Julia, Teil 6 ...ich kanns nicht lassen
von EviAngel
Neptun-Park, San Diego, Californien, bei La Jolla, morgens um 7. Ich trabte quer über den Strand, warf den Bademantel und die Handtücher in den Sand und mich selbst ins Wasser. Wir hatten dieses traumhafte Haus an diesem traumhaften Strand nur durch einen Glücksfall bekommen und ich nutzte die Unmittelbarkeit des Meeres so oft wie möglich.
Ich schwamm meine morgendliche Runde im Pazifik und als ich das Haus wieder erreichte, hatte mein Liebster das Frühstück gerichtet, frische Croissants und knusprigen Bacon aufgetischt.
Wir zwei, Henk und ich, wir waren wirklich glücklich.
Dieses Glück bekamen wir ncht geschenkt, es hat uns den einen oder anderen zerdepperten Teller und die eine oder andere Träne gekostet, bis wir unsere Ansichten soweit angenähert hatten, dass wir unser Glück leben konnten.
Zum Beispiel kannten mich mittlerweile etwa 50 Millionen Menschen, hauptsächlich Männer, durch meine Filme, da blieb es nicht aus, dass uns immer mal wieder jemand über den Weg lief, der mich erkannte.
Henk hatte zu Beginn seine Probleme damit, zumindest so lange, bis er mich kannte, bis er mir meine Einstellung zu einer Partnerschaft glaubte.
Danach hatte er immer noch ein Problem, jedoch das hat er sich selbst geschaffen: er konnte sich nicht vorstellen, meine Bedürfnisse in sexueller Hinsicht befriedigen zu können.
Hihi, der Süße.
Das wäre oberflächlich betrachtet nahe liegend, jedoch in Wahrheit unbegründet. Ich habe 6 Monate lang bei Donna im Film herum gesaut und alles gemacht, was man von mir verlangt hat, mit großer Begeisterung. In dem halben Jahr Pornofilmerei habe ich mich ausgetobt, alles gemacht, was mir jemals in den Sinn kam, meine Fantasien und die Fantasien Anderer ausgelebt. Ich habe Themen vorschlagen können, die wir abgearbeitet haben und damit sind meine Wünsche erfüllt, meine Fantasien sind keine Fantasien mehr, sondern reale Erfahrungen.
Es war nicht so, dass ich keine Fantasien mehr hatte, aber die drehten sich immer um Henk und mich und die lebten wir aus.
Henk war immer wieder erstaunt, woran eine aktive Frau Spaß hat und ich war immer wieder erstaunt, wie potent ein liebender Mann sein kann.
Und das war der Grund für unsere Ausdauer und unseren Erfolg: ich liebte ihn und er liebte mich, das war ganz einfach und unkompliziert: Mann liebt Frau, Frau liebt Mann und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
So stellte ich es mir vor und so wollte ich es haben.
Es würde mir immer noch nichts ausmachen, vor anderen herumzuvögeln, anderen meine Lust zu zeigen, jedoch ich brauchte es nicht und ich vermisste es nicht.
Henk hat das nach und nach kapiert und auch realisiert. Er meinte immer noch, dass ich besondere Ansprüche an seine Leistungsfähigkeit hätte.
Gegen die Grundeinstellung war absolut nichts einzuwenden, oder? Warum sollte ich ihn darin nicht bestärken?
So liebten wir uns mit allen Fasern und aller Kraft, die uns zur Verfügung stand.
Wenn Henk denn da war.
Er war beruflich viel unterwegs und bereiste die ganze Welt.
Als Repräsentant seiner Firma war er im ganzen Jahr auf Weltreise.
So hatte ich ihn kennen gelernt und es zu akzeptieren. Seine häufige Abwesenheit hatte den Vorteil, dass ich mich meinem Studium widmen konnte. Ich machte ganz gute Fortschritte, wobei, Mathe ist nicht so meine Stärke, zumindest in der Schule war sie das nicht. Da ein Physik-Studium fast nur aus Mathe bestand, hatte ich anfangs große Probleme.
Sie zu überwinden fiel mir sehr schwer, dazu kam noch das Handicap, diese komplizierte Materie in einer Fremdsprache beigebracht zu bekommen. Die Studien-Zeit bisher war kein Zuckerschlecken, jedoch hat genau dieser Umstand Henk und mir geholfen, näher aneinander zu rücken. Wir konnten und können uns aufeinander verlassen und sind gut aufeinander eingespielt.
Außerdem musste man Henk lieben: er war so süß, so besorgt, so fürsorglich. Er vergötterte mich, er verehrte mich. Er war der beste Mann, den ich mir vorstellen konnte.
Unsere Beziehung war so, wie ich sie mir immer gewünscht hatte, wir hatten jeder nur einen Fixpunkt: den jeweils anderen. Für mich gabs keinen anderen Mann und für Henk keine andere Frau.
Meiner Meinung nach war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er um meine Hand anhalten würde und unsere Beziehung damit abrunden könnten.
Wenn ich seine Stimmung richtig einschätzte, rang er seit ein paar Tagen mit sich und ich hoffte, dass es die eine Frage wäre, die ihn beschäftigte, die Frage, die mich restlos glücklich machen würde.
Seit einer Woche kam Henk nicht mehr mit ins Wasser, weder morgens noch Nachmittags.
Wir zwei benötigten keine Ausreden, wenn einer von uns etwas nicht mochte, dann war es sein gutes Recht und er brauchte keine Begründung abzugeben. So weit zumindest die Theorie, wir tatens natürlich trotzdem immer, unsere Entscheidungen begründen, meine ich.
Ich respektierte, dass er die Gründe für sich behielt, brauchte ich doch nur ein wenig Geduld, denn lange konnte er etwas Wichtiges nicht für sich behalten.
Als er mit der Sprache herausrückte, entpuppte sich die Situation als viel komplizierter, als ich angenommen hatte:
„Mijn Schattebout!“, begann er. Hab ich schon erwähnt, dass er Holländer ist? Aber war ja klar, bei dem Vornamen. Er ergriff meine Hand auf dem Tisch, wir saßen bei hellem Sonnenschein auf unserer Terrasse und schauten übers Meer.
Er seufzte.
Gott, was tat er sich schwer. Ich legte meine Hand auf seine, um ihm Mut und Kraft zu geben.
Ich war super gespannt, warum er so rumdruckste.
„Ich muss dir etwas sagen!“
Jaha!
Er seufzte nochmals.
Ahje!
„Ich hab zugesagt, noch einmal zu einem Wettkampf anzutreten!“
Was war denn daran soo schlimm?
„Da freu ich mich doch!“, ich fand Wettbewerb immer gut und Henk, so diszipliniert und ehrgeizig wie er war, hatte natürlich beste Aussichten auf einen Sieg. Bevor ich in Euphorie geriet, brachte er den Haken:
„Ich muss natürlich dann auch Diät essen!“
„Naklar!“, begeisterte ich mich. Was kann an Diät schon Schlimmes sein? Dann essen wir Knäckebrot, anstatt Croissants, mir macht das nichts.
