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Kommentare: 3 | Lesungen: 2275 | Bewertung: 5.90 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 13.09.2010

Kuschelwetter

von

Vorwort

Er trifft ganz gern einmal attraktive Männer aus aller Welt, wenn es sich ergibt auch Frauen, und steht fast eher auf Kuschel- als auf Hardcore-Sex. Allerdings trägt das kalte Winterwetter nicht gerade zu seiner Stimmung bei. Doch alte Legenden berichten von einer schnellen und einfachen Möglichkeit, in ein wärmeres, sagenhaftes Land zu gelangen.

Anlässlich meines Entschlusses, noch einige Fortsetzungen zu schreiben, habe ich auch den ersten Teil noch einmal überarbeitet. Einige erotische Szenen wurden ausgebaut, während andere bei im Wesentlichen gleicher Handlung nun „runder“ sein sollten.

Kapitel 1 – Der Winter hat einen Ausgang

Dass der Winter scheinbar alles Leben ausgelöscht und durch kaltes Grau ersetzt hatte, war jetzt schon eine Weile her. Natürlich konnte man versuchen, ruhigen Schneelandschaften eine gewisse Schönheit abzugewinnen, aber jetzt, Anfang Februar, könnte der Winter wirklich schön langsam zu Ende gehen, wenn es nach mir ging. Doch wahrscheinlich würde es noch mehrere Wochen dauern, bis das Grün wieder die Oberhand gewann, und noch länger, bis ich in einer kurzen Hose auf die Straße gehen konnte, mit einem im leichten Wind flatternden T-Shirt und sonst nichts darunter, vielleicht mit einer Sonnenbrille im grellen Sonnenlicht. Im Gedanken sah ich einen großen Park mit üppig blühenden Pflanzen vor mir, mit vorbei joggenden Frauen, die zumindest in meiner Fantasie etwas von mir wollten, und ich „Ja, gerne“ darauf sagte, und mit ebenso knackigen Männern, die so wie ich vielleicht nicht nur das schöne Wetter genießen wollten. Später würde ich dann in einem Straßencafé oder so etwas sitzen, und vielleicht sogar tatsächlich mit jemand ins Gespräch kommen. Irgendwo gab es das wahrscheinlich sogar genau in diesem Moment – aber dazu müsste ich schon in ein Flugzeug steigen, etwas Zeit und Kleingeld übrig haben, und mir auch das stundenlange Herumgetue davor und danach antun.

Mangels Lust, heute noch wegzugehen, hatte ich es mir lieber zuhause gemütlich gemacht. Wie ich dann auf diese seltsame Website gekommen und dort hängengeblieben bin, das wusste ich auch nicht mehr genau. Ich glaubte schon, dass es vielleicht mehr da draußen gab, als wissenschaftlich anerkannt ist, stand diesem ganzen Esoterik- und Verschwörungstheorie-Zeugs aber doch eher skeptisch gegenüber. Aber so ähnlich wie bei diesen Ufo-Sichtungen war wohl vieles davon entweder Betrug oder erklärbar, aber es blieb ein kleiner Rest, zu dem niemand eine vernünftige Antwort abgeben konnte.

Jedenfalls war die Rede von mystischen Orten, die vielleicht sogar ein Portal zu einem anderen Ort sein konnten, wie ein Wurmloch, und von denen angeblich schon vor 200 Jahren in irgendwelchen Büchern berichtet wurde. Jemand hatte eine Seite aus einem dieser uralten Bücher eingescannt, die entweder echt oder sehr gut nachgemacht war. An diesen Orten sollte es auch möglich sein, dass Wünsche in Erfüllung gehen. Ganz sicher, dort würde dann eine Fee stehen und einem nach 3 Wünschen fragen, dachte ich mir, nach dem was dort zu lesen war. Erster Wunsch, bitte mindestens 20 Grad Celsius. Zweiter Wunsch, ich möchte bitte Sex mit dir haben. Dritter Wunsch, kann ich auch noch einen Mann dabei haben? Vielleicht sollte ich doch noch auf ein paar Seiten für Erwachsene schauen, wo es wirklich etwas zu sehen gab.

