Lenden der Leidenschaft, Teil 12
von bolle
KAPITEL 14: In jedem Ende liegt ein neuer Anfang
Karla war verzweifelt. Sie stand vor dem Hotel und war bis auf die Haut nass. Der Ärger, den sie über Robert noch ein paar Stunden zuvor gespürt hatte, war in ein Schamgefühl über die eigene Dummheit umgeschlagen. Und ihre Optionen waren überschaubar. Ein Taxi würde sie wohl kaum mitnehmen, die Bahn fuhr in einer Stunde. Roberts Wohnung lag in der Nähe. Ohne weiter nachzudenken, setzte sie sich in Bewegung. Sie musste aus diesem Wetter raus. Aber konnte sie wirklich jetzt zu ihm gehen? Spät in der Nacht und in ihrer Verfassung? Sie entschied, dass es genau der richtige Zeitpunkt war. Nass war sie schon, sich unterstellen oder rennen musste sie also nicht. Heute Nacht würden sie es klären. Ihre Verzweiflung hatte sich etwas gelegt und entschlossen bewegte sie sich nun in Richtung seiner Wohnung. Das Klacken ihrer hohen Absätze war neben dem Regen das einzige Geräusch, das sie in den Straßen hören konnte.
Nach zehn Minuten Fußmarsch bog sie in die Straße ein. Seine Wohnung lag im Hochparterre und sie war etwas überrascht um diese Zeit noch Licht zu sehen. Warum sollte er um diese Zeit noch wach sein? Sie hatte erwartet, ihn aus dem Schlaf klingeln zu müssen. Das sah gar nicht nach Robert aus und sie wusste ja, dass er heute nicht ausgehen wollte. Karla war neugierig und wollte einen Blick durch das Fenster werfen, bevor sie klingelte. Zu ihrem Glück standen ein paar große Mülltonnen an der Straße und sie schaffte es unter Mühen, eine davon unter das Fenster zu ziehen. Sie zog die High Heels aus und kletterte auf die Tonne. Sie war nicht die Größte und nur mit Mühe konnte sie durch das Fenster sehen. Was sie dort sah, beruhigte sie allerdings nicht. Eine Person, die nicht Robert war, saß in der Küche am Tisch und trug einen seiner Hoodies, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Sie sah diese Person etwas schräg von der Seite. Sie sah Brüste unter dem Hoodie. Es war eindeutig eine Frau. Karla war schockiert. Die Tränen kamen wieder und sie hockte sich auf den Mülleimer und schluchzte. Es war also keine einmalige Aktion, sondern er ließ dieses Weib selbst nach seiner Beichte noch in seine Wohnung. Sie musste hier weg und rannte bis zur nächsten größeren Straße. Irgendwie gelang es ihr doch, einen Taxifahrer davon zu überzeugen, sie nach Hause zu bringen. Aus dem Bad nahm sie ein Handtuch mit, rannte in ihr Zimmer und schloss ab. Für die nächsten hundert Jahre wollte sie niemanden sehen.
***
Früh am nächsten Morgen wachte Diana auf. Freddy lag neben ihr und schlief. Zumindest bewegte er sich nicht. Ihre Beziehung war vorbei. Sie wussten es beide, ohne dass sie darüber gesprochen hatten. Jetzt ging es wohl nur noch darum, sauber auseinander zu gehen. Sie wusste, dass es der richtige Schritt war aber sie war auch traurig oder eher wehmütig. Es gab schöne Zeiten zwischen ihnen und Freddy war immer ein aufrichtiger Freund gewesen. Aber wenn sie jetzt zurückdachte, gab es schon länger Zweifel in ihr, ob Freddy für sie der Richtige war. Erst Danny hatte die Pforte geöffnet und ohne dass er es selbst darauf angelegt hatte, sie zu einer Entscheidung bewegt, die sie längst hätte treffen sollen. Leise erhob sie sich aus dem Bett und zog sich an. Eine ausgedehnte Morgenpflege musste heute ausfallen. Sie musste dieses Haus verlassen. Sie ging ins Bad und rief ein Taxi. Schnell waren die Sachen gepackt und ein kurze Notiz für Freddy geschrieben. Dann verließ sie das Haus und lief zu ihrem Glück auch seinen Eltern nicht mehr über den Weg. Die Zugfahrt zurück in ihre Stadt kam ihr noch länger vor als auf dem Hinweg. Diesmal lag es aber eher daran, dass sie es kaum erwarten konnte, Danny wiederzusehen. Sie schrieb ihm eine kurze Nachricht, damit er sie am Bahnhof abholte. Es war ihr sonst nicht möglich, im Zug zu schlafen aber auf dieser Fahrt nickte sie tatsächlich ein.
