Melanie
von widder
Es ist noch nicht einmal Weihnachten und damit noch keine zwei Wochen her, dass ich ein Erlebnis hatte, das ich so schnell mit Sicherheit nicht vergessen werde. Wenn es meine Zeit erlaubt spiele ich sehr gern und nicht einmal besonders schlecht Volleyball. Doch eigentlich war dies für mich in der Vergangenheit nur ein Ausgleich zur Schule und seit Oktober ist es, wenn auch seltener, ein Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit bei meinem Studium. Auch wenn ich nun nicht mehr so oft daheim auf der schwäbischen Alb bin, habe ich noch guten Kontakt zu meinen SportkameradInnen und Sportkameraden. Als ich über SMS die Einladung bekam, zu dem Pokal-Volleyballtunier nach Ulm zu kommen, habe ich deshalb sofort zugesagt. Denn unser Verein schafft es meist nur deshalb, eine komplette Mannschaft zu stellen, weil es Tuniere gibt, bei denen wir als gemischte Mannschaft auftreten können. Dabei liegt unserem Trainer sehr am Volleyball und manchmal denke ich, er bedauert es, sein Engagement und seinen Ehrgeiz an eine Truppe aus seiner Heimatstadt zu verschwenden. Aber wenn er als Rentner wieder dort wohnen möchte, wo er aufgewachsen ist, so muss er sich wohl mit dem abfinden, was er bisher zwar mit viel Mühe aber nicht mit dem ganz großem Erfolg aus uns gemacht hat.
Mit dem Zug in Ulm angekommen, blieb mir nicht mehr viel Zeit, das Sportzentrum zu suchen, in dem das Tunier stattfinden sollte. Dort angekommen, zeigte mir ein erster Blick auf unsere Aufstellung deutlich, warum ich trotz Trainingsrückstand, den ich mittlerweile durch mein Studium hatte, doch noch in die Mannschaft gekommen war. Zwei unserer besten Mädels waren krank und Joschi konnte wohl erst am Samstag zu uns stoßen. Somit war unser bester Spieler auch nicht von Anfang an dabei.
Deshalb drohte mir nicht, wie so häufig, die Ersatzbank oder die Rolle des Springers, nein, ich sollte tatsächlich von Beginn an spielen. Die erste Partie hatten wir dann auch gleich recht gut im Griff und der erste Satz ging ohne größere Schwierigkeiten an uns. Auch im zweiten Satz lagen wir schon deutlich vorn als die gegnerische Mannschaft wechselte. Herein kam ein Mädchen, so um die 17 oder 18 Jahre. Auch wenn sie gerade schräg versetzt zu mir spielte, konnte ich kaum meinen Blick von ihr wenden. Ihre schulterlangen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ein dunkler Pony fiel ihr bis kurz über ihre mandelförmigen Augen. Welch konzentrierter Blick, mit dem Sie dem Spiel folgte. Das hätte ich wohl besser auch getan, anstatt bewundernd ihre tolle Figur in ihrem Sportdress anzustarren. Es war doch nicht das erste Mal, dass ich ein Mädchen in einem eng anliegenden an den Seiten hoch ausgeschnittenem Trikot sah. Es war aber sicher einer der seltenen Momente, in denen ich eine Reihe einfachster Bälle verpasste, weil ich schlicht nicht mehr im Spiel war. Wie konnte der Designer ihres Trikots aber auch das Rot, das bei ihrem Dress die Schultern betonte, so aufreizend auf dem ansonsten weißen Trikot als sich verjüngende Streifen bis fast zwischen Ihre Beine laufen lassen? War es ein Wunder, dass ich deshalb abgelenkt war?
So dauerte es nicht lange und unser "Boss", wie wir ihn auch deshalb treffend nennen, weil er seinem Ehrgeiz bei Fehlern von uns mitunter mittels sehr heftiger Kritik Luft machen konnte, sah sich wegen meiner Unkonzentriertheit zu einer Auszeit gezwungen. Seinen Worten war deutlich anzuhören, dass er erkannt hatte, womit ich in den letzten Minuten beschäftigt war. "Du hast doch die erste Zeit gut gespielt, was soll also plötzlich dieser Zirkus", fuhr er mich an. "Glaubst Du, es ist fair Deinen Mitspielern gegenüber, wenn Du die ganze Sache hier so gar nicht ernst nimmst? Dann hättest Du doch gleich zu Hause bleiben können. Glaube ja nicht, dass Du so spielen könntest, wenn wir vollzählig wären". "Und nun zurück aufs Feld", fuhr er mich an "und für Dich zählen ab jetzt nur noch der Ball und das Spiel, verstanden!!"
