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Kommentare: 4 | Lesungen: 8804 | Bewertung: 8.04 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 18.09.2009

Lina

von

Ich heiße Lina. Ich bin in einer westfälischen Kleinstadt geboren. Eher in einem Dorf. In einer ländlichen, beschaulichen Umgebung. Sehr keusch, sehr fromm. Meine Eltern gingen sonntags regelmäßig zur Kirche und es war undenkbar, nicht mit ihnen zu gehen. In meiner Familie herrschte meine Großmutter. Ihre bodenständigen Ansichten waren der Pfad der Tugend für die ganze Familie. Manchmal frage ich mich, wie ich entstanden bin. Denn ich kann mir Sex zwischen meinen Eltern nicht vorstellen. Ich wuchs behütet auf bezüglich meiner Moral und meiner Frömmigkeit. Meine schulischen Leistungen hätten besser sein können. „Es fehlt Ihrer Tochter nicht an Intelligenz. Sie könnte das alles mit Links schaffen. Wenn sie bloß nicht so stinkend faul wäre...“ Nun ja. Sagt man nicht: 'Faulheit ist der Humus großen Geistes'? Aber im Ernst: ich konnte mittelalterlichen Kriegen nichts abgewinnen, irgendein Friedrich der Starke oder Fromme sagte mir nichts. Geschichten über batrachos cholos, den lahmen Frosch, auf Griechisch lesen zu können interessierte mich nicht. Auch nicht De bello Gallico auswendig zu lernen: gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam... War ich faul? Kaum. Ich war nicht interessiert.

Die Sommer waren warm und die Winter waren kalt. Ich habe das Gefühl, dass es damals mehr Schnee gab als heute. Vielleicht ist es nicht die Erwärmung, weshalb die Gletscher schwinden sondern einfach weniger Niederschlag? Ich weiß es nicht. Es ist auch nicht etwas, das mich wirklich interessiert hat. Interessanter war schon, dass es zum Beispiel verpönt war, Bluejeans zu tragen. Meine Eltern signalisierten, dass meine Großmutter das nicht gut fände. Und das betraf die Etikette, wie ich mich zu kleiden hatte ganz allgemein. Meine Großmutter hatte das Sagen. „Widersprich ihr nicht, sie ist schon soooo alt.“ Was vielleicht das Verhältnis zur Kleidung in unserer Familie besonders charakterisiert ist, dass Unterwäsche gebügelt wurde und meine Großmutter offene Nähte oder Löcher ihrer Unterwäsche stopfte und reparierte. Neue Kleidung wurde erst dann gekauft, wenn die alte verschlissen war. Oder die neuen Klamotten wurden so lange in Schränken weggeschlossen, bis es unumgänglich war, sie hervor zu holen. Dann waren sie aus meiner Sicht unmodern. Aber es ging nicht um meine Sicht damals.

Ähnliches galt fürs Essen. Gleich was es zu Essen gab: es musste aufgegessen werden. Wenn es unvermeidlich wurde, dass etwas übrig blieb, dann wurde es eben am nächsten Tag wieder aufgetischt. Einfache Regeln besagten, dass es morgens Brot mit Marmelade gab und zu der frühen Zeit Aufschnitt tabu war. Brot wurde nie frisch gegessen. „Der Bäcker hat gesagt, das führt zu Magenverstimmung.“ Ich mochte frisches Brot lieber als zwei Tage altes. Die Marmelade hatte meine Großmutter selbst aus Beeren hergestellt, die in unserem riesigen Garten wuchsen. Apropos Garten: im Sommer war Gartenarbeit angesagt. Erst später musste jemand wohl ein gutes Wort für mich eingelegt haben, und ich durfte mit dem Rad zum Schwimmbad fahren, das etwas außerhalb der Stadt lag. Den Badeanzug hatte meine Großmutter ausgesucht. Ein keusches Teil, das von meinen Klassenkameradinnen belächelt wurde, die längst Bikinis trugen.

Nun kommt für uns alle die Zeit, in der wir uns unseres Aussehens und unseres Körpers bewusst werden. Das kommt aber schleichend. Zunächst ist scheinbar alles in Ordnung und die Probleme entstehen höchstens mal durch den Geschmack eines ekligen Marmelade – Verschnitts. Man vergleicht sich mit anderen. Was meine Entwicklung diesbezüglich ausgebremst hat, war meine damalige Freundin. Hiltrud sah genauso aus, wie ich. Kam aus einem ähnlich konservativen Haushalt und war was mich betraf extrem anhänglich. Ich weiß nicht, ob man uns später als lesbisch angesehen hat. Damals kannte ich noch nicht einmal das Wort 'lesbisch'. Sex existierte nicht. Nicht für uns beide. Für andere schon. Andere waren sportlich und sahen gut aus. Während ich im Sportunterricht schwarze Schlabbershorts trug, die heute vielleicht als baggy schon wieder was hätten, war die Mode damals ganz gewiss nicht 'baggy'. Sie war hauteng. Die Mädchen in meiner Klasse trugen hautenge Shorts und Oberteile, die oft nichts verbargen. Hiltrud und ich waren irgendwie die Aschenputtel. Kommt hinzu, dass fast alle Mädchen eine Freizeitbeschäftigung hatten, die irgendwie mit Sport zu tun hatte. Ich mochte es eher, zu lesen. Ich konnte im Freibad nicht einen eleganten Kopfsprung vom Beckenrand. Ich versuchte, das zu lernen, aber es funktionierte irgendwie nicht. Ich war, was Sport anging, eine Niete. Das war eine weitere Eigenschaft, die Hiltrud und mich verband. Unsere braunen Haare wurde vom selben, uralten Friseur lieblos gekürzt wenn es nötig war. Unsere braunen Schuhe waren zweckmäßig und die Röcke weit und mehr als knielang.

Gut, es gab Dinge, die mich an der vermeintlichen Unfehlbarkeit meiner Großmutter zweifeln ließen. So war es ihr zum Beispiel an Freitagen wegen ihrer Religion untersagt, Fleisch zu essen. Aber da habe ich sie oft ertappt, wie sie am Herd in einer Pfanne große Speckstücke briet. Ist Speck kein Fleisch? Na, ja. In gebratenem Zustand offenbar nicht. In der Schule erklärte der Religionslehrer dann, dass es sehr wohl erlaubt sei, Fleisch an Freitagen zu essen. Nämlich wenn man auf Reisen wäre. Und die Definition, was eine Reise ist, war sehr sehr dehnbar. Im zarten Alter von zwölf war mir klar geworden, dass deren Religion Heuchelei war. In späteren Jahren bröckelten dann viele der moralischen Fassaden. Am Ende blieb nichts übrig. Fast nichts. Unnötig zu erwähnen, dass ich dieser Religion, in deren Namen 'Hexen' verbrannt wurden, die Sklaverei und Kriege hingenommen hat oder gar Kanonen 'gesegnet' hat, den Rücken gekehrt habe. Was mir erst später auffiel, war die Hybris, mit der Staaten und Religionen sich in das Privatleben ihrer Untertanen einmischen – insbesondere wenn es um Sex geht. Solange etwas, das ich tu nicht gegen den Willen meiner Partnerin oder meines Partners ist und natürlich nicht gegen meinen eigenen Willen, wen zum Teufel kümmert es dann? Mit welchem verdammten Recht meint der dann, sich einmischen zu dürfen?

Meine erste Liebe war eine Liebe aus der Entfernung. Ralf war der Schwarm aller Mädchen, gleich ob sie schon etwas älter waren als er oder jünger. Ralf war blond und groß. Ralf war nie allein, es waren immer ein paar Freunde dabei. Ralf war souverän. Ralf wusste, was er wollte. Ralf gab den Ton an. Ralf war sportlich, seine Sprünge vom Fünfmeterbrett sahen unfasslich gut aus. Ralf war unerreichbar. Wenn die Schule zu Ende war und ich wusste, dass das auch für Ralf galt, bin ich oft als erste aus der Klasse gestürmt nur um dann gaaaanz langsam zu gehen, damit Ralf an mir vorbei gehen musste. Seine verwaschenen, engen Bluejans sahen traumhaft aus. Und sein Hintern, wie er sich beim Gehen bewegte... Ich betete Ralf an. Ich schrieb auf, was er so tat, wenn ich ihn mal gesehen hatte. Ralf war mein Taum. Ich meine: ich war nicht in ihn verliebt. Ich war durch ihn auch nicht irgendwie sexuell erregt. Es war eher so etwas wie ein menschlicher Fetisch. Und es war ganz offensichtlich, dass es mir stets einen Stich im Innern gab, wenn er mit einer anderen flirtete. Ich habe nie in Erfahrung bringen können, ob er eine feste Freundin hatte. Ich hätte mich nie getraut, ihn anzusprechen. Ralf war mein Schwarm. Darin zumindest war ich auf der selben Wellenlänge wie alle anderen Mädchen in meiner Klasse und in den Parallelklassen und den Klassen darunter und darüber.

Das letzte Schuljahr verging mit Lernen. Das Abitur stand vor der Tür und alle Arbeiten mussten geschrieben werden. Und alle Prüfungen erledigt werden. Ich war eine schlechte Schülerin. Aus Mitleid habe ich im Fach Sport nicht die schlechtest mögliche Note bekommen. Ich hatte nur eine 'Eins'. In meinem Lieblingsfach. Physik. Na ja, und eine 'Zwei' in Mathe.

Es stand für mich außer Frage, dass ich Physik studieren würde, ein Fach in dem es keinen Numerus Clausus gab. Das Problem, das damit verbunden war, war lösbar: es gab in unserer Kleinstadt natürlich keine Universität. Meine Eltern mögen es sich nachher selbst als Fehler angerechnet haben. Aber ich weiß, dass es für mich ein Glücksfall war. Denn sie stellten eine Verbindung zu einem entfernten Verwandten her, der auch weit entfernt wohnte, gut vierhundert Kilometer entfernt. Direkt neben der Uni. Eine Woche später war ich im Fach Physik eingeschrieben und Studentin. Ich wohnte gleich hinter dem Haus dieses entfernten Onkels bei einer 'Wirtin' im Souterrain. Dort wohnte auch ein braver, frommer Politologiestudent. Der Einfluss meiner Eltern war damit zu Ende.

Die ersten Wochen waren einsam. Und es war ein bedeutender Unterschied, sich mit Physik so zum Spaß als Hobby zu beschäftigen oder das zu studieren. Eine Woge aus höherer Mathematik war das erste, das über mir zusammen schlug und mich zu begraben drohte. Es gab kaum Kommilitoninnen: Physik ist ein Fach für Männer. Trotz meiner Einsamkeit ignorierte ich den Wunsch meiner Eltern, ihnen wöchentlich einen Brief zu schreiben. Mir war nicht langweilig. Mir fehlte der soziale Kontakt.

Das wurde erst anders, als ich Petra traf. Petras Mutter war Lehrerin und ihr Vater Dirigent. Die beiden wohnten irgendwo im Ruhrgebiet und hatten Petra in einem Haus untergebracht, das ihnen gehörte und das an zwei Familien und einige Studenten vermietet war. Dort wohnte Petra nun. Der Fußweg von meinem 'unterirdischen' Zimmer zu Petra dauerte vielleicht 15 oder 20 Minuten. Petra studierte Jura.

Ich weiß nicht, warum wir zusammen blieben. Ich meine: wir hatten nichts miteinander und konnten kaum unterschiedlicher sein. Aber es war inzwischen Winter geworden. Und da war es gut, bei Petra Tee zu trinken. Petra liebte es, Tee zu trinken, und ich gewöhnte mich daran, das auch zu mögen. Ich war nicht mehr allein und nahm den Weg abends zurück in mein Zimmer gern in kauf. Nicht mehr allein heißt: die anderen Studenten mochten jene Stunden bei Petra auch. Es lief immer irgendeine progressive Musik, die es im Rundfunk höchstens selten zu hören gab. Die anderen beiden Studenten im Haus hießen Erwin und Andreas. Bevor ich hier etwas Falsches sage: Erwin studierte wirklich. Andreas, oder eher Andy, war ein entfernter Neffe von Petras Mutter, und das war der Grund, warum er hier wohnte. Alle waren gute Freunde – obwohl ich heute Freundschaft enger definieren würde als damals. Damals war ich 19 und völlig unerfahren.

Klar sahen alle sofort, dass ich die Trude vom Lande war. Aber statt zu lachen, sagte Andy eines Tages: „wollen wir nicht mal zusammen einkaufen gehen?“ Das war viel netter, als ich dachte. Ob es Hintergedanken gab? Weiß ich nicht. Wir fuhren mit der U-Bahn ins Stadtzentrum. Andy tat so, als ob er wissen wollte, was mir stehen würde. Später erfuhr ich, dass er alles geplant hatte. Jedenfalls fand ich mich nach kurzer Zeit in einem Jeansladen wieder mit Andy als Berater. Für mich war das sehr aufregend. Es wurden hautenge Bluejeans wie ich sie noch nie besessen hatte. „Jeans weiten sich immer etwas. Du musst sie eine Nummer kleiner kaufen. Immer. Sie müssen gerade noch zugehen.“ Als 19 Jährige, die an MacDonalds, KFC oder Burger nicht gewohnt war und Cola nur vom Hörensagen kannte, war ich superschlank. Noch fiel nicht auf, dass ich unsportlich war. Jedenfalls fielen dem Andy die Kinnladen runter, als er mich in den Jeans sah. „Mann, weißt Du, wie gut Dir die Jeans stehen!? Sieht das toll aus...!“ Er konnte gar nicht genug Worte finden. Zu meinem neuen Outfit gehörten eine Stunde später ein paar T-Shirts und Turnschuhe. Doch. Ich fand mich auch gut, wenn ich mich im Spiegel sah.

Die anderen waren genauso wie Andy begeistert. Es war ein Beginn. Aber zu den Äußerlichkeiten passte mein Inneres noch lange nicht. Ich war mindestens verklemmt. Mittlerweile hatten sich andere Leute in der Wohngemeinschaft angefunden und eine der Familien, die die Wohnung über uns hatten, hatte die Flucht angetreten. Übervolle Mülleimer, ständiges Dröhnen aus Petras Lautsprechern und vielleicht auch die steigende Menge fremder Gesichter waren ihnen wohl zu viel geworden. Es gab nun Raum. Petra schlug vor, dass ich ebenfalls bei ihr einziehen sollte. Aber ich wollte damals noch autark bleiben. Ich schlief zwar längst in Petras Haus und sah mein Kellerloch nur selten. Aber ich wollte eine Rückzugsmöglichkeit behalten.

Es gibt kein Lebewesen das ich kenne, das ohne Sex auskommt. Menschen natürlich ebenfalls nicht. Meine Lust auf andere wuchs. Ich meine: dass ich ein Mädchen war, das war mir schon klar. Und das oft feuchte Gefühl zwischen den Beinen bei bestimmten Gedanken und Gefühlen wusste ich auch zuzuordnen. Und dass es äußerst vergnüglich ist, sich da zu streicheln obwohl es schändlich ist, verboten und womöglich mit einer Vorhölle oder Hölle bestraft wird, das hatte ich längst erfahren. Den zugehörigen Bauplan hatte ich mir in einer Zeit vor dem Internet in einem alten, dicken Lexikon angesehen. Ich wusste also jetzt, was eine Klitoris ist oder eine Scheide. Aber es gab nicht so etwas wie sexuelle Aufklärung. Meine Eltern mieden das Thema. Und ich weiß noch, wie entsetzt ich war, als ich eines Tages zwischen meinen Beinen Blut fand.

Der Frühling brach an. Es war nun oft sonnig und Anfang April hatten wir schon gute 25 Grad. Zu meinen engen Bluejeans waren weitere gekommen und genau so enge weiße Jeans. Ich besaß nun eine Sammlung kurzer Röcke, weite und enge aber keiner, der tiefer endete, als eine Handbreit über den Knien. Ich habe mich, glaube ich, im Gegensatz zu anderen Frauen nicht zur Schuhfetischistin entwickelt. Aber ich hatte natürlich eine kleine Sammlung verschieden hoher Pumps und einige Stiefel. Frühling hat Einfluss auf die Menschen. Ich gebe zu: ich fühlte nicht Neid aber eine Art Sehnsucht. Ich war inzwischen zwanzig und immer noch Jungfrau. Die Sehnsucht war zum Beispiel dann groß, wenn Erwin und Ute zusammen waren, ihren Tee tranken und über dies und das sprachen, aber unsere Runde, die zum Beispiel aus Petra, Regina und Jochen und mir bestand, sie nicht daran hinderte, zu knutschen und sich völlig schamlos zwischen die Beine zu fassen.Sie machten das ganz offen ohne irgendeine Scheu. Ich sah Utes Hand, wie sie kleine Bewegungen auf Erwins aufgewölbter Jeans machte während er seine Hand unter ihrem kurzen Röckchen hatte. Ich wünschte mir auch einen Erwin, der mich völlig schamlos glücklich streicheln würde.

