Miriam - Vorbereitung
von EviAngel
Miriam war glücklich, anders kann man es nicht sagen. David hatte sich als ein ganz besonderer Mann heraus gestellt. Das war einer, mit dem könnte sie es eine Zeit lang aushalten, da war sie zuversichtlich. Sie würden sich heute zum vierten Mal sehen, für sie war das eine Rarität. Ein Mann, mit dem sie sich vier Mal getroffen hätte und tatsächlich Herzklopfen bekam, wenn sie an ihn dachte? Das gab es noch nie, das hätte sie auch nicht für möglich gehalten.
Stand heute würde sie sogar das Seminar für die neuen Forstgeräte unbeachtet lassen, im Moment spürte sie keinen Bedarf an weiteren Bekanntschaften.
Der war interessant, der David. Nicht nur, dass sie mit ihm sexuell auf ihre Kosten kam, zumindest bisher. Er war darüber hinaus ein kurzweiliger Gesellschafter, er brachte sie zum Lachen. Außerdem sah er sehr gut aus, er war so groß, dass sie sich in seiner Gegenwart klein, unbedeutend, aber beschützt vorkam, behütet wie ein Kind.
Dabei stand er auf ihren Anblick, er wurde schon geil, wenn sie einen dieser verführerischen Fummel anzog, die sie sich speziell für ihre Freizeitvergnügen zugelegt hatte. Die Kleidungsstücke waren ausgefallen, immer sexy. Meist freizügig, manchmal sogar sehr freizügig, je nachdem, wie sie sie kombinierte.
Sie pflegte für Freizeitaktivitäten ihr Aussehen und ihre gesamte Erscheinung so stark zu verändern, dass ein Arbeitskollege bei einem zufälligen Zusammentreffen in einem Club sie nicht beachtet hatte. Dabei arbeiteten sie jeden Tag zusammen, der erkannte sie nicht, obwohl sie Augenkontakt hatten.
Zu ihrem Glück hatte er sie nicht als Arbeitskollegin identifiziert. Sie war seine Vorgesetzte, ein solches Treffen hätte ihrer Autorität gewiss geschadet.
Denn in der Firma war sie die strenge Controllerin, die mit dem Finger auf jeden Missstand zeigte und auf die Einhaltung der Regeln pochte und saubere Entscheidungen verlangte. Dort erschien sie in strengen Hosenanzügen oder Kostümen, die Haare straff nach hinten zu einem Dutt gebunden, beinahe ungeschminkt und ohne Lippenstift, ganz anders, als David sie kannte. Zwischenmenschliche Kontakte an ihrem Arbeitsplatz beschränkte sie auf das Nötigste. Vertrautheit unter Arbeitskollegen würde sie daran hindern, ihre Kollegen objektiv zu beurteilen. Beispielsweise bestand sie darauf, alle Kolleginnen und Kollegen zu siezen.
Bis auf Cornelia, aber das war etwas Anderes. Sie und Miriam kannten sich bereits aus der Krabbelgruppe, damals. Seitdem war das Leben der beiden Frauen im Gleichschritt jedoch immer berührungslos nebeneinander verlaufen. Von der Krabbelgruppe aus ging es für beide in denselben Kindergarten, von da aus in dieselbe Grundschulklasse, auf die Gesamtschule, durchs Abitur, auf dieselbe Uni, in denselben Studiengang. Beide hatten mit dem Bachelor in BwL abgeschlossen und arbeiteten nun für denselben Arbeitgeber. Sie trafen sich manchmal in der Kantine und wechselten ein paar Worte, Freundinnen waren sie nicht. Dazu war ihr Lebensentwurf zu unterschiedlich.
Cornelias altmodischer Name war Familientradition, so hießen die Frauen in der Familie ihrer Mutter seit Generationen. Cornelia, den Namen durfte man auf keinen Fall auf ‚Connie‘ abkürzen, dagegen reagierte ihre Mutter allergisch, und Cornelia jr hielt sich daran. Sie war bei überaus besorgten und vorsichtigen Eltern groß geworden, die das Kind umsorgten und betüdelten. Damit machten sie es ihm unmöglich, zu sich selbst zu finden. Miriam hingegen war bei einer Pflegefrau aufgewachsen. Die hatte das Kind nur aufgenommen und versorgte es, weil Miriams leiblicher Vater dafür bezahlte. Miriam wuchs ohne Liebe, ohne Zuwendung, ohne Zärtlichkeit, sogar ganz ohne Körperkontakt auf. Ihr Vater, bei ihrer Geburt bereits Mitte der Siebziger, sorgte für die Finanzierung und dafür, dass sie die Schulen besuchte ‚wie es sich gehört!‘ Bei sich wohnen ließ er das Kind nicht, damit fühlte er sich überfordert.