Während der Strafpredigt hatte ich keine Gelegenheit, auch nur einen Blick vom "Boss" zu lassen. Auf dem Weg zurück aufs Feld hatte ich das Gefühl, dass alle in der Halle wußten, worüber wir gesprochen hatten und dass ich der Grund für diese Auszeit gewesen war. Die Krönung dieser Peinlichkeit war dann aber, dass mein Schwarm mir mittlerweile direkt gegenüber spielte. Und schaute sie mich nicht zudem noch mitleidig an? Nun ist Mitleid nicht unbedingt das, was ein Mann von seinem, wenn auch bisher heimlichen Schwarm brauchen kann. Zornig auf mich, meinen Trainer und auch auf das hübsche Mädchen auf der anderen Seite des Netzes erwischte ich den Netzabpraller im genau richtigen Moment mit voller Kraft. Sie hatte wirklich nicht den Hauch einer Chance. Sie konnte ihre Hände unmöglich in der kurzen Zeit noch vors Gesicht bekommen. Zu knapp war die Distanz zwischen ihr und mir. Deutlich hörte ich den Aufprall des hart geschlagenen Balles. Ohne auch nur den leisesten Versuch, den Sturz abzufangen, fiel sie einfach nach hinten.
Wie der Blitz war ich unter dem Netz durch und schon kniete ich neben ihr. Sie hatte die Augen geschlossen. Doch bevor ich überhaupt einen Gedanken fassen konnte, was ich tun sollte, waren ihre Mannschaftskammeraden und die Betreuer schon bei ihr und ich wurde abgedrängt. Ich konnte keinen Blick von ihr wenden und ich stand doch nur nutzlos daneben. Die Sekunden schienen sich endlos zu ziehen. Noch bevor die Betreuer sie auf die Trage legen konnten, schlug "mein Mädchen" die Augen wieder auf. Im ersten Moment fühlte ich echte Erleichterung und deshalb traf mich ihr verächtlicher Blick mindestens so unvorbereitet, wie mein Schmetterball sie gerade eben getroffen hatte. Als sie mit Hilfe zweier Mitspielerinnen aufstand und sich Richtung Spielfeldrand wegdrehte murmelte ich noch ein "Es tut mir Leid" mit dem Wissen, dass es sie wohl auch dann nicht interessiert hätte, wenn sie es gehört hätte. Sie würdigte mich keines Blickes mehr.
Ist es normal, dass uns Männern in solchen Fällen nichts Besseres einfällt, als durch sportliche Leistung imponieren zu wollen? Die nächsten Minuten spielte ich wie ausgewechselt. Nicht im Traum kam mir der Gedanke, dass es ihr sicher nicht gefallen könnte, wenn ihre Mannschaft verlieren würde. Ich hatte das Gefühl, das Geschehene einfach durch eine tolle Leistung ungeschehen machen zu können und sie dadurch dazu zu bringen, mich endlich zu beachten und positiv wahrzunehmen. Längst hatte ich bemerkt, dass sie auf der Bank am Spielfeldrand saß und das weitere Spiel verfolgte.
War es diese Inspiration oder was auch immer der Grund gewesen sein mag. Mir gelangen jedenfalls einige sehenswerte und erfolgreiche Bälle und so konnten wir das Spiel, wenn auch knapp, doch noch für uns entscheiden.
Danach ging es, wie bei solchen Turnieren üblich mit Wartezeiten - verbunden mit einem Anflug von Langeweile zwischen den Spielen - und der Konzentration im Spiel noch mehrere Stunden weiter ohne dass ich mein Mädchen wieder sah.
