Mara
von tesa
Mara McAllister stand vor ihrem Koffer. Was zum Teufel sollte sie bloß anziehen? Ein Blick aus dem Fenster genügte um ihr zu sagen, jedes bisschen Stoff und sei es auch noch so knapp, würde sie schon zum schwitzen bringen. Die Sonne brannte unerbittlich auf den Asphalt der Straße vor dem Hotel. Wie schön wäre es, einfach nur ihren knappen schwarzen Bikini anzulegen und hinunter zum Pool zu gehen, sich in das kühle Nass gleiten zu lassen und den Tag bei ein paar Cocktails an der Poolbar zu vertrödeln. Wer weiß, vielleicht würde sie auch ein paar Blicke auf den einen oder anderen heißen Körper erhaschen, genug knackige Typen gab es hier ja. Es machte sie wütend, dass sie die einzige in der ganzen Hotelanlage zu sein schien, die nicht zum Urlaub auf die Insel gekommen war. Nein, sie war natürlich wegen eines Jobs gekommen. Dabei sollte sie heute eigentlich im Flieger nach Italien sitzen, Francesca, ihre alte Studienfreundin, hatte sie eingeladen zwei Wochen auf dem Anwesen ihres Onkels zu verbringen. Da hatte ihr Boss ihr natürlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie war neu in der Redaktion und musste seit ihrem Vorstellungsgespräch jede miese Reportage übernehmen weil sie sich geweigert hatte, den alten Grapscher ranzulassen. So verzweifelt war sie nicht, für einen Job ihre Würde zu vergessen! Und das hatte sie nun davon. Ursprünglich war sie für den Kulturteil engagiert worden, ihr Studium der Literaturwissenschaften und Journalistik machte sie zur Expertin für zeitgenössische Literatur und Kritiken, doch nun musste sie ein Interview führen, mit einem der derzeit angesagtesten Rockstars - Luke Morrison. Kerle wie er trieben sie zur Weißglut- sein Name war wahrscheinlich nur Teil einer Promoaktion, natürlich musste ein Rockstar den Namen des Doors Frontmannes tragen. Sie wollte dieses Interview nicht führen, aber ihr blieb keine Wahl, Grace war krank geworden und so blieb der Mist an ihr hängen. Klar, die meisten jungen Frauen hätten Arme und Beine dafür gegeben einmal mit Luke sprechen zu können, aber sie stand nicht auf diese aufgeblasenen Machotypen und Pseudo-Rockstars. Sie seufzte tief und beugte sich wieder über ihren Koffer. Schließlich entschied sie sich für einen kurzen Faltenrock, der ihre Oberschenkel nur knapp zur Hälfte bedeckte und eine weiße, dünne Bluse, bei der sie die oberen drei Knöpfe offen lies. Angesichts des Wetters wäre jedes bisschen mehr zuviel gewesen. Schon der zarte Stoff ihres BHs und das Spitzenhöschen schien ihr viel zu viel zu sein. Sie steckte ihr langes dunkles Haar zu einem lockeren Knoten auf, einige Locken fielen ihr lose über die Schultern, sie schaffte es nie ihr volles Haar ganz zu bändigen, ein Erbe ihrer italienischen Großmutter. Viel Make up wollte sie nicht auflegen und ließ es deshalb bei etwas Mascara, der ihre langen Wimpern betonte und das Grün ihrer Augen leuchten ließ und einen schimmernden Klecks Lipgloss, alles andere würde bei der Hitze sowieso nur verlaufen. Zuletzt legte sie ihre großen silbernen Kreolen und die hohen Riemchensandalen an, schnappte sich ihre Handtasche, sah rasch auf die Uhr und beeilte sich aus dem Hotel zu kommen, die Outfitsuche hatte einfach zuviel Zeit gekostet.
Als sie die große Eingangstür des Hotels verließ prallte sie vor eine Wand aus heißer schwüler Luft. Kleine Schweißtropfen bildeten sich an ihrem Hals und rannen zwischen ihren prallen Brüsten hinab. Während sie sich keuchend ein Taxi herbeiwinkte fächelte sie sich so gut es ging Luft zu. Die Bluse war ihr jetzt schon viel zu warm, aber ihr rotes Neckholdertop hätte für ihre Zwecke zu aufdringlich gewirkt. Sie wollte den Typen schließlich nicht zu irgendetwas ermutigen, das fehlte ihr gerade noch. Nein, die Bluse war züchtig genug um nicht als billiges Groupie dazustehen. Nach einer zehnminütigen Fahrt an einen etwas entlegeneren Teil der Insel hielt das Taxi vor einer riesigen Villa. Mara staunte nicht schlecht über soviel Luxus in einer so einsamen Gegend. Am letzten Haus waren sie vor fünf Minuten vorbei gekommen und das Taxi war schnell und rücksichtslos gefahren, wie die meisten Taxen es tun.