Ich sah zum Fenster und in die dunkle, weiß-graue Landschaft hinaus, und hörte den Wind pfeifen, der etwas Schnee vorbeitrieb.

Sekunden später schaute ich noch einmal auf den Bildschirm. Ja, dort stand wirklich auch eine Liste von möglichen Koordinaten, und einer der Einträge konnte gar nicht so weit von hier sein. Laut der Landkarte war der Punkt nicht wirklich weit von der Endstation der U-Bahn entfernt, irgendwo im Wald und ein kleines Stück nach dem Ende des Wohngebiets dort. An komische Typen für Horoskope und Handlesen hunderte Euro zu bezahlen, war eine Sache, aber einfach so zu auf die Winkelsekunde genau angegebenen Koordinaten fahren, die ein paar Kilometer von hier waren, eine andere. Trotz der Dunkelheit und Kälte überkam mich immer mehr ein sehr seltsames Gefühl, wie wenn dort am Ende wirklich diese Wünsche erfüllende Fee warten würde. Aber der Preis für die Befriedigung meiner Neugier schien mir gering – ein Fahrschein und eine kleine Wanderung durch die Eiswüste. Also zog ich meine Winterjacke an, und machte mich, so als ob ich zu einem spontanen vergnüglichen Treffen mit jemand unterwegs wäre, auch schon auf den Weg.

Die U-Bahn hatte eine Weile auf sich warten lassen, aber ein schönes Stück nach der Endstation hörte kurz nach den letzten Häusern die ausgefahrene Schneefahrbahn auf, und ging in einen Waldweg über, der eher nur aus einer glatten Eisschicht bestand. Die Handschuhe hatte ich ausgezogen, weil ich die Navigation am Handy sonst schlecht bedienen konnte, ich spürte meine Finger kaum, aber weit konnte es dem Plan nach nicht mehr sein. 250 Meter, 210, 170 …

Genau bei den angegebenen Koordinaten blieb ich stehen. Durch die Hochnebelschicht konnte das Mondlicht kaum dringen, während der letzte Lichtschein der Zivilisation noch etwas vom Waldrand her zu sehen war. Mächtige Bäume ragten in den Himmel, schmiegten sich im Wind und quietschten etwas, während ein Windstoß in meinem Gesicht brannte. Das Licht der Handy-Kamera, als Taschenlampe missbraucht, leuchtete auf den weiß-grauen Boden des Forstweges. Rechts neben mir kahler Wald auf einem recht steil nach unten gehenden Hang, vor mir nur Dunkelheit, und links neben mir ein Graben neben dem Weg, und eine kleine, hügelige Formation, fast wie ein Eingang zu einem Weinkeller. Ich ging weiter, und sah die Öffnung zwischen den Felsen. Das Licht drang noch etwas hinein, allzu tief schien es nicht in den Berghang hinein zu gehen.

Ich berührte die Wand aus etwas zerklüftetem Fels mit beiden Händen, schloss die Augen für einen Moment, und redete mir ein, hier etwas spüren zu können. Die Augen immer noch geschlossen, drückte ich mich gegen die gegenüberliegende Wand der Höhle, und die Hände fest gegen den Fels. Ein starkes Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper, und der Stein fühlte sich nun wärmer an.

Er musste über 20 Grad haben, plus.

Ich riss die Augen auf, sah mich um – es war hell. Es war ein kleiner Berg, auf dem ich stand, mit Aussicht auf ein Meer, und mit einen flach abfallenden Hang. Um mich herum war sattes Grün, unten an der Küste niedrige Häuser. Es war ungefähr so, wie wenn ich im Wintermantel gerade in ein Kaufhaus gegangen wäre. Meine Jacke zog ich gleich aus, nach etwas Überlegen auch den Pullover, und das T-Shirt aus der Hose. Meine Sachen konnte ich wohl in diesem Gebüsch nebenan verstecken, denn ich verspürte in diesem Augenblick überhaupt keine Lust danach, reflexartig wieder zurück zu gehen, sondern musste, nach einem sehr tiefen Durchatmen, einfach die Umgebung hier erkunden. Die GPS-Anzeige zeigte nur die Suche nach einem Signal, aber Koordinaten spuckte sie auch nach ein paar Minuten keine aus.