Es kam die Zeit der Geburtstage. Ute war ein typische Widder: widerwillig, stets aktiv, immer früh auf den Beinen, meistens gut gelaunt. Wir hatten ihre Geburtstagsfeier im Garten begonnen. Es waren vielleicht 25 Leute da. Die ersten Beschwerden der Nachbarn wegen der lauten Musik waren schon eingetroffen. Es gab kalte Cola, Säfte, Nudelsalat, Reissalat und Erwin bediente den Grill. Seine Jeans waren vorne abgegriffen und dort, wo ich seine edleren Teile wusste, war der Stoff hell geworden. Meine Güte, wie oft musste Ute ihn da bearbeitet haben! Ich fühlte ein wenig Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen, als ich ihn so sah, sportlich in seinem engen T-Shirt, den abgewetzten Jeans und dem schönen Po. Ute war irgendwo anders. Ich unterhielt mich mit Petra, die wissen wollte, ob mir denn Physik immer noch als erstrebenswertes Studienfach vorkäme. „Es ist nicht unspannend.“ Sie lachte. „Mein Gott, wie distanziert! Du gibst also auf?“ Da hatte ich mich wohl falsch ausgedrückt. „Nein, nein. Bloß zu dem was interessant ist, kommt eine ganze Masse anderes Zeug. Wusstest Du, dass wir als Nebenfach Chemie haben? Ich hasse Chemie!“ Petra nickte. „Und die Art von Mathematik, mit der wir zu tun haben, ist von besonderem Kaliber. Transformieren Sie den Laplace – Operator vom kartesischen ins Kugelkoordinatensystem. Beweisen Sie die Hermitezität der folgenden Funktion... brrrr.“ „Also – Du bleibst stark“, kommentierte Petra. Ich nickte. Ja. Kein Zweifel. Petra steckte sich eine ihrer Selbstgedrehten ins Gesicht und reichte mir eine aus ihrem Vorrat. Ich rauchte selten. Aber jetzt hatte ich Lust dazu. Ich roch sofort, dass außer Tabak noch etwas war. Ich würde kleine Augen bekommen und das Kichern anfangen. „Es ist guter Afghane. Kein Risiko. Genieß es!“ meinte Petra während ich zu Erwin schielte. Nicht unauffällig genug. „Er sieht schon ganz gut aus“, meinte Petra. „Gut, dass ich in festen Händen bin.“ Sie war seit November mit Rolf befreundet und sie schienen sich sehr zu mögen. „Wie findest Du ihn?“ Was für eine direkte Frage! Ich gebe zu, dass ich keine Antwort parat hatte. „Oooch, ja...“ Petra grinste. „Komm, komm. Du findest ihn geil.“ Das Wort geil gehörte wie so manch andere Worte nicht zu meinem Sprachschatz. Ich traute mich nicht, das auszusprechen. „Soll ich ihn Dir mal rüberschicken? Ich sehe doch, dass Du ihn anhimmelst.“ Das ging zu weit. „Ich himmel ihn überhaupt nicht an!“ „Okay, aber Du findest ihn süß.“ Was sollte ich sagen? „Na, ja. Aber er ist mit Ute zusammen...“ Es entstand eine Pause in der Petra den Rauch tief inhalierte und langsam wieder ausatmete. Ich spürte schon die Wirkung. „Die beiden haben eine ziemlich offene Beziehung soweit ich weiß. Solange Ute ein oder zweimal am Tag zu ihrem Recht kommt, stört es sie nicht, wenn Erwin sich mit anderen vergnügt.“ Oh. einmal oder zweimal? Und Erwin hat dann noch andere? Das musste ich erst einmal verdauen. „Jedenfalls stört es Ute nicht, wenn er andere vögelt. Macht sie doch auch.“ Jey! Wo war ich denn hier? „Es ist ein schöner Tag. Für alle hier. Warum nicht auch für Dich? Also: willst Du nun oder nicht?“ Ich druckste rum. „Pass mal auf, ich nehme das mal in die Hand. Du kannst ja jederzeit alles stoppen. Sie verbeugte sich übertrieben, drehte sich um und war zwischen den Leuten hier sofort verschwunden. Und ich war allein mit meinen Sorgen. Das war nun keine erregende Situation mehr. Eher eine, die unsicher machte. Bei dem Gedanken, dass Erwin mich ansprechen würde, bekam ich schon so einen roten Kopf. Was würde er sagen? Und was würde ich sagen? Ich meine: wenn ich Petra Glauben schenken würde, ging es ausschließlich um Sex. Würde er mich einfach ausziehen? Und was würde ich tun? Wie würde er reagieren? Ach, ich sollte überhaupt keine Sorgen haben. Erwin würde sich sicher gar nicht kümmern. Er hatte seine Ute und konnte ein Dutzend andere haben, so wie er aussah. Hatte er vielleicht sogar.

„Hi Lisa.“ Nein, ich bin nicht zusammen gezuckt. Ich bin fast umgefallen, so überrascht war ich. Erwin grinste. „Du siehst gut aus heute.“ Ich hatte einen Jeansmini an und eine lose Bluse darüber. Nichts Besonderes also. „Doch“, grinste Erwin unverschämt, „der Rock könnte nur etwas kürzer sein...“ Ich war viel zu verblüfft, um etwas sagen zu können. Erwin schaltete einen Gang zurück. „Sorry, ist schon okay so. Magst Du einen Wein?“ Er wartete meine Antwort nicht ab, verschwand kurz und kam mit zwei Gläsern Rotwein zurück. „Und, gefällt Dir die Fęte?“ Ich nickte. „Du sprichst heute aber nicht viel“, fiel ihm auf. „Ich bin etwas verwirrt...“ „Schon vom Rotwein oder vom Kiffen eben?“ Ich schluckte. Ich musste was sagen. „Äh, von der Situation... von uns...“ Er lachte. „Da ist doch nichts. Noch nichts. Ich mag Dich. Komm...“ und er griff um meine Hüfte und gab mir einen Kuss. Ich öffnete meinen Mund etwas, spürte seine Zunge. Sie drängte sich weiter hinein.

Ich hatte noch nie einen Jungen geküsst! Das Gefühl war schön. Oder mit anderen Worten: es war geil. Oder noch anders: es geilte mich auf. Ich erwiderte den Kuss. Erwins Hand rutschte tiefer. Er drückte mich an meinem Po an sich. Der Kuss wurde intensiver. Als ich ein wenig meine Augen öffnete sah ich, dass wir Zuschauer hatten. Ich, das Mauerblümchen küsste Utes Freund. An ihrem Geburtstag. Erwins Hand rutschte tiefer, viel tiefer. Verweilte kurz auf meinem nackten Oberschenkel und schlich sich dann unter meinen Rock. Ich war verwirrt. Was machte ich hier? Warnlampen gingen in meinem Kopf an. Warnung wovor? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich von Erwin los machte. Ich erinnere mich an seinen absolut überraschten Gesichtsausdruck. Er fing an: „Was...“ Da war ich schon weg.

Der Weg von der Landpomeranze zur erfahrenen Großstadtbewohnerin ist nicht in einem Tag zu schaffen. Ich war von mir selbst unglaublich enttäuscht. Was hatte ich da getan? Erwin erwies sich als locker, als ich mich bei ihm entschuldigte. „Du, kein Problem. Kann schon mal passieren. Lass uns Freunde sein.“ Das Problem war: ICH war nicht locker. Trotz meiner inzwischen modernen Klamotten steckte in mir immer noch das kleine unschuldige Mädchen vom Land. Ja, ich war von mir enttäuscht. Ich weinte in meinem Bett. Ich fühlte mich einsamer als je zuvor. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, irgendwo in engen Jeans aufzutauchen. Die nächsten Wochen wurden eine Pferdekur für mich. Ich ging in mich, wie man so sagt. Fragte mich, was ich wohl erwarten würde. Zu allem Übel tauchte Jürgen auf. Übel weil er genau so aussah, wie damals Ralf. Und weil er genau so wenig von mir wissen wollte, wie Ralf. Es dauerte knapp zwei Wochen, dann hatte er Rolfs Stelle bei Petra angenommen. Den Geräuschen nach zu urteilen schliefen sie jede Nacht dreimal miteinander. Auch diese Geräusche nebenan waren Teil meiner Pferdekur. Petras Kommentar dazu: „Er hat einen wunderschönen, harten, dicken Kolben. Der füllt ganz aus. Das ist soooooooo gut...“

Ich hatte mich längst an ihre Diktion gewöhnt. In meinem Kopf gab es nicht einmal mehr eine Übersetzungshilfe der Art Scheide = Loch, Möse, Fotze oder Penis = Schwanz, Rute, Latte, Kolben, Bolzen. Womöglich das alles mit der Vorsilbe 'Fick-'. So wie der Beischlaf nun eben Ficken, Bumsen, Poppen oder was sonst war, hier mit der steigernden Vorsilbe 'durch-'. Unerfahrene wie ich würden – das war in dieser Sprache so gut wie sicher – erst einmal zugeritten werden. Womöglich in der Gruppe.

Meine missliche Lage änderte sich erst im Sommer. Getreu der Devise, dass auf jeden Pott ein Deckel passt, traf ich Klaus. Ich sollte besser sagen: Klaus traf mich. Ich erfuhr später, dass er schon einige Anläufe versucht hatte, die ich aber mangels Erfahrung nicht erkannt hatte. Er war schon drauf und dran, mich als eingebildet, borniert oder arrogant zu vergessen. Aber dann endlich, nebeneinander in einem vollem Hörsaal, schaffte er es, mich zu einem Abendessen beim Italiener einzuladen. Er war nicht wild. Seine Jeans war nicht an den richtigen Stellen fast durchgescheuert. Er studierte Physik wie ich. Er kümmerte sich um mich. Besonders beim Abendessen. Er bestellte Wein. Er fragte, ob der Wein mir gefiel. Er schlug vor, was wir essen könnten. Er redet nicht über Physik. Stattdessen sprachen wir über Urlaubsreisen. Über die Wohngemeinschaft, die ich kannte aber zu der ich nicht gehören wollte. Das gefiel mir. Das Thema 'Wohngemeinschaft' interessierte ihn dann ganz besonders und ich beichtete ihm irgendwann meinen Flop mit Erwin. Lag vielleicht am Wein. Ich vertrug nicht sehr viel davon. Klaus sagte, dass er das mit Erwin gut verstehen könne. Ich fand Klaus wahnsinnig sympatisch. Irgendwann hatten wir dann aufgegessen, den obligatorischen doppelten Espresso getrunken und den 'Grappinellino vom Hause'. Es gab keine Platitüden wie diese übliche Frage, zu wem wir denn wohl gehen würden. Es gab Klaus Hand in meiner Hand. Es war Sommer. Es war warm. Es war noch hell. Es war alles schön. Bei Klaus zu Haus gab es noch ein Glas Wein. Und nicht den Satz: „Du siehst gut aus.“ Oder: „Tolle Klamotten, stehen Dir gut.“ Stattdessen sagte er leise: „Du bist schön.“ Ich glaube, er war in mich verliebt. Ich hatte Vertrauen. Er durfte meine Bluse aufknöpfen. Und mir den BH ausziehen. Und ich war nicht geil. Ich war erfreut, erwartungsvoll, sehnte mich irgendwie. Fest stand: Klaus kam mir erfahren vor. Dass er sich mit mir abgab, stärkte mein Selbstwertgefühl. Ich war in guten Händen. Ich wollte seine Haut fühlen. Wie warm und weich sie war. Ich half ihm, sein gelbes T-Shirt loszuwerden. Ich mag die Farbe gelb. Klaus sah gut aus. Muskulös. Braun. Wie weich seine Haut dennoch war! „Magst Du Deinen Rock auch ausziehen?“ fragte er vorsichtig. Ich war hin und weg. „Tu Du es, bitte.“ Er suchte nach dem Reißverschluss. Der Rock fiel. Ich zog mir meine Schuhe selbst aus. Ich hatte noch meinen Slip an. „Jetzt Du“, sagte Klaus. Er hatte Schuhe und Socken ausgezogen. Wollte, dass ich ihm die Jeans ausziehe.

Die Situation war längst nicht mehr kuschelig. Klaus war erregt. In seiner Jeans war offenbar ein dickes Paket. Petra hätte gesagt: fettes Gehänge. Und der Anblick machte mich geil. Erst jetzt fiel mir auf, dass Klaus auch einen sehr knackigen Arsch hatte. Dies war kein langsamer Striptease mehr. Dies war inzwischen zur Gier geworden. Ich zog ihm die Jeans und was immer er auch darunter trug in einem Stück aus. Sein dicker Penis schwoll weiter an, reckte sich, wurde steif. Whow. Was für ein Traum von einem Schwanz! Das Teil war prall geschwollen, dicke Adern lagen unter der mattglänzenden Haut. Er war leicht nach oben gebogen, was den Anblick noch geiler machte. Denn dadurch war der Hodensack unter dem steifen Glied unübersehbar. Und der Sack war dick, soweit ich das in meiner Unerfahrenheit beurteilen konnte. Er hing nicht schlaff herunter sondern stand prall gefüllt von dem dicken Rohr ab. Alle Phantasien, alle Geschichten spulten sich rasch in meinem Kopf ab. Sollte ich ihn streicheln? Ihn in den Mund nehmen? Darunter her lecken? Das tun, was Petra 'Anwichsen' nennen würde?

Klaus hatte alles im Griff. Die Situation und auch meinen Slip. Er streichelte vorsichtig über den Hügel zwischen meinen Beinen. Das Gefühl war irre. Der Wahnsinn. Und als er tiefer reichte, als ich in meiner Wärme seine kühlen Finger spürte, spürte wie sie besser glitten, weil sie nass geworden waren, da war ich hin und weg. Ich wollte mehr! „Fass ihn an.“ Wie einfach das war, einem Jungen an den erigierten Penis zu fassen! Wie leicht er es mir machte. Der Schwanz war hart, die Haut war weich und ich konnte sie leicht hin und her schieben. Der Schwanz war warm. Sehr warm. Probeweise schob ich die Haut weiter nach hinten in Richtung seiner Hoden. Petras harte Sprache, die mir anfänglich vulgär vorkam, fand ich jetzt stimulierend. Ich zog also die Vorhaut Richtung Sack. Sie fluppte über die pralle, glänzende, dicke Eichel. Klaus stöhnte. Es musste seine Lust sein, die ihn stöhnen ließ. Die Vorhaut ließ sich nicht mehr ganz über die dicke Eichel zurück schieben. Aber ich konnte sie hin und her bewegen. „Langsam Mädchen, sonst komme ich gleich schon. Du machst das soooo gut. Komm, leg Dich hier hin.“ Ich lag nun neben ihm auf dem Bett und er kniete neben mir, streichelte meine Brüste und dann die Brustwarzen. Ich spürte, wie sie sofort hart wurden und wie sein Streicheln sich dadurch intensiver anfühlte. Er küsste meinen Bauchnabel. Es kribbelte etwas, und ich war selig. Er stieg mit seinem rechten Knie über mich hinweg und kniete nun zwischen meinen Schenkeln. Er besah sich meine Spalte. Er fasste sie an. Sein Finger - oder waren es zwei Finger? - glitt leicht in mich. Was für ein wahnsinniges Gefühl! Und dann bewegte er die Finger. Sie rieben innen über die Vorderwand meines 'Lochs'. Als ich glaubte, zu explodieren, zog er die Finger heraus.

„Willst Du meinen Schwanz haben?“ Eine rhetorische Frage. Natürlich wollte ich. Ich hatte seit Monaten auf eine solche Situation gewartet. Sie war mir unerreichbar erschienen, aber ich nahm dennoch die Pille. „Sag es!“ Ich sagte es: „Ich bin aber noch Jungfrau.“ Klaus war ehrlich überrascht. Sein Schwanz auch. Er zuckte etwas. „Ist das schlimm?“ „Ich wollte das immer schon mal. Ich finde das besonders geil, eine zu entjungfern...“ „Macho!“ Er grinste. Versuchte, seine Schwanzspitze an mich anzusetzen. Und als ich merkte, dass es daneben war, half ich ihm, das Zentrum zu finden. Er war sehr vorsichtig. Er drückte sein Teil langsam in mich hinein. Und es fühlte sich nicht mehr warm an aber dick. Es füllte mein Loch aus und ich mochte das Gefühl. Er zog ihn ein wenig zurück und drückte ihn wieder rein. Ich hatte die Augen geschlossen. Das war reiner Genuss. Es kribbelte überall. Es war wie auf einer Welle: gleich würde es rauf gehen und dann Whuuusch runter. Da stieß er zu. Hart, mit Gewalt. In mir riss es und stechender Schmerz kam. Keine Wasserwoge. Der dicke Kolben blieb hinten drin. Ganz weit. Der Schmerz verebbte. Ich öffnete die Augen. „Schlimm?“ Ich schüttelte den Kopf. „Okay.“ Jetzt begann er, mich mit regelmäßigen Kolbenhüben zu stoßen. Die Woge kam. Sie ließ nichts anderes zu als mein Keuchen, meine Schreie. Er machte weiter. Es war gut und dann, kurz bevor es nicht mehr gut war, spürte ich das Zucken seines harten Glieds. Jetzt hörte ich ihn stöhnen. Er ejakulierte in mich.

Klaus blieb auf mir liegen. Er gab mir einen Kuss. „So, jetzt siehst Du nicht nur so aus, jetzt bist Du eine Frau.“ Er küsste mich wieder. Ich fühlte mich wohl. Entspannt. Ruhig. Die Luft im Zimmer fühlte sich jetzt auf meiner Haut kühl an. Der Druck des Penis in mir ließ nach, er schwoll rasch ab. Nach dem zehnten Kuss fiel er einfach aus mir heraus. Klaus sah mich verliebt an. Er sagte nicht: „War es gut?“ oder „Ich liebe Dich“, und ich war ihm dafür dankbar. Wir gingen duschen. Gemeinsam. Klaus Schwanz war nicht schrumpelig aber er blieb klein. In Bademänteln saßen wir dann in der Küche. Als wenn er es vorbereitet hätte fand sich im Kühlschrank eine Flasche Sekt. „Gratulation. Nun gehörst Du wirklich zu den Erwachsenen.“ Ich blieb über Nacht.

