Keine Sterne in Athen
von EviAngel
„… dann die Idee mit diesem Urlaub,
statt selten sollt' es immer sein.“
Blöder alter Schinken, dummer Text. Wer würde sich darauf einlassen?
Jasmin schüttelte verständnislos den Kopf. Der Text wurde weit vor ihrer Geburt geschrieben, wer legte so olle Kamellen auf?
„Drei-vier-fünf Mal in einem Monat,
haben wir uns nachts geseh'n.“
So ein Quatsch, aber echt.
Die Party in diesem Club war sowieso nicht soo toll, da passte schlechte Musik einfach dazu. Jetzt sag mal ehrlich, welches Mädchen würde sich auf eine Beziehung einlassen, bei der man sich drei-vier-fünf Mal in einem Monat sehen würde und dann nur nachts?
Der Typ dort an der Ecke umwarb sie schon eine ganze Zeit lang. Bevor sie weiterhin allein trank und blöd herumstand, konnte sie auch mit dem trinken. Es kostete sie ein Lächeln, dann stand ein Cocktail vor ihr und der Typ machte Konversation, er hieße Bert, erzählte er.
Ob sie einen der Veranstalter kenne?
Wo denn ihr Freund sei?
Wie, so eine bezaubernde Frau und keinen Freund?
Achso, verstehe, du nimmst nicht jeden.
Jasmin waren schon deutlich nettere und originellere Anmachsprüche untergekommen. Er schien zu spüren, dass sie sich langweilte und forderte sie auf, mit auf die Tanzfläche zu kommen.
Er bewegte sich toll, fand sie. Er sah gut aus und konnte gut tanzen. Zwischendurch gingen sie etwas trinken, dann wieder tanzen. Sie amüsierte sich prächtig. Als der Typ etwas lockerer wurde, da wurden seine Sprüche besser, Jasmin lachte gerne und er brachte sie dazu.
„Du siehst echt toll aus, wenn du lachst“, meinte er.
Sie war versucht zu fragen 'nur wenn ich lache?' verbiss sich jedoch die Frage, denn dann wäre sie ihn sicher sofort los gewesen. Stattdessen bemühte sie sich, ihm häufiger ihr lachendes Gesicht zu zeigen. Er war von ihr beeindruckt, das spürte sie deutlich.
Als der Club sich leerte, druckste er herum. Es dauerte eine halbe Stunde, bis er sie fragte:
„Gehen wir zu dir oder zu mir?“
Anstatt zu staunen oder abzuwarten oder einfach nur zu lächeln, hörte sie sich sagen:
„Ich wohne gleich hier um die Ecke.“
Bert lächelte selbstgefällig.
„Okay“, übernahm er das Kommando, „dann mal los.“
Sie hatte lange niemanden mehr mitgenommen und war etwas aufgeregt. Er brachte es fertig, dass sich ihre Nervosität verlor. Sie knutschten auf der Couch, ausführlich und mit sehr viel Temperament und Lust. Er küsste ganz wunderbar und seine Hände fühlten sich auf der Haut toll an. Herb, männlich, zielstrebig.
Im Bett war er fantasievoll, rücksichtsvoll, einfühlsam und auf ihr Wohl bedacht.
Sie fühlte sich himmlisch.
Er machte sich auf, sie in Besitz zu nehmen. Legte sich zwischen ihre Beine, murmelte Liebkosungen, streichelte sie, kniff ihr in die Brüste, genau in der Art, wie er bemerkt hatte, dass es ihr gefiel.
Er kam ganz nah, der Penis orientierte sich zwischen ihre Beine, stieß mal hier mal dort an, von ihr registriert, aber nicht wichtig genommen. Sie freute sich über die unmittelbare Nähe des lieben Mannes, der sie küsste, sie lobte, sie weiterhin hofierte. Er fand ohne Hilfe die richtige Stelle, erhöhte ganz langsam den Druck.
Jasmin gab sich mehr als bereit, legte den Kopf in den Nacken, erwartete das Glied, das ihre Lippen berührte, sie vorsichtig, unnachgiebig und kraftvoll teilte und eindrang.