Miriam war gern zur Schule gegangen, dort fanden ihre sozialen Kontakte statt. Da man mehr galt, wenn man gute Zensuren ablieferte, hatte sie sich Mühe gegeben und war stets eine der besten Schülerinnen in der Jahrgangsgruppe gewesen. Auf Anraten ihres Vaters hatte sie die Uni besucht. Dort traf sie Cornelia wieder, die gleichzeitig mit ihr die Bachelor-Prüfung bestand. Der alte Herr sorgte dafür, dass sie nach dem Studium den gut bezahlten Job beim größten Energieversorger der Gegend bekam, ebenso eine bezahlte Eigentumswohnung. Allerdings vererbte er die erst nach seinem Tod, er starb im Alter von achtundneunzig Jahren. Er war stets ein großartiger Organisator gewesen, selbst die Beerdigung und die Totenfeier waren von ihm vororganisiert und finanziert worden. Miriams berufliche Grundlage hatte er ebenso sorgfältig geplant und für die Durchsetzung seiner Pläne gesorgt. Persönliche Zuwendung und Kontakt mit seiner Tochter kam für ihn nicht infrage.
Cornelia stand Zeit ihres Lebens unter den Fittichen der Eltern, bei denen sie bis heute wohnte. Die gaben ihr das Leben vor, ließen sie keinen Schritt allein tun, forderten sie auf: „Langsam, Kind, langsam!“, wenn sie rennen wollte, legten sie schlafen, obwohl sie hellwach war, legten ihr Lieblingsessen fest, suchten ihre Kleidung aus, kurz gesagt bestimmten sie jeden ihrer Schritte. Cornelias Eltern erzogen ihr Kind zu einer unselbständigen Frau, die stets darauf wartete, dass ihr jemand sagte, was als Nächstes zu tun war.
Die Bevormundung der Eltern nahm nach Cornelias Pubertät womöglich noch zu, sie sagten, wann sie zuhause sein müsste, mit wem sie Kontakt pflegen durfte, begleiteten sie zu Veranstaltungen, bevormundeten sie in jeder Art. Sie suchten sogar ihren ersten Freund aus, als sie fünfzehn war. Mit dem war sie seitdem zusammen, mit mittlerweile vierundzwanzig.
Miriam hingegen wuchs völlig frei, unbeeinflusst und ohne Limits auf. Ihren ersten sexuellen Kontakt hatte sie mit dreizehn. Von dem war sie sehr enttäuscht, denn der Junge war innerhalb von drei Sekunden fertig und ließ sie allein. Dabei war der vermittelte Reiz unglaublich stark. Bereits im Kleinkindalter hatte sie sich stundenlang gestreichelt, aus Langeweile, weil es Spaß machte. Und weil der Reiz die Zeit verkürzte, bis sie aufstehen und zur Schule gehen durfte. In der Pubertät zog sie die Aufmerksamkeit der Jungen auf sich, das sagte ihr sehr zu, denn berührt und gar begehrt zu werden gehörte bis dahin nicht zu ihrem Erfahrungsschatz. Der Reiz durch die fremde Person, die sich an ihr zu schaffen machte, war um ein Vielfaches größer als wenn sie es sich selbst machte. Davon wollte sie mehr. Aber dieser Reiz musste länger dauern, aus ihrer Kinderzeit war sie mehrere Stunden Reiz gewohnt und wollte den auch wieder haben. Den bekam sie von den Jungen nicht. Sie musste mit mehreren Jungen hintereinander intim werden, um einigermaßen auf ihre Kosten zu kommen. Das Ziel war, einen Mann zu finden, er ihre Bedürfnisse erfüllte, daran arbeitete sie bis heute. -
Cornelia und sie waren nicht nur vom gleichen Jahrgang, sie waren auch im selben Monat und im selben Sternzeichen geboren. Nur die persönliche Entwicklung lief gänzlich unterschiedlich ab.
Cornelia arbeitete zufrieden in der Personalabteilung, vier ihrer Kolleginnen standen auf der Karriereleiter über ihr, Ambitionen auf einen höheren Posten waren ihr fremd. Miriam hingegen war nach einem Jahr in der Controllingabteilung bereits zur stellvertretenden Abteilungsleiterin befördert worden. Ihre Meinung und Analysen wurden von den Vorgesetzten geschätzt und ihre Berichte aufmerksam gelesen. Es hatte immer Hand und Fuß was sie sagte, analysierte oder vorschlug, daher war das Ende ihrer Karriereleiter längst nicht abzusehen, ihr standen etliche Wege offen. Cornelia saß zufrieden auf ihrem Posten, ging abends heim zu den Eltern, traf sich mit ihrem Robert und fand ihr Leben wunderbar.
