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Lesungen: 1366 | Bewertung: 6.31 | Kategorie: Bi | veröffentlicht: 24.11.2010

Kuschelwetter - Teil 3

von

Die Reise

Es waren einfach nur gemischte Gefühle, wie ich mich am nächsten Morgen von Angelina und Alejandro verabschiedete, nach diese Orgie, und nach ihrer Offenbarung, dass ich es vielleicht sein könnte, der diese Welt noch zusammenhalten kann. Ob es mir nichts ausmacht, wenn er heute bei ihr bleiben würde, hatte er noch gesagt. Sie gehörte mir natürlich nicht, aber trotzdem hatte ich etwas Angst, sie zu verlieren, und vielleicht auch etwas, ihn zu verlieren. Vielleicht war es doch einfach nur ein Vorwand, weil sie ihn eine Weile für sich allein haben wollte, doch wenn er so von ihr fasziniert war, das musste ich ihm zugestehen.

Aber die Sonne schien kräftig, der Windhauch war angenehm und von dunklen Wolken keine Spur, als ich mich auf den Weg zum Bahnhof machte. In einer Ecke der kleinen Halle, etwas neben der geschlossenen, verrosteten Tür, welche nach unten zu diesem Zug nach Norden führte, war eine Art Fahrkartenschalter. Ich betrachtete noch einmal eine direkt daneben hängende Landkarte, die gleiche wie beim Eingang, auf der eine Strecke geradlinig nach Westen führte, und etwas vor dieser Westkante endete. Angelina hatte mir ja noch eine Fahrkarte in die Hand gedrückt, aus dünnem Karton und mit einigen Buchstaben und Symbolen drauf. Ich wollte lieber noch nachfragen.

„Entschuldigung, ich muss zu diesem ...“, sagte ich in Richtung der gerade zu mir aufblickenden, schwarzhaarigen Frau mit dunkelrotem, kurzem Höschen. Sah zwar etwas nach Dienstkleidung aus, aber viel kürzer sollte es wirklich nicht sein. Wie sie meinen Finger über dem eingezeichneten Ort am Ende der Bahnstrecke sah, und ich ihr meine Karte hinlegte, suchte sie etwas herum und zog diese dann durch ein ratterndes Lesegerät. Ihr freundlich lächelnder Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ernster.

„Come here please, kommen Sie bitte einen Moment mit“, sagte sie und deutete an, dass ich durch die Tür in ihren Raum gehen sollte. Es war still, sie sah mir in die Augen, dann nach unten, kam mit ihrer Hand wenige Zentimeter vor meine Shorts, und tat so, als ob sie sie nach vor ziehen wollte.

„Entschuldigung?!“, war ich etwas durcheinander.

„Das ist so“, wurde ihre Stimme wieder lockerer, „das ist eine personalisierte Karte, und ich muss nachprüfen, ob sie wirklich zum Inhaber passt – umfassend.“

„Aber – ähm – wir kennen uns ja kaum.“

„Keine Panik“, hauchte sie, kam ganz langsam näher, griff mit einer Hand tatsächlich an meine Hose und riss sie dann umso schneller nach vorne, um einen interessierten Blick hinein zu werfen. Für einen Moment verzog sie erfreut die Mundwinkel, um meine Hose dann zurück schnalzen zu lassen. Zum Glück war das eingezogene Gummiband schon etwas ausgeleiert, aber ich tat kurz so, als ob es wirklich weh tun würde.

„Ja, dürfte passen“, sagte sie, fast so wie man sich eine einsteigerfreundliche Domina vorstellen würde, aber doch korrekt, so wie wenn sie hier eine wichtige Arbeit zu erledigen hatte. „In ein paar Minuten auf Gleis 3 – und vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder“, sagte sie noch, als sie mir die Karte wieder in die Hand drückte, um dann gleich eine kurze symbolische Verboten-Bewegung mit dem Zeigefinger zu machen, als ich sie noch etwas genauer ansah.

