Lucifer's Braut - Kapitel 2 - Die Hochzeit
von Cally
Aufgeregt rutschte Aurora auf ihrem Sitz hin und her, während die Kutsche sich langsam dem Tempel nährte. Sie hatte ihren Bräutigam noch nie gesehen. Die Hochzeit war arrangiert. Der Bräutigam war ein Fürst aus einem der nördlichen Gebiete des Königreiches und die Verbindung war für ihren Vater aus politischen Gründen günstig. Fürst Angat und ihr Vater hatten die Verlobung ohne sie vereinbart. Alles was sie bislang von ihrem zukünftigen Ehemann gesehen hatte, war ein teurer Verlobungsring und ein kurzer Brief in dem er ihr mitteilte, dass er sich darauf freue, sie kennen zu lernen. Es war in ihren Kreisen nicht ungewöhnlich, dass Ehen so zustande kamen. Ihre Mutter war eine Cousine des Königs und sowohl ihre eigene als auch die Ehen aller ihrer Kinder waren aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen geschlossen worden. Romantik, so meinte ihr Vater, sei etwas für das einfache Volk, der Adel könne sich so etwas nicht leisten. Er hatte ihr versichert, dass sie sich schon aneinander gewöhnen würden. Das entsprach nicht unbedingt Auroras Vorstellung von einem glücklichen Leben und obgleich ihr immer klar gewesen war, dass sie ihren Gatten nicht würde selbst aussuchen dürfen, hatte sie doch immer gehofft, dass sie ihn trotzdem lieben würde. Noch immer hatte sie diese Hoffnung und ihre Aufregung kam wohl überwiegend daher, dass sie sich fragte, ob sie sich wohl gleich in ihren Bräutigam verlieben würde.
Der Priester begrüßte ihren Vater herzlich und Aurora höflich, distanziert, so wie es Priester meistens mit Frauen taten. Da ihnen selbst fleischliche Freuden verwehrt waren, schienen sie Frauen mit einer gewissen Abneigung zu betrachten.
Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Die Probleme des Priesters waren nicht die ihren. Sie würde heute heiraten! Und danach eine Hochzeitsnacht durchleben, wie sie im Geiste hinzufügte. Wieder dachte sie an den verrüchten Traum der letzten Nacht. Wie real es ihr doch vorgekommen war als der Fremde sie genommen hatte! Sicherlich war es die Angst vor der Hochzeitsnacht geschürt durch Elias Berichte von ihren eigenen glücklosen Ehepflichten, die ihr eine so lebhafte Fantasie beschert hatten. Schon bei dem Gedanken an diesen Traum spürte sie wie das Blut in ihren Schamlippen stärker pulsierte.
"Aurora? Ist alles in Ordnung mit dir?" Ihr Vater musterte sie prüfend. Offenbar hatte er schon zuvor mit ihr geredet, aber sie war zu sehr in Gedanken gewesen, um ihn zu hören. Sie nickte und bemühte sich um ein Lächeln.
Seufzend nahm ihr Vater ihre Hand und führte sie in den Tempel. Sie hatten eine große Familie und viele einflußreiche Freunde. Ihr Vater hatte es sich nicht nehmen lassen, jede Hochzeit seiner Kinder zu nutzen, um seine Verbindungen durch ein üppiges Fest zu pflegen und so waren auch bei dieser Hochzeit seiner jüngsten Tochter alle Plätze besetzt. Ein Raunen ging durch die Menge, als sie den Gang entlang schritt. Sie trug eine eng geschnürte weiße Samtcorsage, die ihre Brüste leicht anhob und ihre Taille noch schlanker wirken ließ; dazu einen langen fleißenden Seidenrock mit einer üppigen Schleppe. Ihre langen blonden Haare und ihre ansonsten bloßen Schultern waren bedeckt von einem bodenlangen Schleier. Sie wusste, dass ihr Bräutigam um die Corsage gebeten hatte. Eigentlich widerstrebte es ihr, dass er sich in die Auswahl ihres Hochzeitskleides eingemischt hatte, aber sie musste zugeben, dass das Gesamtbild sowohl sinnlich als auch elegant wirkte und vor allem viel besser zu ihr passte als das Kleid ihrer Mutter, welches sie eigentlich hatte tragen wollen.
Als sie den Altar erreicht hatten, wandte ihr Vater sich ab, um sich in die erste Reihe zu der übrigen Familie zu setzen. Ihr Bräutigam hatte nach vorne geblickt, während sie auf den Altar zugeschritten war. Erst jetzt wandte er sich ihr zu.
