Katharina 4: Der Besuch des königlichen Gestüts
von Jena
Am Abend führte mich Christian wieder auf die Dachterrasse.
Genau wie vor ein paar Wochen, war die Hotelterrasse zu dem exklusiven Club umfunktioniert worden.
Wir gesellten uns zu Christiano, dem angeblich schwulen Fabrikbesitzer (aber ich wusste es mittlerweile ja definitiv besser...), Marcello den Verwalter des königlichen Gestüts und Herrn Riviera Senior den Besitzer des Fußballclub´s „RDK Mallorca“.
Vollkommen befriedigt und entspannt genoss ich die Gesellschaft der Männer und die geistreichen Gespräche.
Nach dem Abendessen am Büfett verabschiedete sich Christian mit einmal aus unserer Runde und meinte, er wäre heute wirklich total müde und kaputt. Er würde lieber früh schlafen gehen.
Lächelnd schaute ich ihn wissend an, schließlich war mir total klar, wovon er so müde und kaputt war…, doch da ich mich auch ohne ihn in der Runde mit den 3 Herren wohl fühlte, meinte ich, dass ich noch ein bisschen bleiben würde.
Eine halbe Stunde später wurde die Tanzfläche eröffnet und beinahe alle strömten los, um ein bisschen zu tanzen.
Christiano schaute mir total traurig tief in die Augen, ergriff meine Hand und meinte, dass er sich leider ebenfalls schon verabschieden müsse, da er noch einen geschäftlichen Termin wahrnehmen müsste.
So blieb ich mit Marcello und Herrn Riviera Senior zurück.
„Wollen wir…?“ Hörte ich Marcello leise und unaufdringlich hinter mir, während ich mich noch von Christiano verabschiedete.
Und da ich nach dem üppigen Essen froh war, mir ein wenig die Beine vertreten zu können, nahm ich die Einladung zum Tanzen gerne an. Ich genoss es, mit einem echtem Könner zu tanzen, denn das er ein Könner war, erkannte ich bereits nach den ersten Schritten. Er führte mich einfach extrem sicher über die Tanzfläche.
Nach drei Liedern war erst einmal Pause und Marcello führte mich zu einem Tisch am Rande der Tanzfläche.
„Bitte nimm Platz."
Ganz Gentleman rückte er mir den Stuhl zurecht und setzte sich mir gegenüber hin.
Wie immer wirkte er irgendwie unnahbar, wie jemand dem man nicht so einfach in die Karten schauen konnte. Als Verwalter des königlichen Gestüts musste er wahrscheinlich so auf die Menschen wirken, dachte ich so bei mir.
Fast schon ein bisschen aristokratisch.
Dann wirkte er aber auch traurig und melancholisch auf mich.
Es war total schwierig, seine Stimmung richtig zu erfassen.
Trotzdem waren wir bald in eine interessante Unterhaltung vertieft. Marcello schien sehr an mir und dem, was ich so machte interessiert zu sein und so erzählte ich ihm von meinem Job als Pilotin, von meinem Leben in Deutschland usw.
Während der Unterhaltung schlug ich ohne darüber nachzudenken meine Beine übereinander , so dass der Stoff des Abendkleides am Beinausschnitt auseinanderfiel und meine schlanken Beine aus Versehen bis hoch zu den Oberschenkeln entblößt wurden.
Ich lief rot an, als ich seinen kurzen Blick auf meinen nacktem Bein bemerkte.
Rasch stellte ich meine Beine wieder nebeneinander und verdeckte somit meine Schenkel.
Marcello schaute mich nachdenklich, in Gedanken vertieft an.
Ein bisschen steif…, wie gesagt schon fast aristokratisch…!
Er legte eine total vornehme Zurückhaltung an den Tag und schien zum Glück keinerlei sexuelles Interesse an mir zu haben.
Seine Körperhaltung, seine Kleidung, all das strahlte seine Macht aus.
Aber gleichzeitig wirkte er unsicher im Umgang mit Frauen, als ob er schon lange nicht mehr in so einer Situation gewesen wäre und es im Schwierigkeiten bereitete, zwanglos mit mir zu plaudern.
