat zusammen.
"Entschuldigung", stammelte sie verlegen und wurde rot.
"Ist doch nichts passiert, Frau Becker. Aber eigentlich könnten wir uns jetzt duzen. Sie sind nicht mehr meine Auszubildende. Ich bin Michael."
"Gerne. Ich bin Jana."
Sie tranken Brüderschaft und als Michael ihr den Bruderschaftskuss auf die Wange gab, durchfuhr es Jana heiß. Ein Blick auf ihren ehemaligen Ausbilder ließ ihre Knie zittern. Rasch blickte sie wieder weg. Magie schwebte durch den Raum. In Jana entstand das Verlangen, Michael zu berühren, seine Haut zu spüren.
'Jana, nimm dich zusammen. Du bist angetrunken.' Ihr Gewissen schimpfte. "Ich müsste jetzt so langsam mal nach Hause. Mein Verlobter wollte zur Feier des Tages früher Feierabend machen."
Jana fuhr mit dem Bus, denn sie traute sich nach drei Gläsern Sekt nicht mehr, Auto zu fahren. Daheim war alles ganz still. Nichts war geschmückt, niemand da. Enttäuscht sank sie in den großen Ohrensessel im Wohnzimmer. Sie konnte die Tränen nicht unterdrücken. In ihrer Vorstellung wartete ein glücklicher Janick mit Blumen auf sie.
Jana erwachte, als sie Janick reinstolpern hörte. Wo war er gewesen? Und wie spät war es überhaupt? Ein Blick auf die Uhr zeigte halb eins.
"Janick, da bist du ja. Wo warst du?"
"Ha-hal-lo m-m-mein Schatz. K-k-komm her!"
Jana roch seine Fahne, als sie näher kam. Janick packte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Obwohl sie sich wehrte, hob er sie hoch, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
"W-wir fei-eiern jetzt d-d-deine Prüfung, Fr-Frau Breidsam."
Breidsam war Janicks Nachname.
Mit gekonntem Griff zog er ihren Rock hoch und Strumpfhose samt Slip herunter. Jana strampelte wie wild, aber Janick war stärker. Seine Knie spreizten ihre Beine und hielten diese nach unten gedrückt. Während er an seiner Hose nestelte, um den Reißverschluss zu öffnen, brach er über ihr zusammen. Sein Schnarchen verriet, dass er eingeschlafen war.
Der Duft eines süßlichen Parfums drang in Janas Nase. Es kam ihr bekannt vor. Sie hatte es schon öfter an Janick wahrgenommen, aber sich nie Gedanken darüber gemacht. Doch in diesem Moment wurde ihr klar: So roch Anastasia, seine Exfreundin. Wut kochte in ihr hoch. Ob Janick sie mit Anastasia betrog? Sie liebten sich doch und er hatte ihr geschworen, treu zu sein. Nachdem Jana sich unter ihm hervorgekämpft hatte, lag sie die halbe Nacht grübelnd wach.
Ihr erster Arbeitstag begann in einem eigenen Büro. Dazu kam, dass ein Wettbewerb der besonderen Art ausgeschrieben war, an dem das Architekturbüro teilnehmen wollte. In einem Viertel mit alten Backsteinhäusern sollten alte Schuppen abgerissen werden und stattdessen neuer Wohnraum entstehen. Wer innerhalb von sechzig Tagen den besten Entwurf abgab, erhielt den Zuschlag. Weitere Projekte könnten folgen. Natürlich wollte Dr. Lossen sich das nicht entgehen lassen. Da sein Terminkalender ausgelastet war, übergab er diese Aufgabe an Herrn Zutat und Jana.
"Sie beide sind ein gutes Team, Sie werden das schaffen."
So stürzten sich Michael Zutat und Jana Becker in die Arbeit. Gemeinsam besichtigten sie die Örtlichkeiten und überlegten, was man daraus machen könnte. Es sollte ein Ort werden, an dem sich Menschen wohlfühlen und gerne dort leben wollten.
"Wenn ich mir das so anschaue, habe ich sofort eine Idee", sprudelte es nur so aus Jana heraus. "Verschachtelte Quader, nicht gleichmäßig übereinander gesetzt, könnten unterschiedlich große Wohnräume ergeben. In deren Mitte, quasi einem Innenhof gleich, könnte man kleine grüne Wohlfühloasen entstehen lassen."