Miriam ließ die ehrgeizige Controllerin spätestens Freitagmittag unten in der Tiefgarage zurück, bereits auf dem Heimweg veränderte sie ihr Aussehen, zog die Jacke aus, öffnete etliche der Blusenknöpfe, ließ die Haare frei wehen, lächelte oft, anders als im Beruf, wo sie nie eine Miene verzog.
Nach getaner Arbeit vergnügte sie sich hemmungslos auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, das stand ihr zu. Fröhlich und ausgelassen war sie den Menschen rund um das Bermuda3eck bekannt, oft auch wegen ihrer Schönheit bewundert und begehrt. Vor allen anderen wurde sie derzeit von David bewundert und begehrt. Aber nicht nur er begehrte und bewunderte sie, sondern auch Miriam empfand ganz ähnliche Gefühle für diesen großen, sanften und starken Mann, in einem bisher unbekannten Ausmaß. Die Gefühle, die er in ihr auslöste, waren Miriam bisher fremd.
Es war nicht nur sein Verlangen nach ihr, das sie zu ihm zog, sondern bei ihm konnte sie weich und nachgiebig sein, willig bis zur Selbstaufgabe. Im Beruf war sie hart, willensstark und durchsetzungsfähig. Das Weiche, Nachgiebige lag ihr mehr, wie sie jetzt zum ersten Mal merkte. Es war leicht, sich mit einem Mann wie David an der Seite gehen zu lassen, alle Kontrolle abzugeben und nur noch Frau, nur noch Weib zu sein. Es war ihr fremd, sich mehr um ihr Äußeres zu kümmern, mehr um ihre Kleidung und ihr Make-up, als ständig die Umgebung nach Gefahren oder Fehlern abzuscannen. Es war ungewohnt, mit jemandem vertraut zu sein, der auch mit ihr vertraut war, aber es fühlte sich großartig an.
Sie fühlte sich leicht und frei dabei, sich in leichten und luftigen Kleidern zwanglos in der Öffentlichkeit zu bewegen, ohne ständige Anbaggerei oder gar einen Übergriff befürchten zu müssen. Mit dem Riesen an ihrer Seite bekam sie nur bewundernde Blicke, keine berechnenden, keine, die Gefahr ausstrahlten, sie wurde nicht mehr als Beute betrachtet. Es war ein neues Gefühl der Freiheit, gemeinsam mit einem ungewohnten Gefühl der Verbundenheit, verbunden mit diesem starken, überlegenen Mann.
Heute, einen Tag nach ‚Babyblau‘, war sie mit ihm zum Hamburger-Essen verabredet. Danach wollte er mit ihr ins ‚Kino-oder-so‘. Von Miriam aus konnten sie erst einmal ‚Oder-so‘ in seinem Schlafzimmer zelebrieren, dann Hamburger essen und danach vielleicht noch einmal ‚Oder-so‘?
Um ihn zu motivieren, ihre Wünsche zu erraten und ihnen zu entsprechen, hatte sie sich etwas ausgedacht. Sie kicherte bereits bei dem Gedanken daran. Der würde Augen machen, da war sie sich sicher.
Für David war es ebenfalls ungewohnt, sich mit einer Schnecke so oft zu treffen. Das Verlangen nach derselben Frau verspürte er erstmals bei Miriam, bei ihr war das ganz anders als sonst. Es fühlte sich richtig an, er fand, dass er die Tiefe ihrer Persönlichkeit längst nicht ausgelotet und nicht alle Facetten ihres Wesens und alle Möglichkeiten ihres Körpers erforscht hatte.
Für ihn stand die erfüllende Sexualität an erster Stelle, für ihn war bei einer Frau nur wichtig, dass sie beim Sex das gab, was in ihr steckte, darauf kam es ihm an. Er war davon überzeugt, dass er im Bett das Wesen einer Frau in Gesamtheit erkennen können würde, deshalb war es das, was sie für ihn wertvoll machte. Sie musste gut im Bett sein und gut aussehen, alles andere war unwichtiges Beiwerk.
