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Kommentare: 8 | Lesungen: 2388 | Bewertung: 8.61 | Kategorie: Bi | veröffentlicht: 23.10.2016

Metamorphose Teil 3: Neue Erfahrungen außer Haus

von

Der Morgen nach Bernds Abflug war so schmerzhaft, als hätte man Gina und mir einen Teil aus dem Körper herausgeschnitten. Sogar das Haus war ein anderes geworden. Und schlimmer noch, überall gab es Zeichen seines hastigen Aufbruchs. Hier lag ein gebrauchtes Taschentuch herum, das den Weg zur Schmutzwäsche nicht mehr gefunden hatte, auf dem Küchentisch stand ein benutztes Wasserglas, das dort am Abend vorher noch nicht gestanden hatte, und auch die eine oder andere Schranktür stand offen. Untypisch für Bernd, der sonst immer so auf Ordnung bedacht war.

Gina brachte diese kleinen Dinge mit versteinertem Gesicht wieder ins Lot. Aber ich konnte sehen, welche Mühe es ihr bereitete. Unser Frühstück verlief wortkarg. Sie schüttete große Mengen Kaffee in sich hinein, nagte aber an ihrem Brötchen herum, als bestünde es aus Holz. Irgendwann raffte sie sich auf, zur Arbeit zu gehen. Ihr Abschiedskuss hatte wenig Geschmack und ihre Lippen kratzten wie Papier.

Es dauerte über eine Woche, bis wir zu einer neuen Normalität zurückgefunden hatten, die aus viel Arbeit und wenig Erotik bestand. Sicher, Gina und ich schliefen weiterhin miteinander, wenn einer von uns das Bedürfnis nach Zärtlichkeit oder Sex verspürte, aber Sex zu zweit hatte bei uns schon immer eine geringe Rolle gespielt. Bernd war immer dabei gewesen, auch wenn es meistens nur als Zuschauer war. Ich befürchtete, dass es so auf die Dauer so nicht gutgehen konnte, zumal ich immer noch nicht so richtig begriff, was uns eigentlich zusammenhielt. Aber dann ließ Gina die Bombe platzen.

Es war ein regnerischer Sonntagmorgen, als Gina eher beiläufig bemerkte: „Ich könnte dich übrigens gut verstehen, wenn du dich mal so richtig verlieben möchtest und eine Pause in unserer Beziehung brauchst. Auch bei einer Scheidung würde ich dir keine Steine in den Weg legen.“


Was sollte das denn auf einmal? Ich hatte überhaupt kein Interesse an einer Trennung. Alles, was ich wollte, war eine glückliche Frau in meinen Armen. So wie es war, bevor Bernd in die Staaten ging. Aber Gina war noch lange nicht fertig.

„Was sollen wir noch länger um den Brei herumreden. Du liebst mich nicht und ich liebe dich nicht. Und so kann man sich auch vernünftig trennen, wenn es nicht mehr läuft.“


He, halt. Das ging mir zu schnell. Außerdem stimmte das nicht so ganz. Aber das merkte ich erst jetzt in diesem Augenblick, als sie es aussprach. Ja, es stimmte. Hätte mich noch gestern jemand gefragt, ob ich Gina liebte, hätte ich wahrscheinlich leicht lächelnd mit dem Kopf geschüttelt und nur an den Wahnsinnssex gedacht, den wir miteinander hatten. Aber ich musste viel zu oft an sie denken, ohne dass es dafür einen Anlass gab. Und ich machte mir Sorgen um sie, weil ich sehen konnte, wie sie litt. Und ich wollte sie glücklich machen. Vielleicht hatte ich einfach nur das Verliebtsein übersprungen, auf die Schmetterlinge verzichtet und Gina zu nah an mich herangelassen. Was ist denn Liebe etwas anderes, als wenn man die gemeinsame Nähe genießt, sie herbeisehnt, wenn sie fehlt, und wenn man sich um den anderen sorgt. Ganz falsch, Gina. Ganz falsch. Aber wenn du mich nicht liebst ... Ich wollte diesen Gedanken gar nicht zu Ende denken. „Bist du sicher?“, fragte ich anstandshalber.