Zurück im Büro skizzierte Jana ihr Konzept schnell auf ein Blatt Papier. Michael klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. "Das ist eine tolle Idee, anders und doch einfallsreich. Wir sollten sie umsetzen."
Jana war stolz. Als Anfängerin wurde ihr Entwurf sofort angenommen. Wem passierte das schon? Michael Zutat sah die leichte Röte, die ihr Gesicht überzog. Diese machte die junge Frau noch attraktiver als sie sowieso schon war. Schade, dass sie vergeben war, aber trotzdem ... Wer weiß, was die Zeit der intensiven Zusammenarbeit ergeben würde.
Es blieb aufgrund des kurzen Zeitraumes des Wettbewerbes nicht aus, dass Jana Überstunden machte und oftmals spät nach Hause kam. Ihre Planungen für die Hochzeit und auch Janick kamen zu kurz. So schlief dieser häufig schon, wenn sie nach Hause kam oder er kam, dann betrunken, später als sie heim.
Zwei Wochen vor Abgabeschluss saßen Jana und Michael nebeneinander am Planungstisch und machten sich Gedanken über eine Problematik des natürlichen Lichtes in den Wohnungen. Dabei kam es vor, dass sich ihre Hände berührten. Wobei dies von Michael oft gewollt war. Ihre Haut war zart, eine Wonne, sie zu fühlen. Dass er bei ihr die von ihm gewünschte Wirkung damit erzielte, ahnte er nicht. Jana fühlte sich immer mehr zu Michael hingezogen, im Gegensatz zu Janick, der sie mit seinem Verhalten immer mehr abstieß. Und doch glaubte sie ihn noch zu lieben. Ihre erste große Liebe und bald ihr Ehemann.
Michael brachte ihre Gefühle durcheinander.
Nun saßen sie um zwanzig Uhr noch immer an den Lichtquellen. Janas Magen knurrte.
"Können wir uns etwas zum Essen bestellen? Ich habe Hunger und kann nicht mehr denken."
"Wir können auch rüber zum Griechen gehen. Eine kleine Pause schadet sicher nicht."
Bei einem leckeren Essen und einigen vom Wirt spendierten Ouzos erzählte Jana von ihrer bevorstehenden Hochzeit. Ihre aktuellen Probleme erwähnte sie nicht. In Michael brodelte Eifersucht. Je länger er nun mit Jana zusammen arbeitete, umso mehr verliebte er sich in sie. Nur den Mut, ihr seine Liebe zu gestehen, hatte er bislang nicht gehabt.
Als er seine Hand auf die ihre legte und mit seinen braunen Augen in ihre braunen Augen blickte, schaute sie weder weg noch entzog sie ihm ihre Hand. In ihrem Bauch flatterten auf einmal tausend Schmetterlinge.
"Ich liebe dich, Jana."
Erstaunt starrte Jana auf die Lippen, über die diese Worte kamen. Hatte sie richtig gehört? Michael liebte sie?
Eine heiße Röte überzog ihr Gesicht und ließ es leuchten.
Jana zog ihre Hand unter seiner weg. "Ich habe eine Idee, wie wir das Lichtproblem lösen können. Lass uns bezahlen und zurück ins Büro gehen."
Seine verletzten Gefühlen ließ Michael sich nicht anmerken. Er sah die Verwirrung in ihren Augen. Er zahlte die Rechnung und sie begaben sich zurück ins Büro.
Um ihm ihre Lösung zu erklären, stellten sie sich nebeneinander an den großen Zeichentisch, auf dem die Pläne lagen. Ihre Körper berührten einander. Janas Knie wurden weich. Sein Geständnis hatte sie verwirrt. Trotzdem versuchte sie, professionell weiter zu erklären. Michael nickte und stimmte ihr in vielen Dingen zu. Die junge Frau neben ihm hatte Talent, aber er würde sie jetzt viel lieber küssen. Seine Hände folgten ihren Ausführungen und streiften ihre ständig. Jana blickte Michael an. Versank in seinen sehnsuchtsvollen Augen, die sie liebevoll ansahen.
Michael küsste Jana. Ihre Lippen verschmolzen miteinander. Seine Hände auf ihrem Rücken entfachten ihre Lust. Jana schmiegte sich enger an ihn und war bereit, sich ihm hinzugeben. Bisher ungeahnte Gefühle tobten in ihr.
Der Klingelton von Janas Handy ließ sie auseinanderfahren. Sie nahm den Anruf entgegen: "Ja?"