Gebannt starrte sie ihn an. Sie konnte sich nicht rühren. Es war so wie in der Nacht zuvor, nur dass diesmal wusste, es war die in ihr aufsteigende Panik, die ihr jede Bewegung unmöglich machte. Zum Glück war ihr Gesicht unter dem dünnen Schleier verhüllt, so dass die Gäste nicht sehen konnten, wie sie mit offenem Mund ihren Bräutigam anstarrte. Kein Zweifel. Er war es. Er war der Mann von dem sie letzte Nacht geträumt hatte. Oder falls es kein Traum war, dann war er der Mann mit dem sie letzte Nacht Sex gehabt hatte. Der Mann, der mit gelb glühenden Augen Magie gewirkt hatte! Seine Augen waren jetzt normal, aber sie war sicher, das er es war. Und nun stand er neben ihr und gelobte mit eben dieser samtigen, dunklen Stimme, die sie noch so gut in Erinnerung hatte, er würde für den Rest ihres Lebens für sie sorgen und verlangte im Gegenzug ihren ewigen Gehorsam. Sie war wie in Trance. Nur mühsam überstand sie die Zeremonie. Immer wieder musste der Priester sie darauf aufmerksam machen, sich jetzt hinzuknien, aufzustehen, eine Frage zu beantworten. Er tat es dezent, so dass es wohl nur dem Bräutigam auffiel. Der wiederum ignorierte die Tatsache, dass seine junge Braut am Tag ihrer Eheschließung vollkommen neben sich stand.
Schließlich führte Fürst Angat sie aus dem Tempel und auf das anschließende Fest. Pflichtgemäß nahmen sie dankend Glückwünsche und Geschenke der Gäste entgegen und das Fest nahm seinen Lauf. Als Angat erklärte, er wolle sich nun mit seiner Frau zurück ziehen, begab sich Aurora zitternd aber gehorsam an seine Seite.
Umgehend bot sich eine Dame von Hofe des Königs an, Auroras Jungfräulichkeit zu prüfen, so wie es seit Jahrhunderten Brauch war. Da Angat alleine mit einer kleinen bewaffneten Eskorte aus seinem Heimatland angereist war, hatte er keine Dame angemessenen Standes dabei, die die Prüfung übernehmen konnte, daher wäre eine Verwandte des Königs die nahliegende Wahl gewesen.
Aurora errrötete. Im ersten Moment dachte sie voller Scham, wie peinlich ihr diese Untersuchung sein würde. Dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Wenn sie gestern Nacht nicht geträumt hatte, dann hatte dieser Mann sie bereits entjungfert. Sie war keine Jungfrau mehr und alle würden das wissen! Die Ehe würde annuliert und sie würde zur Strafe in irgendein Kloster gesteckt werden. Würde er ihr das antun? War es das, was er von Anfang an bezweckt hatte? Warum?
Angat hielt den Arm eng um seine Braut geschlungen und das Beben, welches ihren Körper durchlief als dieses Angebot gemacht wurde, war ihm nicht entgangen. Verständlich, dachte er bei sich, sie hatte allen Grund nervös zu sein. Ihm hingegen bedeutete die aus seiner Sicht lächerliche Überprüfung der Jungfräulichkeit ebenso wenig, wie die vorangegangene priesterliche Zeremonie. All dies war lediglich Mittel zum Zweck, damit sein Anspruch auf seine junge Braut auch in deren Familie und der Öffentlichkeit anerkannt wurde. Auch für Aurora schien die Zeremonie im Tempel wichtig gewesen zu sein. Sie war so angespannt gewesen, als hätte sie wirklich geglaubt, eine Verbindung ablehnen zu können. Das war natürlich lächerlich! Die Verbindung war bereits in der vorangegangenen Nacht besiegelt worden, als sie sich ihm freiwillig hingegeben hatte. Und trotz ihrer Proteste, hatte sie es freiwillig getan! Und es wollüstig genossen! Bei dem Gedanken daran umspielte ein Lächeln seine Lippen. Damit gehörte sie ihm. So wollte es ein Gesetz, das älter war als die Priesterschaft und trotz all ihrer Bemühungen noch immer stark und wirksam!
Angat versicherte der Dame ebenso wie Auroras Eltern, dass er keinerlei Zweifel an der Junfräulichkeit seiner Braut hege und daher auf die Prüfung verzichte. Dieses Recht stand ihm zu und keiner widersprach. Er spürte, wie Aurora erleichtert aufatmete und führte sie schnell aus dem Festsaal.
In ihrem Schlafraum angekommen, zog er sie fester an sich und küsste sie leidenschaftlich. Mit geschlossenen Augen gab sie sich seiner fordernden Zunge hin und erwiderte das Spiel seiner Lippen. Willig gab sie nach, als seine Hand ihren Rücken weiter hinunter glitt und ihren Körper gegen seinen Unterleib presste. Sie spürte seine pralle Männlichkeit durch den leichten Stoff. Von Erregung und Vorfreude erfüllt, öffnete sie die Augen und blickte in seine die gelblich glühende Tiefe der seinen.