Am Ende des Abends standen wir in der Tabelle knapp vor der Mannschaft in der mein Schwarm gespielt hatte an der Spitze unserer Gruppe. Damit trafen wir auf die zweitplatzierte Mannschaft der anderen Gruppe. Auch dieses Spiel konnten wir gewinnen. Wie das andere Halbfinale ausgegangen war, erfuhr ich auf sehr seltsame Weise erst anschließend. Ich war gerade mit Duschen fertig und wartete auf meine MannschaftskameradInnen als ich plötzlich angesprochen wurde. Ich drehte mich um und vor mir stand eines der beiden Mädchen, die meinen Schwarm nach dem Sturz vom Spielfeld geführt hatten.
"Bist Du an einem Deal interessiert?" fragte sie mich ohne Einleitung. Mein Zögern interpretierte sie wohl so, als würde ich auf mehr Informationen warten. "Morgen spielen wir im Finale wieder gegeneinander." begann sie. "Und es liegt mir daran, das Spiel zu gewinnen. Wir waren noch nie so nah daran, eine Runde weiter zu kommen und damit endlich einmal nicht immer nur gegen württembergische Mannschaften spielen zu können." - Pause - "Ich habe Euch beobachtet. Du warst schon einer der Besten bei Eurer Mannschaft. Was hältst Du davon, wenn Du morgen einfach nicht spielst und ich dafür sorge, dass Du dafür eine tolle Nacht mit Meli erleben kannst. Du brauchst mir nichts vorzumachen, ich habe gleich gemerkt, dass Du auf sie abfährst." Ich muss ziemlich verwundert und ungläubig ausgesehen haben. Sie meinte nur "Du glaubst mir nicht? Kein Problem". Über meine Schulter rief sie "Meli, Schnecke, komm mal her." Als ich mich umdrehte kam Meli, die gerade die Umkleideräume verlassen hatte, wie gut zu erkennen war sehr widerstrebend auf uns zu. Da kam das Mädchen, das mich jetzt mehr interessierte als alles andere auf der Welt, einfach zu uns herüber. Sie streifte mich mit einem kurzen Blick und sah das Mädchen an, das sie gerufen hatte und nun weiter sprach. "Meli, Schnecke, was hältst Du davon, meinen Freund hier nachher etwas zu verwöhnen?" Ich traute meinen Ohren nicht als die von mir erwarteten Proteste ausblieben. Meli sah erschrocken aus, ich sah Panik in ihren Augen, aber sie sagte nichts. Sie schien kurz widersprechen zu wollen, zögerte noch als sie einen scharfen Blick ihrer Kameradin bemerkte und statt einer Ablehnung nickte sie nur schwach mit dem Kopf, ließ die Schultern fallen, drehte sich weg und ging Richtung Ausgang. "Wir sind in derselben Pension untergebracht" hörte ich dann während ich Meli hinterhersah "und ich habe ein Zimmer zusammen mit Meli" fügte sie hinzu. "Schaffst Du es, Dich mit mir zu treffen wenn Ihr in der Pension angekommen seid?" Ich nickte wie hypnotisiert. So ganz blickte ich nicht durch, was da gerade ablief.
Erst nachdem auch die Zimmerkollegin von Meli verschwunden war schaute ich mich wieder um und bemerkte, dass alle aus meiner Mannschaft wohl schon eine Weile versammelt waren und auf mich warteten. Ich ging zu ihnen und gemeinsam verließen wir die Sporthalle. Auf der Treppe wurde ich dann plötzlich massiv von hinten angerempelt. "Hey, was sollte das eigentlich? Erst schmeißt Du fast unser erstes Spiel und nun flirtest Du auch noch mit denen". Ich drehte mich um, um zu antworten. Da erwischte mich der nächste Schubser. Wahrscheinlich hätte ich den Sturz leicht vermeiden können, hätte da nicht diese Sporttasche auf der Treppe gelegen. Im Versuch, nicht auf die Tasche zu treten, geriet ich mit meinem Fuß nur halb auf die nächste Stufe. Der Schwung des Stoßes reichte aus, dass ich gleich umknickte und ein paar Stufen herunterfiel ehe ich mich abfangen konnte. Beim Aufstehen merkte ich sofort, dass irgendetwas mit meinem Fuß nicht in Ordnung war. "Wieder eine Bänderdehnung" dachte ich gleich. Es wurde ein langer und recht schmerzhafter Weg zum Bus. Blöderweise haben wir dadurch den nächsten Bus verpasst und mußten eine ganze Weile auf den späteren Bus warten, um unser Nachtquartier zu erreichen. Als wir endlich bei der Pension ankamen, ging es meinem Fuß schon wieder gut genug, dass ich zwar humpelnd aber immerhin allein den Weg von der Haltestelle zur Pension geschafft habe.