„Sag mir, was ich kochen soll!“
Das war natürlich ein Witz von mir, denn bei uns hatte Henk meistens die Kochschürze an.
Er lachte, obwohl ihm nicht zum Lachen zumute war. Henk war Body-Builder und schon einmal Weltmeister gewesen, damals, als wir uns kennen lernten.
„Erinnerst du dich an unser erstes Mal?“, fragte er ernsthaft.
Wie könnte ich die Sternschnuppen je vergessen?
„Erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe? Das mit den 2 Jahren?“
„Nee, 2 Jahre? Ach ja, du hattest 2 Jahre nicht mit ner Frau ..., aber das hast du ja jetzt nicht nötig, jetzt hast du ja mich!“
„Ich hatte es nie nötig“, meinte er verlegen und schaute auf seine Hand, mit der er den Tisch streichelte.
„In der Vorbereitung kann ich nicht, wegen der Mittelchen, die ich einnehmen muss. Wenn ich gewinnen will, muss ich akzeptieren, 2 Jahre keinen Sex zu haben.“
Das ist natürlich …, mein lieber Schwan! 2 Jahre keinen Sex! Wir wohnten jetzt seit 2 Jahren hier und hatten immer Hunger aufeinander, ich habs schon erläutert: er sah es als seine Pflicht und ich hatte nichts dagegen.
Ich weiß noch, dass ich mit 19 zum ersten Mal und davor, da hab ich nur handgemachten Sex gehabt.
Also, was sollte es?
"Maakt niet uit!", sagte ich leichthin. Ich versuchte, niederländisch zu lernen, Henk freute sich über jeden Brocken, den ich auf niederländisch von mir gab.
"Das sagst du jetzt so, jetzt bist du satt und zufrieden, aber, wie ist es, wenn du mehrere Monate lang keinen Sex gehabt hast?"
Treue ist für mich nicht nur Ehrensache, sondern ein tiefes Bedürfnis. Wenn ich mit Henk keinen Sex haben konnte, dann hab ich eben überhaupt keinen.
Naja, mit mir selbst natürlich.
Das ließ ich mir nicht mehr verbieten, manchmal war mir danach und ich ließ mir da kein schlechtes Gewissen einreden, auch nicht von der verklemmten Bohnenstange, die immer noch ab und zu auftauchte.
Ich glaubte, Henk öfter daran erinnern zu müssen, dass ich ein Mädchen war:
"Du glaubst mir nicht, du vertraust mir nicht!"
Beleidigt sein konnte ich ganz gut, hatte ich von der Bohnenstange übernommen. Das wirkte immer bei Henk, dieses Mal prallte es von ihm ab.
"Mijn schatje", er sah jetzt so aus, als wenn er schlecht geschlafen hätte, "ich kenne dich doch. Niemand kann seine Natur unterdrücken und du bist nun mal, naja, äh!"
Er kratzte sich um Worte ringend am Hinterkopf.
Sag jetzt nichts Falsches, Männeken!
"Lass es mich so sagen: du bist besonders lebenslustig und so etwas kann man nicht unterdrücken und soll man auch nicht."
Er sammelte sich.
Was bahnte sich an? Unvermittelt klopfte mein Herz vor banger Erwartung.
Musste er sich zwischen mir und dem Wettkampf entscheiden und hatte er den Wettkampf bereits gewählt?
"Schau mich nicht so an!", brach es aus ihm heraus, als sich unsere Blicke trafen.
Er sah wieder übers Meer.
„Was?“, rief ich, Furchtbares befürchtend, „Was ist los?“
Er schaute mich hilflos an, mit Tränen in den Augen. Er konnte es nicht aussprechen.
Ich versuchte vergeblich mich zu beruhigen. Was wollte er sagen, was traute er sich nicht zu sagen?
Sollte Schluss sein?
Das wars? Das sollte es gewesen sein? Hatte er wirklich gerade Schluss gemacht?
Mir zog es die Grundlage meiner Existenz unter den Füßen weg, der rosarote Himmel verdunkelte sich.
Seine Augen standen voller Tränen, er schaute übers Meer, als hätte er einen dicken Kloß im Hals. In der Stimmung macht er den stummen Seefahrer, das kannte ich schon. Selbst mit aller Überredungskunst kriegte man aus ihm kein Wort heraus, wenn er sich in dieser Stimmung befand.
Ich sprang auf, ich musste mich bewegen, lief hinunter zum Strand und schwamm weit raus, ganz weit, ganz ganz weit. Die Berge hinter der Stadt konnte ich manchmal noch über dem Horizont sehen, so weit war ich draußen.
Ich schwamm zwei Stunden lang. Als ich dem Wasser wieder entstieg, tat ich das kampfbereit. Meinen Kopf hatte ich mir klar geschwommen, ich wusste, was ich wollte.
So haben wir nicht gewettet, mein Lieber, so leicht wird er mich nicht los!
Ich stapfte zielstrebig über den Strand. Meine Entschlossenheit verrauchte nutzlos: das Haus war leer, Henk war nicht da. Panisch rannte ich ins Schlafzimmer. Gottseidank, seine Sachen befanden sich noch an ihrem Platz.
Unter der Dusche wusch ich mir das Salzwasser ab, setzte mich mit einem heißen Tee auf die Terrasse.
Henk turnte am am Strand herum, er suchte mit dem Fernglas das Meer ab.
Er hatte sich Sorgen um mich gemacht! Das stimmte mich sehr froh und ich empfand es als Bestätigung meines positiven Gefühles. Unser Freund und Nachbar, Will, hatte sein Boot an den Strand gefahren und leistete Henk Gesellschaft.
Henk hatte mir beigebracht, auf den Fingern zu pfeifen, mit unserem Pfiff lenkte ich ihre Aufmerksamkeit auf mich.
Sie staunten erst, kamen schnell angerannt und schlossen mich beide erleichtert in die Arme.
"Hättest du nicht gedacht, dass ich so lange schwimmen kann, oder?"
Der Höflichkeit Will gegenüber sprachen wir in seiner Gegenwart englisch.
"Nein, Schatz, ich hab mir vielleicht Sorgen gemacht!"
"Und ich erst!", sagte ich, "Du bleibst hier bei mir, oder?"
"Wie? Ja, ja sicher!", kleinlaut fügte er an:"Wenn du mich noch willst!?"
Ich schaute Will resigniert an:
"Was für ein dumbass!"
Will feixte, er verstand nicht, worum es ging, spürte und teilte jedoch unsere Erleichterung. Er verabschiedete sich, weil er merkte, dass Henk und ich etwas zu klären hatten.
"Also, jetzt noch mal: Du bezweifelst, dass du mir so viel wert bist, dass ich eine zeitlang enthaltsam leben könnte? Im Ernst?"
