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Kommentare: 6 | Lesungen: 10068 | Bewertung: 7.73 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 07.08.2004

Martins trügerischer Traum

von

Der Wunsch

Endlich war es soweit. Er hatte sich die letzten Tage kaum noch auf seine Arbeit konzentrieren können. Als er diesen Freitag nach hause fuhr, war er mit seinen Gedanken schon völlig bei seinem geplanten „Abenteuer“. So war er erleichtert, als er seinen Wagen heil nach Hause bekommen hatte. Seit Jahren schon hatte er diese Idee, eine ganze Woche in Ketten und in seinem Keuschheitsgürtel in einem Kerker zu verbringen. Allerdings mußte er dazu erst einmal jemanden finden, der ihm das ermöglichte. Schließlich ging es ihm vor allem um den Reiz des hilflos ausgeliefert Seins. Idealerweise einer resoluten Dame. Andererseits war er auch nicht bereit gewesen, große Geldbeträge für solch eine „Dienstleistung“ bei professionellen Damen auszugeben. Vor einiger Zeit hatte er seine Phantasie in einem einschlägigen Forum beschrieben. Die Reaktionen waren, wie von ihm nicht anders erwartet, zwar grundsätzlich interessiert und neugierig, aber natürlich hatte niemand einen Kerker im Keller – von einer resoluten Dame als Kerkermeister ganz zu schweigen. Deshalb war er völlig aus dem Häuschen, als er schließlich eine private Nachricht von einer „Lady Nadine“ bekam, die ihm eröffnete, daß sie seinen Traum realisieren könnte. Und nachdem, was sie schrieb, hatte sie dabei keine finanziellen Interessen. Nach einigen Mails und Chats trafen sie sich schließlich persönlich und besprachen die Details. Er würde sich eine Woche Urlaub nehmen und Freitag Abend von ihr abgeholt werden. Von Samstag bis Freitag würde dann seine Kerkerhaft dauern, so daß er sich das folgende Wochenende noch etwas erholen könnte, bevor er wieder auf die Arbeit müßte. Über Geld redeten sie gar nicht. Sie erwähnte einmal, daß auch sie es sehr reizvoll fände, einen hilflosen Gefangenen zu haben. Er bräuchte nichts mitzunehmen, außer der Kleidung, die er anhaben würde, wenn sie ihn abholen käme. Und natürlich seinem Keuschheitsgürtel mit einem Schlüssel für sie. Da er wegen einer nicht allzu ernsthaften, aber lästigen, chronischen Krankheit jeden Morgen eine Tablette nehmen mußte, würde er natürlich auch ein Päckchen derselben mitnehmen. Sie hatte sich sicherheitshalber nach weiteren Krankheiten oder sonstigen Problemen erkundigt, um kein Risiko für ihn einzugehen.

Jetzt war es also soweit. Er stand frisch geduscht und sehr aufgeregt im Flur seiner Wohnung und wartete darauf, daß sie ihn abholen würde. Etwas mulmig war ihm schon zumute. Und er fragte sich nicht zum ersten Mal, ob es vielleicht doch zu leichtsinnig war, sich in die Gewalt einer fremden Frau zu begeben, auch wenn er eigentlich ein ganz gutes Gefühl hatte. Nach ihrem Treffen hatte er sich das Kennzeichen ihres Autos notiert. Er legte einen Zettel auf den Küchentisch, auf dem stand, was er vorhatte und schrieb das notierte Kennzeichen mit darauf. Sollte er sich in ihr getäuscht haben, bestand so zumindest eine Chance, daß er gefunden würde. Aber er war sich sicher, daß das nicht nötig war. Wie ein Tiger im Käfig lief er den Flur seiner Wohnung auf und ab. Sie müßte bereits seit fünf Minuten da sein. Andererseits kann wohl niemand im Berufsverkehr auf die Minute pünktlich eintreffen. Sie würde ihn doch hoffentlich nicht einfach nur veralbert haben. Die Vorstellung, daß sie jetzt womöglich bei einer Freundin saß und ihr erzählte, daß jetzt irgend so ein Spinner allen Ernstes darauf wartete, von ihr in einen Kerker gesperrt zu werden, fand er ausgesprochen deprimierend. Er konnte förmlich vor sich sehen, wie sie und ihre Freundin sich Tränen lachend auf die Schenkel klopften. Plötzlich riß ihn ein forsches Klingeln aus seinen trüben Gedanken. Sofort klopfte sein Herz bis zum Hals. Das mußte sie sein. Bei seinem Versuch, besonders schnell an der Wohnungstür zu sein, stieß er sich schmerzhaft an einer Kommode. Dann drückte er den Türöffner und hörte, wie die Haustür des Miethauses zunächst aufgedrückt wurde und dann ins Schloß fiel. Mit gemessenem Schritt und lautem Klacken ihrer Absätze kam sie die Treppe hinauf.