Kaum richtig im Zimmer angekommen, machte sich mein Zimmerkollege gleich bettfertig, legte sich ins Bett, drehte den Kopf zur Wand und murmelte "Gute Nacht". Ich antwortete noch etwas von "dem Boss Bescheid sagen, dass ich morgen nicht spielen kann" und damit verließ ich das Zimmer.
'Wie und wo soll ich das Mädchen hier treffen?' überlegte ich. Ich war nervös aber auch sehr neugierig darauf, wie diese Geschichte weitergehen würde. Und dass mich Meli interessierte, konnte ich nun wirklich nicht leugnen. Gleich beim Eingang stand ein schon in die Jahre gekommener Sessel vor einem wackligen Tisch. Dort setzte ich mich und ich versuchte in einer Autozeitschrift zu lesen. Schon bald bemerkte ich, dass ich das Blatt nur unkonzentriert vor und zurück blätterte und eigentlich nur immer darüber nachdachte, was als Nächstes geschehen würde. Hatte ich eben noch ein nervöses Kribbeln im Bauch wenn ich an Meli und die Andeutung ihrer Mitspielerin dachte, so wäre es mir im nächsten Moment wohl am liebsten gewesen, wenn diese Mitspielerin am Besten nicht mehr aufgetaucht wäre. Doch wenn sie nicht käme, hätte ich bestimmt ziemliche Probleme. überhaupt zur Ruhe zu kommen und schlafen zu können. In dieses Hin und Her meiner Gedanken kam die Zimmerkollegin von Meli, die mich in der Sporthalle angesprochen hatte, tatsächlich die Treppe herauf, schaute sich kurz um und kam dann zielstrebig auf mich zu. Um einen Finger drehte sie lässig einen Zimmerschlüssel. "Na, wie siehts aus?" begann sie "hast Du Dich schon entschieden, ob Du morgen spielst?" "Nein" brachte ich mit trockenem Mund hervor und stockte. "Wann willst Du Dich denn endlich entscheiden?" fragte sie ziemlich schnippisch. "Nein, ...ja, ähm, ich meine, ja ich habe mich schon entschieden, dass ich nicht spielen werde. Das 'Nein' vorhin sollte heißen, ich spiele nicht." schaffte ich meinen Text nicht gerade filmreif. Meine Verletzung erwähnte ich nicht und ich nahm mir auch vor, dass sie es nicht bemerken sollte. Was brauchte das Mädchen denn zu wissen, dass ich mit meinem Fuss morgen sowieso nicht spielen könnte. "Zimmer 15, unten ganz am Ende des Flurs" sagte sie daraufhin, warf mir den Schlüssel in den Schoß und wollte sich wegdrehen. "Wann kommst Du zurück zum Schlafen?" fragte ich angespannt. "Keine Sorge, einer aus unserem Team hat ein Zimmer für sich allein und der interessiert mich schon lange" sagte sie nur, drehte sich diesmal wirklich um und ging. Nur jetzt die Treppe nach oben. Da saß ich nun mit 'dem' Schlüsel in der Hand und ich wußte, wer in dem Zimmer war zu dem dieser Schlüssel gehörte. Und wieder begann bei mir das Kopfkarrusell. Was würde passieren, wenn ich einfach wieder in mein Zimmer gehen würde? Noch könnte ich es. Was würde Meli denken, wenn ich nicht komme? Wie lange würde sie noch befürchten, dass ich jeden Moment doch noch auftauschen könnte. Wie würde sie reagieren, wenn ich tatsächlich zu ihr ins Zimmer komme.
Unter dem Vorwand, dass ich zumindest die Gelegenheit nutzen sollte, Meli zu fragen, wie es ihr jetzt geht und dass ich mich für meinen Schmetterball bei ihr entschuldigen sollte, machte ich mich auf den Weg. Vor dem Zimmer 15 angekommen, zögerte ich nur kurz. Dann steckte ich den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür, trat ein und schloss die Tür schnell wieder. Ich mußte ja nicht unbedingt gesehen werden.
