Kapitel Elf
von Lemora
Carons Muskeln spannten sich an, als er den Elfen erblickte.
Leise huschte er in den sicheren Wald zurück, blieb hinter einem dicken, von grünen Mooskissen überwucherten Baumstamm stehen und beobachtete wachsam die schlanke Gestalt, deren langes, schneeweißes Haar sich sanft im Wind bewegte.
Der Mann befand sich nicht weit von ihm auf der Lichtung und absolvierte ein tänzerisches Kampftraining für sich alleine. Seine geschmeidigen Bewegungen folgten schnell und dicht aufeinander, die schlanken, aber muskulösen Arme und Beine wunderbar aufeinander abgestimmt.
Er vollführte Tritte und Stöße, die Caron kannte, aber niemals in solch perfekter Anmut ausführen würde.
Fasziniert folgten Carons Blicke den Schritten des Elfs.
Er trug sehr eng anliegende, schmucklose Kleidung in schwarz. Sein langes Haar war seitlich zu dünnen Zöpfen geflochten, welche nun anmutsvoll um sein bleiches Gesicht schwirrten.
Caron merkte nicht, dass er sich auf die Lippen biss, so beeindruckend wirkte des Elfen Tanz auf ihn, so berauschend, dass er alles um sich herum vergaß, auch den Umstand, dass er dieses wunderschöne Wesen töten musste.
Der Elf ging in die Knie, um seine Klingenwaffe aufzuheben. Dabei knirschte das Leder seiner Rüstkleidung und Caron sah die kräftigen Beinmuskeln und die langen, grazilen Finger, die nach der Waffe griffen.
Fast schmerzte es ihn, dass er den Elfen umbringen musste, wenn er selbst überleben wollte.
Seine Faust schloss sich fest um einen Ast, als er seiner eigenen Erregung gewahr wurde.
Er konnte nun das Gesicht des Elfen sehen, der die Augen geschlossen hatte, während er die Klinge sacht hin- und her schwang.
Er verbindet sich mit der Waffe, stellte Caron fest, wird eins mit ihr und das ziehende Gefühl in der Leistengegend wurde stärker.
Lass mich mit dir tanzen, schöner Mann, hauchten seine Gedanken, und dann töte ich dich.
Langsam griff er nach seinem Schwert und schlich ein paar Schritte weiter aus dem schützenden Baumdickicht heraus.
Der fremde Elf stand völlig frei und ungesichert auf der Lichtung, die Augen immer noch geschlossen, das Gesicht der Sonne zugewandt in seliger Verzückung lächelnd, die Waffe fest in den Händen.
Caron stand ihm direkt gegenüber, drei, vier große Schritte entfernt, trauervoll den jungen Kämpfer beobachtend.
Schade um dich, mein Schöner, dachte er wohl zum hundertsten Mal, aber du bist tödlich für mich und meine geliebte Vilya.
Er spannte sämtliche Muskeln, blickte den Elfen aufmerksam an, bereit, loszuspringen.
Da endlich öffnete der Elf die Augen und blickte geradewegs in Carons entschlossenes, ruhiges Gesicht.
Blitzartig ging der schmale Körper in Stellung und richtete die Waffe warnend auf Caron, der die Kraft seiner Lust mit der Kraft seiner Wut verband und den Elfen weiter nur anblickte.
"Wer bist du?", fragte der Elf mit gefährlichem Unterton in der leisen Stimme, die dunkler und tiefer war, als Caron angenommen hatte.
Heiß durchfuhr es ihn.
Schweigend ging er auf den Mann zu, ein paar kleine Schritte nur, aber nun konnte er den würzigen Duft riechen, der von ihm ausging. Feuchtes Holz mit ein wenig Zimt, stellte e
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Krystan
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MarcLelky