Am Bahnhof schloss Danny sie in seine Arme und sie fühlte, dass sie angekommen war. Er brachte sie in ihre Wohnung und alles was sie verlangte war, dass er bei ihr blieb und sie festhielt. Irgendwann schlief sie noch einmal ein und Danny setzte sich auf den Balkon. Das Wetter war wieder schön, vom Regenwetter des vergangenen Tages waren nur noch einzelne Pfützen zu sehen. Er sah wieder den Mann auf dem gegenüberliegenden Balkon, der auffällig unauffällig in seine Richtung schaute. Bestimmt hoffte er, die Bewohnerin dieser Wohnung auf dem Balkon zu sehen statt ihm. Und Danny vermerkte für sich, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Er nahm sich die Zeitung und genoss den Tag. Irgendwann hörte er Diana ins Bad gehen. Danny packte die Zeitung zusammen und verließ den Balkon. Er ging ins Bad, um nach Diana zu sehen. In ihrer ganzen Schönheit stand sie vor ihm und lächelte ihn an.
„Ich wusste, dass du zu mir kommen würdest. Und das ist gut so. Lass uns zusammen duschen gehen.“
Sie küsste ihn und begann gleich, ihn auszuziehen. Danny war etwas überrascht. Es schien ihr besser zu gehen und er wollte sich nicht darüber beschweren. Erst sanft und dann fest nahm er seine Hände an ihre herrlichen Brüste und wurde sofort durch ein erregtes Seufzen belohnt. Er ließ von ihr ab und gab ihr die Chance, seine Hosen auszuziehen. Sein bereits harter Schwanz schnellte ihr entgegen und sofort hatte sie ihren Mund über seine Eichel gestülpt. Leidenschaftlich lutschte und leckte sie an seinem Rohr. Auch das hatte sie vermisst, auch wenn es nur 24 Stunden waren, in denen sie sich nicht gesehen hatten. Sein heißes Stöhnen war ihr Ansporn. Sie wollte es hören. Aber schließlich zog er sie hoch.
„Die Dusche ist hinter dir, kleine Stinkerin. Nicht, dass du dich hier noch einsaust.“
„Besteht denn Gefahr?“
„Irgendwann schon“, lachte er und schob sie in die Dusche.
Das heiße Wasser tat ihr gut. Sie genoss die Strahlen auf ihrer Haut. Sie hatte ein wenig den Eindruck, einen Teil ihrer Vergangenheit wegzuwischen. Danny nahm ihr Duschgel und seifte sie ruhig und sanft ein. Seine Streicheleinheiten taten ihr gut. Die Hände seiften sehr intensiv ihre Brüste ein und wollten sichergehen, dass auch ihre Genitalhygiene nicht zu kurz kam. Die Fingerspiele ließen sie aufstöhnen und sie legte ihren Kopf entspannt an seine Schulter. Er sollte bloß nicht aufhören. Natürlich kam er ihrem Wunsch nicht nach. Sie sollte noch nicht kommen und er ging wieder dazu über, ihre Brüste zu massieren. Diana musste nur genießen, nichts selbst machen. Das tat ihr unendlich gut. Allerdings spürte sie auch sein hartes Rohr in ihrem Rücken. Und das war genau, was sie nun brauchte.
„Ich glaube, ich bin jetzt sauber, Danny. Jetzt will ich dich spüren.“
Er drehte sie um und küsste sie heiß. Dann hob er sie hoch, hielt sie auf einer Hand und setzte seinen großen Schwanz an ihre Lippen. Unter ihrem Stöhnen an seinem Ohr drang er langsam vor. Ruhig und entspannt ließ er dann seinen Schwanz ein- und ausfahren. Diana genoss jede Sekunde. Das heiße Wasser strömte über sie hinweg und Danny heizte ihr von innen ein. Er solle nie aus ihr rausgehen. Seine sanften Stöße waren wunderbar und sie wusste, dass er durchhalten würde. Sie konnte sich fallenlassen und genießen. Irgendwann verschärfte Danny langsam das Tempo bis sein Becken hart gegen ihres klatschte. Diana antwortete im Stakkatostöhnen auf jeden Stoß. Er ließ plötzlich von ihr ab und stellte sie auf die Füße. Sofort drehte er sie und auch wenn sie kleiner als er war, drang er von hinten im Stehen wieder ein. Seine Stöße waren hart und schnell und Diana fühlte den Zug wieder auf sich zurollen. Ein Finger war wieder an ihrem Po und automatisch entspannte sie, um ihn eindringen zu lassen. Der Finger half ihr über die letzte Strecke hinweg und sie stöhnte laut ihren Orgasmus in die Dusche. Es war wie eine Befreiung. Sie hatte sich gestern schließlich selbst zum Ziel gebracht aber es war etwas anderes von diesem wunderbaren Mann zum Höhepunkt geführt zu werden.
