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Kommentare: 5 | Lesungen: 2911 | Bewertung: 8.22 | Kategorie: BDSM | veröffentlicht: 04.07.2008

Mirror, Mirror Teil 4

von

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ZeroZero

„It's the end of the world...“


Michael rannte, so schnell er konnte. Er konnte spüren, dass sie dicht hinter ihm war. Er nahm ihren Duft wahr, konnte schon fast ihren Atem spüren. Er musste unbedingt noch schneller laufen! Wo war denn nur Julia mit dem Spiegel? Sein nackter Körper brannte vor Schmerzen. Nirgendwo eine Spur von Deep Throat! Was hatte sie bloß mit ihm gemacht? Und das einzige Licht kam von den Schicksalskerzen, die alle paar Meter in dem dunklen Kellergewölbe aufgestellt waren.


„Bleib einfach stehen! Es nützt dir sowieso nichts, wegzulaufen!“


Jennifers dröhnende Stimme schien sich nur wenige Zentimeter hinter ihm zu befinden, dennoch konnte er niemanden erkennen, als er panisch über seine rechte Schulter zurück sah.


„Lass mich in Ruhe!“ brüllte er voller Verzweiflung. Sein Blick suchte hektisch nach einer Tür oder einem anderen Ausgang. Vielleicht wenigstens einem Versteck.


„Du wirst mein Sklave sein! Du willst mein Sklave sein! Du musst mein Sklave sein! Komm endlich zu mir!“


Die Stimme der Herrin des Spiegels dröhnte höhnisch durch das lange, finstere Gewölbe und schien von den Lichtscheinen der Schicksalskerzen reflektiert zu werden.


„Ich bin frei!“ Michael sah sich wieder um und dabei geschah es: Sein rechter Fuß verhakte sich zwischen zwei Steinen des gepflasterten Gewölbebodens, er verlor das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach auf die kalten Steine. Schmerz durchflutete augenblicklich seinen Körper und er spürte, wie an seinen Knien und Händen, die instinktiv versuchten, den Sturz abzufedern, Haut aufriss und Blut ins Freie sprudelte. Dann fühlte er, noch während er versuchte, den Schmerz zu bekämpfen und die Tränen zu unterdrücken, wie eine warme, weiche Hand liebevoll seinen Rücken streichelte. Die Stimme, die zur Hand gehörte, klang ganz zart:


„Mein armer Sklave. Komm mit mir. Wir werden dich versorgen, dann bekommst du etwas zu essen und legst dich erst einmal hin, um endlich wieder zu Kräften zu kommen.“


Michael drehte sich um, die Tränen konnte er nicht länger zurück halten und schüttelte immer wieder den Kopf:


„Nein, ich will nicht!“

„Michael!“ schrie Julia und schoss aus dem Alptraum hoch. Ihre rechte Hand fuhr auf die andere Seite des Bettes, fand seinen linken Arm und packte zu.


„Wach auf, Schatz!“ Erschrocken sah sie dem Mann, den sie liebte, ins Gesicht. Seine Lippe war aufgeschlagen und ein kleiner Blutfluss strömte seine Wangen hinab. Seine Augen, ob doch verschlossen, waren mit Tränen gefüllt und er schwitzte. Das Kopfkissen war fast vollständig durchnässt. Aber Michael wachte noch immer nicht auf. Julia packte ihn mit beiden Händen und begann zu schütteln.


„Wach endlich auf! Wach auf! Es ist nur ein Traum!“

Nur langsam konnte Michael die Augenlider in die Höhe schieben. Sie schienen Tonnenschwer. Er erwartete Jennifers Gesicht zu sehen und lächelte erleichtert, als er Julia und das vertraute Bett erkannte. Er schrak in die Höhe, als er sah, dass ihr Gesicht von Sorgenfalten gezeichnet war. Sie schwitzte und ihr Atem ging schnell.


„Schatz, geht es dir gut?“ Seine Stimme und seine Sinne waren sofort wieder angespannt.


Julia, die ihn eben noch gepackt, geschüttelt und angebrüllt hatte, war zu keinem klaren Wort mehr fähig. An ihren Wangen liefen Tränen hinunter.


„Ich ...ich, du ...du, Traum, nackt, du bist gelaufen, Jennifer hinter dir. Ich war da, konnte dir nicht helfen. Und du hast doch nach mir gerufen ...“ Ihre Stimme versagte und sie schluchzte hemmungslos. Michael nahm sie in den Arm und drückte sie so fest er konnte. Nur langsam wurde ihm die Bedeutung ihrer Worte bewusst. Vorsichtig schob er sie ein bisschen von sich, strich ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Stimme zitterte:


„Hast du es auch gesehen? Mich? In dem Gang?“


Sie nickte nur stumm und kämpfte sichtbar darum, nicht wieder zu weinen.


Michael schüttelte den Kopf und biss sich auf die untere Lippe.


„So kann es nicht weitergehen!“

Zwei Stunden später saßen Julia und Michael auf der Couch in Michaels kleiner Wohnung. Julia goss beiden Kaffee nach und sah Michael dann fragend an:


„Ist es wirklich richtig, das zu machen?“


Michael nahm einen Schluck und hob hilflos die Hände:


„Ich weiß, wir haben gesagt, wir würden die Email ignorieren. Aber irgendwas passiert hier doch mit uns. Ich habe Angst, dass es nicht mehr aufhört. Wir müssen zurück, sonst werden wir nie frei sein.“


Michael sah, dass Tränen in Julias Augen gestiegen waren. Sie fürchtete sich.