"Frau Becker? Jana Becker?"
"Ja, das bin ich. Wer sind Sie?"
"Polizei, Kommissar Manol. Wir haben hier einen Janick Breidsam, der uns ihre Nummer gab. Sagt Ihnen der Name etwas?"
"Ja, das ist mein Verlobter. Was ist passiert?"
"Können Sie ihn bitte abholen? Wir haben ihn dank eines Wirtes gerade noch davon abhalten können, betrunken Auto zu fahren."
Jana war sauer. Schon wieder betrunken. Warum konnte er sich nicht mit ihr freuen und die jetzige Situation akzeptieren? Das war der Schritt in eine Zukunft, von der sie träumte. Widerwillig sagte sie zu, ihn auf der Wache abzuholen.
"Tut mir leid, Michael. Janick hat Unsinn gemacht und ich muss ihn abholen. Danach noch einmal zu kommen, wird sich nicht lohnen."
"Mach dir keinen Kopf, Jana. Den größten Teil deines Vorschlages haben wir bereits umgesetzt. Ein bisschen Schlaf wird uns nicht schaden." Michael konnte nicht anders, er riss Jana erneut in seine Arme und küsste sie. Verblüfft ging sie ein weiteres Mal darauf ein und trennte sich nur ungern von seinen Lippen.
"Ich muss los. Gute Nacht, Michael."
"Gute Nacht, Jana. Ich liebe dich."
Die letzten Worte hörte Jana schon nicht mehr.
"Ich liebe dich, Jana." Mit einem alkoholisierten Kuss begrüßte Janick seine Verlobte.
Ekel stieg in ihr hoch. Da war schon wieder dieser süßliche Parfumgeruch in seiner Kleidung. Nachdem sie unterschrieben hatte, nahm Jana Janick mit nach Hause. "Schämst du dich eigentlich gar nicht? Da muss ich dich betrunken bei der Polizei abholen. Musst du dich ständig so besaufen? Ich bin wütend, stinkwütend!"
"Jana, Schätzchen. Ist doch alles halb so wild. Fühl mich nur so alleine und kalt. Komm her, lass uns kuscheln."
Janick umarmte Jana grob und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Ohne diesen widerwärtigen Alkohol hätte sie sich vielleicht auf ihn eingelassen, aber in diesem Moment empfand sie nur Abscheu und wand sich aus seinen Armen.
"Was hat er, das ich nicht habe? Hat er dich schon gefickt, dieser Michael Zutat? Dir deine ach so sorgsam gehütete Jungfernschaft geraubt, die du mir versprochen hast?"
Eine Hand knallte in sein Gesicht, spontan und im Affekt. Sofort bereute Jana ihre Tat. 'Warum habe ich mich provozieren lassen?'
"Schlaf deinen Rausch aus. Du weißt ja gar nicht mehr, was du von dir gibst", sagte Jana. Sie verschwand im Badezimmer und verschloss die Tür hinter sich.
Mit Tränen in den Augen lehnte sie sich gegen die Badewanne. In ihr tobten Gefühle widersprüchlicher Art. Sie liebte Janick doch und gleichzeitig stieß er sie ab. In sechs Wochen wollten sie heiraten und er würde sie zur Frau machen, seiner Frau, nicht nur auf dem Papier.
Und Michael? Wie passte er da hinein? Heute hatte er ihr seine Liebe gestanden. Sobald sie ihm nahe kam, kribbelte ihr gesamter Körper, vibrierte, sehnte sich nach seinen Berührungen. Aber war das schon Liebe? Könnte sie mit ihm leben? Janick hatte jetzt drei Jahre ihretwegen abstinent gelebt, sozusagen ein von ihr auferlegtes Zölibat.
Jana kam am anderen Morgen mit roten Augen ins Büro. "Was ist denn mit dir los?", fragte Michael besorgt.
"Ach, nur ein Streit mit Janick. Ist gerade alles ein wenig viel. Die Hochzeitsvorbereitungen und gleichzeitig die Arbeit für den Wettbewerb. Aber in zwei Wochen ist das Projekt ja beendet."
Auch an diesem Abend wurde es später. Michael musste Jana ständig anschauen. Es erregte ihn, als er sah, wie sie den Bleistift nachdenklich zwischen ihren Lippen drehte. "Jana", sprach er sie an, "ich meinte es gestern ernst, als ich sagte, dass ich dich liebe."