"Ich dachte nur ...", er zeigte mir hilflos seine Handflächen.
Ich wollte, dass er mit dem herauskam, was er wirklich dachte, ganz offen alles auf den Tisch legte. Natürlich wollte ich ihm beweisen, dass er mich falsch einschätzte und ihm ein wundervoll schlechtes Gewissen bereiten. Darauf konnte man Jahrzehnte herumreiten, wenn es mal nötig sein sollte.
"Na?", die Augenbraue, ich möchte so gerne eine einzelne Augenbraue anheben können!
Mit gesenktem Blick kam er mit der Sprache heraus:
„Naja, du, als Porno-Queen vom Niederrhein. Ganz viele Männer, auch in meinem Arbeitsumfeld, kennen dich, und da ..., öh"
„Da schämst du dich? Oder traust du mir nicht zu, treu zu sein?"
Seine Augen, die er zu Schlitzen zusammengepresst hatte, weiteten sich und wurden zu großen runden Kulleraugen als er merkte, in welche Zwickmühle er sich gebracht hatte.
„Om godsgruiwelijk naam!", brach es entsetzt aus ihm heraus.
„Nein!“
„Nein!“
„Nein!"
So liebte ich meinen Henk: er richtete sich auf, blickte mir gerade in die Augen, stahlblauer, glasharter Blick, riss sich zusammen und nahm entschlossen das Ruder in die Hand.
Das ist er, das ist mein Henk, der Herr im Haus.
Er sprach ruhig und ernsthaft, jedoch ließ sein süßer niederländischer Akzent eine Menge der Wirkung verpuffen:
"Ich empfand und empfinde es als Zumutung für dich, so lange für meinen Wettkampf auf Sex zu verzichten, nichts anderes wollte ich sagen. Ich habe dich extrem liebeshungrig kennen gelernt und das hab ich zu akzeptieren. Wenn ich das nicht bringe, dann hab ich kein Recht auf dich. Ich muss dich frei geben, das bin ich dir schuldig.
So einfach ist das!!"
Na, wenn das so einfach ist!
Männer!
Meine Stimmung schwenkte von Erleichterung zu sauer.
"Das heißt, ich soll mich schleichen, ja? Du hast dich für den Wettbewerb entschieden und ich soll mir was Neues suchen? Hat sich der Herr das so vorgestellt?"
"Ja, nein, ja, ach, nonsense!
Nein, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll!"
Siehste? Jetzt hatte ich ihn im Schwitzkasten, da war er richtig. Wie nutzte ich jetzt diese Situation?
Mein Ziel war klar, ganz klar und einfach.
"Gut, Schatz, dann lass uns mal gemeinsam überlegen.
Dir ist der Wettbewerb sehr wichtig?"
Zerknirscht bejahte er.
"Versteh ich, versteh ich wirklich."
Machte ich auch, mit Ende Zwanzig ging seine Zeit als aktiver Sportler ihrem Ende zu, jetzt einen Wettbewerb bestreiten oder nie mehr, das war seine Alternative.
"Wir machen das zusammen, ok?", ich gab ihm meine Hand.
Das war es, was ich mir wünschte, immer und alles zusammen unternehmen, durch dick und dünn.
Bisher war alles wunderbar, wenn es nun dünn wurde oder es dick kam, wir schafften das!
Er schielte mich ein wenig ungläubig an.
"Was kuckst du so? Was denkst du von mir?"
Er hatte es noch nicht rausgelassen, was er von mir dachte.
Männer sind so kompliziert!
An meiner Hand erdete er sich und wurde wieder der Herr im Haus.
"Ach, Süße, jetzt komm, lass es uns nicht zu extrem treiben, ok? Ich liebe dich!"
Gut gebrüllt, Löwe, das ist ein brauchbarer Ansatz. Jetzt komm weiter in meine kleine, gemeine Falle. Ich wollte von der Aufregung etwas Positives mitnehmen.
"Mpf!", ich gab meinem Zweifel Ausdruck, in den Haaren wuschelnd half ich ihm, meine Ungewissheit über den Wahrheitsgehalt seiner Versicherung ernst zu nehmen.
"Wie kann ich dich davon überzeugen?", fragte er hilflos.
Jahahaha, da kamen wir der Sache doch schon sehr nahe!
Ich zwängte mich auf seinen Schoß und er umfing mich mit seiner unwahrscheinlichen Kraft und er duftete so, wie nur er duftet.
"Ab wann musst du denn die Mittelchen nehmen?"
"Ich nehm sie schon, aber es dauert noch etwas, bis sich die Nebenwirkungen einstellen!"
"Ich wollt grad sagen! Heute morgen war doch noch alles wie gehabt."
"Ich könnte mir vorstellen,", begann ich und spielte mit meinem Finger an seinem T-Shirt, ohne ihn anzusehen.
"Oder so rum: kannst du dir vorstellen, dass nach den 2 Jahren, wir, äh, eine Familie sein könnten?"
So weit dachte der gemeine Mann nicht, zum Ausgleich dafür konnte er rückwärts einparken.
"Na, sicher!", meinte Henk.
Ich dachte, es käme ein Geistesblitz von ihm, jedoch um ihn in Richtung meines Zieles zu bekommen, brauchte er einen kräftigeren Schubser:
"Mit Kind und so?"
Er war total verblüfft.
"Naklar, irgendwann!? Aber, was meinst du?"
Erst schaute er fragend, dann fiel der Gulden, aber centweise.
"Dazu müssten wir aber erst ...!", er schaute mich total überrascht an.
Er hatte es kapiert!
"Ja?", ich schaute auf meine Fingernägel, total harmlos.
Ich hab mir nichts dabei gedacht, nein, ganz ehrlich, ich doch nicht!
Hähähä! Waren alles seine eigenen Gedanken.
"Du meinst: jetzt?" Er folgte den Spuren meines Planes. Jedoch, so einfach bekam er mich nu auch nicht, erst richtig fragen, dann gabs die Antwort.
"Was meinst du? Was sollen wir jetzt machen?", fragte ich ihn mit harmlosem Augenaufschlag. Den Blick hatte ich oft und oft vor dem Spiegel geübt und vor der Kamera angewendet: die Augen sahen dabei ganz groß und unschuldig aus.
"Du meinst, wir sollen jetzt heiraten und jetzt ein Kind bekommen?"
Das war nicht die Fragestellung, wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Ich zuckte mit der Schulter.
"Dann hätte ich etwas zu tun, in der Zwischenzeit, während du auf deinem Egotrip bist!"
"Egotrip? Wieso Egotrip?", er regte sich gleich auf.
Hach, hätte ich mal nichts gesagt, hoffentlich gings nicht noch schief.
"Na, ist doch wahr!", der Schmollmund, den ich ihm jetzt zeigte, gehörte auch in mein mimisches Repertoire.
"Du hast nur an dich gedacht und mich nicht gefragt. Ist das ein Egotrip oder nicht?"