„Ich weiß, du hast recht. Aber können wir nicht irgendwen um Hilfe bitten?“


Michael schüttelte den Kopf:


„Wen? Die Polizei? Was willst du denen erzählen? Oder irgendwelche Wissenschaftler von der Uni? Selbst, wenn wir jemanden finden, der uns nicht für verrückt hält, braucht eine eingehende Untersuchung des Spiegels zu lange. Bis dahin werden wir hier noch verrückt. Ich weiß, dass wir nicht sicher sein können, ob sie Deep Throat wirklich hat. Getan hat sie ihm bestimmt nichts. Aber ich bin es auch ihm schuldig, sicher zu gehen, und notfalls zu helfen! Wir müssen zurück nach Trier und die Sache klären.“


Julia schlug mit ihren flachen Händen auf die Tischplatte:


„Aber das ist doch, verdammt noch mal, genau das, was sie will! Du sollst zu ihr kommen, um ihr Sklave zu werden! Und ich werde dich wieder verlie...“


Beim letzten wurde sie immer leiser, bis sie ihre Stimme schließlich ganz versagte und sie zu schluchzen begann. Michael erhob sich, setzte sich nahe an sie, nahm ihre Hand und küsste sie dann zärtlich auf ihre Lippen:


„Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich und du bist die Erfüllung all meiner Wünsche! Du hast mir schon einmal geholfen, den Spiegel zu besiegen. Diese Kraft will ich nicht verlieren. Wegen nichts auf der Welt werde ich dich verlassen!“


Julia erwiderte den Kuss, dabei streichelte sie seine Wangen und schlang ihre Beine um seinen Körper, so dass sie auf ihm saß.


„Ich weiß. Ich liebe dich auch so sehr. Ich habe eben Angst um diese Liebe.“


Ihre Brüste drückten immer weiter an seinen Körper und ihre Hände fuhren unter sein T-Shirt, aber Michael packte sie und schüttelte den Kopf.


„Das geht leider nicht.“


Julia, die ihre Tränen unter Kontrolle bekommen hatte, sah ihn fragend an. Trotz der Tränen huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht:


„Wieso nicht? Willst du wieder gefesselt und zu deinem Glück gezwungen werden?“


Michael lächelte:


„Du kannst unglaublich schnell deine Stimmung wechseln, weißt du das? So sehr ich es genießen würde, mich dir hinzugeben, so muss ich doch trotzdem gleich mit Seb zum Fußball. Und du hast versprochen, mit seiner Freundin Marie shoppen zu gehen. Hast du das vergessen?“


Julia sah ihn nachdenklich an, dabei kniffen und drehten ihre Hände wie selbstverständlich seine Brustwarzen. Michael war sicher, dass sie seine aufsteigende Erektion schon deutlich zwischen ihren Beinen spüren musste. Dann sagte sie:


„Du meinst, wir sollen das trotz unseres Traums machen?“


„Was sollen wir sonst machen? Wir können erst Übermorgen nach Trier zurück. Vorher gab es kein Zimmer.“


Julias Hände kniffen noch immer in Michaels Brustwarzen. Mit ihrer Zunge fuhr sie über ihre Lippen. Von Tränen war überhaupt nichts mehr zu sehen.


„Ich glaube, du hast recht“, sagte sie dann,


„und ich mag Marie, dass wird bestimmt lustig.“


Michael küsste sie.


„Außerdem kannst du mir was mitbringen.“


Julia erwiderte den Kuss und grinste dann schelmisch.


„Peitsche, Gerte, Rohrstock oder Sklavenhalsband?“


Michael lachte zum ersten Mal an diesem Tag laut auf. Sie war seine Erfüllung.

...

Sebastian und Marie hatten Julia und Michael zum Bahnhof begleitet. Die beiden Jüngeren hatten Sommerferien und Michael konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er seinen Bruder betrachtete. Mit einem Kaffeebecher bewaffnet, stand ihm dieser gegenüber, sein Blick wanderte immer wieder gen Bahnhofsuhr, die noch nicht einmal 8 Uhr Morgens zeigte und kaum wahrnehmbar war ein resignierendes Kopfschütteln zu entdecken. Er erinnerte ihn sehr an sich selbst. Gerne hätte er ihn ins Vertrauen gezogen, aber er war sein großer Bruder. Er musste ihn doch vor solchen Dingen beschützen. Also spielte er eine Rolle. Seine Rolle. Und alberte mit den anderen herum, obwohl er wusste, dass weder Julia noch ihm danach war. Schließlich kam die erlösende Stimme, welche den IC nach Trier verkündete. Michael atmete einmal kurz durch, spannte die Schultern, drehte den Kopf und sah dann entschlossen in die Runde:


„Okay, dann wirklich vielen Dank, dass ihr uns hergebracht habt. Ich


hoffe, wir können bald wiederkommen.“


Sein Bruder drückte ihm zum Abschied. Michael musste all seine Kraft aufbringen, ihn seine Angst nicht spüren zu lassen.

...

Michael beförderte mit einem Wurf ihre Reisetasche auf das Bett des Hotelzimmers. Dann drehte er sich fragend zu Julia um. Diese verharrte noch immer hinter der Zimmertür. Ihr Gesicht war starr. Die Hände waren zu Fäusten verkrampft. Sorgenvoll ging er auf sie zu:


„Was ist los?“


Überrascht sah sie ihn an und schüttelte dabei ungläubig den Kopf.


„Weißt du das wirklich nicht?“


„Ich ..., nein, ich verstehe nicht.“


Julia umfasste mit ihren Händen seine Schultern.


„Kennst du das Zimmer vielleicht?“


Michael sah sich in dem Raum um und erst jetzt verstand er.


„Es ist dasselbe Zimmer.“


Julia nickte und trat vor.


„Das ist noch nicht alles. Du weißt, auf welche Weise wir abgereist sind. Keiner von dem Personal hat sich etwas anmerken lassen, dass wir hier wieder zusammen auftauchen. Entweder verfügt dieses Haus über das professionellste Personal der Welt oder ...“


„... sie haben uns erwartet!“ vollendete Michael den Satz, der sich inzwischen auf das Bett gesetzt hatte. Mit den Händen rieb er seine Schläfen und sah dann zu Julia:


„Warum haben wir eigentlich wieder im selben Hotel gebucht? Warum sind wir nicht irgendwo anders hingegangen?“


Julia setzte sich neben ihn und schüttelte den Kopf. Dann ließ sie sich nach hinten fallen.


„Keiner von uns hat drüber nachgedacht. Es war irgendwie klar,dass wir wieder her mussten.“


Auch Michael ließ sich nach hinten fallen, dabei hätte sein Kopf beinahe an die Reisetasche angeschlagen.


„Wenn sie uns das alte Zimmer geben wollten, erklärt das wenigstens, warum wir zwei Tage warten mussten. Es war vorher nicht frei.“


Seine Hand umfasste Julias und begann sie zu streicheln. Sie sah ihm tief in die Augen und wirkte nachdenklich.