Jana sah in seine Augen und schmolz dahin. Ein Kuss war unvermeidlich. Ein weiteres Mal fühlte sie die Verbundenheit, Wärme und Hitze. In ihr wuchs eine Erregung, die sie bisher noch nicht erlebt hatte, ein Verlangen nach mehr als nur einem Kuss. Und so genoss Jana seine Hände, die gefühlvoll über ihren Körper strichen. Eine wohlige Gänsehaut bildete sich.
Ihre Hände glitten unter sein Hemd. Jana nahm die Härte wahr, die sich gegen sie drängte. Ohne es zu bemerken, entkleideten sie sich. Der fortdauernde Kuss entfachte ihre Begierde. Unter Michaels zärtlichen Berührungen richteten sich ihre Brustwarzen auf und wurden hart. Janas Verlangen nach ihm wurde unerträglich. Die Beiden sanken zu Boden, Michael kniete zwischen ihren Beinen.
In Jana schrillten Alarmglocken. "Nein! Das dürfen wir nicht!" Mit großen Augen starrte Michael sie in diesem Augenblick an und wusste gar nicht, was verkehrt lief.
"Ich kann das nicht, darf das nicht. Ich will doch als Jungfrau in die Ehe gehen."
Michael riss die Augen auf: "Du bist noch Jungfrau?"
"Ja."
"Wir können trotzdem Spaß miteinander haben, bitte! Ich verspreche dir, du bleibst Jungfrau, solange du möchtest. Aber mach das jetzt nicht kaputt."
In Jana kamen zwiespältige Gefühle auf. Einerseits wollte sie für Janick treu und Jungfrau bleiben, andererseits war sie neugierig und etwas brodelte in ihr. Sie spürte die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln, die von ihrem erwachten Verlangen sprach.
Der Körper siegte über ihren Verstand. "Oh, Michael, bitte ja”, Janas Stimme bebte vor Verlangen, “aber ..."
Michael verstand.
Sanft küsste Michael ihren Bauchnabel und eroberte mit seiner Liebkosung ihre kleinen Brüste, die er zärtlich mit der Zunge umkreiste. Jana seufzte und ihr Becken begann zu kreisen. Seine Finger glitten in ihr feuchtes Tal, das sie ihm bereitwillig öffnete. Michaels Lippen wanderten bis zu Janas glattem Venushügel und fanden von dort den Weg zu ihrer Perle. Janas Becken kreiste stärker, als er mit seiner Zunge die Klitoris reizte. Sie keuchte, bis ihre Anspannung sich in einem Schrei löste. Er schmeckte ihre Lust. Jana atmete schnell und ihr Unterleib zog sich zusammen. Sie genoss es und fragte sich, wie es sein musste, wirklich geliebt zu werden.
"Kannst du das auch für mich machen? Bitte?! Ich platze sonst vor Verlangen nach dir. Du darfst es auch mit deiner Hand tun."
Noch immer atemlos blickte Jana zu Michael. Sie fasste es nicht, es war so wundervoll gewesen. Wäre da nicht ihr Entschluss, sie würde ihrem Vorsatz untreu und mehr fordern.
"Ich habe so etwas noch nie getan. Hilfst du mir dabei? Ich möchte dir nicht weh tun."
"Mach nur, ich glaube nicht, dass dies passieren wird. Und wenn, dann sage ich es dir."
Behutsam legte Jana eine Hand um seine Härte und ließ sie langsam auf und ab gleiten. Michael stöhnte, sein Atem ging schneller. "Du darfst ruhig fester und schneller machen."
Jana folgte der Anweisung und sah die Tropfen, die auf der Spitze erschienen. Vorsichtig schloss sie ihre Lippen um sein Glied.
"Nicht aufhören.", keuchte Michael. In ihrem Mund begann es zu pulsieren und eine heiße Flüssigkeit schoss Jana in den Mund. Michaels Sperma schmeckte salzig und leicht bitter. Jana mochte es und schluckte.
"Du bist ein Schatz, ein Goldschatz für mich." Michael betrachtete diese Liebesbezeugung von Jana als weitere Hürde, die er überwunden hatte. Es waren nicht mehr viele übrig, bis er am Ziel war, sie zu seiner Geliebten zu machen. Noch lieber würde er sie zur Frau nehmen, aber dieses Vergnügen, dieses Anrecht hatte sie ja diesem Hurensohn von Janick zugebilligt.