Ich stand in einem typischen Pensionszimmer. Ein kurzer Flur auf dessen rechter Seite ein Einbauschrank stand und links eine Tür, die wohl zum Bad ging. Mit wenigen Schritten stand ich vor einem Doppelbett. Meli lag mit den Füßen zu mir, den Kopf zum Fenster gedreht auf der Fensterseite des Doppelbettes. Da sie auf der Decke lag konnte ich sehen, dass sie nun einen einfachen verwaschenen grauen Trainingsanzug trug. Sie rührte sich nicht. Ich ging zur anderen Seite des Bettes und setzte mich. Ich sah zu ihr hinüber: Noch immer wußte ich nicht, was ich tun oder sagen wollte. Plötzlich steckte Meli die Hand aus, nahm etwas vom Nachttisch und drehte sich zu mir um. "Da, Du hast bestimmt nicht daran gedacht!" stieß sie hervor und warf ein Kondom nach mir. 'Ja, an ein Kondom habe ich tatsächlich überhaupt nicht gedacht' ging es mir durch den Kopf als sie schon weiter sprach "Also, worauf wartest Du, bringen wirs hinter uns". Mit diesen Worten hob sie ihren Po und sie begann, ihre Trainingshose samt Slip herunter zu ziehen. Da kam endlich Bewegung in mich. Ich griff nach ihren Händen, sagte "Stopp" und zog ihre Hände von der Hose weg nach oben und presste sie links und rechts neben ihrem Kopf auf das Kissen. Dort hielt ich sie fest. "Das geht mir jetzt doch etwas zu schnell" sagte ich. "Was wird denn hier gespielt?"
Das hatte ich eher laut gedacht doch Meli antwortete "Jetzt tu nicht so, als wärst Du nicht hier um Sex mit mir zu haben. Was dachtest du denn, was Agnes gemeint hat mit 'ihren Freund etwas zu verwöhnen' "?
Meli hatte natürlich Recht, genau so war es von Agnes, wenn sie so hieß, gemeint gewesen und ich hatte es auch nicht anders verstanden. Doch so sollte es meiner Meinung nach überhaupt nicht laufen. "Meli" begann ich, "lass es Dir erklären". Dabei ließ ich ihre Hände los. "Der ganze Abend ist total schief gelaufen. Ja, Du warst schon der Grund dafür, dass ich von unserem Trainer zur Schnecke gemacht worden bin. Als Du ins Spiel kamst, konnte ich mich plötzlich nicht mehr konzentrieren." Meli starrte nur an die Decke und sagte keinen Ton. "Apropos 'Schnecke', warum hat Deine Freundin immer Schnecke zu Dir gesagt?" 'Würde Meli darauf antworten?' überlegte ich 'Falls nicht, bliebe mir wohl nur noch, mich für mein Verhalten auf dem Spielfeld zu entschuldigen und ihr zu sagen, dass diese Entschuldigung der eigentliche Grund dafür war warum ich jetzt mit ihr in diesem Zimmer war. Neben meinem dringenden Wunsch, sie heute Abend nochmal sehen zu können.' Meli sagte immer noch nichts. Also erzählte ich ihr von meinem Wunsch, mich bei ihr zu erkundigen, wie es ihr geht und dass es mir Leid tut mit dem Schmetterball. Im Aufstehen fügte ich noch hinzu "Ich spiele morgen übrigens tatsächlich nicht. Weil ich nicht kann. Ich habe mir vorhin den Fuß vertreten. Das ist wirklich wahr. Du kannst Agnes ja im Glauben lassen, dass zwischen Dir und mir was gelaufen ist, wenn sie mich morgen hinken sieht. Damit bist Du aus dem Schneider, Schnecke". So ganz konnte ich es nicht lassen, sie zu provozieren. Ich war enttäuscht. Nicht, weil zwischen uns nun nichts laufen würde sondern weil ich nicht schon wieder gehen wollte.