„Meinst du, wir haben uns wegen des Einflusses des Spiegels für dieses Hotel entschieden?“


„Vermutlich. Ich habe das Gefühl, hier läuft alles nach Plan. Nur nicht nach unserem!“


Julia setzte sich mit einem Ruck auf und zog Michael dabei mit.


„Dann sollten wir sehen, dass wir die Kontrolle bekommen. Es ist 14:48, das heißt, der Laden von Jennifer ist noch etwa 3 Stunden auf. Der Spiegel und die Kerzen sind in der Tasche?“


Michael nickte nur.


„Gut, dann lass uns da jetzt hin und ihr das Ding vor die Füße schleudern.“


„Und hoffen, dass sie uns von dem Bann befreien kann“, sprach Michael zum ersten Mal das aus, wovor sich beide bisher gescheut hatten.

Michael hatte seinen Rucksack geleert, Spiegel und Schicksalskerzen darin verstaut, ihn Julia gereicht und wollte zur Tür gehen, da hielt ihn ihre Stimme zurück.


„Warte, du musst erst noch etwas für mich tun.“


Michael drehte sich um und sah seine Freundin erwartungsvoll an.


„Alles, was du willst.“


Sie lächelte.


„Gut, denn das wird jetzt komisch klingen: Zieh dich aus, küss mir die Füße und hol dir einen runter.“


Michael blieb einen Moment regungslos stehen, überlegte ob sie betrunken sein könnte und fragte dann, das einzige, wozu er fähig war:


„Bitte, was?“


Julia kam auf ihn zu, schob sein T-Shirt in die Höhe, küsste sanft seinen Hals und begann zu flüstern, dabei ließ ihr heißer Atem seinen Körper erschauern:


„Wir wissen beide, dass dich die Konfrontation mit der „Herrin des Spiegels“ auch erregen wird. Und ich will, dass du klar denken kannst und dich nicht von deinem Schwanz leiten lässt. Sie wird damit spielen. Sie wird an diese Seite von dir appellieren. Darum musst du dich vorher erleichtern. So einfach ist das.“


Michael hatte die Augen geschlossen und genoss ihre Lippen auf seiner Haut. Fast automatisch schoben seine Hände die Hose und die Boxershorts nach unten. Wie im Rausch sah er sie dann an, seine Hände begannen sanft über ihre Brüste zu streichen:


„Aber warum soll ich dir die Füße küssen? Warum schlafen wir nicht einfach miteinander?“


Der Rausch endete schlagartig, als er ihre rechte Hand an seiner Wange explodieren spürte. Sie hatte ihn geohrfeigt. Erschrocken sah er sie an, aber sie lächelte noch immer, als sei es das normalste der Welt, dass sie ihn ohrfeigte. Dann begann sie zu sprechen:


„Ich habe zwar einen Grund, aber vorläufig sollte dir reichen, dass ich deine Herrin bin und es wünsche!“


Michael zuckte zusammen. Sie hatte sich noch nie so bewusst als seine Herrin bezeichnet und ihm einen Befehl gegeben. Er verkniff sich jeden weiteren Kommentar und sank auf die Knie. Auf dem Weg betrachtete er sie. Ihr langes blondes Haar glänzte durch die Sonne, die hereinstrahlte, ihre wohlgeformten Brüste und ihr strammer Bauch wurden von einem hautengen, braunen Spaghettiträgertop hervorgehoben, um ihre Beine schwebte ein dünner schwarzer Rock, der ihm hin und wieder einen Blick auf ihren roten Tanga gestattete. Schließlich lag er flach vor ihr und sah ihre Füße. Diese steckten in schwarzen, hochhackigen Ledersandalen, aus denen die rot lackierten Zehen vorne herausguckten.


„Viel Vergnügen!“ hörte er von oben als letzte Aufforderung. Dann begann er zu lecken, küsste das Leder der Sandalen, lutschte vorsichtig an den Zehen und stöhnte kurz auf, als sie ihm die andere Sandale auf die Schulter stellte, als würde sie über ihn triumphieren.


„Ich spüre, dass du küsst, aber ich sehe nicht, dass du wichst!“


Michael gab das Denken auf und sich mit dem Moment hin. Während seine Lippen und seine Zunge weiter die Sandalen und Füße bearbeiteten, fuhr seine rechte Hand in den Schritt und begann seinen schon sehr erregten besten Freund durch intensive Bewegungen weiter zu bearbeiten. Er brauchte etwa zwei Minuten, bis er spürte, dass er den Orgasmus nicht mehr aufhalten konnte. Er sah kurz hoch. Sie nickte aufmunternd.


„Raus damit!“


Michael stöhnte laut auf, dann spritze er in mehreren Stößen seine aufgestaute Erregung auf den Teppich des Hotelzimmers. Erwartungsvoll sah er zu Julia, die lächelte.


„Ausgezeichnet. Jetzt können wir zu Jennifer!“

...

Michael und Julia erreichten einige Minuten später das Geschäft, wo Michael - es erschien ihm, als sei es Jahre her - den Spiegel erworben hatte. Er stand davor und wurde blass. Sein Körper begann zu zucken, ein Teil schrie, er solle laufen, ein anderer Teil wollte nur in den Laden und endlich zu Jennifer. Hilfesuchend drehte er sich zu Julia um:


„Ich ..., ich ..., ich habe Probleme.“


Sie streichelte ihn, obwohl er ihr ansehen konnte, das auch sie Angst hatte.


„Du kannst das. Ich werde gleich nach dir reinkommen. Vertrau mir.“


Er nickte, holte tief Luft und stieß mit einem Satz die Tür auf, was eine kleine Glocke mit einem wütenden Läuten quittierte. Dann machte er zwei kurze Schritte und trat aus dem Sommer Triers zurück in die Dunkelheit von Jennifers Welt.

Drinnen war er beinahe überrascht, dass er sich nicht in einem Kerker befand, sondern der Laden immer noch wie ein unverfängliches Geschäft aussah. Kurz blickte er sich um und entdeckte dann Jennifers Onkel hinter der Theke. Dieser sah auf, musterte ihn kurz, schien sich auf die Lippen zu beißen und rief dann:


„Er ist da!“


Michael sah sich erneut in dem Laden um. Außer ihm war kein Kunde anwesend, aber dann wurde sein Blick auf den braunen Vorhang hinter der Theke gelenkt, aus dem Jennifer trat. Er gefror. Sie trug schwarze Schnürstiefel und ein elegantes Buisnessoutfit. Ihre Lippen waren genau wie ihre Fingernägel dunkelrot geschminkt. Ihre Augen waren durch Wimperntusche hervorgehoben. Zum ersten Mal hatte Michael das Gefühl, die wahre Jennifer zu sehen.