„Ich habe es probiert, ich mag dich. Aber es hat nicht geklappt. Und du hast auch keine Chance, dass ich dich jemals lieben werde. In meinem Leben gab es bisher nur einen einzigen Mann und wird es auch in Zukunft nur diesen einen Mann geben. Aber der ist unerreichbar für mich. Und das ist es, Tim. Punkt. Aus.“


Ein anderer Mann. Und ich nur Ersatz. Zuständig für körperliche Bedürfnisse und kurze Vergnügen. Na prima. Ich fühlte mich, als hätte sich eine Abrissbirne vom Haken losgerissen und wäre geradewegs auf mich drauf gefallen.

„Sag doch mal selbst“, sagte Gina und ich wusste nicht mehr, ob sie zu mir oder zu sich selbst sprach. Hat das nicht alles, was ein großes Drama braucht? Eine junge Frau liebt ihren eigenen Bruder. Und um ganz sicher zu machen, dass nie etwas zwischen den beiden passiert, hat die Natur den Bruder auch noch schwul gemacht. Doppelt genäht hält besser. Leider wurde dieses Skript nicht für die Bühne geschrieben, sondern für mein Leben.“


Das also war es. Ich war entsetzt und erleichtert zugleich. Erleichtert, weil ich nicht gegen einen Supermann ankämpfen musste, der älter, reicher, schöner, attraktiver war als ich, sondern dass mein Rivale wirklich unerreichbar war und außerdem noch mein Freund. Und entsetzt war ich, weil ich absolut nichts dagegen machen konnte, denn Gina kannte ihr Dilemma schon seit Jahren. „Dumm gelaufen für dich, alter Junge“, sagte ich zu mir, aber unternahm wenigstens noch einen letzten unzulänglichen Versuch, Gina aufzuheitern. „Aber es hat doch trotzdem ganz gut zwischen uns beiden funktioniert und wir waren alle drei so glücklich, wie es unter diesen Umständen möglich war“, sagte ich zu Gina. Aber da hatte ich was gesagt.

„Hast du eine Ahnung. Hast du es wirklich nicht gemerkt? Bernd war kreuzunglücklich. Weil es ihm beinahe so ging wie mir. Er hatte schon in der Schule etwas für dich übrig gehabt, aber es leider erst gemerkt, als er sich zu seiner Homosexualität bekannte. Und das war erst im Studium. Du warst und bist seine ganz große Liebe und einer deiner ersten Sätze war, als du hier saßt: ’Ich bin hetero, aber so was von ...’ Bernds verzweifelten Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen.“

Also das war das Geheimnis, über das ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen hatte. Gina liebte Bernd, Bernd liebte mich und ich, ich Depp, ließ mir von Gina den Kopf verdrehen, ohne dass ich eine echte Chance bekam. Insgeheim hatte ich es ja auch die ganze Zeit gewusst. Da war etwas, und ich konnte es nicht greifen. Jetzt wusste ich wenigstens bescheid. Danke!


Und Gina hatte mich nur geheiratet, damit ihr Bruder ... Ich konnte es nicht fassen. Dass Bernd gerne Sex mit mir haben wollte, war klar. Daraus hatte er nie ein Geheimnis gemacht, aber dass es so tief ging, wusste ich nicht. Was für eine verfahrene Situation. „Dann hast du mich also nur geheiratet, damit Bernd Gesellschaft hatte?“, sagte ich endlich. Mein Ton lag irgendwo zwischen leiser Verbitterung und Resignation.

Ich sah Ginas Gesichtszüge weicher werden. Sie stand auf und setzte sich auf meinen Schoß. „Nein, du Dummkopf. Natürlich nicht. Zugegeben. Erst fand ich dich einfach nur niedlich. Den Bummelstudenten aus Bernds Vergangenheit. Und ich dachte, es tut Bernd gut, dich etwas länger um sich zu haben, damit er wenigsten die Chance bekam, es bei dir zu versuchen. Deshalb habe ich mich dir am ersten Abend an den Hals geworfen.“ Gina kicherte wie ein Schulmädchen in Erinnerung an ihr erstes Date.