Ganz anders jetzt diese Frau. Dass er sich auf das Persönchen freute, auf die listige, entwaffnende, wunderschöne Frau, auf diese kreative Geliebte und witzige Gefährtin, realisierte er nur am Rande. Er gestand sich immer noch ein, dass sie ihn bei manchen Gelegenheiten dominierte. Wahrscheinlich sogar zu mehr Gelegenheiten, als er zugeben mochte. In diesen Momenten der Klarheit gestand er sich sogar ihre Überlegenheit in manchen Situationen ein, in anderen wieder nicht, da kehrte er den Macho heraus. Manche Dinge konnte er einfach besser, daran ließ er keinen Zweifel.
Miriam spielte in den Momenten mit, in denen der Mann sich behaupten musste, sie kannte sich aus. Bei manchen Aktionen wurden die Männer hart und unnachgiebig und würden am liebsten mit dem Kopf durch die Wand gehen. Eine kluge Frau wird da mitgehen, einlenken und Zugeständnisse machen. Oftmals mündeten solche Zugeständnisse in größtem Vergnügen für die Frau, weil ein Mann meinte, sich nach solch einem Gockel-Gehabe beweisen zu müssen.
An dem Tag war es über dreißig Grad warm. David befürchtete schon, dass es Miriam zu warm wäre und sie ihr Date absagen würde. Das wäre ihm recht gewesen, denn ihm war es auf jeden Fall zu warm.
Sie trafen sich in der Hamburger-Braterei, ein original Bochumer amerikanisches Spezialitätenrestaurant, glücklicherweise klimatisiert. Seine neueste Flamme trug einen weißen Fummel, der gegen die Nachmittagssonne betrachtet, beinahe durchsichtig war. Man sah deutlich, dass sie einen weißen Slip als einziges Kleidungsstück darunter trug.
Das Kleidchen hing an zwei Spaghetti-Trägern, die sich in Brusthöhe leicht verbreiterten, jedoch die Brüste kaum bedeckten. Von dort fiel der Fummel locker herab. Der Rücken war bis zu den Grübchen über den Pobacken frei. Der untere Saum des Kleides befand sich knapp unterhalb des Pos, die wohlgeformten, geraden Beine, leicht gebräunt, schauten verführerisch lang darunter hervor. David schätzte, dass dieser Fummel weniger als einhundert Gramm wog, so klein war er und so locker gewebt. Die paar Gramm Stoff trennten seine Angebetete von völliger Nacktheit.
Die Nachmittagshitze war bei diesem Anblick rasch vergessen, andere Hitze machte sich breit. Wie sich diese Frau gab fand David nach wie vor überraschend. In Verbindung mit den hochhackigen Sandaletten war Miriams Auftritt eindeutig. Er signalisierte jedem Betrachter, dass sie verführen wollte, sie wollte angefasst, erobert, besiegt werden. Die Sichtweise hielt allerdings keiner längeren Überlegung stand, denn dieses unschuldige Puppengesichtchen mit dem Heiligenschein aus hellblonden Locken drum herum ließen verderbte Gedanken gleich versiegen. Das Mädchen war die Unschuld schlechthin, leichte Bekleidung hin oder her. So ein Mensch würde nie eine Sünde begehen, oder sich aufreizend benehmen. Sie würde sich auch nicht anbieten oder zu unzüchtigem Verhalten neigen, vielmehr wird sie aus dem Kleidchen heraus gewachsen sein, ohne zu wissen, was es bei Beobachtern auslöste. So wirkte sie, so wurde sie mit dem zweiten Blick betrachtet.
Miriam begrüßte David mit einem Küsschen, er wartete bereits seit zehn Minuten. Jeder strafende Blick auf die unpünktliche Geliebte prallte von dem unschuldigen Gesichtsausdruck ab, der bei ihrem Lächeln entstehende Sonnenschein ließ allen Ärger verfliegen. Miriam bestand auf ihren zehn Minuten weiblichen Eigensinns, die standen ihr zu. Das hatte ein Mann zu nehmen oder er konnte es lassen, ganz einfach und konsequent. Dieses Selbstverständnis ließ sie sehr viel selbstbewusster erscheinen, als sie war.
David und sie gaben am Tresen ihre Bestellungen auf, zahlten gleich und nahmen im Restaurant Platz. Miriam klopfte das Herz, denn jetzt würde sie sich in seine Hand begeben und sich völlig ausliefern. Sie reichte ihm mit leicht geröteten Wangen ihr Handy, mit der aufgeschlagenen App für das Babyblaue. Sie wollte, dass er sie noch einmal in aller Öffentlichkeit zum Orgasmus brachte.