Darüber dachte er nach. Schuldbewusst umarmte er mich und fragte endlich, endlich:
"Willst du meine Frau werden?"
Siehste, geht doch!
Jedoch ziert es sie, wenn sie sich ziert:
„Wie? Was jetzt? Waaas?“
Er hob mich von seinem Schoß runter, kniete sich vor mich und fragte mich mit gefalteten Händen:
„Julia, willst du meine Frau werden?“
Ich schlug die Hände vors Gesicht, ich musste ihn weiter anschauen, wie er da kniete und demütig auf meine Antwort wartete.
Es war noch schöner, als ich es mir ausgemalt hatte.
Ein Moment für die Ewigkeit.
Dann konnte ich es nicht länger aushalten, ich schnappte mir meinen Zukünftigen und tanzte mit ihm über die Terrasse.
"Ja!"
'Jajajajajaja!', jauchzte ich im Inneren.
Abends luden wir die engsten Freunde aus der Uni, ein paar Nachbarn und Arbeitskollegen von Henk zu einer improvisierten Verlobungsfeier ein, schon, damit er keine Möglichkeit hatte, einen Rückzieher zu machen.-
Papa bestand darauf, dass wir Zuhause heirateten.
Als wir die Entscheidung getroffen hatten, ging es sehr rasch: innerhalb von 14 Tagen lagen alle Papiere und Termine passend für unseren schönsten Tag vor.
Bubi und die restliche Clique waren natürlich auch eingeladen, sie veranstalteten für uns einen Polterabend in der Dorfkneipe. Mit der Clique war es wie früher, sie hießen Henk in unserer Mitte willkommen.
Zwischen Pascal und ihm knisterte es, ich achtete darauf, dass sie nicht zu viele Berührungspunkte hatten.
Henk hat eine Menge Verwandtschaft, die alle zu seiner, zu unserer Hochzeit kamen. Sie waren entzückt, als ich mit ein paar Sätzen Niederländisch aufwartete und mit ein paar Redewendungen. Auch unter ihnen gab es einige Männer, die mich verstohlen von der Seite betrachteten.
Dann kam der große Moment:
Ich stand, in einem wunderschönen schlichten weißen Kleid vor Henk im schwarzen Anzug, schaute ihm ernst in die Augen und sprach feierlich die vorgegebenen Worte:
„Mit diesem Ring nehme ich dich, Henk, als meinen Mann. Ich werde dich lieben, achten und ehren, in Gesundheit und Krankheit, in Reichtum und Armut bis dass der Tod uns scheidet.“
Das sagte ich so und ich meinte es so.
Mama und Papa hatten Tränen in den Augen.
Auf unserer Deele und im Obstgarten wurde gefeiert, die Kinder tobten herum, die Männer tranken, die Frauen tratschten, es wurde getanzt und es war herrlich, der schönste Tag in meinem Leben.
Das größte Hochzeitsgeschenk brachten Don und Donna angeschleppt: eine wunderschöne antike Wiege.
Selbst auf meiner Hochzeit versuchten sie mich zu überreden:
„Komm, noch ein paar Filmchen. Wir haben richtige Drehbücher und die Weltelite der Darsteller steht bereit, mit dir zu drehen. Wir verzehnfachen dein Honorar!“
Jedoch, ich, besser, wir, hatten andere Pläne, Henk und ich übten jeden Tag, an den fruchtbaren Tagen sogar mehrmals. Ich erwartete stündlich den Beginn meiner Schwangerschaft, da war keine Zeit für Kinkerlitzchen.
Nach und nach versiegte die Quelle, die mir ein Baby schenken sollte. Henk verlor das Verlangen und selbst mit allen Tricks bekam ich sein Ding nicht mehr gerade gebogen.
Als dann meine Regel ganz normal einsetzte war klar, dass wir den Wettlauf verloren hatten.
Das musste ich erst einmal verkraften. Ich schwamm exzessiv, täglich mehr als eine Stunde im Meer und ging so oft zum Training der Schwimmmannschaft der Uni, wie es stattfand.
Die US-Universitätsmeisterschaften beendeten wir auf dem sagenhaften 3. Platz, ich war als Mitglied der 4x1.500m Staffel daran beteiligt.
Henk wandte sich mehr und mehr ab. Ich nahms nicht tragisch, weil ich wusste, es ist nur von kurzer Dauer, aber zu leiden hatte ich trotzdem.
Es war blöd, saublöd.
Ich konzentrierte mich aufs Studium, hatte eine Menge Spaß mit meinen Kommilitonen, in der Schwimmriege und auch sonst, nur nach Hause wollte ich nicht.
Dort wartete ein Gespenst auf mich. Henk war nur ein Schatten seiner selbst, die Muskeln nahmen sichtbar zu, aber der Mann selbst schwand dahin.
Ätzend, was er sich da antat. Ich versuchte mit ihm darüber zu reden, er verschloss sich. Ich fands bescheuert, mit seinem Körper, seiner Seele und seiner Beziehung einen solchen Raubbau zu treiben. Ich mein, als seine Frau hab ich ja auch Rechte, oder?
"Schatz? Können wir mal reden?"
"Reden? Worüber reden? Ich muss da durch und gut ist!"
Ich kenn den Henk und weiß, das ist er nicht, so reagiert er nicht, das ist das Mist-Muskel-Zeug, was er sich einwirft, jeden Tag.
Ein Dreckszeug, das er sich auf dem Schwarzmarkt besorgen musste. Er arbeitete für eine Firma, die Muskelaufbauzeug herstellte und er selbst spritzte sich irgendein illegales, lebensgefährliches Zeug, das ihn kirre machte.
Und dann ist mir ein blöder Fehler unterlaufen:
"Schatz, was hältst du davon, wir bauen uns selbst ein Fitness-Studio auf. Dann brauchst du dir das nicht mehr anzutun. Da wärest du der Chef, dann lässt du jemand anderen Leichenteile spritzen oder einnehmen oder was-weiß-ich wie du dich gerade zugrunde richtest.
Was sagst du?"
Ich meinte es nur gut, ehrlich. Und ich dachte, er sieht es ein und freut sich über die Idee.
Was würde ein Fitness-Studio kosten? Mit Personal, Einrichtung und dem gesamten Schicki-Micki Kram sicher pro Jahr weniger, als wir mit den Filmen einnehmen.
So hatte ich es mir überlegt, aber mein Schatzi-Angetrauter war ganz anders drauf, vielleicht hatte er sich die Bauchspeicheldrüse von einem toten Nazi gespritzt, was weiß ich:
"Du meinst, du kannst alles kaufen, ja? Du meinst, du bist die einzig Erfolgreiche, ja?"
Es hört sich einigermaßen zivilisiert an, wie ich es hier schreibe, aber Henk war richtig aufgeregt, wir unterhielten uns in drei Sprachen miteinander, in der Aufregung oder besser, in dem benebelten Zustand jetzt, würfelte er alles wild durcheinander, er war schwer zu verstehen, obwohl er so laut schrie.
