Mit Schirm Charme und Melone 2009
von Jason King
Diese Eiseskälte hatte die Nächte in Deutschland nach wie vor fest im Griff. Jeden Morgen war der Schneematsch auf den Gehwegen aufs Neue gefroren. Man lief wie auf Eiern zum Bahnhof. Und das bei dieser Finsternis.
Ausgerechnet vor meinem heimlichen Traumhaus, einem sechseckigen Bungalow mit Klinkern auf einem schön angelegten Eckgrundstück war es besonders glatt. Und Zack! Schon lag ich wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Mein Schirm flog im hohen Bogen durch die Luft. Au Watte. Diese Schmerzen! Allein kam ich hier nicht mehr hoch. Panik brach in mir aus. Was, wenn hier keiner vorbei kommt?
Zum Glück war in meinem Traumhaus Licht. Es musste also noch jemand zu Hause sein. Mühsam schleppte ich mich zur Klingel.
„Ja, bitte?“ Hörte ich eine weibliche Stimme aus der Sprechanlage.
„Ich bin gestürzt! Können Sie mir bitte helfen?“ Stöhnte ich in die Finsternis.
Kurz darauf stand die Besitzerin schon vor mir vor auf dem Gehweg.
„Oh, Gott!“ Rief sie erschrocken. „Das tut mir so leid. Ich wollte gerade streuen.“
Nanu? Die Stimme kam mir doch irgendwie bekannt vor. Doch zunächst sah ich aus meiner Froschperspektive nur ihre Beine, die in schwarzen Stiefel mit hohen Absätzen endeten. Aber die allein waren schon sehenswert. Damit konnte man doch keinen Gehweg streuen. So eine Lügnerin
Mit einiger Mühe schaffte sie es so einiger maßen, mir auf die Beine zu helfen.
„Emma!“ Rief ich entzückt und nannte sie unbewusst bei ihrem Spitznamen.
„Jochen?“ Fragte sie vorsichtig.
„Hey, wir haben uns ja schon ewig nicht gesehen.“ Freute ich mich. „Hier wohnst Du also.“
„Komm doch erst einmal rein.“ Bat sie mich und nahm mich ein wenig unter den Arm.
Mensch. Emma, nein, eigentlich hieß sie ja Bianca nach so vielen Jahren zu treffen war ja echt ein Ding. Wohnte sie ja nur zwei Querstraßen weiter. Vergessen war auf einmal die Abfahrtszeit meines Regionalzuges, der mich in die Stadt bringen sollte. Vergessen waren das Büro, mein Chef und die Arbeit, die dort Gnadenlos auf mich wartete.
Bianca half mir ins ihr Wohnzimmer. Sie setzte sich auf die Seitenlehne des riesigen Sessels und bat mich auf der Couch Platz zu nehmen.
„Du wirst uns doch jetzt nicht verklagen, weil wir nicht gestreut haben?“ Fragte sie vorsichtig.
„Hmmm!“ Murrte ich in mich hinein. Die Wiedersehensfreude wurde von einem stechenden Schmerz in meinem Rücken abgelöst.
“Dass du sogar noch meinen Spitznamen kennst“ Schmunzelte Bianca. „Ich hole uns aber erst mal einen frischen Kaffee.“
Und schon verschwand sie in der Küche. Verklagen wäre ja überhaupt die Idee. Oder vielleicht ein Druckmittel. Wer weiß, wofür das noch gut sein könnte. Meine Fantasie spielte auf einmal verrückt. Erinnerungen an unsere Jugendzeit wurden plötzlich wach. Wie oft hatten wir als Kinder zusammengespielt? Oder uns später über Fernsehsendungen unterhalten, die uns ARD und ZDF damals als Alleinunterhalter boten. „Mit Schirm, Charme und Melone“ zum Beispiel fanden wir beide gut. Und so schlüpfte Bianca ein paar Mal in die Rolle der Emma Peel und zog sich die Motorradklamotten ihrer zierlichen größeren Schwester an. Und ich war der Gangster und durfte Emma Peel, also Bianca fesseln. Daher auch ihr Spitzname.
Während ich so vor mich hin schwärmte, roch es bereits nach Kaffee. Und plötzlich stand Bianca in der Tür. Sie sah eigentlich noch fast genauso aus wie früher. Noch immer hatte sie ihr glattes schwarzes Haar. Nur, dass sie heute fast so frisiert war wie Diana Rigg seinerzeit. Besonders hübsch war Bianca nicht. Das Alter hatte ihr schon ein wenig zugesetzt. Im Wohnzimmer roch es nach Qualm. Wahrscheinlich rauchte sie. Aber ihre Augen waren noch genauso fröhlich wie früher. Und auch ihre schlanke Figur hatte sie behalten. Sie trug einen engen schwarzen Pullover, einen Jeansrock, der eine Handbreit über dem Knie endete und hautfarbene, schwach schimmernde Strumpfhosen. Ihre Stiefel hatte sie leider ausgezogen. Dafür trug sie hochhackige Sandaletten, die die Schönheit ihrer Beine nur allzu gut betonten.