Sie straffte die Schultern und lief aufrecht den Weg zum eindrucksvollen Eingangsportal hinauf. Mara konnte den Schweiß ihren Rücken bis in ihre Pospalte hinabrinnen spüren und fühlte wie ihre Oberschenkel warm und feucht aneinander rieben. Unter anderen Umständen hätte sie sich sogleich von den lästigen Kleidern befreit und wäre nackt zum Strand auf der anderen Straßenseite gelaufen, hätte sich ins Meer geworfen und ihren straffen Körper sanft von den Wellen umspielen lassen. Welch eine erfrischende Vorstellung, aber das Schicksal war ihr nicht gut gesonnen und so klopfte sie an die große Tür.
Ein älterer Mann, der trotz der Hitze in einem tadellosen Anzug steckte, öffnete ihr mit den Worten "Sie wünschen, Miss?" "Guten Tag, mein Name ist Mara McAllister vom PublicInterestMagazine, ich habe einen Termin mit Mr Morrison." Der kleine Mann runzelte die Stirn und sah auf seine Armbanduhr, Rolex wenn sie sich nicht täuschte, und schenkte ihr einen missbilligenden Blick. "Sie sind eine halbe Stunde zu spät Miss. Mr Morrison schätzt es nicht zu warten." Das wurde ja immer besser, wenn sein Lakai schon so arrogant war, wie würde sich dieser Rockstar erst erweisen? "Ich weiß und bitte meine Unpünktlichkeit zu entschuldigen, ich hatte noch eine wichtige Telefonkonferenz mit der Redaktion..." "Keine Konferenz der Welt kann wichtiger sein, als ein Termin bei Mr Morrison, aber da sie nun endlich eingetroffen sind, treten sie ein, ich werde sehen, ob der Herr noch in der Stimmung ist Sie zu empfangen." Tzz, Mara konnte nur ungläubig die Brauen hochziehen und war kurz davor auf dem Absatz kehrt zu machen und auf dieses Interview zu pfeifen. Aber dann würde sie ihren Job verlieren, der sowieso schon an einem seidenen Faden hing, also hieß es in den sauren Apfel beißen und tapfer lächeln. Im Haus war es angenehm kühl, der Butler führte sie in eine mit Parkett ausgelegte Eingangshalle und bot ihr einen Platz auf einem dunkelroten Samtsofa an. Mit großen Augen sah Mara sich um während sie auf Luke Morrison wartete.
Luke stand unter der Dusche als er das Klopfen an der Tür vernahm. Was wollte der alte Willy bloß wieder von ihm? Konnte er nicht einmal am Tag seine Ruhe haben? Er drehte den Hahn zu noch bevor er den Seifenschaum von seinem muskulösen Körper gewaschen hatte. "Mr Morrison?" "Ja verdammt, Willy was ist so wichtig, dass du mich unter der Dusche störst?" "Ich bitte vielmals um Entschuldigung Sir, aber unten wartet eine junge Dame vom PublicInterestMagazine auf Sie." Luke war verärgert "Jetzt kommen diese Aasfresser von Reportern auch schon unaufgefordert hierher! Vertreib sie Willy!" "Sir, wenn ich mich recht entsinne, haben Sie persönlich vor einem Monat diesem Termin zugestimmt." Da fiel es ihm wieder ein. PublicInterest, natürlich diese extrem scharfe Blondine mit diesen überzeugenden Argumenten. Ja, wie hieß die Kleine noch mal? Grace Carlington? Oh verdammt, war die heiß gewesen. In Überzeugung einer weiteren heißen Nummer, die er zu seiner Liste hinzufügen konnte, die seit seinem Ruhm immer länger wurde, hatte er nach kurzem Zögern zugestimmt, man durfte den Frauen nie zeigen, dass sie einen scharf machten, er musste die Hand am Drücker haben. "In Ordnung, Willy, ich komme in einer viertel Stunde runter, biete der Lady schon mal einen Drink an." "Zu Ihren Diensten Sir." Damit war Luke seinen Butler los und er konnte die Brause wieder aufdrehen. Was fühlte er