„Ohja!“, hauchte sie.
Es war überirdisch schön, unaussprechlich, himmlisch.
Wunderbar.
Sie ließ ihren Stimmbändern Raum, sich unabhängig von Sinn und Verstand zu äußern. Als er in sie eindrang, sang sie das Lied der ewigen Lust, nahm das männlichste aller Glieder in sich auf,wollte es nicht wieder hergeben. Sie umarmte den Spender der Liebe, diesen starken und wunderbaren Mann mit Armen und Beinen und sang ihm das Lied ins Ohr, das Lied, das beinahe ausschließlich aus Vokalen bestand und weder Satzbau noch Grammatik beachtete.
Er äußerte sich sehr zufrieden mit ihrer Reaktion und der Wirkung, die sie auf seinen Liebesspeer ausübte. Er begann sich zu bewegen. Der erste Zug hinaus löste bei ihr Entsetzen vor dem möglichen Verlust aus, der nächste Schub hinein grenzenlosen Genuss und eine Genugtuung, die sie unbedingt der gesamten Welt mitteilen musste.
Ihm schien die Lautstärke ihrer Mitteilungen an die Umwelt seinen Fähigkeiten angemessen und gab sich entsprechend große Mühe. Er begann, sie in hohem Tempo zu beglücken, rein-raus in kurzen Abständen. Sie fühlte sich wunderbar in die Matratze genagelt, besessen, dominiert, kraftvoll, Lust hervorrufend und Befriedigung suchend.
Sie grub die Fingernägel in seinen Rücken, als sie es heranrasen fühlte. Presste sich, schob sich dem hämmernden Glied entgegen, musste ihn, musste es spüren, erleben, genießen.
Der Höhepunkt raste heran, fing sie ein, löste sie von allem Irdischen, blies alles Belastende hinweg und verwandelte die gesamte Welt in reines Glück.
Bert ließ nicht nach, er suchte scheinbar weiterhin seine Befriedigung. Dass er Jasmin glücklich gemacht hatte, spornte ihn wohl zu weiteren Höchstleistungen an.
Sie fühlte sich gepackt, als reines Lustobjekt behandelt, auf die Seite gelegt, ein Bein gerade zur Decke gespreizt und weiter ging das Hämmern, diese Lust- und Kraftorgie. Der Mann wuchs über alles das hinaus, was sie bisher erlebt hatte.
Sie ließ sich fallen in die Bedingungslosigkeit der Lust. Es brach erneut über sie herein. Sie hatte weder die Möglichkeit, die Bewegungen zu unterstützen, noch ihnen auszuweichen. Unwiderstehlich führte er sie an den Rand. Sie sang das Lustlied in einer Lautstärke, die ihre Stimmbänder stark beanspruchte.
Ihr war das aktuelle Sein und die Zukunft einerlei, sie lebte allein dem Gefühl, dem Höhepunkt, der mit nie gekannter Kraft über sie hereinbrach, der sie in Besitz nahm und ihren Schädel eroberte, in ihm zerbarst und sie nutzlos, schwer atmend, entleert jeder Persönlichkeit, zurückließ.
Wie ein Feuerwerkskörper nach Silvester, so kam sie sich vor.
Wäre nicht dieses andauernde Hämmern in ihrem Unterleib gewesen, wären dort nicht die Hände gewesen, die sie weiterhin fest gepackt hielten, sie würde denken, sie läge allein auf Wolke Sieben.
Jedoch, Bert meinte es weiter gut mit ihr, obwohl sie es jetzt lieber gehabt hätte, zu entspannen.
Er jedoch dachte nicht an Entspannung, er packte sie erneut, drehte sie, sie landete auf Händen und Knien und weiter ging diese hämmernde Kraft. Ihre Lust wuchs erneut, türmte sich auf zu einer Woge, die alles andere hinweg riss.
Er nahm sie mit ungekannter Ausdauer, kraftvoll, mit langen, ausdauernden Schüben von hinten.