Ja, ein Hurensohn, der sie nach Strich und Faden betrog. Aber Michael hütete sich, etwas zu sagen. Er wollte nicht als Buhmann dastehen, sondern als Retter in der Not, als Behüter und Beschützer. Auch wenn das hieß, dass dieser Mistkerl Jana in einen Abgrund stürzte und ihr ungeheuerlich weh tun würde.
In den nächsten beiden Wochen wurde auf Hochtouren gearbeitet. Janick verschonte Jana mit seinen eskalierenden Ausbrüchen und blieb einfach immer länger weg und stank nach Alkohol und Parfum, unterschiedlichem Parfum, sobald er sich neben ihr aufs Bett warf. Jana bekam das alles nur unterbewusst mit, denn ihre Gedanken waren nur noch mit der Verwirklichung des Projektes und den Vorbereitungen zur Hochzeit belegt. Hauptsache, er ließ sie in Ruhe. Diese ganze Hektik ließ auch Michaels Versuche abprallen, mehr mit ihr auf Tuchfühlung zu gehen. Aber dieser war klug genug, Geduld zu wahren. Seine Stunde würde kommen und dann läge Jana in seinen Armen und ihre Körper würden miteinander verschmelzen.
Der große Tag des Wettbewerbs war gekommen. Die Vertreter von vier Architektur-Büros fanden sich in der Stadthalle ein und präsentierten ihre Ideen und Vorschläge. Optisch in Modellen ausgearbeitet, damit die Juroren sich ein plastisches Bild des zukünftigen Objektes machen konnten. Jana kaute nervös auf ihrem Kugelschreiber herum, während sie und Michael auf die Auswertung warteten.
Die Aufregung zauberte ihr rote Wangen und Michael konnte nicht widerstehen, ihr zart darüber zu streichen. "Alles gut, wir haben unser Bestes gegeben. Hast du die anderen Modelle gesehen? Keines war so innovativ wie unseres. Alles nur alt hergebrachter Kram."
Jana blickte zu Michael auf. Ach, dieser Mann, wäre er doch ihr Verlobter. Seine Berührung vorhin hatte wieder eine leichte Hitze ausgelöst. Jetzt, wo die größte Anspannung wich, wurde sie sich wieder ihrer Gefühle für diesen Mann bewusst. 'Nein, in vier Wochen heirate ich Janick, meine große Liebe. Ich muss stark bleiben und darf nicht noch einmal der Versuchung nachgeben, auch wenn ich es gerne täte.'
Die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Verstand gegen Emotionen. Für welchen der Männer empfand sie was? Und warum? Was könnten sie ihr bieten? Janick sollte es doch sein, ihr zukünftiger Ehemann, ihr jetziger Verlobter. Sie kannten sich nun schon so lange und er hatte doch extra wegen ihrer großen Liebe zueinander auf Sex verzichtet. Sie konnte ihn nicht hintergehen und all seine Qualen verspotten, indem sie sich nun auf einen anderen Mann einließ, der in ihr Gefühle erweckte, die sie vorher nie empfunden hatte.
Die Juroren kamen zurück in den Saal. Unter ihnen war auch Anastasia, Janicks Exfreundin. Sie schob einen sichtbar runden Bauch vor sich her. Jana beruhigte sich etwas. Janick konnte nichts mit ihr in den letzten Wochen gehabt haben, schließlich war sie eindeutig schwanger und zudem die Frau des Bürgermeisters. Anastasia blinzelte Jana zu und strich über ihre Rundung. Aber mit ihr konnte sie sich noch nach der Preisverleihung unterhalten. Aufgeregt griff Jana nach Michaels Hand und drückte diese ganz fest. Michael genoss die Berührung.
Der Bürgermeister begann mit seiner Ansprache: "Sehr geehrte Damen und Herren, danke für Ihr zahlreiches Erscheinen zum Wettbewerb, die Balduinstraße soll schöner werden. ...blablabla... Und nun will ich Sie nicht länger mit meinen Ausführungen auf die Folter spannen. Der Preis, und somit auch der Auftrag zur Ausführung, geht an das Büro von Dr. Lossen, Frau Jana Becker und Herrn Michael Zutat. Herzlichen Glückwunsch!"