Aber wenn es dabei geblieben wäre, hätten wir nicht geheiratet. Es hat sich alles irgendwie weiterentwickelt. Und es hätte auch weiterhin funktioniert. Wenn Bernd nicht weggezogen wäre. Glaub mir, du bist der zweitwichtigste Mann in meinem Leben. Aber eben nur der zweite. Und wer ist schon gern der zweite, wenn es um die Liebe geht. Das ist alles so ungerecht.“


Nur der zweite? Der zweite Mann bei einer Frau wie Gina zu sein, ist schon eine ganze Menge. Damit konnte ich leben. Dachte ich mir. Aber dann kam Ginas zweites Geständnis. Und das war ein bisschen viel auf einmal.

„Ich muss dir noch etwas beichten. Ich habe mich natürlich auch gefragt, was mich so zu Bernd hinzieht. Als er klein war, habe ich mich immer um ihn gekümmert. Und seine weibliche Seite habe ich auch ganz früh gespürt. Und ich kann manchmal ganz schön männlich und dominant sein. Was meinst du, warum ich mich in der Wirtschaft so durchsetzen kann. Was ich dir sagen will: Ich war dir die ganze Zeit treu bis auf eine Kleinigkeit. Und die solltest du kennen. Ich habe noch eine Freundin neben dir.“


„Nun sag bloß, diese zickige Vanessa mit ihren roten Haaren, die bei unserer Hochzeit die Trauzeugin gespielt hat?“


„Ja, die Nessi. Sie zieht nächste Woche hier ein. Wäre schön, wenn ihr beide miteinander klarkämt.“

Ich holte tief Luft. Sonst wäre mir jetzt der Kopf geplatzt. „Mir ist diese Nessi egal“, fauchte ich. Aber du weißt auch, dass sie mich nicht ausstehen kann.“ Egal war sie mir ganz und gar nicht. Aber ich wollte es am Ende nicht gewesen sein, wenn es schief ging.


„Sie war nie eine Gefahr für dich“, sagte Gina. Mehr eine Abwechslung, eine Spielerei, weil weder du noch Bernd mir geben konnten, was ich brauchet. Aber du bist der Mann, den ich geheiratet habe. Zu dir stehe ich, aber ich will dich auch nicht anketten.“


Gab es eine schönere Liebeserklärung. Leider ruinierte Gina alles mit ihren nächsten Worten.


„Sie kommt heute Abend, bleibt über Nacht und wird in Bernds Zimmer schlafen. Ihre eigene Wohnung behält sie. Aber für dich bleibe ich deine Frau. Kannst du damit leben? Ich wüsste nicht, wie ich es sonst aushalten soll.“

Ich musste damit leben. Was sollte ich sonst machen? Es blieb mir ja nichts anderes übrig.


„Und wenn du sie mal haben willst, kannst du sie ruhig durchvögeln. Dafür sorge ich schon.“


Das glaubte ich Gina sofort. Woran ich aber nicht mehr glaubte, war Friede, Freude, Eierkuchen. Oder die Harmonie, die sich in diesem Haus aufhielt, als Bernd noch hier lebte.

Vanessa kam doch noch nicht an diesem Tag. Es dauerte etwas mehr als eine Woche, aber dann war sie da. Unwiderruflich. Ich erkannte sie kaum wieder. Wo war die rote Mähne geblieben? Sie trug ihre Haare nun kurz mit beinahe glatt rasierten Seiten. Das dunkle Unterhaar, das Kontakt zur Sonne hatte, war zwar immer noch rötlich angehaucht, hatte aber nicht mehr das alte Feuer. Ihr Gesicht wirkte jetzt beinahe wie das eines Jungen. Allerdings ließen ihre Kleidung und ihre Art sich zu bewegen keinen Irrtum zu. Sie war immer noch eine Frau. Und auch ihre Augen blitzten unverändert ärgerlich, wenn sie mich anblickte.

„Wirkliche Herren würden einer Dame beim Gepäck behilflich sein“, sagte sie spitz.


Handtasche, übergroße Reisetasche und die Rieseneinkaufstüte eines Modefachgeschäfts bekamen ein Eigenleben und baumelten um ihre Beine herum.


„Ich habe gehört, du würdest hier einziehen. Herzlich willkommen. Aber reichen dir diese paar Sachen wirklich?“


„Ich brauche nicht viel. In diesem Haus werde ich wohl vorwiegend nichts oder gar nichts tragen.“


„Ich verlasse mich darauf“, sagte ich etwas zweideutig. Und damit waren die Fronten geklärt.