Ihr trat der Schweiß aus allen Poren, sie verharrte auf dem Gipfel der Lustwoge und verließ dieses Lustniveau nicht mehr, das Hämmern trieb sie immer weiter.
Es erschien ihr, als reihe sich ein Orgasmus an den folgenden, als würde sie, wie ein Wellenreiter, immer nahe dem Gipfel bleiben, ihn kurz überqueren, sich wieder zurück gleiten lassen, ihn erneut überspringen, wiederum in ihre Ausgangslage zurückkehren um noch einmal zu springen. Der Kamm der Welle schwoll plötzlich zu unermesslicher Höhe an, ließ ihr Lustempfinden jenseits jeder Vorstellung ansteigen und in einem gleißenden Feuerball innerhalb eines Strudels zerspringen. Sie hörte ihn schreien, fühlte sich fest gepackt, die hämmernde Kraft wuchs nochmals an und zerbarst in flüssig-heißen Strahlen, die ihr Innerstes zum Erglühen brachten, sie aufbrachen und für immer veränderten.
Sie erwachte aus einer Art Lustohnmacht, der Gespiele hatte sich schwer atmend neben sie plumpsen lassen. Sie wandte sich ihm unmittelbar zu, legte den Kopf auf seine Schulter. Sie himmelte ihn an.
„Na?“, fragte er, „War es gut?“
Sie behielt Augenkontakt und schmiegte sich an.
„Du bist aber auch eine geile Granate, bist echt gut im Bett“, fällte er ein Urteil.
„Bei so einem starken Mann“, hauchte sie, immer noch verzückt, „da bleibt keine Wahl.“
Er lächelte stolz.
„Lass mich mal kurz ausruhen, dann kann ich wieder.“
Sie wachte früh morgens auf, er lag dort und atmete geräuschvoll.
Sie betrachtete ihn. Er sah echt gut aus mit seinen dunklen Haaren und den leuchtend blauen Augen. Wenn sie daran dachte, wie intensiv er mit den blauen Diamanten schauen konnte, dann fühlte sie sich klein und schwach, jedoch sicher aufgehoben.
Sie legte die gefalteten Hände unter die Wange und beobachtete seinen Schlaf. So stark hatte sie noch nie empfunden und ein so starkes sexuelles Gefühl war ihr im Leben noch nicht passiert. Es war endgeil, fand sie, echt endgeil. Stärker, besser, intensiver konnte es nicht gehen. Und alles lag an dem Mann hier.
Sie solle ihn Berti nennen, hatte er sie gebeten. Ihr war es recht, auch wenn der Name sie an 'Ernie und Bert' erinnerte.
Sie schlich sich aus dem Bett, setzte Kaffee auf, holte Brötchen in der Bäckerei in der Parallelstraße, deckte den Tisch, zündete ein Teelicht an und ging dann, ihren Traumprinzen zu wecken.
Das Bett war leer.
„Berti?“, rief sie und suchte ihn im Bad, auch das war leer. Im Schlafzimmer fehlte seine Kleidung, die er in der Nacht achtlos auf dem Boden verstreut hatte.
Es dauerte einige Zeit, bis sie realisierte, dass ihr Bettgefährte weg war. Er musste sie verlassen haben, während sie beim Bäcker war.
Was war das jetzt? Kam er wieder? Holte er nur Blumen? Empfand er ähnlich wie sie?
Sie wartete so lange sie konnte, bis sie zur Arbeit gehen musste. Auf dem Weg dorthin beschlichen sie Zweifel. War ihre große Liebe nur ein One-Night-Stand?
Die Enttäuschung war riesig. Den ganzen Tag hoffte sie auf einen Anruf von ihm.
Nichts.
Auch am nächsten Tag meldete er sich nicht.
Erst eine Woche später, sie hätte fast die Hoffnung aufgegeben, da rief er an.
„Ja Berti?“, meldete sie sich. Anstatt ihn sauer und reserviert zu empfangen, wie sie es sich vorgenommen hatte, drückte sie mit einem Wort freundliche Erregung aus. Das Gefühl für ihn war sofort wieder da.