Während der Applaus begann, umarmte Jana erleichtert Michael und küsste ihn. Das Blitzen in seinen Augen zeigte, dass er mehr wollte, aber dies nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Schnell trennten die beiden sich voneinander und nahmen den Beifall freudestrahlend entgegen.
Janas Gesicht glühte vor Erregung. Dieser Kuss hatte wieder ihr Verlangen nach Michael geweckt. Die Erinnerung an den Abend, an dem sie sich ihm beinahe hingegeben hätte, kam ihr in den Sinn. So bekam sie die vielen Glückwünsche nur am Rande mit. Hände wurden geschüttelt, Worte gesprochen und alles wie in einem Film hinter einer Nebelwand. Immer wieder schaute sie zu Michael hinüber, dem es ähnlich ging. Erst als Anastasia auf Jana zukam, wurde die Sicht klarer.
"Herzlichen Glückwunsch, Jana. Du hast richtig Talent. Janick kann sich glücklich schätzen, eine so begabte Frau zu bekommen."
"Danke, Anastasia. Wie ich sehe, darf ich dir auch gratulieren."
"Ja, mein Bauch wächst und gedeiht. Ich hoffe nur, das Kind wird nicht so ein Loser wie sein Vater."
Jana blickte verwirrt zu Anastasia hinüber. Der Bürgermeister ein Loser? Das verstand sie nun gar nicht, denn dieser war recht erfolgreich und hatte das Vertrauen seiner Bürger.
"Wie herrlich naiv du doch immer noch bist, liebe Jana. Wird wohl mal Zeit, dass Janick dir das Gehirn rausvögelt. Aber pass auf, sein Samen ist sehr fruchtbar." Anastasia streichelte dabei über ihren Bauch.
Mit offenem Mund starrte Jana in Anastasias Gesicht. Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, was die Schlange ihr gerade mitgeteilt hatte.
"Übrigens, er mag keine Kondome, dafür in letzter Zeit aber ein paar hübsche Mädchen aus der Hubertusstraße. Viel Erfolg mit deinen Projekten." Lächelnd wandte sich Anastasia dem nächsten Anwesenden zu.
Janas Knie begannen zu zittern, als ihr das Ausmaß der gesagten Worte bewusst wurde. Janick ging zu Prostituierten? Und dann noch ohne Schutz? Und Vater wurde er auch? Was war er für ein Mann? Starke Arme hielten ihren Fall auf.
"Jana, was ist denn los? Ist dir nicht gut?" Michaels Stimme brachte sie in den Raum zurück. Holte sie aus dem Albtraum heraus, der ihr offenbart worden war.
"Halt mich bitte fest."
Dieser Bitte kam Michael allzu gerne nach. Fest nahm er Jana in seine Arme, strich ihr behutsam über den Rücken und küsste ihr samtweiches, braunes Haar. Er schaute sich um und erblickte Anastasia, die immer wieder hämisch grinsend zu Jana herüber schaute.
Sie hatte die Bombe also platzen lassen. Gut so, denn jetzt musste er nicht erzählen, was er wusste. Die Hubertusstraße lag auf seinem Heimweg und ja, auch er war früher schon mal gelegentlich eingekehrt, denn immer nur selbst Hand anzulegen war keine befriedigende Sache. Schluchzend umklammerte Jana ihn. Ihre Tränen durchnässten sein Hemd und sein Jackett.
"Soll ich dich nach Hause bringen?"
"Nein, bitte nicht. Ich kann da nicht hin. Bring mich irgendwo anders hin." Jana schaute auf. Die Tränen hatten ihre Wimperntusche in schwarzen Schlieren über die Wangen laufen lassen.
‘Ich muss sie beschützen’, dachte Michael. "Warte hier, ich bin sofort zurück." Michael verabschiedete sich von den Juroren und dem Bürgermeister. Als er bei Anastasia ankam, wurde er innerlich sehr zornig, hatte sich aber im Griff.
Sie flüsterte ihm noch zu: "Machen Sie eine Frau aus ihr. Janick ist ein Mistkerl und Jana ist zu schade für so einen Menschen."
Michael führte Jana zu seinem Wagen, rief noch kurz im Büro an und fuhr mit ihr in seine Wohnung. Die Unordnung störte nicht. Jana schluchzte nur noch und Tränen rannen unaufhörlich aus ihren Augen. Dass Michael sie zu seinem Bett brachte und zudeckte, bemerkte sie nicht. Trotz ihrer Verzweiflung schlief sie bald ein.
