Miriam - Die Gerüstbauer
von EviAngel
Für jeden ersichtlich betrat mit ihr die Sonne den Seminarraum. Es mag an ihrem leuchtend gelben Kleid gelegen haben, den langen, hellblonden Locken, die bei ihren lebhaften Bewegungen um sie herum wirbelten und bis hinunter zum Rücken reichten. Oder an dem breiten Lächeln des erotischen Mundes mit den blitzenden, weißen Zähnen.
Oder es mag an etwas ganz anderem gelegen haben, beispielsweise einem Sonnenstrahl, der zufällig zur richtigen Zeit durch die Fenster zu ihr herein schaute. Jedenfalls hellte sich der Raum bei ihrem Eintritt auf, er wurde heller als zuvor und augenscheinlich blieb er es auch. Fröhlich lächelnd, die Sonne leuchtete aus ihrem Gesicht, ging sie selbstbewusst mit weit ausholenden Schritten an der Längsseite des U’s entlang, das die Tische der Teilnehmenden bildeten. Sie strebte dem offenen Ende des U’s zu, an dem das Pult des Dozenten stand. Der hatte seine Rede unterbrochen und blickte ihr sprachlos entgegen. Bei ihm angekommen, streckte sie ihm die Hand entgegen und stellte sich vor:
„Ich bin die Miriam, Miriam Möllenbeck. Entschuldigen Sie die Verspätung, ich stand im Stau.“
Alle Augen waren auf sie gerichtet. Sie bot dem Betrachter enorm viel zu schauen. Das obenherum anliegende, dezent ausgeschnittene Kleid gab einen reizvollen Ausblick auf ihre weiblichen Formen, es betonte die schmale Taille und die ausladende Oberweite. Der Rock des Kleides fiel von der Hüfte abwärts bauschig auseinander, endete jedoch früh und gab sehr, sehr viel Bein für den Betrachter frei.
Was sie mit ihrem Eintreten den Seminarteilnehmern vermittelte, wusste sie selbst nicht genau zu sagen, sie selbst bemerkte nicht, dass mit ihr eine geballte Ladung Erotik den Raum betreten hatte. Das beinahe kindlich wirkende Puppengesicht mit den übergroßen blauen Augen, dem breiten, roten Mund mit den blitzenden weißen Zähnen hinter den Lippen, in Verbindung mit diesem reizvollen Körper, dargeboten mit der unschuldigsten Miene der Welt, ließen in jedem anwesenden Mann die Hormone erwachen.
Miriam wusste um ihre Wirkung, sie rechnete damit. Was genau die Männer an ihr reizte, wusste sie nicht im Einzelnen. Sie konnte nur mutmaßen, was die Männer tatsächlich so sehr beeindruckte, dass sie nicht wegschauen konnten. Was sie mutmaßte, stellte sie besonders heraus.
An die wallenden blonden Locken hatte sie etliches an Zeit investiert, sie aufgehellt, in die große Fülle an Locken gebracht und in die richtige Form gezwungen. Die langen, geraden Beine waren ihr von der Natur gegeben, die hielt sie fit, schlank und in Form. Von der Oberweite konnte man nie genug haben, das wusste sie aus jahrelanger Erfahrung. Die jetzige Ausstattung in ihrem Oberteil war teuer genug, wie sie fand, aber die Investitionen hatten sich bereits mehr als bezahlt gemacht. Die drei Dinge waren das, was sie als attraktiv an sich empfand. Dabei wurde die positive Ausstrahlung, die sie wie warmen Sonnenschein auf ihre Umgebung abstrahlte, und dieser unschuldig wirkende Sexappeal von ihrer Umgebung wesentlich bedeutsamer empfunden, als diese Äußerlichkeiten. Denn für die Helligkeit, die sie im Raum verbreitete, und die große Anzahl von Sympathien und Begehrlichkeiten, die ihr überall und jederzeit zugeflogen kamen, war diese Strahlkraft nahezu allein verantwortlich. Man sah sie an und sie war begehrenswert, jeder Mann bemühte sich um sie, damit hatte ihr mehr oder weniger eindeutige Auftritt wenig zu tun. Das Begehren wurde beinahe sichtbar, jeder Mann wollte sie für sich, jeder Mann wollte sie besamen, um seine Gene an sie weiter zu geben und damit unsterblich zu machen.