Ich hielt mir die Ohren zu, bis er seine Lautstärke mäßigte.
"Süße?", er schüttelte mich sanft, ich gewährte ihm Audienz:
"Hast du dich abgeregt?"
"Na, wieso sollte ich? Ich hab mich garnicht aufgeregt!", legte er sofort wieder los und bretterte in der aggressiven Art durch mein Hirn.
Ich ging einfach raus.
So ein Blödmann.
Von dem wollte ich ein Kind?
Pöh!
Als ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, stellte ich fest, dass ich mit Schuhen durchs Wasser schlurfte, die Brandung rauschte um mich herum.
Der Mann machte mich fertig.
Ich schlief im Gästezimmer, eingeschlossen. Der Kerl kann mich doch mal.
Am nächsten Morgen hatte er die Ohren angelegt, so aggressiv war er immer noch. Mensch Meier!
"Mensch Meier!", rief ich, "Werd mal wieder normal!"
"Wer ist Meier? Hattest du den in deinem Zimmer? Wolltest du mich deswegen nicht reinlassen?"
Ahje, ahje, was für eine Situation. Ich fuhr zur Uni, er konnte sich von mir aus einen Wolf grübeln.
Unser Trainer ist der Meinung, wir sollten möglichst jeden Tag drei Kilometer schwimmen, ein Mal in der Woche Fünf Kilometer, aber niemals unsere Wettkampfzeit.
Die angepeilte Zeit durfte immer nur im Spurt über zweihundert Meter geschwommen werden, dann 2 Bahnen langsam, zur Erholung, dann wieder das Wettkampftempo zweihundert Meter, dann wieder 2 Bahnen ruhig.
Dadurch bekämen wir die Tempohärte.
Jeden Tag abwechselnd Tempohärte, dann Ausdauer, dann Wettkampfhärte und an einem Tag eben die 5 Kilometer, die dann mit Endbeschleunigung, erst nur die letzten 100m im Wettkampftempo, dann zweihundert, danach die Woche 300m, bis wir die letzten 3 Kilometer im Wettkampftempo schwammen.
Interessiert ein solcher Trainingsplan jemanden?
Mich auch nicht, ich schwamm nach Anweisung, der Trainer ging mit mir vor dem Training immer den Plan durch.
Jedoch versuchte ich, mich mit diesen theoretischen Vorgaben zu beschäftigen, um mich von dem Dilemma zu Hause abzulenken.
Fest stand, dass ich noch niemals in so guter körperlicher Verfassung war, wie durch das Training in San Diego. Und ich war noch nie so einsam, wie zu der Zeit.
Henk zog sich noch mehr zurück, bewohnte das Gästezimmer und überließ mir den Rest des Hauses. Ich war so selten da wie möglich, denn immer lief ich Gefahr, dem Gespenst zu begegnen.
Mitten in der Nacht klingelte das Telefon.
"Schatz?", er nuschelte irgendwie.
"Bist du betrunken?"
"Nein!"
"Weinst du?"
"Nein!", er schluchzte.
"Ja."
Mein Mucki-Man, ganz kleinlaut.
"Was ist, Süßer, was darf ich für dich tun? Wo bist du?"
Ich schwör, ich hab verstanden, er ist 'Im Canberra' und hab gedacht, es ist eine Kneipe oder was immer, in Los Angeles, da fahren wir schon mal hin, wenn es etwas Besonderes sein soll.
Ich schwöre! Es soll nicht heißen, ich wär ein blondes Dummchen.
"Was machst du in Los Angeles?", hört sich blöd an, ich weiß, aber es war so.
"Los Angeles? Ich bin in Canberra, der Hauptstadt Australiens. Ich bin bei einem alten Freund, Jos, den kennst du doch, oder? Er war bei der Hochzeit! Der nimmt auch an der WM teil .. aber ist egal. Ich wollte dir aus dem Weg sein. Verstehst du mich?“
Wo ist er?
„Wo bist du?“
„Schatz …“
„In Canberra?“
„Hallo? Julia? Hörst du mich? Verstehst du mich?“
„Ja, sicher versteh ich dich, aber ich versteh nicht ….“
„Bitte, ich bitte dich auf Knien, bitte, dreh wieder oder such dir für die Zeit einen Freund.
Ich kann einfach nicht sehen, wie du dich für mich und meine Idee opferst und dich und deine Persönlichkeit aufgibst!"
Ich werd verrückt! Australien?
"Du bist in Australien? Was um Himmels Willen machst du in Australien?“
Wie kommt der Mann nach Australien und wie kommt er auf die Idee, von zu Hause weg zu gehen?
„Australien? Ohne mich? Spinnst du?
Komm sofort zurück, du bist verheiratet!"
"Ja, Schatz und ich liebe dich wie verrückt. Lass uns das jetzt noch durchziehen. Noch etwas weniger als ein Jahr, dann hab ich das hinter mir und wir gründen eine Familie.
Wie viele Kinder willst du?"
Die Tränen schossen mir in die Augen.
"Ich will überhaupt keine Kinder! Ich will dich! Ich will dich hier haben."
Ich konnte Henk nicht spüren, er war so weit weg, für mich nicht erreichbar.
Australien!
Ich heulte wie ein Rohrspatz.
Was machte mein Schatz in Australien?
Auch wenn er schräg drauf ist, dann gehört er doch zu mir!
Er beendete das Gespräch abrupt. Für mich war die Nacht gelaufen, hab nur geheult.
Spinnt der denn?
Australien!
Jos!
Jos, 1,90 oder so, groß, breit, wasserhelle Augen, sah gut aus, aber nicht sehr helle, so hab ich ihn in Erinnerung.
Was hat der, was ich nicht habe?
Und ich sollte was? Mir einen Freund suchen? Der spinnt ja echt!
Selbst in der Uni musste ich dauernd weinen, die ein Jahr lang angestaute Anspannung brach sich Bahn, die Tränen flossen aus mir heraus wie ein Wasserfall.
Will und Patrizia kamen rüber, wir tranken etwas, am nächsten Abend grillten wir auf ihrer Terrasse.
Es ist schön Nachbarn und Freunde zu haben.
Er rief wieder an, wieder in der Nacht:
„Schatz?“
„Wo bist du?“
„Bei Jos, ich habs dir erzählt!“
„Kommst du?“
„Ja, ja sicher komme ich. Aber erst nach der WM. Leb wohl mein Schatz. Tu so, als wenn du frei wärst und keinen Mann hättest. In einem Jahr sehen wir uns wieder.
Ich liebe dich!“
Wieder beendete er das Gespräch abrupt.
Die Menge der Tränen, die man vergießen kann, ist begrenzt, jedoch dauerte es etliche Nächte, bis mein Vorrat verbraucht war, bis ich durchschlafen konnte, ohne entsetzt und tränenüberströmt wach zu werden.