Klaus war eine treue Seele. Ein Gentleman. Wir unternahmen eine Menge Dinge gemeinsam. Wir waren im Kino und sahen einen Film über ohrlose Hasen, wir gingen ins Konzert von Joe Cocker, wir trafen uns in unzähligen Restaurants. In den Tagen nach meiner Entjungferung schliefen wir jede Nacht miteinander. Wir probierten einige Stellungen aus: ich unten und er oben oder umgekehrt. Mehr als einmal pro Nacht konnte er allerdings nicht. Es war schön. Es wurde Herbst. Ich pendelte zwischen meiner Souterrainwohnung und der Wohngemeinschaft und Klaus Wohnung. In meiner Wohnung stapelte ich eigentlich bloß noch Klamotten, bei Petra war ich selten in dieser Zeit. Ja, bei Klaus waren wir eigentlich auch nur nachts. Abends war immer irgend etwas los. War ich zufrieden? Meine sprechende, linke Gehirnhälfte war zufrieden. Meine fühlende, rechte Gehirnhälfte meldete sich immer häufiger. Irgendwann als die Bäume keine Blätter mehr trugen, wurde die Klaus Zeit Routine. Irgendwann fehlte irgend etwas. In meinem Kopf entstanden Bilder und Geräusche: etwa die von Petra und Jürgen, wenn sie zwei oder dreimal pro Nacht Liebe machten. Die von Ute, wie sie von Erwin angemacht wurde. Von Evi in ihren unverschämt knappen, engen Hotpants, von der ich noch garnichts erzählt habe, und die immer mal ein Wort darüber fallen ließ, wie ihr Freund Olav sie mit seiner Zunge befriedigte. War ich befriedigt? Der Landpomeranze ging es gut, der modernen Lina nicht mehr. Die Beziehung mit Klaus nahm Schaden. „Was ist eigentlich so Deine Phantasie?“ fragte er eines Abends kurz vorm obligatorischen Beischlaf. 'Dir mal mit 'nem Strapon in Deinen jungfräulichen Arsch zu ficken bis Du quiekst', dachte ich. Ich sagte: „Oh, ich weiß nicht so recht. Magst Du Dir mal etwas einfallen lassen?“ Er war irgendwie überrascht. „Du meinst, mal 'ne andere Stellung.“ Bah, wie langweilig! „Vielleicht sowas Ähnliches“, sagte ich und stellte mir dabei vor, wie er mich irgendwo im Park mal im Stehen nehmen würde. Nein, es wurde langweilig mit ihm, und irgendwann kurze Zeit später war der Frust in mir so sehr gewachsen, dass es zum Bruch kam. Ich meine: ich wusste doch, dass es noch andere Männer geben musste. Wenn ich diesem hier den Laufpass gab, dann war ich zwar solo, aber das würde ich schon eine Zeit überleben. Aber ich gab keinen Laufpass. Statt dessen begannen wir uns bei Kleinigkeiten auf die Nerven zu gehen und uns in seiner kleinen Küche im Weg zu stehen. Als ich dann wieder mal so richtig genervt war und er wieder unsinnig im Weg stand, habe ich ihm eines von seinen geliebten Weingläsern vor die Füße geworfen. „Dann geh doch, wenn Dir hier alles nicht passt“, hat er gebrüllt. Ja, und das habe ich dann getan. Nun ist es nicht gut, seinen Partner am Arbeitsplatz kennen gelernt zu haben oder bei der Ausbildung. Es war unvermeidlich, dass wir uns in Vorlesungen sahen oder gar in Praktika, zum Beispiel beim Vermessen der Abschlusswiderstände an Hohlleitern, zusammen arbeiten mussten. Wir haben irgendwie Frieden geschlossen. Mit der Fickerei war es damit für mich aber erst einmal vorbei. Und es war mir scheißegal, was er daraus gemacht hat. Natürlich hat die Wohngemeinschaft geschnallt, dass ich wieder solo war. War ja unübersehbar. Jetzt in der 'Nach Klaus Ära' litt ich unter Sexentzug. Ich konnte es mir selbst besorgen. Aber was ist das schon.

Es war inzwischen Winter geworden, und mir fiel der Himmel auf den Kopf. Ich war es satt, in der Kälte oder im Regen herum zu rennen. Ich war es satt, so auszusehen wie früher. „Hast Du noch Kontakt zu Hiltrud?“, fragte meine Mutter. Ich konnte kaum meinen Ekel verbergen, dass ich mit so einer früher mal zusammen war. Meine Fresse! Nein, ich war jetzt jemand anders geworden. Aber mein anderes Aussehen brachte Probleme. Jeder Arsch meinte, mir nicht nur nachstarren zu dürfen sondern mich auch ständig anmachen zu dürfen. Manche versuchten sogar, mich anzutatschen. Einfallslos blöde Sprüche wie: „Hast Du heute Abend Zeit, Kleine?“ oder der ältere Herr, der mir seine Visitenkarte aufdrängte. Manche waren ganz direkt: „Ich hätte Lust, Dich mal durchzuficken.“ Ich aber nicht! Weil es immer Typen waren, die ich nicht ausstehen konnte. Sahen sie nicht, dass ich durchaus fähig war, selbst auszuwählen? Ich war im Begriff, mich von der Welt zu isolieren. Ein Teil dieser Isolierung bestand in der Entscheidung, ein Auto zu kaufen. Schließlich hatte ich den Führerschein seit drei Jahren und ohne Fahrpraxis würde ich kaum dazulernen. Ich sah die Listen der Gebrauchtwagen durch. Versuchte, ein gutes Preis – Leistungsverhältnis zu finden. Alles musste ja auch zu meiner schmalen Geldbörse passen. Und zum Wagen selbst kamen ja noch die Spritkosten und Steuern und die Versicherung. Am Ende fand ich einen preiswerten Subaru. Nein, eigentlich nicht mein Stil. Ich hätte gern einen Ferrari gehabt oder einen Lamborghini oder einen Aston Martin. Knollis Adabi, ein afrikanischer Student aus Malawi sprach den ihm unbekannten Namen als Sabubu aus. Ich fand, dass das lustig klang. Überhaupt war Knollis ein patenter Kerl. Er war freundlich, kiffte nicht, rauchte nicht, legte keinen wesentlichen Wert auf Klamotten und sah trotzdem irgendwie gut aus. Sogar verdammt gut. Bis zu dieser Sabubu Geschichte hatte ich ihn übersehen, obwohl er von Zeit zu Zeit in unserer kleinen Wohngemeinschaft auftauchte. Nicht weil er mit irgendwem liiert war sondern wohl nur, weil es bei uns gut war. Es war immer irgendetwas los, irgendwer hatte immer irgendetwas zu Essen – entweder war von der letzten Pizzabestellung etwas übrig geblieben oder jemand entschied, Spaghetti mit Tomatensoße zu kochen. Wie konnte ich bloß Knollis übersehen! Zumal da ich auf Entzug lebte was sexuelle Dinge anging. Und dann erzählte man sich ja allerhand über die Ausdauer der Schwarzen und die Kaliber ihrer Werkzeuge. Ich wollte Knollis haben. Im Bett.

Wie stellt man das an? Es gibt sicher verschiedene Wege, aber ich wollte es rasch und verlässlich. Also hatte ich keinen BH unter dem engen T-Shirt an, und auch mein Minirock war heute eng und unverschämt kurz. Das musste jetzt im Winter jedem auffallen, schließlich saß der Rest in Pullovern herum. Wenn Knollis ein Mann war, musste er es bemerken. Und dann reichte ich ihm Tee, setzte mich näher zu ihm und begann ein Gespräch. „Was machst Du den so, Knollis?“ fing ich an. Seine Antwort war rasch und brutal. Mir fiel die Kinnlade herunter. Damit hatte ich nicht gerechnet. „Ficken, Saufen und was sonst noch so Spaß macht. Und Du?“ „Ähem, bin gerade Single...“ Knollis sah mich neugierig an: „Willst Du, dass es so bleibt?“ Ach, wie ehrlich meine Antwort war. „Nein, nein, sicher nicht.“ „Na dann...“ sagte Knollis. Mann, der war von Null auf Hundert in Sekunden. Ich hatte bei Petra ja einen kleinen Raum für mich. Schon immer. Weil Petra der Ansicht war, dass das nötig war. Wenn man zum Beispiel abends nicht mehr durch dunkle Straßen laufen wollte. Ober nicht mehr autofahren wollte oder durfte. Oder für eine solche Situation wie gerade jetzt. Petra ist eine Gute!

Der Quickie mit Knollis war purer Sex. Nichts mit „Du bist schön“, nichts mit langsamem Strip. Klamotten runter und los. Ja, Knollis hatte eine ordentliche Stange. Aber auch nicht mehr als Klaus. Und sein Sack war eher kleiner. Gut, ein schwarzer Schwanz mit über dem Schaft gespannter Haut sieht echt geil aus. Vielleicht wie dunkles Holz. Und Knollis verstand sein Handwerk. Mit erigiertem Schwanz begann er, mich zu lecken. Er sagte nicht viel. Aber er war irgendwie zärtlich. „Ist das okay für Dich?“ Er kniete vor mir und seine Zunge fuhr über die kleine, harte Erbse in meinem Spalt. Weich, vibrierend, immer wieder. Das hatte ich noch nicht. Er hätte mich problemlos zum Orgasmus lecken können. Aber er war ja nicht doof. Er hörte rechtzeitig auf, und ich hatte Zeit, auf meinem kleinen Bett seinen Schwanz zu verwöhnen. Und seine Eier. Ich war so gierig! Ich wichste ihn. Und er lachte. „Lass mich wissen, wann Du kommst“, sagte ich. Er lachte wieder. „Wann ich will.“ „Du meinst, ich kann Dir nicht einfach so einen runterholen, wenn Du nicht willst?“ „Ich komme, wann ich will“, sagte er stolz. Das konnte ich von mir nicht behaupten. Immerhin hatte ich mich ein wenig beruhigt, und er konnte mich in meiner Fotze fingern, ohne dass ich gleich abging wie eine Rakete. Neu war, dass er versuchte, mir einen Finger in den Arsch zu stecken. Das wollte ich nicht. Ich meine: gegen den einen Finger hätte ich im Prinzip nichts gehabt. Aber wie ich Knollis kannte, wäre es ja dabei nicht geblieben. Er war jedenfalls kein bisschen enttäuscht. „69?“ fragte er. Warum denn nicht. Und so musste ich seinen Schwanz zu meinem Mund biegen, um ihn lecken, beknabbern, wichsen zu können und mit den Zähnen über den Eichelwulst zu gehen. Er keuchte lustvoll und verwöhnte mein Loch und meine Klit. Und wusste immer genau, wann ich vorm Orgasmus war. „Du bist ganz schön nass“, meinte er. „Soll ich ihn Dir mal reintun?“ Jey, ich bitte doch darum. Und während er mich stieß, verwöhnte sein Daumen meine Perle und ich rieb, quetschte, streichelte seinen festen Sack. Er spritzte nicht beim ersten Mal ab. Erst bei meinem zweiten Orgasmus pumpte er sein Sperma in mein Loch. Und dann zeigte sich, dass er doch mehr drauf hatte als Klaus: er konnte immer wieder. Wenn ich seinen Schwanz hart brauchte, sagte er mir, was ich dafür machen musste. Ich hatte in dieser Nacht sehr viele Orgasmen. Ich habe nicht geschlafen. Knollis hat mindestens dreimal gespritzt, auf meinen Rücken und in mein Loch. Ich habe in dieser Nacht sehr viel gelernt.

Natürlich blieb es nicht bei dieser Nacht. Ich fand Knollis geil. Und er den Sex mit mir. Sein unstetes Leben machte die Nächte nicht planbar. Er tauchte nach ein paar Tagen der Abwesenheit einfach auf. In diesen Tagen sehnte ich mich nach ihm. Nach einer Nacht voller Zärtlichkeiten, voller Abwechslung, voller Sex. Ich lernte und er lernte das dabei vielleicht auch, dass seine Selbstbeherrschung doch erheblich litt, wenn ich seine Eichel mit den Zähnen bearbeitete und ihn dabei mit meinem Zeigefinger in sein Arschloch stieß. War er bi? Ich traute mich nicht, zu fragen. Ich ging ein erhebliches Risiko ein, ich weiß. Ich hätte krank werden können, HIV oder so. Es war mir egal. Ich sah seinen schönen, harten, braunen Schwanz vor mir. Ich mochte gern damit spielen. Noch mehr mochte ich seine Zunge zwischen meinen Beinen und seine Rute in meinem unersättlichen Loch.

In dieser Zeit starb meine Großmutter. Am Tag ihrer Beerdigung hatte es geregnet und der Regen war gefroren. Ein gutes Argument für mich, nicht teilzunehmen. Ich mag nicht künstliche Trauer. Das hätte mich ebenfalls runter gerissen. So gut kannte ich mich. Und aus der Ferne war ich um das Ableben unseres Haustyrannen nicht wirklich traurig. Es gab nichts zu sagen. De mortuis nil nisi bene.

Es war Februar geworden. Das Wetter war nicht stetig. Längst hatte ich mich über meinen Subaru gefreut, denn mit seinem Allradantrieb war das Fahren über schneeglatte Straßen leicht. Ein morgendliches Glatteis brachte mir dennoch meinen ersten Unfall ein. Nur ein defektes Rücklicht und eine kleine Schramme. Aber das neue Licht kostete aus meiner Sicht ein Vermögen. Obwohl wir es selbst eingebaut hatten. Ich war psychisch nicht gut drauf in dieser Zeit. Kahle, schwarze Bäume, Matsch auf den Straßen, der Frühling noch weit. Für zwei Klausuren hatte ich offenbar nicht genug getan. Ich musste sie wiederholen, was aus organisatorischen Gründen erst in zwei Semestern, also in einem Jahr möglich war. Ich wollte es nicht wahr haben. Aber es war Realität: die durchfickten Nächte und die steten Gedanken an Knollis Schwanz schadeten meinem Studium. Alles war zu einer Art Sucht geworden und ich hatte die Wahl, mit Knollis so weiter zu machen oder mein Studium zu schaffen. Ich wollte das mit ihm besprechen, aber er zeigte sich überraschend uneinsichtig. Das Wort 'Streberin' verletzte mich. Er tat mir weh. Gut, vielleicht hatte er ohnehin eine Andere. Viel hatte er nie über sich gesprochen. So wie es mit ihm begonnen hatte, so war es zu Ende. Von einem auf den anderen Tag tauchte Knollis ab. Ich habe ihn nie wiedergesehen.

Das dritte Jahr in der Wohngemeinschaft, in der Großstadt, in meinem Studium hatte begonnen. In diesem Jahr würde ich mein Vordiplom machen. Ich stürzte mich in die Arbeit. Das war gut so. Später, im Herbst bestand ich mit Auszeichnung. Nur Einsen, in allen Fächern. In den Semesterferien hatte ich mich um einen Job gekümmert. Um das geringe Einkommen, das mir meine Eltern zukommen ließen, aufzubessern. Ein Technologieunternehmen, das irgendwo Solarzellen für die Photovoltaik entwickelte, zahlte ganz ordentlich. Es waren Routinearbeiten am PC, Tabellen in EXCEL anlegen, Korrespondenz in WORD und immer häufiger die Überarbeitung oder Aktualisierung von Präsentationen. Mein Wissen von Programmiersprachen wurde nicht benötigt. Ich hatte C++ gelernt und Java. Das gehörte zur Ausbildung. Mit der Firma ging es steil bergauf. Eine moderne Firma, deren Büros in einer Art Loft untergebracht waren. Die Firma war klein und nach kurzer Zeit kannte ich alle 30 Mitarbeiter persönlich. Außerhalb gab es ein Cateringunternehmen, das uns als Kantine diente. Ach ja, diese Souterrainwohnung hatte ich schon vor einem Jahr gekündigt und war nun ganz in das Haus der Wohngemeinschaft gezogen. Hatte ein eigenes, abschließbares Zimmer und teilte Küche und Bad mit den anderen. Ich hatte das Rauchen wieder aufgegeben. Es war mir nicht einmal schwer gefallen. Der abgestandene Tabakgeruch störte mich, das abendliche Suchen nach Geld für den Automaten, die Erkältungskrankheiten in der feuchtkalten Jahreszeit. Ich kam mir blöd dabei vor, süchtig nach etwas wie Zigaretten zu sein. Außerdem war es ja gesünder so. Apropos Gesundheit: ich hatte nach der Zeit mit Knollis einen AIDS Test machen lassen und war nun heilfroh, dass ich nicht positiv war.

Mein Äußeres war jetzt mit 22 Jahren sicher reifer geworden. Aber ich war kritisch mit mir. Saßen die Jeans noch immer gut? Ging bauchfrei? Wie sah mein Hintern aus? Etwas mehr definiertes Aussehen hatte ich mir schon gewünscht. Ich unterschrieb einen Vertrag mit einem Sportstudio. Leistungssport, Cardiotraining, Body Combat. Es war gewöhnungsbedürftig. Zu Anfang kam mir alles sehr sehr schwer vor. Dann machte es Spaß. Vor allem war ich hocherfreut, so nach vielleicht drei Monaten schon einen Erfolg zu sehen. Mein Bauch war flacher geworden. Nein, kein Sixpack. Einfach bloß flach. Ich hatte den Eindruck, dass sich mein Hintern nicht verändert hatte. Aber vielleicht sah er ja sowieso schon knackig aus? Schwach zeichneten sich nun hier und dort Muskeln ab. Mein Gewicht hatte sich kaum geändert. Meine Trainerin Susanne meinte dazu: „Du hast schon abgenommen. Aber Du hast Muskeln aufgebaut. Die sind etwas schwerer als Fettgewebe...“ Meine Ausdauer beim Cardiotraining nahm zu. Es machte mir nichts mehr aus, fünf Kilometer auf dem Laufband zu rennen. Und mein Ruhepuls fiel von 80 Schlägen pro Minute auf unter sechzig. Ich war sportlich geworden. Es half meinem Selbstbewusstsein. Klar, ich hatte in dieser Zeit auch Kontakt mit einigen Jungs. Aber die suchte ich mir längst selbst aus. Klare, lebensfrohe Boys, die meistens gut mit ihrem Werkzeug umgehen konnten. Es blieb dennoch fast immer beim One night stand. Ich hatte ein Ziel.

Ein Brief kam an. Einladung zum Klassentreffen. Oha! Wollte ich das? Alle die wiedersehen, die mich als armes Lieschen missachtet hatten? Und jene Trude namens Hiltrud? Nein. Ich wollte nicht. Dennoch siegte dann endlich meine Neugier. Das Klassentreffen sollte kurz nach meinem Vordiplom im September stattfinden. Da hatte sich die Zeit im Fitness-Studio sichtbar ausgezahlt. Ja, ich wollte die anderen auch beeindrucken. Wollte klug und sexy sein. Ich kaufte mir eine blaue, enge Jeans. Aus Leder. Was ich nicht bedacht hatte: das Material dehnte sich aus und nach ein paar Tagen saß die Hose nicht mehr. Sie schlabberte und machte einen Hängearsch. Der Schneider, der sie wieder enger machen musste – getreu Andys Devise eine Nummer kleiner als passend – kostete mich ein Vermögen. Aber dann sah das Teil so geil aus, das sich die Leute – okay, die Männer – nach mir regelmäßig umsahen. In dieser Jeans tauchte ich beim Klassentreffen auf. Martina hatte das meiste organisiert, auch den Saal in einem Hotel, in dem es Abendessen und 'gemütliches Beisammensein' geben sollte.