Ich wusste echt nicht warum ich ihn so interessant fand. Vielleicht lag es ja daran, dass er so melancholisch und traurig auf mich wirkte.
Ihn umgab eine Aura des Unnahbaren und das fand ich irgendwie spannend.
Kurze Zeit sagte keiner von uns ein Wort.
Wir schauten uns einfach nur in die Augen.
Bald konnte ich seinem forschenden, kühlen Blick nicht länger standhalten und schaute ablenkend zur Seite.
Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf: „Warum wirkte er so unsicher?“
Ich wusste es nicht…, kam einfach nicht darauf…!
Schließlich erhob Marcello sich, trat zu mir und zog mich zu sich hoch.
Zurückhaltend und schüchtern legte er seinen Arm um mich, um mich erneut zur Tanzfläche zu führen.
Er hielt mich und führte mich formvollendet über die Dachterrasse.
Seine Hand ruhte zwischen meinen Schulterblättern und ab und zu strich er gedankenverloren über meinen Rücken.
Bei einem ruhigeren Lied lehnte ich meinen Kopf vertrauensvoll an seine Schulter.
Meine Gedanken kreisten um den stillen Verwalter des königlichen Gestüts, während ich von ihm über die Tanzfläche geführt wurde.
Ich genoss den Tanz mit diesem zurückhaltenden, introvertiert wirkenden Mann sehr.
Endlich mal kein spanischer Macho, der alles tat, um mich ins Bett zu kriegen.
Irgendwann hörte die Band auf zu spielen und der Abend ging dem Ende zu.
Ich wollte mich von Marcello verabschieden, um noch mit meinem Verlobten zu telefonieren, doch er blickte mich enttäuscht und traurig an und meinte, er würde mich noch zum Zimmer geleiten.
Wie selbstverständlich drückte er den Fahrstuhlknopf und kam nach mir in die Fahrstuhlkabine.
Vor meiner Zimmertür angekommen, blieben wir stehen.
Ich blickte ihn an und meinte zu ihm: „Vielen Dank für diesen wunderschönen Abend."
Marcello beugte sich zu mir herunter, gab mir einen formvollendeten Kuss auf die Hand, dann wandte er sich ab und ging.
Und ich freute mich unglaublich und war auch ein bisschen erleichtert, dass ich ihm keinen „Korb“ geben musste. Er hatte zum Glück wirklich einfach gar nichts versucht, um bei mir zu landen, so dass ich echt glücklich ins Hotelzimmer gehen konnte.
Am nächsten Morgen wachte ich wie gerädert auf.
Lange hatte ich mir noch Gedanken darüber gemacht, warum Marcello so merkwürdig, so still und melancholisch war. Was für Ereignisse in seiner Vergangenheit ihn wohl so geprägt hatten, dass er so introvertiert rüberkam.
Vollkommen in Gedanken versunken, machte ich mich fertig für das Frühstück, doch als ich aus dem Zimmer gehen wollte, sah ich auf dem Boden einen Zettel den jemand unter den Türschlitz hindurch geschoben hatte.
Es war eine Visitenkarte von Marcello, mit einer kurzen Nachricht.
Wenn ich Lust hätte, könnte ich mir heute das königliche Gestüt anschauen.
„Cool...“, schoss es mir durch den Kopf, „das königliche Gestüt anschauen…, so eine Gelegenheit bekommt man sicherlich nicht allzu häufig im Leben!“
Klar hatte ich sofort große Lust dazu, das Gestüt zu besichtigen und so entschloss ich mich, die Einladung anzunehmen.
Gegen 10:00 Uhr kam ich nach über 1 Stunde Autofahrt beim Gestüt an und war allein schon bei der Fahrt über das Grundstück bis zum Anwesen von der schieren Größe überwältigt.
Vor dem Eingang wurde ich von Laura empfangen. Sie stellte sich mir als „Mädchen für Alles“ vor und meinte, dass Senior Marcello noch zu tun hätte und sie mir schon das Anwesen zeigen sollte.