da? Der Gedanke an die bevorstehende Leidenschaft hatte seinen Schwanz hart werden lassen. Oh Mann, er war vielleicht spitz auf diese Kleine, erst würde sie sich zieren und ihre Reportermasche mit den Fragen abziehen, doch dann würde er sie mit seinen Antworten heiß werden lassen. Erst würde sie schweigen und dann nach einer Weile seinen Namen schreien, er liebte es, wenn eine Frau ihm sagte wie fantastisch sie es mit ihm fand. Und fantastisch hatten es alle gefunden. Sein bestes Stück war auch nicht zu verachten, steif und groß ragte er zwischen seinen eingeschäumten Beinen hervor. Er begann ihn zu wichsen, nur ein bisschen, er wollte seinen Saft nicht an die Marmorkacheln verschwenden, nein, er wollte sich nur schon einmal aufheizen für das was er gleich mit diesem blonden Reporterluder anstellen würde. Überall würde er seine heiße Sahne verspritzen, auf ihre drallen Titten, in ihren gierigen Mund und schließlich würde er sich an ihrem überraschten und verzückten Blick weiden, wenn er ihr den Rest seiner heißen klebrigen Sahne ins Gesicht spritzen würde. Oh ja, diesen Blick liebte er daran am meisten. Verdammt, er musste aufhören an das kleine geile Stück unten in der Eingangshalle zu denken, sonst ginge es gleich mit ihm durch. Ein letztes Mal drückte er seinen harten Schwanz in seiner Hand und dachte an die bevorstehenden süßen Stunden, dann wusch er den Schaum von seinem Körper und stieg aus der Dusche. Er streifte sich die weiße weite Leinenhose über, natürlich ohne Shorts, er trug nie Unterwäsche wenn er diese Zwecke verfolgte, und entschloss sich für ein schwarzes Muskelshirt, das seinen definierten Oberkörper noch stärker betonte. Im Spiegel, der eine ganze Wand seines Badezimmers einnahm warf er einen letzten Blick auf sein markantes Gesicht mit dem leichten Bartschatten, der ihn so verwegen aussehen ließ, zwinkerte sich selbst mit seinen grauen Augen zu, fuhr sich mit der einen Hand durch das dunkle Haar, dass er als Rockstar nun etwas länger als üblich trug und zeigte seinem zufriedenen Spiegelbild das V von Zeige und Mittelfinger, für einen weiteren Sieg.
Mara trommelte inzwischen ungeduldig mit den Nägeln auf die Lehne des Sofas, erst so einen Aufstand machen wegen Ihrer Verspätung und sie dann noch geschlagene 20 Minuten warten lassen, das wurde ja immer besser.
Als sie Schritte auf der Treppe vernahm, blickte sie auf und ihr stockte der Atem. Luke Morrison stand auf dem Treppenabsatz in einer weißen Leinenhose, die Dank des einfallenden Sonnenlichts durch das Panoramafenster in seinem Rücken, nur allzu deutlich erraten ließ, was in dieser Hose steckte. Seine einladenden Lippen umspielte ein unwiderstehliches Lächeln, dass Mara dazu brachte sich nervös über die eigenen Lippen zu lecken. Wieso hatte sie nicht daran gedacht vor ihrem Interviewtermin mal ein Foto oder ein Musikvideo von Luke anzusehen? Mit vielem hatte sie gerechnet, aber nicht mit einem Mann, der ihre Knie weich werden ließ und ihr heiße Schauer zwischen die Schenkel jagte.
Er schlenderte langsam die Stufen hinab und sah sie erst an, als er am Ende der Treppe angekommen war. Sein Lächeln erstarb. "Wer zum Teufel sind Sie denn?"
Ihr Blick hing noch immer fest an der überdeutlichen Beule in seiner Hose, die einen wahrhaft gewaltigen Schwanz vermuten ließ. Es machte aber dennoch nicht den Anschein, als sei er bereits steif, soviel konnte sie, als Frau mit geübtem Blick, sofort erkennen.