Ich fuhr also mit meinem Subaru über Land. Die Natur wirkte schon deutlich herbstlich. Ich mag die bunten Blätter an den Bäumen. Drehte das Autoradio oft sehr laut. Wie würden die anderen aussehen? Was war mit ihnen in der Zwischenzeit passiert? Nach fünf Stunden entspannter Fahrt kam ich bei meinen Eltern an, die sich wie immer riesig freuten. Die mich bemutterten. Die auf der alten Rille liefen. Nix Salat, leichtes Essen. Nein. Kartoffeln, Mehlsoße, viel Fleisch. Und noch immer die Sorge, dass von den Unmengen etwas übrig blieb. Das Klassentreffen begann am späten Nachmittag in unserem alten Schulgebäude. Ich würde die ernsten Lehrer wiedersehen, die uns überlebt hatten. Mir war ein wenig mulmig bei dem Gedanken. Ich hatte im Wagen einen kurzen Rock getragen. Nun quälte ich mich in meine Lederjeans. Sie saßen sehr eng und Ich ließ den Slip weg. Über das weiße, enge T-Shirt legte ich mir locker einen gelben, dünnen Pullover über die Schultern. Ich konnte ihn später anziehen, wenn es kalt werden würde. Meine Schuhe waren einfache, weiße Pumps mit mittelhohem Absatz. Ich hatte auch beim Makeup nicht übertrieben. Meine inzwischen blondierten Haare waren in diesen Tagen schulterlang. Haare waren immer ein Experimentierfeld gewesen was ihre Länge und ihre Farbe anging. Das naturgegebene Braun fand ich langweilig, Rot stand mir nicht, Schwarz ging so lala. Ich sah nicht übertrieben aus und schon gar nicht so, dass man es hätte 'gewöhnlich' titulieren können. Aber ich fand mich verdammt sexy.

Der Smalltalk mit den alten Lehrern war erwartungsgemäß totlangweilig. Hatten diese Leute nicht an sich gearbeitet? Mir kam es so vor, als hätte sich überhaupt nichts geändert. Nicht am Aussehen, nicht an den konservativen Ansichten, nichts an der Einfallslosigkeit. Richtig enttäuscht war ich über das Gespräch mit meinem Englischlehrer. Herr Reinhardt hatte mich nach meiner Zeit an der Uni gefragt. Und noch während ich antwortete musste ich feststellen, dass er mir gar nicht zuhörte. Was ging denn in dem Kopf vor? Warum hatte er mich gefragt, überhaupt ein Gespräch begonnen?

Ich hatte Zeit, meine Klassenkameradinnen zu beobachten. Nein, davon sah keine sexy aus. Eher schon passte die Bezeichnung 'Mutter'. Was war aus den Mädchen geworden, die ich um ihr Aussehen und um ihre männlichen Freunde beneidet hatte? Es stellte sich heraus, dass die Hälfte schon verheiratet war. Ihre mehr oder weniger erfolgreichen Männer erlaubten bescheidenen Wohlstand – mit Ausnahmen. Ritas Mann war Banker und die beiden bauten gerade an einem Haus. Die beiden waren kinderlos – noch. Viel andere hatte offenbar gleich nach dem Abitur losgelegt und Kinder gemacht. Vor fern, wenn ich so die vielleicht zwanzig Frauen sah, war der Farbeindruck grau. Sie sahen grau aus. Kein Mut zur Farbe. Ja, ja, ich sah die abschätzigen Blicke auf meiner engen, blauen Jeans. Aber ich glaube, beeindruckt waren sie nicht. Es interessierte sie nicht mehr, wie sie oder wie andere aussahen. Das erinnerte mich an ein Wort über Italienerinnen: dass sie unheimlich süß aussehen würden, bis sie die zwanzig erreicht hätten. Dann würden sie, Pasta sei Dank, aus dem Leim gehen. Haha! Italienerinnen! Hier waren die fleischgewordenen Beispiele dafür, wie man aussieht, wenn man sich selbst vernachlässigt. Na ja, viele waren ja auch schon unter der Haube, da war es vielleicht nicht mehr nötig, auf sich zu achten. Sicher nahm der Haushalt sie in Anspruch oder Kinder wenngleich noch sehr klein forderten ihre Rechte ein. Ich konnte in ihren Augen eine Art Neugier sehen was mich anging. Aber die Gespräche verliefen so wie mit Herrn Reinhardt. Wir lebten deutlich in verschiedenen Welten. Sie in einer Kleinstadt, an Wohlstand interessiert. Am Fernsehprogramm. An den Wasser- und Gaspreisen. Ich wollte gar nicht wissen, wie oft sie mit ihren Männern schliefen und erst recht nicht, wie das ablief. Ich war anders. Anders geworden. Vielleicht ängstigte das ja auch. Beunruhigte. Brachte Gedanken an sich selbst auf. Nein, meine Sorge, dass es Kritik geben würde oder allzu neugierige Fragen, war völlig unbegründet. Sie waren an mir nicht interessiert. Ich war zu fremd. Die Idee, Geld für ein Fitness-Studio auszugeben stieß auf Unverständnis. „Ich habe tagsüber schon genug um die Ohren. Dafür ist mir das Geld dann doch zu schade.“ Soziale Messlatte waren Beruf der Männer und Urlaubsreisen. Ich ging um sieben. Vor dem Abendessen. Es fiel niemandem auf.

Meine Eltern waren überrascht, mich so bald wieder zu sehen. „War es nicht gut? Was macht denn Hiltrud?“ Nein, es war nicht gut. Und ich hatte Hiltrud nicht gesehen. Wer weiß, was sie gerade machte. Wenn sie auch eine solche Wandlung wie ich hinter sich hatte war sie vielleicht gescheit genug, nicht aufzutauchen. Ich versuchte meiner Mutter zu erklären, dass das nicht mehr mein Ding war. Ob sie es verstand? „Du warst eben immer ein Dickkopf“, war ihr Kommentar. Vielleicht hatte sie Recht. Ich blieb drei Tage und brauste dann wieder Richtung Heimat. Denn dies hier war meine Heimat nicht.

Wenn ich nicht aufpasste, würde allerdings Routine auch bei mir ihren Tribut fordern. Die Zeiten in Vorlesungen wechselten sich ab mit Abenden im Sportstudio. Ich war Single. Ein weiterer Winter stand vor der Tür. Ich kaufte mir einen Aufliegevibrator.

Das Sportstudio hatte etwa tausend Mitglieder. „Von denen vielleicht 150 aktiv sind“, sage die Chefin Karla. Das konnte ich nicht verstehen. „Wieso zahlen die denn?“ Karla lachte. „Ich glaube, um mit ihrem Ausweis prahlen zu können. Vielleicht hilft es ja auch bei einer Krankenversicherung.“ Aber das erklärte zwanglos, warum es immer mehr Neulinge gab, das Studio aber dennoch nicht zu voll wurde. Einer der Neuen gefiel mir. Dunkle kurze Haare. Trainiert. War wohl neu zugezogen. Ich machte Kontakt. Als er am Gerät neben mir trainierte, stellte ich mich beim Latziehen bewusst derart blöd an, dass es ihm auffallen musste. Ach, vielleicht war ich ihm ja auch schon positiv aufgefallen, ich sah ja nicht soooo schlecht aus. „Kann ich Dir helfen?“ Er hatte eine melodische, dunkle Stimme, die ein wenig meine Haut kribbeln ließ. „Pass auf, Du musst erstmal den Sitz höher stellen, damit Deine Knie hier unter der Stange Halt finden. Dann fass mal rechts und links an... Moment, nicht so weit außen. Gut. Und dann langsam ins Hohlkreuz ziehen. Nein! Tiefer. Geht nicht? Dann musst Du weniger Gewicht auflegen. Nimm mal 25 Kilo...“ Es war mein Spiel und ich musste innerlich grinsen. Er holte mir zu trinken. Und ein paar Tage danach saßen wir bei Salat und Krabben mit Knoblauch und einem Glas Pinot zusammen und genossen das wohl beide. „Du machst schon lange Sport?“ Er nickte. „Aber im Studio bist Du neu...“ Er war tatsächlich erst vor kurzem in die Stadt gezogen. „Und was machst Du so?“ Ich fühlte Vorsicht, erinnerte mich noch an Knollis Antwort. Nicht nötig. „Ich bin Bankkaufmann. Meine Bank hat mich in eine andere Filiale versetzt. Auf meinen Wunsch.“ Ich war neugierig. Sein Wunsch? „Ach, ich war vorher in einer winzigen Kleinstadt. Da war nicht viel los. Auch in der Bank nicht. Und bevor die mitbekommen, dass ich überflüssig bin und bevor ich an Gehirnversteppung eingehe...“ Ich beichtete, dass ich ihm bei der Latissimusübung etwas vorgespielt hatte. „Hätte ich mir denken können. So wie Du aussiehst!“ Ah. Und wie sehe ich aus? „Du siehst aus, als ob Du schon ein paar Tage dabei bist. Lange genug jedenfalls, um Dein Gewicht an der Maschine zu kennen.“ Ich lachte. Ja. Schon richtig. Ich mochte seine offene Art. Humor. Nicht verklemmt. Keine Schnörkel. Ingo war anders als die anderen vorher. Er gab mir schon am ersten Abend das Gefühl, geborgen zu sein. „Und Du? Was tust Du?“ Also erzählte ich, was ich studierte. Was ihn beeindruckte. Wo ich wohnte. Was ihn offenbar amüsierte. Woher ich kam. Was mir sein Mitleid eintrug. Später verabschiedeten wir uns. Eine Verabredung war überflüssig. Wir würden uns im Sportstudio wieder sehen.

Ingo krempelte nicht mein Leben um. Aber er beeinflusste es. Er wurde sichere Zuflucht. Meine Singlezeit war zu Ende. Und ein wenig auch meine Freiheit. Aber grenzenlose Freiheit ist ohnehin nicht möglich. Und der Käfig, den wir um uns bauten, war durchlässig. Ingo war nicht besitzergreifend. Ob ich ihn liebte? Zu beginn unserer Zeit sicher nicht. Später – ganz gewiss. War ich je eifersüchtig? Vor Ingo nicht. Danach – manchmal. Andere sahen ja auch, wie gut er aussah. Ein Bild von einem Mann! Gleich ob er einen seiner Anzüge trug, die bei der Arbeit in der Bank eben getragen wurden oder ob er zu Haus in Jeans herumlief oder beim Sport in knappen Shorts. „Was denkst Du?“ fragte er vielleicht vier Monate nachdem wir uns getroffen hatten, „willst Du nicht zu mir ziehen?“ Ich hatte daran überhaupt nicht gedacht. Klar waren nach unseren heißen Nächten schon einige Dinge von mir in seine Wohnung gewandert. Und sein Lifestyle unterschied sich deutlich von dem in einer Wohngemeinschaft, die selbst diesen bescheidenen Luxus nicht leisten konnte. Die Frage war für mich aber eher: willst Du Dich an mich binden? Und obwohl Ingo der ruhende Pol in meinem Leben geworden war, hatte ich über diese Frage noch nicht nachgedacht. Wir hatten alles Mögliche unternommen. Wir schliefen miteinander. Nicht regelmäßig aber sehr oft. Ich erinnere mich noch daran, dass er mich gerade als ich so richtig heiß und fickerig war, gefragt hatte, was mein Sextraum gerade war. Mich stach der Hafer. „Ich würde Dich gern auch mal ficken.“ Er sah mich verständnislos an. War es ein Traum? Doch, ich stellte mir das schon geil vor. „In den Arsch.“ Er schüttelte den Kopf. „Wie denn?“ Er hätte auch sagen können: „Ohne Schwanz wohl kaum!“ Hatte er nie davon gehört? „Ich nehme einen Umschnalldildo!“ sagte ich triumphierend. Er zögerte. „In meinen Hintern...?“ Ich sah deutlich, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Dann grinste er. „Warum nicht! Mit Dir immer.“ Sein Vertrauen rührte mich. Am nächsten Tag betraten wir einen schummrigen Laden in der Martin Luther Straße und kauften einen Strapon.

Und am selben Abend hatte ich das Ding um. Hatte sein Loch und den Kunstpimmel mit Gleitgel behandelt. Hatte ihn am Bettrand auf die Knie gezwungen so dass sein kleines Arschloch genau in Stoßrichtung auf der richtigen Höhe war. Ich schob also den angespitzten, schwarzglänzenden Zylinder in seinen Darm. Mann, sah das geil aus. Ich fühlte Macht. Macht über Ingo. Ich lief aus, so nass war ich. Ich trieb das Ding gegen spürbaren Widerstand weiter in Ingos Darm. Der stöhnte leise auf. Ich konnte seinen Schwanz, der ihm eben noch zwischen den Beinen hing, nicht mehr sehen. Er stand jetzt wohl stramm erigiert und für mich nicht sichtbar unter seinem Bauch. „Was spürst Du?“ wollte ich wissen. „So etwas wie ein Kribbeln innen.“ Keine Schmerzen? „Es hat nur beim Reinschieben etwas geschmerzt. Als das Ding durch meine Rosette musste...“ Wir hatten nicht den dicksten Strapon gekauft. Ingo hatte außer meinen Fingern bisher noch nichts im Arsch gehabt. Es sollte ja vergnüglich sein was wir hier trieben.

Als ich das Teil völlig in seinem Hintern versenkt hatte, griff ich um ihn herum, um seinen Schwanz zu befühlen. Der stand heiß und dick waagerecht unter seinem Bauch. Es machte ihn offenbar ebenso geil wie mich, was wir hier taten: seine Eichelspitze war glitschig. Freudentropfen. Ich wichste ihn ein wenig und er stöhnte. Ich kann nicht sagen, dass ich zart war, als ich dann die Fickstange immer wieder in seinen Darm stieß. Schließlich fasste ich wieder an sein heißes Rohr. Zweimal über die glitschige Eichel gewichst und er kam. Spritzte ins Bett und hörte gar nicht wieder auf damit. Wen von uns hatte dies hier eigentlich mehr aufgegeilt? Später habe ich darüber nachgedacht, was mich eigentlich so geil gemacht hat, als ich Ingo gestoßen habe, als ich ihm Gewalt angetan habe. Es war freiwillig und es hat nicht wirklich weh getan. Aber es hat mich mehr erregt, als so manche andere Praktik. Änderten sich meine Gefühle? War der Kick jetzt nicht mehr der bloße Fick? Musste es mehr werden? War das der Grund dafür, dass wir Frauen den Männern immer auf den Hintern sahen?

Es wurde Weihnachten. Es blieb warm draußen. Wir besuchten meine Eltern. Zusammen. Es war so eine Art Vorstellungsbesuch. Und es war harmonisch. Ingos Umgangsformen, sein Aussehen, das Wissen um seinen Beruf passte perfekt ins Konzept meiner Eltern. Wie würde es sein, wenn wir seine Eltern besuchen würden? Es war nicht herauszufinden, ob der Besuch Ingo langweilte. Er unterhielt sich mit meinem Vater jedenfalls vortrefflich über die Jagd und ich wusste nicht zu sagen, woher er sein Wissen hatte. Er konnte mit meiner Mutter über ihren Garten sprechen, wusste, welche Pflanzen winterfest waren und welche man besser zurückschneiden sollte und wann. Ich war baff.

Die Zeit mit Ingo hatte Vertrauen zu ihm aufgebaut. Die Möglichkeiten unserer Spiele waren noch längst nicht ausgeschöpft. Ich träumte von wer weiß was und zog zu ihm. Ich weiß nicht ob Petra darüber traurig war. Sie ließ sich jedenfalls nichts anmerken. Und ich war ja auch nicht aus der Welt. Aber fast. Denn jetzt kamen häusliche Arbeiten auf mich zu, die es vorher nicht gab. Okay, unsere Wohngemeinschaft war kein Dreckstall. Aber hier musste ich mich regelmäßig um Wäsche Waschen und Aufwischen und Einkäufe kümmern. Wie in einer richtigen Ehe wurde ich ein wenig Hausfrau. Es machte mir nichts aus. Es gehörte zur Routine des Zusammenlebens wie es denn auch so manche andere Routine gab. Ich war kein Kind mehr und nicht alles wurde mir sofort langweilig. Wenn ich beim Sport auf dem Laufband oder auf dem Stepper stand, war das wesentlich langweiliger und doch auch kein Problem. Und wie alles zwei Seiten hat, hatte meine Entscheidung Vorteile und Nachteile. Vorteile waren Kuschelstunden. Die halbe Stunde morgens, die wir noch im Bett blieben, weil Ingo es sehr genoss, wenn ich mich um seine Morgenlatte kümmerte. Er war rasiert. Überall. Als ich zum ersten Mal sah, dass er sich unter der Dusche von Kopf bis Fuß rasierte, muss ich wohl erstaunt ausgesehen haben. Jedenfalls lachte er und meinte: „Sonst sehe ich in wenigen Tagen wie ein Zottelbär aus.“ Er hatte einen kurz gestutzten Busch über seinem Penis stehen lassen. Alles andere wurde täglich von Kopf bis Fuß abrasiert. Da hatte ich es einfacher. Ich musste nur bisweilen mal unter meinen Armen und zwischen meinen Beinen für Ordnung sorgen. Das hatte ich mir auch erst vor ein paar Jahren angewöhnt. Denn im Bikini sahen solche Haare scheußlich aus. Und meine Bikinis waren knapp geschnitten und viele hatten sehr hohe Beinausschnitte. Brasilianischer Stil. Unter der Bettdecke den dicken, harten Schwanz zu fühlen war gut. Besser noch war es zu erleben, wie sehr Ingo das mochte. Und am besten war, dass er sich revanchierte und meine Möse verwöhnte. Wir hatten früh vereinbart, morgens keinen Sex zu machen und uns im Großen und Ganzen daran auch gehalten. Das hatte zwei Gründe: erstens war Sex morgens immer irgendwie unter Zeitdruck und funktionierte manchmal sogar nicht. Und zweitens mochte Ingo es, erregt zu bleiben oder leicht wieder erregt werden zu können. „Wenn ich abspritze werde ich ungeil. Und ich möchte gern rasch scharf werden können.“ Aha. „Und auf wen, wenn ich fragen darf?“ Er lachte. „Darfst Du, Süße. Auf Dich natürlich.“ Also bekam ich, was ich wollte. Was heißt: ich konnte aussteigen oder mich je nach Gemütslage bis zum Orgasmus fingern oder lecken lassen. Und er bekam was er wollte: bis kurz vorm Kommen angewichst zu werden. Wobei das Wort 'Anwichsen' vielleicht nicht so ganz beschreibt, was ich mit ihm machte. Besser ist vielleicht, wenn ich sage, dass ich mit ihm spielte. Streicheln, den Sack etwas kneten, die Eier hin- und herschieben. Die Vorhaut über die Eichel ziehen. Seine Eichel lutschen. Über die empfindliche Stelle unter der Eichel streichen. Solche Sachen.