Meli drehte ihren Kopf ein wenig in meine Richtung und sah mich an. Ich brachte es nicht fertig meinen Blick von ihr zu lösen und mich einfach umzudrehen. Deshalb ging ich rückwärts ein paar Schritte hin zur Tür. Dabei sah ich nun nicht mehr länger nur ihr Gesicht das mir so wunderschön erschien. Aus dieser Position konnte ich mittlerweile wieder das ganze Bett überblicken. Und ich sah, dass Meli es vorhin tatsächlich geschafft hatte, ihre Hose bis auf die Oberschenkel herunter zu ziehen. Sie hatte einen so schlanken Bauch, dass ich ihre Beckenknochen deutlich erkennen konnte. Ihr Venushügel war etwas stärker ausgeprägt, deutlich sah ich die Erhebung und ich konnte sogar den Ansatz der Spalte zwischen ihren Schamlippen erkennen, da sie entweder rasiert war oder im Schambereich kaum Haare hatte. Es fiel mir sehr sehr schwer zu akzeptieren, dass ich diesen Körper nie berühren würde und ich wußte, dass ich dieses Bild nicht so einfach würde vergessen können. Es war Meli wohl gar nicht bewußt, welchen Anblick sie mir bot. Sie schien auch nicht wahrzunehmen, dass mein Blick längere Zeit zwischen ihren Beinen gefangen blieb.
Als ich schon nicht mehr damit rechnete, sagte Meli plötzlich mit leiser Stimme. "Ich habe in den Herbstferien das Auto von Agnes zu Schrott gefahren. Ich war zu schnell in der Kurve auf dem nassen Laub und ich habe viel zu spät gemerkt, was passiert. Als ich Agnes anrief kam sie zusammen mit ihrem Bruder und wir schleppten das Auto ab. Dabei flehte ich sie an, meinen Eltern nichts davon zu erzählen. Mein Vater wäre ausgerastet, wenn er erfahren hätte, dass ich an diesem Abend in Stuttgart auf einem Konzert war. Er hatte es mir doch verboten. Ich zahle Dir den Schaden, versprach ich Agnes. Bitte gib mir aber Zeit dazu, ich weiß noch gar nicht, wie ich an das Geld kommen soll. Da muß mir erst noch was einfallen.
Erst als wir bei der Werkstatt ankamen, in der Agnes das Auto stehen lassen wollte, meinte sie, ich solle noch kurz damit warten, ins Auto ihres Bruders umzusteigen. Ihr wäre da eine Idee gekommen. Sie wäre ja schließlich meine Freundin und deshalb würde sie am nächsten Tag ihrem Vater erzählen, dass sie selbst Pech mit dem Auto gehabt hätte. Wenn sie es richtig anstellen würde, wäre es kein Problem, die Reparatur oder gar ein neues Auto bezahlt zu bekommen." "Du mußt wissen," sprach mich Meli erst jetzt wieder direkt an "dem Vater von Agnes gehört der Fliesengroßhandel bei uns im Ort, ihre Eltern sind bestimmt die Reichsten bei uns." Ich war mittlerweile stehen geblieben und ich wartete gespannt darauf, dass Meli weiter erzählen würde. Was sie nach kurzer Pause auch tat. "Agnes hatte die Idee, dass ich den Schaden auch bei ihr abarbeiten könnte. Sie bot mir an, dass ich für sie kleinere Aufträge übernehmen könnte. Das würde meinen Eltern nicht auffallen. Es würde zwar länger dauern aber es läge ja an mir, wie schnell ich den Schaden ersetzt hätte. Ob ich damit einverstanden wäre, fragte sie mich anschließend. Natürlich kam mir das wie die Rettung vor und ich zögerte nicht, das Angebot anzunehmen. Agnes reichte mir die Hand und meinte, wir bräuchten ein Kennwort, damit ich merke, wenn sie einen Auftrag für mich hat. Sie überlegte kurz und dann sagte sie, dass 'Schnecke' passend wäre, denn schließlich hätte ich ja lange wie eine Schnecke gebraucht um zu merken, dass ich für die Kurve zu schnell war."