Er konnte nur noch sie beobachten. Sein Körper schien sich ihr willig entgegen zu strecken. Sie lächelte. Dann kam sie langsam auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand. Ihre linke Hand streichelte seine Wange und ihre Lippen näherten sich seinen, bis nur noch 10 cm Platz waren. Mit ihren Händen berührte sie vorsichtig sein Gesicht und schien ihn schon unter ihrer Kontrolle zu haben. Michael wollte sich rühren, aber ein mächtiger Teil seines selbst wollte den Moment einfach genießen. Dann öffnete sie ihre Lippen. Ihre Worte wirkten hypnotisch auf ihn.


„Endlich bist du da, Sklave!“

Ein plötzliches lautes Klirren befreite Michael aus der Starre. Er schüttelte sich und schob Jennifers Hände beiseite. Beide schauten überrascht auf den Boden vor Jennifers Füße, wo sich ein kleiner schwarzer Gegenstand noch immer drehte. Der Spiegel!


Jennifer öffnete kurz ihren Mund:


„Aber wie ...?“ Doch dann wurde sie schon von einer zweiten Frauenstimme unterbrochen:


„Du jagst in meinem Revier, Schlampe!“


Michael drehte sich instinktiv um und sah Julia, die kurz vorher den Spiegel in den Raum geworfen haben musste, und nun die Überreste der Schicksalskerzen auf den Boden rieseln ließ. Dabei blickte sie Jennifer herausfordernd an. Diese erwiderte den Blick mit funkelnden Augen:


„Du!“


Julia starrte genauso wild zurück. Michael trat unwillkürlich einen Schritt beiseite.


„Ich! Hier hast du deinen Besitz zurück, jetzt befreie uns von ihm, lass uns mit Deep Throat sprechen und dann sind wir weg!“


Jennifer schien die Worte zu ignorieren, drehte sich stattdessen um, winkte ihren Onkel heran und forderte:


„Sperr zu!“


Dieser zog augenblicklich einen Schlüssel hinter der Theke hervor, eilte an Julia und Michael vorbei und verschloss die Tür. Michael fand zum ersten Mal wieder Worte:


„Er ist doch niemals dein Onkel!“


Jennifer sah wieder zu ihm. Ihre Augen funkelten noch immer.


„Natürlich nicht. Er ist einer meiner Sklaven. Genau wie euer Hotelportier und einige andere Männer hier in der Stadt! Geh auf die Knie Walter und zeig es ihnen!“


Der Mann, der wohl den Namen Walter tragen musste, sank augenblicklich auf seine Knie, öffnete seine Beine, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und senkte den Blick. Michael blickte zu Jennifer, die zufrieden lächelte. Aber es war wiederum Julia, die das Wort ergriff:


„Was soll das Ganze?“


Jennifer drehte sich zornig zu Michael:


„Warum hast du sie mitgebracht?“


Bevor dieser antworten konnte, ging Julia auf die andere Frau zu, packte sie an den Schultern und holte tief Luft, bevor sie Jennifer anbrüllte:


„Weil er mir gehört!“


Zum ersten Mal ging Jennifer auf etwas ein, was Julia gesagt hatte. Dabei befreite sie sich aus ihrem Griff.


„Dir gehört? Lächerlich! Er kann dir niemals so gehören, wie ich ihn besitzen werde! Du kannst ihm nicht das geben, was er von mir erhalten wird!“


Julia blieb unbeeindruckt stehen. Michael bewunderte sie zutiefst für ihre Ruhe. Er kannte diese Seite an ihr gar nicht. Dann zeigte Julia auf ihn:


„Er ist mein Sklave!“


Jennifer hob die Hand und machte eine abwertende Bewegung:


„Lächerlich!“


Julia hob kurz die Brauen, dann lächelte sie.


„Komisch, so lächerlich fand ich das gar nicht, dass er mir vorhin noch im Hotel die Füße geküsst hat und dabei masturbieren musste.“


Zum ersten Mal schien Julia Jennifer mit einem Satz überrascht zu haben. Sie zuckte kurz zurück und wandte sich dann an Michael:


„Stimmt das?“


Dieser nickte nur, aber Julia fauchte ihn an:


„Rede gefälligst, wenn man dich etwas fragt!“


Michael schluckte kurz und musste unwillkürlich zu dem Spiegel auf den Boden sehen. Er lag da und schien die Szene still zu beobachten. Er machte ihm noch immer Angst. Michael schüttelte sich, um dann mit fester Stimme zu antworten:


„Es stimmt!“


Jennifer trat dicht an ihn heran:


„Diese Geschichte habt ihr doch abgesprochen!“


Michael gelang es zum ersten Mal, dem Blick standzuhalten:


„Nein, es stimmt wirklich.“


Michael sah, wie sich Jennifers Hände zu Fäusten ballten.


„Und warum küsst du dieser Frau die Füße?“


Michael sah zu Julia und begann zu lächeln. Jetzt verstand er, warum sie das von ihm gefordert hatte. Dann sagte er :


„Weil sie meine Herrin ist!“


Jennifer wich von ihm zurück und blieb für etwa eine Minute still. Ihre Gedanken schienen zu rasen. Dann eilte sie zur Theke, zückte ein Blatt Papier, notierte kurz etwas und reichte es dann Julia.


„Wenn das so ist, möchte ich euch beide dort heute Abend um 21 Uhr sehen. Besorgt euch einen Mietwagen mit Navi, der bringt euch da schon hin. Es ist etwa 35 Km von hier. Dort trefft ihr auch den wieder, den ihr Deep Throat nennt. Und dann reden wir! Keine Sorge, es ist sicher! Walter, sperr auf!“

...

Michael saß am Steuer des gemieteten Golfs, der sich langsam, so sagte zumindest das Navi, dem Zielort näherte. Bisher hatten beide während der Fahrt geschwiegen, aber schließlich ergriff Michael das Wort:


„Meinst du, es ist wirklich sicher?“


Julia hatte ihre Füße auf das Armaturenbrett gelegt und sah nachdenklich aus dem Fenster, an dem grün bewachsene Berge und vereinzelte Häuser vorbeizogen.