„Na? Wie geht’s?“, fragte er erfreut. Es schien ihn zu erleichtern, dass sie ihn wiedererkannt hatte.
„Ja, gut“, antwortete sie, gegen ihren Willen atemlos, „und dir?“
„Ja, prima“, antwortete er und hörte sich dabei selbstgefällig an. Ihr war das einerlei, sie musste ihn unbedingt wiedersehen.
„Bist du heute Abend zu Hause?“
Natürlich war sie zu Hause, wo sonst? Außerdem könnte sich der Papst angesagt haben, wenn Berti zu kommen wünschte, würde sie auch dem absagen.
„Ja, bin ich. Kommst du?“, die Aussicht, ihn zu Hause begrüßen zu können, raubte ihr den Atem.
„Ja, mal sehen“, erwiderte er, entgegen ihrer Wunschvorstellung teilte er ihre Begeisterung scheinbar nicht.
„Wann denn?“, sie war immer noch knapp bei Atem und grinste wie ein Honigkuchenpferd, um ihn zu einer konkreten Antwort zu verlocken.
„Mal sehen“, meinte er, beinahe tonlos, „kann spät werden.“
„Egal!“, entfuhr es ihr.
„Bis denne“, verabschiedete er sich und beendete das Gespräch.
Sie könnte sich ohrfeigen, dass sie nicht etwas reservierter reagiert hatte, aber die Vorfreude war einfach zu groß.
Sie eilte schnellstmöglich nach Hause und begann zu putzen.
Die Zeit, zu der sie gewöhnlich zu Bett ging kam heran. Das war ihr nicht so wichtig. Erst eine Stunde später klingelte es an der Tür. Sie rannte in den Flur, besann sich, wartete mit dem Finger am Türdrücker, so lange wie sie es aushielt, stellte sich in den Flur und schaute erwartungsvoll das Treppenhaus hinunter.
Als er den Treppenabsatz vor ihrer Wohnungstür erreichte, war sie außer sich vor Freude. Sie strahlte ihn an und empfing ihn mit offenen Armen. Gott, was war sie froh, in seinen starken Armen zu liegen.
„Ach, du bist ja ganz kalt, Kindchen!“, sagte er und strich über ihren nackten Rücken. Sie hatte sich ein bauchfreies Top und einen kurzen Rock angezogen um keinen Zweifel daran zu lassen, dass sie ihm gehörte und er mit ihr tun und lassen konnte, was er wollte.
Sie geleitete ihn hinein, an der offen stehenden Schlafzimmertür vorüber, aus der sanfter Kerzenschein das Liebespaar zu locken suchte. Er nahm auf der Couch Platz und wollte sie neben sich ziehen.
Sie stand vor ihm, und fragte:
„Möchtest du etwas essen?“
Am liebsten wäre sie niedergekniet, zwischen seine Schenkel, hätte seine Hose geöffnet und sein bestes Stück geblasen. Sie wollte ihm unbedingt zeigen, dass sie ihm gehörte, dass sie gerne für ihn da war und alles tun würde, was er sich wünschte. Sie hatte es sich vorgestellt, wie sie seine Hose öffnen und wie er und wie sie schauen würde. Nun jedoch fehlte ihr der Mut, sie ließ sich neben ihn ziehen.
„Nein, danke, nicht um die Zeit“, meinte er und fasste ihr unter den Rock.
Für sie kam das zu heftig, sie ließ es geschehen, aber es erfreute sie nicht, obwohl sie ihm doch zeigen wollte, dass sie ihm gehörte.
Sie schmachtete ihn an, er erbarmte sich und küsste sie, zog ihr das Oberteil über die Brüste und lutschte an der einen und kniff in die andere Brust. Ihre Bereitschaft sich ihm hinzugeben war absolut, sie wollte nichts anderes. Sie wollte seine Macht, seine Kraft, seine Männlichkeit erleben und über sich kommen lassen. Dass ihr Anblick und ihre Attribute ihn aufgeilten, ihn zu ihr gelockt hatten und ihn jetzt schwer atmen ließen, machte sie froh und schenkte ihr Glück. So fühlte es sich richtig an.
