Leiden
von Steppenwolf
Ein hässliches Neubauhaus, zu viele Stockwerke, umgeben von anderen hässlichen Neubauten in einem Vorort von Potsdam. Ich wollte so etwas nie wieder haben. Eine Wochenendbeziehung.
Du öffnest die Tür, ich komme in den Flur und wir fallen uns in die Arme. Herrliche Nähe, Wärme, Du ein kleines, zierliches Etwas, das sich an mich kuschelt. Innehalten, Geniessen, Ankommen. Ich bringe Deine Haare in Unordnung, wühle mit den Händen darin herum; Du hasst das eigentlich, lässt mich aber gewähren.
Ich weiß, dass Du das Gefühl magst und wie so oft muss ich Dich zu Deinem kleinen Glück zwingen. Die Fassade der ordentlichen, kühlen, gestylten jungen Frau zeigt jetzt Risse, aber die Fassade ist mir sowieso egal.
Ich bin verliebt in Dich, in die intelligente, schöne, harte Frau genauso wie in die kleine Fotze und Sklavin, zu der ich Dich manchmal mache. Das Wort Liebe ist noch nie über unsere Lippen gekommen, aber wir sind auch beide seltsame Menschen. Unnahbar, einsam, stark, suchend, nicht auf dieser Welt zuhause. Manchmal. Manchmal auch ganz anders. Aber verliebt sein, dass müsste gehen. Es ist flüchtiger als Liebe, es lässt einem Wege offen, die das Wort Liebe einem versperrt und doch könnte es alles sein.
Es ist Samstagnachmittag, die Geschäfte schließen bald und wir müssen uns noch in den vorweihnachtlichen Ameisenhaufen stürzen, in den sich die Straßen verwandelt haben. Man merkt, man ist in Ostdeutschland. Ein böses Wort, aber was soll man angesichts wasserstoffblonder, molliger Frauen in Buffaloes sagen? Wir treiben in dem Strom beladener Menschen durch die Geschäfte, kaufen Existenzielles, Nahrung. In einem Café setzen wir uns am Ende und wollen das Treiben draußen bei einem Milchkaffee genießen.
Inzwischen bin ich innerlich angekommen und es setzt sich ein Gedanke in mir fest. Ich will Dich leiden sehen. Für mich. Wie noch nie zuvor. Ich will, dass Du Dich mir schenkst. Diesen Abend, ohne Grenzen.
Flüsternd in Dein Ohr sage ich, was ich von Dir verlange. Es ist kein Befehl, ich bitte Dich nicht, es ist eine Frage.
Du bleibst lange stumm und nickst dann.
Ich reiche Dir wortlos Klammern, nicht die ganz harten, aber Deine Hasslieb-Kammern. Es sind Gewichte dran und ich nicke kurz in Richtung der Toiletten. Du verschwindest und kommst schnell wieder. Du bleibst stumm, aber ich sehe das beginnende Leid in Deinen Augen, das, was ich so gerne sehen wollte.
Du sollst den Kellner rufen und bezahlen. Du bist in einem Zustand zwischen Geilheit, Schmerz und auf dem Weg in ein ganz persönliches Universum. Du redest dann nicht gerne, aber Du musst, wirfst mir einen bösen Blick zu und bezahlst schließlich.
Der Weg zum Auto führt an einigen dunklen Hauseingängen vorbei. Ich zerre Dich in einen und lasse mir Dei

Aus Jugendschutzgründen musst Du Dich an dieser Stelle einloggen. | ||
Passwort vergessen? |
Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Nur die Altersverifikation ist leider kostenpflichtig. Ohne Altersverifikation kannst Du lediglich erotische Geschichten lesen. Pornografische Geschichten können teilweise angelesen werden.
Kommentare
Kommentare: 3
Gibt es bald mehr?«
Kommentare: 1
gruß y«
Kommentare: 25
Gruß,
Strandby«