Ich schritt durch den Durchgang gleich links neben dem Schalter, wo ein paar Bahngleise zu sehen waren, und es zu einigen beschrifteten Bahnsteigen ging. Manche aus Holzbrettern, manche aus alten Bodenfließen, eher gemütlich als schäbig. Ein paar Leute, die meisten so als ob sie auf dem Weg zu einem Badestrand oder einer Wandertour wären, standen herum oder gingen auf und ab, und bei einer Beschilderung „3 W“ konnte ich einen Zug sehen. Bahnsteig 3 in Richtung Westen, oder wie? Der Zug sah einerseits fast museumsreif aus, andererseits aber doch irgendwie modern, vielleicht lag es an der grellen gelben und orangen Farbe. Drei Waggons waren angehängt, und eine Tür stand offen, also stieg ich schon einmal ein. Erinnerte mich innen fast an diese Bahn durch die Eiswüste, sah aber eher nach einem Zug für längere Reisen als nach städtischer U-Bahn aus. Er fuhr womöglich mit altem Speiseöl oder so etwas in der Art, aber offenbar funktionierte es.

Nach und nach füllte sich der Zug doch einigermaßen, auch wenn immer noch genug Platz war, und ein paar Minuten und eine Durchsage in drei Sprachen später später setzten wir uns wirklich in Bewegung. Zwar beschleunigte der Zug einigermaßen rasch, aber ein Schnellzug war es auch nicht gerade. Ich hatte keine Ahnung, wie weit es überhaupt war, und wie lange dieser Zug brauchen würde. Am Ende vielleicht Tage?

Wir fuhren an Ausläufern der Stadt vorbei, ich konnte grüne Hügel erkennen, Obstbäume, ein paar kleine Felder, noch einen letzten Blick aufs Meer – und ein angenehmer Luftzug wehte aus einem Fenster herein. Nach ein paar Minuten war nur noch eine endlose grüne Weite zu sehen, bewaldete Hügel, ein paar Lichtungen mit hohem Gras, und das Geräusch des Zuges zu hören, das etwas zwischen einem leisen Summen und einem Rattern war. Wie ich so meine Blicke schweifen ließ, fiel es mir mit einem Mal etwas schwer, die Augen offen zu halten, wahrscheinlich hatte ich doch etwas zu wenig geschlafen.

Irgendwann riss mich ein lautes Quietschen aus dem Schlaf. Mir war auch so, als ob ich Donner gehört hätte, jedenfalls war der zuvor makellos blaue Himmel nun etwas trüb, auch wenn sich die Wolkenschicht schon wieder aufzulösen schien. Der Zug blieb stehen, mitten auf der Strecke, die Türen öffneten sich, und schon bald konnte ich den Grund für diesen Halt sehen – ein großer, abgebrochener Ast lag quer über den Schienen. Die meisten Passagiere standen nur fassungslos herum, bis jemand versuchte, den Ast anzuheben und bald Hilfe bekam, aber es bewegte sich nichts.

Ich bemerkte eine recht muskulöse, durchtrainierte Frau neben mir, die sich ebenfalls aufmachte, das Hindernis zu beseitigen. Unsere Blicke trafen sich kurz, aber jetzt war nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, um zu flirten. Neben der Bahnstrecke war noch genug Platz, um den Ast zur Seite zu bewegen, aber dazu müssten schon einige von uns zusammenarbeiten, und auch kräftig genug sein. Immerhin waren die dunklen Gewitterwolken schon sehr im Abziehen, und die Sonne brannte nun wieder herunter. Eigentlich konnte ich das T-Shirt im Moment ruhig ausziehen, so wie es auch der Mann neben mir machte, nur eine Spur kleiner als ich und mit dunklen Haaren mit hellen Strähnen darin. Seine Oberarme sahen so aus, wie wenn er mit dem riesigen Ast keine Probleme hatte, auch wenn er insgesamt fast eher niedlich als wie ein harter Mann aussah, und eher noch spanischer als dieser Alejandro. Mit einem gemeinsamen, kräftigen Ruck hatten wir es nun doch geschafft, den Ast ein Stück zu bewegen, und sehr energisch und schon mit schmerzenden Händen drückte ich diesen schließlich noch weiter und von den Gleisen weg. Beim letzten Stück war ich abgerutscht, musste mich an dem Mann festhalten, und spürte seine schwitzende Haut. Wir gaben uns kurz, aber sehr kräftig die Hand, er lächelte mich an, und ihr schüttelte ich auch gleich die Hand, bevor ich, immer noch schwer atmend, wieder zum Zug ging. Sie wirkte, vielleicht auch nur wegen ihrem Körperbau, etwas männlich und fast so, wie wenn sie eher an anderen Frauen Gefallen finden würde. Andererseits war sie anscheinend auch umso mehr an mir interessiert, je mehr er möglicherweise ein bisschen mit mir herumflirtete. Wieder im Zug, verloren wir uns aber erst einmal wieder aus den Augen, und ich fand wieder meinen ruhigen, gemütlichen Platz.