Als Jana erwachte, schaute sie in Michaels braune, warme Augen. Eine Tasse Kaffee stand neben ihr und duftete herrlich. "Danke schön, die kann ich jetzt brauchen." In kleinen Schlucken leerte sie die Tasse.
"Bist du in der Lage, mir zu erzählen, was dich gestern so zum Absturz brachte? Die Freude über den ersten Platz wird es wohl nicht gewesen sein, denn dann wären es Freudentränen gewesen. Deine zeigten aber Kummer."
"Halt mich bitte dabei fest." Michael nahm Jana in den Arm und sie erzählte ihm, was Anastasia ihr berichtet hatte und wie blind sie doch gewesen war in den letzten Wochen. Warme Hände strichen dabei über ihren Rücken. Ihr Körper reagierte auf die Berührung. Sie spürte die Wärme, die in ihr aufstieg.
"Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe, Jana?"
Bevor sie etwas erwidern konnte, verschmolzen seine warmen und weichen Lippen mit ihren. Ungeduldig entkleideten sie sich gegenseitig. Ihre Hände wanderten über die erogenen Zonen des anderen und weckten immer mehr die lodernde Lust. Seine Härte wuchs und ihre Finger umschlossen sanft den Schaft. Kleine Seufzer entkamen ihren Mündern und Jana bewegte unruhig ihr Becken. Kreiste auf seinem Bein, um Abkühlung zu finden für die Hitze, die sich in ihrem Unterleib staute. Ihr glatter Hügel glitt auf ihrer auslaufenden Feuchtigkeit problemfrei den Oberschenkel entlang. Michael spürte ihre Erregung, aber er wusste, mit Geduld würde er ans Ziel gelangen. Der Wunsch musste aus Jana heraus kommen, er würde es nicht erzwingen.
"Nimm mich bitte, ich halte das nicht länger aus."
Vorsichtig drehte er sie und sich um. Sanft spreizte er ihre Beine und sein Mund bewegte sich küssend nach oben, ihre Beine entlang. Ihre Seufzer wurden stärker, gingen allmählich in Keuchen über. Als er mit seiner Zunge ihre Perle verwöhnte, schrie sie auf. Ihr Becken bewegte sich noch unruhiger und er spürte ihre lustvollen Zuckungen. Michael schmeckte ihren süßen Nektar. Seine Zunge rief mit behutsamen Bewegungen weitere Seufzer hervor.
Vorsichtig bewegte er einen Finger in ihre Hitze. "Ja, bitte, oooh, das ist .." Jana fehlten die Worte, sie lag da und zerfloss förmlich unter den behutsamen Berührungen Michaels. Sie wollte mehr. Sie wollte Rache. Aber eigentlich wollte sie nur geliebt werden.
"Darf ich dich lieben?" Mit sanften und zugleich fordernden Liebkosungen verstärkte Michael seine Bemühungen, an sein Ziel zu gelangen.
"Ja, ja, ja, bitte liebe mich." Jana wisperte heiser und sehr erregt.
Michael platzierte seine Härte an ihrer Öffnung und glitt auf ihrer Lustfeuchte sanft hinein. Jana ging dies nicht schnell genug und drängte ihm ihr Becken regelrecht entgegen und zerstörte damit das einzige Hindernis zur Erfüllung der Wollust. Sanft und dennoch fordernd war der Rhythmus, tief und ausfüllend. Im Gleichklang trieben sie auf den Wellen der Lust bis zu einem gemeinsamen Höhepunkt.
Als sich ihre Herzen und der Atem langsam beruhigt hatten, schaute Jana in Michaels Augen. "Ich liebe dich." flüsterte Jana mit Gewissheit.
Jana blieb den Rest der Nacht bei Michael in der Wohnung und sie feierten ihre Liebe.
Am nächsten Morgen brachte er sie zurück in ihre Wohnung. "Soll ich mitkommen?"
"Nein, lass mal. Das schaffe ich jetzt schon." Janas Selbstbewusstsein war gestärkt. Nur ihr Traum, als Jungfrau in die Ehe zu gehen, war nun ausgeträumt. Zerplatzt wie eine Seifenblase, aber sie bereute diesen Schritt nicht.
Da dies ihre Wohnung war, musste sie sich überlegen, wie sie Janick am besten rauswarf. Sie schloss die Türe auf.