Mit Hilfe von Freunden und meinem Schwimmtrainer, der sich sehr stark engagierte, brachte ich Normalität in mein Leben. Trotzdem war es, als sei ein Teil von mir amputiert.
Australien!
Ich wollte wenigstens mit ihm telefonieren, den Kontakt aufrecht erhalten, das musste er mir doch zugestehen.
Unter Henks Mobilfunknummer erreichte ich ihn nicht, von Jos hatte ich den Nachnamen nicht und auch keine Nummer.
Ätzend, mein Schatz tickte irgendwo rum, weil diese Mist-Mittelchen seinen Verstand vernebelten und ich konnte ihm nicht beistehen.
Was sollte man da tun?
Ich wollte nach Canberra rüber, aber, wie finde ich Jos? Wie finde ich Henk?
In seiner Firma machten sie sich keine Gedanken, er war beurlaubt bis zur WM, die Vorbereitung überließ man ihm vertrauensvoll.
Jos kannten sie nicht.
Ich studierte weiter und hütete das Haus.-
Wir bekamen kaum noch Besuch, seitdem Henk so durchgeknallt war, deswegen war ich sehr überrascht, als der Türgong läutete. Wer davor stand, das rätst du nicht: Don!
Es hüpfte mich vor Freude in seine Arme.
"Was machst du denn hier?", rief ich laut und umschlang ihn mit Armen und Beinen.
Ich faltete mich wieder auseinander und hielt ihn auf Armeslänge von mir.
„Mein Gott!", rief ich und umschlang ihn wieder.
"Is ja gut!", meinte er, hob seine Reisetasche auf und schob mich ins Haus.
"Wo ist Donna?"
"Die hatte keine Zeit, du musst leider mit mir Vorlieb nehmen!", Don schaute sich um und sondierte unser Haus.
"Eh, Cool!", er schaute durch die Terrassenfenster auf den Pazifik.
"Toll, oder?"
"Wahnsinn!", bestätigte er, "Cool!“
Beim Kaffee kochen in der Küche kam er ziemlich plötzlich zur Sache:
„Aber jetzt mal zu dem, weswegen ich hergekommen bin!"
Er fingerte an mir herum. Wenn ich ihn gelassen hätte, dann wäre ich in Sekunden nackig gewesen.
"Heh! Hallo? Ich bin verheiratet!", wehrte ich ihn ab.
Bei aller Empörung empfand ich es als angenehm, dass sich endlich mal wieder jemand für mich interessierte, mich einfach anlangte, um mich in Besitz zu nehmen.
Don schaute mich an.
"Und? Ich auch!"
Er hatte mein Kleid schon unten, ich trug allerhand Unterzeug und eine Jeans drunter.
"Ja, spinnst du? Ich sagte: ich bin verheiratet! Ich bin treu! Meinem Manne treu, verstehste?“
Obwohl es schön war, dass mich wieder jemand anfasste, weil er etwas von mir wollte.
Wenn ich daran dachte, was es für ein Gefühl ist, wenn er mich auszieht, wenn er mich streichelt, überall, und an mir rummacht.
Wenn ich daran denke, wie er mich anschaut, wenn ich nackig bin, was das für ein Gefühl ist.
Wenn man weiß, gleich passierts.
Wenn ich daran denke, wie es sich anfühlt, sein Ding zu bearbeiten, bis es ganz groß ist und er es dann in mich reinsteckt, wie sich das anfühlt und was es mit mir macht.
Wie es aussieht, wenn er ihn in mir stecken hat und ihn saftglänzend wieder rauszieht und wieder reinsteckt und wie sich das anfühlt.
Bevor ich mich zu sehr hinein versetzte, öffnete ich die Augen schnell wieder und begegnete genau Dons Blick.
„Boh, Süße, dieser Blick in eine Kamera und mindestens einer Millionen Männern geht einer flitzen! Und nicht nur Männern, behaupte ich!“
Mit wenigen Handgriffen hatte er mich komplett ausgezogen und ich beobachtete sein Riesenrohr, wie es in mir verschwand und eine Gefühlswelle auslöste, die uns beide in einen Strudel der Leidenschaft riss, aus dem wir keuchend und atemlos wieder auftauchten.
Ich hörte Will an der offen stehenden Terrassentür klopfen. Das machte er immer so und kam dann einfach rein.
Normalerweise kein Problem, jedoch dieses Mal musste ich verhindern, dass er bis hier durch lief und uns in flagranti erwischte. Am Haken hing ein Trockentuch, leider nur ein kleines, ich hielt es mir vor und rannte ins Wohnzimmer. Er stand schon mittendrin als ich rein gestürmt kam.
"Hi!", meinte er und staunte mich an.
Er hat mich oft im Bikini gesehen, was sollten jetzt die doofen Blicke?
"Ich hörte dich rufen, dachte ich!"
"Nee, ich hab dich nicht gerufen, aber besten Dank.
Ich ... ich wollte gerade unter die Dusche ...!"
Da kam Don um die Ecke.
"Wieso rennst du denn einfach weg? Gibts bei dir auch was zu trinken?", da sah er Will.
Du kennst ja Don, er trat völlig ungerührt, von Verlegenheit keine Spur, splitternackt auf Will zu, sein Dödel hing, noch nicht ganz eingeschrumpft, frisch gerötet und tropfend herunter. Er streckte Will die Hand entgegen und meinte trocken:
"Hi, ich bin Don, ich bin, äh, ein ehemaliger Arbeitskollege von Juni, äh, July!"
Will ergriff Dons Hand automatisch und du konntest sehen, wie er ihn erkannte und wie bei ihm der Groschen fiel. Er schaute mich vielleicht an! Und glotzte auf Dons Dödel.
Dann wieder mich und dann wieder Dons tropfenden Dödel.
Shit!
"Ja dann!", meinte er lahm, "Dann ist ja alles Bestens!"
Er ging rückwärts, peinlich berührt, rannte von der Terrasse die Treppe runter, durch den Sand, die Treppe zu seinem Haus wieder hinauf.
"Tja!", meinte Don lakonisch, "Ich hab ja gesagt, sie erkennen mich nur, wenn ich nix anhab!"
"Aber", ich war einigermaßen konsterniert, "der hat dich erkannt, was meinst du, was er jetzt macht?"
"Äh!", Don winkte lachend und zog mich Richtung Schlafzimmer, "Da ist nichts mehr zu retten, der checkt jetzt seine Porno-Sammlung und wenn er einen guten Geschmack hat, dann hat er einen Film mit Miss Juni und pfeift ihn sich rein.
Jetzt kuck mal, was der hier macht, wenn ich von 'Miss Juni' und 'reinpfeifen' in einem Satz spreche!", und deutete auf seinen halb aufgerichteten Göttlichen.
Wer kann in einer solchen Situation klar denken?