Im Bett war er wieder so wunderbar einfühlsam aber auch sehr fordernd. Sie war sein williges Opfer, sie nahm, was er zu geben hatte und sie gab sich ganz hinein, sie war sein. Er sollte mit ihr anstellen, was er wollte, er schenkte ihr höchstes Glück. Sie würde immer bei ihm und immer sein Mädchen sein, immer.
Er brachte sie hoch und höher, trieb sie noch weiter in die Ekstase als beim letzten Mal. Sie hatte jetzt die Möglichkeit, sich ganz hinzugeben, ihm alles zu zeigen, ihm alles zu geben, alles, alles, alles.
„Puh!“, meinte er keuchend, als sie schwer atmend nebeneinander lagen, „Du gehst aber ab, puh!“
„Ja“, hauchte sie. Ihr Märchenprinz hatte sie glücklicher gemacht, als sie es sich jemals vorgestellt hatte. Seine Nähe, sein Geruch, seine Überlegenheit und seine starke Persönlichkeit ließen sie erschaudern.
So ein Glück.
Sie hatte so ein großes Glück.
Wahnsinn.
„Ein Freund und ich wollen zusammen in Urlaub fahren. Hast du Lust, mit zu kommen?“, fragte er nach einiger Zeit.
Sie lag mit dem Kopf auf seiner Schulter, atmete in vollen Zügen seinen Duft ein und himmelte ihn an.
„Ja“, hauchte sie. Nur ganz entfernt realisierte sie, was er ihr vorgeschlagen hatte. Urlaub? Wann war sie das letzte Mal in Urlaub?
Urlaub, das war für sie perfekte Zweisamkeit, perfekt, ja, das wollte sie. Er und sie am Strand unter Palmen, wunderbar.
„Ja, Urlaub“, bestätigte sie. Sie schwebte auf einer Glückswolke dahin.
Dieses Mal blieb er zum Frühstück.
„Wir müssen natürlich schauen, ob ihr euch versteht, ist klar.“
„Ja“, bestätigte sie. Die Glückswolke umgab sie, hielt sie gefangen, ließ sie schweben. Er hatte sie gebeten, barbusig am Tisch zu sitzen. Er wusste ihren Körper zu schätzen, sie tat ihm den Gefallen gern. Die Art, wie er sie anschaute, ließ die Hitze in ihr anschwellen.
„Kannst du noch ein bisschen bleiben?“, fragte sie mit Blick zur Schlafzimmertür.
„Nein, sorry“, er lächelte geschmeichelt, „keine Zeit. Wann soll ich ihn dir vorstellen? Passt dir Mittwoch?“
„Wen?“, fragte sie verständnislos.
„Na“, er schnalzte ungeduldig mit der Zunge, „den Kumpel, der mit uns in Urlaub fährt.“
Achja, Urlaub, ohja. Liebend gern. Die Glückswolke zerfaserte die Realität und entführte sie wieder in ihr Wolkenkuckucksheim.
„Also Mittwoch“, meinte er rigoros, „acht Uhr etwa, ich rufe vorher an, ok?“
„Ja“, hauchte sie. Sie empfing seinen Abschiedskuss schwebend, losgelöst von allem Irdischen.
Mittwoch, sie würde ihn Mittwoch wiedersehen.
Für Mittwoch machte sie sich zurecht, Fußnägel pflegen und lackieren, Fingernägel kontrollieren. Die teure Creme auf dem ganzen Körper sorgfältig ausbringen und einmassieren, Härchen kürzen, ausrasieren und zupfen.
Als der Tag gekommen war, machte die Vorfreude sie nervös, sie räumte nahezu ihren gesamten Kleidervorrat heraus, probierte alles an, bis sie sich für ein Outfit entschied.