„Ich denke schon. Oder hat Jennifer schon einmal gelogen?“


Michael schüttelte den Kopf.


„Nein. Allerdings habe ich sie auch nie sensible Dinge gefragt.“


Julia wandte sich vom Fenster ab und sah ihn an.


„Ich habe unseren Zielort nach Hause durchgegeben. Ich denke, wir sind in Sicherheit. Außerdem soll Deep Throat dort sein. Wir müssen also hin.“


Michael konzentrierte sich wieder auf die Straße, aber immer wieder musste er an die Szene im Hotelzimmer und an die Konfrontation mit Jennifer denken. So, wie da, hatte er Julia noch nie erlebt. Er überlegte kurz, dann ergriff er erneut das Wort:


„Woher hast du eigentlich gewusst, dass sie sich davon, dass ich dir die Füße geküsst habe, beeindrucken lassen würde?“


„Ich habe es nicht gewusst, nur gehofft.“


„Und warum hast du mich nicht eingeweiht?“ hakte er nach.


„Es gibt nichts, was echter aussieht, als die Wahrheit.“


„Darf ich dich noch etwas fragen?“


Überrascht sah sie ihn an.


„Sicher.“


Michael schluckte.


„Was denkst du eigentlich über mich, seit du die SM Sache weißt?“


Julia streichelte seinen Oberschenkel und lächelte.


„Das ich dich liebe. Und ich froh bin, dass wir endlich ehrlich zueinander sind.“


Michael schluckte noch einmal und stellte dann die Frage, die ihm schon seit ihrem gemeinsamen Spiegelerlebnis auf der Seele brannte:


„Und wenn wir ehrlich miteinander sind: Was denkst du über SM? Du hast dich als meine Herrin bezeichnet und mich deinen Sklaven genannt.“


Julia wich seinem Blick aus.


„Es macht mir Spaß und ich fühle es. Aber ich könnte niemals wie Jennifer den ganzen Tag Herrin sein. Ich brauche auch einen Partner auf Augenhöhe, den ich einfach nur lieben kann. Manchmal habe ich Angst, du willst lieber eine Frau wie Jennifer, welche den ganzen Tag deine Herrin wäre.“


Michael sah sie an und erkannte die Furcht, welche in ihren letzten Worten gelegen hatte.


„Mach dir keine Sorgen“, flüsterte er,


„ich will nur dich.“


„Wir sind da!“ erhielt er als Antwort.

Michael und Julia verließen den Wagen und Michael konnte sich ein beeindrucktes Stauen nicht verkneifen. Mitten im Wald, geschützt durch einige Hügel an allen Seiten lag eine Anlage, die entfernt wie ein Bauernhof wirkte. Ein hoher Zaun umgab das gewaltige Grundstück, auf dem sich mehrere Häuser, aber auch große Freiflächen, auf denen Wiesen und ein paar Teiche waren, befanden. Da die Sonne bereits untergegangen war, hatte irgendwer auf der ganzen Anlage Fackeln aufgestellt, welche die ganze Szenerie in einige Dutzend Feuerstellen und dichte Rauchschwaden hüllten. Über dem zentralen Zugangstor, auf das Michael und Julia zugefahren waren, hing ein großes Schild. Michael trat näher und entzifferte die grünen Buchstaben, die auf das Schild aufgemalt worden waren.


„M I R R O R M I R R O R, da hat jemand Humor.“


„Das haben wir!“ sagte eine vertraute weibliche Stimme. Michael und Julia drehten sich um und erblickten Jennifer, die ihnen durch das Zugangstor entgegen kam. Sie lächelte und streckte Julia ihre Hand entgegen. Diese schüttelte sie überrascht.


„Ich freue mich, dass ihr gekommen seid“, sagte sie an Julia gewandt und sah dann unvermittelt zu Michael,


„du wirst dich ausziehen müssen!“


Julia mischte sich ein:


„Muss er nicht. Wir sind nur hier, um zu reden und um Deep Throat zu sehen.“


Jennifer sah sie an. Ihr Blick wirkte geduldig.


„Und genau das wird passieren, aber auf dieser Anlage ist es Männern im Sommer nicht gestattet, Kleidung zu tragen. Und ganz besonders nicht an Tagen wie heute. Wenn ihr reden wollt, müsst ihr unsere Regeln respektieren. Mein Ehrenwort, dass hier nichts mit euch geschehen wird, mit dem ihr nicht einverstanden seid.“


Julia warf Michael einen kurzen Blick zu, zuckte mit den Schultern und signalisierte ihm dann, er solle sich ausziehen. Michael betrachtete die Anlage von außen und zog sich die Hose herunter.


„Sieht aus wie das OWK“, sagte er beiläufig und brachte damit Jennifer zum Lächeln.


„Sehr gut! Das hat uns inspiriert.“

Zwei Minuten später stand Michael vollständig entblößt vor den beiden Frauen und versuchte Jennifers Blick, die ihn zufrieden musterte, auszuweichen. Diese drehte sich zu Julia und holte von irgendwoher ein schwarzes, mit Nieten besetztes Lederhalsband hervor.


„Bleibt nur noch das“, sagte sie dann und reichte es Julia.


Diese nahm es und sah Jennifer fragend an.


„Männer tragen hier Sklavenhalsbänder. An der Leine kann man die Herrin identifizieren. Die bekommst du auch noch von mir.“


Michael durchfuhren wohlige Schauer, als er diese Sätze hörte. Er versuchte die Erregung abzuschütteln, was ihm nicht so recht gelang. Julia hatte recht gehabt. Sie appellierte an diese Seite in ihm. Und das, so musste er sich eingestehen, nicht unbedingt erfolglos.


Julia nahm das Halsband und nickte.


„Ein vernünftige Regelung!“


Dann ging sie zu Michael, sah ihm kurz in die Augen und befahl:


„Auf die Knie.“


Michael sank sofort nach unten. Es erstaunte ihn nicht einmal mehr. Vor zwei Wochen hatte er nur von dominanten Frauen geträumt, aber nie ein Erlebnis gehabt, nun gehorchte er wie selbstverständlich allen Anweisungen.