David meinte, seinen Augen nicht trauen zu können. Sie trug das Ding? Sie wollte hier und jetzt …? Er sollte sie hier und jetzt …? Ernsthaft? Er saß mitten im gut besuchten Restaurant, sie wollte jetzt und hier wirklich …?
Verdattert nahm er das Handy in Empfang.
„Madre mia!“, sagte er, als er die Sprache wieder gefunden hatte. Sie griente ihn vor Verlegenheit schief an, mit geröteten Wangen. Wann hatte David jemals eine Frau erlebt, die ihn bat, sie mit einem Spielzeug zum Orgasmus zu bringen? Noch nie und auch noch nie in dieser Form. Die Frau war einfach unglaublich! Sie übererfüllte die Anforderungen, die er an eine ideale Geliebte stellen würde.
Trotz allem gab sich David cool, versteht sich.
„Mal sehen!“, sagte er, schaute auf das Smartphone. Er schob einen der Schieberegler von null aus bis zum Anschlag. Die plötzlich einsetzende, heftige Vibration ließ Miriam laut ächzen. Im Restaurant interessierte sich der eine oder andere für das leicht bekleidete, sexy Girl mit dem unschuldig wirkenden Gesicht, sie wurde von mehreren Seiten beobachtet. Was da gerade mit ihr passierte, war den Beobachtern nicht klar, nur dass sie sehr sinnlich war, das war offensichtlich.
Zu Miriams Erleichterung stellte David das Ding rasch wieder ab. Sie hätte auch den starken Reiz hingenommen, denn sie hatte sich wissentlich in seine Hand begeben und würde konsequent das nehmen, was er gab. David suchte und fand die Wellenfunktion. Er nahm einen sehr niedrigen Level, um seine Süße in Laune zu bringen. In Laune war Miriam bereits, jedoch gefiel ihr der zarte Reiz, den das babyblaue Teil an sie sandte. Zart hinauf, zart wieder hinunter, sanft ansteigend, sanft abfallend. Wunderbar. Sie saß dort, zurückgelehnt, die wundervoll geschminkten großen Augen geschlossen, wunderschön anzuschauen, das Sinnbild einer genießenden Frau. Verführerisch gekleidet bot sie den perfekt gestylten Körper jedem Betrachter dar.
Die Speisen kamen, der leichte Reiz blieb, auch als sie sich die ersten Salatblätter in den Mund schob. Sie hatte die Kontrolle über sich abgegeben, ihr Wohl und Wehe lag in Davids Hand. Sie bedeutete ihm das unmissverständlich mit einem langsamen und sinnlichen Augenaufschlag.
David nahm einen Bissen von dem Riesenhamburger vor sich, dreihundertfünfzig Gramm Fleisch, doppelt Käse. Das Salatblatt und die Tomatenscheibe hätten sie sich schenken können, fand er. Das Fleisch war super, so wie er es kannte, außen lecker geröstet mit dem bekannten Grillgeschmack, innen leicht rosa, saftig, würzig, einfach lecker.
Nebenher verstellte er mit einem Finger die Intensität der Wellen von schwach auf mittlere Stärke. Miriam hielt mitten in der Kaubewegung inne, schloss die Augen, ließ es geschehen, genoss es. Der Beobachter hinten in der Ecke bekam es mit. Er zückte sein Handy und filmte die Frau, die aussah, als würde ihr gleich einer abgehen. Ob der große Typ ihr gegenüber sie mit unanständigen Sachen erregte? Oder wollte sie ihm einen Orgasmus vorspielen? Er blieb dran, denn es interessierte und erregte ihn. Die Frau war auf jeden Fall extrem heiß.
Dieser wellenförmige Reiz war einfach wunderbar. Er wärmte, er reizte, er machte ununterbrochen geil. Miriam versuchte cool zu bleiben, der Typ in der Ecke filmte sie anscheinend. Dagegen gab es grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn der Film nur nicht im Internet landete. Sie mochte es, wenn man ihr zusah, gefilmt zu werden war davon eine Steigerung.