Damit war Meli mit ihrem Bericht zu Ende, das spürte ich deutlich. Wie sollte ich es anstellen, die gemeinsame Zeit noch auszudehnen? "Hoffentlich hattest Du bisher keine solchen Aufträge wie heute" sagte ich, ohne richtig darüber nachzudenken. "Darfst Du eigentlich auch einen Auftrag ablehnen?" war ich nun doch sehr neugierig geworden. Als Meli antworten wollte, schaute ich sie fragend an und ergänzte "Darf ich mich kurz noch ein wenig zu Dir setzen?" Als Antwort nahm Meli ihren linken Arm, der ebenso wie der rechte noch so neben ihrem Kopf lag wie ich ihn losgelassen hatte und sie klopfte leicht auf die linke Seite neben ihr. Es dauerte nur Sekunden, ehe ich neben meinem Mädchen saß. Meli wandte diesmal den Kopf nicht ab. Aber sie schaute mich nur an und sie sprach nicht weiter. Wie automatisch gingen meine Hände zu Melis Hose und griffen an den Bund. Ich wollte ihr ersparen, weiter so entblößt vor mir zu liegen. MIt meinen Handballen fühlte ich ihre samtweiche, leicht kühle Haut. Zugleich spürte ich, wie sie mit aller Kraft versuchte, an den Rand ihres Bettes zu entkommen und ich sah wieder einen Anflug von Panik in ihren Augen, wie ich ihn schon in der Sporthalle gesehen hatte. Instinktiv wußte ich, dass ich verloren hätte, wenn ich nun loslassen würde, weil Meli nicht verstehen würde, was meine wirklichen Beweggründe waren, ihr an die Hose zu fassen. Zu unüberlegt kam meine Aktion. Mit aller Kraft hielt ich sie fest und versuchte, ihre Hose nach oben zu ziehen. Ich weiß nicht, ob sie meine Absicht inzwischen erkennen konnte. Kaum hatte ich es geschafft, sie wieder anzuziehen und kaum hatte ich sie losgelassen, als sie vom Bett aufsprang, mit dem Rücken zum Fenster stehen blieb und feindselig auf mich herunter sah. Benommen, dass heute wirklich alles schief ging, setzte ich mich auf. "Meli, ich habe es die ganze Zeit nicht auf Sex angelegt." begann ich. "Wobei es mir, so wie Du aussiehst, sehr schwer gefallen ist." ergänzte ich. Und doch wußte ich, dass, wenn überhaupt etwas an Gemeinsamkeit zwischen uns bestanden hatte, dies mit diesem letzten, total überflüssigen Missverständnis wie ausgelöscht war. Meli stand unbeweglich am Fenster. 'Wie zur Salzsäule erstarrt' mußte ich völlig unpassend denken. "Meli, es tut mir Leid" hörte ich mich mit mir total fremder Stimme sagen. "Warum habe ich Dir nicht einfach gesagt, dass Du Dich besser wieder anziehst? Kannst Du mir verzeihen, dass ich Dich so erschreckt habe?" Immer noch keine Reaktion von ihr. "Willst Du dass ich jetzt gehe?" Ohne ihren Blick von mir zu wenden nickte Meli schwach. "Kann ich Dich jetzt überhaupt allein lassen?" Wieder dieses schwache Nicken. Auch wenn es mir überhaupt nicht gefiel, nun hatte ich wohl keinen Grund mehr, länger zu bleiben. Ich hatte schon zuviel zerschlagen, auch wenn ich es eigentlich überhaupt nicht beabsichtigt hatte, Meli zu bedrängen. Eben war ich noch noch so glücklich wie nur möglich gewesen und nun war ich der unglücklichste Mensch auf der Welt.
Als ich wieder zu mir kam stand ich im Flur vor ihrer Tür. Nun gab es keinen Weg zurück, das spürte ich deutlich. Mit verschwommenem Blick ging ich die Treppe hoch und anschließend in mein Zimmer. Lange, sehr lange lag ich in meinem Bett und grübelte darüber nach, was schief gelaufen war und was ich hätte anders machen müssen, um Meli zu zeigen, wie sehr ich sie mag. Immer wieder sah ich ihr liebes Gesicht vor mir, die Panik in der Sporthalle, dann die Verzweiflung als sie mir ihre Geschichte erzählt hat. Ihre Angst, als sie meine Hände an ihrer Hose gespürt hat und dann die Verachtung als sie am Fenster stand. Längst glaubte ich zu wissen, dass ihre Kälte, mit der sie mich zu Beginn aufgefordert hatte, 'zur Sache zu kommen', nicht wirklich sie sondern nur ihr Schutz vor dieser absolut absurden Situation war. Keine Ahnung, wann meine Gedanken vom Wachzustand in den Traum übergegangen sind. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass mein Zimmerkollege mich zum Frühstück wecken wollte. Ich antwortete ihm, dass ich keinen Hunger habe. Auf keinen Fall wollte ich beim Frühstück Meli begegnen und ihren verächtlichen Blick hinnehmen müssen. Denn ich war mir sicher, dass Meli meine eigentliche Absicht nicht erkannt hatte und deshalb immer noch der Meinung sein mußte, dass ich es darauf angelegt hatte, mir das von Agnes zugesagte Vergnügen mit Meli doch noch zu beschaffen.