Durch das kurze Nachthemd war deutlich zu erkennen, dass sie keinen BH darunter trug. Sie wollte ihm zeigen, dass sie ihm gehörte, dass er über sie verfügen könne. Sollte sie den Slip ebenfalls weglassen? Oder war das zu direkt? Männer wollten etwas zum Auspacken haben, aber auch zum Ansehen.
Ach, es war vertrackt.
Sie entschied sich, so zu bleiben, wie sie war, mit Slip unter dem durchsichtigen Kleidchen.
Als es klingelte, klopfte ihr Herz und die Knie wurden weich, Schmetterlinge machten sich in ihrem Bauch breit. Er kam. Er kam, um sie zu sehen. Er würde sie umarmen, er würde sie ins Bett bringen, er würde sie lieben und sie mögen. Sie würde über Nacht seinen Duft einatmen und seine Geräusche hören. Sie freute sich unsäglich. Sie stand in dem zugigen Treppenhaus und wartete auf ihn.
Er brachte jemanden mit! Er war nicht alleine! Wie stand sie jetzt da?
Der andere war ein langer Schlacks, der bei ihrem Anblick Stielaugen bekam.
Was sollte jetzt das?
Bert sah ihren fassungslosen Blick und erklärte:
„Das ist Joe, er will mit uns in Urlaub fahren. Ich will ihn dir heute vorstellen, weißt du doch, haben wir drüber gesprochen. Wir müssen doch sehen, ob ihr euch versteht.“
„Wie?“, fragte Jasmin verstört.
„Komm, Schätzchen, du holst dir den Tod im Treppenhaus. Du siehst heiß aus, komm, wir gehen rein.“
Joe stierte auf ihre Brust. Er konnte selbstverständlich ebenfalls sehen, dass sie keinen BH unter dem durchscheinenden Hemdchen trug. Sie war versucht, sich mit den Händen zu bedecken, fand es lächerlich, wollte aber nicht so angestarrt werden. Sie zappelte fahrig mit den Händen herum, Bert drängte sie in die Wohnung.
„Hier riecht es lecker“, meinte Bert und schnupperte.
„Ich habe Essen gekocht, vielleicht will Joe auch ...“, sie versuchte immer noch, ihre Brüste vor Joes Blicken zu verstecken. Bert nahm ihre Hände herunter und meinte erklärend.
„Lass man, Schätzchen, du siehst toll aus. Vor Joe brauchst du dich nicht zu verstecken, er wird es ja sowieso sehen, er fährt ja mit.“
Jasmin verstand nicht, was er meinte, aber sie ließ Joe schauen, nun gut. Sie nahmen im Wohnzimmer Platz.
„Möchtest du hier essen?“, fragte Jasmin unsicher.
„Nein, zum Essen haben wir keine Zeit, Schatz, wir wollen uns etwas näher kennen lernen. Verstehst du? Wir müssen doch sehen, ob wir zusammen passen.“
Aha.
Ja.
Gut.
Jasmin ergab sich.
„Möchtet ihr etwas trinken?“, sie versuchte, Joe mit einzubeziehen. Der gaffte sie weiterhin an.
„Weißt du, was ich jetzt am liebsten möchte?“, fragte Bert und nahm ihre Hände. Jasmin wusste nur, was sie wollte, sie wollte mit Berti allein sein. Sie wollte ihm ihre Zuneigung zeigen und ihre Freude darüber, dass er bei ihr war. Joe störte.
Berti erfüllte ihren Wunsch, nur anders, als sie es sich ausgemalt hatte, er zog sie ins Schlafzimmer.
„Komm Schatz“, meinte er, „ich will dich.“
„Aber“, wandte sie ein, „der Joe ist doch noch da!?“
„Der wartet so lange. Du siehst aber wirklich heiß aus, Mann-o-Mann.“
Er nahm sie deutlich härter heran, war nicht so zärtlich und einfühlsam.
Sie war sein, er konnte mit ihr umgehen, wie er wollte. Wenn ihm danach war sie nur zu knallen, nur für seinen Spaß, dann war ihr das recht. Hauptsache, er war zufrieden.