David nahm einen neuen Bissen von seinem Hamburger, ein Klecks Barbecue Sauce landete in seinem Dreitagebart, den kriegte er mit der Zunge nicht weg. Beide Hände waren beschmiert, damit würde er den Klecks nur vergrößern, also beließ er es dabei. Miriam fand, dass er witzig aussah, wie ein Kind, das Nudeln mit Ketchup aß. Sie kicherte, sie machte sich über ihn lustig. David ließ das nicht auf sich sitzen, er schob den Regler mit dem kleinen, noch sauberen Finger auf Maximal. Die Wellenhöhe nahm extrem zu, der Reiz war von Miriam nicht mehr zu kompensieren, sie wand sich, sie stöhnte. Der Typ in der Ecke fand den Anblick der heißer werdenden Frau erregend, er hielt seine Kamera drauf. Miriam bekam das im Rausch der Sinne mit, sie war versucht, während des nahenden Höhepunktes in die Kamera des Mannes zu schauen, brachte es aber nicht fertig, sie musste ihrem derzeitigen Lieblingsmenschen diesen Anblick liefern. Der betrachtete die dahinschmelzende Miriam, ließ sich aber dadurch nicht vom Essen abhalten.
Mit vollem Mund kauend betrachtete er das Schauspiel, das sie ihm bot. Etwas Erregenderes konnte es nicht geben. Er stellte mit dem kleinen Finger auf die Bezeichnung ‚Fuck‘ und auf höchste Stufe. Es war dies die Funktion, die Miriam mit hundertzwanzig ‚beats per minute‘ in Verbindung brachte. Die Vibration variierte von ganz schwach, hin zu extrem stark, ganz schwach – extrem stark, in rasender Geschwindigkeit. Stark-schwach, stark-schwach, stark-schwach. Es fühlte sich wieder so an, als würde sie auf der Bank sitzend extrem schnell gefickt. Sie verlor die bewusste Wahrnehmung vollends, hob ab in die Lust. Stieg und stieg, ihr Lieblingswikinger gönnte ihr was. Sie näherte sich dem Punkt, von dem aus sie über den Gipfel getrieben würde, von dem aus es in den kleinen Tod hinein gehen würde, hinunter in den Abgrund der Lust.
Unmittelbar vor dem Gipfelpunkt ging diese Orgie abrupt in sanftes Wellengeplätscher über. Miriam schlug die Augen auf, außer Atem sah sie den Riesen an. Der warf seine benutzte Serviette auf den Teller, sagte: „Komm!“, zog sie aus der Sitzbank, sie verließen das Restaurant. Dieser leise auf- und abschwellende Reiz war immer noch da, den einen erhofften Höhepunkt hatte sie bisher nicht, würde sie mit diesem schwachen Reiz nicht bekommen. Ihr Frust darüber hielt sich in Grenzen, denn was sie jetzt im Moment mit diesem Kerl erlebte, war ziemlich krass. Wie sie es für sich geplant hatte, war sie bereit zu nehmen, was er gab, so wie sie es sich selbst versprochen hatte. Der Lustgewinn durch die damit verbundene Auslieferung war enorm.
Ihre Knie waren weich, alleine zu laufen gelang ihr nicht, sie hielt sich an dem Riesen fest, er stützte sie, er führte sie.
Draußen vor dem klimatisierten Lokal überfiel sie die große Hitze. Keineswegs vollständig bei Sinnen, jedoch immer auf Lösungen bedacht, bemerkte Miriam: „Ich hab ne Klimaanlage.“
„Dann gehen wir zu dir“, beschloss David. „Welche Richtung?“
Das Ding in ihrer Musch reizte sie weiter, sogar jetzt, im Gehen. Es verlangte einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit. Der Rest bewussten Denkens reichte gerade aus, um den Weg nach Hause zu finden. Sie gingen in ihre Richtung, der Riese hielt sie am Arm, stützte sie und folgte ihr.
Vor ihrem Haus angekommen staunte er: „Das ist aber wirklich nicht weit.“
Miriam lächelte verhalten, es gab Wichtigeres als Smalltalk, sie musste raus aus den Klamotten, sie musste nackt sein, sie musste den Riesen spüren, sie musste das Ding rein geschoben bekommen, sie musste seine Dominanz, seine Kraft, sein Gewicht spüren. Außerdem hatte sie ein Recht darauf, den lauernden Höhepunkt zu erleben, das war im Moment das Drängendste.
Sie hielt sich nicht lange mit der Vorrede auf, ihre Gedanken waren so weit klar, wie es um ihre dringendsten Bedürfnisse ging. So weit urteilte sie differenziert. Daneben deutete ihr Sinnen und Trachten nur in die eine Richtung, sie musste IHN haben, jetzt, unbedingt, es war kein Zeitverzug erlaubt. Sie brauchte nicht zu überlegen, was jetzt zu tun sei, sie tat es. Das Bett wäre für den Riesen viel zu klein, Miriam lenkte ihn auf die Récamière im Wohnzimmer. Sie versuchte, den Riesen aus seiner Jeans und dem Poloshirt zu schälen. Sie ging viel zu hastig vor, einer seiner Hemdknöpfe riss ab, den Gürtel bekam sie nicht auf, weil ihr die Hände vor Erregung zitterten.