Zunächst war ich etwas enttäuscht, dass Marcello mich nicht persönlich empfing, aber es dauerte nicht lange da hatte mich Laura mit ihrer freundlichen, offenen Art schon so in Beschlag genommen, dass ich ihn nicht mehr vermisste.
Laura führte mich am Anwesen vorbei zu den Pferdeställen.
„Zuerst zeige ich Ihnen die Ställe, Senorita Katharina“, meinte sie, „die sind total interessant, danach geht es weiter zu den Unterkünften der Mitarbeiter, zu den verschiedenen Koppeln und als letztes zum Anwesen von Senor Marcello, unserem Verwalter.“
Wir waren noch keine 20 Meter gekommen, als ich auf einmal Kinderstimmen aus einem Gebäude näherkommen hörte. 2 kleine Kinder rannten total aufgeregt auf uns zu.
„Lucia…, Alvaro…“, rief Laura, „passt ein bisschen auf, dass ihr nicht hinfallt“.
Vollkommen außer Atem kamen die beiden bei uns an, strahlten zu mir hoch und fragten pustend, ob sie mitkommen könnten. Sie hätten ebenfalls total viel Lust dem Besuch ihres Papa´s alles zu zeigen.
Total überrascht wurde mir klar, dass es sich um Marcello´s Kinder handeln musste.
Das freute mich echt sehr, denn das zeigte doch, dass er ein glückliches Familienleben hatte, obwohl er immer so traurig und melancholisch wirkte.
Vielleicht hatte ich mich ja auch in ihm getäuscht.
Und da Laura den Beiden natürlich keinen Wunsch abschlagen konnte, liefen sie aufgeregt plappernd vor uns her und übernahmen wie selbstverständlich die Führung. Es dauerte nicht lange, da hatten die beiden meine Hände ergriffen und zogen mich zu den Stallungen, um mir ihre Lieblingspferde zu zeigen.
Hilflos schaute ich über die Schulter zu Laura zurück. Ich sah sie lachend hinter uns herkommen. Gegen diese kindliche Energie und Lebensfreude war einfach kein Kraut gewachsen.
Die Führung war total kurzweilig und lebendig, vor allem, weil die Kinder einfach zu allen Gebäuden, zu allen Tieren und auch zu den meisten Angestellten, denen wir begegneten, lustige Kommentare und kleine Geschichten zu erzählen hatten.
Bald erfuhr ich auch, dass Lucia 3 Jahre und Alvaro gerade 5 Jahre alt waren.
Ich spürte ihre Leidenschaft und kindliche Freude. Sie hatten einfach total viel Spaß daran, mir alles zu zeigen.Nach einiger Zeit meinte Laura, es wäre Zeit für das Mittagessen, die Kinder sollten doch schon vorlaufen und dabei Helfen alles vorzubereiten. Sofort zogen die beiden los, um ihre „schwere“ Aufgabe zu meistern, so dass Laura und ich ein wenig allein waren, während wir zurück zum Anwesen schlenderten und uns unterhielten.
Mit total trauriger Stimme meinte Laura, dass die Kinder wirklich eine schlimme Zeit hinter sich hatten, weil ihre Mutter vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt wäre.
Auch Marcello der Verwalter des Anwesens wäre seit dem nicht mehr so, wie er früher gewesen war. Früher war er ein total fröhlicher, aufgeschlossener Mensch, doch im letzten Jahr hätte er sich stark verändert und wurde immer trauriger und in sich gekehrter.
Er zog sich immer mehr zurück und lies niemanden mehr an sich heran.
Ich erwiderte, wie Leid mir das tue und dass ich das nicht gewusst habe, doch dass ich nun endlich verstehen könnte, warum er mir immer so traurig und melancholisch erschienen war.
Am Mittagstisch kamen die Kinder wieder zu mir und setzten sich auf die Plätze direkt neben mir, so dass ich wenig Möglichkeiten hatte, mich mit anderen Erwachsenen zu unterhalten. Die ganze Zeit redeten die Kinder von beiden Seiten auf mich ein, bis ich Laura einen hilflosen Blick zuwarf und sie die beiden aufforderte etwas ruhiger zu sein und nun erst mal zu essen.