„Na, Martin, alles vorbereitet?“, begrüßte sie ihn ohne Umschweife, kaum, daß sie seine Wohnungstür erreicht hatte. Martin bekam kein Wort heraus. Dafür nickte er heftig und trat zur Seite, um sie hineinzulassen. Sie blieb an der Wohnungstür stehen und streckte nur ihre Hand aus. Mit zittrigen Fingern gab Martin ihr den Schlüssel für seinen Keuschheitsgürtel und die Schachtel mit den Tabletten. Sie vergewisserte sich, daß diese für die Dauer seines „Aufenthalts“ bei ihr reichen würden und wandte sich wieder zum Gehen. Hastig trat auch er aus der Wohnung heraus, schloß die Wohnungstür ab und folgte ihr die Treppe hinunter. Während er hinter ihr die Treppe hinunter ging, musterte er sie unauffällig. Sie bewegte sich mit katzenhaft gleitender Anmut. Die relativ hohen Absätze ihrer Schuhe schienen ihr auch auf der Treppe nicht die geringsten Probleme zu bereiten. In ihrem schwarzen Rock und der dunkelroten Bluse war sie eine beeindruckende Erscheinung.


„Ich nehme an, du weißt, daß nur eine Kuh es liebt, wenn man sie anstiert“, bemerkte sie beiläufig, ohne sich umzudrehen. Sie war sich ganz offensichtlich ihrer Wirkung auf Martin vollkommen bewußt. Und obwohl sie es nicht sah, nahm Martins Gesicht einen schuldbewußten Ausdruck an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Eigenartig, wie leicht durchschaubar einige Menschen doch sind, schien sie zu denken.

Als sie auf die Straße traten, ging sie zielstrebig auf die Limousine zu, deren Kennzeichen Martin bereits bei ihrer ersten Begegnung notiert hatte. Sie deutete ihm an, rechts im Fond Platz zu nehmen, während sie auf der Fahrerseite einstieg. Ihre Pumps mit den gefährlich hohen Absätzen zog sie aus und ließ sie lässig auf den Beifahrersitz fallen. Dann reichte sie Martin eine Augenbinde, die dieser sich umlegen sollte. Nachdem er es getan und sich angeschnallt hatte, fuhr sie los. Martin verlor sehr schnell die Orientierung. Bereits nach wenigen Minuten hatte er keine Ahnung mehr, wohin sie fuhren. Da es bereits dämmerte, gaben ihm auch die Lichtreflexe, die er gelegentlich durch die Augenbinde sah, keinen Anhaltspunkt für die Fahrtrichtung. Und nach einer Zeit, die er nicht einschätzen konnte, hörte er, wie sie einen Kiesweg entlang fuhren. Danach wurde das Fahrgeräusch dumpfer. Offenbar waren sie in einer Garage angekommen. Er hörte, wie ein Garagentor sich langsam schloß.


„Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen.“


„Wie soll ich Sie eigentlich anreden?“, wollte Martin wissen. „Mit ‚Lady Nadine’ oder mit ‚Herrin’?“


Sie lächelte ihn spöttisch an. „Du wirst nicht viel Gelegenheit haben, mich überhaupt anzusprechen. Komm jetzt mit.“


Sie verließ die Garage durch eine Seitentür und betrat mit ihm ein Wohnhaus. Durch einen Flur führte sie ihn in ein großes, rustikal eingerichtetes Büro. Sie nahm hinter dem Schreibtisch platz und wies Martin an, sich auf den Stuhl davor zu setzen.


„Nur um Mißverständnisse zu vermeiden habe ich noch mal aufgeschrieben, wie dein Aufenthalt hier aussehen wird. Lies es dir bitte durch und unterschreibe es, wenn es deinen Vorstellungen entspricht.“


Martin nahm das Blatt Papier entgegen, das sie ihm reichte. Langsam und sorgfältig las er den Text durch:

Die folgende Vereinbarung beschreibt die Rahmenbedingungen des Aufenthalts von Herrn Martin Metzler in diesen Räumlichkeiten. Er wird – wie es seinem Wunsch entspricht – für die Dauer seines Aufenthalts in Ketten und in seinem Keuschheitsgürtel gefangen gehalten. Es ist nicht vorgesehen, ihm Schmerzen zuzufügen. Sollte er sich allerdings störrisch oder unkooperativ verhalten, ist eine moderate Bestrafung zulässig, soweit sie ihm keine gesundheitlichen Schäden zufügt. Er wird am Ende seines hiesigen Aufenthalts in der gleichen gesundheitlichen Verfassung sein, wie bei Beginn desselben. Die Dauer seines Aufenthalts ist mit sieben Tagen angesetzt und kann bei Gefallen verlängert werden, wenn die Gastgeberin zustimmt. Für eine ausreichende Verpflegung und Hygiene wird die Gastgeberin sorgen.

Martin setzte Datum und seine Unterschrift mit dem Stift darunter, den sie ihm reichte. Dann gab er ihr das Blatt und den Stift wieder zurück.


„Das ist rechtlich doch nicht bindend, oder?“, wollte Martin von ihr wissen. Sie schüttelte den Kopf.


„Natürlich nicht. Aber ich möchte sicherstellen, daß es keine Mißverständnisse gibt.“ Sie beugte sich vor und drückte die Taste einer Gegensprechanlage. „Alice, Bettina, Cornelia, kommt ihr bitte mal ins Büro?“ Sie wandte sich wieder an Martin. „Meine Zofen. Es werden überwiegend sie ein, die sich um dich kümmern werden.“


Drei junge Frauen, die höchstens Mitte zwanzig waren, kamen ins Büro. Sie hatten kurze, schwarze Lederröcke, schwarze Strümpfe, schwarze Sandaletten mit Absätzen und weiße Blusen an. Um den Hals hatten alle drei einen Halsreif aus Metall. Martin konnte nicht erkennen, wo diese Halsreifen ein Scharnier oder ein Schloß hatten. Sie musterten Martin neugierig und er überlegte, ob ihm das Ganze jetzt peinlich sein müßte. Andererseits entnahm er ihrem Outfit, daß auch sie ihren Spaß an SM-Phantasien hatten.


„Das ist Martin, unser ‚Gast’ für die nächsten Tage“, erläuterte Lady Nadine mit einem Kopfnicken in Martins Richtung. „Martin, zieh dich jetzt aus. Du mußt noch ausgemessen werden, damit die Ketten nicht zu locker oder zu stramm sitzen.“ Martin erhob sich mit rotem Kopf und begann zögernd, sich auszuziehen. Schließlich stand er nackt bis auf seinen Keuschheitsgürtel vor ihnen. Die drei ‚Zofen’ grinsten ihn dabei breit an. Dann begannen sie geschäftsmäßig, seine Hand- und Fußgelenke, seinen Hals und auch seinen Kopf auszumessen. Eine fragte die Maße anhand eines Formulars ab und notierte die Angaben der beiden anderen. Martin wunderte sich, daß auch die Länge seiner Arme, Beine und des Oberkörpers gemessen wurde. Schließlich war die Prozedur fertig und Martin wollte sich wieder anziehen.