Ein Ereignis passierte dann, das mich schockte. Und Ingo auch. Er hatte mir abends eine wohltuende Massage verpasst. Zwanzig Minuten lang Kneten, Drücken, Klopfen. Mit gut duftendem Massageöl. Zuletzt lag ich dabei auf dem Bauch und er arbeitete. „Ich kann nicht mehr“, kam schließlich. Ich wollte mich umdrehen aber er sagte: „Bleib so!“ Ich spürte seinen Finger an meiner Möse. Sie war nass und er merkte das natürlich sofort. Der Finger wurde durch seinen Schwanz ersetzt, den er mir von hinten reinschob. Er hob mich an den Hüften etwas an. Fickte los. Und dann spürte ich plötzlich nichts mehr. Er war schlaff geworden. Keine Erektion mehr. Schlappschwanz. „Hey, was soll das?“ war meine Frage. Das war mir noch nie mit jemandem passiert. „Ich weiß nicht...“ Ich war enttäuscht. „Wie, Du weißt nicht? Du musst doch wissen, ob Du ficken willst oder nicht!“ Ich benutzte absichtlich der Wort 'Ficken'. „Oder hast Du Deinen Dödel heute schon irgendeiner Tusse reingesteckt und er ist leer?“ Ich drehte mich auf den Rücken. Ingo sah betreten aus. Es war ihm peinlich. Es war das erste Mal, dass er in mir versagte. Sex war der Kitt unserer Beziehung und es ist Unfug, wenn ich jetzt behaupten würde, wir hätten uns in der Zeit, in der wir zusammen waren, nie gestritten. Und ob! Die Fetzen flogen. Der Sex danach war meistens der Beste. Stets ein Quickie. Aber mit Power. Das war der Kitt. Und nun ging das nicht mehr? Aber Ingos Gesicht ließ meinen Unmut verfliegen. „Komm zu mir.“ Er versuchte mich händisch zu befriedigen, aber das wollte ich nicht. „Dein Schwanz oder nichts“, sagte ich und meinte das.

In den nächsten zwei Tagen lief nichts zwischen uns. Ingo war taub, leer. Im Nachhinein schiebe ich das auf eine kleine Krankheit, eine Infektion vielleicht. Aber in dieser Zeit sagte er etwas, das mir zu denken gab: „Muss denn immer ich den Anstoß geben?“ Was meinte das? Brauchte er also einen Anstoß, eine Erregung? Ich sollte bald sehen, was ihn scharf machte. Und auch das gab mir zu denken: was sah Ingo in mir eigentlich?

Im April kam eine Einladung von Ute zu ihrem Geburtstag. Diesmal war es nicht so warm und ich hatte meine Lederhose an. Ingo kam direkt von der Bank und hatte einen hellgrauen Anzug an, in dem er wahnsinnig gut aussah. Wir trafen viele aus der Wohngemeinschaft wieder. Andy war inzwischen ausgezogen und Petra hatte einen neuen Freund. Ute war immer noch locker mit Erwin zusammen. Erwin war es, der seine Hand auf meinen Hintern legte und meinte: „Sexy Teil.“ Meinte er die Jeans oder meinen Arsch? In Ingos Augen meinte ich ein kurzes Flackern zu sehen. Später zu Haus meinte Ingo zu mir: „Erwin hat Recht.“ „Womit?“ Er zögerte mit der Antwort etwas. „Damit, damit, dass, dass... Dass Dir diese Hosen sehr sehr gut stehen. Du siehst scharf darin aus.“ Nun ja. Das war mir bekannt. Deshalb hatte ich sie ja gekauft und enger machen lassen. Dass die Männer darauf standen, wusste ich sehr wohl. Ingo sinnierte über das Leben. „Man sollte die Dinge tun wenn es geht. Immer sofort. Carpe diem!“ Was war nun? Bekam er seinen Moralischen? „Ich meine, wenn Du fünfzig bist, kannst Du damit nicht mehr herumlaufen.“ Das wäre ja noch abzuklären. Aber in einem Punkt hatte er schon Recht. Wenn meine Haut weniger straff wäre und über Hosen und Röcken schwabbeln würde, sähe das bestimmt nicht so gut aus. „Deshalb machen wir ja Sport.“ Er war nicht überzeugt. Irgendwie nicht. Da kam noch was.

Aber vorher kamen andere Dinge. Es wurde wärmer. Wie Andy gesagt hätte: „Die Säfte steigen wieder.“ Wir versuchten, unser Sexlife zu würzen. Ingo kam eines Tages mit einem irre prallen Schwanz ins Schlafzimmer. Das Teil zeigte dickere Adern als sonst. Die Rute stand steil nach oben. Irgendetwas war damit anders. Und offensichtlich. Er hatte sich einen Cockring aus poliertem Stahl gekauft und Sack und Schwanz da durch geschoben. Durch die Erektion wurde das Blut gestaut und der Schwanz und der Sack waren jetzt wesentlich praller und härter. Das Resultat war dennoch enttäuschend: der Fick klappte nicht. Ingo meinte hinterher, es hätte sich angefühlt, als wenn ihm der Schwanz gleich abbrechen würde. Das Spielen war damit aber noch nicht zu Ende. Danach kam ein kleiner Ring mit einem beweglichen Bügel an dessen Ende eine kleine Kugel saß. Alles aus Stahl. Der Ring wurde über die Eichel geschoben und saß direkt dahinter. Weil der Ring klein war, ging das nur, wenn seine Rute nicht erigiert war. Danach wurde der Bügel auf dem Ring so geklappt, dass die kleine Kugel in den Spalt seiner Eichel rutschte und so die Harnröhre verschloss. Dauerfick ohne Ejakulation war das Resultat. Wie Ingo mir hinterher beschrieb war es ein ähnliches Gefühl wie wenn man kurz vorm Abspritzen hinter dem Hodensack den Schwanz feste abdrückt. Es kommt nichts. Aber Spaß macht es dann auch nicht. Denn das geile Gefühl, das Männer beim Orgasmus haben ist nun mal das der arbeitenden Pumpe, die zuckend die – wie sagt Petra? - Ficksoße rausspritzen lässt.

Waren diese Dinge ein Spiel? Fetisch? Ersatzbefriedigung? Geilten sie auf? Das traf auf mich nicht zu. Vielleicht bin ich zu egoistisch, weil ich meine Befriedigung suche. Und vielleicht gilt für Männer ja etwas anderes. Ja, ich habe meinen Aufliegevibrator. In der Handtasche. Ja, ich mache mich bisweilen scharf damit. Nein, im Gegensatz zu Ingo gibt es keine Tage, an denen ich keine Lust auf Sex habe. Jedenfalls fast keine Tage. Klar habe ich auch so meine Durchhänger. Aber das vergeht meistens ziemlich rasch wieder. Ein weiterer Flop waren übrigens unsere Versuche, die Verrenkungen irgendeiner Kamasutra Bildfolge nachzustellen. Ich meine: wir haben es schon in vielen Stellungen und an vielen Plätzen getrieben. Auf Waldlichtungen, im Auto, in der Sauna und sogar im Squashcourt. Aber komplizierteste Stellungen, über die man nachdenken musste und die zusätzliche Kraft kosteten, die törnten mich ab. Ingo übrigens auch. Die Idee, so etwas zu versuchen, schenkte ihm eine Mordslatte. Die Ausführung war was Lusterzeugung anging eher mager. Ja, wir haben auch über Sex mit anderen gesprochen. Ich hatte ja ein lebendiges Beispiel in Ute und Erwin parat. Wollte Ingo das? Ich weiß es nicht. Er bezog in diesem Punkt keine klare Stellung.

Mein Geburtstag kam näher. Ich habe am 15. Mai Geburtstag. Das ist gut so. Denn da ist fast immer gutes Wetter und alles strahlt in frischem Grün. Es war der erste Geburtstag mit Ingo. Dem Ingo, der mich zum Essen einlud. Der mich beschenkte. Mit Blumen, mit neckischem Kleinkram oder einem T-Shirt oder Schuhen. Er fragte nicht: „Was wünscht Du Dir?“ Er sagte ein paar Tage vorher: „Komm, lass uns etwas für Dich aussuchen. Zu Deinem Geburtstag.“ Es wurde eine Überraschung. Allerdings. Nach einiger Irrfahrt in meinem Subaru hatte er mich in eine Straße dirigiert, in der ich vorher noch nie gewesen war. Ich war da mal durchgefahren, ja. Aber zu Fuß war ich da noch nicht gewesen. Es gab Boutiquen, einen Friseur, einen Blumenladen, eine Kneipe und ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier nichts war, wie anderswo. Kauften hier andere Leute ein als in den großen Einkaufstraßen? Liebhaber irgendeines besonderen Stils? Es war irgendwie fühlbar aber nicht offensichtlich. „Du siehst so sexy aus, ganz besonders als Du bei Utes Geburtstag diese engen Hosen anhattest. Jetzt wo Frühling ist dachte ich, dass Dir eine kurze Hose auch ganz gut stehen würde.“ Aha. Das war also die Erklärung. Klar. Warum nicht! Ich trug gern kurze und knappe Sachen. Immer noch. Und ich glaube, dass ich darin gut aussah. Aber dass er mir so etwas speziell kaufen wollte? Hmmm.

Ein Verkäufer wieselte heran. Was es denn sein dürfe. „Haben Sie kurze Hosen für meine Freundin?“ Ingo benahm sich sehr formell. Der Verkäufer war unsicher. Er musterte mich von oben bis unten. Ich hatte heute eine kurze, körpernah geschnittene, weiße Bluse an, einen sehr kurzen, schwarzen Rock mit einem riesig breiten Gürtel und gut wadenlange Stiefel. „Was meinen Sie? So die Art Hotpants?“ Ingo nickte. War er verlegen? „Und welche Farbe soll es sein?“ wollte der Verkäufer wissen. „Nun ja.“ Da hatte Ingo sich offenbar noch keine Gedanken gemacht. „Kommen Sie doch bitte mal hier herüber.“ Der Verkäufer ruderte mit seinen Armen. „Das ist alles, was wir im Moment haben.“ Wir standen vor einem deckenhohen Regal mit Kleidung. Davor hingen zur Ansicht die verschiedenen Teile, die sich in anderen Größen und Farben im Regal finden würden. Es gab knappe Hosen aus Jeansstoff in der Farbe blau, in weiß oder in schwarz. Es gab Teile aus so einem Stretchmaterial. Eine schwarze kurze Hose aus Lack. Zwei die offenbar aus Leder waren, eine glänzend braun, die andere matt grau. Ingo schritt die Reihe ab. „Welche gefällt Dir denn besonders?“ fragte er ratlos. Gott ja, Jeans hatte ich ja. Und in meiner Sammlung befand sich auch eine abgeschnittene Bluejeans. Ich hatte die Jeans mal beim Streichen meiner Tür versaut und als ich sie schon wegwerfen wollte, fiel mir ein, dass ich sie ja auch als Shorts tragen konnte. Und weil sie eng saß und danach ziemlich kurz geworden war, ging sie schon als 'Hot Pant' durch. Ich mied das Teil aus Lack. Ich war sicher, dass man sich darin totschwitzen würde. Hatte Ingo was von Leder gesagt? Wollte er mich in so etwas sehen? Ich hatte nur wenig Lederkleidung, sieht man mal von meinen Schuhen und der blauen Hose ab. Da gab es noch einen kurzen, schwarzen Rock und einen ebenfalls schwarzen Ledermantel. Sollte ich mich für die schwarze Shorts entscheiden? Der Verkäufer trippelte von einem Bein aufs andere. Er sah meine Unentschlossenheit. „Wenn ich vielleicht zu der aus Hirschleder raten darf“, meinte er unterwürfig. Es war das graue Teil. Unscheinbar irgendwie. „Probier sie doch mal an!“, kam von Ingo. Okay. Ich verschwand hinter dem Vorhang der Umkleidezelle. Das Teil passte. Es war schmucklos. Keine Taschen, nichts. Es wurde vorn durch eine Schnürung geschlossen. Die Schnürung erlaubte es, die Größe ein wenig zu justieren. Das fand ich gut. „Hey, das steht Dir ja gut!“ freute sich Ingo. Der Verkäufer blickte skeptisch. „Das Material wird sich weiten...“, meinte er fachkundig. Oh, ja. Ich erinnerte mich sofort wieder an die Rechnung vom Schneider. „Sie müssen das schon zwei Nummern kleiner nehmen!“ Nun, ich war es gewohnt, enge, körperbetonte Klamotten zu tragen. Aber was er da nun anschleppte, kam mir sehr winzig vor. „Falls Sie da was drunter haben, das aufträgt...“ murmelte der Verkäufer. Hatte ich nicht. Einen knappen String nur. Diesmal bekam ich die Hose nicht richtig zu. „Darf ich mal sehen? Schieben Sie mal rechts und links an der Hüfte etwas...“ Er nestelte an den Schnüren. „Das wird in ein paar Tagen besser, wenn sich das Leder erst mal gedehnt hat.“ Ja, das wusste ich nun schon. War der Verkäufer außer Atem? Vielleicht. Aber sicher nicht aus körperlicher Anstrengung. Er hatte was in der Hose. Das Ganze hatte ihn offenbar aufgegeilt. Und als Ingo mich sah, kam nur: „Whow!“ Es traf also seinen Geschmack. Er strich über meinen Hintern und flüsterte mir nahe ins Ohr: „Das Teil ist superscharf. Ich könnte Dich gleich...“ Er kam nicht weiter, denn der Verkäufer hatte einen Einfall. „Mir fällt gerade ein, da ist heute eine neue Lieferung reingekommen. Das könnte was für Sie sein.“ Er verschwand und kam kurz danach mit einem Stück rotem Leder und einigen Schnüren zurück. „Versuchen Sie das mal!“ Nun, warum nicht? Anproben fand ich immer lustig. Und das Wissen, dass die beiden Jungs draußen von den Klamotten irgendwie scharf wurden, das erregte mich. Die kurze Hose aus rotem, glänzendem Leder saß hüfthoch, relativ knapp aber nicht zu eng. Sie war ebenfalls völlig ohne irgendwelche Taschen oder Umschläge. Vier Knöpfe waren angenäht: zwei rechts und links vorne und zwei hinten nah nebeneinander. Verschlossen wurde das Teil mit einem Reißverschluss. Hinten. Der Reißverschluss ging weit nach unten zwischen die Beine. Ich konnte mir ungefähr vorstellen, wie das aussah. Und wie geile, sabbernde ältere Männer hinter mir herlaufen würden. Sollte ich so etwas anziehen? War das nicht doch etwas zuviel das Guten? „Passt sie?“ wollte der Verkäufer draußen wissen. Als ich wieder draußen war, kamen anerkennende Blicke von beiden Männern. Die Schnüre entpuppten sich als Hosenträger. Der Verkäufer knüpfte sie eigenhändig an die Knöpfe. So wie der aussah ging ihm sicher gleich einer ab... Die Träger hatten vorn eine Schnalle und Löcher, mit denen man ihre Länge verstellen konnte. Er zog die Träger stramm. Sehr stramm. Ich brauchte keinen Spiegel um zu wissen, wie das jetzt aussah. Die Träger zogen die Hose weit zwischen meine Hinterbacken. Sie drückten ein wenig meine Brüste zusammen. Später erst sollte ich sehen, dass die Hose auch vorn in meine Spalte gezogen wurde. Was ich eigentlich nicht mochte. Cameltoe.

„Die nehmen wir!“ Ingo. „Sie kann sie doch gleich anbehalten?“ Der geile Verkäufer war einer Meinung mit Ingo, da war ich mir hundertprozentig sicher. „Kein Problem. Wollen Sie mir bitte zur Kasse folgen...“ Seine Augen bissen sich noch einmal an meinem Anblick fest. Dann lief er los. Dreht sich dann aber noch einmal um. „Was mir da noch einfällt: die andere Hose sieht erst wirklich gut aus, wenn sie so eine Patina hat.“ Patina? „Ja, sie wird nicht so grau und matt bleiben. Das Leder wird an den entsprechenden Stellen glänzend werden.“ Ingo nickte. „Als Kind hatten wir solche Hosen auch. Die sahen nur gut aus, wenn sie speckig waren. Wir haben mit Kernseife nachgeholfen.“ Aha. Ich war hier augenscheinlich unter Spezialisten.

Im Auto machte Ingo dann den Mund auf. „Damals hatte ich oft solchen Druck in diesen kurzen Hosen, da wusste mein Schwanz nicht wohin. Heute wenn eine Hose eng ist, schwillt er ja nicht weiter an. Damals fand er irgendwie immer einen Weg. Und wenn er erst einmal aus der Unterhose entkommen war, war es war oft kurz davor, dass sich mir der Schwanz unten aus dem Hosenbein drückte, ohne dass ich es wollte. Ich erinnere mich noch, wie in der Schule einmal...“ Er unterbrach sich: „Du siehst soooo geil in der Hose aus. So richtig scharf.“ Sein Schwanz pflichtete ihm bei, lag fett im linken Hosenbein. Und machte mich scharf. Ich spürte, wie ich zum ersten Mal feucht wurde. Sicher hatte ich vorher immer Dinge für mich gekauft, weil ich mich darin gut fand. Weil sie mein Selbstbewusstsein stärkten. Und auch, weil ich wollte, dass andere mich attraktiv fanden. Dass nun Ingo so darauf abfuhr, fand ich gut. War die neue Lederhose bloß ein Fetisch für ihn? Liebte er mich oder diese Hose? Ich war mir sicher: das stand außer Frage. Ich war allerdings nicht scharf auf die Shorts. Ich fand aber seine Erregung toll und sein Schwanz geilte mich auf. Ich wühlte in meiner Handtasche nach dem Aufliegevibrator. Dieses unregelmäßig geformte, glänzend schwarze, flache Teil war relativ unscheinbar. Ein Rad am Rand regelte die Vibrationen, von kurzen, harten Stößen bis zu einem kribbeligen Sirren. Ich hatte mir damit oft Vergnügen verschafft und probierte es jetzt auch aus. Die Batterien hatten in den letzten Wochen nicht gelitten und ich genoss das zuckende Gefühl auf meiner Klit. Ingo fuhr und sah das Teil nur aus den Augenwinkeln. „Was ist das denn?“ Ich lachte. „Warte. Zeige ich Dir.“ Ich schaltete auf kurze Stöße zurück und drückte das Teil da auf seine Hose, wo ich seine Schwanzspitze vermuten musste. „Hey!“, meinte er, „echt geil.“ 'Na warte!', dachte ich und drehte die Frequenz hoch. „Der Wahnsinn! Ich wusste gar nicht, dass Du sowas hast. Warte mal, nicht so doll. Stopp...!“ Zu spät. Die Situation im Laden hatte ihn aufgegeilt. Mein Aussehen auch. Er war über den point of no return. Sein Schwanz pumpte seine Soße in die Hose. Auf dem grauen Stoff bildete sich ein Fleck, der sich rasch ausbreitete. Es sah nachher schon etwas komisch aus, als er versuchte, den Weg vom Wagen zu seiner Wohnung unauffällig zurückzulegen. Ich wusste nicht, dass der Vibrator bei ihm einen derart durchschlagenden Erfolg haben würde. Wir haben das Teil danach noch oft bei unseren Spielen genutzt.