„Hi, mein Name ist Mara McAllister“ entgegnete sie kühl und scheinbar abgeklärt als sie endlich ihren Blick in Richtung seines Gesichts lenken konnte. „Ich bin Reporterin beim Peni... PublicInterestMagazine, wir waren verabredet für ein Interview.“ Das musste ja so kommen, dachte sie sich. Jetzt bloß nicht nervös werden und so tun als sei nichts passiert. Vielleicht hat er es ja gar nicht gehört. Luke sah sie an und man konnte aus seinem Blick nichts schließen. Er schien seine Rolle perfekt zu beherrschen. Der übertrieben selbstbewusste Macho, dem nichts und niemand etwas anhaben konnte. Er war auf alles vorbereitet, doch allem Anschein nach nicht darauf sie heute hier zu sehen. Wie auch, eigentlich wäre sie ja jetzt schon auf dem Weg nach Italien und Grace Carlington würde dieses Interview führen. Doch die gute Grace hatte ja angeblich beim Möbeltragen gleichzeitig ihre Hand und ihren Rücken verletzt.
In der Redaktion ging allerdings das Gerücht um, dass sich das ganze sicher etwas anders zugetragen hatte als Grace hat verlauten lassen. Es ist allseits bekannt, dass Grace nicht zur schüchternen Sorte Frau gehört und nichts anbrennen lässt. Zumindest nichts was männlich ist, gut bestückt und es ihr gut besorgen kann. Und so lag die Vermutung nahe, dass sie bei irgendeiner Orgie zu viele Männer beglücken musste und dabei ein paar Blessuren hatte erleiden müssen.
Viele im Büro waren insgeheim neidisch auf Grace, da sie der Typ Frau war, von dem andere nur träumten. Die Frauen wollten sein wie sie und die Männer wollten alle mit ihr ins Bett.
Man muss dazu sagen, sie ist wirklich eine beeindruckende Erscheinung. Sie hat blonde lange Haare, die im Sonnenlicht glitzern als sei sie gerade aus einer L’Oréal Werbung entsprungen und sowieso wirkt es jedes Mal wenn sie ins Büro kommt so, als würde die Zeit langsamer ablaufen. Fast so wie in einem Werbespot, in dem alles in Zeitlupe abläuft und auf einmal alle Leute in der näheren Umgebung nur noch auf sie konzentriert sind. Es ist außerdem kein Geheimnis, dass ihr auffallend oft irgendwelche Gegenstände herunterfielen. Interessanterweise immer in der Nähe eines männlich besetzten Schreibtisches. Dabei musste sie sich gar nicht unbedingt bücken, damit man ihren prallen Hintern entdecken konnte.
Mara war zwar sehr zufrieden mit ihrem Körper und das konnte sie auch sein, so stramm und prall gebaut wie sie war. Aber dennoch hatte Grace einfach etwas Märchenhaftes und trotzdem Verruchtes an sich, dass selbst sie oft genug in ihren Bann zog. Und so ertappte sie sich hin und wieder dabei wie sie an Graces ewig langen Beinen und knackigem Hintern hängen blieb.
„Ja, dass es einen Termin gab ist mir bewusst Süße, aber ich kann mich nicht erinnern dass ich Sie eingeladen habe.“
„Süße“? Hatte er sie tatsächlich gerade „Süße“ genannt? Mara sah ihn an und war schon längst wieder vollkommen gefasst. Sie kniff ganz leicht die Augen zusammen, nicht so sei sie verärgert, das hätte zuviel Schwäche offenbart, sondern eher ein wenig abschätzend mit einer gewissen Portion Überlegenheit, die in ihren Augen funkelte. Ihr war sofort klar, dass Luke sie nur in die enge treiben wollte. Er wollte sehen wie weit er gehen kann mit seiner Art, er wollte die Kontrolle haben. Und da er sie nicht kannte und sie scheinbar nur ein Ersatz für Grace war, dachte er, er könne alles mit ihr machen.
„Nun, Luke – ich darf sie doch Luke nennen?“ fragte sie, ohne eine Antwort abzuwarten. „Meine Kollegin Mrs. Carlington ist leider verhindert und konnte deswegen den Termin nicht wahrnehmen. Ich werde sie heute vertreten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“ Mara blieb cool, aber sie mischte ihrer Stimmfarbe und ihrer Mimik etwas Unterwürfiges bei, obwohl sie sich sicher war, dass Luke auf keinen Fall das Interview abblasen würde. Sie wollte undurchsichtig sein. Er sollte ruhig ein bisschen an ihr zu knabbern haben.