Nach einer Weile wurden die sanften, grünen Hügel nun immer mehr zu größeren Bergen, manche mit kaum bewachsenen, felsigen Gipfeln. Auch die vorhin oft gerade Strecke machte nun ein paar Biegungen, bis der Zug langsamer wurde, und an etwas stehenblieb, das wie ein mittelgroßer Landbahnhof aussah. Vielleicht zwei Kilometer vor mir erstreckte sich eine recht eindrucksvolle Bergkette, ging es dort weiter zur Westkante? Ich musste mich wohl durchfragen, und wollte mich einmal in diesem Ort umsehen. Die Straßen waren hier eher aus hellem Sand und Kies als aus Stein, aber sonst sah es eigentlich nicht viel anders als in diesem Ort an der Küste aus. Ich bemerkte den Mann wieder, wie er zu einer Art Bar gleich gegenüber des Bahnhofs ging – zur Hälfte überdacht und sonst zur Straße hin offen.

Das Angebot des Tages waren vier verschiedene Fruchtsäfte, von denen ich noch nie wirklich gehört hatte, alles zusammen mit etwas Sodawasser, wenn man wollte auch noch mit Wodka drin, aber ich wollte heute lieber vernünftig bleiben und einen klaren Kopf bewahren. Zumindest bemerkte ich seine Bestellung mit einem Fingerzeig auf die Karte, und nachdem wir uns wieder erkannt und begrüßt hatten, nur mit einem Händedruck und Lächeln, und diesmal sanfter, bekamen wir dann beide fast gleichzeitig ein großes, ziemlich altmodisch aussehendes Glas, und prosteten uns spontan zu. Nicht übel.

„Tambien desde el otro lado?“, sagte er, und ich verstand leider nicht allzu viel, aber ich wünschte mir ich könnte verstehen, was diese Stimme sagte.

„Entiendo, pero no mucho”, antwortete ich etwas unsicher.

“Hablas … aleman?”

“Si – äh – ja!”

“Ok – auch von der anderen Seite?”, sagte er in ziemlich gutem Deutsch.

“Ja, könnte sein.”

“Nicht so schüchtern, ich habs ja sowieso gleich geahnt. Ich bin schon ein halbes Jahr hier. Der Durchgang war zwei Wochen offen, aber dann – nichts mehr.”

“Der auf dem auf dem Hügel, direkt neben der Stadt, an der Ostküste?”

“Was, da gibt es noch einen?”

“Jetzt nicht mehr”, sagte ich, und er schwieg einige Augenblicke lang.

“Aber in letzter Zeit diese Gewitter, der kalte Wind … früher war das nie. Eigentlich erst seit 3 Monaten manchmal, und es heißt”, setzte er leiser in mein Ohr flüsternd fort, “es hat etwas mit diesem neuen Forschungsprojekt zu tun.”

“Könnte sein, dass ich auch etwas damit zu tun habe.”

Er ahnte vielleicht, dass ich selber nicht so genau wusste, ob und was ich damit zu tun hatte, und schwieg diesmal noch ein paar Augenblicke länger. Doch dann verbesserte sich seine Stimmung auch schon wieder.

„Was bedeuten diese Zeichen? Etwas Besonderes?“, fragte ich ihn und zog meine Fahrkarte aus der Tasche.