Gina war bereits in ihrer Firma, als Vanessa ankam, und hatte es mir überlassen, sie zu empfangen. Ich zeigte ihr das Zimmer, das Gina für sie vorbereitet hatte, und zog mich anschließend in die Küche zurück, wo ich mir einen schnellen Imbiss zubereitete. Ich war gerade fertig, als Vanessa herunterkam. Als einzige Bekleidung einen Strumpfhalter in leuchtend rot. Ich verkniff mir jeden Kommentar.


Sie stopfte in sich hinein, was ich gerade angerichtet hatte, und ich staunte, dass ein so schlankes Persönchen so viel essen konnte. Für mich blieben nur ein paar Reste übrig, aber ich hielt es für unter meiner Würde, mich mit Vanessa um ein Gemüsegratin zu balgen.

„Gina sagte mir, dass ich dir für deine perversen Gelüste zur Verfügung stehen müsste. Also los, fang an.“


Das verschlug mir nun wirklich die Sprache, zumal Schlagfertigkeit nicht zu meinen Stärken zählte. Ich kaute zu Ende. Das gab mir Zeit zum Überlegen. „Sollten wir nicht besser warten, bis Gina zurück ist? Dann können wir zu zweit über dich herfallen.“

„Wenn Gina dabei ist, bist du für mich total abgemeldet.“ Sprach’s und verschwand wieder in ihrem Zimmer, aus dem kurz danach laute Musik dröhnte. Ich fuhr in die Uni. Da hatte ich wenigstens meine Ruhe.

Zum Abendessen fuhren wir dann zu dritt zu unserem Standarditaliener. Eine richtige Konversation kam nicht zustande. Vanessa schnitt mich und quasselte stattdessen Gina die Ohren voll. Der schien es zu gefallen.


Anschließend wieder nach Haus, und wir hatten unseren ersten Abend mit Nessi. Dem Ungeheuer aus der Tiefe, wie ich sie insgeheim bezeichnete.


Ich war ein wenig unsicher, weil ich nicht wusste, wie die Choreografie aussehen würde. Nur, dass wir jetzt Sex miteinander haben würden, das war mir klar. Hatte Gina einen Plan?

Wenn sie einen hatte, dann gab es keine Gelegenheit ihn umzusetzen, denn Vanessa war wirklich schnell. In Windeseile hatte sie ihre Kleidung abgelegt. Alles. Sie stand auf einmal komplett nackt im Raum, bevor wir Fischers Fritz fischt frische Fische sagen konnten. Gina hatte eine Weinflasche und drei Gläser auf den Tisch gestellt, kam aber nicht mehr dazu die Flasche zu öffnen. So schnell fingerte Vanessa an ihrem Gürtel herum, zog ihr die Bluse aus der Hose, öffnete die Knöpfe und hakte den BH auf. Gina schmunzelte über meinen verwunderten Blick. Und dann sah ich nicht mehr viel, denn Vanessas Rücken nahm mir die Sicht, als sie sich über Gina beugte und sie küsste. Und während der ganzen Knutscherei fielen auch die letzten Kleidungsstücke und ich fand mich in der ungewohnten Rolle des Zuschauers wieder. Ich überlegte, ob ich die Weinflasche öffnen sollte, ließ es aber sein.

Nach ihrem ersten Ansturm hatte Vanessa sich wieder zurückgenommen und das wilde Knutschen zugunsten zärtlicher Liebkosungen eingestellt. Ich setzte mich so hin, dass ich zusehen konnte, wie sich die beiden Frauen küssten. Und aus reiner Rachsucht so nah an den Ort des Geschehens, dass sie meine Anwesenheit spüren mussten. Zwei feuchte Zungen wanden sich umeinander, ihre Spitzen flatterten gegeneinander, um sich dann urplötzlich irgendwo hinzubohren, wo es Platz, Raum und Luft gab. Dann pressten sich ihre Lippen erneut fest aufeinander und ich konnte nichts mehr sehen. Vanessa küsste zweifellos großartig und ihre Hände waren die ganze Zeit auf Wanderschaft, machten nirgendwo Rast, waren immer in Bewegung. Sanft rieben sie mal hier, dann da, übergaben den Druck an die Fingerspitzen, die auch schon mal leicht ins Fleisch kniffen. Gina gab sich diesem Spiel hin. Sie wollte, dass ich ihr beim Sex zusah. Das konnte ich ihr ansehen.