Also beschränkte ich mich darauf, zu packen und dann darauf zu warten, bis wir zur Sporthalle aufbrechen würden. Ich war unglücklich, Meli nicht im Bus zu entdecken. Es wäre mir so wichtig gewesen, zu sehen, wie es ihr mittlerweile geht. Es half nicht, dass ich mir immer wieder sagte, dass ich im umgekehrten Fall, wenn Meli mit im Bus wäre und mich nur mit Verachtung strafen würde, deutlich schlechter dran sein würde.
Da ich ja nicht spielen konnte zog ich mich gar nicht erst um. Ich ging gleich auf die Tribüne. Joschi, im bürgerlichen Leben Hans genannt, war inzwischen angekommen und damit wäre mir eh nur die Rolle des Ersatzspielers geblieben. Selbst wenn ich fit gewesen wäre, was ich heute weder körperlich aber mehr noch gefühlsmässig überhaupt nicht war.
Die beiden Mannschaften waren mittlerweile auf dem Feld. Ich hatte so darauf gehofft, Meli spätestens jetzt zu entdecken. Doch auch sie spielte heute scheinbar nicht. Es war schwer, die Hoffnung, Meli wenigstens noch einmal zu sehen, so aufgeben zu müssen. Ich war schwer enttäuscht und ich war gerade dabei, aufzustehen und meinen Gefühlen außerhalb der Halle Luft zu machen, als plötzlich eine Stimme, die ich aus Tausenden erkannt hätte, fragte, ob der Platz neben mir noch frei wäre. Ich drehte mich um und sah Meli, wie sie mit fragenden Augen vor mir stand. Ohne zu überlegen nahm ich sie in die Arme und drückte sie vorsichtig an mich. Lange traute ich mich nicht, sie loszulassen aus Angst, sie könnte sich sofort mehr Abstand zu mir verschaffen. Erst als sie mich fragte, ob ich nicht wenigstens wissen wollte, wie sie zu mir steht, traute ich mich, sie frei zu geben. Vielleicht war es mein unsicherer Blick der sie bewogen haben mag, mich lieb anzulächeln und zu sagen: "Ich weiß nicht einmal, wie Du heißt. Aber ich habe letzte Nacht darüber nachgedacht, was passiert ist und ich spüre, dass ich Dich falsch eingeschätzt habe. Gibst Du mir die Chance, uns ohne Zeitdruck kennen zu lernen? Magst Du auf mich warten, bis ich vielleicht zu einer Beziehung mit Dir bereit bin?" Viele Gedanken stürzten in diesem Moment auf mich ein. Vielleicht war es ja wirklich das erste Mal, dass Agnes von Meli etwas Derartiges verlangt hatte wie es mit mir hätte laufen sollen. Und vielleicht, so freute ich mich, mag mich Meli wirklich. Ganz lieb nahm ich Meli daraufhin in die Arme und plötzlich hatte ich überhaupt kein Interesse mehr an dem Finale, das gerade begonnen hatte. Ohne Widerstand ließ sich Meli aus der Halle führen. So fanden wir noch etwas Zeit uns ein wenig auszusprechen und unsere Telefonnummern auszutauschen. Die Trennung kam dann viel zu schnell. Sie erschien mir grausam, so kurz nachdem wir begonnen hatten uns kennenzulernen. Es folgten viele und lange Gespräche von Handy zu Handy.
Gerade eben habe ich von Meli eine SMS erhalten, in der sie schreibt, dass sie mich gerne über Weihnachten in Stuttgart besuchen kommen würde. Mehr Weihnachtswünsche habe ich dieses Jahr nicht.
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Liebe Grüße
yksi«
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Bravo!«