Ingo hat es dann binnen kurzer Zeit geschafft, mir jene von ihm als so essentiell angesehene 'Patina' auf die Lederhose zu zaubern. So wie bei einer abgewetzten Bluejeans der Hintern heller war, glänzte nun der Hintern der Hose. Und natürlich auch da, wo das Leder aneinander rieb oder wo er ständig seine Finger hatte, zum Beispiel zwischen meinen Beinen. Und für die Männer und Jungs um mich herum war es DER Hingucker. Jetzt drehten sich fast alle nach mir um. Anmache wusste ich aber längst schlagfertig zu parieren. Und war es wirklich so schlimm, wenn ich im Gedränge oder auf der Rolltreppe eine Hand auf meinem Arsch fühlte? Wenn ich öfter als bisher Männer sah, deren Hosen sich deutlich wölbten, nachdem sie mich gesehen hatte? Ich war Ingo treu, denn er gab mir, was ich brauchte: Sicherheit, Sex, Vertrauen.

Es wurde ein formidabler Sommer. Ein Bilderbuchwetter trieb uns ins Freibad, ließ uns Ausflüge machen. Wir besuchten Freunde, die in Holland direkt am Meer wohnten und blieben ein paar Tage in Noordwijk. In warmen Nächten saßen wir auf dem Balkon bei Käse und Rotwein. Ich näherte mich meinem Diplom und war sicher, dass ich promovieren würde. Ohne jene zwei Buchstaben 'Dr.' vor dem Namen waren die Berufschancen deutlich schlechter, wie ich wusste. Um nicht Ingo auf der Tasche zu liegen, der ja bereits festes Einkommen bezog, ging ich jobben wenn immer es möglich war. Der Professor, bei dem ich die Diplomarbeit schreiben würde, bot mir ein Stipendium an und eine zugehörige Stelle an einem renommierten Max Planck Institut. Dort würde ich auch promovieren können. Das war die Zeit, in der ich mich von dem Subaru trennte. Ich brauchte keine Miete zu zahlen. Ich hatte fast viertausend angespart. Ich sagte mir: 'Du bist zu arm, um schlechte Autos zu fahren.' Denn Reparaturen waren ärgerlich geworden und fraßen unvorhergesehene Löcher in mein Portemonnaie. Ich kaufte einen gebrauchten BMW, für den ich jene 4000 anzahlen musste. Danach wurde das Teil mit 250 monatlich abgestottert. Der Wagen stand mir gut, fast besser als diese Hotpants, die ich schon deshalb oft anzog, weil Ingo sie mochte. Wir hatten nun zwei Wagen, Ingos Smart und meinen BMW. Es war unvermeidlich, denn wir hatten verschiedene Arbeitsstätten, die Institute an der Uni lagen nicht immer nah beieinander und wenn wir abends noch Sport machen wollten oder Dinge einkaufen mussten, dann kosteten die öffentlichen Verkehrsmittel sehr viel Zeit. Und wenn sich die Gelegenheit ergab und wir zu zweit fuhren, war das immer preiswerter, als Bahn oder U-Bahn zu nehmen. Ich gebe zu, da war auch noch so ein Gefühl. U-Bahn fahren, zusammengefpercht mit Bettlern und Leuten, die oft schlecht rochen oder drängelten, das war mir zuwider. Meine eigene Temperatur an der Klimaanlage einstellen, fahren wann ich will und wohin ich will, meine Musik oder meinen Radiosender hören, das war mir wichtig. Die Öffentlichen ruinierten meine gute Laune. Wenn ich Leute um mich herum brauchte, dann sollten es solche sein, die ich selbst auswählen konnte. Ingo und ich hatten unseren Freundeskreis. Wir trafen uns bei unseren Parties, zum Beispiel wenn Geburtstage gefeiert wurden. Oder einfach so. Oder nach dem Kino in irgendeinem Restaurant. Das Übliche eben.

Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn meiner Zeit mit Ingo auf die eine oder andere Frau ziemlich eifersüchtig war. Ich meine: Ingo sah gut aus. Er hatte einen einträglichen Beruf. Wir konnten uns diesen und jenen Luxus problemlos erlauben. Sollte das bei anderen etwa nicht Begehrlichkeiten wecken? Da war Michaela zum Beispiel. Die sah nicht schlecht aus. Sie war mit Paul zusammen. Aber was heißt schon 'zusammen'? Seit meiner Zeit in der Wohngemeinschaft wusste ich, dass man seine Partner wechseln konnte. Michaela war schlank, hatte dunkle Haare, trug meistens enge Bluejeans, die Löcher oder Risse hatten oder zumindest sehr abgewetzt waren. Und als wir die beiden mal besuchten, lagen im Flur auf einem Sideboard Handschellen. Ich fand, dass Ingo mehr als nötig auf ihren Hintern sah. Ich hatte den Eindruck, dass ich für ihn unwichtiger war, wenn Michaela dabei war. Und ich habe ihm das auch gesagt. Ingo hat es nicht in Abrede gestellt. Er hat gesagt: „mir kam das nicht so vor. Aber vielleicht war das so. Michaela sieht gut aus, es wäre Unfug, das abzustreiten. Aber sie ist dennoch nicht mein Typ. Ich werde nichts mit ihr anfangen.“ Das hätte mich beruhigen können und es funktionierte auch, jetzt, als wir zu Haus waren und Michaela nicht da war. Aber wenn wir zu viert waren...

Katja und Markus waren anders. Denen hätte ich keine Handschellen zugetraut – um das mal so zu formulieren. Aber stille Wasser sind bekanntlich tief. Ich musste meine Meinung über die beiden irgendwann revidieren. Dennoch: obwohl Katja immer etwas flippig war und gern sehr kurze Röcke trug – ich war nie wegen ihr eifersüchtig. Ich weiß nicht, warum. Vielleicht war sie offener. Wir hatten die beiden auf einem Konzert der Gruppe BossHoss kennen gelernt. Es war Zufall: wir saßen in einer Reihe, es gab zwei Vorgruppen, es war sonnig und wir hatten in Plastikflaschen Wein und Mineralwasser mitgebracht. Da waren wir im Vorteil. Denn wer nichts dabei hatte und zu trinken kaufen musste, der musste hier viel Geld bei sich haben. Wie gesagt: es war warm. Großherzig teilten wir unsere Getränke also mit unseren Nachbarn. Und dann war es Sympathie und wir verabredeten und fürs nächste Wochenende bei einem Spanier zum Tapas – Essen. Und nach und nach wurde daraus Freundschaft. Katja arbeitete in einer Kita und Markus war Patentanwalt in einer kleinen Kanzlei. Unser Verhältnis war rein freundschaftlich und ich konnte mich kugeln, wenn Markus über die Finessen des Patentrechts sprach, die mir oft so an den Haaren herbeigezogen vorkamen. „...das wäre dann neuheitsschädlich.“ Wer redet denn so? „Nein, Du musst das Patent gar nicht verletzen. Es reicht, wenn Du ein Produkt in ein Land einführst, das mit einem Verfahren nach diesem Patent hergestellt worden ist, wenn Du in diesem Land für das Verfahren Patenschutz hast. Process by product...“ Nun ja. Katja konnte dann über die Kleinen berichten, und ich habe sie nie um ihren Job beneidet. Er wäre mir viel zu stressig gewesen. Die beiden waren irgendwie ein Kontrast. Katja fröhlich, stets munter und offenbar unbegrenzt belastbar. Markus ruhig, ernst, unauffällig gekleidet. Aber natürlich ist es immer so, dass man durch bloßes Ansehen nicht weiß, was Menschen denken oder können oder fühlen. Trauer oder Freude – das schon. Aber was sonst so abgeht...

Es war ein nebliger Herbsttag, ein Samstag. Da waren wir bei uns verabredet. Wir hatten für Getränke gesorgt und es gab eben jene Tapas, die wir beim Spanier damals so gut gefunden hatten: Rollitos de calabacin, championes rellenos, Oliven, albondigas, judias verdes con anchoas, huevos con crema de anchoas, datiles con bacon, viel Weißbrot und meine Lieblingsspeise: boquerones en vinagre. Es war ein nicht unbeträchtlicher Aufwand und ziemlich zeitraubend. Diese kleinen Sardinen zu filetieren, die Succhini für die rollitos in Scheiben zu schneiden und dann mit Inhalt aufzurollen und zu braten, das alles war geübt aber brauchte Zeit und meine – sorry, Ingos – Küche sah danach aus wie ein Schlachtfeld. Um sechs kamen die beiden, es gab die bei uns übliche Begrüßung mit einem Prosecco. Um die Musik kümmerte sich einer unserer Laptops, Ingo hatte eine Playlist zusammengestellt. Ein Abend zusammen zu viert, mit ausreichenden Mengen unterschiedlicher Getränke und genug zu essen. Katja war lebendig wie immer: „Hey, danke für die Einladung. Das sieht ja gut aus!“ Sie meinte die Tapas damit.

Wir hatten in diesem Jahr keinen Urlaub gemacht. Ich mag die dunkle Jahreszeit eigentlich nicht. Kahle, schwarze Bäume, halbverrottetes Laub auf den Straßen, hektischer Verkehr, Dunkelheit schon ab nachmittags vier, mühevolle Suche nach Geschenken für alle an Weihnachten, erste überfrierende Nässe, die das Autofahren zu einem Vabanque – Spiel machte. Nein, nein, nein. Wir wollten über Weihnachten nach Kenia fahren. Nix Schnee sondern Wärme, nix dunkle Straßen sondern Sandstrände. Oder Safari im Tsavo Nationalpark. Aber genau deshalb konnten wir nicht über Urlaub berichten. Katja und Markus schon. Die waren im Spätsommer auf der Insel La Palma gewesen. Und berichteten begeistert über Strände in einsamen Buchten, weil sie den Tourismusrummel in Puerto Naos zu unangenehm fanden. „Bloß dass der Sand dort oft schwarz ist, hat mir nicht gefallen“, meinte Katja. „Nicht weil es dunkel oder dreckig aussähe. Aber der wird so verdammt heiß in der Sonne.“ Sie hatten die Caldera de Taburiente durchwandert, waren in den noch warmen Kratern in Fuencaliente gewesen, hatten am Kiosco in Los Llanos den Carachillo getrunken, den die Männer dort unter dem riesigen Benjamin Baum schon mittags nehmen, und der außer Kaffee aus irgendeinem hochprozentigen Brand besteht. „Manche Strände waren so leer und verwaist, dass man lange Zeit völlig allein war“, meinte Katja, „man hätte oben ohne oder sogar nackt baden können.“ „Oder so...“, murmelte Markus. Ingo war schneller als ich. „Oder so?“ hakte er nach. Markus wurde etwas zögerlich. „Na, am Strand, allein, das Meer rauscht, es ist warm...“ Jetzt war ich an der Reihe. „Und wenn man sich gut versteht...“ setzte ich fort, ohne aber den Satz zu beenden. „Genau!“ meinte Katja. Pause. Ingo war neugierig. „Und? Wer hat angefangen?“ Eigentlich eine überflüssige Frage. Wenn man die quirlige Katja je getroffen hatte, war eigentlich klar, wie es gegangen war. Katja: „Mein Bikini ist nicht gerade riesig.“ Ja, das konnte ich glauben. Ihre Minis verdienten ihre Namen auch. „Aber es macht eben doch Streifen und ich wollte ohne Naht braun sein.“ „Es schadet der Haut“, murmelte Ingo. Katja beachtete ihn nicht. „Also habe ich das Oberteil erstmal weggelegt. Und weil keiner da war und rundherum nur diese Bananenplantagen, habe ich mich kurz danach ganz ausgezogen.“ Gut, Das ist ja nicht nichts Besonderes. Also? Katja kicherte: „Markus bekam einen Ständer in seiner Badehose. Sie wölbte sich so richtig appetitlich. Ich meine: ich habe ihm die geschenkt. Und weil ich was sehen will, ist es nicht so ein baggy Schlabberteil. Sie ist knapp und eng. Man kann sehen, wie es ihm darin geht.“ Sie grinste frech. „Und weil sie sowieso nix mehr verstecken konnte, hab ich ihn befreit.“ Ich konnte mir das Bild gut vorstellen: eine schlanke, nackte, braun gebrannte Katja mit ihren kurzen schwarzen Strubbelhaaren und ein etwas verunsicherter Markus mit einer fetten Erektion. Es war das erste Mal, dass wir über so etwas sprachen, über etwas, das mit Sex zu tun hatte. Markus hätte ich das nicht zugetraut, Aber Katja plapperte munter weiter, und wir bekamen erzählt, was wir uns ohnehin denken konnten. Er hatte sie schnörkellos im Stehen genommen. War nach einer knappen Stunde, in der sie Schwimmen waren und sich dann gesonnt hatten, schon wieder geil gewesen, Katja hatte ihn noch ein wenig gewichst und dann... „Ha, ich fand es gut, dass er da schon wieder hart war!“, meinte sie, „und es war ja klar, dass er jetzt nicht mehr sofort kommen würde. Da konnte ich ja gar nicht anders, als ihm Freude zu machen. Und Männer mögen es doch mündlich, oder?“ Ich nickte. Ingo blieb stumm. „Und dann habt Ihr es getrieben?“ wollte ich wissen. „Ja, klar. Ganz lange sogar. Wir haben immer kurz davor aufgehört. Etwas Pause und dann weiter. Eine Stunde Poppen! Das war saugeil!“

Irgendwie war nun der Bann gebrochen. Sex war kein Tabuthema mehr. Und kurze Einwürfe wie: „Nimm noch von den rollitos, kalt schmecken die nicht so gut“, brachten uns alle von dem Thema nicht mehr wirklich ab. Ich erzählte von meinem Geburtstagsgeschenk. Ich weiß nicht, ob Ingo das Recht war. Aber so wie er mich behandelte, war mir eigentlich klar, dass es wirklich ein Geschenk für mich war, ein wenig auch für ihn selbst war, aber sicher nichts mit Fetischismus zu tun hatte. „Ich kenne die Shorts gar nicht“, meinte Katja, „ob Du vielleicht...“ Ich winkte ab: „Das ist jetzt nicht die richtige Jahreszeit.“ Markus schüttelte den Kopf. „So meint Katja das nicht. Nicht draußen. Aber Du könntest sie uns hier ja mal vorführen.“ Da schau! Markus war das offenbar wichtig. Ingo offenbar auch: „Mach doch einfach! Es ist hier warm genug.“ Alle gegen eine. Also gut. Ich stieg die Treppe zum Schlafzimmer hoch und zog mich um. Statt des Pullovers ein T-Shirt und statt der Jeans das enge, speckige Lederhöschen. Ich hatte gar nicht mehr genau in Erinnerung gehabt, wie eng das Teil wirklich war. Markus jedenfalls fielen fast die Augen aus dem Kopf. „In dem Teil gehst Du aus?“ wollte Katja wissen, „das sorgt aber für Furore.“ Ich nickte. Ja. Schon. „Die Italiener nenne das, was dann passiert manu morte.“ Die anderen sahen mich verständnislos an. „Du fühlst eine Hand, die anscheinend niemandem gehört. Sie streichen Dir über den Hintern oder trauen sich sogar, Dir zwischen die Beine zu fassen. Immer wenn es Gedränge gibt. Und Du weißt nie, wer das war.“ „Und wie findest Du das?“ wollte Katja wissen. Ich grinste. „Am Anfang war es schlimm. Aber später war es eine Art Bestätigung. Mein Selbstbewusstsein hat sich verändert. Und dass jemand meinen Arsch gut findet ist ja besser als umgekehrt. Es waren übrigens nicht immer tote Hände. Manchmal konnte ich Männer sehen, die ganz offensichtlich erregt waren. Ja, ich habe auch Angebote bekommen, Zettelchen mit Telefonnummern und so. Und ob Ihr es glaubt oder nicht: Frauen waren auch dabei.“ Katja lachte. „Warum auch nicht. Das Teil sieht ja rattenscharf aus. Dieser speckig glänzende, pralle Arsch und wie sich im Leder auch vorne Vieles abzeichnet. Und dann ist das Teil vorne geschnürt. Das sieht wie eine Einladung aus. Kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die das aufgeilt.“ Ah, sie geht auf Distanz. Ich war versucht zu fragen: 'Dich auch?' Aber ich wollte sie nicht provozieren. Markus und Ingo waren jedenfalls sichtbar geil. Ich setzte mich und griff mir eine dieser in Schinken eingerollten Datteln. Schweigen.