Er trieb sie trotzdem in den siebten Himmel. Sie fühlte sich großartig, dass sie zu seiner Zufriedenheit und seiner Befriedigung da war, dass er sie für seine Lust benutzte, sie und nicht eine andere. Dafür war sie gerne da. Sie lag unter ihm, voller schwärmerischer Gefühle.
Sie bot ihm etwas, gab sich ganz hinein, geriet dadurch außer sich, verlor wieder so wunderbar die Kontrolle, die Lustwelle überschwemmte sie und gab ihr erneut diesen einzigartigen, berauschenden Höhepunkt, den nur er ihr verschaffen konnte.
Er musste sich in ihr verströmt haben, als der Rausch sie betäubt hatte, denn seine Raserei verebbte. Sie kam langsam von dem siebten Himmel hinunter.
Joe stand nackt neben dem Bett und rieb sein … , er rieb sein Ding. Er war nackt, ganz nackt und hatte ihr zugeschaut!
Bert bemerkte ihre Überraschung, er sagte:
„Das ist doch der Joe, du brauchst nicht zu erschrecken. Er fährt mit uns in Urlaub, da müssen wir doch vorher sehen, ob ihr euch versteht.“
Er stand auf, sie angelte nach dem Oberbett, um sich zu bedecken.
Bert nahm das Oberbett an sich und lachte.
„Ach Schatz, sei nicht so eigen. Schlaf mit ihm, du wirst Freude daran haben.“
„Wie?“ fragte sie entsetzt und meinte nicht richtig gehört zu haben, „Wie?
„Nee“, fügte sie atemlos an, „Nein!“, sie hielt sich die Hände vor die Blößen.
„Ach Schatz, ich hab ihm so von dir vorgeschwärmt. Er ist bereit, viel in die Urlaubskasse einzubezahlen. Wo willst du hin? Auf die Malediven?“
Bert setzte sich neben sie und streichelte sie.
„Komm, Schätzchen, ich freue mich so auf unseren Urlaub. Sei lieb, tu es für mich. Bitte.“
Ihr Widerstand erlahmte. Wenn er es doch so dringend wollte?
Joe stand neben dem Bett und rieb sein Ding. Er gaffte sie weiterhin an.
Sie gab Berts Drängen nach. Wenn es für ihn doch so wichtig war, sie war sein Mädchen, er konnte mit ihr tun und lassen was er wollte.
Sie legte sich zurück, Bert küsste sie und sagte zufrieden:
„So ist es gut, Schatz, so ist es gut.“
Er wünschte Joe: „Viel Spaß“ und ließ sie allein.
Joe legte sich auf sie, er hatte eine teigige, feuchte Haut. Sein hartes Ding stocherte irgendwo an ihr herum, sie musste ihm hinein helfen.
Er orgelte gleich los, er tat nichts für sie, sondern nagelte sie nur. Er war nicht zärtlich, nicht ihr zugetan, sondern war rein für sich. Er rammelte wie ein Wilder, wurde immer hektischer, brüllte dann auf und schoss ab.
Bah, ekelhaft.
Wegen solcher Typen hatte sie lange Zeit Niemanden mit zu sich nach Hause genommen, jetzt lag sie doch wieder unter so einem, der sich mit Hilfe ihrer Muschi einen runterholte.
Ihr wurde schlecht. Sie zappelte herum, um unter ihm weg zu kommen. Er sprang auf und ließ sie gehen. Sie rannte an dem fertig bekleideten Bert vorbei ins Bad und übergab sich. Aufgewühlt, enttäuscht und deprimiert setzte sie sich auf den Klodeckel.
Bert klopfte an die Tür.
„Schatz?“, rief er, „Schatz? Ist alles gut? Wir gehen jetzt, ich rufe dich an.“
Sein Dreck lief aus ihr heraus, sie stellte sich unter die Dusche und duschte das ekelige Zeug ab.
Bah, Männer. Nie mehr, nie mehr würde sie einem von denen die Tür öffnen, nie mehr.
Sie war froh, dass er nicht mehr anrief.