Auf dem Weg nach unten bemerkte ich einen grünen Vogel vorüberfliegen. Irgendein Papagei? Bald kam ich bei den ersten Häusern vorbei, und der Weg mündete in eine Gasse mit ein paar Straßencafés und Lokalen mit weit offenen Türen. Die Steinplatten auf dem Boden sahen fast so aus, als ob sie schon seit 200 Jahren hier lagen, und wohl bis heute gut genug waren. Leuchtreklamen, jetzt noch nicht eingeschaltet, ließen aber erkennen, dass die Zeit nicht stehengeblieben war. Ein paar der Aufschriften waren englischsprachig, einige kamen mir spanisch vor, eine Temperatur-Anzeige zeigte 26°C, und etwas weiter vorne konnte man von dieser breiten Gasse aus zum Meer hinuntersehen. Die große Holztür zu einem Innenhof stand offen, drinnen Kieswege, eine Rasenfläche in der Mitte und bunte, duftende Pflanzen dazwischen. Ein paar Leute saßen auf der niedrigen Steinmauer, welche die Arkaden am Rand vom Innenhof trennte. Ich setzte mich an eine freie Stelle in der Sonne, sah mich eine Weile um, und machte dann kurz einmal die Augen zu. Nein, es war alles immer noch da so wie vorhin, wie ich sie einem Moment später wieder öffnete. Dann konnte ich ja weitergehen und mir wieder die Hauptstraße oder den Strand anschauen.

„Hey man, forgot your ...“, sagte auf einmal ein Mann mit dunkler Haut, als ich gerade aufgestanden war, und zeigte auf die Stelle, an der ich gesessen bin. Toll, ich hatte beim Herumkramen in meinen Hosentaschen meine Geldbörse liegen lassen.

„Danke, thanks, gracias, was auch immer!“, sagte ich, und steckte sie wieder ein.

Wir sahen uns ein paar Sekunden lang an. Er war eine Spur kleiner als ich, musste etwa so alt wie ich sein, also um die 30, aber noch etwas schlanker, und aus Afrika oder vielleicht doch Südamerika kommen.

„Because you were so nice, I'd like to buy you a drink, ok?“

„I think I know something better“, sagte er und lächelte.

Es war einfach so über mich gekommen, ihn auf etwas zu trinken einzuladen, wenn er schon so nett war, aber er wusste etwas Besseres, aha. Ich schaute einmal kurz in die Luft, dann nach unten auf ihn, und tat für ein paar Sekunden so, als ob ich nervös wäre. Wir lächelten uns noch einmal an, und gingen auf einen Durchgang zum Säulengang zu, welcher fast um den ganzen Innenhof herum führte. Ein weiterer schmaler Durchgang führte zu einem halboffenen Raum, neben dem noch ein kleiner Innenhof war. Sah nicht so aus, als ob hier oft jemand vorbeikommen würde. Er setzte sich auf die Steinbank dort, die aber recht bequem wirkte, und lehnte sich locker zurück. Etwas zögernd setzte ich mich neben ihn.

„Because you were so nice, I would like to give you a bl ...“, sagte ich einfach so, und wurde dabei immer leiser.

Er lächelte, ich sah mich um, und hatte nicht das Gefühl, dass hier jemand hineinkommen würde. Ich beugte mich langsam zu ihm hinüber, er trug nur eine kurze, knallbunte Hose, und nichts darunter, und ich war recht beeindruckt, als ich sie langsam zurückstreifte. Momente später schmeckte ich auch schon seine leicht salzige Haut, während ein leiser Lufthauch durch den Raum ging. Wahrscheinlich wusste er, dass man hier recht ungestört war, aber er war trotzdem recht leise, zumindest am Anfang.