Erst half David ihr aus dem Kleidchen, entfernte den Slip, das Babyblaue gleich mit. Die Hitze der Frau war unwahrscheinlich. So etwas musste man erlebt haben, um es glauben zu können. Er schlüpfte aus der Kleidung und gesellte sich zu dem extrem heißen Girl. Das wollte ihn gleich aufessen, sie presste sich an ihn, an den Riesen. Die Härte der Muskeln überall, unfassbar gut. Ihre Geilheit ließ sie sich unkontrolliert bewegen, sie packte den Mann, seine Muskeln an, wollte ihn vereinnahmen, sie wusste nicht ein und nicht aus.
David fing ihre Hände ein, zog das Girl näher zu sich, küsste die heiße Frau, legte ihre Arme in seinen Nacken, verbrachte sie in Rücklage, kam über sie und drückte seinen Harten in ihre gierige Kleine. Die heißen Blicke aus den riesigen Augen, das erotische, stimulierende Stöhnen, als er in sie vordrang, brachten ihn vollends um den Verstand. Es lutschte diese Anakonda an seinem besten Teil, die Frau kam ihm mit einer Vehemenz entgegen, dass er den Eindruck hatte, mit ihr gemeinsam abzuheben. Die Gier nach ihm und seinem Penis, die Leidenschaft, mit der sie ihm begegnete, die Kraft, mit der sie ihn umfing, rissen ihn mit.
Sobald sein Penis in ihre Scheide eindrang, fand Miriam durch den Lieblingspflock den Halt, den sie vergeblich gesucht hatte. Nun war alles gut, sie hatte ihn und würde ihn vorläufig nicht wieder hergeben. Der seit Langem lauernde Höhepunkt brach sich Bahn, es begann gleich beim ersten Einschub des gewaltigen Penis ihres Geliebten. Sie lebte ihm all das vor, das er sich erträumen konnte, er gab ihr all das, was sie sich wünschte.
Sie verschmolzen erneut miteinander, die Zellen lösten sich auf, formierten sich neu, sie wurden Eins im Glück. Der gemeinsame Höhepunkt wurde höher, als sie sich das vorher vorstellen konnten. Eine so heiße Frau hatte David noch nie erlebt, noch nie. Einen so starken und wunderbar dominierenden Mann, der ohne sich abzusprechen ihre Wünsche übererfüllte, hatte sich Miriam nicht einmal erträumt.
Sie gaben sich beide mit voller Kraft, achteten nur auf den Anderen, bis sie gemeinsam in den Abgrund fielen, der ‚Glück und Erfüllung‘ hieß.
„Madonna!“, jammerte er, als sie nebeneinander lagen. „Du bringst mich um!“
„Ja“, erwiderte sie schmunzelnd, immer noch außer Atem. „Das ist das Ziel, aber nur den kleinen Tod, der darf gerne öfter kommen.“
Nach kurzer Ruhezeit erkundete David die fremde Wohnung, Miriam lag da und träumte noch ein wenig. Sie streichelte sich die Vorderseite, dort, wo die geschmolzenen Zellen lagen, und hing Gedanken nach, die sie nicht bestellt hatte.
Hier in ihrer Wohnung war noch nie ein Mann. Sie hatte das immer vermieden. Hier war ihr Rückzugsort, hier war ihre ganz private, ganz intime Zone, da hatte keine andere Person etwas zu suchen. Mit David war das anders, ihn hier zu haben fühlte sich richtig an.
Er kam von seinem Erkundungsgang zurück, sah die Göttin der Lust auf der Seite liegend, den Kopf aufgestützt, ihn lächelnd ansehen. Er hielt einen Moment inne. Dieses traumhafte Bild wollte er im Gedächtnis behalten. Der blonde Kopf mit dem Babyface und den riesigen Augen, der schlanke, biegsame Hals, die geraden Schultern, diese Wahnsinnsbrüste, der schlanke Leib, das dunkelfarbige, winzige Dreieck, der elegante Hüftschwung, die langen, geraden Beine.
Ein Bild für die Götter.
Ein solch schöner und sinnlicher Mensch, mit diesem liebenden Gesichtsausdruck, bei David lief das Fass der Gefühle über. Die Sonne aus ihrem Gesicht leuchtete ihm aus ihrem ganzen Wesen entgegen. Eine Sonne, die sich von Nahem wie eine wärmende Mutter anfühlte, die so irdisch war, wie man sich das nur wünschen konnte. In dem Moment war David so glücklich wie noch nie.