An seinem Hals konnte er Julias warme Hände spüren, die ihm das Halsband umlegte, es zuzog, ihm so kurz den Atem nahm, um dann zufrieden seinen Kopf zu streicheln.


„Gut siehst du aus.“


Jennifer trat daneben.


„Gefällt mir auch. Es passt. Hier ist seine Leine. Und nun kommt mit herein. Er darf auf seinen Beinen laufen.“

Julia, die Michael an der Leine hielt, folgte Jennifer durch die Anlage. Vereinzelt konnte man einige nackte Männer und ein paar Frauen sehen, aber die Anlage wirkte ruhig und unbelebt.


„Was ist das hier?“ wollte Julia wissen.


„Unser Zuhause“, erklärte Jennifer im Gehen,


„hier lebe ich als aktuelle Herrin des Spiegels mit den anderen Damen und den Sklaven zusammen. An diesem Ort können wir unser Selbst ausleben.“


Julia sah sich noch einmal um, dann schüttelte sie den Kopf. Michael überließ ihr das Sprechen, vermutete er doch, dass sein Wort als Wort eines Mannes nicht viel zählen würde.


„Sieht nicht so aus, als würden hier besonders viele Menschen leben“ fuhr Julia fort und sah sich noch einmal um. Jennifer lachte.


„Doch, wir sind sehr viele. Die meisten Damen sind nur mit ihren Sklaven auf den Zimmern, um sich auf nachher vorzubereiten!“


Jetzt mischte sich Michael doch ein:


„Was ist denn nachher?“


„Eine Einführungszeremonie eines neuen Sklaven. Keine Angst, nicht von dir. Das ist hier immer eine große Sache. Ich möchte, dass ihr dabei seid.“ Nachdem Jennifer den Satz beendet hatte, steuerte sie auf das größte Haus auf dem Grundstück zu, dann wandte sie sich wieder an die beiden:


„Darum muss ich euch auch eine halbe Stunde alleine lassen. Ich muss mich ebenfalls fertig machen. Ich verspreche euch, dass wir im Anschluss reden und ich alle eure Fragen beantworten werde. Julia, du solltest dich auch umziehen. Für Damen herrscht hier an solchen Anlässen ein dominanter Dresscode. Man wird euch ein paar Gemächer zeigen und dich mit einem Outfit versorgen. Wenn ihr soweit seid, kommt heraus. Auf dem zentralen Platz wird die Zeremonie stattfinden. Ihr könnt ihn nicht verfehlen. Er ist dort, wo alle Menschen sind.“

Ein nackter Mann hatte Michael und Julia zu einem Raum geführt, indem ein luxuriöses Bett, ein großer Kleiderschrank und ein eichenhölzerner Schreibtisch stand. Michael ließ sich aufs Bett fallen und sah zu Julia, die neugierig den Kleiderschrank öffnete.


„Ganz schön unheimlich, was?“ fragte er.


„Stimmt, hier ist alles irgendwie wie aus einem SM Tr ..., aber hallo, dass nenne ich Outfits!“


Sie trat einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf einen mit allen möglichen Lack, Leder und Latex Kleidungsstücken gefüllten Kleiderschrank frei. Auf der Fußleiste standen eine Vielzahl von Stiefeln, High Heels und Sandalen. In den Einschubfächern lagen Peitschen, Handschellen und Handschuhe. Ein Bereich war für weibliche Kosmetika reserviert.


Michael sah den Schrank überrascht an und blickte dann zu Julia.


„Sie sind gut ausgestattet.“


Julia nickte nur und zog dann ein Ganzkörpercatsuit aus dem Schrank.


„Dieses hier sieht aus, als würde er mir gut stehen!“


Er war schwarz, beinhaltete aber weiße Streifen, die horizontal über und unterhalb des Bereiches, wo sich die Brüste einfinden würden und vertikal an den Beinen entlang liefen.


„Und dazu diese schwarzen Plateauschuhe. Willst du mir nicht helfen, mich anzuziehen?“

Es dauerte 20 Minuten, bis Julia voll angekleidet war und sich nachgeschminkt hatte. Ihre Haare waren außerdem zu einem strengen Zopf nach hinten geknotet. Michael stand vor ihr und schüttelte den Kopf. Er wunderte sich über sich selbst. Er wusste, in was für einer unübersichtlichen, vielleicht gefährlichen Lage sie waren, dennoch konnte er nur bewundernd zu Julia sehen und seine Erregung nicht leugnen. Sie stand im 90 Grad Winkel von seinem Körper ab.


„Soll ich mich wieder erleichtern?“ fragte er fast hoffnungsvoll. Aber Julia schüttelte den Kopf und legte ihm erneut die Leine an.


„Diesmal nicht. Sie soll sehen, wie ich auf dich wirke. Lass uns rausgehen!“

Jennifer hatte nicht gelogen. Der zentrale Platz war leicht zu finden. Eine riesige Menschentraube hatte sich gebildet. Michael erschauerte. Er fühlte sich wie in einem Fetischfilm. Überall waren Frauen in aufregenden Lederkostümen, vor ihnen knieten nackte Männer und alle starrten auf die Mitte des Platzes. Die Situation wirkte surreal.


In der Mitte war ein großer Kreis durch Fackeln abgesteckt worden. In dem Kreis stand ein nackter Mann, er trug kein Sklavenhalsband, hatte aber seinen Blick gesenkt und die Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Michael erschrak, als er ihn näher betrachtete. Es war Deep Throat!


„Das ist er, das ist Deep Throat!“ flüsterte er zu Julia und versuchte sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Diese nickte.


„Das habe ich mir schon gedacht. Langsam habe ich eine Vorstellung davon, was das hier für eine Demonstration werden soll!“


„Wir müssen etwas tun“, beharrte Michael, aber Julia schüttelte den Kopf.


„Und was? Dein Handy liegt in deiner Kleidung draußen im Auto und meins ist auf dem Zimmer. Ansprechen wird aufgrund der vielen Leute keinen großen Sinn machen.“


„Was sollen wir dann machen?“ wollte Michael wissen.