Auch bei mir verhärtete sich die Lage nun immer mehr, doch es gab ja schließlich einen guten Grund, ihm einen Gefallen zu tun, und ich erwartete mir gar nicht so wirklich, dass er sich auch um mich kümmern würde. Etwas lauter wurde er nun schon, wie er sich nun noch bequemer zurückgelehnt und sich mit ausgestreckten Armen an die Lehne der Bank geklammert hatte, und sich langsam räkelte. Ich ging nun vor ihm auf die Knie, und musste einfach mit beiden Händen seine Haut fühlen, ihn ganz fühlen.

Als meine Zunge nochmals ein Pulsieren spürte, war er sich wahrscheinlich etwas unsicher, wie weit ich gehen würde, stand dann aber ganz spontan auf, sah schnell nach links und rechts, und wir standen nun eng nebeneinander. Ich hatte bei ihm nun alles fest im Griff und sah nur noch seinen offenen Mund, seinen nach hinten gebeugten Kopf und sein zustimmendes Stöhnen, während ich mit meiner anderen Hand von seinen Schultern aus unter sein hellgraues T-Shirt vordrang.

Zwischen meinen Fingern spürte ich nun wieder dieses Pulsieren, merkte wie sich sein Gesicht verzog – und am Höhepunkt des Geschehens wollte er wohl nicht ganz so laut sein und atmete nur tief durch.

Reflexartig zog er sich mit einem Mal die Hose wieder an, als ob er etwas gehört hätte. Niemand ging vorbei, aber dennoch hatte sich meine Anspannung fürs Erste dann wieder gelockert. Überhaupt war es eigentlich irrsinnig heiß in dieser Hose, die ich trug, und ich krempelte sie so weit nach oben wie es ging, und dabei noch nicht zu blöd aussah.

„Nicht schlecht“, sagte er, mit irgendeinem Akzent, „wir können auch wirklich was trinken gehen wenn du willst.“ Er vergewisserte sich mit einer Hand bei mir, ob das jetzt eine gute Idee war, und er konnte durch den Stoff spüren, dass da gerade nicht mehr viel los war.

„Oh, du sprichst Deutsch“, sagte ich.

„Ja, ich kann ein paar Sprachen.“

Im großen Innenhof merkte ich, dass es nun schon etwas dämmrig war, wenn auch noch lange nicht dunkel. Ob das alles hier genau zusammenpasste, versuchte ich gar nicht erst zu verstehen, aber für einen Traum war es viel zu intensiv. Ob die Leute hier etwas gemerkt hatten, oder doch jemand vorhin bei diesem kleinen Durchgang war?

Gegen Ende der Gasse war House-Musik zu hören, und ein Lokal mit einer Bar im Freien erstreckte sich zwischen dieser und dem Strand. Einige Leute lagen noch herum, jemand kam gerade aus dem Wasser. „Beer Bier Cerveza 1,80“ stand in mit weißer Farbe gemalter Schrift und neben ein paar anderen Dingen auf der großen, schwarzen Tafel über uns. Wenn das in Euro war, so war es nicht übermäßig teuer.

Eine zierliche, ungefähr 25-jährige Frau ging vorbei, nicht direkt neben uns. Schwer zu sagen, aus welcher Gegend sie wohl stammte, aber nicht unbedingt aus meiner. Es war aber genau eine von denen, wie sie öfters beim Joggen durch den Park zu beobachten waren, und mit einem Mal konnte ich sie nicht mehr aus den Augen lassen. Ich machte einen Schritt zurück, stolperte über den Standfuß eines Tisches und konnte mich gerade noch fangen. „Entschuldigung, ich ...“, sagte ich leise, sie verzog nur kurz, wie wenn sie lächeln würde, die Mundwinkel und ging langsam, und noch einen Blick auf mich werfend, vorbei. Eigentlich hatte ich ja beschlossen, mich vorläufig nicht mehr mit Frauen abzugeben, viel zu kompliziert für mich, aber trotzdem lief einem eben manchmal eine sehr attraktiv aussehende über den Weg. Dass eine bemerkte, was ich wohl so dachte, und auch noch zurück schaute, war aber schon lange nicht mehr passiert.