Danny war noch nicht gekommen und verlangsamte nun sein Tempo, um ihr Zeit zur Erholung zu geben. Sie blickte sich nach ihm um und war glücklich. Dann erinnerte sie sich wieder an den gestrigen Abend. Sie drehte sich zu ihm um, auch wenn sie dadurch seinen Schwanz nicht mehr in sich spüren konnte. Vor ihm hockend nahm sie zu seiner Überraschung sein hartes Rohr zwischen ihre Brüste. Sie drückte sie eng zusammen. Beide bewegten sich nun und Danny spürte, wie gut sein Schwanz gerieben wurde. Der Anblick dieser Frau und die Aktion selbst ließen ihn nun rasend schnell zum Orgasmus kommen. Er nahm seinen Speer in die Hand und rieb ihn hart. Diana war wieder gespannt darauf, ihn spritzen zu sehen. Sie sah, wie Danny sich anspannte, wie seine Muskeln hervortraten. Dann brach es mit einem Schrei aus ihm heraus und er spritzte seinen Saft in ihr Gesicht und auf ihre Brüste. Das Wasser spülte sofort alles weg aber Diana hatte es gefallen. Das war besser als gestern. Danny hatte ihr Spiel gleich angenommen und es für sich genutzt und selbst in dieser Situation ihr gegeben. Sie stand auf und küsste ihn. Kurze Zeit später schickte sie ihn aus der Dusche, um sich wirklich fertig zu machen. Danny schnappte sich wieder die Zeitung und wartete geduldig auf die Dinge, die kommen sollten. Irgendwann schlüpfte sie aus dem Bad und in ihr Schlafzimmer hinein. Als sie endlich fertig war, küsste sie sanft seinen Kopf. Danny drehte sich um und sah eine strahlend schöne Diana vor sich.
„Gehen wir bummeln“, sagte sie zu ihm und zog ihn hoch. „Du darfst auch meine Hand nehmen oder den Arm um mich legen. Ich will, dass es alle wissen.“
***
Als Freddy aufstand, war er in einer sehr gedrückten Stimmung. Er hatte gehört, wie Diana gegangen war aber er konnte nichts tun. Wie gestern Abend war er wie gelähmt. Freddy und Diana gab es nicht mehr auch wenn es niemand ausgesprochen hatte. Ihre Notiz bestätigte das nur noch einmal.
„Vielen Dank für die schöne Zeit mit Dir, Freddy. Bitte rufe mich an, wenn du wieder in der Stadt bist. Vielleicht können wir uns am Dienstag treffen und uns unterhalten. Diana“
Er ließ den Zettel fallen und fiel zurück auf sein Bett. Sein Kopf war leer. Den ganzen Freitag über hatte er den Eindruck, dass so etwas bevorstand. Und durch sein eigenes Verhalten hatte er das noch angefeuert. Nach gefühlten Stunden erhob er sich und schleppte sich nach unten. Die gut gelaunten Gesichter seiner Eltern konnte er jetzt gar nicht ertragen, aber da musste er wohl durch.
„Guten Morgen. Ist Diana auch gleich fertig?“ fragte ihn seine Mutter, ohne ihn richtig anzusehen.
„Diana ist weg und wird nicht wiederkommen. Das ist für uns alle hart, was?“
Er konnte sich den sarkastischen Zusatz nicht verkneifen. Seine Eltern sahen sich an und seine Mutter musste sich erst einmal setzen. Sie war regelrecht erschüttert.
„Aber warum denn Junge? Ihr habt euch doch so gut verstanden.“
„Einen Scheiß haben wir, Mama. Habt ihr beide gar nicht gemerkt, was hier gestern los war. Sie hat noch versucht, es zu überspielen. Ich glaube, sie wollte es aus diesem Haus hier fernhalten. Aber irgendwann ging es nicht mehr.“
„Red nicht so mit deiner Mutter“, sagte sein Vater in strengem Ton. Freddy ahnte, dass ohne Diana sein Verhältnis zu seinem Vater wieder abkühlen würde.