„Das ist eine Standard-Karte, glaube ich, die bekommen alle, oft sogar gratis.“

„Aha“, sagte ich nur knapp und dachte mir meinen Teil dabei. Glaubte er, aber es sah so aus, wie wenn ich bei der Rückkehr noch was klären musste – vorausgesetzt, ich würde überhaupt so schnell wieder dort hin zurückkommen.

„Ich – gehe mich etwas frisch machen“, sagte er und stand auf, nachdem er das Getränk heruntergekippt hatte, und strich sich dabei langsam und lässig durch die Haare.

„Oh, ich eigentlich auch“, sagte ich und folgte ihm, er sagte nichts. Wäre aber wirklich schön, wenn ich mich hier etwas waschen könnte.

Eine Schwingtür führte zu einem kurzen Gang, bei dem sich dann auf der linken Seite nach einer Tür mit einem aufgemalten Zeichen für männlich eine Toilette mit glatten Wänden in einem modernen, mittelgrauen Farbton und ein paar Trennwänden in grell leuchtenden Farben auftat. Er wollte sie wohl wirklich nur für das benutzen, wofür sie gedacht war, und sich vielleicht etwas kaltes Wasser ins Gesicht tun, und so stellten wir uns nebeneinander. Was ich bei einem vorsichtigen Blick seitlich nach unten sehen konnte, war recht beachtlich, und er tat so, als ob er nichts bemerkt hätte. Bei einem Waschbecken spritzte er sich noch mit den Fingern etwas Wasser ins Gesicht, und ging ganz langsam wieder in Richtung Ausgang.

Ich stellte mich ihm in den Weg, und wir sahen uns kurz direkt in die Augen. Sekunden später kämpften wir auch schon miteinander, und ich hatte ihn mit dem Rücken an die Wand gedrückt, mich direkt an ihn gepresst, auch wenn er mich beim Festhalten seiner ausgestreckten Arme an der Wand wahrscheinlich hatte gewinnen lassen. Wieder sahen wir uns intensiv an, ich näherte mich ihm mit meiner Zungenspitze, spürte seine scheinbar aufgerichteten feinen Haare und nicht nur die, als ich über ihn strich, unsere Zungenspitzen berührten sich, und gleich darauf unsere Lippen, die sich in einem langen Kuss verloren.

Er sah sich kurz um, ob uns vielleicht jemand folgte, und schleppte mich an der Hand in einen anderen Raum. Es war eine versperrbare Duschkabine, mit einem Vorraum, wo wir hektisch die paar Sachen abstreiften, die wir anhatten. Eine Wand der Dusche war eine Felswand, und das Wasser musste aus den Bergen kommen, aber es war sehr warm, wie eine Thermalquelle und etwas dampfend. Hier konnte man wirklich alle erlebten Strapazen vergessen. Er erforschte meinen Körper, als wir uns im herabprasselnden Wasser gegenüber standen, und ging schon bald tiefer. Wieder spürte ich seine Zunge und seinen Mund an mir, als er vor mir hockte und meine Hüften umfasste. Ich atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen, als mich immer mehr und immer stärkere Gefühle durchflossen. Er stand wieder auf, stellte sich hinter mich, drückte sich nun noch stärker an mich, als ich mich vorher von vorne an ihn, und hatte mich mit seiner kräftigen rechten Hand jetzt fest im Griff, während er mit der linken aber umso sanfter über meinen Oberkörper strich. Heute war ich ganz gut in Form, aber trotzdem machte es mir dieser Typ etwas schwer, mich noch allzu lange zurückhalten zu können.