Er wirkte kurz ein bisschen erstaunt, warf ebenfalls einen Blick auf sie und dann mich, sagte aber nichts weiter. Ich hatte fast den Eindruck, wie wenn sie sich kennen würden und zulächelten, aber sie sagten nichts zueinander, weil es gerade unpassend war. „Damn, you sexy chick, Lust auf 'nen – Drink?“ sang ich im Gedanken zur Musik mit. „Nichts“, sagte ich nur kurz, als er wohl gemerkt hatte, dass ich für einen Moment geistig abwesend war, und bestellte an der Bar zwei Bier für uns. „Prost!“

Weil er so wirkte, als ob er mit Alkohol umgehen konnte, lud ich ihn noch auf eines ein. Zufall war es dann aber eigentlich keiner, dass ich auch schon dringend musste, als er nach einer Weile aufstand.

Jemand war gerade aus der Männertoilette gekommen, als wir sie gefunden hatten, und er sich zur Pissoir-Wand stellte. Er konnte sehr wohl, während ich gerade etwas zu schüchtern dafür war. Er hätte hier sicher auch fortsetzen können, was er vorhin in diesem Säulengang fast schon bei mir begonnen hätte, aber das war nicht sein Stil. Er kam etwas näher, klopfte mir auf die Schulter, und es ging dann auch bei mir, als wir so nebeneinander standen. Nach dem, was ich getrunken hatte, musste es ja. Wieder draußen, konnte ich die Frau von vorhin, die zwischen etwas verwirrt und erfreut gewirkt hatte, erst einmal nicht mehr entdecken.

„Weißt du, was ich gerne einmal sehen würde?“, sagte er, als wir uns etwas unterhielten.

„Was denn? Zwei Frauen, die sich küssen?“

„Schnee. Ich habe noch nie Schnee gesehen, außer auf Bildern.“

„Wie kommst du gerade auf das? Bist du sicher, dass du den wirklich sehen willst?“, fragte ich zurück und tat so, als ob ich vor Kälte zittern würde.

„Ich wäre schon einmal neugierig, und so kalt kann es ja nicht sein.“

Entweder hatte er wirklich keine Ahnung, und kannte den Winter nur aus Erzählungen, oder er ahnte oder wusste sehr wohl, was ich ihm gar nicht weit von hier zeigen konnte. Ich war mir aber unsicher, ob ich ihm von dieser Höhle draußen auf dem Berghang erzählen sollte, allein schon beim Gedanken an die andere Seite, also meine Seite und die Eiswüste dort, durchfuhr mich ein kalter Schauer.

Als wir aufstanden und weitergingen, war es schon dunkel, aber wirklich dunkel war es in dieser sternenklaren und mondhellen Nacht nicht, und kälter als 20 Grad sicher auch nicht. Er hatte nicht mehr nach dem Schnee gefragt, und womöglich würde ja auch alles in sich zusammenfallen, wenn ich es ihm zeigte. Wusste er am Ende doch schon alles, oder gehörte er eben zu den Menschen in warmen Ländern, die vielleicht einmal eine Schneelandschaft sehen wollten?

Obwohl ich mit einem Mal so ein Gefühl in der Magengegend bekommen hatte, schien es beim Anblick der bunten Lichter und der gut aussehenden, knapp bekleideten Männer – und Frauen – auf der Straße auch schon wieder praktisch verschwunden zu sein. Er ging mit mir in eine Gegend, wo nur noch ein paar entfernte Lichter zu sehen waren, einige Bäume, vielleicht eine Palmen-Art, vielleicht exotische Laubbäume, am Rand des Sandstrandes standen, und außer uns niemand zu sehen war. Er legte einfach seinen Arm auf meine Schulter, als ich stehenblieb und auf das nächtliche Meer schaute. Zwar war er jemand, bei dem ich es tun würde, aber sollte ich ihn küssen? Vielleicht stand er ja nicht so darauf. Doch ich fühlte mich so oder so wie mitten in einem langen Sommer und versuchte erst gar nicht gegen das Gefühl anzukämpfen, das sich zwar nur ein bisschen, aber doch etwas mehr als nur ein kleines Abenteuer zwischen uns abspielte.