Natürlich begann Katja wieder. „Männer sind eigentlich arm dran. Du machst sie an und dann müssen sie mit ihrer Geilheit oder ihrer Erektion fertig werden...“ sinnierte sie. Dann kam ihr ein Gedanke. Sie grinste. „Und dann rennen sie nach Haus und machen es sich selbst!“ Mein Gott, die sind doch nicht alle allein! Die haben doch eine Freundin oder so. Aber – mir fiel erst jetzt die Konsequenz ein – wenn sie es mit denen machten, dann stand ihnen doch wohl mein Bild vor Augen. Betrogen sie ihre Partnerinnen dann in Gedanken nicht mit mir? Oder drängten sie die dazu, sich ebenfalls solche Kleidung zuzulegen? Und wenn die das dann nicht wollten? Dann kam wieder die Sehnsucht nach mir – oder einer anderen, die es tat. Oder sich besorgten es sich wirklich selbst. War ja eine Frage wert, es saßen ja zwei Kerle hier. „Wenn Ihr es Euch selbst macht, an was denkt Ihr dabei?“ wollte ich hören. Markus konterte: „Wer sagt denn, dass wir es uns selbst machen?“ Ha ha! Ich war sicher, dass Ingo treu war. Aber dass er es sich nie selbst gemacht hätte, konnte ich nicht glauben. Ich lachte: „Komm, komm. Ich habe einen Aufliegevibrator, um mir Spaß zu machen, wenn Ingo mal nicht verfügbar ist. Und umgekehrt wird Ingo es sich wohl auch von Zeit zu Zeit selber machen.“ „Markus hat ein Tens Gerät!“ platzte Katja heraus. Oh, oh, da hatte ich ja etwas angerichtet. Markus blieb stumm und wurde ein wenig rot. Jetzt war er wohl verlegen geworden. „Und was ist ein Tens – Gerät?“ Katja hatte jetzt alle Aufmerksamkeit. „Es arbeitet elektrisch, mit Strom. Man kann einstellen wie stark und so. Man kann damit Muskeln aufbauen. Aber eben auch den Schwanz stimulieren.“ Ingo war deutlich interessiert. „So was geht?“. Katja gab ihrem Freund einen Stoß in die Seite. „Los, erzähl doch mal!“ Markus war nun die Unsicherheit in Person. „Äh, also, äh, das ist mit so einer Batterie. Nicht gefährlich...“ Das interessierte mich jetzt gerade weniger. „Äh, und es hat zwei Kanäle.“ Kanäle? „Ja, man kann an zwei Ausgängen die Stärke und die Frequenz regeln.“ Das war mir zu technisch. Wo gingen denn die Ausgänge rein? „Es gibt so Elektroden...“ „Die machst Du an Deinem Schwanz fest und dann kommt es Dir?“ fragte Ingo ungläubig aber irgendwie gierig. „Na ja. Es gibt Elektroden für hinten...“ „Du meinst, Du leitest Strom in Deinen Arsch?“ „Ja, das gibt es auch. Aber bei mir wirkt es nicht.“ Markus taute nun etwas auf. „Ich binde mir so eine Elektrode hinten oben um den Schaft und habe die andere klein geschnitten...“ In unseren Gesichtern waren Fragezeichen. „Also, die sind aus so schwarzem Gummi, die habe ich so geschnitten, dass ich sie unten wo mein Bändchen ist, unter die Vorhaut schieben kann.“ Sieh an, dieser geile Bock! Er hatte offenbar schon viel experimentiert. „Und dann?“ „Dann drehe ich den Strom auf. Und dann erhöhe ich die Frequenz. Bis es stark kribbelt. Und dann gehe ich mit dem Strom rauf, bis es fast schmerzt. Und dann komme ich.“

Mir war zwischen den Beinen auch kribbelig geworden. „Das darf er natürlich nur, wenn ich nicht da bin“, meinte Katja. Sonst will ich alles für mich. Ich nickte dazu. Das konnte ich verstehen. Ein Mann, der keinen hoch kriegte, bloß weil er es sich vorher selbst besorgt hatte, das würde ich kaum lustig finden. Ich sagte: „das kann ich verstehen. Ich mag es auch oft und lange. Und wenn es dann nicht funktionieren würde, wäre ich schon enttäuscht. Ach was! Ich wäre sauer.“ Katja schwieg. Dann sagte sie verträumt: „Ja, länger ist schön.“ Ich lächelte. „Macht Ihr das was, damit es länger geht?“ Katja schüttelte den Kopf. „Keine Idee. Wenn wir viel Zeit haben, lasse ich Markus rasch kommen. Und wenn er dann ein paar Stunden später wieder kann, dauert es natürlich lange und ist sehr schön.“ Da war was dran. Wenn Ingo lange nicht mehr zum Zuge gekommen war, spritzte er oft viel zu rasch ab. Danach wurde er ungeil und aus wars. Bis er ihn das nächste Mal hoch kriegte, konnte schon mal ein Tag vergehen. Aber dagegen hatten wir ja diesen kleinen Ring mit der Kugel. „Wir haben da was“, sagte ich, „magst Du es mal herumzeigen, Ingo?“ Jetzt musste Ingo rauf ins Schlafzimmer. Dann lag das Teil in seiner Hand. Klein, unscheinbar. „Und wie funktioniert das?“ Wir beschrieben es. „Geil!“, murmelte Markus. Es war klar, was nun kam. Immerhin hatten wir Begehrlichkeiten geweckt. Katja musste nicht fragen und Markus auch nicht. „Wollt Ihr das Teil mal ausprobieren?“, fragte ich und beide nickten heftig. „Du meinst...?“ Katja ließ den Satz ohne Ende. Ich lachte. „Nein, nicht hier. So spitz wie Markus gerade ist, kriegt Ihr das Teil nie auf sein Rohr. Es sei denn, ich soll Eis holen und wir machen Ihn klein.“ Die Vorstellung, Markus auszuziehen, seinen steifen Schwanz mit Gewalt zu schrumpfen, ihm dann die Vorhaut zurück zu ziehen, ihm diesen Ring über die Eichel zu schieben und die kleine Kugel in sein Rohr zu stopfen, zu sehen und zu fühlen wie er danach wieder hart und dick wurde, ihn irgendwie zu reizen und dann zu sehen, dass er nicht abspritzen konnte – diese Vorstellung hatte mich unglaublich scharf gemacht. Aber für Sex miteinander waren wir diesmal noch nicht weit genug. „Hast Du auch wieder Recht.“, sagte Katja. Und das kleine Teil verschwand in ihrer Handtasche.

Hatte ich erwähnt, dass es mir zwischen den Beinen kribbelte? Ich war nass. Ingo hatte eine Erektion, die er zu verbergen suchte. Ich nahm noch einen gefüllten Champignon – Kopf. Ingos Weinglas war leer, aber sein Interesse lag jetzt offensichtlich nicht beim Weintrinken. Und es war offenbar noch nicht zu Ende. Katja: „Er hat auch eine Pumpe!“ Was war das nun wieder? Ich konnte mir vorstellen, dass Markus das lieber nicht gehört hätte. „Also so ein durchsichtiges Rohr mit einer Gummimanschette an einer Seite. Da steckt mann den Schwanz durch und dann saugt man die Luft aus dem Rohr...“ Jey, auf welche Ideen die Leute kamen! „Und dann?“ „Dann bläht sich der Schwanz auf und wird immer dicker und länger...“ Ich konnte es nicht fassen. Diese Geschichten machten mich immer geiler. Äußerst geil. Diese Vorstellung, dass sich jemand ein Geschlechtsteil aufpumpt, dass ich es vielleicht irgendwann einmal aufpumpen durfte, das erregte mich ungemein. Ich wollte wissen: „kann er platzen?“ Markus hatte sich wieder in der Gewalt: „Nein, vorher schmerzt es.“ „Und wie lange bleibt er hinterher groß?“ „Nicht lange. Und vor allem wirkt es nicht dauerhaft, auch wenn man es wiederholt.“ Der Gedanke, dass Markus im Wohnzimmer saß und sich den Schwanz aufpumpte hatte schon was. „Und die Hoden bleiben natürlich klein“, meinte ich so nebenhin. „Wenn Du sie nicht auch in das Rohr steckst – sicher!“ Wir Frauen sehen den Männern gern auf den Hintern. Aber fette Klöten und ein kapitaler Schwanz, das hatte was. Das sah man viel zu selten, fand ich. Bilder tauchten in meinem Kopf auf, ich war in Gedanken. Was es da alles für Möglichkeiten gab. Ein Fick gleich nach dem Aufpumpen, allein schon das Gefühl, einen viel dickeren, heißen Schwanz zu lutschen... „... mit einer Injektion.“ Ich hatte den Anfang nicht mitbekommen. „Nochmal, was?“ Markus berichtete: „Na ja, es gibt wohl Typen, die injizieren sich einen Liter oder so an isotonische Kochsalzlösung in den Sack. Dann haben sie für Tage einen riesigen Ball zwischen den Beinen.“ Mann, was der alles wusste. Immer so still. Und jetzt kam ein Ding nach dem Nächsten ans Licht. „Die lassen soviel da rein, dass sie ihren Sack nicht mehr in die Hose kriegen.“ Ich war kurz davor, mich ins Bad zu entschuldigen und es mir zu machen. „Und das ist nicht schädlich?“ „Scheinbar nicht. Aber auf Dauer leiert wohl der Sack aus, dann hängt er bis auf den Boden.“ Er ließ ein gackerndes Lachen hören, das irgendwie verderbt klang. So kannte ich ihn nicht.

Nun ja. Ich hatte nicht vor, hier mehr zum Besten zu geben. Inzwischen wurde dem Wein wieder zugesprochen. Das Gesprächsthema hatte sich geändert und war bei harmloseren Dingen wie Straßenverkehr gelandet. Ich weiß nicht einmal mehr, welche Überleitung es dahin gab. Vielleicht das Wort 'Verkehr'. Denn ich träumte, und mir kam wieder diese Situation im Sportstudio in den Sinn als Ingo in einer Ecke mit einer schweren Langhantel seine Brustmuskeln trainierte. Es war kaum noch jemand da, was daran lag, dass es spät geworden war und das Studio nicht klimatisiert und sehr warm war. Ingo strengte sich mit der schweren Hantel an. Er rutschte auf der kunstlederbezogenen Bank nach vorn. Seine ohnehin engen Shorts waren über seinem Gehänge bis zum Zerreißen gespannt. Prall drückten Penis und Hoden den Stoff. Ich konnte mir vorstellen, dass das Höschen hinten weit in seine Arschkerbe gezogen wurde und ziemlich kneifen musste. Noch ein letztes Aufbäumen unter der Langhantel, da gab das Gewebe nach: die Hose flutschte über die Hoden in den Schritt, die fetten Eier hingen aus dem linken Hosenbein, durch den stramm gespannten Stoff prall glänzend gedrückt. Ich konnte nicht anders: ich musste diesen nackten, glatten Sack anfassen und die dicken Eier unter der straffen, geäderten Haut fühlen. Ich habe mich vor ihn gestellt, damit er die Hantel ablegen und das rasch wieder in Ordnung bringen konnte. Ich gebe zu, dass ich noch einige Male beim Sex besonders früh kam, wenn ich an diese Situation dachte.

Katja und Markus verabschiedeten sich spät, es war schon nach Mitternacht. Wir hatten ein Taxi gerufen. Die eisige Luft biss in meine nackten Beine als ich mit Ingo in der Haustür stand, um die beiden zu verabschieden. Dann waren wir allein bei unseren Aufräumarbeiten. Wenigstens die verderblichen Dinge mussten in den Kühlschrank zurück. „Ich hätte nie gedacht...“ begann Ingo. „Ich auch nicht. Die beiden machten immer den Eindruck, als wenn sie kein Wässerchen trüben könnten.“ Ingo meinte: „Die haben es faustdick hinter den Ohren.“ Und ich sagte: „Es hat mich geil gemacht.“ Er stimmte zu: „Mich auch.“ Und ich lachte: „Hab ich gesehen.“ Wir waren trotz aller Gespräche danach über Straßenverkehr, Finanzen und Berufschancen und was weiß ich jetzt schon wieder scharf. Wir haben es im Bett sofort miteinander getrieben und ich habe ausprobiert, ihm seinen Schwanz abzudrücken, wenn er kommen wollte. Er hatte genau einen Orgasmus in dieser Nacht. Ich hatte vier. Einen davon, weil er mich perfekt geleckt hat.

Der Herbst kam und dann schickte der Winter eisige Vorboten. Anfang November hatten wir einige erste Tage mit Schnee bei kalten minus fünf Grad. Das Zeug taute danach weg, was alles nicht besser machte. Wir hatten mit den Vorbereitungen unserer Reise nach Afrika begonnen: Impfungen gegen Hepatits A, Gelbfieber, Polio, eine Tetanus – Auffrischung, Diphtherie. Und dann gab es noch die Tabletten gegen Malaria. Nun ja. Letztere habe ich nicht gut vertragen. Mir war so übel, dass mir Malaria schon fast egal war.

„Jambo, bwana! Jambo mama!“ Wir sind in Mombasa gelandet. „Welcome to Kenia. I wish you a pleasant stay.“ Das ist schon mal sehr nett. Es ist heissss und nach wenigen Einreiseformalitäten werden wird zum Hotel gefahren, vorbei an eigentümlich riechenden Slums vor denen Müll liegt, der hier den Namen auch wirklich verdient. Er roch penetrant nach Scheiße oder kokelte mit blauen Dampfschwaden vor sich hin, die kaum besser rochen. Die Fahrt dauerte zwei Stunden. Überall waren bunt gekleidete Leute auf der Straße, die freundlich waren und stets zu Diensten. Dafür nahmen sie alles: Dollar und jede andere Währung, auch gern unsere Schuhe oder T-Shirts. 'Abends, insbesondere Nachts und ganz besonders an einsamen Stellen werden Touristen generell ausgeraubt' – sagen die Kenianer. Daher haben wir – natürlich gegen Bezahlung – sofort einen Aufpasser an unserer Seite. Das Hotel in Malindi bestand aus einem Hauptgebäude und Hütten, die Bett mit Moskitonetz, Deckenventilator und Klimaanlage hatten. Alles lag in einem schönen Park, das Frühstück wurde auf die Veranda gebracht, zum Pool waren es vielleicht zehn Meter. Das sah schon mal ganz gut aus. Und es war kaum jemand da. Am Pool waren einige ältere Spanier und zwei Kinder. Wir haben uns dort von der Anreise erholt und bekamen frische, kühle Säfte serviert. Das Hotel hatte Restaurants, Läden und eine Bar. Es drängte sich der Eindruck auf, dass man besser wirklich nicht rausging, wenn man nicht gleich einen über den Kopf bekommen wollte.

In der ersten Nacht hat es geregnet. Es war davon nicht kühler geworden. Ich habe Ingo ein wenig gestreichelt bis er sehr lustvoll gestöhnt hat. Dann habe ich seinen steifen Schwanz geritten, bis wir fast gleichzeitig gekommen sind. Er mag es, dabei feste an den Sack gefasst zu werden, und ich liebe den Druck seines Finders an meinem Arschloch. Nach dem Frühstück haben wir unsere Umgebung erkundet. Wie wir jetzt erkannten, lag das Hotel in einem sehr großen, tropischen Park mit drei Swimmingpools. Angeboten wurden: Tauchkurs, Reiten, Safari, Ballonfahrt und für Gelbfieber – geimpfte ein Ausflug über Tansania nach Sansibar. Wir haben die Köpfe zusammen gesteckt und uns dann für die Safari entschieden. Sind am Nachmittag zum Strand hinterm Hotel gelaufen. Na ja. Händler, Händler, Händler. Von wegen an einsamem Strand liegen und sich vielleicht gegenseitig verwöhnen! Ketten, Tücher, Holzschnitzereien, Perlen. Sie waren alle nett, aber Ruhe gab es nicht. Schließlich begann es zu regnen, und wir haben die Gelegenheit für einen Quickie und eine erfrischende Dusche genutzt. Viergängiges, opulentes Dinner am Abend, zu dem mit großen Buschtrommeln gerufen wurde.

Insgesamt war unser Sexlife durch diesen Urlaub ein wenig verdünnt worden. Und bei jeder Aktion, die wir taten, war nie jemand fern. Ob es Schwimmen, Herumlaufen oder Essen war, wir waren nie allein. Und das wohl hauptsächlich, weil wir vermeintlich reiche Westeuropäer waren. Irgendwann war ich die ständige Bettelei und das ständige „Jambo“ absolut satt. Wir hatten längst gelernt, dass wir immer brav „nzuri sana – sehr gut!“ sagen mussten, wenn uns jemand mit „habari – wie geht’s?“ ansprach. Ich hätte besser gesagt „akuna matata – alles cool, Mann“. Dass „Auf Wiedersehen!“ kwa heri hieß, haben wir genauso gelernt wie uns mit „asante“ zu bedanken. Und natürlich immer „pole pole“ zu rufen, was heißt: immer schön langsam. Und nachdem uns wieder jemand für nichts und wieder nichts in sein Haus gelockt hatte, um uns irgendeinen Unfug andrehen zu wollen, war ich drauf und dran, ihm einen Brief zu schreiben:

'Es war einmal ein armer Fischer, der hatte acht Töchter, die viel Mühe brachten und für die Schule auch viel Geld kosteten. Jeden Abend um neun Uhr fuhr der Fischer zur See und kam morgens um fünf zurück. Wenn klares Wetter war und kein Regen, dann waren auch keine Haie im Wasser und es gab guten Fischfang. Oft war der Fang aber schlecht und der Fischer und seine Familie darbten. Einmal im Jahr fuhr der Fischer bis nach Sanzibar und blieb dort einen Monat, um zu fischen. Alle Fische, die er fing, trocknete er und salzte sie ein, so dass sie haltbar blieben. Der Fischer lebte mit seiner Familie, seiner Schwester und seinem Bruder in einem ansehnlichen Haus am Ufer des indischen Ozeans. Eines Tages fielen dem Fischer zwei ahnungslose weiße Touristen auf, deren Füße von dem langen Marsch auf den heißen, staubigen Straßen Malindis schon wundgelaufen waren. Und weil selbst die ärmsten Touristen reicher sind als Fischer, beschloss er, sie in sein Haus einzuladen und ihnen ein Geschenk zu machen und sie zu bitten, den Segen des Himmels für ihn herabzubitten. Als also die Touristen an ihm vorbeikamen, rief er ihnen ein freundliches "Jambo!" zu. Sie antworteten und weil es so leicht ist, mit Fremden Kontakt aufzunehmen, fragte er sie, wie es ihnen gehe. Nach der Antwort war es einfach, die nächste Frage zu stellen. Und weil der Fischer listig war, fragte er sie nicht woher sie kamen sondern, wie weit entfernt ihre Wohnung von Dortmund ist. Er erzählte dann von seinem Bruder in Dortmund, redet über das Wetter in Deutschland und bat schließlich die Touristen in sein Haus. Er sagte: "mein Haus sei Euer Haus" und holte seine besten Stühle und schickte seine Frau zum Nachbarn, damit sie allen sage, dass heute alle Sardinen nicht weniger als 700 Keniashilling das Kilo kosten sollen. Nun bat er die Touristen um Hilfe - sie mögen an seine Adresse einen Brief schreiben, wegen der Briefmarken. Als die beiden einwilligten, war er sicher, dass sie nichts Böses denken würden (bei Touristen war man nie sicher, manche waren misstrauisch, unnahbar, ängstlich oder behandelten die Leute hier wie Untermenschen). Er erzählte ihnen von dem großen Hai den er gefangen hatte und verschenkte das Gebiss von dem Tier und er gab der Frau des Touristen drei Silberringe, deren Wert gewiss über dem der Briefmarken lag. Nun wusste er sie in seiner Schuld. Er konnte sie um einen Gefallen bitten, ohne sein Gesicht zu verlieren: "es wird mir Glück bringen, wenn Ihr mir drei oder vier Sardinen schenkt, als Köder für den Fang heute Nacht", sagte er. Die Touristen waren erstaunt aber dankbar, sich erkenntlich zeigen zu können und willigten ein. Sie wussten aber nicht, wo sie Sardinen bekommen konnten. Also musste er ihnen zeigen, welche Fische das sind und woher sie kommen und wer sie anbietet. Es war zu einfach: jemand hatte einen Zettel mit "680 KSh" geschrieben und obwohl dies mehr als der zehnfache Wert der Sardinen war, bezahlten die Touristen gerne. Sie bedankten sich sogar. Der Fischer war sehr zufrieden mit dem Handel. So hatten alle etwas: die Touristen Geschenke und Erinnerungen, der Fischer fast den Lohn einer Woche Arbeit und der Fischverkäufer hatte seine Fische zu einem guten Preis verkauft. Es war ein schöner Tag geworden."