Die zehnminütige Verspätung hatte sie bewusst in ihren Reiseplan eingebaut, um diesen Auftritt und die Aufmerksamkeit der gesamten Runde genießen zu können.
Mit breitem Lächeln und ruhigem Blick scannte sie den Raum. Zu ihrer Freude befanden sich nur Männer in dem Raum, sie war die einzige Frau. Alle Blicke ruhten auf ihr, ausnahmslos, sie fühlte sich damit bestätigt. Alle betrachteten sie, das helle Kleid, die hellen Haare, ihren sexy Auftritt mit der freigebigen Aussicht auf die schönen Beine, die lang hervorschauten. Gekrönt wurde ihr Aussehen durch die sehr hochhackigen Sandaletten, die nur aus zwei schmalen Lederriemen und dem filigranen Absatz bestanden.
„Habt ihr noch ein Plätzchen für mich?“, sprach sie in die Totenstille des Raumes und schaute in die Runde.
Es gab etliche freie Plätze, sie betrachtete in Ruhe einen nach dem anderen. Jeder der anwesenden Herren wünschte sie sich neben sich, das war ihr bewusst. Sie wählte den freien Platz direkt neben einem sehr großen, rothaarigen Mann, der auf sie zu warten schien.
„Ach, da ist ja einer!“, stellte sie fest. Mit wenigen Schritten erreichte sie den Platz, hängte ihre Umhängetasche über die Stuhllehne, legte die Mappe mit dem Tablet und dem Notizblock auf den Tisch, nahm Platz, klapste dem Riesen neben sich auf den Oberarm und raunte so laut, dass man es in der Stille des Raumes überall vernehmen konnte:
„Hast du extra für mich frei gehalten, stimmts?“
Sie lächelte ihr bezauberndes Lächeln und reichte ihm die Hand: „Ich bin die Miri, wie heißt du?“
„Ber ..“, der Rothaarigen war überrascht und wirkte unsicher, obwohl er nicht schüchtern war. Ihre direkte Ansprache und dass die Augen aller Anwesenden auf Miri und ihn gerichtet waren, verschlug ihm kurz die Sprache. Ausgerechnet er war der Auserwählte der heißen Frau, das brachte ihn für einen Moment aus dem Tritt. „Bert, ich heiße Bert“, brachte er hervor, räusperte sich und schlug in die dargebotene Hand ein.
„Hi Bert!“, begrüßte ihn Miri. Sie wandte sich dem Dozenten zu, der auf sie gewartet hatte. Sie war bereit, dem zu lauschen, was er zu sagen hatte. Ihr Blick, ihre Zuwendung wirkte in Wahrheit so, als erteile sie ihm das Wort.
„Wie gesagt“, fuhr der in der Rede fort, die er bei Miris Eintritt unterbrochen hatte. „Das Programm für heute, morgen und Sonntag sieht folgendermaßen aus.“
Was er zu sagen hatte, interessierte Miriam nicht. Sie scannte mit weiterhin fröhlichem Lächeln die Runde. Dreiundzwanzig Männer zählte sie, inklusive des Dozenten. Sie legte für sich eine Reihenfolge fest, in der Bert die Nummer eins war. Die Herren im Raum waren durch die Bank gestandene, kräftige Männer, wie sie erwartet hatte, als sie die Präsentation dieses neuartigen Baugerüstes als Jagdgebiet für sich entdeckt hatte. Gerüstbauer befanden sich den ganzen Tag bei schwerer Arbeit an der frischen Luft, so war ihr Kalkül. Sie war von kräftigen, gesunden Mannsbildern ausgegangen, mehr Junge als Alte. Der Rundumblick bestärkte sie darin, die richtige Wahl für dieses Wochenende getroffen zu haben. Sie sortierte die Männer ein, Bert war die Nummer Eins, sie setzte eine Reihenfolge bis hinunter zur fünften Position fest. Was nach dem Abarbeiten der Fünf folgen würde, wollte sie später festlegen, es ergaben sich sicher noch andere Aspekte, als die, die sie in dem Moment plante. Der Dozent kam zu einem Schlusspunkt:
„Wir machen nun eine dreißigminütige Pause, damit auch diejenigen einchecken und das Gepäck aufs Zimmer bringen können, die das bisher noch nicht getan haben. Wir sehen uns um Halb wieder hier, bis gleich.“
„Bert, du hilfst mir doch bestimmt mit meinem Gepäck“, sprach Miriam zu ihrem Nachbarn. „Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich alles mitnehmen wollte, daher ist mein Gepäck ziemlich umfangreich.“
Der Rothaarige schluckte, er nickte eifrig. „Ja, klar!“, sagte er mit heiserer Stimme und räusperte sich.