Wir setzten uns auf dem dunklen Strand nebeneinander, und ich merkte nun, dass er ganz und gar nicht zurückhaltend war, sondern einfach nur auf den perfekten Moment gewartet hatte. Noch bevor ich viel sagen konnte, verschafften sich seine Hände auch schon Zugriff zu meiner Hose – und bauten diesmal doch die Spannung ab, die sich die ganze Zeit bei mir aufgestaut hatte. Noch bevor ich zu einem letzten befreienden Schrei ausholen konnte, küsste er mich nun doch, und unsere Lippen berührten sich so lange, bis ich tief Luft holen musste.

Wir blieben noch eine Weile nebeneinander liegen, er mit einem ausgestrecken Bein über meinem, doch dann sprangen wir beide auf, er tauchte seine Hände ganz diskret in das Meer, und gingen noch ein Stück weiter.

Irgendwann kamen wir wieder bei der Bar vorbei, die sich schön langsam in eine Stranddisco zu verwandeln schien. Kurz stehenbleibend und mit den Schultern zuckend, machte ich einen Schritt in Richtung Eingang, und er folgte mir.

Während er diesmal etwas zu trinken bestellte, glaubte ich sie wieder gesehen zu haben. Ja, genau sie, für die ich wirklich versuchte, Worte zu finden, die keine billige Anmache waren. Es war nicht so, dass ich sowieso gleich ihren um die Ecke kommenden Freund erwartete. Nein, es war so, wie wenn ich jetzt bald etwas tun musste, eine Aufgabe hatte …

„Bitte sehr“, sagte er und drückte mir ein großes, etwas altmodisch geformtes Glas in die Hand.

„Ist das …?“

„Grapefruit-Saft“, sagte er, stieß mit seinem Glas bei meinem an und machte einen Schluck.

„Aha, hier trinkt man verantwortungsvoll und gemäßigt.“

„Ja … meistens“, sage er und lachte etwas.

„Hey, Angelo!“, sagte auf einmal jemand hinter mir. Es war sie.

„Hey, Angelina, how are you, cómo estás?“, antwortete er ihr.

„Mierdoso!“, sagte sie und versuchte, böse zu wirken.

„Das habe ich verstanden. Moment, also ihr kennt euch, you know each other, whatever?“

Es ging ihr heute offenbar gut und nicht bescheiden, und ich brauchte keine großen Erklärungen, um zu sehen, dass sich die beiden sehr gut kannten. Mir gab sie auch sehr kräftig die Hand, wir redeten so herum, und ich fühlte mich etwas verwirrt, mit wem ich später noch mitgehen würde, wenn ich bei beiden die Möglichkeit dazu hätte.

„Von woher kommst du jetzt genau?“, fragte sie mich.

„Nun ja, das ist eine etwas komplizierte Geschichte.“

„Warum besprecht ihr zwei das nicht in Ruhe? Wir können uns hier ja … morgen zu Mittag wieder treffen, wenn du willst“, meldete er, Angelo, sich dazwischen, und zwinkerte mir mit einem Auge zu.

„Na gut, wenn du möchtest“, antwortete ich.

Sie ging einfach so mit mir mit, und wir gingen den Weg hinauf zum Portal zwischen den Felsen. Ich holte tief Luft, atmete wieder aus – und erzählte ihr die Wahrheit.

Sie sah mir eine Weile direkt in die Augen und sagte nichts.