Ich weiß, ich bin böse. Ja! Ich war sogar richtig verärgert!!! Angurumapo simba, mcheza? (wer wagt es zu spielen, wenn der Löwe brüllt).

Malindi wirkte wie jede Dritte-Welt-Stadt ärmlich. Ich habe aber längst gelernt, dass das ein Vorurteil ist. Es gab hier alles und jedes zu kaufen. Es gab sogar 'Hermann's Biergarten' – mit Doppel-n und Apostroph!. Duschbrausen, Wasserhähne, Brillen, Autos und und... Die Anmache in Malindi war geringer als woanders, nahm zum Stadtrand hin aber merklich zu. Jeder Kontakt mit Einheimischen, auch das einfache "Jambo" der Kinder diente nur dazu, irgendwas zu bekommen - Geld oder Bonbons. Alle waren dabei immer intelligent und freundlich. Am Abend hat im Hotel eine wirklich gute Sechsmann-Band gespielt. Drei Stunden non-stop. Ich hätte gern getanzt. Ingo nicht. Ich war enttäuscht. Und zu meiner etwas traurigen Stimmung passte, dass es am nächsten Tag von morgens bis abends geregnet hat. Ja, wir haben gepoppt. Einmal hat es funktioniert, was meine Stimmung sofort erheblich gebessert hat. Beim zweiten Mal hat Ingo versagt, und ich war wieder da, wo ich vorher war. Besser er hätte es gar nicht versucht als ihn mir reinzustecken und dann schlapp zu werden.

Wir haben in den nächsten Tagen getan, was Touristen so machen. So richtig spießig. Postkarten beschaffen und versenden, ein paar Dinge kaufen, schwimmen im Pool und – Nichtstun. Gut, dass wir diese Safari noch vor uns haben. Nun, auch in Malindi gab es aber Sehenswürdigkeiten: ein Korallenriff, einen verfallenden Palast im Urwald bei Gedi. Es gab Schlangen wie Grubenottern, diverse Vipern, Kobras und Schwarze Mamba, die wir nicht gesehen haben. Affen ('Grüne Meerkatzen'), große Spinnen, Geier, Tukane, Eulen, und Fledermäuse. Giftige Pflanzen natürlich auch. Ein kleines Ein-Raum-Museum zeigte Scheren aus Spanien, Silberringe, Glas aus Ägypten, Keramik, Porzellan aus China, Kauri-Muscheln als Zahlungsmittel, Tontöpfe, eine Eisenlampe. Handelswaren aus einem vergangenen Jahrtausend. Es schien an diesem Tag heißer zu sein als bisher. Einige Moskitos haben durch die Strümpfe ihren Weg gefunden: es kribbelt ein wenig. Wie war das noch gleich mit der Malaria?

Ah, ich könnte noch unseren Ausflug zur Schlangenfarm erwähnen: nach gutem Quickie, einem Frühstück aus Toast, Saft, Kaffee und Melone, Ananas, Papaya, Banane der Fußweg zur Krokodil- und Schlangenfarm. Nach einigen "Hello, how are you?" oder "Jambo!" und etwa zweihundert Meter Weg hatten wir einen Schatten. Der Schatten hieß Ali. Er ist mitgegangen, eine Stunde hin, eine Stunde dort, eine Stunde zurück. Auf der heißen, schattenlosen Straße, ohne Wind, bei wolkenlosem Himmel. Ich hatte knappe Shorts, Schlappen und T-Shirt an. Alles war hinterher nass, beide Füße hatten Blasen. Trotz der Tage am Pool vorher war meine Haut dort wo sie aus Shorts oder T-Shirt rausguckte knallrot. Meine arme Nase! Was es zu sehen gab: interessante Krokodile, Leguane und Chamäleons. Viele Schlangen, die meisten davon giftig, wie Puffotter, grüne Mamba, schwarze Mamba, Kobra. Um halb zwei haben wir uns an unseren Pool zurückgequält. Ali hat 1000ksh bekommen, um Benzin zu beschaffen. Denn am Donnerstag um neun will er uns abholen für eine Glasbodenbootfahrt. Wir haben Ali nie wieder gesehen.

Ja und dann die Safari. Kein Sex, statt dessen Aufstehen um drei! Abgeholt werden um vier. Die Mücken beißen um diese Zeit besonders böse. Ein etwas kindisch wirkender Fahrer namens Abdul holt uns pünktlich am Hotel ab. Er fährt ziemlich gut. Sonnenaufgang in Mombasa um sechs, irgendwo Zwischenstop um acht, Tanken bei den Tata Hills um neun. Der Straßenzustand wird schlechter auf der Strecke nach Nairobi, es liegen eine Menge Wagen sehr zerstört am Straßenrand, die Straße enthält viele zum Teil sehr tiefe Löcher, in der Nähe von Mombasa ist sie sehr schlammig. Das Fahren konnte einen das Fürchten lehren: die vielen Unfälle, umgestürzte Trucks, die Ölseen neben der Straße, die beunruhigenden Tank- und Raststellen, der außerordentlich erbärmliche Zustand der Fahrzeuge. Leute waren da, die auf der Straße ihren Lkw Motor ausgebaut hatten und dabei waren, ihn zu zerlegen. Es war heiß, und die ganze Ebene roch schlecht, nach heißem Öl und verbranntem Müll. Aggressive Paviane am Straßenrand suchten nach Verwertbarem. Dicke Trucks versuchten, rasch Weg zu finden. Wenigstens war das Klima hier erträglich. Kurz vor dem Ziel zwischen Tsavo east und Tsavo west ein Stau: Crash von zwei Trucks, ein Kran zieht sie auseinander. Hektik statt 'pole pole'.

Also: der Nationalpark war wirklich schön. Keine Frage. Sooooo viele Tiere wie Gnus, diverse Antilopen, Zebras, Kaffernbüffel, Giraffen, Strauße, Nashornvögel, und und und. Tolle Aussicht auf erloschene Vulkane und den Kilimanjaro. Aber keine Löwen und keine Elefanten. The big five machten sich rar. Ach, wozu auch. Brauchen wir nicht. Erwähnenswert: eine Übernachtung in Finch Hattons. Das waren Holzhäuser auf Stelzen in einem Sumpf mit Flußpferden. In den Holzgerüsten waren große Zelte mit zwei Betten. Duscharmaturen selbstverständlich dick vergoldet, in erlesenem Komfort. Warmes Wasser aus Solarheizungen, Strom vom Generator bis Mitternacht. Exzellentes Essen und ein Service wie wir ihn in dieser Qualität noch nirgendwo auf dieser Welt gesehen haben und nie wieder sehen werden. Unübertroffen. Wir sind in Afrika! Nach drei Tagen sind wir wieder in unserem Hotel.

Ich habe gesündigt an diesem sehr heißen Tag. Man konnte ja auch kaum einen klaren Gedanken fassen bei dieser Hitze. Wenig Wolken, kein Wind, heiß und sehr feucht. Selbst beim Sitzen im Schatten läuft einem aus allen Poren Wasser. Verdammt, ich hatte mein knappstes Höschen an und ein T-Shirt. Sonst nichts. Auch nichts drunter. Immer noch zu heiß. Heute Abend wird es im Hotel ein 'Christmas Gala Diner' geben, mindestens zweimal werden von catholic church chors Lieder gesungen werden. Morgen wird das Hotel ganztägig zu Cocktails einladen. Montag sind Präsidentschaftswahlen. In den halbfeuchten Nordgebieten ist eine Seuche aufgetaucht, die schon 161 Menschen erwischt hat. Symptome sind Erbrechen und Durchfall, dann Verbluten ähnlich Ebola. Die medizinischen Experten sagen wegen der hohen Feuchtigkeit eine Zunahme von Malaria voraus. Und ich? Ich bin bloß mal ins Zimmer nach dem Herumlungern am Pool. In meinem Bikini.

Es war so lächerlich einfach. Ich brauchte nicht nachzudenken. Das hat er für mich getan. Er war mir schon einige Tage vorher aufgefallen, selbst Ingo hatte ihn bemerkt. Weil er gut aussah. Nein, ich weiß nichts über ihn. Nicht sein Alter, nicht seinen Namen. Ich weiß, dass er dunkle Haut hatte aber nicht von hier war. Hotelgast eben. Er kam mir auf dem Weg zu unserer Hütte entgegen. Enges Muskelshirt, weiße Jeans. Kurze Haare. Ein Traum von einem Mann. Ich wäre an ihm vorbei gehuscht. Wenn er nicht gesagt hätte: „Hast Du Lust?“ Auf Deutsch! Nur diese drei Worte. Ich hätte an Ingo denken können. An Infektionskrankenheiten in Afrika. Was ich tat? Ich nickte bloß. Seine Antwort war ganz einfach: „Komm!“ Jetzt, im Nachhinein kommt mir das wie ein Traum vor. Seine Hütte lag nicht weit entfernt. Er nahm mir das Oberteil ab und küsste meine Brüste. Er zog mir das Höschen herunter und legte Mittelfinger und Ringfinger zwischen meinen Beinen auf meine Lippen, drückte sie dann in meine Spalte. Ich wusste, dass ich schon nass war. Er lächelte. Nein, er grinste nicht. Er lächelte. Ich konnte das Gerät in seiner Hose ahnen. Dann zog er sie aus und ich sah es. Es war nicht hart aber schon sehr sehr groß. Ich wollte, dass er auch das Shirt auszog. Ich wollte seinen harten Bauch sehen. Sein Schwanz wuchs. Ich konnte seine Wärme fühlen. Und wie er dicker wurde. Als er stand, war er leicht nach oben gebogen so wie ich es sehr mag. Dunkelbraun, mit glänzender Eichel, matter Haut am Schaft unter der schöne Adern lagen. Ich wichste ihn ein wenig, während er wieder zwei Finger in meiner Spalte bewegte. Es war soooo geil! Er nahm mich von hinten. Ich stützte mich mit den Armen auf dem Bett ab und empfing sein Gerät. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so nass gewesen. Ich kam keuchend nach ganz kurzer Zeit. Ich hätte schreien mögen, aber ich traute mich nicht.

Er legte mich vorsichtig auf den Rücken. Schob mir ein Kissen in den Rücken, so dass ich fast saß. Ich sollte wohl zusehen können. Meine Füße standen auf dem Boden, die Schenkel waren weit gespreizt. Ich konnte so seinen dicken Kolben gut sehen. Er musste ihn nach unten biegen, um mein Loch zu erreichen. Es machte mich verrückt zu sehen, wie er sich in mich schob, wie er schleimglänzend ein- und ausfuhr. Das Gefühl dieses sehr dicken Rohrs in meinem Loch - ach was! - in meiner geilen Fotze war unbeschreiblich. Meine Fotze drückte seinen Schwanz, der sich von allein nach oben gebogen hätte, in die Waagerechte und erhöhte so den Druck auf die Vorderwand meiner Fotze. Ja, ich will dieses Wort! Ich kam wieder.

Dann durfte ich ihn reiten. Seinen schönen, festen Sack fühlen. Ihm einen Finger in den Arsch stecken. Und fühlen, wie er kam. Wie dieses dicke Teil zuckte und mir seinen Fickschleim reinpumpte. Hörte er überhaupt mal wieder auf zu ejakulieren? Das mussten richtige Mengen sein. Dann stieg ich ab. Sein Rohr war nicht wesentlich kleiner geworden. Ich drehte mich um. Wollte ein letztes Mal seinen nackten, faltenlosen, knackigen Arsch sehen, wie glatt er war, wie hoch er stand, die Grübchen an den Seiten. Ich küsste seinen Penis. Vorbei.

Ingo hat das nie erfahren. Warum auch? Ich habe diesen wundervollen Stecher noch ein paar Mal im Hotel gesehen. Ein Traum von einem Mann. Warum war er allein hier? Ich weiß es nicht. Wir sind beide aneinander vorbei gelaufen. Ein kleines Kopfnickel zum Gruß. Nicht mehr. Hätte ich diesen Mann für immer besitzen wollen, als Freund, als Partner, als Mann? Ich weiß es nicht. Bin ich Ingo untreu geworden? Sicher. Bin ich es immer noch? Sicher nicht. Hätte ich Ingo verziehen, wenn er in so einer Art fremd gegangen wäre? Sicher. Hätte es mir weh getan? Ja doch!!!

Dann lagen wir wieder faul am Pool. In dem lauwarmen Wasser lebten ganz kleine Käfer, die bissen, wenn man still war und sich nicht bewegte. Es war kurz nach eins. Siesta. Leichter Wind kam auf. Um drei waren wir es leid. Sind ein wenig herumgelaufen, haben dann mit neuen Nachbarn gesprochen und uns schließlich für das 'Gala Diner' umgezogen.

Hatte ich ein schlechtes Gewissen? Nein. Hätte ich es noch einmal gemacht? Ich glaube, schon. Mein Gott, was ein schöner Mann!

Was es noch zu berichten gibt? Nicht viel. Ich bekam Fieber. Dann Durchfall. Der Durchfall hörte irgendwann wieder auf. Das Fieber nicht. Wir haben dennoch weiter gemacht, in den Tropen sind 38 oder 39 Grad Fieber nicht soooo lästig, man merkt davon kaum etwas. Glasbodenbootausflug. Das Boot startete im Marine-Park südlich von Malindi. Wir waren zu acht. Eine streng aussehende Frau aus Duisburg, die am heißen Strand locker eine halbe Stunde um 100ksh feilschen konnte. Die merkwürdige Familie mit dem alten, nicht unsportlichen Vater, der typischen Mutter und dieser 16-jährigen Tochter, die vor Fischen Angst hatte aber unendlich viel an ihrem Outfit tat: blonde Haare heute oder total blauschwarze Haare morgen, knappster Bikini oder gelbes Shirt mit nur einem schwarzen Bikini-Höschen. Oder sie tauchte in hautengen, hellblauen Satin Jeans auf, die vorn ihre Calvin-Klein Wäsche zeigten. Zeigte sich in einem unschuldig ausgestellten, engen aber wahnwitzig kurzen Minikleid oder in einer ausgestellten, oben knallengen und hinten geschnürten Hose. Die Hose machte einen unglaublich geilen Arsch, so dass unser Tischnachbar zu seinem Sohn sagte: „schau nicht hin, sonst wirst Du blind.“ Was für eine Menge bunter, zahmer Fische! Sie beißen überall, wenn man Brot hat. Wir waren drei Stunden draußen, davon zwei im Wasser, das hier völlig klar ist. Ingo war begeistert. Das Girl hat einen bösen Sonnenbrand bekommen. Mein Fieber hat bis nach Deutschland gehalten. Nix Schlimmes. Mein Hausarzt wusste Rat.

Was es noch zu sagen gibt? Ich bin immer noch mit Ingo zusammen. Vielleicht werden wir heiraten. Mit ihm habe ich sogar mal darüber nachgedacht, es zu viert mit unseren Freunden zu treiben. Aber eigentlich genügt er mir. Den Kick mit anderen brauche ich nicht wirklich. Wäre schön, wenn er etwas häufiger könnte. Mal sehen, was sich da noch so machen lässt...


Kommentare


Big_Ben
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 259
schrieb am 20.09.2009:
»Sehr tolle Idee. Mir hätte es gefallen, wenn ein bisschen mehr auf die Erregung der Hauptdarstellerin eingangen worden wäre und ihre diesbezügliche Entwicklung.
Interessant fand ich diesen Penisring der hinter der Eichel sitzt. Nach sowas muss ich mich mal umsehen.«

Musicus11de
dabei seit: Apr '07
Kommentare: 68
schrieb am 14.11.2009:
»Eine sehr schöne Geschichte,die eine Fortsetzung verdient.
Sie hat einen sehr angenehmen,wohltuend leisen Stil.
Gut,daß Linas Hausarzt Rat wußte,das läßt hoffen...«

magicflute
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 258
schrieb am 15.01.2010:
»Whow: tolle Schreibe - feiner Stil - Hochachtung! Kurze, prägnante Sätze (manchmal sehr kurz - ist so ein bisschen Werbe-Sprache, was ich nicht so mag; aber konsequent. (- oder besser Komma? Ode gar nichts?) Und sehr gut zu Lesen...
Die Idee gefällt mir auch sehr gut: Landei mausert sich, die Gefahr von Arroganz ist nicht thematisiert, aber ständig zu spüren. Die erotischen Abenteuer sind sehr abwechslungsreich und vor allem sehr realistisch beschrieben: Ich hab die Geschichte sehr genossen, auch weil sie hier mal was ganz anderes und viel mehr reinbringt jenseits des Rein-Raus.

Katja und Markus zusammen mit Lina und Ingo zu erleben, ist aber auch eine wirklich reizvolle Vorstellung: gern mehr Details :-)
Gruß und mehr! Magic«

pfalzliebe
dabei seit: Jul '04
Kommentare: 153
schrieb am 20.06.2012:
»...mit eine der besten Geschichten die ich hier gelesen habe!!Prima Stil, sehr flüssig geschrieben...kurz gesagt GEIL hoch drei!!Ein dickes Lob!!«


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