Er legte sich zu dem gottähnlichen Geschöpf, das umarmte und küsste ihn zärtlich.
„Du bist aber schick untergebracht“, bemerkte er zwischen zwei Küssen.
„Gefällts dir?“
Miriam legte sich auf diesen Riesen, kuschelte sich an, hatte Sehnsucht nach den schmelzenden, sich vereinigenden Zellen. Bei David rannte sie offene Türen ein. Diesen festen, kleinen Körper auf sich zu fühlen, dieses lebhafte Girl auf sich, das ihm ihren Körper so willig überließ. Sie streichelte ihn mit den blonden Locken und diesen wunderbaren Brüsten, schaute ihn schelmisch lächelnd an. David streichelte seine Göttin, zog sie am Po in die Position, dass sein erneut erwachtes Lustschwert das Göttliche berührte.
„Ja!“, hauchte Miriam. „Ja!“
Genüsslich langsam drückte sie sich den erstarkten Speer in seine angestammte Scheide. Die bekannte Massage hieß ihn willkommen. Sie gaben sich erneut der Liebe hin, zelebrierten die hohe Kunst der Lust. David bemühte sich um Miriams Lust, Miriam sich um Davids. Immer wieder verschoben sie das endgültige Ereignis einvernehmlich, sobald es sich anbahnte. Sie befanden sich lange auf dem Weg dorthin. Legten immer wieder Pausen ein, um ihre Lust ausführlich auskosten zu können.
David brachte seine Angebetete gezielt immer wieder ganz kurz vor den ultimativen Gipfelpunkt, Miriam lauschte auf die Erregungsstufe ihres derzeitigen Lieblingsmenschen. Es kam ihnen beiden vor, als wären sie seit Stunden vereint, als sie im gegenseitigen Einklang endlich dem Gipfelpunkt nicht mehr auswichen, sondern sich hinein begaben, in das was sich wieder anfühlte, als würden sie die Welt verlassen, als würden sie in einen Abgrund stürzen.
Völlig außer Atem lag Miriam auf dem ebenfalls nach Atem ringenden David. Der umklammerte sie fest, so fest, wie sie sich auf ihn presste.
„Madonna mia, dabei möchte ich sterben.“
Miriam lag mit dem Ohr auf seiner Brust, lauschte dem Herzschlag und den tiefen Vibrationen seiner Stimme.
„Aber nicht heute“, flüsterte sie. „Nicht heute.“
„Nein“, bestätigte David. „Nicht heute. Nächsten Freitag haben wir etwas vor. Vorher geht es auf keinen Fall.“
Miriam richtete sich auf, schaute dem Riesen in die Augen. „Was geht auf keinen Fall?“
„Na, sterben. Nicht heute.“
Beruhigt legte sich das Blondschöpfchen wieder auf Davids Brust.
„Was haben wir am Freitag vor?“
„Am Freitag gibt es eine Veranstaltung, zu der ich dich gern mitnehmen würde. Es wird etwas Lustvolles.“
„Lustvoll?“
„Ja, erotisch.“
Miriam richtete sich wieder auf. Die Wärme dieses Riesenkörpers tat ihr gut, die Nähe und die Zugewandtheit würde sie nicht freiwillig aufgeben wollen.
„Du nimmst mich aber nicht zu einem Rudelbums mit!?“
„Nein, nein, keine Sorge. Es ist etwas Geschmackvolles. Wir sind unter Freunden und Gleichgesinnten, wir trinken etwas, schauen uns eine Show an und erfreuen uns des Lebens.“
„Aha, also kein Partnertausch oder so?“
„Nein, Gott bewahre. Dort geht es freizügig zu, aber stilvoll, fast hätte ich gesagt, gesittet.“
Er drückte die Süße fest an sich. Seine Riesenpranken fühlten sich göttlich an, der Druck, den er ausübte vereinigte noch mehr Zellen miteinander. Es war Miriam nicht möglich festzustellen, wo sie aufhörte und wo David begann, so sehr war sie bei ihm und er bei ihr. Die Körperzellen zwischen ihnen agierten selbständig, sie wurden Eins. Der Einklang zwischen ihnen war intensiv, Miriam hatte den Eindruck, David würde gar in ihren Gedanken sein.
„Dich würde ich nie mit jemandem teilen wollen.“ Wie David das sagte, hörte es sich an wie ein Schwur.
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