Wirklich schwer war ihr Gepäck nicht, sie nahm den kleinen Rollkoffer, Bert die klobige Reisetasche. Im kleinen Aufzug des Hotels bis in den fünften Stock hinauf, kamen sie sich nahe, denn Bert war wirklich riesig und der Aufzug klein. Nicht nur in der Größe war der Mann ein Riese, sondern auch in der Breite übertraf er die meisten Männer, die Miriam kannte. Sie machte ihm in der Enge des Aufzugs deutlich, dass sie keine Berührungsangst kannte.
„Gott, was hast du für Muskeln!“, bemerkte sie bewundernd und packte seinen Bizeps. „Ein richtig großer, ein wirklich starker Mann! Bah, geil!“, meinte sie mit affektiertem Aufschlag aus den großen blauen Augen.
Miriam wusste aus Erfahrung, dass man bei Männern mit Lob nicht übertreiben konnte. Männer nahmen gern alles Positive unbesehen für bare Münze, wenn es auf ihre Person bezogen war. Und natürlich wusste sie um ihre Wirkung auf sie.
„Du würdest eine Frau beschützen, stimmt’s? Bei dir kann man sich als wehrlose Frau sicher fühlen.“
Sie hielt sich mit beiden Händen an seinem Oberarm fest. Von Bert kam durchweg positive Stimmung herüber, er begehrte sie, das registrierte sie mit Befriedigung. Sie rückte näher an ihn heran, berührte ihn ganz kurz mit der Brust am Arm. Er schielte hinunter auf das offensichtlich heiße Girl und fragte sich, wie seine Chancen bei ihr stünden. Richtig glauben konnte er diese unmittelbare Nähe und die Berührungen durch das Girl nicht.
„So ein starker Mann“, fuhr sie mit der Schmeichelei fort. „Da kommt man sich als Mädchen klein, hilflos, aber auch irgendwie gut aufgehoben vor.“
Sie schaute ihn aus der niedrigen Warte mit riesigen blauen Augen an. Sie zwinkerte ihm verstohlen zu und meinte mit Verschwörermiene:
„Mit dir kann ein Mädchen bestimmt auch heiße Sachen erleben. Oder? Du bist ein Schlitzohr, stimmts? Und so stark!“ Sie lächelte dabei und zwinkerte noch einmal, dieses Mal mit beiden Augen. Sie rückte schutzsuchend näher an ihren neuen Supermann.
Bert wurde ein wenig verlegen, aber legte seinen Arm um das kleine und hilflose Mädchen, um der Beschützerrolle gerecht zu werden. Es schwante ihm, dass er auf etwas zulief, von dem er nicht wusste, wie es enden würde. Fest stand, dass er eine Chance ergreifen würde, wenn sie sich ihm bot.
„Verlass dich drauf!“, brummte er mit tiefer Stimme.
„So mag ich das“, schnurrte die Blondine und schmiegte sich an den großen Mann. Bert fühlte sich etwas mulmig, denn eine Frau, die so deutlich auf das zusteuerte, was eigentlich er sich erträumte, gehörte bisher noch nicht zu seinem Erfahrungsschatz. Wie er sich jetzt verhalten sollte, wusste er nicht, das musste er improvisieren. Nicht, dass er sich diese Chance verdarb, wenn es sie denn gab. Aber jetzt mal im Ernst, mach mal als Mann bei einer Frau alles richtig!
