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Kommentare: 7 | Lesungen: 1777 | Bewertung: 7.65 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 18.05.2013

Jennifer, Treffen im Wald

von

Endlich war es wieder März, der Winter war vorbei und ich konnte nach der Arbeit im Wald joggen. Drei Monate auf den beleuchteten Straßen zu laufen, reichte mir. Aber im Wald war es, zur kalten Jahreszeit, zu dunkel. So lief ich wieder meine gewohnte Strecke, eine Schleife vom 15 km, in Abgeschiedenheit und Ruhe. Hier traf ich keine Menschenseele. Es war so einsam, dass ich sogar regelmäßig durch ein Rudel Rehe lief. Die waren an meine Begegnung mittlerweile gewohnt und beachteten mich nicht mehr.


Ich brauchte die Einsamkeit. Lange war ich schon geschieden, hatte nur Pleiten in den Single-Treffen und wollte hier meinen Ausgleich halten. Überhaupt, was sollte das ganze Getue um Sex. War man ein guter Liebhaber, bemühte man sich lange um die Frau und hatte dann nur zwei Sekunden selber etwas davon, oder wie lange dauert der eigentliche Orgasmus bei einem Mann? Liebe? Ja Liebe gab es früher einmal, jetzt war es nur sexuelles Verlangen um den Kick des Abspritzens zu erlangen. Die Zärtlichkeiten und die innere Liebe in der Seele hatte ich schon lange nicht mehr gespürt. Ich wollte nicht mehr hinter den Frauen herrennen und rumschmeicheln, um eine neue Gelegenheit zu erhalten. Also kurz gesagt, das Leben besteht auch aus anderen schönen Dingen, so halt auch mein Waldlauf.

So parkte ich wieder auf dem gewohnten Parkplatz und lief los. Es war noch kalt, aber wie sagt man so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.“ Nach einem Kilometer kam mir jemand entgegen. Jedenfalls sah ich einen Trainingsanzug näherkommen und dachte: ‚Jetzt ist wohl Schluss mit der Einsamkeit hier.’ Nun gut, wenn es nur einer war, könnte ich auch damit leben und so trafen wir aufeinander. Nein nicht gegeneinander, wir liefen aneinander vorbei. Ein Mädel, ca. 155 groß, dunkle kurze Haare und ein rot angelaufenes Gesicht. Sie grüßte kurz und rannte schnaufend weiter. Ich schaute ihr nach und ein eigenartiges Gefühl traf mich. ‚Einfach ignorieren und weiterlaufen’, maßregelte ich mich und lief weiter. Ich musste wohl ganz schön an Kondition verloren haben, denn es fiel mir heute recht schwer, die Runde zu laufen. Schachmatt erreichte ich zwei Stunden später wieder das Auto und freute mich schon auf die Dusche.

Am nächsten Nachmittag startete ich den nächsten Versuch. Ich musste wieder auf meine Zeit kommen, eine Stunde, mehr gab ich mir nicht. Erneut kam mir das Mädel entgegen und freundlich begrüßte sie mich im Vorbeirennen, dabei hatte ich wieder die Möglichkeit sie anzuschauen. Das Gesicht war heute nicht so rot und sie sah in dem Trainingsanzug niedlich aus. Auch diesmal traf mich das eigenartige Gefühl bei ihrem Anblick und irgendwie dachte ich die ganze Tour an den kleinen Fratz. Wieder brauchte ich zwei Stunden für die Strecke, aber war ich nicht mehr so abgekämpft.

In den folgenden Tagen wiederholte sich das Ganze, aber ich traf sie immer tiefer in dem Wald. Anfang April hatte ich ausnahmsweise eher Feierabend und lief deswegen auch früher los. Dieses Mal kam sie mir nicht entgegen, sondern lief ein Stück vor mir. Langsam verringerte sich der Abstand, ich hatte sogar das Gefühl, sie ließ sich zurückfallen, bis wir nebeneinander liefen.

„Hallo, läufst du jeden Tag hier?“, sprach sie mich an.


„Ja, nur heute ein bisschen früher als sonst. Eigentlich laufe ich immer um halb fünf los.“

Schweigend liefen wir nebeneinander weiter. An der letzten Weggablung vor meinem Parkplatz verabschiedete sie sich mit einem: „Bis Morgen.“ Im Grunde hätte ich antworten müssen: „Nein, ich will die Einsamkeit.“ Ich konnte es aber nicht sagen und so antwortete ich nur: „Ok bis Morgen.“ Was passierte mit mir? Von ihr ging eine Anziehungskraft aus, die ich doch nicht mehr wollte, dennoch sehnte ich mich nach ihrer Nähe. Ich beruhigte mein Gewissen mit so Gedanken wie: ‚Die ist noch ein kleines Mädchen.’ ‚Die ist viel zu jung für dich.’ ‚Die will nur Sport treiben.’ Alles half nichts, so sehr ich mich auch sträubte, sie berührte meine Gefühle.