Er packte mich kurz mit beiden Händen, um dann mit einer über meinen Rücken zu streichen, und dabei immer weiter herunter zu wandern. Ich spürte nur noch ein, zwei seiner Finger und wunderte mich zuerst noch, warum es so angenehm war, bis ich den etwas versteckten Flüssigseife-Spender in einer Ecke bemerkte. Wieder packte er mich mit beiden seiner kräftigen Hände und presste sich fest an mich, sah mich noch einmal an, und ich hatte nicht vor, ihm Widerstand entgegenzusetzen. Wenn das Schlimmste, das einem hier passieren konnte, wirklich nur bald wieder heilende gerötete Haut war, dann war das ein geringer Preis dafür, was folgen sollte. Er zögerte auch nicht lange, und es schmerzte gar nicht so sehr, wie ich es erwartet hätte. Gleichzeitig spürte ich nun wieder seinen festen Handgriff, während ich mich völlig ausgefüllt und ihm ausgeliefert fühlte. Ich konnte ja noch etwas, aber bei seinem heftigen Atmen, mindestens so wie draußen auf der Bahnstrecke, fragte ich mich, wie lange er wohl konnte.

Die Luft war von Dampf erfüllt, und mein Herz raste, wie er immer schneller wurde, und ich spürte, wie sich meine Anspannung bald lösen würde. Er wurde immer schneller, murmelte Worte, die ich nicht verstand, stöhnte lauter – doch plötzlich konnte ich mich absolut nicht mehr halten, und kam ihm zuvor. Ich konnte mich in diesem Moment kaum auf den Beinen halten, mir wurde fast schwarz vor den Augen, er stützte mich, hielt mich fest, nur um dann Sekunden später erbarmungslos wieder mit seinen Bewegungen fortzufahren. Er wurde schneller, wie wenn es ein Sport für ihn wäre – und dann hörte ich nur noch seinen langgezogenen Schrei, während ich in mir ein Gefühl von Wärme zu spüren glaubte. Jetzt war ich es, der ihn etwas festhielt, während er noch zuckte, aber er konnte noch sehr gut stehen, und wir trennten uns und lachten beide kurz. Es war etwas schwierig, die Hände voneinander zu lassen, aber jetzt konnten wir uns beide in der Dusche wirklich noch etwas frisch und sauber machen.

Mir fiel ein, dass ich ja kein Handtuch hatte, und er schon gar nicht, aber kalt war es ja nicht, und wir konnten ja erst einmal nur unsere kurzen Hosen anziehen und uns an der Luft trocknen lassen. Auch die kräftige Frau von der Zugfahrt war unter den anderen Gästen, und machte einen noch viel interessierten Gesichtsausdruck, als sie uns beide wieder nach vorne kommen sah, noch etwas tropfend und mit nacktem Oberkörper. Der Barkeeper und drei, vier Leute daneben applaudierten spontan, eher zurückhaltend, aber doch. Ich versuchte vorsichtig anzudeuten, dass ich mich zu ihr an den Tisch setzen wollte, und er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

„I still have last night in my body ...“, sang ich einen Songtext, der mir gerade eingefallen war, nicht ganz so laut wir das letzte Mal, aber es reichte, dass es der Mann an der Bar mitbekam und lauter drehte. Entweder musste hier ständig jemand von drüben ein Handy mit voller Speicherkarte verlieren, oder aber Radio, Fernsehen, Internet oder was auch immer gingen leichter durch als Materie. Meine Eroberung tat für einen Moment erstaunt, und er lachte kurz, aber sie wunderte sich wohl gar nicht darüber, was ich letzte Nacht so erlebt haben musste. Die Frage war für sie wohl nur, mit wem. „Nice performance!“, begrüßte sie uns, nette Vorstellung, und sprach auch ein paar Worte Deutsch und immerhin mehr Spanisch als ich.

Wie wir etwas über die Reise geredet hatten, und private und sehr private Dinge, die zumindest er gleich freizügig und auch über mich ausplauderte, brachte ich das ein, wofür ich eigentlich hier war, Angelo, diese Forschungsstation und den Weg in Richtung Westkante. Wisssen würde sie schon etwas darüber, sagte sie, aber es gäbe da eine Bedingung. Was das wohl sein würde? Sofort nach meinem kurzen „Ja“ packte sie mich an der Hand, er ging mit, und vor dem Gebäude stehend, zeigte sie auf eine ziemlich große Antenne auf einem hohen Mast, sah zumindest so aus, die etwas nach oben gerichtet war und zu den Berggipfeln zeig

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