Erst kürzlich wurde eine Reportage über Harvey Mosley, den neuen Stern am Schauspielerhimmel Hollywoods, der ein Interview gecanceled hatte im PIMz veröffentlicht. Darin wurde aufgedeckt, dass Harvey sich gerne hin und wieder mit einer Prostituierten vergnügte. Eindeutige Fotos waren selbstverständlich auch Bestandteil des Artikels. Umso größer war der Skandal, da Harvey doch gerade eine Traumhochzeit mit der jungen und wunderschönen Popsängerin Jordanna Jameson im Beisein vieler prominenter Kollegen und Freunde gefeiert hatte. Einer dieser Freunde war Luke Morrison. Mara konnte sich also sicher sein, dass Luke die wahren Gründe für die Veröffentlichung dieses Artikels kennen musste und da er selbst sicher einiges zu verbergen hatte, wusste sie, er würde das Interview durchziehen.
„Na, ich hab wohl keine Wahl was?“ mit hochgezogenen Brauen sah er sie an. Inzwischen war er die Treppe ganz hinunter gekommen. „Wenn ich schon nicht die Frau meiner Wahl für dieses Interview bekomme, will ich zumindest nicht im Flur herumstehen. Kommen Sie mit, Süße, im Wohnzimmer ist es gemütlicher.“ Ein anzügliches Grinsen umspielte seine Mundwinkel und er wartete gar nicht erst auf eine Antwort sondern schlenderte scheinbar träge aber doch so unglaublich sexy an ihr vorbei und bot ihr damit einen berauschenden Blick auf seine äußerst knackige Kehrseite. Sie schluckte, verdammt, warum würde ihr schon wieder so heiß? Sie hatte doch gerade erst den Beweis bekommen, dass Luke genau dem Typ entsprach, den sie so verabscheute: von sich selbst überzeugt, unhöflich und mit der Ansicht alles zu bekommen was er nur wollte. Mara schüttelte den Kopf um ihre Gedanken zu ordnen, gut, du bist jetzt in dieser Situation, dieser Mann ist attraktiver als du gedacht hast, aber du bist professionell, du bist kompetent und kannst dich auf deinen Job konzentrieren, tu das worin du gut bist. Abrupt stand sie auf und folgte Luke, der nun schon in das „Wohnzimmer“ getreten war. Mara stockte erneut der Atem, Wohnzimmer war ein wesentlich zu bescheidener Begriff. Das hier war Wahnsinn: ein riesiger Raum in dessen Mitte ein großes weißes Etwas aus Polstern, Kissen und Liegeflächen stand, die Außenwände waren komplett verglast und boten einen fantastischen Ausblick auf einen Pflanzenumsäumten Pool, der sie stark an Hugh Heffners Lustgrotte erinnerte. Luke hatte sich lasziv auf diesem Sofa drapiert und gab seinem Butler gerade eine Getränkebestellung auf. „Sie trinken doch Gin-Tonic, Süße?“ Mara zog die Stirn kraus. „Luke, es ist gerade erst Mittag, keine Zeit für alkoholische Ausschweifungen, außerdem ist das hier ein Job.“ Er lachte rau auf. „Süße, gib dich nicht so prüde. Du musst echt lockerer werden, wenn du hier Antworten bekommen willst, schließlich wurden meine Anforderungen missachtet und nun erwarte ich, dass dieses weitere Spiel nach meinen Regeln läuft.“ Ungläubig sah sie ihn an. Was bildete er sich nur ein? Seine Regeln? Wo glaubte er dass er war, bei Wünsch dir was? Andererseits hatte er sie in der Hand, ohne dieses Interview brauchte sie erst gar nicht mehr in der Redaktion aufzutauchen. Sie gab sich einen Ruck und setzte sich mit geradem Rücken auf die Kante des Sofas. „Also gut, Luke, einen Gin-Tonic nehme ich, aber bitte einen schwachen. Dafür erklären Sie sich bereit, meine Fragen ohne Spielchen zu beantworten. Deal?“ „Hmm, ich mag Spielchen, daher kann ich dir nichts versprechen, Kätzchen. Aber ich werde versuchen mich zurückzuhalten…“ Sein Blick strafte ihn Lügen.