"Ach, du kommst auch endlich mal nach Hause?" Janick kam auf Jana zu, sie roch seine Alkoholfahne sofort und Ekel stieg in ihr auf. "Wo warst du? Hast du ihm wieder die Beine breit gemacht? Willst du mir einen Bastard unterjubeln, du Schlampe?" Bevor Jana etwas sagen konnte, zog Janick sie an ihrem Zopf unsanft hinter sich her und warf sie aufs Bett. Seine Finger glitten unter ihren Rock und drangen grob in sie hinein. "Du Hure. Wie kannst du es wagen, mir Hörner aufzusetzen und das kurz vor der Hochzeit?" Die Wut in seiner Stimme und die zum Schlag erhobene Hand ließen das Schlimmste befürchten und Jana schloss die Augen.
Aber der Schlag kam nicht. Die Matratze hob sich und Jana blinzelte durch halbgeöffnete Augen.
"Sie gehen jetzt wohl besser, sonst rufe ich die Polizei." Michael hatte Janicks Hand im Klammergriff und starrte ihn fest an. Die Kontrahenten blickten sich in die Augen, bis Janick nachgab. Michaels Dominanz konnte er nichts entgegen setzen. Trotz allem war er nicht bereit, Jana einfach diesem Mann zu überlassen. Ihretwegen hatte er lange auf körperliche Befriedigung verzichtet, nicht um gerade jetzt, so kurz vor dem Ziel, einem Nebenbuhler diese Wonne zu gönnen. Er riss sich los und gleichzeitig trat er gegen Michaels Schienbein. Die Schmerzen hielten sich ins Grenzen, machten Michael aber wütend. Er packte erneut die Hände von Janick und zerrte ihn weg von Jana. Sie hörte nur noch das Rumpeln gegen Möbel, das Ächzen der beiden miteinander ringenden Männer und dann den Knall der Haustür.
"Wie kommst du hierher?" Immer noch ungläubig starrte Jana durch die offene Schlafzimmertür, nachdem Michael wieder zu ihr kam. "Ich hatte so ein ungutes Gefühl, als ich dich alleine gehen ließ. Irgendwas kam mir komisch vor und ich hatte Recht, mein Bauchgefühl hatte mich nicht getrogen." Michael setzte sich neben Jana aufs Bett und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich und möchte nicht, dass dir etwas passiert."
Noch am selben Tag baute Michael ein neues Schloss in die Wohnungstür ein, damit Janick sich nicht erneut einschleichen konnte. Sie packten gemeinsam seine Sachen, die sie ihm zu einem Freund brachten, bei dem er untergekommen war. Voll wie eine Haubitze schleuderte er Jana nur Fäkalwörter entgegen und beleidigte sie aufs Äußerste.
Michael nahm Jana behutsam in den Arm und schleuste sie aus dem Kreuzfeuer der Gehässigkeiten. Zum Abschied sagte er noch zu Janick: "Lassen Sie die Finger von Jana. Kommt mir noch einmal zu Ohren, dass sie von Ihnen belästigt wird, schalte ich die Polizei ein."
Nach diesem aufregenden Wochenende fanden die beiden Frischverliebten sich in einem Meer von Glückwünschen wieder. Alle Kollegen gratulierten zum Ersten Platz des Wettbewerbs. Und als diese die Stimmung der beiden erfassten, auch zu ihrem Glück in der Liebe.
Vier Monate später:
"Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?"
"Ja, das hast du. Aber ich kann es nicht oft genug hören."
"Dann lassen wir unsere Gäste mal nicht länger warten, Frau Zutat mit Zutat. Ich liebe dich."
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Die Geschichten auf diesem Board sind natürlich alle konstruiert. Hier hatte ich allerdings ganz besonders den Eindruck. Das liegt vor allem an dem etwas überzeichneten Charakter von Janik aber auch an einer etwas umständlichen Sprache, vor allem in den Dialogen. Und gemessen an der Länge der Geschichte kommt mir die Erotik zu kurz. Der Sex selbst darf ruhig mal zurückhaltender ausfallen, nach meinem Geschmack sollte es dann aber durch ein gewisses Prickeln oder eine überzeugende Erzählung aufgefangen werden. Und zumindest mich, man ahnt es schon, hat diese Erzählung nicht erreicht.«
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LG
Elmar«
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Genau so kenne ich die Geschichte. vor ca 25 Jahren live Erlebt bei meinen Kollegen.
Die Tochter ist jetzt 22.«