Erschrocken löste sie sich aus seiner Umarmung.
"War es also kein Traum? Gestern Nacht?" fragte sie mit bebender Stimme.
"Nein, meine schöne Aurora. Das war kein Traum. Du hast dich mir ganz real hingegeben und du wirst es noch viele weitere Male tun, wann immer ich es von dir verlange. Du gehörst jetzt mir." Seine Stimme klang ruhig, bestimmt.
"Was bist du?"
"Das ist eine kluge Frage, Aurora. Nach dem, was eure Priester euch lehren, wäre wohl Dämon die naheliegenste Bezeichnung, obgleich ich sie nicht ganz treffend finde."
"Wirst du mich töten?"
"Dich töten?" Er schien amüsiert. "Nein. Das hätte ich wirklich einfacher haben können, meinst du nicht? Ich will dich. Das ist alles."
"Das ist alles?"
"Für's erste."
"Warum ich?"
Er musterte sie ausgiebig. "Dein Vater und der König wollte meine Hilfe. Und du bist der Preis den sie mir bezahlen."
Sie dachte an den traurigen, schuldbewußten Blick, den ihr Vater ihr zugeworfen hatte, ehe sie das Fest verließ. Er wußte also, an wen oder was er sie verheiratet hatte.
"Er hat mich verkauft?" stammelte sie ungläubig.
Angat reagierte auf ihre Frage nicht. Es bedurfte keiner Antwort. Ruhig wartete er, wie sie die Nachrift aufnehmen würde.
Aurora spürte Wut in sich aufbrausen wie eine gigantische Welle. Ihr eigener Vater hatte sie einem Dämon ausgeliefert und sie hatte sich noch vor der Hochzeit eben diesem Dämon nur allzu bereitwillig hingegeben. Sie wußte nicht, wohin mit ihrer Wut und so richtete sie diese entgegen aller Vernunft gegen den unheimlichen Fremden mit dem sie nun ihr Leben verbringen sollte.
"Das mache ich nicht mit! Ich will gehen! Die Ehe kann annuliert werden!" schrie sie und eilte zur Tür. Tränen der Wut und Verzweiflung standen in ihren Augen. Doch als sie die Tür aufziehen wollte, fiel sie sofort wieder ins Schloss und ließ sich nicht mehr öffnen.
Aufgebracht trommelte sie gegen zunächst gegen die verschlossene Tür. Doch dann stellte er sich ihr entgegen und sie begann fluchend auf ihn einzuschlagen. Er erdultete es für einen kurzen Moment, dann griff er nach ihren Handgelenken und eine unsichtbare Kraft raubte ihr den Atem und ließ sie hechelnd in die Knie gehen.
"Es reicht jetzt, Aurora! Du schuldest mir Gehorsam, also beherrsch dich!" Seine Stimme schwoll zu einem lauten Grollen an und sie war sicher, dass man es im Festsaal hören müsste, aber sicherlich würde er auch das mit seiner Magie verhindern.
Seine Augen glühten in einem tiefen Orange und ihr wurde klar, dass sie keine Ahnung hatte, worauf sie sich eingelassen hatte. Weiter versuchte sie nach Luft zu schnappen und spürte, wie die Kraft sie langsam verließ. Kurz bevor sie ohnmächtig wurde, ließ er ihr wieder Luft zum atmen. Gierig sog sie die frische Luft in ihre Lungen und während sie langsam wieder zu sich kam, half er ihr auf. Seine Augen strahlten jetzt wieder in tiefem gelb und sie war sich sicher, dass die beruhigende Wirkung die von ihnen ausging, keine Einbildung, sondern Absicht war. Er versuchte, sie zu beeinflussen! Sie versuchte, sich zu widersetzen, aber sie schaffte es nicht, sich von seinen Augen zu lösen.
"Ich habe kein Interesse daran, dir nicht weh tun, Aurora. Aber ich dulde keinen Ungehorsam. Hör auf, dich gegen mich aufzulehnen." Seine Stimme war sanft, ebenso wie die Berührung seiner Hände, als er ihr den Schleier vom Kopf nahm und über ihr Haar streichelte. Trotzdem klang in seiner Stimme eine Bestimmtheit mit, die ihr klar machte, dass sie es sehr schwer haben würde, wenn sie sich nicht fügte. Er entschuldigte sich nicht und er fragte sie auch nicht, ob ihr die Berührung gefiehl. Sie wusste, dass sie tun würde, was er von ihr verlangte. Dieses Wissen und seine Worte jagten ihr ein Schauer über den Rücken. Ihr Widerstand bröckelte dahin. Sie nickte. Sie hatte keine andere Wahl. Je tiefer sie in den Tiefen seiner Augen versank und je fester seine Hände über ihren Körper glitten, umso klarer wurde ihr, dass zumindest für heute sie sich
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Kommentare
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