Sie erwartete mich schon an der Weggablung und wir drehten zusammen die Runde. Meine Form kam wieder und auch bei ihr merkte ich, dass sie immer fitter wurde. Ihr Gesicht wurde nicht mehr so rot und ich erkannte ihr hübsches Gesicht. Ok, zum Reden reichte die Luft noch nicht und so rannten wir schweigend unseren Weg. Vor der Weggablung verabschiedeten wir uns noch mit einem: „Bis Morgen.“ Mit einem guten Gefühl erreichte ich mein Auto und dachte auf der Heimfahrt an sie.

Meine Einsamkeit musste ich wohl aufgeben, aber es gefiel mir, wenn sie neben mir lief. Pünktlich trafen wir wieder zusammen und liefen los. Inzwischen war es wärmer und sie lief im T-Shirt. Wieder kam so ein Ziehen in meinem Körper und der Gedanke: ‚Sie hat keinen schlechten Oberbau.’ Ignorieren, nein ich wollte keine Gefühle aufbauen, einfach ignorieren. Schweigend beendeten wir unsere Runde, nicht ohne die Verabschiedung: „Bis Morgen.“

Am nächsten Tag war es wieder wärmer, so warm, dass ich auch im T-Shirt lief. Sie trug nur noch ein Top und eine kurze Turnhose. Jetzt kam ihr ganzer Körper voll zur Geltung - ihre Oberweite mit der Wespentaille und dem breiten Becken. ‚Nein Körper, nicht reagieren, du willst keine Frau mehr in dein Leben lassen’, um mich loszureißen, begann ich unsere Runde.

Auf halben Weg sprach sie mich an: „Weißt du, dass es schön ist, mit dir zusammenzulaufen?“


„Ja“, brummte ich kurz und hörte noch, wie sie weiterredete. „Kein blödes Anmachen, sondern nur stilles Laufen. Ich bin übrigens Jenny.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, zog sie kurz das Tempo an und lief zehn Meter vor mir. Wir hätten weiter schweigen sollen, denn so abgelenkt knickte sie auf einer Wurzel um und landete im hohen Bogen auf dem Waldboden. Autsch, das hatte wehgetan und ich war sofort bei ihr. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie jammerte, dass der Fuß wehtat. Ich schaute hin und sah auch sofort das Anschwellen des Knöchels. Mit den Worten, „Lass mal sehn“, hockte ich mich hin und wollte ihren Schuh öffnen. Vorsichtig griff ich ihre Wade und dann passierte es in mir.

Blitze durchzuckten meinen Körper, einen ziehenden Schmerz fühlte ich im Herzen, ein Loch bildete sich im Magen: ‚Nein! Hilfe! Ich will nicht! Hilfe! Ich …! Ich will mich nicht verlieben.’ Erschreckt ließ ich sofort wieder los. Sie merkte, dass in mir ein Kampf ausbrach, ja auch in ihr explodierte etw

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Kommentare


69peter69
dabei seit: Sep '13
Kommentare: 14
schrieb am 13.09.2013:
»nette Geschichte, viel Gefuehl drin.

Es haette aber noch jemand Korrektur lesen sollen, fehlende Kommata und einige grammatische Fehler liessen das Ende unrund werden.«

ReWied1972
dabei seit: Jan '13
Kommentare: 7
schrieb am 21.05.2014:
»Eine wunderbare Geschichte, ich hoffe, das die Geschichte weitergeht. Freue mich schon auf eine Fortsetzung.«

pumka
dabei seit: Mai '03
Kommentare: 34
schrieb am 08.06.2014:
»Sehr schön beschriebene Seelenverwandtschaft.Den Schluß hättest du noch etwas mehr ausbauen sollen. Obwohl..., ich glaube, dafür gibt es keine Worte.«

beachfreakwhv
dabei seit: Mär '16
Kommentare: 3
schrieb am 07.04.2016:
»Eigentlich ist alles gesagt... ;-)«

hansi44
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 7
schrieb am 08.03.2019:
»Sehr schön geschrieben und aus ausfähig
Nur die Oberlehrer stören hier.«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 16.12.2019:
»Fortsetzung Erwünsct!«

LCasta
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 455
schrieb am 03.07.2022:
»Sehr geile Geschichte und so einfühlsam. Viel Glück mit der Beziehung. Schmunzel.«



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