„Ja, diese ganzen Geschichten – zumindest siehst du nicht so aus, wie wenn du von hier bist.“

„Was ist hier überhaupt? Wo sind wir?“

Wir gingen schweigend wieder hinunter, durch den Ort, noch ein Stück weiter – und standen dann vor einem Gebäude, das von außen wie ein kleiner Bahnhof aussah. An einer Wand hing eine große Karte, die ich auf den ersten Blick nicht einordnen konnte, und auch nach längerem Anstarren nicht. Sie erinnerte mich etwas an eine Landkarte von Nordamerika, aber die Landmasse war in die Länge gezogen, endete im Norden in einer großen, weißen Fläche, und das war wohl nicht Kanada, und die Bergkette im Westen nicht die Rocky Mountains. Im Süden war der Plan abgeschnitten.

„Gut, es scheint wahr zu sein“, sagte Angelina nach einer Minute, „und ich bin keine Wissenschaftlerin, nicht wirklich, aber vielleicht finde ich was heraus. Ich glaube auch, du brauchst heute einen Platz zum Schlafen.“

Wir gingen, sie voraus, durch eine einsame Gasse, die etwas nach oben führte und dann ein Stück weiter einen Ausblick auf die beleuchteten Häuser weiter unten bot, auf ein paar bunt blinkende Lichter und die fast endlos lang erscheinende Küste. Als sie stehenblieb und mir nach einer Weile ihre Hand entgegenstreckte, wurde mir erst so wirklich bewusst, wie sie das vorhin genau gemeint haben könnte. Hand in Hand standen wir nebeneinander, und betrachteten noch ein paar Minuten lang die nächtliche Aussicht.

Zu ihrem Haus, etwa 2 Stockwerke hoch und mit einem kleinen Vorgarten, war es nicht mehr weit. Gleich nachdem sie die Tür hinter uns geschlossen hatte, zögerte sie noch mehrere Sekunden lang, berührte mich dann aber vorsichtig mit ihrer Hand auf einem Oberarm, meiner Schulter, meinem Rücken.

Von einem Moment auf den anderen küsste sie mich, und klammerte sich fest an mich. Ich drückte mich noch fester an sie, berührte ihren Rücken, wir ließen voneinander ab, um drei Sekunden später noch einmal unsere Lippen und Zungen einander berühren zu lassen. Sie nahm mich an der Hand, zerrte mich ins Badezimmer, und begann neben der Duschkabine lässig damit, sich auszuziehen. Hastig streifte ich meine Kleidung ab und probierte mit den Fingern, wie die Temperatur des Wassers war, das sie gerade aufgedreht hatte. Warm, aber noch nicht zu heiß, gerade richtig. BH trug sie erst gar keinen, sie zögerte nicht, auch noch ihr Höschen auszuziehen, und setzte gemeinsam mit mir einen Fuß in die Dusche. Ich massierte ihren Rücken unter dem herunterprasselnden Regen, und noch bevor sie in die Knie gehen konnte, kam ich ihr zuvor.

Erst nachdem wir völlig aufgeweicht waren, kuschelten wir uns in

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Kommentare


MarcLelky
(AutorIn)
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 76
MarcLelky
schrieb am 16.09.2010:
»Ich habe sogar schon eine Fortsetzung in Arbeit, die (subjektiv gefühlsmäßig) sogar eher besser als der 1. Teil ist. Ein Freund von Vorab-Ankündigungen bin ich nicht so wirklich, aber schon in nächster Zeit dürfte Teil 2 wahrscheinlich fertig sein.

Ergänzung: Teil 4 ist eingereicht, den 5. habe ich schon zur Hälfte im Kopf, und den 6. schon so ungefähr. So lange ich das Gefühl habe, dass das Thema noch nicht ausgereizt ist, und die Durchschnitts-Bewertung nicht unter 4 sinkt ;-) werde ich wohl gefühlsmäßig noch auf mindestens ein paar weitere Teile kommen.«

stevi
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 45
schrieb am 16.09.2010:
»Ob es weitergeht?«

DX-Flyer
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 5
schrieb am 27.11.2010:
»Unglaublich. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Potenzial für viel mehr. Bitte um Fortsetzung.«



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