„Ich denke, wir suchen uns einen guten Platz, du kniest dich vor mich, dann warten und beobachten wir. Momentan können wir nichts tun, als zu verschwinden oder uns Jennifer zu fügen.“


Michael nickte, sagte dann aber noch:


„Ist es nicht merkwürdig, dass wir hier so gar nicht beachtet werden?“


„Ich denke, die Menschen hier sind vermutlich über uns und die Situation informiert.“

Damit schien Julia Recht zu haben. Denn die übrigen Personen ließen sie bereitwillig in die erste Zuschauerreihe direkt vor den Fackeln. Michael beobachtete die anderen Männer und kniete sich dann nach deren Vorbild direkt vor Julia und betrachtete den Kreis. Er war größtenteils leer. Deep Throat stand in der Mitte. Sein Geist schien nicht in dieser Welt zu sein. Rechts neben ihm stand ein großes schwarzes Kreuz, aus dem in Höhe von etwa einem halben Meter noch zwei Bretter noch vorne wegwuchsen. Sie ähnelten der Hebebühne eines Gabelstaplers. Überall waren Fesselmöglichkeiten zu sehen. Links neben ihm stand etwas, was Michael einem Bock zuordnete. Dieser ähnelte einem gleichschenklingen Dreieck. Seine Basis bestand aus drei breiten Brettern. Zwei bildeten die Füße. In der Mitte zwischen den Füßen bildete in etwa zwei Meter Höhe das Dritte die Spitze. Auf ein Meter Höhe verbannten vier schmalere Bretter alle Seiten der Schenkel. An der Seite zu Julia und Michael waren zwei breite, dicke Schaumstoffkissen angebracht, die sich scheinbar über den Bock spannen ließen.


Michael hatte mit einem Mal Schwierigkeiten zu atmen. Verblüfft sah er noch oben, wo Julia, deren Augen ganz auf den Bock fasziniert waren, scheinbar unbewusst an seiner Leine zu ziehen begann und ihm so die Luft abschnürte.


„Hey!“ beschwerte er sich.


Julia sah überrascht nach unten.


„Entschuldigung. Die Szenerie hat mich ...“


„... erregt?“ beendete Michael den Satz grinsend. Aber Julia ging nicht darauf ein, sondern zeigte auf die andere Seite des Kreises, wo sich eine Gasse zwischen den Menschen bildete.


„Ich glaube, Jennifer kommt!“

Diese trat durch die Gasse. Michael schluckte und bemühte sich, seinen Blick abzuwenden. Aber es wollte ihm nicht recht gelingen. Sie trug kniehohe schwarze Lederstiefel. Der Rest der Beine war unbedeckt. Ihr Körper umhüllte ein ärmelfreier, ebenfalls schwarzer Lederbody. An den Händen trug sie Handschuhe. Ihre Lippen waren wie immer dunkelrot geschminkt. Die Augen waren durch dunklen Eyeliner betont. Ihre Haare waren zu einem langen Zopf nach hinten gebunden. In ihrer rechten Hand drehte sich eine Reitgerte. Sie lächelte und ihr funkelnder Blick zeugte von Selbstüberzeugung. Sie trat in den Kreis neben Deep Throat, der augenblicklich niederkniete. Die Gespräche der Umstehenden verstummten augenblicklich, dann erhob Jennifer die Stimme:


„Liebe Freundinnen, meine Sklaven. Heute ist ein freudiger Tag. Wir nehmen heute einen neuen Sklaven in unsere Runde auf. Einen verlorenen Sohn!“


Die Umstehenden begannen zu applaudieren. Jennifer wartete geduldig, hob dann kurz die Hand, was den Applaus zum Erliegen brachte.


„Lisa und Sarah, kommt ihr bitte und helft mir!“


Zwei Frauen, Michael schätzte sie auf Anfang 20, traten an ihren Sklaven vorbei und traten neben Jennifer. Michael schaute überrascht, die eine trug über ihren roten Lederbody ein Stethoskop um den Hals. Aber Jennifer wandte sich an die andere Frau:


„Sarah, unter welchem Namen haben wir den Sklaven aufgenommen?“


„Deep Throat!“ antwortete diese mit fester Stimme. Jennifers Blick heftete sich bei der Nennung des Namens kurz auf Julia und Michael. Dieser meinte fast, sie würde lächeln. Aber dann drehte sie sich wieder zu der Dame namens Sarah.


„Und ist er offiziell und vollständig von den Einflüssen des Spiegels befreit worden?“


Michaels Puls schoss in die Höhe. Es war also möglich, vom Spiegel loszukommen! Kurz sah er hoch zu Julia, aber deren Blick war auf die Szene im Kreis konzentriert.


„Ja, ist er. Obwohl seine Spiegelzeit Jahre zurückliegt, haben wir ihn erneut entwöhnt. Er ist völlig Herr seiner Sinne und vollkommen frei in seinen Entscheidungen!“


Jennifer nickte zufrieden.


„Sehr gut!“ Dann wandte sie sich an Deep Throat:


„Sklave, bist du freiwillig hier?“


Deep Throat nickte.


„Du weißt, das du die Chance hast, zu gehen! Es sind Auswärtige hier, welche dich mitnehmen würden! Was möchtest du?“


Dabei zeigte sie auf Julia und Michael und sah Deep Throat erwartungsvoll an.


„Ich möchte ihr Sklave werden, Herrin!“ Zum ersten Mal seit ihrem Gespräch an der Mosel hörte Michael wieder seine Stimme. Sie klang fest. Er versuchte Blickkontakt mit ihm aufzunehmen, aber Deep Throat wich ihm aus.


„Dann geh auf das Kreuz!“ hörte Michael Jennifers Anweisung. Deep Throat stand sofort auf, kniete sich auf die vorstehenden Bretter. Lisa und Sarah traten neben ihm und fesselten seinen Körper, wobei die Arme am oberen Brett fixiert wurden. Deep Throats Schwanz hing frei in der Luft. Jennifer trat neben ihm, wandte sich aber wieder an die Umstehenden. Es wirkte für Michael, als spreche sie nur für Julia und ihn.