Da kehrte etwas Ruhe ein.
Kurze Zeit später saß die kleine Lucia mit einmal auf meinen Schoß. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie sie es geschafft hatte, sich in meine Arme zu mogeln. Sie strahlte mich an und meinte, dass sie mit mir gemeinsam essen wollte. In dieser Situation ging die Tür auf und Marcello betrat den Raum.
Ich sah ihn voller liebevoller Gefühle für die Kinder breit lächeln, als er Lucia und Alvaro sah, die sich bei mir augenscheinlich pudelwohl fühlten.
Er nahm den Platz am Kopfende der Tafel ein und konnte die Kinder und mich während des gemeinsamen Mahls die ganze Zeit beobachten.
Unterhalten konnten wir uns nicht, da mich die Kinder die ganze Zeit in Beschlag nahmen.
Beim Nachtisch meinte er beiläufig zu mir, ob ich noch Lust auf einen kleinen Ausritt über das Anwesen hätte. Augenzwinkernd und lächelnd schob er nach, dass ich auch das bravste Pferd auf dem gesamten Gestüt bekommen würde.
Irgendwie wirkte er in der Gesellschaft der Kinder auf einmal viel freundlicher und ausgeschlossener auf mich.
Oder waren seine Kinder der letzte Test gewesen…?
Dadurch, dass sie sich so wohl bei mir fühlten, konnte er sich mir gegenüber scheinbar ebenfalls öffnen. Ich wusste es nicht, aber dieser „neue“ Marcello gefiel mir viel besser als der Alte.
Und so stimmte ich natürlich zu.
Es dauerte nicht lange, da wurden die gesattelten Pferde aus dem Stall zu uns geführt.
Die Kinder machten sich darüber lustig, dass ich so ein lahmes Pferd reiten sollte…, sie selbst würden natürlich viel wildere Pferde bändigen können.
Bei den Worten der Kinder fing Marcello herzlich an zu lachen und es tat richtig gut ihn so entspannt und gelöst erleben zu dürfen. „Na wartet“, dachte ich, „euch zeige ich gleich, wie gut ich reiten kann!“ Wie fast jedes Mädchen auf dem Lande war ich früher regelmäßig zu einem Reitstall gegangen und hatte dort ein Pflegepferd besessen, welches ich damals regelmäßig reiten durfte.
Marcello hielt mir sogar den Steigbügel, so dass es mir leicht fiel in den Sattel zu kommen. Doch dann gab ich dem Pferd meine Hacken zu spürten und ritt gekonnt eine Runde über den gesamten Hof, so dass den Kindern und Marcello vor Staunen die Kinnladen hinunterfielen.
„Mund zu“, rief ich den dreien lachend zu und freute mich, dass ich sie so überrascht hatte.
Marcello setzte sich ebenfalls auf sein Pferd und schon ritten wir nebeneinander her vom Hof. Er zeigte mir alles, was es zu sehen gab und ich spürte, dass er voll in seinem Element war.
Leidenschaftlich sprudelte alles aus ihm hervor und mir kam es vor, als wäre ein Damm bei ihm gebrochen, denn von seiner melancholischen Art war nichts mehr zu spüren.
Immer wieder lachte er zu mir rüber, erzählte Anekdoten darüber, wie es ablief, wenn die königliche Familie hier zu Besuch kam und das seine Kinder im letzten Jahr sogar mit den Enkeln des Königspaares spielen durften.
Ja, ich spürte, dass er hier auf dem Rücken seines Pferdes seine Sorgen hinter sich lassen konnte und einfach glücklich war.
Über eine Stunde waren wir unterwegs, bis wir schließlich vor einem kleinen Waldstück Halt machten.
„Soll ich dir noch eine besonders schöne Stelle zeigen?“ Hörte ich seine Stimme hoffnungsvoll und leicht angespannt.
„Klar“, erwiderte ich gutgelaunt, weil es mir einfach Spaß machte mit ihm unterwegs zu sein. Die Gespräche mit ihm waren geistreich und humo
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen. | ||
Passwort vergessen? |
Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.
Kommentare
Kommentare: 24
Kommentare: 9