„Du kannst die Sachen ruhig auslassen. Während deiner Kerkerhaft wirst du ja – abgesehen von deinem Keuschheitsgürtel und den Metallfesseln – nackt sein.“ Sie wandte sich an eine ihrer Zofen. „Bettina, nimm die Kleidung Martins gleich mit.“ Diese befolgte die Anweisung augenblicklich. Dann verschwanden die drei Zofen wieder und Martin stand unschlüssig und bis auf seinen Gürtel nackt im Büro. „Wenn die drei die passenden Metallfesseln ausgesucht haben, gehen wir gleich in Dein neues ‚Zuhause’.“

Die Umsetzung

Martin spürte die Aufregung in sich aufsteigen. Die Erfüllung seines Traums stand unmittelbar bevor. Etwas verwirrt war er von der Geschäftsmäßigkeit schon, mit der hier alles vor sich ging. Es schien, als sei es für die anderen völlig normal, jemanden einzukerkern. Und er fragte sich, ob er vielleicht doch einen Fehler gemacht hatte. Andererseits, so nahe war er noch nie an der Umsetzung seiner Phantasie gewesen. Wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würde er sich das ewig vorwerfen. Und ob er jemals wieder die Chance erhielt, das zu erleben, was ihm jetzt bevorstand, bezweifelte er stark. Also versuchte er, sich in das Geschehen fallen zu lassen. Er spürte, wie allein die Vorstellung von dem, was ihn gleich erwarten würde, ihn zu erregen begann. Wobei sein Keuschheitsgürtel diese Erregung in engen Grenzen hielt.


Lady Nadine war seine Verfassung offensichtlich nicht entgangen. Sie beobachtete seine glänzenden Augen und unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen. Wenn er wüßte, was sie noch mit ihm vorhatte. Jedenfalls war sie gespannt, wie er reagieren würde, wenn es soweit war. Aber zunächst einmal ging es darum, seine Phantasie in die Tat umzusetzen. Allmählich wurde es Zeit, daß ihre Zofen wieder erschienen. Wie auf Stichwort betrat Alice das Büro.


„Es ist alles vorbereitet, MyLady.“


Lady Nadine erhob sich und bedeutete Martin, ihr zu folgen. Alice schritt voraus. Sie öffnete eine schwere Tür und ging die breite, beleuchtete Kellertreppe hinunter. Unten angekommen öffnete sie eine weitere Tür und hielt sie für Lady Nadine und Martin auf. Der Raum enthielt einen Stuhl und eine Werkbank mit allerlei schwerem Werkzeug. Zunächst wurde Martin oberhalb seines Keuschheitsgürtels ein Metallreif um die Taille gelegt. Innen war er mit einem Silikonprofil versehen, so daß das Metall nicht auf der Haut auflag. An diesem Taillengürtel verteilt befanden sich mehrere Ösen. Verschlossen wurde er mit einem massiven Vorhängeschloß, das geräuschvoll einrastete. Martins Taille wurde durch diesen Gürtel spürbar, wenn auch nicht schmerzhaft, eingeschnürt. Dann wurden ihm schwere Handfesseln um die Handgelenke gelegt und mit einer großen Imbusschraube gegen einen kräftigen Federring verschraubt. Mit bloßen Händen würde er diese Schrauben nicht wieder öffnen können. Genauso wurde mit seinen Fußgelenken verfahren. Die Hand- und Fußeisen waren mit schweren Ketten an seinem Taillengürtel befestigt.