Don wollte über Nacht bleiben, war klar. Abends saßen wir auf der Terrasse, als das Telefon klingelte.
Henk.
Mein Mann.
Den hatte ich verdrängt, der war ganz weg aus meiner Welt, für ein Jahr ausgeklammert, in Canberra oder auf einem anderen Planeten.
Jedenfalls war er für mich weg.
„Ist er schon da?“, fragte er nach einer merkwürdig kühlen Begrüßung.
„Wer? Wer ist schon da?“
„Na, Don!“
„Wieso weißt du von Don?“
Don winkte mit beiden Händen um mir etwas zu erklären.
„Na, ich hatte ihn doch angerufen und zu uns eingeladen. Er ist also da?“
„Äh, ja! Ja, Don ist da, heute Nachmittag ist er gekommen.“
Die Zweideutigkeit des Satzes ließ meine Wangen warm werden.
„Hat er es dir schon gemacht?“
„Wie? Was? Wie gemacht?“
„Na, du weißt schon, ob er es dir besorgt hat mit seinem Riesending?“
„Henk!“
„Ja bitte? Du erinnerst dich an deine Videos im Schrank? Meinst du, ich wär blöd?“
'Blöd' heißt auf niederländisch 'jeck', das 'j' gesprochen wie das 'ch' in 'Bach'.
Er atmete schwer, als wenn er sich aufregen würde.
„Habt ihr es schon gemacht, ja oder nein?“
Was jetzt? Zugeben konnte ich es schlecht, lügen auch nicht. Au Mist, was hab ich gemacht?
„July? Ja oder nein?“
„Öh, nein!“, log ich leise, zu leise.
„Hallo? Julia? Ja oder nein?“
Ich räusperte mich und sagte fest:
„Nein!“
Kam da ein Grinsen übers Telefon aus Australien?
„Will meint, ihr hättet schon!“
„Ach! Will? Wie kommt es … was hat Will .. ich mein, wieso Will?“
Der Schweiß brach mir aus allen Poren.
„Tja, hat euch gesehen, ihr wart beide nackt!“
„I-ich, ich kann dir das erklären!“
Konnte ich nicht.
„So viel zu 'Treue bis der Tod euch scheidet!'“, meinte Henk.
Das fand ich jetzt gemein, hatte er nicht gesagt, er hätte Don zu uns eingeladen? Hat er nicht verlangt, ich sollte Sex haben und auch noch vor der Kamera? Und das soll jetzt nur eine Falle gewesen sein, um mich der Untreue zu überführen?
Der dicke Kloß im Hals hinderte mich nicht daran, meine Rechte zu verteidigen, ich fands unfair von ihm:
„Ich habe versprochen, dich zu lieben, bis der Tod uns scheidet und dabei bleibe ich. Von Treue war bisher nicht die Rede!“
„Wie, von Treue nicht die Rede?“
Ich musste weinen. Dass ich so mit Henk zanken musste war ganz furchtbar.
„Ich liebe dich!“, schluchzte ich.
„Rede nicht über Dinge, von denen du nichts verstehst!“, sagte er in seiner ätzenden Aggressivität und hängte ein.
Das haute mich echt um: es war mein erster Streit mit Henk und dann blöd am Telefon mit einhängen und dem ganzen Mist, mit seinen bescheuerten Muskel-Mitteln und meiner besch ... eidenen Situation hier.
Don erzählte, dass Henk ihn angerufen hätte:
"Ich wollte, ich hatte, ich wollte es dir die ganze Zeit schon sagen, aber, du lässt mich ja nicht zu Wort kommen!"
Ein typischer Don-Spruch. Ich saß da, heulte mir die Augen aus dem Kopf und er kam mit einer dermaßen faulen Ausrede daher.
Wider Willen musste ich lachen.
"Na siehste, geht doch!", er schob mir ein neues Päckchen Papiertaschentücher in Reichweite.
"Er hat mich vorgestern angerufen, aber da hatte ich das Ticket schon gekauft. Ich muss mit dir reden!"
"Warum hast du denn bisher nicht mit mir geredet? Warum sagst du denn nichts? Wieso lässt du mich so in die Falle laufen?"
"Wieso Falle? Du weißt jetzt, dass man besser sofort die Wahrheit sagt. Die Lektion muss man immer auf die schmerzhafte Tour lernen, ist so."
Er setzte sich seitlich und versuchte das Thema zu wechseln:
"Dass dein Typ so schräg draufkommen kann, hätte ich nie gedacht! Ruft mich an und sagt, ich solls dir besorgen, überredet dich, es mit irgendjemandem zu machen und schimpft mit dir, weil wir beide seinem Wunsch entsprochen haben.
Versteh einer diese Holländer!"
Es ist erfrischend, Dons flapsige Respektlosigkeiten zu hören, wenn man allen Grund hat, in Depressionen zu verfallen.
"Das liegt nur an dem Dreckszeug, das er nimmt um die Mist-WM zu gewinnen.", beschützte ich Henk, meinen Mann, meinen Liebsten.
Meine Liebe zu Henk hinderte Don allerdings nicht, seiner gedenkend mit mir gemeinsam nochmals die Matratze durchzuwalken.
Es war ungewohnt und weckte mich ein paar Mal auf: Don war so viel größer als Henk und wir schliefen natürlich unter einer Decke.
Morgens, nach heftiger und erfüllender Bettgymnastik und einem kurzen Ausflug ins Meer saßen wir beim Frühstück.
"Was hat dich denn dazu getrieben, mich besuchen zu kommen? Scharfe Bräute gibts doch in deiner Umgebung reichlich?"
"Keine wie Miss Juni!", bei Don weißt du nie, ob er etwas ernst meint oder ob er einen trockenen Spaß macht, ich nahm dieses als einen Scherz und lachte.
Ich finde den kalifornischen Honig, der hier in La Jolla von einem Imker produziert und nur privat verkauft wird, einfach phantastisch. Wenn ich den genieße, möchte ich nicht über ernste Themen reden.
Dunkel-goldig, leicht herb, honig-süß. Zu frischen Croissants ein Gedicht, Henk isst ihn gerne mit Pfannkuchen.
Morgens früh schon warme Pfannkuchen.
Ach Henk.
Don erzählte vor sich hin, ich war noch mit dem Honig beschäftigt und hörte nicht zu, erst als er Lehman-Brothers sagte, realisierte ich, dass er und Donna spekuliert hatten und ihr Geld verloren war.
"Aber, es kommt doch laufend Neues rein!", meinte ich leichthin, während ich meine Finger abschleckte.
"Ich kriegs jedenfalls nicht aufgebraucht und ihr kriegt ja viel mehr!"
"Unseren Anteil der Filmrechte mussten wir abtreten, für die Geschäftskredite, im Moment siehts schlecht aus!"
Don sagte das so dahin, als wenn es nichts wäre, Nichts über das man sich aufregen könnte.