Nach zwei Tagen dachte sie, dass sie ihn sofort wegdrücken würde, wenn er anriefe. Der war definitiv unten durch.
Am dritten Tag hatte sie sich diverse spitze und kluge Erwiderungen zurecht gelegt, die sie ihm bei entsprechenden Bemerkungen um die Ohren hauen würde.
Am vierten Tag hatte er noch nicht angerufen.
Am fünften Tag begann sie, an sich zu zweifeln.
Es war auch zu blöd von ihr, den Joe so zu behandeln. Wenn es Bert doch so viel bedeutete?
Hätte sie nicht einfach gute Miene zum blöden Spiel machen können? Wäre es so schlimm gewesen, mitzuspielen? Dann wäre Bert vielleicht jetzt jeden Abend hier, sie hätten Spaß zusammen und er wäre zufrieden? Sie hätte ihm ja dann immer noch zu verstehen geben können, dass der Joe nicht ihr Typ war. Hätte sie das nicht besser hinbekommen können? Sie hatte schon so oft blöden Sex mit blöden Typen, auf den einen mehr oder weniger wäre es nun absolut nicht angekommen.
Sie schalt sich, sie hätte überlegter und souveräner handeln müssen.
Berti war ein toller Typ, einer, der wirklich Potential hatte.
Der konnte sie glücklich machen.
Sie wurde nachts wach und weinte.
Manchmal verhielt sie sich echt blöd. Aber echt.
Dammich. Wie konnte sie nur?
Wenn sie noch eine Chance bekäme, würde sie es besser machen.
Sie würde einfach versuchen, das zu tun, was er wollte. Schließlich war er der Mann. Männer handeln, das war besser, als zu zaudern. Sie würde das tun, was er wollte. Er war der Richtige, er wusste, was gut war.
Sie würde das tun, was er ihr sagte, was er sich von ihr wünschte. Das war unter Umständen ihre einzige Chance.
Wenn er sich meldete.
Sie schwor sich, alles zu tun, alles.
Sie würde es gut finden, alles.
Es wäre so einfach gewesen, so einfach. Aber nein, sie musste herumzicken und eine auf Etepetete machen.
Sie weinte vor Wut über sich selbst.
Nach sieben Tagen und achtzehn Stunden rief er an.
Halleluja!
„Hi, Schätzchen“, legte er los, als wenn nichts gewesen wäre, „sehen wir uns morgen?“
Sie war überrascht und sagte nichts.
„Darf ich dich zum Essen einladen?“, fragte er.
Und ob er das durfte.
„Oh“, sagte sie, er schien unmittelbare Zustimmung erwartet zu haben, bevor sie etwas antworten konnte, sprach er:
„Komm“, drängte er, „sei nicht so. Du setzt mich unter Druck.“
Das wollte sie nicht, natürlich nicht. Er sollte herkommen und sie liebhaben, ihr sagen, was sie hören wollte.
„Ich weiß einen tollen Italiener, man muss den Tisch vorbestellen. Ich habe für morgen Abend noch einen bekommen. Hast du ein elegantes Kleid?“
Ein Essen in einem eleganten Restaurant? Bevor sie ablehnen konnte, raunte er:
„Gerne eines mit viel Ausschnitt. Du bist so unglaublich schön.“
Es wurde ein himmlischer Abend. Er war witzig und charmant, das dunkle Jackett stand ihm ausgezeichnet. Er überreichte ihr eine rote Rose, machte ihr Komplimente, umgarnte sie und nahm sie gefangen.
Nach dem Essen wurde er ernst und sagte:
„Ich glaube, ich weiß, was ich falsch gemacht habe. Das passiert mir nicht wieder, versprochen.“
Sie lächelte. Er war ein wunderbarer Mann. Wunderbar und einzigartig.
„Ich hätte dich vorbereiten müssen. Joe ist kein schlechter Kerl, aber man konnte sehen, dass er nicht dein Typ war.“
Er
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Gibt es evtl. eine Fortsetzung?«
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"Nach wie vor dominierte seine Zärtlichkeit."
Soft Power halt :)«
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