„Ich habe Dich hier noch nie gesehen.“ Meinte Bianca verwundert, nachdem sie uns den Kaffee eingegossen hatte
„Ich wohne auch erst zwei Monate hier. Wir haben uns hinten im Knebelweg ein Häuschen gebaut.“
Bianca lache schallend. „Der heißt Hebelweg. Und nicht Knebelweg!“
Nanu. Wie kam ich denn auf Knebelweg? Wo war ich denn mit meinen Gedanken? Und immer wieder wurde mein Blick auf ihre schönen, rot lackierten Fußnägel gezogen. Es war einfach unmöglich, nicht hinzuschauen. Die Gedanken kreisten um die Idee, diese schönen Beine zu verschnüren und ihre Füße zu liebkosen. Wie ich es damals mit „Emma Peel“ gemacht hatte. Und Bianca hatte es sich damals sogar gefallen lassen. Nun gut. Musste sie ja auch. Sie war ja gefesselt. Aber schließlich hatten wir das ja öfter gespielt…
„Wie geht es Dir?“ Riss sie mich aus meinen Gedanken.
Und während ich versuchte, in wenigen Worten die letzten zwanzig Jahre meines Lebens zu rekonstruieren, hörte Bianca aufmerksam zu. Dann erzählte sie ihre Lebensgeschichte. Unter anderem auch, dass sie in England studiert und dort auch geheiratet hatte. Einen Herrn John Steed übrigens. Ich konnte mir das Schmunzeln nicht verkneifen. Geschlechtlich bedingt dauerte ihr Part viel länger. Und es fiel ein Wort ins andere. In dieser Zeit tranken wir drei Tassen Kaffee und hell war es inzwischen auch draußen geworden. Die Sonne schien schön auf ihre hübschen Beine. Das sehr leicht verstärkte glänzende Gewebe der Strumpfhose an ihrer Ferse und ihren Zehen sah mehr als atemberaubend aus. Es war eine richtige Freude, während des Gespräches ihre Fesselgelenke zu beobachten. Und wenn sie ihre Fußspitze nach unten streckte, warfen sich ihre Strumpfhosen oberhalb der Ferse in Falten.
„Jetzt blendet die Sonne aber doch ganz schön.“ Bemerkte Bianca, ging zum Sessel vor dem Fenster und kniete sich auf die Sitzfläche.
Sie suchte die Jalousieschnur, reckte ihren Oberkörper über die Rückenlehne und machte sich auf der Rückseite zu schaffen.
Was für ein Anblick? Ihr runder Hintern reckte sich mir entgegen und die Sandaletten drohten von ihren zierlichen Füßen zu rutschen. Langsam, ganz langsam rutschten sie immer tiefer und gaben den Blick auf ihre wunderbaren Fußsohlen frei. Mein kleiner Freund litt plötzlich in der engen Jeans unter schmerzlichem Platzmangel. Vergessen war im Nu all meine Schmerzen im Rücken und ich bekam Mühe, ruhig zu atmen. Zum Glück schien Bianca noch nicht im Geringsten zu merken, was in mir bereits vor sich ging. Langsam ließ sie die Jalousie herunter. Jalousieschnur. Die gab mir jedoch das richtige Stichwort.
„Weißt Du noch, wie wir damals Mit Schirm, Charme und Melone gespielt haben?“
Bianca lachte zustimmend. „Ja, das weiß ich noch.“
Also wollte ich jetzt mit der Tür ins Haus fallen: „Und ich dich öfter mit der Jalousieschnur deiner Eltern gefesselt habe?“
Erwartungsvoll sah ich sie an. Ahnte sie schon, worauf ich hinaus wollte?
„Das weiß ich auch noch. Ich war doch Emma Peel oder wie die hieß.“ Lachte sie.
„Wollen wir das nicht noch einmal spielen
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Kommentare
Kommentare: 258
Nette Idee, das Ganze (wenn auch Verletzung samt Panik nach dem Sturz das an die Türe robben, und den Kampf samt Fesselung ein klein wenig unglaubwürdig erscheinen lassen). Aber was es mit Johnny auf sich hat, und wo der "arme" Erzähler jetzt durch muss, das wollen wir doch wissen :-)«