„Mehr fällt dir nicht dazu ein, Papa?...Ich werde auch fahren. Entschuldigt bitte, aber ich halte es hier gerade nicht aus.“
Er stand auf, griff sich etwas Obst und lief in sein Zimmer. Seine Sachen waren noch nie so schnell gepackt. Er rief noch einen Gruß in die Küche und war verschwunden. Seine Eltern blieben zurück und konnten sich nicht rühren. Freddy raste zurück und ignorierte sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Bloß raus aus dieser Stadt, weg von diesem katastrophalen Ort. An der ersten Raststätte an der Autobahn hielt er an, um zur Besinnung zu kommen. Entgegen seinen Gewohnheiten kaufte er ein Päckchen Zigaretten und zündete sich gierig eine an. Sie schmeckte ihm nicht, aber er ignorierte das. Nachdem er dort schon fast eine halbe Stunde stand, konnte er endlich weiter fahren, ohne seinen Führerschein zu gefährden. Er fuhr in seine Wohnung und schaltete Handy und Telefon aus. Erst am nächsten Tag, nach Trübsinn, Fernsehen und Tiefkühlpizza konnte er wieder handeln. Schnell fand er die Nummer.
„Maya Kringe.“
„Hallo Maya, hier ist Freddy. Du, ich bin bereits heute wieder in der Stadt. Hast du Zeit dich mit mir zu treffen?“
„Oh, Freddy. Das ist ja wunderbar. Natürlich werde ich Zeit haben. Kommst du zu mir? Ich freue mich.“
Er hatte ein Rendezvous mit der Zukunft und diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen. Diana konnte bestimmt warten.
***
Karla packte ihre Sachen. Eine Freundin in einer anderen Stadt bot ihr für ein paar Tage Asyl. Das würde ihr gut tun und sie konnte überlegen, was sie nun machen wollte. Sie hatte Robert eine ziemlich eindeutige Nachricht geschickt und sehr kraftvolle Ausdrücke benutzt. Danach hatte sie es abgestellt. Mit einer Reaktion wollte sie sich heute nicht beschäftigen. Blöderweise hatte sie sich in der letzten Nacht erkältet. Das Fieber würde sie bestimmt heute noch erreichen. Hoffentlich konnte sie rechtzeitig ans Ziel kommen. Es klopfte an ihre Zimmertür.
„Karla? Karla mach‘ bitte deine Tür auf. Ich muss mit dir reden.“
Ihr Bruder kannte Karlas Reaktionen in heftigen Gemütswallungen. Deshalb wusste er auch, dass er mit Hartnäckigkeit eine Wutreaktion hervorrufen musste. Allerdings war das auch eine gefährliche Gratwanderung.
„Verschwinde! Ich will dich nicht sehen. Ich will euch alle nicht sehen.“
„Karla bitte. Es geht um Robert. Ich möchte das hier nicht vor der Tür mit dir besprechen.“
„Es gibt keinen Robert. Der Arsch kann mir gestohlen bleiben. Und jetzt lass mich in Ruhe.“
„Du hast dich gestern Abend doch revanchiert. Was soll das jetzt? Hat es dir doch nicht so gut gefallen?“
Ihr Bruder ahnte, dass er jetzt von der Tür zurücktreten musste. Und tatsächlich. Die Tür wurde aufgeschlossen und eine wilde Furie mit verzerrtem Gesicht und fieberglänzenden Augen, die entfernt Ähnlichkeit mit seiner Schwester hatte, kam auf ihn zugestürmt.
„Was geht es dich an, was ich gemacht habe? Wie unverschämt muss man sein, um so eine Frage zu stellen? Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen und die du nicht verstehst. Und jetzt hau endlich ab, du Arsch.“
Er hatte Mühe ein Lächeln zu unterdrücken und wartete wenige Sekunden, blickte sie aber ruhig an. Als er sicher war, dass sie ihr Pulver verschossen hatte, wusste er, dass er nun Gehör finden würde.
„Wollen wir jetzt in dein Zimmer gehen und uns unterhalten?“
Karla schossen wieder die Tränen ins Gesicht und erschöpft bot sie ihm Einlass in ihr Zimmer. Das Fieber war wohl doch schneller gekommen, als sie befürchtet hatte. Ihr Bruder schloss die Tür und setzte sich. Karla begann, nervös auf und ab zu laufen. Dann sah sie ihn an.
„Also, was willst du. Oder was will dieser Arsch?“
Er schluckte die erste Bemerkung, die ihm einfiel, herunter. Jetzt bloß keine Eskalation wagen.
„Nachdem wir gestern für uns waren, saßen wir noch etwas im Club. Danny war dann irgendwann weg und wir drei sind kurz nach ihm gegangen. Vor dem Eingang haben wir uns dann noch ein wenig unterhalten. Ich musste ja in eine andere Richtung als Micha und Janina.“
„Komm auf den Punkt.“
Er lächelte sie an.
„Plötzlich kam Robert um die Ecke. Er hatte augenscheinlich ziemlich getankt
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