Wie sie Vanessas Zunge forderte, unter ihren Händen zitterte, ihnen folgte, gehorchte. Sie ließ sich gehen. Vor meinen Augen. Ich wusste, wie sich Ginas aufkommende Leidenschaft anfühlte. Aber nicht, wie sie dabei aussah. War das der Grund, warum manche Leute ihr Schlafzimmer mit Spiegeln auskleideten? Wollten sie sich beim Liebespiel zusehen?


Gina nicht. Sie hielt ihre Augen die ganze Zeit geschlossen. Sie blieb keinen Moment ruhig. Irgendetwas bewegte sich ständig. Und dann ihr Atem. Ich kannte nur Stille oder das Keuchen ihrer Lust, bevor sie richtig laut wurde. Doch da war so viel mehr. Das leise Stocken, das den Atem unterbrach. Das Ausatmen bei geöffnetem Mund, dessen Hauch ich hören konnte, dessen Feuchtigkeit ich spürte und deren Luft duftete. Gina war heiß und offen. Und dabei war noch nicht mehr passiert, als Küsse und dass Samthaut liebkost wurde.


Ich begann, Bernd zu verstehen, warum er uns zuschaute, wie wir Liebe machten. Wie es ihm Freude bereitete und ihn erregte. Was mich erregte, wusste ich. Ginas Anblick hatte mich hammerhart gemacht. Aber was erregte Bernd. Dass ich seine Schwester vor seinen Augen nahm? Oder meine Erregung und wie ich sie stillte? Interessierte ihn in diesem ganz besonderen Fall die Frau oder deren Liebhaber. Ich konnte es nicht beantworten, denn auch Vanessa ließ meinen Puls rasen.

Ihre androgyne Erscheinung faszinierte mich. Wenn ich mich so hinsetzte, dass ich ihr von hinten auf ihr Halbprofil und ihr Gesäß blickte, sah ich einen jungen Mann vor mir. Ginas Liebhaber. Kaum zu unterscheiden von einem Jugendlichen, wenn man ihm eine gewisse Weichheit in den Zügen zugestand. Ihre kleinen spitzen Brüste blieben vor mir verborgen. Ich spielte mit dem Gedanken, dass Vanessa ein junger Kerl sei, jünger noch als Bernd und fragte mich, ob so ein Mann mich erregen konnte. Vor allem, wenn der selbst erregt war.


Und ich betrachtete das wundervolle Gesäß. Nicht ganz eindeutig. Es passte zu einem Mann wie auch zu einer Frau. Klein, aber mit einem wundervollen Schwung in der Linie, der sich aus der Hüfte heraus entwickelte. Wäre ich ein Maler, ich hätte genau diesen Eindruck festhalten wollen, den ich jetzt vor mir sah. Beinahe knabenhaft, aber eben nur beinahe. Da war noch viel Weiblichkeit in der Form, aber diese Weiblichkeit war weit entfernt von dem Bild einer voll erblühten Frau und ebenso weit entfernt von Ginas durch Sport geformten Knackarsch.

Ich wollte Vanessa. Ich wollte diese Vanessa, die ich hier und so vor mir sah. In all ihrer Zweideutigkeit. Warum erregte sie mich, wo ich doch völlig hetero war? Die Spielereien mit Bernd? Nein, das waren Gefälligkeiten gewesen. Schließlich hatte ich oft genug Ginas Lippen für die notwendige Härte gebraucht. Vielleicht war es nur, dass ich mich in meiner Fantasie nicht entscheiden konnte, ob dieser Körper weiblich oder männlich sein wollte. „Weiblich“, sagte ich mir in einem plötzlichen Entschluss, denn als Vanessa noch ihre rote Mähne gehabt hatte, hatte es diese Frage überhaupt nicht gegeben. Und doch ...