Den Sinn dieser Ketten konnte Martin allerdings nicht erkennen, da sie ihn nicht in seiner Bewegungsfreiheit beschränkten. Nachdem eine der Zofen ihm die Ketten seiner Handeisen mit einem massiven Vorhängeschloß vor seinem Bauch verband, wurde ihm jedoch klar, daß die Ketten in erster Linie Vorbereitungen für weitere Fixierungen waren. Er wurde auf den Stuhl dirigiert und die Ketten zwischen seinen Fußeisen und dem Gürtel wurden mit Vorhängeschlössern so verkürzt, daß er nur noch sitzen oder knien konnte. Er bekam zu seiner Verwirrung die Augen verbunden.


„Wir wollen nicht, daß du eine kleine Überraschung schon vorher siehst“, kommentierte Lady Nadine diese Maßnahme. „Und jetzt mach den Mund auf.“ Mit Unbehagen kam Martin dieser Aufforderung nach. „Zubeißen.“ Martin war es, als würde ein Zahnabdruck von ihm gemacht. Allerdings schien der Abdruck seinen ganzen Mundraum einzuschließen. Aber immerhin war das Material weich und klebte nicht an ihm, wie es bei Zahnabdrücken häufig vorkam. Gleich darauf konnte er den Mund wieder öffnen. Er hörte einige Geräusche im Hintergrund, die er nicht einordnen konnte. Danach wurde ihm seine Augenbinde abgenommen. Als er sah, was auf ihn zukam, zeichnete sich deutliches Erschrecken in seinem Gesicht ab. Eine der Zofen kam mit einem Kopfkäfig auf ihn zu. Sie klappte den Käfig auf und Martin erkannte, daß ein kleiner Drahtkäfig an der Stelle hineinragte, an der sich sein Mund befinden würde. Er versuchte, seinen Kopf wegzudrehen, was von Lady Nadine mit einem mißbilligenden Blick quittiert wurde.

„Jetzt stell’ dich nicht an“, tadelte sie ihn. „Der integrierte Knebel ist so konstruiert, daß du jederzeit durch den Mund atmen kannst. Und durch den Abdruck von eben wird er dich auch nicht über Gebühr drücken. Also, mach jetzt den Mund auf und halte den Kopf still. Oder willst du im letzten Moment noch kneifen?“


Martin rang innerlich mit sich. Die Vorstellung, nicht nur angekettet, sondern auch geknebelt zu sein, erregte und ängstigte ihn gleichermaßen. Schließlich öffnete er zögernd den Mund und sah den Käfig von zwei Zofen gehalten auf sich zukommen. In Höhe der Augen hatte der Käfig Metallblenden, so daß er zwar das ringsum einfallende Licht sehen konnte, es für seine Augen allerdings außer dem Metall nichts konkretes mehr zu sehen gab. Er war nicht blind, konnte allerdings trotzdem nichts mehr erkennen. Der Gitterkäfig in seinem Mund war tatsächlich nicht sehr störend. Er beschränkte zwar den Bewegungsspielraum seiner Zunge, ließ ihn aber problemlos atmen und den Mund fast ganz schließen. Martin spürte, wie die zweite Hälfte des Kopfkäfigs sich um seinen Hinterkopf schloß und dann mit einem laut einrastenden Vorhängeschloß arretiert wurde. Das Unterteil des Käfigs bildete gleichzeitig einen festsitzenden Halsreif, der nur einige Millimeter Spiel hatte.


„Und, wie gefällt dir deine Fesselung?“, hörte er Lady Nadine fragen. Seine Antwort wurde von dem Knebel zu einem unverständlichen Lallen degradiert.


„Wie ich höre, funktioniert der Knebel auch einwandfrei“, beantwortete sie seinen Antwortversuch mit spöttischem Unterton. „Dann wollen wir dich mal langsam zu deinem neuen Zuhause bringen.“