„Wir ihr alle wisst, werden Männer leider von Zeit zu Zeit zu sehr von ihren Trieben beherrscht. Darum werden ihn davon ebenfalls befreien und ihn darauf erneut fragen.“


Dann führte sie eine Hand an den Schwanz von Deep Throat, der sich fast sofort steil aufstellte, und begann ihn zu wichsen. Ihr Lederhandschuh fuhr immer wieder und immer schneller auf und ab. Deep Throat schmiss sich in die Fesseln und begann laut zu stöhnen. Michael sah, wie sein rechtes Bein zu zucken begann. Sein Fuß wackelte in dem Rhythmus, in dem Jennifers Hand zwischen seinen Beinen auf und ab fuhr. Er fragte sich, wie es wohl sein musste, wenn einem seine Herrin vor so vielen Menschen einen runterholte.


Schließlich hatte Deep Throat keine Chance mehr und feuerte in mehreren Stößen seine Erregung in den Kreis ab. Jennifer nickte zufrieden, wischte ihren Handschuh, der etwas abbekommen hatte, an seinem Körper ab und sah in die Runde.


„Guter Junge! Macht ihn los! Und du, wenn du wirklich in meine Dienste aufgenommen werden willst, weißt du, was du zu tun hast!“


Deep Throat nickte und nachdem er befreit war, stieg er sofort von dem Kreuz, schmiss sich auf den Boden und küsste Jennifers Stiefel.


Jennifer beugte sich herunter, streichelte ihm sanft den Kopf und entzog ihm dann ihre Stiefel.


„Hast du uns noch etwas zu sagen, Sklave?“


Dieser schien zu schlucken, dann räusperte er sich deutlich vernehmbar.


„Herrin, ich bin davon gelaufen und habe Außenstehende über ihr Reich berichtet. Ich verdiene eine Strafe!“


„Leg dich über den Bock!“

Michael spürte, wie sich Julias Hände in seinen Schultern verkrallten, als Deep Throat den Befehl befolgte. Seine Füße standen auf dem rechten Bett, welches auf dem Boden lag. Seine Arme ruhten auf den seitlichen Verbindungen. Der Blick war auf starr auf den Fußboden gerichtet. Lisa und Sarah kamen und fixierten seinen Körper mit einigen Tauen am Bock.


Kurz danach war er komplett verschnürt und absolut unfähig, irgendeinen Teil seines Körpers, mit Ausnahme seines Kopfes zu bewegen. Nur die beiden großen Kissen hingen nach wie vor seitlich am Bock herunter. Jennifer nickte zufrieden und wandte sich an Lisa.


„Check ihn durch.“


Diese trat an Deep Throat heran, zückte das Stethoskop, hörte seinen Brustraum ab und fühlte seinen Puls. Michael konnte in der ersten Reihe ihre leisen Anweisungen hören:


„Einatmen. Husten. Noch einmal.“


Dann drehte sie sich zu Jennifer um.


„Es geht ihm gut! Er kann bestraft werden!“


Der Applaus brandete wieder auf. Jennifer schien den Beifall zu genießen, währenddessen spannten Lisa und Sarah die großen Kissen über Deep Throats Körper, so dass sie dessen Rücken und Beine schützten, aber sein Hinterteil präsentierten.


Jennifer hob die Hand und augenblicklich wurde es wieder still. Ihre Stimme schien jeden Anwesenden durchdringen zu können:


„Bringt mir den Rohrstock und die Peitsche! Sarah, du wirst mir heute assistieren. Ich denke, wir strafen 20 Minuten!“


Michael war von der Szene vollständig in den Bann geschlagen. Er wollte sich abwenden, aber er konnte nur immer wieder zu dem Bock schauen, wo man Jennifer die Schlaginstrumente reichte. Ein Teil von ihm wünschte sich, Deep Throat zu sein. Der andere Teil hatte Angst vor dem, was er gleich sehen würde.


„Wärest du gerne er?“ hörte er auf einmal von oben. Überrascht sah er auf. Julias Gesicht wirkte sehr angespannt.


„Ich weiß es nicht, aber ein Teil von mir beneidet ihn“, antwortete er wahrheitsgemäß.


Bevor Julia antworten konnte, begann es. Jennifer hatte die Peitsche, sie war neunschwänzig, an Sarah weitergereicht und beide schlugen zu.


Ein unglaublicher Schlaghagel ging auf Deep Throat nieder, aber dieser gab anfangs keinen Ton von sich. Michael bewunderte ihn für seine Standfestigkeit. Aber dann konnte man es hören. Erst war es leise. Nur ein Stöhnen. Dann wurde es immer lauter, bis Deep Throat bei jedem Schlag vor Schmerzen schrie.


Irgendwann hob Jennifer die Hand. Michael dachte, es sei vorbei, dann aber sah er, dass sie Lisa nur ein Zeichen gab, ihn erneut zu untersuchen. Diese kontrollierte kurz seine Zeichen und signalisierte dann mit ihrem Daumen nach oben, dass er weiterhin geschlagen werden könnte. Jennifer wandte sich an Deep Throat:


„Freu dich! Die Halbzeit hast du! Das waren 10 Minuten! Also nur noc

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Kommentare


zerozero
(AutorIn)
dabei seit: Okt '04
Kommentare: 84
zerozero
schrieb am 18.07.2008:
»Vielen Dank für alle netten Kommentare zu der Reihe. Sie zu schreiben, hat mir viel Spaß gemacht und mich einiger Erfahrungen bereichert. Und sie zu beenden, macht dazu sogar noch stolz ;-).«

fredie
dabei seit: Mai '02
Kommentare: 1
schrieb am 05.07.2008:
»wow, tolle Geschichte,einer der besten, wenn nicht die beste Geschichte. Danke für den Lesegenuss.
nachttrag: kannst du auch wirklich stolz drauf sein.
ich hoffe es war nicht die letzte geschichte. :-)
«

fuentes
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 44
schrieb am 08.07.2008:
»Absolut eine der besten Geschichten!«

Sinai
dabei seit: Jan '06
Kommentare: 5
schrieb am 13.07.2008:
»Schöner Mehrteiler und tolles Ende. Ich war wie gefesselt (nicht wörtlich nehmen *Zwinker) von der ersten bis zur letzten Zeile. Werde mir mal mehr von dir durchlesen.«

katze60
dabei seit: Mär '14
Kommentare: 1
schrieb am 23.03.2014:
»Was soll ich schreiben, eine super Geschichte. Ich habe über die Storry meine Arbeit des heutigen Tages vergessen und werd wohl eine Nachtschicht einlegen müssen. Das ist Erotik pur.
Danke für den heutigen Tag. :-)«



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