Vanessa war mittlerweile an Ginas Körper herabgeglitten, hatte unterwegs ein wenig an ihren Brustspitzen genibbelt, mit der Zungenspitze den Nabel erkundet, und es sich nun zwischen ihren Beinen gemütlich gemacht. Wenn ihre Zunge dort auch nur halb so gut war wie vorher im Partnertanz, dann würde Gina jetzt ganz schnell das Paradies betreten. Ich wartete auf ihre Lustschreie, ihre Seufzer und ihr Stöhnen. Ich war völlig überflüssig geworden und so musste es auch sein. Sie sollten mich vergessen. Für eine Weile zumindest. Aber nicht ganz. Jetzt war die Zeit gekommen sich einzumischen.

Ich kniete mich zwischen Vanessas Beine, die sie nach einem kurzen Zusammenzucken bereitwillig öffnete, legte ihr meine Hände ohne Druck auf die Schultern, massierte ihren Rücken, rieb über ihre Lenden, bis ich zu den Pobacken kam, die sie mir in dieser Stellung ohnehin entgegenstreckte. Ich drückte die beiden großen Muskeln nach oben, ließ sie wieder los und sah voller Vergnügen, wie die beiden Pohälften in ihre alte Lage zurücksprangen und dort noch etwas nachschwangen. So viel Lebendigkeit in ihrem Fleisch. Und immer wenn ich die beiden Backen nach oben drückte, erhielt ich einen offenen Blick auf ihre Schätze. Das kleine braune feinfaltige Rund inmitten der weißen Haut und die wunderschön gestalteten Schamlippen. Und mit jeder meiner Bewegungen öffnete und schloss sich dieses Bild erneut. Wie ein Theatervorhang nach der Vorstellung, wenn sie die Schauspieler ein ums andere Mal den Zuschauern präsentierten, um ihren verdienten Beifall abzuholen. Ich wollte auf die Bühne springen und alle umarmen. Ich wollte Vanessas Arsch. Mehr noch, als ich Gina wollte. Das hatte sie nun davon.


In genau diesem Augenblick erreichte Gina ihren Höhepunkt. Als es sie durchschüttelte und Vanessa sich an sie presste, konnte ich ihr Gesicht nicht mehr sehen. Nur ihren Körper. Und der war ein Sklave ihrer Triebe, gehorchte keinem Willen mehr und bog sich erbebend unter einer ganz eigenen Macht.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, legte sich Vanessa mit dem ganzen Körper auf sie, streckte und rekelte sich und begann erneut mit ihren Liebkosungen. Ich hatte den geeigneten Augenblick, Teil ihrer Leidenschaft zu werden, verpasst. Geschah mir recht. Aber ich bereute es nicht. Der Abend war noch lang und die Härte zwischen meinen Beinen blieb, dass es fast wehtat.

Jetzt wäre eigentlich Vanessa an der Reihe gewesen verwöhnt zu werden, aber Gina befreite sich von Vanessa, drehte sie auf den Rücken und kniete sich über ihr Gesicht. Dann ließ sie sich langsam hinunter, so langsam, dass ihre Freundin ihre Nase in Sicherheit bringen konnte. Doch dann setzte sie sich hin und bestimmte, an welche Stelle die Zunge hingehen konnte und an welche nicht. Offensichtlich kannte Vanessa dieses Spiel. Gina winkte mir zu und ich bewegte mich.


Sie zog mich zu sich herunter und flüsterte mir ins Ohr: „Und jetzt wirst du sie vernaschen. Welche der beiden Öffnungen du dir aussuchst, ist mir egal.“ Und dann nahm sie mein bestes Stück zwischen die Lippen und überprüfte so meine Standfestigkeit. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.

Ich kehrte zu Vanessas Füßen zurück, hob ihr die Beine hoch und gab sie Gina zum Festhalten. Ginas Grinsen war boshaft. Ich hatte sie offensichtlich genau richtig verstanden. Sie zog Vanessa Beine an sich und auseinander. Ich hatte einen traumhaften Blick und konnte ungestört anfangen zu spielen. Vanessa war nass und wartete gierig auf Ginas Zärtlichkeiten. Die bekam sie jetzt. Aber von mir. Ich zog an den Schamlippen, tauchte zwei Finger ein, zog sie zurück, suchte die Knospe und streichelte auch die Umgebung. Ich drückte mit einem Finger gegen die Tür vom braunen Salon und es gelang mir, sie dank der mittransportierten Feuchtigkeit ein wenig zu öffnen. Und mit noch mehr Feuchtigkeit hatte ich bald auch einen ganzen Finger drin. Ob es Vanessa gefiel, konnte ich nicht sagen, denn aller Protest wurde unter Ginas Sitzfläche erstickt.