Martin wurde vom Stuhl gehoben und in die Hocke gesetzt. Er spürte, wie eine Kette an seinem Halsreif befestigt wurde. Dann setzte ein Zug ein, dem er zu folgen versuchte. Durch die verkürzten Ketten zu seinen Füßen konnte er sich nicht aufrichten und mußte in der Hocke watschelnd folgen. Erschwerend kam hinzu, daß er nichts sah und sich nur an der Richtung des Zugs der Kette orientieren konnte. Er mußte ein ziemlich albernes Bild dabei abgeben. Das verhaltene Kichern der Zofen bestätigte seine Vermutung. Schließlich wurde ihm auf eine Pritsche geholfen. Dem Geräusch nach war die Kette zu seinem Halsreif an der anderen Seite mit einer Wand verbunden worden. Die Vorhängeschlösser an seinen Beinketten wurden gelöst, so daß er die Beine ausstrecken konnte. Gleich darauf wurden die Ketten so mit der Pritsche verbunden, daß er sich zwar eingeschränkt darauf bewegen, sie allerdings nicht verlassen konnte. Das Gleiche passierte mit seinen Armketten. Als er versuchte, sich aufzurichten, stoppte die Kette zu seinem Halsreif diesen Versuch unsanft.


„Möchtest du zur Nacht noch etwas trinken?“, wollte eine der Zofen von ihm wissen. Er nickte. Dann spürte er, wie ein Werkzeug an seinem Kopfkäfig angesetzt wurde und seinen Knebel spreizte. Zwangsweise öffnete er seinen Mund. Eine Hand hielt seinen Kopfkäfig etwas hoch. Vorsichtig wurde kühler Kräutertee in seinen aufgesperrten Mund geschüttet. Danach wurde sein Knebel wieder verkleinert, so daß er den Mund wieder fast schließen konnte.


„Beinahe hätte ich vergessen, es dir zu sagen“, hörte er die Stimme Lady Nadines. „Du wirst durch diesen Knebel auch gefüttert. Er wird erst wieder abgenommen, wenn du uns verläßt.“ Nach einer Pause fügte sie noch hinzu: „Falls du pinkeln mußt, wirst du bis morgen früh warten müssen. Dann kommen meine Zofen und helfen dir dabei. Ich wünsche dir einen schönen Aufenthalt. Wir werden uns wohl erst wieder bei deiner Abreise sehen.“


„Cornelia, zeigst du ihm den Notfallknopf noch?“, hörte Martin sie im Hinausgehen sagen. Eine Hand griff nach seiner und führte sie an die Seite der Pritsche.


„Hier, fühl mal. An der Seite der Pritsche ist ein Knopf. Wenn du gesundheitliche Probleme oder sonst einen Notfall hast, kannst du damit Hilfe rufen. Aber untersteh’ dich, ihn aus anderen Gründen zu benutzen. Das würde dir danach ziemlich leid tun.“


Danach verließen alle den Raum und das Licht ging aus. Eine schwere Tür fiel ins Schloß und wurde geräuschvoll verriegelt. Martin war mit sich und seinem Traum von der Kerkerhaft alleine. Die Eindrücke hallten in seinem Kopf nach. Er betastete den Käfig, in dem sein Kop

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Kommentare


franka
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 2
schrieb am 15.08.2004:
»Wirklich spannende Geschichte, die man gerne mal real, aber nicht in dieser Länge erleben möchte. Fortsetzung wäre schön....«

yksinäisyys
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 142
schrieb am 16.07.2005:
»Ein starkes Ende! ;-) Wenn mir persönlich auch jegliches Interesse an solchen Situationen fehlt, so ist es doch wieder eine hervorragend geschriebene Geschichte.«

johelm
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 66
schrieb am 04.03.2010:
»...ein "Dankeschön" an die Facharbeit der Einleser...weiter so....«

UGetz
dabei seit: Okt '16
Kommentare: 1
schrieb am 08.10.2016:
»Klasse Story, gut geschrieben... Macht Lust auf mehr...«

loewenbaer
dabei seit: Sep '16
Kommentare: 9
schrieb am 23.10.2016:
»gute Geschichte mit einem überraschenden Ende.«

robert44
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 5
schrieb am 21.03.2017:
»Wunderbar, ein Wahnsinn das er das Erleben durfte, mit einem Happyend!«



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