Nun gut, er hatte nicht das Luder bekommen, das er gewollte hatte, aber bei näherer Betrachtung war die hier auch nicht schlecht. Sicher, sie gab sich kühl und geschäftsmäßig, aber ihr Blick auf seinen Schwanz war ihm nicht entgangen. Sicher war sie schon ganz nass und zuckte vor Verlangen. Sie wollte die Unnahbare spielen, interessant, das hatte er schon lange nicht mehr erlebt, eine echte Herausforderung, schließlich warfen ihm sich die Frauen inzwischen Reihenweise an den Hals. Sex um den er kämpfen musste, den hatte er schon lange nicht mehr gehabt, aber er war sich sicher, diesen Kampf zu gewinnen.
„Die Drinks, Sir.“ Willy servierte und blieb in Erwartung weiterer Instruktionen stehen. „Danke Willy, und jetzt lassen Sie uns mal alleine, wir haben zu tun.“ „Gewiss, Sir. Sie klingeln, wenn Sie etwas wünschen.“ Damit verließ er den Raum und schloss die Doppelflügeltür hinter sich. Mara rutschte nervös auf der Sofakante herum. Allein, allein mit diesem Wunder aus purem Testosteron. Gott, sie musste sich zusammenreißen. „Also, Luke, fangen wir an…“ sie kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Notizblock und einem Stift. „Aber, aber Kätzchen, wir wollen erstmal anstoßen. Auf einen ergiebigen Nachmittag zu unserer beider Zufriedenheit.“ Er schenkte ihr ein zweideutiges Lächeln und führte seinen Drink an die Lippen. Vielleicht war Alkohol keine schlechte Idee gewesen. Mara stürzte einen großen Schluck herunter, ihre Kehle brannte angenehm und sie fühlte, wie ihre Muskeln sich entspannten und sie sich wieder unter Kontrolle bekam. „Nun da wir angestoßen haben, darf ich Ihnen die erste Frage stellen?“ „Du dürftest noch viel mehr, meine Hübsche.“ Mara errötete und räusperte sich. „Also… hmm… unsere Leserinnen interessieren sich für den Mann hinter der Fassade. Wie sind Sie privat, Luke?“ Erwartungsvoll blickte sie auf, nur um wieder dieses schelmische Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen. „Da bin ich mir sicher, dass ihre Leserinnen das interessieren wird. Aber ich muss dich enttäuschen, den Privatmann Luke Morrison bekommen deine Leserinnen nicht.“ Er streckte sich in voller Länge auf dem Sofa aus und winkelte ein Knie an, sodass sie durch den Beinausschnitt seiner Hose viel mehr sehen konnte, als sie es wollte. Rasch blickte sie aus dem Fenster nur um zu sehen, dass er sich auch darin spiegelte. Irritiert senkte sie den Blick auf ihren Notizblock. „Naja, Luke, ich weiß nicht, wie wir das hier hinter uns bringen wollen, wenn Sie schon bei der ersten Frage abblocken. So kann ich nicht arbeiten.“ Amüsiert registrierte er ihre Verwirrung. „Tja, dann lass dir bessere Fragen einfallen.“ Langsam wurde sie zornig. Er konnte sie nicht behandeln wie ein kleines Mädchen, dass er nach seiner Pfeife tanzen lassen konnte. „Luke, wenn ich bitten dürfte, zeigen Sie sich doch ein wenig Kompromissbereiter, die Leserinnen sind schließlich ihre Fans und ihre Fans sind ihr Brot. Wenn Sie die vergraulen, dann wird Ihr Ruhm so schnell schwinden, wie er gekommen ist.“ Erschrocken zuckte sie zurück, als er plötzlich Auge in Auge vor ihr hockte, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt und sie wütend anfunkelte. „Hör zu, Schätzchen, ich weiß ja nicht, ob dir bewusst ist, mit wem du hier redest. Du kannst deinem süßen Arsch verdammt noch mal dankbar sein, dass ich dich nicht gleich rausgeschmissen habe, denn das ist der einzige Grund, warum du noch hier bist. Du hast richtig gehört, dein süßer Arsch und deine strammen Schenkel, die ich da unter deinem Röckchen hervorblitzen sehe. Also, entweder zügelst du in Zukunft deine Zunge und erzählst mir nicht, was ich zu tun habe und auf welche beschissenen Fragen ich antworten muss, oder ich muss dir zeigen, was ein Rockstar sonst noch alles mit deiner Zunge anstellen könnte.“ Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Schreck, sie war schockiert über die Brutalität seiner Worte und zugleich weckte die drohende Gefahr ein vertrautes Kitzeln zwischen ihren Schenkeln. Da sie sich selbst nicht mehr traute, wagte sie nur zu Nicken und den Blick niederzuschlagen. Luke war anscheinend zufrieden mit ihrer Reaktion den auch er nickte und rutschte wieder in eine bequemere Position zur Mitte des Sofas. „Nun da wir das geklärt hätten, schieß los, aber ein paar nette Fragen diesmal, alles klar?“ „G…gut.“ Ihre Stimme war leise fast ein Flüstern und so räusperte sie sich. „Sie sind ein erfolgreicher Rockstar, Luke…“ „DER erfolgreichste Rockstar dieser Tage, Babe.“ „ja richtig, also, was denken Sie, macht Ihren Erfolg aus?“ Da lachte er. „Was glaubst du, was ihn ausmacht? Erstmal bin ich ein heißer Typ, die Frauen stehen auf mich, zweitens lebe ich einen Traum, Riesenvilla, geile Partys, Kohle ohne Ende, wer will das nicht. Drittens sind meine Texte einfach gut geschrieben und zuletzt und das wichtigste ist, ich bin ein Geheimnis.“ Mara musste gestehen, dass Punkt eins und zwei sie nicht überraschten, drei und vier jedoch waren interessant. „Gestatten Sie mir die Frage Luke, schreiben Sie Ihre Texte selbst?“ Er verdrehte theatralisch die Augen „was soll das denn heißen? Natürlich schreib ich sie selbst, sonst wären sie ja nicht so gut. Außerdem würde ich nicht singen, was irgend so ein Schreiberling mir vorlegt, meine Musik ist authentisch.“ Das faszinierte sie, Mara hätte Stein und Bein geschworen, dass er seine Texte schreiben ließ. Außerdem war ihr aufgefallen, dass sich eine Wärme in seine Stimme geschlichen hatte, die sie zuvor noch in keiner Spur wahrnehmen konnte, als er von seiner Musik sprach. Das schien ihm wirklich etwas zu bedeuten, ansonsten gab er sich die Mühe möglichst hart und cool zu wirken. Wobei sie gedanklich beim vierten Punkt angelangt war, ein Geheimnis. Seine Reaktion auf die Frage nach seinem privaten Ich hatte ihn aus der Fassung gebracht, er machte um sich selbst ein großes Geheimnis. Was er wohl zu verbergen hatte? Sie nahm sich fest vor es herauszufinden, nicht umsonst war sie eine besonders gute Journalistin. „Nun, mir ist aufgefallen, dass ihre Songs grundverschiedener nicht sein könnten. Viele beschreiben die körperliche Liebe recht drastisch mit teilweise schockierend detaillierten Worten, währenddessen andere, obgleich auch wenige eine tiefere Ebene haben und fast zärtliche Gefühle und scheinbar quälende Ängste ausstrahlen. Wie erklären Sie mir diese Diskrepanz?“ „Tiefere Gefühle? Babe, du musst die falsche Platte gehört haben.“ Diese Antwort kam zu rasch, zu strikt war die Ablehnung darin. „Nein, Luke, auf ihrem ersten Album war dieser Song, the last hot summer, natürlich oberflächlich betrachtet, wieder nur Sex, aber zwischen den Zeilen habe ich mehr gehört. The last summer was hot, so hot. And Baby Blue was sucking my big fat cock, but when the summers wind turned into blue, baby I’ve been left alone without you. The sky turned grey and the clouds where black, baby tell me when will my soul come back? Sie müssen doch zugeben, dass hier eine gewisse Melancholie mit im Spiel ist, oder?“ Er runzelte die Stirn. „Also, das hab ich ja noch nie gehört. Diesen Song beachtet doch niemand. Das war einer der ersten Versuche und wir haben ihn nur mit auf die CD gepresst, weil ich nichts anderes mehr hatte. Auf meinen Konzerten spiele ich den gar nicht. Wie kommt es, dass ausgerechnet jetzt, nach all den Alben du hier auftauchst und diese alte Nummer zitieren kannst?