Ich wollte Vanessas Arsch. Immer noch. Doch zunächst teilte ich mit meinem Schwanz ihre Schamlippen und drang in die heiße Feuchtigkeit ein. Bewegte mich einige Male hin und her, zog mich dann zurück und wagte nun, gut befeuchtet, den Sturm auf den Hintereingang. Die Tür öffnete sich ohne Widerstand und mit etwas Vorsicht, versenkte ich, was ich zu versenken hatte. Ich schaute hoch in Ginas lächelndes Gesicht. Sie nickte mir aufmunternd zu und ich begann, Vanessa zu stoßen.

Es war der Wahnsinn. Eine attraktive junge Frau, die mich nicht mochte, in den Arsch zu ficken, und dabei in das Gesicht einer anderen Frau zu schauen, der diese Disziplinarmaßnahme gefiel, war allein schon ein Genuss. Und dabei sah es noch nicht einmal so aus, als würde Vanessa leiden. Gina musste die aufkommende Erregung ebenfalls gespürt haben, denn sie übergab mir eines der hochgereckten Beine und nutzte ihre freie Hand, um Vanessa zusätzlich zu stimulieren.

Ich überließ ihr das Tempo. Sie kannte Vanessas Körper besser als ich und ich schaute fasziniert zu, wie der schlanke Körper anfing zu zucken, und sich dann schüttelte. Ich fühlte es in meinem ganzen Körper, denn ich steckte ganz fest zwischen Vanessas Pobacken und sie hielt diese fest zusammengepresst. Und dann bäumte sie sich auf und stemmte sich gegen Ginas Gewicht und den Druck meiner Hände. Ihre Schreie blieben stumm unter Gina. Schade. Ich hätte sie gern gehört.

Ich verzichtete auf meinen Höhepunkt, zog mich zurück und überließ auch den Damen die Dusche. Als ich dann endlich in unser Schlafzimmer kam, lag Gina bereits da und erwartete mich. Ich nahm sie in den Arm.


„Vanessa liebt dich“, sagte ich.


„Ich weiß. Wieder jemand, der an und mit mir leidet. Aber es ist auch ein wunderschönes Gefühl, geliebt zu werden.“


„Ich liebe dich auch“, sagte ich.


„Weißt du was?“, sagte Gina, als hätte sie mein Bekenntnis gar nicht gehört. „Ich war eifersüchtig, als du Vanessa genommen hast. Es war wie ein Kitzel, gerade an der Grenze zum Schmerz. Mehr nicht. Vielleicht wird doch noch was aus uns beiden.“

Unser Sex war ruhig, heftig und erfüllend. Und zumindest für diesen einen Moment war auch die emotionale Leere verschwunden, die uns seit Bernds Abschied so zu schaffen gemacht hatte. Doch keiner von uns beiden machte sich etwas vor. Vanessa war kein Ersatz für Bernd.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Streiterei begann. Gina musste eine Morgens früher weg und Vanessa verbummelte das Frühstück so lange, bis wir allein am Tisch saßen. Kaum fiel die Haustür ins Schloss, sagte sie zu mir: „Ich hasse dich. Jeden Morgen sehe ich dein verdammtes Gesicht beim Frühstück. Aber Gina liebt mich und nicht dich. Merk dir das. Und ich habe nicht vor, sie mit einem Kerl wie dir zu teilen. Ist das klar? Warum suchst du dir nicht einfach einen Hasen, der zu dir passt? Den kannst du dann rammeln, wie es dir gefällt. Vielleicht lässt du dann richtige Frauen endlich mal in Ruhe?“

Da hatte sich einiges in Vanessa angestaut. Ich begegnete ihrer Wut mit Ruhe. „Weil ich kein Weiberheld bin, der ewig auf der Pirsch ist. Und weil hier auch keine Hasen, wie du sie nennst, herumlaufen. Oder siehst du welche?“


„Sehr witzig. Geh doch mal aus, wie das andere Männer tun. Treib dich in Bars rum, mach ein paar Discos unsicher. Oder wo sich deinesgleichen sonst so aufhalten.“

Ich war es leid. „Hör zu“, sagte ich. „Ich bin am liebsten zu Hause, nicht in Bars. Ersatzweise in der Uni. Wenn du mir also zu einem Hasen verhelfen willst, dann musst du schon eine deine Freundinnen hier anschleppen und sie mir vorstellen.“ Das war als Spaß gemeint, aber es machte Vanessa nur noch ärgerlicher.