In ihrem Zimmer angekommen, fasste Miriam den riesigen Bert an den Schultern und gab ihm aus Dank für den Transport und die Begleitung einen angedeuteten Wangenkuss. Sie schaute abwartend auf das, was er tun würde, hielt ihn weiter an den Schultern fest. Offensichtlich erwartete sie etwas von ihm. Bert ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, er küsste die Blondine auf den Mund. Die hatte ganz offensichtlich nichts dagegen einzuwenden. Auch nichts dagegen, dass er sie anfasste und näher an sich zog. Sie erwiderte den Kuss, der zu einer intimen und sehr erotischen Knutscherei ausartete. Bert war sich jetzt sicher, er würde aufs Ganze gehen. Die Hormone spielten ihren Cha-Cha-Cha, es war offensichtlich nicht nötig, sie im Zaum zu halten. Im Verlauf dieser Überlegungen wanderten die großen und schwieligen Hände des Gerüstbauers über den zarten Körper des Mädchens. Das schnurrte vor Vergnügen und schmiegte sich an den großen Beschützer. Bert vernahm den Rausch der Hormone, die gaben ihm den Takt vor.
Sie lösten sich voneinander, schwer atmend. Miriam strahlte zu dem großen Mann hinauf und der staunte sie an. Ein so starkes Entgegenkommen hatte er nicht erwartet.
„Was geht denn hier ab?“, meinte er mit seiner tiefen Stimme.
Weil sie so sehr strahlte, wiederholte er den Kuss. Der wollte nicht enden. Bert fasste sich ein Herz und schickte seine Händen über den Körper der Blondine, um ihn zu erforschen. Mit Leichtigkeit, beinahe automatisch fand er den Reißverschluss auf dem Rücken des Kleides, zog ihn probeweise ein Stückchen hinunter.
‚Man weiß ja nie wirklich, wie weit man kommt!‘, dachte er dabei. ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!‘
Es zog ihm für kurze Zeit den Boden unter den Füßen weg, als er entdeckte, dass er bei dem Mädchen nicht zu weit gehen konnte, sondern dass er mittlerweile sogar hinter ihren Erwartungen zurück blieb. Sie wehrte seinen Versuch, sie frei zu legen, keineswegs ab, sondern kam ihm entgegen. Sie strahlte ihn an, als er den Zipper weiter und weiter an ihrem Rücken entlang hinab zog. Der Reißverschluss endete an der Stelle, an der das enge Oberteil in den bauschigen Rock überging, bis dahin kam er.
„Boh, Bert, du gehst aber ran!“, lobte ihn das heiße Mädchen und schaute ihn mit Bewunderung im Blick an.
Mit den Worten erklärte sie sich mit dem Geschehen einverstanden, so verstand es Bert. Er zupfte der willigen Gespielin das Kleid von den Schultern, es rutschte am Körper der aufregenden Blondine hinab. Mit einem Griff stand sie nur mit dem winzigen Slip bekleidet fast gänzlich nackt vor ihm. Miriam schaute ihn mit großen Augen an und wartete auf das, was ihr Anblick mit Bert machte und was er vorhatte zu tun.
„Boh, eh!“, staunte Bert die schöne, erotische Frau an. Die ausladende Oberweite stand frei schwebend dort, unfassbar erotisch, sagenhaft verführerisch, unglaublich einladend. Miriam posierte breit lächelnd für den sprachlosen Mann, zeigte sich ihm, lächelte herausfordernd. Sie war stolz darauf, wie er sie anstarrte und nicht wegschauen konnte. Bert konnte sein Glück kaum fassen, aber wusste Gelegenheiten zu erkennen, zu ergreifen und zu nutzen. Er brauchte nur ein paar Sekunden, um seine Schockstarre zu überwinden, die durch die plötzlich nackte Frau ausgelöst worden war.
Entschlossen aber mit Herzklopfen packte er sich das heiße Girl. Die zarte Haut auf dem schmalen, biegsamen Rücken zu fühlen, machte ihn schier verrückt, die überdimensionalen Brüste zu fassen ließen ihn beinahe ausrasten. Er bettete das erwart
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