“ Erwischt, dachte sie, ein Album hatte sie sich in Vorbereitung auf dieses Interview gekauft, und sie musste sich nun eingestehen, dass ihr die Musik anscheinend doch nicht so zuwider war wie sie gedacht hatte. Unterbewusst hatte sie diesen Song in ihrem Kopf gespeichert und bis zur ihrem Zitat wusste sie noch nicht einmal selbst davon. „Luke, ich muss zugeben, ich weiß es nicht, anscheinend hat Ihr Song irgendetwas in meinem Inneren bewegt und ich…“ „Oh, Süße, ich könnte noch mehr in deinem Inneren bewegen, wenn du verstehst“ Sie errötete erneut. Soviel Anzüglichkeit war sie nicht gewohnt. „Luke, ich bitte Sie, konzentrieren wir uns auf das Interview.“ „Ich habe keine Lust mich zu konzentrieren, zumindest nicht auf Fragen und Antworten, auf deinen Körper würde ich mich gerne konzentrieren.“ Empört sprang Mara auf. „Ich muss schon sagen, Luke, Sie sind äußerst unprofessionell, ich werde den Termin hiermit abbrechen.“ „Dann geh doch, wenn ich mir Professionalität wünschen würde, würde ich mir eine Professionelle kommen lassen, wie Harvey. Aber das ist nicht so mein Ding. Da dich das anscheinend nicht interessiert, bitte, aber erwarte nicht, dass ich Fragen per Mail beantworte, dein Klatschblatt kann sich nicht mehr erlauben irgendeine Art von Anforderung an mich zu stellen, dann kriegt die Konkurrenz eben mein einziges Interview in diesem Jahr.“ Mara war schon an der Tür, als seine Worte sie dazu brachten stehen zu bleiben. Verdammt, er hatte ja Recht, das war die Story! Es gab nur diese eine Chance, die Auflage würde explodieren. „Nun komm schon Süße, ich bin auch brav. Setz dich nur wieder hin. Vielleicht lasse ich mich noch umstimmen, wenn du zum Essen bleibst.“ Jobverlust oder Abendessen mit diesem Mann? Die Wahl war schwer aber schließlich entschloss sie sich zu bleiben.
Das folgende Gespräch gestaltete sich angenehmer, als sie gedacht hatte, Lukeriss sich zusammen, nur noch wenige Zweideutigkeiten zierten seine Antworten und sie blieb mit ihren Fragen auf sicherem Terrain. Die Zeit verging wie im Flug und schnell wurde es dunkel.
„So nun ist aber Schluss mit der Fragerei. Ich bin hungrig. Du bleibst zum Essen?“ „Habe ich eine andere Wahl?“ Ihre Antwort ärgerte ihn, wie schaffte sie es nur, die ganze Zeit über so reserviert zu bleiben, klar, einige Male hatte er sie ertappt, wie sie ihn mit gewissen Blicken taxiert hatte, aber ihre Reaktionen auf seine Anzüglichkeiten und Verführungsversuche waren kühl gewesen, vielleicht könnte er sie beim Abendessen auftauen. „Ich bitte dich, nun folgt der gemütliche Teil, ich werde Willy bitten, draußen einen Tisch herzurichten, jetzt dürfte die Hitze verflogen sein.“ Die wetterbedingte Hitze mochte schwächer sein, da hatte er Recht, aber Mara glühte innerlich noch immer von seinen Worten, die er scheinbar ungewollt in seine Antworten gemischt hatte. Seine Räkelei auf dem Sofa und die genüsslichen Seufzer, die er dabei ausgestoßen hatte, hatten auch keine abkühlende Wirkung auf sie gehabt. Dieser Mann wusste, wie er seinen Körper und seine Stimme einsetzen musste um damit die gewünschte Wirkung zu erzielen. Ihr Höschen war feucht und klebte in ihrem Schritt, sie müsste erst einmal ins Bad und sich frisch machen, bevor sie auch nur ein Essen denken konnte. Sie war auch hungrig, aber mehr noch als Nahrung wollte sie ihn.
Kommentare
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Stillistisch schon recht anständig. Ein intensives Überarbeiten wäre aber notwendig gewesen (z. B. bessere Absatzgestaltung, insbesondere bei den Dialogbereichen).
Nicht ins Boxhorn jagen lassen und weiter neue Geschichten schreiben und einschicken.«
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Aber ein guter Anfang, offenbar aber leider ohne Ende.«