„So weit kommt das noch“, giftete sie.


Ich dachte, das wäre es nun gewesen. Aber da kannte ich Vanessa schlecht.

Bei einem unserer Abendessen sie: „Übrigens, ich habe für den kommenden Samstag Nachmittag Gäste eingeladen. Ich hoffe, dass jetzt nicht einer von euch irgendetwas ganz kurzfristig geplant hat.“


„Kenne ich die Leute?“, wollte Gina wissen.


Vanessa schüttelte den Kopf. „Tim wollte, dass ich sie einlade.“


Ich stutzte, sah Ginas fragenden Blick, zuckte die Achseln und meinte nur: „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, worum es geht.“


„Ist kein großer Aufwand. Ganz unverbindlich neue Leute kennenlernen. Auf einen Drink oder so. Die bleiben nur kurz. Haben abends noch was anderes vor.“


Aha, es waren gleich mehrere. Mir schwante Schlimmes.

Sie kamen um fünf. Ein Ehepaar so Mitte dreißig. Auf jeden Fall älter als Gina und viel älter als Nessi und ich. Auch wenn sie nicht unbedingt zu unserer Elterngeneration gehörten, war der Altersunterschied doch überdeutlich zu spüren. Sie rochen nach Geld, besaßen Stil und überdies jene dezente Vornehmheit, die einen leichten Abstand zwischen ihnen und dem Rest der Welt entstehen ließ und sich nicht so leicht erlernen lässt.


Beide waren etwas füllig. Bei ihr war das Ergebnis ausgeprägte Kurven. Er hatte etwas Speck über sonst kräftigen Muskeln. Kein Typ, mit dem man gerne rauft, aber auch kein Sportfanatiker aus dem Fitness-Studio. Und noch etwas. Seine etwas dunklere Hautfarbe stammte ganz bestimmt nicht von der Sonnenbank. Ich tippte auf Südamerika und eine gute Vermischung seiner spanischen Vorfahren mit der indigenen Urbevölkerung. Frauen flogen auf so etwas. Sagte man jedenfalls. Mein Fall war er eher nicht so.

Unsere Unterhaltung begann mit Belanglosigkeiten und gegenseitigen Komplimenten. Sie hieß Renate. Was für ein schöner, wenn auch etwas angestaubter Frauenname. Ihre Blicke gingen von Gina zu mir und wieder zurück. Dezent, aber nicht so, dass wir sie nicht bemerken durften. Er hieß Ernst. Eigentlich Ernesto. Aha! Und war ein Reisender zwischen zwei Kontinenten. I

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Kommentare


schlump
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 39
schrieb am 28.10.2016:
»Wunderschön, phantasievoll, sexy, erregend - kurz: perfekt!«

lydia14
dabei seit: Jul '13
Kommentare: 31
schrieb am 30.10.2016:
»Ich habe alle drei Geschichten hintereinander gelesen und finde, es könnte weitergehen. So bleibt doch einiges offen.«

Egger
dabei seit: Feb '13
Kommentare: 17
schrieb am 01.11.2016:
»Da kann ich "lydia14" nur zustimmen, die Handlung hat noch einiges Potential. Nur Mut und weiter so. Auch gerne wieder unter Beteiligung von Bernd.«

mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 04.11.2016:
»Das einzige was dieser Geschichte(n) noch fehlt, sind viele Kommentare.
LG Mondstern«

rafax
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 4
schrieb am 13.12.2016:
»sehr erregend«

lars999
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 22
schrieb am 24.12.2016:
»Toll geschrieben!«

HerbertF
dabei seit: Jan '02
Kommentare: 117
schrieb am 29.07.2017:
»Wow. Eine Wahnsinns Story.«

Blacketblanc69
dabei seit: Jan '16
Kommentare: 115
schrieb am 28.07.2019:
»Verrückt und fast abturnend mit Renate und Ernesto. Gut dass die Story noch eine überraschende Wendung genommen hat.«



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