Aber er war bestimmt nicht bis San Diego geflogen, um mit mir ein paar Nümmerchen zu schieben oder um Henk zu beweisen, dass seine Frau nicht treu war.
Meinem prüfenden Blick begegnete er mit gesenkten Augen und halbierte ein Croissant.
Meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit gehörte ihm.
"Was kann ich tun? Soll ich dir Geld leihen!"
"Nein", er schaute noch nicht auf, "deswegen bin ich nicht hier!"
"Weswegen dann?", er hätte ja auch wegen mir hergekommen sein können.
Er grinste wieder so verschmitzt.
"Ich musste dich unbedingt wiedersehen, ohne Donna und ohne Henk!" sein Grinsen wurde schräg und er schaute mich so von der Seite an.
"Pass auf mein Freund, wenn du mich verarschen willst, dann kannst du was erleben. Warte!", ich sprang auf und er flüchtete vor mir mit gespieltem Entsetzen.
Wir landeten in der Koje.
Wenn wir beide es zusammen machten, dann wackelte die Erde, die Sonne kam ins Zimmer und erfüllte alles mit ihrem Gleißen. Don und ich passten im Bett so gut zusammen, dass ich mein bewusstes Denken an den Nagel hängte, sobald er Anstalten traf, mich in Besitz zu nehmen und ließ mich fallen in dieses Gefühl das mir unendliches Glück vermittelte.
Wir lagen im Bett und schnauften aus.
"Jetzt sag, was soll ich für dich tun?"
Don lag auf dem Rücken, sein Atem beruhigte sich, seine Vorderfront glänzte vom Schweiß, sein Dödel entspannte sich und kam auf dem Bauch zu liegen.
Ich liebe dieses Teil.
"Donna bittet dich, nochmal für uns zu drehen. Das Angebot steht immer noch, mit dem zehnfachen Honorar.
Sie will 50 kleine Filme drehen, wie gehabt, und 2 abendfüllende, so zwischen 90 und 120 Minuten, netto."
"Und die üblichen Download-Prämien pro Film?"
"Alles andere wie gehabt."
"Aha!", sagte ich.
Ich musste noch etwas wissen.
Die Zimmerdecke hielt meinem Blick locker stand, aber gab mir keine Antwort auf meine nächste Frage, die auszusprechen mir Angst machte:
"Was hat Henk damit zu tun?"
"Henk?", zu meiner Erleichterung schaute Don überrascht, "Henk hat gar nichts damit zu tun. Als er anrief, hatten wir ja schon den Plan. Ich hab ihn nur um Erlaubnis gefragt und er hat mich gebeten, dich dazu zu überreden.
Da wusste ich noch nicht, dass er bekloppt geworden ist."
"Ma-ann!", ich gab ihm einen Klaps, "Der ist nicht bekloppt geworden, seine Medikamente bringen ihn so drauf!"
"Habt ihr es denn dermaßen nötig, dass er solche Klimmzüge machen muss?"
"Ach was! Ich bin deinem eigenen Rat gefolgt und habe sicher angelegt. Die Zinsen häufen sich an, wir bekommen ja noch nicht einmal die laufenden Einnahmen ausgegeben."
"Du hast Sorgen!", meinte Don.
"Ich könnte dir Geld geben!", bot ich nochmals an.
"Danke dir dafür, vielleicht muss ich darauf zurückkommen. Jedoch wollen wir uns lieber selbst helfen, geliehenes Geld muss man zurückzahlen, wir wollen selbst was schaffen und dazu brauchen wir 'Miss Juni'.“
"Da muss ich drüber nachdenken! Was sagt Donna dazu?"
"Es ist unser Plan, ihrer und meiner. Sie meinte, ich sollte alles versuchen, dich dazu zu überreden. Sie sieht unsere Zukunft eng mit deiner Einwilligung verknüpft."
Da lagen seine Karten auf dem Tisch, fand ich fair. Er ahnte aber wohl auch, dass er im Notfall auf mich zählen könnte und so, wie er es schilderte, war es ein Notfall.
"Du sollst alles dafür tun? Alles?"
Er tat, als wenn er ängstlich wäre.
"Äh, komm jetzt nicht auf krumme Gedanken!"
"Um zu einem Entschluss zu kommen, brauche ich noch eine Weile. In der Zwischenzeit könntest du mir schon einmal zeigen, was du unter 'Alles' verstehst."
"Du Schlitzohr!", meinte er und lachte, "Da musst du ihm aber ein bisserl aufhelfen!"
Zwei Tage später brachte ich ihn zum Flughafen.
Nach dem Einchecken hatten wir noch ein paar Minuten Zeit. Wir beide stehen nicht soo sehr auf Kaffee. Ein altmodischer Photoautomat war mir beim Herumsuchen nach dem richtigen Schalter ins Auge gefallen, ich zerrte meinen Besucher dort hinein, setzte ihn mit runter gezogener Hose auf den Drehsessel.
Ich musste den Dödel erst ein wenig bearbeiten, bis er stand, dann setzte ich mich drauf und wurd verrückt, in der Abflughalle des Airports San Diego.-
Nachts um Drei klingelte wieder das Telefon, mein Mann weinte.
"Süße, verzeih mir, bitte! Du musst mir verzeihen!"
Das war nicht Henk, sondern das Chemiemonster, das sich aus den Zellen meines Mannes gebildet hatte und von dem ich hoffte, dass es schnellstmöglich im Gulli verschwand und mir meinen Henk zurück brachte.
"Schatz, bist du betrunken?"
"Nein! Um Gottes Willen nein! Alkohol ist absolut tabu!"
„Weißt du, wieviel Uhr es ist?"
"Naklar! Halbsieben, gleich gibts Abendbrot. Was gibts bei dir?"
Das war nicht der Henk, den ich kannte, der mit komplizierter Uhr an der mittels einer Millionen Knöpfen und Tasten unendliche Mengen an Funktionen und Daten abgerufen werden konnten. Das war nicht der Henk, der sagen konnte, wie spät es gerade in Pusemuckel auf den Fidschis ist.
"Mijn Schattebout! Es tut mir unendlich leid! Ich hab natürlich Don gebeten, dich zu lieben. Ja, ja ja!"
Er machte eine Pause, die er nutzte, um ins Telefon zu schluchzen. So kannte ich ihn wirklich nicht.
Er fuhr fort:
"Aber als dann Will anrief," Will hatte also seine Nummer, ich nicht, "war ich so eifersüchtig, ich konnte es nicht ertragen, ich war wild vor Eifersucht!"
Hach, ist das ein Süßer! Stimmts?
"Ich liebe dich so sehr, es macht mich verrückt, wenn ich daran denke, dass dich jemand anfasst. Aber, ich kanns ja nicht, wie kann ich es dir verwehren?"
Hab ich so etwas Edles verdient?
Ja, eigentlich ja, hab ich.
Nein, war nur ein Witz. Mein S
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Adlerswald
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